No. 94
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. November
1894
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1894 Nr. 94 Seite 1]

          Unter Bezugnahme auf di Bekanntmachung vom 25. Juni 1892 wird die Beschäftigungszeit in den Handelsgewerben an den 3 Sonntagen, 9., 16. und 23. December d. J., sowie an dem auf den 19. December d. J. fallenden Bußtage folgendermaßen festgestellt:
                          a. für Schönberg von 7-10 Uhr Vormittags und von 12-6 Uhr Nachmittags,
                          b. für das platte Land von 7 1/2-9 1/2 Uhr Vormittags und von 12-6 Uhr Nachmittags.
              Schönberg, den 26. November 1894.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


      Die Ortsvorstände werden hiermit aufgefordert, die Wege in Stand zu setzen und für Abfluß des Wassers Sorge zu tragen [Grabenauswurf ist einstweilen in Haufen zu setzen] - zugleich um arbeitslose Tagearbeiter zu beschäftigen.
          Die Gendarmen pp sind angewiesen, auf die Wege ganz besondere Obacht zu geben und jede Monitur zur Anzeige zu bringen.
             Schönberg, den 21. November 1894.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


Das neue Kirchenjahr ist wieder da.

Aufs Neue ruft die Kirche das alte Wort von der Buße in die Christenheit hinein und die alte Mahnung, an das vergängliche Wesen aller irdischen Dinge zu denken, an das einzig Bleibende im Wechsel, an das Ende, dem Alles entgegenreift.
Und, wahrlich, Buße thut unserer Zeit mehr Noth, als irgend einer früheren Epoche. Denn was sind alle Mißstände unserer Zeit im letzten Grunde anders, als die Folgen der Gottentfremdung! Aus der Gottentfremdung kommen jene Zuchtlosigkeit und wilde Auflehnung wider alle Ordnung, die zunehmende Genußsucht und Verwilderung in allen Ständen, die jeder, der die Augen aufthut, in unserm Volksleben erkennen kann. Das gesammte Volk hat sich versündigt, das gesammte Volk muß daher am kommenden Bußtag an seine Brust schlagen.
Es ist freilich ein schweres Stück für das trotzige Menschenherz: Einkehr, Umkehr, Buße. Und doch kann es nicht anders besser werden. Sittliche Erneuerung ist die Grundbedingung, ohne die unserer Zeit der furchtbare Ernst nicht genommen werden kann. Sittliche Erneuerung aber ist nicht möglich ohne religiöse Erneuerung ohne Rückkehr zu Gott, dem Quell des Lebens - ohne Buße. Jemehr die Cultur von der christlichen Weltanschauung entfernt und jemehr das Wesen derselben mehr in die äußeren Dinge, statt in die geistige und sittliche Veredelung des Menschen gesetzt wird, destomehr nähern wir uns den Zuständen der alten heidnischen Cultur, die schließlich zu Grunde gehen mußte, weil ihr die sittlichen Kräfte der Erneuerung fehlten. Als in den schweren Tagen zu Anfang unseres Jahrhunderts das deutsche Volk mit seinen Fürsten Buße that, da hatte die Stunde der Erlösung geschlagen, und als wir vor Beginn des letzten Krieges von Gottes Angesicht weg dem Feinde entgegenzogen, da konnten wir getrost und voll Zuversicht sein. Denn die Buße führte uns zu der Quelle des Lebens - zu Gott; sein starker Arm war mit uns. Auch für unsere Zeit liegt Rettung und Heil nur in der bußfertigen Rückkehr zu Gott.
Möchte auch der kommende Bußtag dazu dienen, daß diese Wahrheit in immer weitere Volkskreise dringt, daß wir unsere Kleinheit und sündige Unvollkommenheit erkennen und allen Hochmuth und alle Selbstgerechtigkeit mit Gottes Hülfe brechen. Nur dies ist der Weg der Rettung aus all den Nöthen unserer Zeit und den Wirrnissen und Gefahren der Gegenwart.


- Der Kaiser hat sich eine leichte Erkältung zugezogen und wird infolgedessen nicht, wie er beabsichtigt hatte, nach Weimar reisen. Bei den Beisetzungsfeierlichkeiten daselbst wird er sich durch den Prinzen Friedrich Leopold vertreten lassen.
- Der Kaiser ließ sämmtlichen Wittwen der am 26. Februar d. J. bei der Explosion auf der "Brandenburg" verunglückten Heizer und Werftarbeitern eine besondere Weihnachtsfreude dadurch bereiten, daß er ihnen aus Staatsmitteln je 150 Mk. bewilligte.
- Kaiser Wilhelm hat dem Dichter Klaus Groth die große goldene Medaille verliehen.
- Prinz und Prinzessin Heinrich werden nach ihrer Rückkehr aus Petersburg am Donnerstag mit dem Prinzen Waldemar, der bei seiner Großmutter, der Kaiserin Friedrich, weilt, in Kiel wieder eintreffen. Der Kaiser dürfte voraussichtlich am 2. oder 3. December Kiel besuchen. Dem Vernehmen nach findet daselbst am 3. December auf dem Hofe der Marinekaserne die Vereidigung sämmtlicher Rekruten der Ostseestation in Anwesenheit des Kaisers und des Prinzen Heinrich statt. Der Kaiser begiebt sich sodann nach Levensau, wo die soeben beendete Riesen=Hochbrücke des Nord=Ostsee=Canals freigegeben wird.

