No. 78
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Oktober
1892
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1892 Nr. 78 Seite 1]

                    Großherzogliche Landesregierung macht hierdurch bekannt, daß im Sinne der landespolizeilichen Bekanntmachung vom 19. September d. J., betreffend landespolizeiliche Maßregeln gegen die Einschleppung der Cholera, in nachgebenden Orten die Cholera herrscht:

1, Außer im Hamburger Staatsgebiet in Altona nebst Vororten; in Lauenburg; in Wilhelmsburg, Reg.=Bezirk Lüneburg.
2, Im Großherzogthum Mecklenburg=Schwerin:
in Boitzenburg nebst Kämmereidorf Altendorf.
                    Neustrelitz, den 1. October 1892.

Großherzoglich Mecklenburgische Landesregierung.
F. v. Dewitz.


Der Kaiser beabsichtigt, die österreichisch=ungarischen Theilnehmer an dem Distanzritt Wien=Berlin am 10. Oktober in Potsdam zu empfangen. Zu Ehren derselben soll alsdann am Nachmittage im Neuen Palais ein größeres Festdiner stattfinden, zu welchen sämtliche österreichisch=ungarische Distanzreiter, welche den Ritt von Wien nach Berlin unternommen, geladen werden sollen. Auch der Kaiser von Oesterreich gedenkt an demselben Tage die in Wien angetroffenen deutschen Theilnehmer an dem Distanzritt Berlin=Wien zu empfangen.
Der große Distanzritt Wien=Berlin (700 km), zu welchem 121 deutsche und 109 österreichisch=ungarische Offiziere gemeldet sind, beginnt Sonnabend früh 6 Uhr. Die Abreise aus Berlin vertheilt sich auf vier Tage, da die Herren getrennt in kleinen Gruppen reiten. Die kürzeste Dauer entscheidet dann. Unter den Namen der beteiligten Offiziere befinden sich die bekanntesten und kühnsten Reiter beider Heere, und ebenso beweisen die Namen vieler Pferde, daß man auf vorzügliche Leistungen gefaßt sein darf.
Bezüglich des von den Blättern angekündigten Besuchs des Kaisers Wilhelm bei dem Kaiser Franz Josef wird aus Wien berichtet, daß man in dortigen unterrichteten Kreisen jene Meldungen für richtig halte und angenommen werde, daß der Besuch zu Anfang der zweiten Oktoberwoche stattfinden werde, wobei es sich jedoch nicht um die Theilnahme an den steierischen Jagden, die schon zu Anfang der nächsten Woche stattfinden, sondern um einen mehrtägigen Aufenthalt des Kaisers Wilhelm in Wien bezw. im Schönbrunner Schloß handle.
Aus Anlaß der glücklichen Geburt einer kaiserlichen Prinzessin wird die Begnadigung einzelner weiblicher Personen beabsichtigt.
