No. 96
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. Dezember
1893
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1893 Nr. 96 Seite 1]

          Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 25. Juni v. J. wird die Beschäftigungszeit in den Handelsgewerben an den 3 Sonntagen, 10., 17. und 24. December d. J., sowie an dem auf den 20. December d. J. fallenden Buß= und Bettage folgendermaßen festgestellt:

a) für Schönberg von 7-10 Uhr Vormittags und von 12 bis 6 Nachmittags,
b) für das platte Land:
1) für die Kirchdörfer von 8-10 Uhr Vormittags und von 11 1/2 Uhr Vormittags bis 5 1/2 Uhr Nachmittags,
2) für die weiteren Dörfer von 7 1/2 - 9 1/2 Uhr Vormittags und von 12 - 6 Uhr Nachmittags.
              Schönberg, den 29. November 1893.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


Anzeigen.

In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmannes Johann Buschow zu Baeck steht zur Annahme der Schlußrechnung, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß und eventuell zur Vertheilung der Masse ein Schlußtermin auf

Freitag, den 22. December 1893
Mittags 12 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an.
Bemerkt wird, daß die Schlußrechnung auf der Gerichtsschreiberei I zur Einsicht ausliegt.
Schönberg, den 29. November 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.
(gez.:) Dr. jur. E. Hahn.
                                                    Veröffentlicht
                                                    H. Diederich.
                                                    Amtsgerichtsactuar.


Antragsmäßig soll über die zu Törpt sub Nr. V belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Hans Joachim Meier aus Falkenhagen ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag, den 5. Februar 1894,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachteil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proklamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 17. November 1893.

Großherzogliches Amtsgericht
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schmiedemeisters Franz Griem zu Schönberg, steht zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß und eventuell zur Verteilung der Masse ein Schlußtermin auf

Freitag den 29. Dezember 1893,
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an.
Bemerkt wird, daß das Verzeichniß der zu berücksichtigenden Forderungen auf der Gerichtsschreiberei I zur Einsicht ausliegt.
Schönberg, den 5. Dezember 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
                                                    Veröffentlicht
                                                    H. Diederich,
                                                    Gerichtsschreiber.


100 Mark Belohnung!

In der Nacht vom 30. November auf den 1. December sind an der Selmsdorf=Dassower Chaussee 16 junge Lindenbäume von ruchloser Hand abgeschnitten und weitere Alleebäume beschädigt. Wer den oder die Thäter zuerst zur Anzeige bringt, so daß die That gerichtlich bestraft wird, bekommt eine Belohnung von 100 Mark.
Schönberg, den 4. December 1893.

Großherzogliche Chausseeverwaltung.
Krempien.


Wohnungsveränderung.

Wohne von jetzt im Hause des Schlachtermeisters Herrn Ladendorf, Ecke des Markts und der Marienstraße, eine Treppe hoch. Eingang von der Marienstraße.

                                                    Dr. Dethloff.


Suche zu Ostern einen verheiratheten
Pferdeknecht
in Deputatlohn.                                                    
Torisdorf.                                                     R. Schwarz.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 96 Seite 2]

Weiden=Auktion.

Die gesammten, innerhalb des ganzen Verwaltungsbezirkes der Großherzoglich Mecklenburgischen Friedrich Franz=Eisenbahn in diesem Jahre gewonnenen Bandstöcke und Weiden sollen in nachstehenden Terminen öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung verkauft werden.
Am Freitag, den 15. Dezember d. J. Vormittags von 9 1/2 Uhr ab

auf dem Bahnhofe Grevesmühlen
etwa 90,000 Stück Bandstöcke

in verschiedenen Stärken,
und am Sonnabend, den 16. Dezember d. J., Vormittags von 9 Uhr ab

auf dem Bahnhofe Kleinen
etwa 5000 Bund 1= bis 3jährige grüne Korbweiden.
Schwerin, den 4. Dezember 1893.                          
Großherzogliche Eisenhahn=Bau=Inspektion I.


Habe noch einige Mille                          
Torf
abzugeben.                                                    
                          Ww. Stemmann, Kaltendamm Nr. 7.


Zu sofort suche ich einen                          
Knecht
als Stallknecht und Milchfahrer.
Hof Rabensdorf.                                                     Rehfeldt.


Feuer- u. Glasversicherung.

Die Oldenburger Versicherungs-Gesellschaft sucht unter vortheilhaften Bedingungen für Schönberg u. Umgegend einen tüchtigen Agenten, welcher geneigt ist, die Gesellschaft mit Erfolg zu vertreten.
Gefl. Bemerkungen sind zu richten an die General=Agentur

August Lamp, Altona,
Allee 128.


Vom 14. d. M. an halte ich einen großen Vorrath von sehr geschmackvollen

Weihnachtsbäumen
zum Verkauf.                                                     Fuhrm. Fanselow, Schönberg.


Tannenbäume.

Vom Dienstag, den 12. d. Mts. halte ich Tannenbäume zum Verkauf vorräthig. Bestellungen nimmt schon jetzt entgegen.

Schönberg,
d. 5. Decbr. 1893.
                                                     Paul Präve,
Kunst= u. Handelsgärtnerei.


Umsonst
meine illustrirte Preisliste über Stahlwaaren etc.
Rasirmesser
aus bestem engl. Silberstahl, hohlgeschliffen, abgezogen, zum Gebrauch bereit. 5 Jahre Garantie. Für jeden Bart passend Probestück frei in's Haus nur 1.75, Etuis mit Golddruck dazu 0.15, Streichriemen zum Nachschärfen 1 Mk. Notariell beglaubigte Dankschreiben hat die Expedition dieses Blattes eingesehen.

Gräfrath bei Solingen.                                                     C. W. Engels.


Engl. Sirup,

sowie sämmtliche Artikel zur bevorstehenden Festbäckerei empfiehlt in bester Waare billigst

                                                    A. Zander.


Ausverkauf
in Kleiderstoffen, Mänteln, Cattunen, Möbel= und Bettstoffen, Gardinen etc.
wegen Aufgabe.
                                                    W. Planthaber.


"Drei in "Einer."
Dreistichmaschine
Neueste Vervollkommnung
der Nähmaschine.
Die
Wertheim Electra Triplex
(Dreistichmaschine)
macht drei grundverschiedene Nahtarten:
Steppstich, Kettenstich und Zier= oder Stickstich;
ferner prachtvolle Stopfen in Weißzeug u. Tricots.
Der Käufer erwirbt mithin drei Maschinen in Einer.

Die Vielseitigkeit und Schönheit der Leistungen der Wertheim Triplex macht sie zur Maschine der Zukunft. Niemand wird ferner mehr mit der bekannten einseitigen Steppmaschine befriedigt sein.
Reflectanten wollen nicht versäumen, dieses Ideal=Modell einer Nähmaschine zu beaugenscheinigen.

Hocharm. Singer-Maschinen
mit Kasten Mark 60.
                                                    Rud. Schrep,
                                                    Schönberg i. M.