[ => Original lesen: 1894 Nr. 94 Seite 2]

- Der Reichstag wird am 5. Decbr. Mittags 12 Uhr im Rittersaale des Berliner Schlosses durch den Kaiser persönlich eröffnet werden.
- Eine Trauer=Nachricht kommt aus Varzin. Die Fürstin Bismarck ist am 27. d. M. früh 5 Uhr gestorben. Graf Herbert Bismarck war nachts eingetroffen. Die übrigen Verwandten wurden erwartet. Der Schlag wird den greisen Fürsten ohne Zweifel auf das Schwerste treffen, da die heimgegangene Gemahlin in treuester und hingehendster Weise durch die lange Zeit ihres Ehestandes hindurch alle Freude und alles Leid mit ihm getheilt hat. Auch in politischer Umsicht ist die Fürstin ihrem Gatten allezeit eine wesentliche Stütze und Helferin gewesen, Freund seinen Freunden, aber auch gefürchtete Gegnerin seiner Gegner, die oft noch über kleine und doch wirksame Waffen verfügte, wo ihrem Gemahl die großen versagten. Die Fürstin, geb. Johanna v. Puttkamer, war geboren am 11. April 1824, hat also ein Ater von etwa 70 Jahren erreicht.
- Der Tod der Fürstin Bismarck berührt in Berlin ungemein schmerzlich. Dem Kaiserpaar ging die Trauerdepesche, vom Fürsten Bismarck persönlich abgefaßt, am Dienstag um 11 Uhr Vormittags zu, und der Kaiser beeilte sich unmittelbar darauf, seinem früheren Reichskanzler in einem längeren Telegramm sein und der Kaiserin tiefstes Beileid zu übermitteln. Andere Condolenztelegramme sind im Laufe des Nachmittags an den Fürsten Bismarck nach Varzin in außerordentlicher Anzahl von dort abgegangen. Aus Varzin wird geschrieben, daß der Fürst von dem schmerzlichen Ereigniß tief ergriffen ist. Die Mittheilung wurde ihm durch Professor Schweninger in der schonenden Weise gegen sechs Uhr überbracht. Der Fürst, der bis 1 Uhr morgens mitgewacht, hatte die Aerzte beauftragt, ihn unverzüglich zu wecken, falls irgend eine ernstere Wendung im Befinden seiner Gattin in der Nacht eintreten sollte. Als ihm nun Schweninger die traurige Mittheilung machte, erhob sich der Fürst sofort und verweilte dann längere Zeit schweigend am Todtenbette seiner Gemahlin. Im Krankenzimmer befanden sich beim Eintritt des Todes nur Schweninger, Chrysander, die Gräfin Rantzau und die vor Kurzem in Varzin eingetroffene Nichte des Fürstenpaares. Feste Dispositionen über das bevorstehende Begräbniß sind zur Stunde zwar noch nicht getroffen, doch steht es außer allem Zweifel, daß der Beerdigung der Fürstin in dem Erbbegräbnisse der Familie auf dem Gute Schönhausen eine Trauerfeier im engsten Kreise auf dem Gute Varzin vorangeht. Darnach wird die Leiche per Wagen nach dem fünf Kilometer entfernten Bahnhofe Hammermühle übergeführt und von dort weiter geführt. - Wohl seit langem hat in Varzin kein so lebhafter Depeschenverkehr geherrscht, wie seit Dienstag mittag. Von Fern und Nah laufen unausgesetzt Beileids=Telegramme ein, sodaß zeitweilig der Verkehr garnicht zu bewältigen ist. Der Fürst liest die Depeschen nicht selbst, sondern läßt sich darüber von seinem Sohne Mittheilung machen. Er ist in sich gekehrt und schweigsam. Es wird angenommen, daß der Fürst nach der Ueberführung der Leiche nach dem Familienerbbegräbnisse Varzin verläßt und nach der Feier in Schönhausen nach Friedrichsruh übersiedelt, wo er auch den Winter abringen wird.
- Der Extrazug mit der Leiche des Erbgroßherzogs traf Dienstag abend in Weimar ein. Die Leiche wurde durch die mit dichten, in ehrerbietigem Schweigen verharrenden Menschenmassen gefüllten Straßen, in denen fackeltragende Krieger= und Militärvereine Spalier bildeten, zur Kirche übergeführt, wo in Anwesenheit der großherzoglichen Herrschaften die Einsegnung stattfindet.
- Der Gesetzentwurf, betr. die Tabakfabrikatsteuer, ist soweit vorbereitet, daß derselbe in nächster Zeit wird an den Bundesrath gebracht werden können.
- Trotz der nichts weniger als günstigen Finanzlage Preußens sollen, wie die "Nordd. Allg. Zeitung" hört, in dem nächsten Haushaltsvoranschlag nicht unbeträchtliche Summen zu landwirthschaftlichen Verbesserungen, besonders auch in den östlichen Provinzen, eingestellt werden. Die Höhe der betreffenden Summen steht noch nicht fest, da noch diesbezügliche Verhandlungen zwischen dem landwirthschaftlichen und Finanzministerium schweben.
- Die Voruntersuchung in der Angelegenheit des Ceremonienmeisters und Rittmeisters z. D. v. Kotze hat nunmehr ihren Abschluß gefunden; es ist Seitens des Corpsgerichts des 3. Armeecorps die förmliche Untersuchung verfügt. Hiermit ist für die Sache ein Stadium gewonnen, in welchem ein richterlicher Spruch unabwendbar ist. Dem Beschuldigten ist somit die Genugthuung geboten, daß ein Kriegsgericht berufen wird, um auf Grund des umfassenden Actenmaterials eine durchaus klarstellende Entscheidung zu treffen.
- Nach dem augenblicklichen Stand der Etatsberatung im Bundesrath beträgt das Mehr an Matrikularbeiträgen gegenüber den Ueberweisungen an die Einzelstaaten etwa 34 bis 35 Millionen.
- In Portugal haben die Kaufleute, die den Export von getrockneten Früchten und Weinen betreiben, eine Petion an den König gerichtet, in der um den Abschluß eines Handelsvertrags mit Deutschland gebeten wird.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die beantragte Mortification des für die Hauswirthswittwe Maack in Rupensdorf unter dem 30. März 1856 ausgefertigten Hypothekenscheins über 350 Thaler pr. Cour., eingetragen ad Fol. VI der zweiten Hauptabtheilung des Hypothekenbuchs über das zu Schönberg an der Marienstraße belegene Wohnhaus c. p. des Landphysikus Dr. Marung, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termin der Präclusiv=Abschied erlassen und verkündet ist.
Schönberg, den 26. Novbr. 1894.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Falkenhagen sub Nr. I belegene Büdnerstelle c. p. des Schmiedemeisters Heinrich Stenz wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termin der Praeclusiv=Abschied erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 27. November 1894.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


