No. 15
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. Februar
1889
neunundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1889 Nr. 15 Seite 1]

Nr. 3 des Offic. Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg pro 1889 enthält in der
            I. Abtheilung:

(2.) Verordnung, betr. die Abänderung der Verordnung vom 31. Mai 1887 zur Ausführung des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886 über die Unfall= und Krankenversicherung der in land= und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigtem Personen.
            II. Abtheilung:
(1.) Bekanntmachung, betr. die Durchschnittspreise des Jahres 1888.
(2.) Bekanntmachung, betr. die Taxatoren für die Musterung und Aushebung der Mobilmachungspferde im Aushebungsbezirk Schönberg.
(3.) Bekanntmachung, betr. die bürgerlichen Mitglieder der Ersatzkommission für den Aushebungsbezirk des Fürstenthums Ratzeburg.


Als der Kaiser am Dienstag in Spandau die dort garnisonirenden Regimenter allarmiren ließ, waren die Offiziere zum großen Theil nicht anwesend, da sie vielfach Schlittenpartien unternommen hatten. Eine Compagnie der Elisabether rückte beispielsweise unter Führung eines Feldwebels an und war nur 20 Mann stark; der größere Theil hatte gerade Schießübungen. Als dann Spandau im Sturm genommen werden sollte, war die ganze Stadt "auf den Beinen" und betrachtete das interessante Schauspiel mit vielem Vergnügen. Die Soldaten mußten bei der Attake oft durch den tiefsten Schnee waten, - mit ihnen der Kaiser, der allen voranging.
Ueber die Einführung eines neuen Repetiergewehrs in der deutschen Armee wird aus Wien berichtet: Nach der "Köln. Ztg." befindet sich der Waffenfabrik=Director Werndl in Berlin, um wegen einer Lieferung verbesserter Mannlicher=Gewehre mit der deutschen Heeresverwaltung zu unterhandeln. Nach anderen Meldungen hatte die deutsche Regierung bereits das Modell des verbesserten Mannlicher=Gewehrs angenommen. Dasselbe sei gleich mit dem jetzt in der österreichisch ungarischen Armee zur Vertheilung gelangenden kleinkalibrigen Gewehr, welches von dem ursprünglichen Mannlich=Gewehr nicht blos durch kleinere Kaliber, sondern auch durch abweichende Härtegrade einzelner kleiner Bestandtheile des Verschlusses sich unterscheidet.
Das Armee=Verordnungsblatt veröffentlicht die Cabinetsordre über die diesjährigen Kaisermanöver. Dieselben finden beim 7. und 10. Armeecorps statt, und zwar bestehen dieselben aus großer Parade und Corpsmanöver gegen markirten Feind, jedes Armeecorps für sich und dreitägigen Manövern gegen einander. Ferner finden beim 7. und 10. Armeecorps besondere Cavallerieübungen statt. Jedes Armeecorps bildet eine Cavalleriedivision zu 6 Regimentern mit einer Abtheilung reitender Artillerie zu 2 Batterien und einein Pionierdetachement. Zur Verwendung im Verbande der Cavalleriedivisionen werden dem 7. Armeecorps das Magdeburger Kürassierregiment Nr. 7 und die Bonner Königshusaren, und dem 10. Armeekorps das 1. Mecklenburgische Dragonerregiment Nr. 17, das 2. Hannoversche Husarenregiment Nr. 15, die Perleberger und Salzwedler Ulanen zugetheilt. - Die Herbstübungen der übrigen Armeecorps finden in Gemäß der Bestimmungen der Felddienstordnung statt.