Lampen,
Kronen, Ampel,
in reicher Auswahl, empfiehlt                                                    
                                                    W. Wiechendorf,
                                                    Klempner.


Große Auswahl von:
Portemonnaies, Cigarrentaschen,
Hand=, Reise= und Umhängetaschen,
Photographie=Album mit u. ohne Musik,
Schreibalbum, Schreibmappen,
Brieftaschen
bei                                                                 Emil Hempel,      
Schönberg.                                               Buchbinder.


Lavatus
ist das beste Fleckenreinigungsmittel.


Flüssige
Aufbürstfarben.

Verblichene Kleider- und Möbelstoffe lassen sich durch einfaches Ueberbürsten auf das Schönste wieder herstellen. In allen Farben, in Originalflaschen mit der Fabrikmarke "ein Schiff" à 25 Pfennig (Mecklenburg). Auch empfehle meine langjährig beliebten Anilin-Zeug-Farben.

                                                    H. Brüchmann.


Besten reinen
englischen Zuckersyrup,
Mandeln, Succade,
Pommeranzenschalen, Citronen,
Gewürze, sowie Haselnüsse,
Wallnüsse, Baumkerzen
empfiehlt zu billigsten Preisen                                                    
                                                    W. Wieschendorf.


Wall- & Haselnüsse
sowie
Tannenbaumlichte
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachfolger.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 96 Seite 3]

Besten
Engl. Syrup, grosse Citronen,
Mandeln, Succade, Orangenschalen
sowie
ganze und gem. Gewürze
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Verlag von J. F. Schreiber in Esslingen bei Stuttgart.

Dr. C. H. v. Schuberts
Naturgeschichte der drei Reiche
mit der Anatomie des Menschen.

2500 Abbildungen auf 205 Farbdrucktafeln und 375 Folio-Seiten Text.

I. Abteilung.
Das Tierreich.
91 Tafeln mit 850 farbigen Abbildungen.
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II. Abteilung.
Das Pflanzenreich.
54 Tafeln mit 650 farbigen Abbildungen.
     Löwenkopf      III. Abteilung.
Das Mineralreich.
42 Tafeln mit 683 farbigen Abbildungen.
-------------------------------------
IV. Abteilung.
Der Bau des menschlichen Körpers.
10 Tafeln mit 100 Abbildungen.

Unübertroffenes Werk für Schule und Familie.
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Besondere Vorzüge dieser Naturgeschichte sind die naturgetreuen farbigen Illustrationen. Bilder und Texte stehen auf der Höhe der Zeit. Autoren ersten Ranges haben daran mitgearbeitet.

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen.
Jede Buchhandlung ist im Stande das Werk zur Ansicht vorzulegen.

Vollständig in 96 Lieferungen à 50 Pfennig.


Zur reichhaltigen
Weihnachts-Ausstellung
ladet freundlichst ein und bittet um zahlreichen Besuch
Schönberg.                                              Emil Hempel,
                                                                                 Buchbinder.


Gesucht für mein Barbier= u. Friseurgeschäft ein Lehrling.

J. Kühn, Lübeck, Königstr. 107.


Gummischuhe
für Damen, Herrn und Kinder in allen Größen
Schneeschuhe
empfiehlt billigstens                                                     Aug. Spehr.


Grobes Schönebecker Salz
zum Einsalzen empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


Haarbürsten, Taschenbürsten, Zahn= u. Nagelbürsten, Messer, Scheeren, Uhrketten, Schmuckgegenstände, Seifen und Parfümerien in den feinsten Ausstattungen, Handschuhkasten, Schmuckkasten, hochfeines Briefpapier und Couverts, Kinderspiele, Tannenbaumschmuck und Lichter, Wachsstöcke
empfiehlt                          
Schönberg.                                                     Emil Hempel.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 96 Seite 4]

Grosser
Weihnachts-Ausverkauf.

Von jetzt bis Weihnachten verkaufen wir sämmtliche Waaren unseres reichhaltig assortirten Lagers zu außerordentlich billigen Preisen.

Als besonderen Gelegenheitskauf

empfehlen wir zurückgesetzte Kleiderstoffe und Roben knappen Maaßes zu

Weihnachtskleidern
passend von 3 Mark an.
Eine große Partie Rester:

Kleiderstoffe, Buckskins, Cattune, Bettzeuge, Flanelle, etc. etc. bedeutend unter Preis.

                          Gebrüder Burchard.

Während des Ausverkaufes ist unser Geschäft bis Abends 16 Uhr geöffnet.


Bibel, Gesang- und Gebetbücher, Bilderbücher, Jugendschriften, Gedichtsammlungen, Kochbücher u. s. w.
empfiehlt        
                                                                      Emil Hempel,
Schönberg.
                                                    Buchbinder.


Füttern Sie die Ratten u. Mäuse,
nur mit v. Kobbe's sicher tödlich wirkendem
Heleolin. Unschädlich für Menschen u. Hausthiere.
In Dosen à Mk. 0,60 u. Mk. 1,00 erhältlich bei
H. Brüchmann. Schönberg i. M.


Zahnschmerzen aller Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extrakt beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. In Fl. à 50 Pfg. im Alleindepot für Schönberg bei Heinr. Böckmann Bandagist.


Gartenbauverein.

Versammlung Freitag, den 8. Dezember abends 8 Uhr in Wieschendorfs Hotel.
1) Wahl des Vorstandes und der Kassenrevisoren.
2) Vortrag über die Wurzelbildung.

                                                    Der Vorstand.


Freitag Abend den 1. Dezember ist auf dem Wege von Schönberg nach Dassow eine

braune Pelzboa

verloren worden. Abzugeben gegen 3 Mark Belohnung bei Herrn Kaufmann Bührig, Dassow.


verloren, abzugeben in d. Exped. d. Bl.                          


Stadt Lübeck.
Sonntag, den 10. d Mts.
Tanzmusik
über Mitternacht hinaus.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, 10. Dezember.

Vormittagskirche: Pastor Krüger.
Abendkirche (6 Uhr): Consistorialrath Kaempffer.
   Amtswoche: Pastor Krüger.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg.
nach Lübeck:
10,04 Vorm. 12,21 Mitt. 3,10 Nachm. 7,27 Abends 11,55 Nachts.
nach Kleinen:
8,1, Morg. 10,29 Vorm. 12,46 Nachm. 5,40 Nachm. 8,54 Abends.


Viehmarkt in Hamburg.

Es kosten: kleine Schweine 55-57 M., große Schweine 56-57 M., Sauen 38-48 M., Kälber 50-80 M. per 100 Pfund.


Marktpreise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu zwei Beilagen
und illustrirtes Beiblatt Nr. 49.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 96 Seite 5]

1. Beilage
zu Nr. 96 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 8. December 1893.


Die europäischen Flotten.