Auctionsanzeige.

Am Mittwoch, den 3. December d. Js. Morg. 9 Uhr sollen aus dem Hause des verstorbenen Büdners Woisin zu Carlow verschiedene Gegenstände, als namentlich:

1 Kommode, 1 Wanduhr, 3 Schränke, 2 Tische, 5 Brettstühle, 1 Spiegel, 2 Koffer, 1 Bettstelle, 2 Betten, 8 Bettlaken, 1 Bollen Leinwand, 1 Nähmaschine, 1 Schiebkarre, mehrere Stücken Nutzholz, Brennholz, ca. 400 Pfd. Kartoffeln, ca. 600 Pfd. Rüben und 1 Wagschale usw. usw.
öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkauft werden.
Carlow, den 27. November 1894.

                                                    Hinzelmann,
                                                    Landreiter.


Auction.

Wegen Wirthschaftsveränderung verkaufe ich am Freitag d. 6. Dezember Morgens 10 Uhr im Kruge zu Lockwisch, öffentlich meistbietend, gegen Baarzahlung, folgende Wirthschaftsgegenstände:

1 eisenachs. Wagen, 2 holzachs. Wagen, 1 alter Stuhlwagen, 1 Paar Kutschsielen, 3 Bausielen, 2 Kornrummeln, Pflüge schott. Eggen u. a. m.
Lockwisch b. Lüdersdorf i. M.

                                                    A. Russwurm.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 94 Seite 3]

Zur Bestreitung der diesjährigen Wegeverbesserungskosten ersuchen wir unsere ackerbesitzenden Mitbürger am

Montag, den 3. Dezember Nachmittags 4 Uhr

im Boyeschen Gasthause einen Beitrag von 30 Pfg. pro 100 []Ruthen einzuzahlen.
Schönberg, d. 28. November 1894.