Hinter den Kulissen, so erzählt der "Hamb. Korresp.", hat seit der Rückkehr des Kaisers von seiner Nordlandreise ein heftiger Kampf über die Militärvorlage stattgefunden. Derselbe sei erst vor einigen Tagen zu einem vorläufigen Abschluß gekommen durch Billigung der bekannten Caprivischen Vorschläge, welchen der Kaiser vorerst abgeneigt gewesen sei. So sei es zu erklären, warum jetzt die "Kons. Korresp." es für angezeigt halte, die ganze Frage für eine offene zu erklären.
Mit der Militärvorlage wird nach Angabe der "Schles. Ztg." der Reichstag frühestens im Januar betraut werden. Von der ursprünglich bestehenden Absicht, gegen Ausgang September oder Anfang Oktober eine halbmonatliche Veröffentlichung der Militärvorlage erfolgen zu lassen, ist man, wie das Blatt versichert, zurückgekommen. Es wird in der gleichen Notiz mehr als fraglich bezeichnet, ob die Militärvorlage in dem Bundesrath eine rasche Erledigung finden wird.
Dem Bundesrathe gingen Entwürfe neuer Formular für die nach Maßgabe des Krankenversicherungs=Gesetzes zu liefernden Nachweisungen, sowie neuer Vorschriften über die Rechnungsführung der Krankenkassen zu.
Die Sachverständigenkommission zur Ausarbeitung eines Seuchengesetzes für das deutsche Reich setzte ihre Beratungen, die am Montag begonnen hatten, Dienstag im Berliner Reichsgesundheitsamt fort. Die Beratungen tragen einen vertraulichen Charakter, das Ergebnis wird später bekannt gegeben.
Die Verjüngung der Armee, wie sie seit der Thronbesteigung Kaiser Wilhelms II. durch zahlreiche Entlassungen durchgeführt worden ist, hat eine schlimme Kehrseite in den stetig steigenden Ansprüchen, die sie an die Reichskasse stellt. In einer Reihe von Jahren seit Beendigung des deutsch=französischen Krieges schwankten die Ausgaben für Militärpensionen zwischen 43 und 49 Millionen M. jährlich, und im Jahr 1887-88 auf 52 Min. zu steigen. Seitdem sind die Aufwendungen für Pensionen von Jahr zu Jahr erheblich angewachsen und zwar von 55 Millionen Mark in 1888-89 auf 61 in 1889-90, auf 63 1890-91, auf 66 in 1891-92 und zuletzt auf 68 Millionen Mark in 1892-93, insgesammt seit 1888 also um rund 16 Millionen Mark jährlich, d. i. um ein volles Drittel der früheren Höhe.
In die nächstjährige Rangliste sollen die Roßärzte der Truppen etc., die Roßärzte des Beurlaubtenstandes und die etwa vorhandenen Zahlmeister des Beurlaubtenstandes mit aufgenommen werden.
- Wie die Nat.=Ztg. hört, haben schon vor einigen Wochen durch die Provinzial=Steuerdirektoren bei den Hauptsteuerämtern vertrauliche Erhebungen darüber stattgefunden, wie sich voraussichtlich der Bierkonsum bei Erhöhung der im Gesetz vom 31. Mai 1872 mit 4 Mk. vom Doppelzentner Malz festgesetzten Brausteuer auf 8 M. stellen würde. Diese Erhebungen stehen wohl jedenfalls mit der Frage der Deckung der Kosten der Militärvorlage im Zusammenhang.