Die englische Admiralität hat soeben aus Anlaß der lebhaften Erörterung, die im ganzen britischen Reich der als sehr dringlich betrachteten Frage der Flottenverstärkung zu Theil wird, eine interessante Zusammenstellung über die Stärkeverhältnisse der Flotten der großen europäischen Mächte veröffentlicht. Nach dieser hat:

England: 24 Schlachtschiffe, 3 Küstenvertheidiger, 60 Kreuzer und 74 andere Schiffe im Dienst. In der Reserve befinden sich 10 Schlachtschiffe, 14 Küstenvertheidiger, 46 Kreuzer und 44 sonstige Fahrzeuge. Im Bau und in der Ausrüstung befinden sich 9 Schlachtschiffe, 19 Kreuzer und 22 Schiffe zu anderen Zwecken; so daß die gesamte Seemacht Englands zur Zeit 325 Schiffe beträgt.
Frankreich: Im Dienst befinden sich 19 Schlachtschiffe, 5 Küstenvertheidiger, 22 Kreuzer und 50 andere Schiffe. In der Reserve sind ohne Berücksichtigung der Reservedivisionen, die als im Dienst befindlich betrachtet sind, 5 Schlachtschiffe, 3 Küstenvertheidiger, 20 Kreuzer und 62 andere Fahrzeuge. Im Bau und in der Ausrüstung stehen 8 Schlachtschiffe, 2 Küstenvertheidiger, 19 Kreuzer und 5 sonstige Fahrzeuge, so daß die französische Republik über 221 Schiffe gegenwärtig verfügt.

Rußland: Bei der Ostseeflotte sind im Dienst: 5 Schlachtschiffe, 9 Kreuzer und 34 andere Schiffe; in der Reserve stehen 5 Schlachtschiffe, 9 Küstenverteidiger, 6 Kreuzer und 37 Schiffe verschiedenen Typs. Im Bau sind 8 Schlachtschiffe, 4 Küstenvertheidiger, 2 Kreuzer und 4 sonstige Schiffe so daß diese Flotte 120 Schiffe zählt. Im Schwarzen Meer sind stationiert: 4 Schlachtschiffe, 1 befindet sich in der Ausrüstung und ein ferneres ist im Bau befindlich. Die Summe der Schlachtschiffe beläuft sich bei Rußland mithin allein auf 23.

Italien: Im Dienst sind 4 Schlachtschiffe, 8 Kreuzer und 16 andere Schiffe; in der Reserve befinden sich 5 Küstenvertheidiger, 5 Kreuzer und 26 andere Schiffe nebst 9 Schlachtschiffen. Im Bau sind 4 Schlachtschiffe, 13 Kreuzer und 3 andere, in Summa also 83 Fahrzeuge.

Deutschland (nach verbesserten Angaben); Die Panzerflotte zählt 14 Schlachtschiffe, 6 Küstenvertheidiger und 13 Panzerkanonenboote; die Kreuzerflotte faßt 17 Kreuzer, 5 Kanonenboote nebst 9 Avisos. Schulschiffe und Schiffe zu anderen Zwecken hat Deutschland 23; mithin insgesamt 87 Fahrzeuge. Von diesen sind gegenwärtig im Dienst : 7 Panzerschiffe im Manövergeschwader und 29 Schiffe, theils auf auswärtigen Stationen, theils in heimischen Gewässern zu verschiedenen Zwecken.


- Schönberg. Die Kaiserliche Oberpostdirektion erläßt auch in diesem Jahre wieder die folgende Bekanntmachung, die Weihnachtssendungen betreffend: Das Reichs=Postamt richtet auch in diesem Jahre an das Publikum das Ersuchen, mit den Weihnachtssendungen bald zu beginnen, damit die Packetmassen sich nicht in den letzten Tagen vor dem Feste zu sehr zusammendrängen, wodurch die Pünktlichkeit in der Beförderung leidet.
Die Packete sind dauerhaft zu verpacken. Dünne Pappkasten, schwache Schachteln, Cigarrenkisten etc. sind nicht zu benutzen. Die Aufschrift der Packete muß deutlich, vollständig u. haltbar hergestellt sein. Kann die Aufschrift nicht in deutlicher Weise auf das Packet gesetzt werden, so empfiehlt es sich die Verwendung eines Blattes weißen Papiers, welches der ganzen Fläche nach fest aufgeklebt werden muß. Bei Fleischsendungen und solchen Gegenständen in Leinwandverpackung, welche Feuchtigkeit, Fett, Blut etc. absetzen, darf die Aufschrift nicht auf die Umhüllung geklebt werden. Am zweckmäßigsten sind gedruckte Aufschriften auf weißem Papier. Dagegen dürfen Formulare zu Post=Packetadressen für Packetaufschriften nicht verwendet werden. Der Name des Bestimmungsorts muß stets recht groß u. kräftig gedruckt oder geschrieben sein. Die Packetaufschrift muß sämmtliche Angaben der Begleitadresse enthalten, zutreffendenfalls also den Frankovermerk, den Nachnahmebetrag nebst Namen und Wohnung des Absenders, den Vermerk der Eilbestellung u. s. w., damit im Falle des Verlustes der Begleitadresse das Packet auch ohne dieselbe dem Empfänger ausgehändigt werden kann. Auf Packeten nach größeren Orten ist die Wohnung des Empfängers, auf Packeten nach Berlin auch der Buchstabe des Postbezirks (C., W., SO. u. s. w.) anzugeben. Zur Beschleunigung des Betriebes trägt es wesentlich bei, wenn die Packete frankirt ausgeliefert werden. Das Porto für Packete ohne Werth nach Orten des Deutschen Reichs=Postgebiets beträgt bis zum Gewicht von 5 Kilogramm: 25 Pf. auf Entfernungen bis 75 Kilometer (10 Meilen), 50 Pf. auf weitere Entfernungen.
- Mit Eintreten der kalten Witterung ist oft zu bemerken gewesen, daß Zughunde längere Zeit angespannt auf der Straße stehen müssen und dabei so frieren, daß sie am ganzen Körper zittern. An dieser Stelle mag darauf aufmerksam gemacht sein, daß solch' rücksichtsloses Verhalten den armen Thieren gegenüber als Thierquälerei anzusehen ist und als solche bestraft wird. Den Thieren ist, sobald sie stehen gelassen werden, eine wärmende Unterlage unterzulegen; außerdem sind dieselben mit einer Decke zu bedecken.
- Auch die freie Stadt Lübeck hat in diesem Jahre ein Defizit aufzuweisen. Der Entwurf des Staatsbudgets für 1894 taxiert die Einnahmen auf 4 181 119 M. 70 Pfennig (Mecklenburg)., die Ausgaben auf 4 636 970 M. 97 Pfennig (Mecklenburg). Der Senat schlägt vor, den Fehlbetrag von 355 857 M. 27 Pfennig (Mecklenburg) durch einen Zuschlag von 52 Proz. der Einkommensteuer zu decken.