Die Städtische Wege=Commission


Möbelversicherungs-Verein im Fürstenthum Ratzeburg.
Kreis Selmsdorf.
Versammlung am Sonntag, d. 9. Decbr. d. J.
Nachm. 1 Uhr
beim Herrn Gastwirth Michaelsen.
Tagesordnung: Kreisvorsteherwahl.
                                                    Der Vorstand.


Flachsreinigungsanstalt.
Mehrere Arbeiter und Frauen zum Flachsschwingen
gesucht


Engl. Salz,

grobe Gerstgrütze, ganze und gemahlene garantirt reine Gewürze empfiehlt

A. Zander.


Gelbe und grüne
Kocherbsen
empfiehlt                                                     A. Wigger, Nachfolger.


Schon am 3. u. 4. Dezember 1894
Gewinnziehung der
Grossen Geld-Lotterie
Haupttreffer evtl. 500.000 Mk.
u s. w. u. s. w. baares Geld
Originallose á 4,40 Mk.

Porto und Liste 30 Pf. extra empfiehlt und versendet die

Haupt-Agentur
Josef Scholl, Niederschönhausen b. Berlin.


Engl. Sirup,

sowie sämmtliche Artikel zur bevorstehenden Festbäckerei empfiehlt in bester Waare billigst

                                                    A. Zander.


Prima kernfettes
Jüdländisches Ochsenfleisch
empfiehlt                                                     H. W. Ladendorf.


Sternseife

beste Haushaltungsseife, zeichnet sich aus durch absolute Reinheit, größtmöglichste Trockenheit u. volle Neutralität, empfiehlt

                                                    Aug. Spehr.


Feinste staubfreie
Gerstgrütze Pfd. 10 Pfg.
bei                                                     Max C. Saß.


Prima ger. Land-Mettwurst
hat abzugeben                                                     H. W. Ladendorf.


Soeben eingetroffen:
beste verzinkte Eimer
zu billigen Preisen.
(Größte Auswahl.)
bei                                                     H. Brüchmann.


Empfehle als besonders preiswerth: Einen Posten Buckskins zu Knabenanzügen, Hemdentuche, Bettzeuge, fertige Damen=, Herren= und Kinderwäsche, Regenschirme, Unterzeuge, Handschuhe etc.

                                                    Hugo Heincke.

P. S. Vorgezeichnete Stickereien verkaufe, um damit zu räumen, zu und unter Einkaufspreisen.                           D. O.


Geladene
Jagdpatronen der Pulverfabrik Rottweil
empfiehlt zu Originalpreisen                                                     Rud. Tietgen.


Vom 1. August d. J. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet:

  1. Vom Hauswirth Wieschendorf in Pogez 1 Pferd 250 M.
  2. Vom Mühlenpächter Frank hieselbst 1 Kuh 180 M.
  3. Vom Arbeitsmann Schröder in Rünz 1 Kuh 135 M.
  4. Vom Hauswirth Robrahn in Utecht 1 Pferd 700 M.
  5. Vom Büdner Borchert in Carlow 1 Pferd 250 M.
  6. Vom Hauswirth Kiezmann in Utecht 1 Kuh 180 M.
  7. Vom Kaufmann Lundwall hier 1 Pferd 600 M.
  8. Vom Hauswirth Boye in Schlagsdorf 1 Kuh 150 M.
  9. Vom Hauswirth Vagt in Teschow 1 Pferd 100 M.
10. Vom Kaufmann Brüchmann hier 1 Kuh 180 M.
11. Vom Lehrer Reimer in Löwitz 1 Kuh 150 M.
12. Vom Bäcker Kleinfeldt in Selmsdorf 1 Kuh 180 M.
13. Vom Zimmermeister Egert hier 1 Pferd 50 M.
14. Vom Gastwirth Michaelsen in Selmsdorf 1 Kuh 180 M.
15. Vom Hauswirth Grevsmühl in Selmsdorf 1 Pferd 450 M.
16. Vom Schulzen Koop in Lindow 1 Pferd 400 M.
Zur Deckung dieser Schäden vernothwendigt sich ein Beitrag von 1 Mark pro 100 Mark Versicherungssumme. Unsere Mitglieder werden ergebenst ersucht, solchen Beitrag am

Freitag, den 14. December Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Am 14. December d. J. - wie an allen Hebungstagen - liegen die Rechnungsabschlüsse und Lagerbücher unseres Vereins zur gefälligen Einsicht unserer Mitglieder und sonstiger Freunde der Viehversicherung vor.
Schönberg, den 28. November 1894.

Direction des Viehversicherungs-Vereins.


Engl. Kuchen-Syrup,
Mandeln, Rosinen, Corinthen, Citronen, Succade, Pommeranzenschaale
und sämmtliche Gewürze in bester Waare empfiehlt
                                                    A. Wigger Nachfolg.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 94 Seite 4]

Heute Eröffnung
meiner in diesem Jahre ganz besonders                                                    
Großen Weihnachts=Ausstellung
von Kinder=Spielsachen und Puppen.