[ => Original lesen: 1892 Nr. 78 Seite 2]

Zum Oberbürgermeister von Berlin wurde in der Stadtverordnetensitzung am Donnerstag Bürgermeister Zelle mit 94 von 117 abgegebenen Stimmen gewählt. Ein Zettel lautete auf den Namen des Stadtv. Neumann und 22 weiße Zettel wurden abgegeben.
Den Kommandanten von Schwerin, Rostock und Dömitz ist die Disziplinargewalt des Kommandanten eines offenen Ortes nach Maßgabe der Bestimmungen der Disziplinarstrafordnung für das deutsche Heer vom 31. Oktober 1872 verliehen worden.
Die Frage der Sonntagsruhe erscheint, wie die "Nationalliberale Korrespondenz" erfährt, dem Bundesrath noch nicht so geklärt, daß sie jetzt schon wieder zur gesetzgeberischen Revision reif wäre. Der Bundesrath wolle den Reichstag bei dem ihm ohnehin obliegenden großen Arbeitsstoffe von allen Gegenständen freihalten, die nicht unbedingt dringlich sind.
Das österreichisch=ungarische Kriegsministerium hat eine Mehrforderung von über 5 1/2 Millionen Gulden in's gemeinsame Budget eingestellt und einen Nachtragscredit von 1 1/2 Millionen Gulden wegen des Steigens der Naturalienpreise gefordert.
Die Rechnung in Kronenwährung wird bereits zum 1. Januar 1894 in Oesterreich=Ungarn obligatorisch eingeführt werden, auch wird voraussichtlich das Budget pro 1894 schon in der neuen Währung aufgestellt.
Die in Rom erscheinende Zeitung "Secola" greift in einem sehr heftigen Artikel die Regierung und den Dreibund wegen der angeblich zu erwartenden neuen Militärlasten an und fordert zu allgemeiner Protestagitation gegen den feindlichen Dreibund auf. Eine andere römische Zeitschrift "Patria" wendet sich in ihren Angriffen gegen Oesterreich, für welches der Dreibund allein geschaffen erscheine. Die demokratischen Vereine organisiren Versammlungen gegen den Dreibund.
Auf der ganzen Linie der radikalen Franzosenfreunde, vom Mittelmeer bis zur Donau und darüber hinaus, wird zum Angriff auf den Dreibund geblasen. Im ungarischen Abgeordnetenhause brachte der Abgeordnete Kovacs eine Interpellation über den Fortbestand der Tripelallianz ein, in welcher er auf die gewöhnlich vor dem Zusammentritt der Delegationen verbreiteten Alarmgerüchte, sowie auf die vorjährige Thronrede, welche Beunruhigung hervorgerufen habe, verweist und anfragt, ob die Allianz ernstlich bestehe, ferner ob die Regierung geneigt sei, dahin zu wirken, daß bei den Delegationen keine Aeußerungen erfolgen, welche das Gefühl der Gesichertheit des Friedens erschüttern könnten. In dieser vorbeugenden Anfrage spiegelt sich die Besorgniß der gemäßigt denkenden Mehrheit des Parlaments vor einer demnächstigen Ueberrumpelung und Alarmirung von Seiten der äußersten Linken, die in Pest, wie in Prag, Wien, Rom und in London den Zusammenbruch des Dreibunds anstrebt. Jedenfalls ist diesen Treibereien gegenüber Vorsicht am Platz.
Aus Rom wird bestätigt, das das Generalkapitel des Jesuitenordens seit dem 23. v. M. in dem Loyola=Kloster in der spanischen Provinz Guipuzcoa behufs Wahl des Ordensgenerals versammelt ist.
Rußland geberdet sich wie eine spröde Schöne. Erst macht es den Deutschen den Mund mit allerlei verlockenden Anerbietungen wässerig und dann zieht es sich kühl zurück. So ist es sehr unwahrscheinlich geworden, daß die handelspolitischen Verhandlungen mit Rußland, wenn sie überhaupt einen Erfolg versprechen, noch bis zum 1. Dezember d. J. zum Ziel führen, da sie offenbar noch in den allerersten Stadien sich befinden und durchaus nicht vom Fleck zu rücken scheinen. An dem genannten Tag erlischt bekanntlich die Vollmacht des Bundesraths, die Zollermäßigungen auch solchen Staaten zu gewähren, die einen vertragsmäßigen Anspruch darauf nicht haben. Es soll aber im Plan der Regierung liegen, sich eine kurze Verlängerung jener Vollmacht vom Reichstag auszuwirken.
Das vor einigen Tagen veröffentlichte Schreiben Clevelands, worin derselbe sich zur Uebernahme der Präsidentschaft bereit erklärt, hat im Lande tiefen Eindruck gemacht. Die republikanischen Blätter gestehen ein, daß das Schreiben sachlich und klar sei. Die Deutschen sind erfreut über die Anerkennung ihrer Prinzipien durch Cleveland. Der "Herald" kommt zu dem Resultat, daß ein großer Theil der intelligenten Wähler zweifellos für Cleveland stimmen werde.