- In Hannover hielt der Kaiser bei der großen Parade eine eindringliche Ansprache an die zur Reitschule kommandierten Offiziere, worin auch die Vorgänge bei dem Spielerprozeß zur Sprache kamen.
- Zu den Jubilaren des nächsten Jahres gehört in erster Reihe, sowohl dem Range als auch dem Tage nach, der Kaiser. Am 27. Januar, als an seinem 35. Geburtstage, wird der oberste Kriegsherr seine 25jährige Zugehörigkeit zur Armee feiern. Am 27. Januar 1868 wurde der damalige Prinz Wilhelm zum Sekonde=Lieutenant im 1. Garde=Regiment zu Fuß ernannt und à la suite des 1. Bataillons (Berlin) 2. Garde=Landwehr=Regiments gestellt.
- Wie man der "Pol. Korr." aus Stockholm meldet, hat sich der Zustand der seit einiger Zeit leidenden Königin Sophie, die sich in dem in der Nähe der Hauptstadt liegenden Schlosse Ulriksdal befindet, in den letzten Tagen bedeutend verschlimmert, so daß die Aerzte ernste Besorgnisse hegen.
- Außer dem Schah von Persien wird im nächsten Jahr noch ein asiatischer Fürst in Europa eintreffen, voraussichtlich aber nur dem Petersburger Hof einen Besuch abstatten. Es ist der Chan von Chiwa, der schon einmal, zur Zeit der Krönung des jetzigen Zaren, in Rußland gewesen ist.
- Im Reichsetat befindet sich eine Summe von 109 200 M. als erste Rate zur Ausstattung der Infanterie und Jäger mit Fahrrädern. Die Versuche, die namentlich während der letzten Manöver mit Fahrrädern unternommen worden sind, haben durchaus günstiges Resultat geliefert. In Frankreich sind schon seit längerer Zeit sogen. Radfahrstellen in der Armee eingerichtet.
- Die Aussichten für das Zustandekommen er Steuer= und Finanzreformgesetzgebung gestalten

[ => Original lesen: 1893 Nr. 96 Seite 6]

sich im Reichstag vorläufig ungünstig. Verschiedene Fraktionen haben am Montag Berathungen abgehalten, um zu der Angelegenheit Stellung zu nehmen. Die Strömungen sind, obgleich sie noch nicht offizielle Form angenommen haben, immerhin schon jetzt klar und scharf hervorgetreten. Das Schicksal des allgemeinen Finanzplanes ist dadurch, daß die erste Berathung desselben den ersten Berathungen der Steuergesetze hintenan gestellt ist, in der Schwebe gehalten. Dem Weinsteuergesetz ist ein anständiges Begräbniß gesichert. Am Tabaksteuergesetz werden wesentliche Umformungen vorgehen müssen, um diese Vorlage der Mehrheit des Parlaments schmackhaft zu machen. Im Centrum wird stark daran gearbeitet, der Vorlage ein besseres Gesicht zu geben. Bis jetzt sind diese Versuche noch nicht über die Präliminarien hinaus gediehen. Der Erfolg derselben scheint sehr fraglich. Gegen das Stempelabgabengesetz werden sich auch große Schwierigkeiten erheben, die aber nicht als unüberwindbar gelten dürften.
- Die Antisemiten (Abg. Reuß) haben im Reichstag mit mehreren Konservativen einen Gesetzentwurf betr. das Betäuben der Schlachtthiere eingebracht. Derselbe lautet:

§ 1. Beim Schlachten aller Thiere, mit Ausnahme des Federviehs, muß der Blutentziehung die Betäubung vorausgehen. Ausgenommen bleiben die wegen Unglücksfällen und plötzlicher Erkrankungen notwendig werdenden Nothschlachtungen, sobald sich die Betäubung nach den tatsächlichen Verhältnissen nicht ausführen läßt. § 2. Beim Rind soll die Betäubung unter Benutzung der Schlachtmaske ausgeführt werden, soweit nicht beim Jungvieh die ungenügende Entwickelung des Schädels eine Ausnahme erfordert. § 3. Alle Schlachtungen, mit Ausnahme der nicht aufzuschiebenden Nothschlachtungen, dürfen nur von des Schlachtens durchaus kundigen Personen, oder doch unter deren Aufsicht und Mithülfe ausgeführt werden. § 4. Alles Schlachten hat in geschlossenen, dem Publikum nicht zugänglichen Räumen stattzufinden. Nur wo solche nicht in genügender Weise zur Verfügung stehen, darf das nicht gewerbsmäßige Schlachten im Freien geschehen, ist aber auch dann derart vorzunehmen, daß es nicht von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen aus zu sehen ist. § 5. Zuwiderhandlungen gegen dieses Gesetz werden mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haftstrafe geahndet. § 6. Den einzelnen Bundesregierungen bleibt der Erlaß der zur Ausführung und Sicherstellung des Vollzugs dieses Gesetzes erforderlichen Verordnungen überlassen. § 7. Dieses Gesetz tritt mit dem Tag seiner Verkündigung in Kraft.
- Die Getreideeinfuhr in das deutsche Reich betrug im Oktober 1893 im Vergleich zu den Einfuhrziffern des Vorjahres 446,891 (421,490) Doppelzentner Weizen, davon 2544 russischen Ursprungs, 155,422 (96,729) Doppelztr. Roggen, hierunter 90,856 russischen Ursprungs, 334,455 (60,151) Doppelztr. Hafer, hierunter 6632 russischen Ursprungs, 1,067,505 (770,119) Doppelzentner Gerste, darunter 254,301 russischen Ursprungs, 135,783 (84,078) Doppelztr. Raps und Rübsaat u. 867,949 (382,537) Doppelztr. Mais und Dari. Von Januar bis Ende Oktober wurden eingeführt 6,125,525 (12,194,607) Doppelztr. Weizen, darunter 159,659 russischen Ursprungs, 1,600,680 (5,175,531) Doppelzentner Roggen, davon 602,782 russischen Ursprungs, 1,298,707 (694,725) Doppelztr. Hafer, davon 76,423 russischen Ursprungs, 6,417,695 (4,626,944) Doppelz. Gerste, hierunter 2,089,816 russischen Ursprungs, 1,228,050 (707,363) Doppelztr. Raps und Rübsaat und 6,397,109 (6,468,480) Doppelztr. Mais und Dari.
- Der schweizerische Bundesrath hat eine Unterstützung von 900 000 Franks für eine nationale Ausstellung in Genf im Jahr 1896 bewilligt.
- Im ungarischen Reichstag ist am Sonnabend das vielberufene Civilehegesetz eingebracht worden. Dasselbe bestimmt, daß eine Ehe, die nicht von einem Civilbeamten abgeschlossen ist, vor dem Gesetz ungültig ist. Jene Geistlichen, die bei kirchlichen Trauungen mitwirken, bevor der Beweis erbracht worden ist, daß die Civiltrauung stattgefunden hat, werden mit Geld= und Gefängnißstrafe belegt. Wenn ein Ausländer in Ungarn eine Ehe schließen will, muß er den Beweis erbringen, daß auch im Sinn der Gesetze seines Heimathslandes kein Ehehinderniß obwaltet. Wie die ungarischen feiern auch die Wiener Zeitungen die Einbringung des Gesetzes als eine denkwürdige That des Ministeriums Wekerle.
- Ein Theil der russischen Flotte, die kürzlich den denkwürdigen Besuch in Toulon abgestattet hat, wird nach neueren Meldungen aus Athen den ganzen Winter hindurch im Hafen von Piräus bleiben. Zwei Schiffe sind durch das Rothe Meer nach dem Stillen Ocean abgegangen. In Konstantinopel ist man überzeugt, daß der Admiral auch beim Sultan einen Besuch machen werde. Die "Agence de Constantinople" sagt, der Besuch werde als selbstverständlich angesehen und dürfte Mitte Dezember erfolgen. In Athen haben zu Ehren des russischen Geschwaders ebenfalls große Festlichkeiten stattgefunden.
- Die "Kölnische Zeitung" meldet aus Sofia, daß der Bulgarenoffizier Iwanow wegen eines Mordanschlages gegen den Fürsten Ferdinand verhaftet worden ist. Der Anschlag wurde durch Zufall zwei Tage vor der Ankunft der Leiche des Grafen Hartenau entdeckt. Iwanow ist auf der Flucht verhaftet worden und legte ein vollständiges Geständniß ab. Auch mehrere des Anarchismus verdächtige Studenten sind verhaftet.
- Französische Polizei in Berlin. Die beiden französischen Criminalbeamten, die aus Anlaß der "Höllenmaschinen=Attentate" seitens der französischen Regierung nach Berlin entsandt wurden, sind am Sonntag dort eingetroffen und haben sofort ihre Thätigkeit aufgenommen, welche darauf hingeht, Mitschuldige des "Planes" zu entdecken. Man giebt ihnen seitens unserer Polizei alle begehrten Aufschlüsse. Gestern waren die Franzosen eifrigst im nordöstlichen Stadtviertel thätig, in welcher Gegend die wenigen Dutzend Anarchisten, welche die Reichshauptstadt zur Verfügung stellen kann, hauptsächlich wohnen.
- Englische Diplomatengehälter. England zahlt seinen Gesandten die folgenden Summen: in Paris 180 000 Mk., in Konstantinopel und Wien 160 000 Mk., St. Petersburg 156 000 Mk., Berlin 150 000 Mk., Rom 140 000 Mk. Der Gehalt des britischen Agenten, Generalkonsuls und Bevollmächtigten in Egypten ist 120 000 Mk.
- Der durch seine Dramen und Romane bekannte Schriftsteller Ulrich Graf Baudissin, königl. dänischer Major a. D., ist am Montag in Wiesbaden im 78. Lebensjahr gestorben.
- Sämtliche Studenten der Forstfachschule in Karlsruhe haben seit Freitag wegen beleidigender Aeußerungen des Professors Endris den Besuch der Vorlesungen desselben eingestellt; dieselben verlangen die Zurücknahme der betreffenden Aeußerungen.
- Ein 16jähriger Lehrling, der bei einer Arbeit an der Leitung des Elektrizitätswerkes zu Bockenheim auf einem Gerüst in's Wanken gekommen war und sich an 1 1/2 cm dicken Leitungsdraht angehalten hatte, ist durch den bereits eingelassenen Strom, der eine Stärke von 700 Volt hatte, getötet worden.
- In Spandau beraubte ein Mann, anscheinend den besseren Ständen angehörig, am Postschalter eine Dame; er entriß ihr eine Summe von etwa 1000 Mk. und entkam im Dunkel der Nacht.
- Nach einer Verfügung des Amtsvorstehers in Pelplin müssen, so schreibt man der "Danz.=Z.", hinfort die Gast= und Schanklokale um 10 Uhr geschlossen werden. Wie es in der betreffenden Verfügung heißt, "sind besonders Leute aus dem Handwerker= und Mittelstande, welche derartig vom Spielteufel ergriffen sind, daß sie zu ehrlicher Arbeit keine Lust mehr haben, sondern ihre wenigen Groschen verspielen und verbringen und dadurch ihre Familien dem größten Elend aussetzen. Wie allgemein behauptet wird, soll dabei auch falsch gespielt werden."
- In Niederbruck i. E. brannte kürzlich ein Haus nieder. Trotz aller Mühe der Ortspolizei und Gendarmerie waren nach der Str. P. zur Hilfeleistung dort nicht so viele Leute zusammenzubringen, um die Dorfspritze zu bedienen.

[ => Original lesen: 1893 Nr. 96 Seite 7]