Auch für Alt und Jung geeignete Geschenke für den Weihnachtstisch in reichhaltiger Auswahl bei

                                                    H. Brüchmann.


Eß- Thee- und Wasch-Service
in großer Auswahl empfiehlt                          
                                                    A. Wigger. Nachfolger.


50,000 Mark
als schönste Weihnachtsgabe zu gewinnen in der
am 13. Dezember stattfindenden 1. Ziehung der
Grossen Hamburger Geldverloosung.
Ganze Loose à 6 M., 1/2 à 3 M., 1/4 à 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
versenden unter Nachnahme und erbitten Aufträge raschestens
Mindus & Marienthal, Hamburg.


St. Marienkirche, Lübeck.
Geistliches Conzert
der
Vereinigung für kirchlichen Chorgesang
(Dirigent: K. Lichtwark)
am Sonntag, den 2. Dezember,
abends 6 Uhr.
Tenor-Soli: H. Neubauer-Berlin, Königl. Domsänger.
----------

1. J. Speth, Toccata f. O.
2. a) G. M. Asula, Graduale, 4stimmig. Chor.
    b) J. Brahms, Choralfuge, 5stimmig. Chor.
    c) J. W. Franck, Geistl. Lied, 4stimmig. Chor.
3. F. Mendelssohn, Fuge emoll, op. 35.
4. F. Mendelssohn, Tenor-Arie aus Elias.
5. H. Berens, Fantasie emoll f. Org.
6. a) A. Becker, Weihnachtslied f. Tenor.
    b) P. Gurland, geistl. Lied für desgl.
7. a) F. Mendelssohn, Psalm 43, 8stimmig. Chor.
    b) L. Zellner, Abendgesang, 6stimmig. Chor.
    c) C. Reinecke, Friedensgebet, 4stimmig. Chor.

----------

Eintrittskarten zu 1 M. bei F. W. Kaibel und im Organistenhause, Marienkirchhof 4.
Der Reinertrag ist zur Verbesserung der kl. Chororgel bestimmt.
Die Kirche ist geheizt.
Ende des Conzertes etwa 7 1/2 Uhr.


Am Sonntag, d. 2. December
Tanzmusik
bei                                                     J. Lenschow, Selmsdorf.


Stadt Lübeck.
Am Sonntag, den 25. d. Mts.
Tanzmusik

Unter Gottes gnädigem Beistand wurde uns heute Morgen 2 Uhr eine Tochter geboren.
Bauhof=Schönberg, 29. Nov. 1894.

                                                    F. Böbs u. Frau
                                                    geb. Höppner.


Kampf=
genossen-
     Ehrenkreuz      Verein
1870/71.
Schönberg.

Zur Feier des Gedenktages der Schlacht bei Loigny am Sonntag, den 2. December d. Js. im großen Saale des Herrn J. Boye hieselbst:

Conzert und Ball
Entree für Conzert: à Person 30 Pfg.
Anfang 7 1/2 Uhr. Tanzschleife für Herrn zum Ball: 1 Mark.

Zu recht zahlreichem Besuch von Stadt und Land ladet kameradschaftlichst und ergebenst ein

                                                    der Vorstand.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 2. December.

Vormittagskirche: Consistorialrath Kaempffer.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Krüger.
   Amtswoche: Consistorialrath Kaempffer.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg.
nach Lübeck:
9,59 Vorm. 12,18 Mitt. 3,12 Nachm. 7,32 Abends 11,57 Nachts.
nach Kleinen:
8,1, Morg. 10,25 Vorm. 12,44 Nchm. 5,43 Nachm. 8,54 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Inserate werden zum Montag und Donnerstag Mittag erbeten, um bestimmt für die nächste Nummer Aufnahme zu finden.

                                                    D. E. d. A.


Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 47.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 94 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 94 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 30. November 1894.