Arbeit wird's in diesem Jahr vollauf geben. In Preußen allein verlangt die Regierung vom Landtag die Bewilligung von 42 Millionen, die zum größten Theil für Bauten aller Art bestimmt sind. Ferner werden 150 Millionen Mark zur Herstellung neuer Eisenbahnen, Vermehrung der Geleise, Verbesserung des Betriebes aller Bahnen etc. verwendet werden. Der öffentliche und industrielle Verkehr erfordert diese Ausgaben und die Verbesserungen wirken vortheilhaft wieder auf den Aufschwung zurück. Ein Keil treibt den andern. Für den Arbeitsverdienst und Lohn sind das erfreuliche Aussichten.
Vom 1. Juli d. J. an beginnen die Orient=Expreßzüge von Hamburg, Berlin, Breslau, Oderberg, Pest, Sofia, Konstantinopel. Zu Anfang jeder Woche wird ein Expreßzug nach beiden Richtungen abgelassen.
Die Geschenke des Kaisers für den Sultan von Marokko sind dessen Botschafter bereits übergeben worden. Dieselben bestehen hauptsächlich in Gegenständen der deutschem Industrie, wie Jagdgewehren und =Geräthschaften, Schmuckgegenständen u. s. w., Pferde sind nicht darunter. Die bezügliche, vor einigen Tagen durch die Blätter gegangene Nachricht war unrichtig. Die Kaiserin Augusta hat kostbare Porzellanvasen als Geschenke übermittelt.
Man gönnt uns Deutschen gar nichts und verfolgt alle politischen Schritte, die wir thun, im Ausland mit Argwohn und Mißtrauen. Kaum war die marokkanische Gesandtschaft in Berlin angelangt, da hieß es auch schon in englischen und spanischen Blättern: Deutschland beabsichtigt Marokko unter seine Gewalt zu bringen! Selbstverständlich ist die Times wieder die größte Hetz=Frau=Base. Sie läßt sich aus Wien berichten, daß Deutschland beschlossen habe, eine Gesandtschaft nach Marokko zu schicken, was in französischen und spanischen Kreisen unangenehm berührt habe, ebenso wie der großartige Empfang, den man in Berlin der marokkanischen Gesandtschaft breitet habe. Das wird in Verbindung gebracht mit der angeblichen Absicht des deutschen Kaisers, aus Deutschland eine der ersten Seemächte der Welt zu machen. Wahrscheinlich soll dann diese Seemacht zuerst in der Eroberung Marokkos sich erproben. Wenn die "Times" einmal erfinden will, sollte sie es doch etwas weniger plump machen. Die marokkanische Gesandtschaft hat Berlin übrigens verlassen, um sich zunächst zu Krupp nach Essen zu begeben. Von Genua aus erfolgt die Rückkehr.
Das Ende des Kronprinzen Rudolf und vieles,