- Ueber einen Brand der Herberge zur Heimath in Geestemünde kommt folgende nähere Mittheilung: In der Nacht zum Sonnabend gegen 12 Uhr brach in der Herberge zur Heimath, wie man hört, infolge eines Streites zwischen einigen Herbergsinsassen, wobei eine Petroleumlampe umfiel, Feuer aus. Bei der reichlichen Nahrung, die dasselbe an Betten, Kleidern und vor allem auch bei seiner weiteren Ausdehnung an Spirituosen fand, stand binnen einer halben Stunde die ganze Herberge, in der sich eine Menge Menschen schlafend befanden, in hellen Flammen. Die Katastrophe war binnen wenigen Augenblicken herbeigeführt. Schreiend und gestikulirend sah man die aus dem Schlafe Geschreckten an die Fenster eilen und, von Flammen umgeben, auf die Straße hinabspringen, wo sie alle nur mit größeren Verletzungen aufgehoben wurden. Die freiwillige Feuerwehr war zwar zeitig zur Stelle, doch bei der mangelhaften Organisation derselben einerseits und der rapid schnellen Entwickelung des Feuers andererseits dauerten die Vorbereitungen für thatkräftiges Eingreifen zu lange, als daß nicht während der Zeit viele der im Schlafe Ueberraschten den Erstickungstod gefunden hätten. Die Herberge brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Bis jetzt hat man fünf verkohlte Leichname gefunden, eine ganze Anzahl Schwerverletzter wurde noch in der Nacht mittelst Wagen nach dem Krankenhaus transportirt.
- Das Garnison=Commando in Leipzig hat sich auf eine vom Meßausschuß der dortigen Handelskammer ausgegangene Anregung bereit erklärt, die Musikkorps der dortigen drei Regimenter drei Mal wöchentlich zur Veranstaltung öffentlicher Conzerte zu befehligen, soweit dies die dienstlichen Verhältnisse und die jedesmalige Witterung gestatten. Bezüglich der für diese Conzerte in Aussicht zu nehmenden Zeit sowie des hierfür zu bestimmenden Platzes ist der Rath der Stadt Leipzig ersucht worden, dem Garnison=Commando entsprechende Vorschläge zu machen.
- Ein seltenes Glück hat ein 94jähriger Mann, Namens Martin Christensen, in Lynby in Dänemark vor einigen Tagen erlebt, indem er frisch und gesund der goldenen Hochzeit seiner jüngsten Tochter beiwohnen konnte.
- Ihrer Naschhaftigkeit ist am Donnerstag ein in Berlin dienendes Mädchen, Anna Saltzmann, zum Opfer gefallen. Sie hatte aus einer Liqueurflasche im Speiseschrank heimlich nippen wollen, sich aber in der Eile vergriffen und aus einer daneben stehenden Flasche mit Karbolsäure einen herzhaften Schluck genommen. Sie wurde sofort in ein Krankenhaus geschafft, starb aber dort an den erlittenen inneren Verbrennungen.
- Die Strafkammer des Landgerichts zu Posen verurtheilte den Großdestillateur Lewek aus Santomischel wegen Steuerdefraudation zu 76 868 M. Geldstrafe oder 1 1/2 Jahren Gefängniß.
- Ein Riesenfaß, daß für eine Weingroßhandlung in Neustadt a. H. bestimmt ist, wird in der "Frankenthaler Faßfabrik Jean Tropf" zusammengesetzt. Es hat eine Länge von 5,30 Meter, eine Bauchhöhle von 5 Meter und nimmt die Kleinigkeit von etwa 86 000 Liter in sich auf. Wenn das Faß fertiggestellt ist, wird es eine Schwere von etwa 250 Ztr., und wenn gefüllt, eine Solche von etwa 10 000 Ztr. haben.
- Im Zoologischen Garten zu Berlin verendete das Nilpferd. Die Sektion ergab nach der Nat.=Ztg., daß das gewaltige Tier Hungers gestorben ist; die gesamte Ernährung stockte; es fand nicht die geringste Futteraufnahme statt, weil einerseits der Magen des Tieres zum Bersten mit dem Quantum der letzten Mahlzeit vollgepfropft und andererseits der Rest des Verdauungstraktus völlig leer war. Die Verbindung zwischen den beiden Organabschnitten aber hatte einen künstlichen, unheilvollen Verschluß erhalten durch einen etwa faustgroßen Gummiball. Auf welche Weise aber "die tödliche Kugel" in den Rachen des Nilpferdes gelangte, ob sie - vielleicht am vorletzten "billigen" Sonntag - von der Hand eines Kindes hineingeschleudert oder auf dem Wasser schwimmend, von dem Tiere achtlos mit einem anderen Bissen verschluckt worden ist, - das wird gewiß niemals ans Licht kommen.
- Auf dem Fischmarkt in Zürich ist eine Seeforelle von 36 Pfund Gewicht zum Verkauf gekommen, die 3/4 m lang war und an der dicksten Leibstelle einen Umfang von 120 cm hatte. Dieselbe war im Sempachersee gefangen worden.
- Großes Aufsehen erregt in Budapest die Verhaftung des Barons Barkoczy und des Architekten Grill, die beschuldigt werden, in Gemeinschaft mit dem Klausenburger Gutsbesitzer Bela Berde ein zu Gunsten der unitarischen Kirche gemachtes Testament von 800 000 Gulden gefälscht zu haben.
- Von einem Distanzritt deutscher Weltausstellungsbesucher wird aus Chicago berichtet, daß sechs junge deutsche Vergnügungsreisende im Deutschen Dorf der Weltausstellung eine Wette von 1000 Dollars gegen 10 000 Dollars gemacht haben, wonach sie es unternehmen wollen, auf Texaser Ponys von Chicago nach San Francisco in 70 Tagen zu reiten. Der Dauerritt sollte Mittwoch, den 8. November, um halb 11 Uhr, von dem Deutschen Dorf aus seinen Anfang nehmen. Die Namen der jungen Leute sind: Joh. Krell aus Salzungen in Thüringen, P. Wedderinen aus Hamburg, J. Fischer aus Freiburg in Br., A. Wurmel aus Magdeburg, K. Wieck aus Schwerin und H. Meyer aus Hamburg. Sie werden die Route der Southern Pacificbahn verfolgen und nachts in mitgenommenen Zelten im Freien lagern.
- Vor der Brüsseler Landgericht ist ein Erbprozeß anhängig, der für einen Possendichter das prächtigste Material abgeben könnte: Annähernd 2000 Erben machen ihre Ansprüche auf eine Hinterlassenschaft von ungefähr 4 Millionen Fr. geltend, und noch stehen zahlreiche Anmeldungen von Erbberechtigten in Aussicht. Die Schuld trägt die Erblasserin, eine kürzlich verstorbene Frau Meens aus Brüssel. Dieselbe hat testamentarisch bestimmt, daß ihr Vermögen zu gleichen Theilen zwischen alle Anverwandten bis zum zwölften Grad der Verwandschaft vertheilt werden soll. Die Folge war eine wahre Revolution in den Standesämtern von Brüssel, Antwerpen und Genf, und danach in denjenigen einer Anzahl von Städten und Dörfern. Agenten griffen in die Nachforschungen ein und ungeahnte Stammbäume und Verwandtschaften kamen zu Tage, stellenweise mit geradezu komischer Wirkung. Und nun prozessirt die ganze Sippe gegen einander, sodaß am Ende des Liedes die eigentlichen Erben wohl die Advokaten und Gerichtsvollzieher sein werden.
- Am Donnerstag ist das letzte Ende des 6427 Meter langen Tunnels der Linie Genua=Ovada=Asti in der italienischen Provinz Allessandria durchschlagen worden.
- Man schreibt aus Teheran in Asien, daß in Kuchan, welches von einem Erdbeben heimgesucht worden ist, nicht ein Haus steht. Die Scene, so berichtet ein Correspondent der "Times", ist unbeschreiblich. Es werden noch immer Leichen geborgen und der sanitäre Zustand des Ortes ist sehr schlecht. Man nimmt an, daß im Durchschnitt auf jedes Haus zwei Tote kommen. Die Erdbeben, welche durch laute Detonationen in den westlich gelegenen Hügeln angekündigt werden, dauern noch fort, doch verspürt man sie nur in der Stadt und in der nächsten Umgebung.
- Im Hotel Windsor in Monte Carlo nahm sich ein auf der Hochzeitsreise befindliches junges Ehepaar mittels Einatmung von Kohlengasen das Leben. Die Unglücklichen hatten ihr ganzes Vermögen am grünen Tische verspielt.
- In einem Faß saurer Gurken ertrank in Moskau (Rußland) ein Kommis. Wie die Untersuchung feststellte, hatte der Verunglückte einen leeren Kasten an die ungemein große Tonne gerückt, um von dem erhöhten Standpunkt aus besser den schon auf die Neige gehenden Inhalt erreichen zu können. Sich zu tief überneigend, hatte er das Gleichgewicht verloren und war, den Kopf voran, in die Lake gesunken.
- Eine Pulverexplosion in China. Durch den Telegraph ist vor einiger Zeit gemeldet worden, daß bei einer Explosion einer Pulverfabrik in China 5000 Menschen ums Leben gekommen seien. Jetzt ist die Bestätigung eingetroffen; der furchtbare Verlust von Menschenleben erklärt sich nur durch die Dichtigkeit, in der die Chinesen leben. Die Explo=