- Schönberg. Wir können nicht unterlassen, an dieser Stelle auf einen Kunstgenuß aufmerksam zu machen, der am nächsten Sonntag, d. 2. Dez., abends 6 Uhr in der St. Marienkirche in Lübeck geboten werden wird. (Siehe den Inseratentheil der heutigen Nummer.) Herr Organist Lichtwark giebt mit seinem gemischten Chor "Vereinigung für kirchl. Chorgesang" ein Conzert. Der Chor, dessen Mitglieder, 34 Damen und 16 Herren, alle musikalisch (sanglich) gebildet sind, leisten, wie alle bisherigen Aufführungen bezeugen, ganz Vorzügliches, man kann sagen oft Vollendetes unter der Leitung des tüchtigen Dirigenten. Sollen wir noch auf einige Nummern des Programms aufmerksam machen, so ist es Mendelssohn, Psalm 43, 8stimmig, Brahms, Choralfuge, 5stimmig, Zöllner, Abendgesang, 6stimmig u. a. m. Als Solist ist der Königl. Domsänger Herr Neubauer aus Berlin gewonnen, der im vorigen Sommer im Concert des Domchors aus Berlin in der Marienkirche sang. Dieser weit bekannte Künstler singt eine Tenor=Arie aus "Elias", von Mendelssohn, Weihnachtslied für Tenor von A. Becker und geistl. Lied von P. Gurland, und wird der schöne Tenor in der Marienkirche gewiß voll und ganz zur Geltung kommen. Herr Lichtwark spielt auf der großen Orgel in St. Marien Toccata für Orgel von Speth, eine Orgelkomposition aus dem 16. Jahrhundert, H. Behrens Fantasie für Orgel, ein effektvolles Tonstück der Neuzeit und Mendelssohn's Fuge emoll, op. 35. Diese Fuge von Mendelssohn ist ursprünglich für Clavier geschrieben; sie beginnt mit einer in raschem Tempo vorzutragenden Einleitung, dann tritt ein schönes Fugenthema ernst und würdevoll auf und schließt mit einem vielstimmigen Choral sehr wirkungsvoll. Mehrfachen Wünschen entsprechend hat Herr Lichtwark den Anfang des Conzertes auf 6 Uhr festgesetzt, damit auswärtige Conzertbesucher noch mit den Abendzügen wieder fortkommen können. Eintrittskarten zu 1 M. sind, da das Geschäft bei F. W. Kaibel mittags 2 Uhr geschlossen wird, noch des abends im Organistenhause, Marienkirchhof 4, zu haben. Schließlich wollen wir noch bemerken, daß die Marienkirche geheizt ist.
- Neustrelitz. Wie die "N. Z." hört, hat Se. K. H. der Großherzog 1000 Mark als Beitrag zu dem für die im Kriege 1870/71 gefallenen Krieger hiesigen Landes hier zu errichtenden Denkmale aus seiner Schatulle bewilligt und dem Vorsitzenden der zu diesem Zweck hier zusammengetretenen Committe mit der Zusage eingehändigt, bei den jetzt in Malchin tagenden Landständen einen weiteren Beitrag von 3000 Mark aus dem sowohl Se. K. H. als den Ständen gemeinsam zugehörigen Kriegs=Contributions=Fonds beantragen zu wollen.
[ => Original lesen: 1894 Nr. 94 Seite 0]- Die "M. Z." schreibt: In letzter Zeit werden die Landleute viel von Schwindlern heimgesucht. Recht schlecht ist es jedoch zuweilen dieser Zunft ergangen, die einen Fleischer in Lankow bei Schwerin hineinlegen wollten Sie fragten bei dem Fleischer wegen eines zu verkaufenden Fuhrmann an. Auf die Forderung von 450 Mark wurden 400 Mark geboten und wurden beide Parteien handelseins. Der Begleiter des Käufer erklärte nun, er habe leider augenblicklich kein Geld, könne erst in vier Wochen zahlen, werde aber einen Wechsel über den Betrag ausstellen. Der Verkäufer erwiderte, Wechsel kenne er nicht, ließ sich die Sache aber auseinandersetzen und es wurde ein Formular ausgefertigt. Alles war bisher friedlich verlaufen, doch als nun der Begleiter den Fleischer aufforderte, er habe jetzt nur noch nöthig, auf die Rückseite des Wechsels seinen Namen zu schreiben, griff derselbe über den Tisch in das Brusttuch des Begleiters und mit den Worten: "Ihr Schwindler habt nicht 50 Pf. in der Tasche und wollt mich übers Ohr hauen", verabfolgte er dem sauberen Herrn rechts und links recht kräftige Ohrfeigen. Der Käufer verschwand schleunigst und es flog ihm der Vermittler mit einer Geschwindigkeit durch die Thür nach, daß er der Länge nach auf die Straße fiel. Beide haben sich bisher in dem Dorfe noch nicht wieder sehen lassen.
- Am Sonntag ereignete sich in Gletzow bei Rehna dadurch ein Unfall, daß ein mit einem Beile hantirender Knecht sich den Daumen der linken Hand abhieb.
- Militärisches. Im Bereich des 9. Armeekorps dürfen jetzt die Einjährig=Freiwilligen außer am 1. October auch am 1. April 1895 zwecks Ableistung ihres Dienstjahres bei folgenden Bataillonen eintreten; 4. Bataillon 1. Hanseatischen Infanterieregiments Nr. 75 in Bremen; 4. Bataillon Großh. Mecklenb. Füsilierregiments Nr. 90 in Rostock, nur für Studirende der Universität Rostock; 4. Bataillon Infanterieregiments Graf Bose (1. Thüringischen) Nr. 31 in Altona; 3. Bataillon Infanterieregiments Herzog von Holstein (Holsteinischen) Nr. 85 in Kiel, nur für Studirende der Universität Kiel. Bei den übrigen Truppentheilen des Armeecorps werden Einjährigfreiwillige nur am 1. Oktober, beim Schleswig=Holsteinischen Trainbataillon Nr. 9 am 1. Nov. zur Einstellung gelangen.
- Schlechte Zeiten. Die "Tägl. Rundschau" erhält aus Mecklenburg die Nachricht, daß nicht weniger als vierzig Domänenpächter bei der Großh. Kammer um Lösung ihres Contractes eingekommen sind. - Ob es gerade 40 sind, wissen wir nicht. Daß die Lage vieler Pächter eine mißliche ist, kann als bekannt gelten.