- Neustrelitz. II. KK. HH. der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin haben Sonnabend ihren Sommeraufenthalt in Prillwitz beendigt und sind hierher zurückgekehrt.
Schönberg. Nach Bestimmung hoher Landesregierung findet der diesjährige hiesige Herbstmarkt der Choleragefahr wegen nicht statt.
- Die in der Zeit vom 1. April bis 30. Sept. 1885 in den activen Militärdienst eingetretenen Mannschaften des Beurlaubtenstandes treten bei den diesjährigen Herbstcontrollversammlungen zur Landwehr ersten Aufgebots, die in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1880 eingetretenen Mannschaften zur Landwehr 2. Aufgebots über. Die im Jahre 1887 zur Ersatzreserve ausgehobenen Mannschaften, welche nicht geübt haben, und diejenigen, welche wegen Ueberzähligkeit am 1. Februar 1888 zur Ersatzreserve gekommen sind, treten am 1. Octbr. d. J. zum Landsturm ersten Aufgebots über. Nach erfolgter Ueberschreibung sind dieselben zur Theilnahme an den Controllversammlungen und zu militärischen Meldungen nicht mehr verpflichtet. - Die Herbstcontrollversammlungen werden Anfang November beginnen, der Plan für die Abhaltung derselben wird demnächst durch Bekanntmachung in den Zeitungen etc. erfolgen; bemerken wollen wir hierbei noch, daß Gestellungsordres nicht mehr zugesandt werden, die Gestellungspflichtigen sind somit rechtzeitig über den Gestellungstermin zu informiren haben, da ein Nichterscheinen die bez. Strafen im Gefolge haben.
- Gute Tropfen! Einen köstlichen Schatz von Weinen, wie er auf dem ganzen Erdenrund nicht wieder vorkommt, birgt der Schloßkeller zu Biebrich. Der Großherzog von Luxemburg, Herzog von Nassau und seine Vorfahren haben hier die edelsten Marken des Rheingaues sammeln lassen. Bis in das Jahr 1706 zurück reicht das Alter dieser Weine. Dem Hochheimer 1706er schließen sich Steinberger aus den Jahren 1811 bis 1873 an, als weitere Perlen des Kellers sind Markobrunner der Jahrgänge 1822 bis 1868 und Rüdesheimer aus den Jahren 1861, 1865 und 1868 zu erwähnen. Den ersten Platz unter allen diesen kostbaren Weinen nimmt, so hervorragend auch jeder einzelne ist, nach der Versicherung Sachverständiger der Rüdesheimer 1861er ein, der mit dem 1859er Hochheimer und dem 1862er Steinberger ein Dreigestirn von unvergleichlichem Glanze bildet. Der Gesamtwert der Weine wird auf 2 Millionen Mark geschätzt. Ein Theil der Kabinettsweine wird jetzt auf Flaschen gezogen, der übrige Theil soll auch ferner als eine Art "Weinmuseum" in den Fässern im Schloßkeller verbleiben.
- Die bei starkem Schnupfen hervorgerufene Entzündung von Oberlippe und Nasenlöchern, welche ein lästiges Gefühl und unschönes Aussehen verursacht, mildert man rasch durch ein Einpudern mit Kartoffelmehl. Schon über Nacht kann man durch dieses einfache Mittel die schmerzhafte Entzündung der Haut beseitigen. So einfach dieses Mittel ist, so sicher wirkt es.
- Der in Wien wegen Entziehung von der Militärdienstpflicht verhaftete Zirkusdirektor Schumann wurde behufs Ableistung seiner Dienstzeit der 8. Kompagnie des in Brandenburg a. H. stehenden Füsilierregiments zugetheilt. Schumann ist bereits 35 Jahre alt und befindet sich gegenwärtig, da er kränkelt, im Garnisonlazarett.


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[ => Original lesen: 1892 Nr. 78 Seite 3]

Anzeigen.

Gartenbau-
und
Geflügelausstellung
am Sonntag den 16. u. Montag den 17. Oct.
im hiesigen Schützenhause, Eröffnung 12 Uhr.
Eintrittsgeld 20 Pfg.       Kinder 10 Pfg.
Dauerkarten 50 Pfg.

Zur Prämierung zugelassen werden nur selbstgezogene Gartenprodukte von Vereinsmitgliedern u. Anwohnern des Fürstentums. Standgeld wird nicht erhoben. Annahme der Gegenstände Sonnabend d. 15. Oct. Geflügel muß jedoch bis zum 12. Oct. angemeldet werden.
Im Anschluß daran findet wie im vorigen Jahre ein

Obstmarkt

statt. Marktzettel sind zu haben bei Herren Lundwall und Wieschendorf. Auch wird eine Verkaufsausstellung eingerichtet, in der jeder gegen ein Standgeld von 20 Pf. pro Sorte und Ctr. sein Obst selbst verkaufen kann. In dieser Abtheilung können auch Kartoffeln und Gemüse und zwar ohne Standgeld verkauft werden.
Ziehung der Lotterie am 19. Oktober 3 Uhr Nachmittags.

                                                    Der Gartenbauverein.


Ich verkaufe Enten das Stück 2,25 M.,
Stoppelgänse geschlachtet à Pf 60 Pf.
Lübseerhagen.                                                    Sim. Egert.


Den geehrten Bewohnern von Schlagsdorf und Umgegend mache ich hiemit die ergebene Anzeige, daß ich mich hier als

Sattler u. Tapezier
niedergelassen habe.

Schlagsdorf.
                                                     F. Oldenburg,
Sattler und Tapezier.


Füttern Sie die Ratten u. Mäuse,nur mit dem sicher
tödtlich wirkenden Heleolin. Unschädlich
für Menschen u. Hausthiere.
In Dosen à 60 Pfg. und. 1 Mk. erhältlich bei
H. Brüchmann. Schönberg i. M.


Neu!                           Lieblich und zart                           Neu!

belebend und erfrischend ist das Riviera-Odeur, von der Riviera Parfümerie Berlin.