[ => Original lesen: 1893 Nr. 96 Seite 8]

ston betrifft die Regierungs=Pulverfabrik in San Juan in der Nähe von Kanton. Die Explosion zerstörte über 1000 Häuser und nahezu 5000 Menschen sollen ihren Tod gefunden haben. Die Katastrophe war eine Folge der Nachlässigkeit einiger Soldaten die in der Nähe der Pulverfabrik eine Hütte angezündet hatten, deren Flammen auf die Pulverfabrik übersprangen. Vier angrenzende Dörfer wurden vollständig vernichtet. In Eilmärschen mußten Truppen nach der Unglücksstätte entsendet werden, um die Toten zu begraben und den Verwundeten beizustehen.
- Die Goldproduktion. Wie Herr Preston, der Direktor der Vereinigten Staaten=Münze, auf Grund ihm bisher zugegangener Informationen annimmt, wird die diesjährige Gold=Produktion der Welt, wenn nicht noch ein unvorhergesehener Rückschlag eintritt, einen Werth von 145 000 000 Doll. erreichen, das ist 6 000 000 Doll. mehr als im Vorjahre. Die Aufstellung beruht auf Consular=Berichten, sowie Angaben hervorragender National=Oeconomen. Infolge des Impulses, welchen die Goldproduction der Vereinigten Staaten neuerdings erhalten, rechnet Herr Preston für dieses Jahr auf einen Ertrag derselben von 35 000 000-36 000 000 Doll. gegen 33 000 000 Doll. im Vorjahre. Eine überraschend große Zunahme zeigt ferner die Produktion der Witwaterstrand Golf=Region in Südafrika, die für dieses Jahr eine Höhe von 1 400 000 Unzen im Werthe von 30 000 000 Doll. erreichen dürfte, gegen 1 200 000 bezw. 728 613 Unzen in den beiden Vorjahren.
- Der größte Baum. Bisher konnten die Amerikaner sich rühmen, den größten Baum zu besitzen, den Sequia in Kalifornien. In Australien, in "Cape Oteray Range", ist jüngst ein Gummibaum (Eucalyptus regnans) entdeckt worden, welcher 450 Fuß hoch ist.
- Dem Walfischfang hat sich ein neues Fanggebiet eröffnet, das geographisch noch wenig bekannt ist. Bisher lagen die Walfischfänger der Jagd hauptsächlich im Eismeer zwischen Amerika und Europa ob, sodann im südlichen Eismeer, sie wagten sich auch schon durch die Behringsstraße an die Küste Alaskas im nördlichen Eismeer, drangen aber nur bis zum Kap Barrow vor. Als nun diese Jagdgründe mehr und mehr ausgebeutet waren, da kamen kühne amerikanische Walfischfänger auf den Gedanken, dieses Kap Barrow zu umschiffen und bis zur Mündung des Mackenzie vorzudringen. Allerdings müssen die Schiffe zur Ueberwinterung in jenem unwirtlichen Meer ausgerüstet sein. So dauerte die Fahrt des Dampfwalers "Mary D. Hume", Kapitän J. Tilton, nicht weniger als 2 1/2 Jahre. Der Dampfer hielt nur 88 Tonnen, er brachte aber 104 600 Pfund Barten im Werte 630 000 Dollars und 400 Fuchsfelle mit. Die Gesellschaft, der der Dampfer gehört, machte einen Gewinn von 500 000 Dollars, obwohl sie auch der Mannschaft reichen Anteil am Gewinn und dem Kapitän 40 000 Dollars als Vergütigung geschenkt hatte. Den ersten Winter verbrachte das Schiff an der Herschelinsel (139° W. B.), im Sommer 1891 jagte es im Meer bis zum Kap Bathurst, wobei der Speck der Wale wegen Mangel an Raum verloren gegeben werden mußte; den zweiten Winter bezog die Mannschaft an der Mündung des Mackenzie Quartier und im darauffolgenden Sommer kehrte das Schiff nach San Francisko zurück, das am 30. September 1893 erreicht wurde. Es ist zu hoffen, daß aus diesen Fahrten in das Polarmeer sich auch Fortschritte in der Erforschung der Polarwelt ergeben werden.
- Silbermünzen Alexanders des Großen. Taucher haben im Hafen von Salonichi eine eiserne Kiste gehoben, die mit Silbermünzen aus der Regierungszeit Alexanders des Großen angefüllt war. Die Münzen zeigen auf der Vorderseite das Bildnis Alexanders, der in der Rechten das Scepter und in der Linken einen Vogel hält. Das Museum in Athen hat den größten Theil der Münzen angekauft.
- Ein Amerikaner über deutsche Landstreicher und Bettler. Ein amerikanischer Schriftsteller, Josiah Flink in Landstreichertracht, hat kürzlich diese edle Zunft aufgesucht, mit ihnen gewohnt und ist von Stadt zu Stadt betteln gegangen. So durchwanderte er Hannover, Braunschweig, die Rheinlande etc. Der Bericht, den er über diese kühne Unternehmung soeben im "Century" veröffentlicht, ist sehr interessant. Nach längeren Schilderungen schließt der Bericht mit folgenden Bemerkungen: Als ich nach Berlin zurückgekehrt war und meine Rechnung zusammenstellte, fand ich, daß ich 15 Tage "auf der Walze" gewesen, über 1000 Kilometer gereist war, mehr als 70 Städte und Dörfer studiert und mit 341 Landstreichern verkehrt hatte. Wenn diese Zeilen mich berechtigen, über den deutschen Landstreicher ein Urtheil abzugeben, so geht dasselbe dahin, daß er ein intelligenter Bursche, aber nicht so pfiffig und lebhaft ist wie sein amerikanischer Bruder. Er ist zu viel Bohémien, um Sozialdemokrat zu sein, aber er hat keinen Patriotismus und ist egoistisch im höchsten Grade. Was die Bevölkerung anbelangt, von welcher die deutschen Landstreicher leben, so ist dieselbe freigebiger als diejenige in den Vereinigten Staaten. Trotz der Last der Steuern nimmt sie nichtsdestoweniger freiwillig die Bürde der Erhaltung des Landstreichers auf sich, des Mannes, der nicht arbeiten will." Interessant ist auch folgende Bemerkung Flinks: "Das Betteln in Bayern und Sachsen ist ergiebiger als irgendwo anders in Deutschland. In Bayern fördert sogar die Frömmigkeit insofern das Betteln, als der Landstreicher nur an einem Sonntagsmorgen vor irgendeinem Kirchthore zu stehen braucht, um einer guten Einnahme sicher zu sein."
- Wunden und eiternde durch Sattel= und Geschirrdruck entstandene Stellen bei den Pferden werden rasch und gründlich geheilt, wenn man konzentrierte Borsäurelösung, Stärkemehl und Vaseline in folgender Weise zur Anwendung bringt. Die Gegend, wo das Uebel ist, wird zuerst vollständig mit Borsäurelösung gewaschen, wobei der zu dieser Waschung dienende Verbandgegenstand, wenn auch nicht antiseptisch, doch von der größten Sauberkeit sein muß. Nachdem die Gegend so gewaschen und noch von der Borsäure imprägniert ist, wird sie mit Vaselin bestrichen, die dann mit einer Lage Stärkemehl mittels eines Wattebausches oder einer Puderquaste, deren man sich bei Benutzung des Reismehles bedient, bedeckt wird. Auf diese Weise wird die Verletzung gegen die Berührung mit der Luft geschützt. Dieser Verband muß täglich zweimal, vor und nach der Arbeit, wenn das Pferd Dienst thut, erneuert werden.
- Wie viel Grad Kälte kann die Kartoffel ertragen? Um das erste Eis in der Kartoffel zu bilden, ist ein Herabgehen bis auf - 2 Grad nothwendig, welche Temperatur die Wissenschaft den Ueberkältungspunkt der Kartoffel nennt; diese können wochenlang in der Temperatur von - 2 Grad liegen, ohne zu erfrieren, weil die notwendige Ueberkältung nicht stattfindet.
- Auch ein Zeichen der Zeit. 5 235 045 Kartenspiele sind im Jahre 1892-1893 im deutschen Staate in 46 Fabriken hergestellt worden. Die Erzeugung von Spielkarten hat sich um 800 000 Spiele vermehrt.
- Ein in einem australischen Bankgeschäft angestellter junger Mann verspielte am Totalisator 4000 Pfund Sterling. Er hat das Geld der Bankkasse entnommen, kann es nicht ersetzen und schüttet dem alten "Rechtsbeistande" seines Vaters sein Herz aus. "Wie viel kannst du noch nehmen, ohne sofort erwischt zu werden?" "6000 Pfund etwa." "Gut, so bringe sie mir." Das geschah. Darauf zählt der biedere Advokat 1000 Pfund Sterling ab: "Siehst Du, mein Sohn, die sind für mich! Diese weiteren 1000 Pfund Sterling sind für dich!" Und nun schreibt er der Bank: "Der bei Ihnen angestellte N. N. hat 10,000 Pfund Sterling unterschlagen; der Familie ist es mit Aufbietung aller Kraft gelungen, 4000 Pfund Sterling zusammenzubringen. Falls sie mit dieser Summe zufrieden sind und dem jungen Manne Straflosigkeit zusichern, sollen sie das Geld haben." Selbstverständlich nahm die Bank die angebotene Summe.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 96 Seite 9]