- Als Zeichen der Zeit wird mitgetheilt, daß bei den Berliner Standesämtern im Laufe dieses Monats nicht weniger als 17 Knaben mit dem Namen Aegir angemeldet worden sind.
- Der älteste Bürger Berlins, der Uhrmacher Gottlieb Hagemann starb vor einigen Tagen im Alter von 102 Jahren und beinahe 8 Monaten.
- In Lindenhof bei Hamburg wurde in der Nacht zum Sonnabend ein Raubmord ausgeführt, wobei drei Personen, der Eigenthümer Perchen, dessen Haushälterin und ein kranker Mitbewohner um ihr Leben kamen. Die Verbrecher steckten das Haus an, um die Unthat zu verdecken. Das Gebäude ist gänzlich niedergebrannt.
- Während des Gottesdienstes feuerte in einer dichtbesetzten Kirche zu Köln ein arbeitsloser Mensch einen Schuß auf sich selbst ab, ohne sich zu treffen. Der Mann wurde verhaftet.
- Bei dem gegenwärtig in Braunschweig auf dem Domfriedhofe stattfindenden Umbau des Herrigdenkmals war die große Statue der trauernden Muse bereits vom Sockel entfernt, und es erübrigte nur noch, den letzteren seitwärts zu rücken Während nun ein Maurer von dem alten Mauerfundamente auf der Grabstätte einige Steine wegstemmte, verloren die beiden 35 Zentner schweren Syenitblöcke das Gleichgewicht und begruben den Mann unter sich. Die Leiche des Verunglückten, der im 26. Lebensjahre stand und erst seit einem Jahre verheiratet war, wurde nach dem Obduktionshause gebracht.
- In der Nacht zum Sonntag wurde in Reggio ein wellenförmiger Erdstoß verspürt. Wie
[ => Original lesen: 1894 Nr. 94 Seite 6]ferner aus Messina gemeldet wird, wurden dort nachts zwei schwache Erdstöße wahrgenommen, denen ein starker kurzer Centralstoß voranging. Der Bevölkerung bemächtigt sich neuerdings wieder ein großer Schrecken. - Bei der Besichtigung der Stadt Palmi konstatirte der Königliche Kommissar Galli, daß nur 15 bis 20 Häuser unbeschädigt geblieben sind. Ganze Reihen von Häusern, in einer Ausdehnung von 300 Metern mußten gestützt werden und sind innen vollständig zerstört. Unzählige Gebäude sind eingestürzt; Frauen, Greise und Kinder irren klagend auf den Trümmern umher; auf den öffentlichen Plätzen werden die Verwundeten gepflegt: die ganze Stadt ist unbewohnbar. In Bagnara und Santeufimia fand der Kommissar viele Häuser verwüstet. Die Civil= u. Militärbehörden wetteifern mit der Bürgerschaft in dem Bestreben, den Beschädigten Hilfe zu bringen.
- Der letzte Bericht der Aerzte über den Großfürsten Georg von Rußland lautet besser. Die Kaiserin ist nun wieder unentschieden, ob sie nach Dänemark oder dem Kaukasus reisen soll; wahrscheinlich bleibt sie vorläufig in St. Petersburg.
- Am Freitag nachmittag machte der Kaiser Nikolaus mit seiner Braut einen längeren Spaziergang durch die Residenz=Stadt. Schließlich trat das hohe Paar in ein gegenüber dem Anitschkow=Palais gelegenes Handschuh=Geschäft und machte daselbst einige Einkäufe. Dem Publikum war dieses etwas so Ungewohntes, daß es die Hohen Herrschaften nicht sogleich erkannte, später war die Ueberraschung eine um so freudigere.
- Die "Köln. Ztg." meldet aus St. Petersburg: Kaiser Wilhelms Hochzeitsgeschenk war ein prachtvolles Theeservice.
- Nach Petersburger Nachrichten wurden eine Unmasse von Geschenken und Dekorationen an ausländische Fürstlichkeiten, außerordentliche Gesandtschaften, Militärdeputationen, Gefolge und Dienerschaft der Fürsten verliehen. Nicht weniger als 16 Andreasorden wurden verliehen. Selbst ein Prinz von Siam erhielt einen solchen.