Flaschen und Spritzkorken à 1 Mark und 1,50 Mark
zu haben bei
                                                    J. L. D. Petersen.


Wohnung,

für eine alleinstehende Frau zu Ostern 1893 gesucht.
Schriftliche Offerten unter A. 18 an die Expedition dieser Zeitung.


Gesucht eine Stelle für Vormittags zum Reinmachen.

Zu erfragen in der Expedition des Blattes.


Am Sonntag den 9. Oktober von Nachmittags 3 Uhr an

Auskegeln von lebenden Enten,

wozu freundlichst einladet

                                                    J. Böckmann, Gastwirth.


Ich empfehle mich mit gutem und billigem
Geschirr, mit Wagen= und Polster=Arbeiten
in und außer dem Hause, und auch in kleinen
Sattler=Artikeln.

Am Mark.

                                                     F. Heuer,
Sattler und Tapezier.
Baer's Nachfolger.


Der berühmteste echte
Schwedische Punsch
von
C. A. Lindgren u. Co.
in Stockholm
ist zu haben bei dem Generalbevollmächtigten
Carl Krook in Lübeck.
Preis-Courant gratis.


Denaturirtes Viehsalz
empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Gartenbauverein.
Sonnabend d. 1. October abends 8 Uhr
Versammlung bei Herrn Gastw. Böckmann,
Schlauentrifft.
Ueber Anwendung künstlichen Dünger im Garten.                          
                                                    Der Vorstand.


Kriegerverein für das Fürstent. Ratzeburg.
IV. Allgemeine Versammlung
am Sonntag den 9. Oktober 1892, Nachm. 4 Uhr
im Vereinslocale.                                                    
Tagesordnung:

1, Mittheilung, betr. die Feier des Geburtstags S. K. H. des Großherzogs.
2, Abänderungen der Vereinsstatuten.
3, Wahl der Rechnungsrevisoren.
4, Sonstige Vereinsangelegenheiten.
5, Unterhaltungsvorträge.

Der Vorstand.


Diäten-Verein für Geschworene
beider Mecklenburg.
Beiträge und Anmeldungen zum Eintritt nimmt entgegen                          
                                                    L. Spehr.


Unter Genehmigung Großherzoglicher Landesregierung machen wir Unterzeichnete bekannt, daß wir unsere Verkaufszeit an Sonn= und Festtagen von Morgens 8-10 und Nachmittags von 3-6 Uhr verlegt haben, und bitten wir die Bewohner der Stadt und Umgegend Schönbergs, uns während der Verkaufszeit mit ihren Aufträgen gütigst beehren zu wollen.

                                                    Johs. Lüth.       E. Möller.
                                                    Cigarrenfabrikanten.


Hebamme Frau Wagner

wohnt jetzt Siemzerstraße Nr. 196 im Hause des Herrn Senator F. Stüve.


Mein Haus, enthaltend 2 Wohnungen, 30 []Ruthen Garten, beabsichtige ich unter der Hand zu verkaufen oder zu vermiethen.

Math. Eckmann.
Ollndorf im September 1892.                                                    


Kleine u. große Wohnung
hat gleich oder zu Ostern zu vermiethen                          
                                                    F. Otto.


Dr. Oeinck, Lübeck,
Specialarzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten
zurückgekehrt.


Eine Fenster=Chaise,

viersitzig, sehr gut erhalten, steht preiswürdig zu verkaufen auf der Pfarre zu Lübsee.

                                                    A. Schmidt, P.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 78 Seite 4]

                Wenn zwar Hamburg über reiche Hülfsquellen verfügt, so wäre es doch für uns bisher gnädig Verschonte übel angebracht, zu fragen, ob nicht andere mehr Veranlassung haben, zu geben, als wir - denn thatsächlich giebt es gegenwärtig in Hamburg Tausende, die verwaist sind oder ihren Ernährer verloren oder ihres Erwerbs verlustig gingen.
                Wir fordern daher auf, zur Linderung der Noth, Gaben beizusteuern und erklären uns zur Empfangnahme bereit.
                Sollte bei Verwendung solcher Gaben eine vorzugsweise Berücksichtigung unserer in Hamburg betroffenen Landsleute in deren Interesse liegen, so wird solche Berücksichtigung nach Fühlungnahme mit Hamburger Organen eintreten und soll die Verwendung überall nur in der Art geschehen, daß Wohlthaten erwiesen werden, die außerhalb der pflichtmäßigen Leistungen der Armenkasse liegen und diese nicht entlasten.
                Ueber die Verwendung der Gaben wird öffentlich Rechenschaft gegeben wie über dieselben öffentlich quittirt werden wird.
                Schönberg, den 1. October 1891.