2. Beilage
zu Nr. 96 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 8. December 1893.


- Alte und neue Zeit. Am Felleisen ist der Handwerksbursche wie früher auch noch heute äußerlich zu erkennen. Früher enthielt dieses Bündel auch das nötige Handwerkszeug. Das fällt jetzt weg, Maschinen und Apparate machen Kleinwerkzeuge fast ganz entbehrlich. Des wandernden Handwerksburschen Ränzel ist aber doch gefüllt. Womit? Gefüllt mit Legitimationspapieren : Lehr= oder Gesellenbrief, Arbeitsbuch, Arbeitszeugniß; Alters= und Invalidenkarte, Steuerzettel, Krankenkassenbuch, Musterungsscheine, Abzugsattest, Ersatzreserveschein, Naturalverpflegungs=Stationsbescheinigung, Aufenthaltszeugniß, Militär= und Polizeipaß etc. etc.
- Nicht nur die Engländer sind praktisch, die Engländerinnen sind es auch. Namentlich haben sie, obwohl sie zumeist nur ihrer Muttersprache mächtig sind, ein besonderes Talent, sich überall zurechtzufinden und zu verständigen. Im schlimmsten Fall ziehen sie ein Wörterbuch zu Rat, wie es eine junge Dame that, die seit kurzem in Wien als unverfälschte "English governess" lebt. Fehlte ihr ein Wort, so wurde flugs das "Dictionary" hervorgeholt. So machte sie es auch, als sie in einen Fiaker steigen und den Kutscher fragen wollte, ob er engagiert oder frei sei. Sie hatte nach kurzem Nachschlagen die englische Formel hierfür: "Are you engaged?" ins Deutsche übersetzt und wandte sich an den Mann mit den Worten: "Sind Sie verlobt?" Der Fiaker war erst einen Augenblick verblüfft, dann erklärte er seine Bereitwilligkeit, sich zu verloben, mit den Worten: "Sprechen's mit mein' Vatern, Madame!"


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Mit den Heller'schen Spielwerken wird die Musik in die ganze Welt getragen, auf daß sie überall die Freude der Glücklichen erhöhe, die Unglücklichen tröste und allen Fernweilenden durch ihre Melodien herzbewegende Grüße aus der Heimath sende. In Hotels, Restaurationen u. s. w. ersetzen sie ein Orchester und erweisen sich als bestes Zugmittel; für Obige empfehlen sich noch besonders die automatischen Werke, die beim Einwerfen eines Geldstückes spielen, wodurch die Ausgabe in kurzer Zeit gedeckt wird.
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Die Heller'schen Spielwerke sind daher als passendstes Geschenk zu Weihnachten, Geburts= oder Namenstagen, außerdem für Seelsorger, Lehrer und Kranke zu empfehlen.
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Da wir in diesem Jahre nur geringen Hagelschaden zu vergüten haben, soll auch nur ein Beitrag von 10 Pfennig pro 100 M. Versicherungssumme erhoben und dessen Ueberschuß, zusammen mit den Jahreszinsen, zur weiteren Verstärkung des Reservefonds, der jetzt bereits über 33 000 Mk. beträgt, verwandt werden.
Wir ersuchen unsere Mitglieder, solchen Beitrag am

Sonnabend, den 10. December
Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.

Schönberg, den 1. Dezember 1893.
Die Direktion.
der Hagelversicherungs=Gesellschaft.
J. Kröger.                                                     Wilh. Heincke.


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Zur diesjährigen
Weihnachts-Ausstellung
ladet hierdurch freundlichst ein

Schönberg.                                                      M. Schmalfeld,
Sabowerstraße Nr. 45a.


        Zu meiner nunmehr eröffneten

Weihnachtsausstellung

lade ich ganz ergebenst ein und empfehle zu Festgeschenken:

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                                                    H. Böckmann,
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[ => Original lesen: 1893 Nr. 96 Seite 10]

Heute Eröffnung meiner diesjährigen ganz besonders
Großen Weihnachts=Ausstellung.

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Zur diesjährigen
Weihnachts=
Ausstellung

lade hierdurch ergebenst ein und bitte um zahlreichen Besuch.

Hochachtungsvoll
J. Ludw. D. Petersen.


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