- Die inzwischen wieder aus Petersburg abgereisten deutschen Militärdeputationen, sprachen sich durchweg entzückt über die ihnen zu theil gewordene Aufnahme und besonders über die natürliche Herzlichkeit des Kaisers aus, der trotz seines schweren Kummers bei der Vorstellung für jeden Einzelnen einige freundliche Worte hatte. Der Kaiser beherrscht die deutsche Sprache vollkommen und ist außerdem sehr sprachgewandt. Den Herren wurden bekanntlich je nach ihrer Charge Orden zu theil, Oberst von Zettwitz erhielt den Annenorden sogar mit Brillanten. Einer der bayrischen Offiziere, der kurz zuvor erst dekoriert war, erhielt einen wundervollen Brillantring zum Andenken. Selbst die Diener und Burschen wurden mit reichen Geschenken, goldenen und silbernen Uhren bedacht.
- Das in Petersburg den 2. November veröffentlichte Kaiserliche Manifest gewährt auf dem Gnadenwege Erleichterungen bezüglich der Zahlung verschiedener Schulden an die Krone, Tilgung der Kronendarlehen: das Manifest erläßt ferner die Steuerrückstände, mildert die Geldstrafen und verkürzt die Verurtheilungen zu Gefängniß, Festung, Polizeiaufsicht, Deportation und Zwangsarbeit. Die in den letzten fünfzehn Jahren unentdeckt gebliebenen Staatsverbrecher werden der Vergessenheit übergeben; über die Nachsicht verdienenden Staatsverbrecher soll der Minister des Innern noch Vortrag halten. Den wegen des polnischen Aufstandes im Jahre 1863 unter Strafe Stehenden wird gestattet, sich überall im Reiche aufzuhalten unter Herstellung der Geburtsrechte, aber ohne Zurückverleihung des Eigenthums oder durch den Dienst erworbenen Rechte.
- Nach amtlicher Meldung ist der Fernsprechverkehr zwischen Berlin und Wien eröffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch von 3 Minuten beträgt 3 Mark.
- Die Gräfin Hartenau, Gemahlin des verstorbenen früheren Fürsten von Bulgarien, war in Sofia der Gegenstand vieler Aufmerksamkeit des Fürsten und der Bevölkerung. Bei der Abreise der Gräfin wurde sie von einer zahlreichen Menge herzlich begrüßt.
- Der Präsident der französischen Republik, Herr Casimir Perier, hat beim Weimarer Hof anfragen lassen, ob es angenehm sei, wenn er, der Präsident, der Leiche des verstorbenen Erbgroßherzogs, die von Mentone kommt, das Geleit geben würde. Es scheint, daß Herr Casimir Perier die Leiche auf der letzten Strecke der Reise auf französischem Boden geleiten und sie selbst zur Grenze führen will. Das Oberhaupt der französischen Republik beweist damit der Leiche des deutschen Fürsten die höchste Ehre, die Frankreich derselben erweisen kann. In Weimar ist man von diesem Schritt des Herrn Casimir Perier aufs Angenehmste berührt.
- Die Zahl der Inhaber des Eisernen Kreuzes von 1870/71, die nach dem Gesetze vom 2. Juni 1878 eine Ehrenzulage erhalten, nimmt naturgemäß von Jahr zu Jahr erheblich ab. Das preußische Heer und die unter Preußens Verwaltung stehenden Contingente zählen zur Zeit noch 844 Berechtigte, Sachsen 45, Württemberg 4 und Bayern 10 Berechtigte. Auch die Zahl der Angehörigen der vormaligen schleswig=holsteinischen Armee aus den Jahren 1848 bis 1850 ist gegenwärtig sehr gelichtet. Es beziehen noch Pensionen aus dem Reichsinvalidenfonds ein Bataillonscommandeur, 3 Hauptleute und Rittmeister erster Classe, 6 solche II. Classe, 16 Premierlieutenants, 93 Secondelieutenants und 16 Sanitätsofficiere; ferner Invalidenpensionen 10 Feldwebel, Oberfeuerwerker und Wachtmeister, 104 Sergeanten und Unterofficiere und 660 Gefreite, Gemeine und Spielleute. Endlich erhalten noch 74 Witwen von verstorbenen Angehörigen der genannten Armee Unterstützungen. Die Gesammtzahl der Pensionirten und Unterstützten beträgt sonach noch 1002; im vorigen Jahr war die Zahl noch um 54 höher.


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