J. Böckmann. Ernst Hagen. E. Hempel. G. Horn, Amtsrichter.
Kaempffer, Consistorialrath. Kelling, Lehrer, Georg Krüger, Pastor. F. Lundwall.
Cl. v. Oertzen, Drost. Wilh. Oldenburg. J. Schleuß, Maurermeister.
Ludwig Spehr. H. Spieckermann, Amtsverwalter.


"Unsere Gesellschaft"

das elegantest illustrirte Witzblatt Deutschlands beginnt mit dem 1. Oktober cr. seinen dritten Jahrgang. "Unsere Gesellschaft" erscheint wöchentlich einmal (Freitags) und kostet pro Quartal für Deutschland Mk. 1,50, für das Ausland 3 Frcs. Probenummern gratis u. frc. durch die Expedition Berlin S., Neue Roßstraße 23.


Landwirthschaftl.
Winterschule
zu Lübeck.

Am 19. October beginnt der Unterricht; baldige schriftliche Anmeldungen nimmt der Unterzeichnete entgegen.
Das Schulgeld beträgt 10 M. für das Halbjahr.
Der Unterricht behandelt im 1. Kursus die landwirthschaftl. Geschäftslehre, Raumlehre, Zeichnen, Feldmessen, Chemie, Physik, Bodenbearbeitung und allgemeine Thierzucht; im 2. Kursus dagegen wird landwirthschaftl. Buchführung und Betriebslehre, Physik, Chemie, Wetterkunde, Pflanzenbaulehre, Düngerlehre, spec. Thierzucht und das Molkereiwesen gelehrt.
Der Unterricht ist Mittwochs und Sonnabends von 9-12 und von 2-4 Uhr Nachm.

                                                    Der Director der Gewerbeschule:
                                                    Walther Lange.


Allen sparsamen Hausfrauen
empfehlen sich als beste u. billigste Bezugsquelle von                          
gebrannten Caffee
Groth & Diedrichs Caffee=Rösterei u. Lager
Rostock i. M.
10 verschiedene Sorten, von M. 1.20 bis M 2.10 Pfennig (Mecklenburg). per Pfund
Röstung durch Dampfbetrieb.
Bei Bezug von Postcolli frco. gegen Nachnahme oder vorherige Einsendung.
Niederlagen werden errichtet.
Lohnender Verdienst.


Patent Rouleaux,
Linoleum, Manilla u. Cocosläufer
empfiehlt                          
                                                    H. E. Peters, Glasermeister.


Kaufe alle Sorten Kartoffeln
                                                    J. H. Freitag.


Suche zum 1. Januar 1893 ein ordentliches junges

Mädchen

zum Erlernen der Wirthschaft. Mitmelken Bedingung, wofür 30 M. vergütet werden.

Kaarz bei Brüel i. M.
                                                     Caroline Bade
geb. Bicker.


Schöne                          
Tafel= und Kochäpfel
verkäuflich auf Hof Gr. Molzahn.                                                    


Meinen Frohnereibetrieb habe ich von Michaelis d. J. ab an den Frohnereiarbeiter F. Siggelkow hieselbst, Sabowerstraße Nr. 23, verpachtet und bitte ich ergebenst, alle Anmeldungen bei demselben machen zu wollen.
Schönberg, den 18. September 1892.

                                                    F. Witting,
                                                    Frohnereibesitzer.


Gestern Abend 6 1/2 Uhr entschlief sanft im festen Glauben an seinen Erlöser unser guter Vater, Schwager u. Schwiegervater, der

Küster Adolf Güttner

im 82. Lebensjahre.

Um stille Theilnahme bitten                          
Die tiefbetrübten Hinterbliebenen.
Carlow, den 30. September 1892.                          

Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 5. Oktober, nachmittags 2 Uhr statt.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Viehmarkt in Hamburg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 78 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 78 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 4. October 1892.


 

 

[Die Beilage ist im Original nicht vorhanden.]

 

 

 

 

 


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