[ => Original lesen: 1889 Nr. 15 Seite 2]

was ihm vorausgegangen ist, hat den Völkern Oesterreichs ein böses Beispiel gegeben. Kaiser Franz Joseph, der tief beklagenswerthe Vater, der treue Bundesgenosse des deutschen Reiches, soll geäußert haben, er hätte lieber eine Provinz verloren, als dieses Ende seines einzigen Sohnes und Thronerben erlebt. Man kann es ihm nachfühlen.
Sogar Kossuth, dem alten ungarischen Agitator, der in den Jahren 1848 und 49 an der Spitze der Revolution stand, bis Ungarn sich unterwerfen mußte, sogar ihm ist des Unglücks der Habsburger Dynastie genug. Er sollte und wollte aus der Verbannung heraus ein Manifest gegen die neue Wehrordnung erlassen, hat aber geantwortet, vor der Heimsuchung des Kaiserhauses strecke er die Waffen.
Den jüngsten Unruhen in Rom wird in den politischen Kreisen Wiens größere Bedeutung beigemessen, insofern thatsächlich französischer Geld dabei im Spiel war. Die Franzosen setzen in Italien alle Hebel in Bewegung, um den Dreibund aus den Fugen zu bringen, wobei sie bei den Irredentisten bereitwillige Unterstützung finden. Die Stadt Rom hat die sofortige Inangriffnahme von Arbeiten in der Kostenhöhe von 600 000 Lire beschlossen, um den unbeschäftigten Arbeitern zu Hilfe zu kommen. Leider werden hierdurch nur die wenigsten dem Elend entrissen werden und thut Staatshilfe in größerem Umfange noth.
Der den französischen Kammern vorgelegte Etat für 1890 hat einen fürchterlichen Umfang. Er beziffert sich auf dreitausend und siebenunddreißig Millionen Franken.
Im Gegensatz zu den Meldungen über die Verlobung des Großfürsten Thronfolger von Rußland wird der "Köln. Ztg." aus Petersburg telegraphirt: In hiesigen eingeweihten Kreisen wird mit voller Bestimmtheit angenommen, daß die Gerüchte über die Verlobung des Thronfolgers mit der Prinzessin Alix von Hessen durchaus unbegründet seien; das Kaiserpaar denkt auch noch nicht an die Verheirathung des Thronfolgers, der noch eine umfassende wissenschaftliche und militärische Ausbildung erhalten und später größere Reisen unternehmen soll.
Es spukt wieder an der russisch=afghanischen Grenze. Emir Abdurrhaman hat seinen Vetter Ishak Khan, welcher einen Aufstand angezettelt hatte, angeblich mit einer größeren Streitmacht bis ganz nahe an die Grenze von Buchara verfolgt, wodurch sich die Russen bedroht glauben. Die russische Regierung ist bereits beim Londoner Cabinett wegen der Ansammlung afghanischer Truppen an der russischen Grenze vorstellig geworden, unter dem Hinweis, daß die fortgesetzte Bedrohung der letzteren Gegenmaßregeln seitens Rußlands nach sich ziehen müßten. In Wirklichkeit soll die Sache nicht so schlimm sein, sondern vielmehr russischerseits wieder eine jener Spiegelfechtereien vorliegen, mit welchen die Gebietserweiterungen des Zarenreichs in jenen Gegenden gewöhnlich eingeleitet werden. Der Emir Abdurrhaman dürfte froh sein, wenn man ihn im Besitz dessen, was er noch hat, ruhig beläßt.
König Milan von Serbien soll bestimmt beabsichtigen, sich im Monat Mai feierlich als König krönen zu lassen. Die Krönung soll der 500jährigen Gedenkfeier an die Schlacht bei Kossowo vorangehen und sämmtliche europäische Fürsten sollen daran theilnehmen. Die Neubildung des Cabinetts ist definitiv verschoben worden, da der König die Verhandlungen mit den Führern der Radikalen gänzlich abgebrochen hat und zwar deshalb, weil einige der radikalen Führer an einer weitverzweigten Verschwörung gegen den Thron theilgenommen haben sollen. Am Mittwoch hat der König in Nisch den ersten serbischen Weinbau=Congreß eröffnet.
Hauptmann Wißmann hat das Patent als Reichskommissar für Ostafrika erhalten und seine Reise angetreten. Er führt zwei Revolverkanonen mit sich, die seither dem Leibhusarenregiment in Potsdam gehörten und die s. Z. Prinz Wilhelm von dem englischen Königshaus geschenkt bekommen hat.
- Katholische Blätter berichten auf Grund zuverlässiger Mittheilungen, daß die in Ostafrika gefangenen deutschen Missionare thatsächlich wieder ausgelöst sind. Englische Zeitungen hingegen behaupten, die Auslösungsverhandlungen seien im letzten Moment gescheitert, und die Gefangenen mithin immer noch in den Händen der Araber.


- Schönberg. Am 15. Februar wurde der Landtag des Fürstenthums Ratzeburg durch den Herrn Oberlanddrost Grafen von Eyben, Excellenz, eröffnet; die Mitglieder waren jedoch wieder nicht in beschlußfähiger Zahl erschienen, es konnten deshalb weitere Vorlagen nicht gemacht werden, als daß die Erschienenen von dem Stande des Landesfonds unterrichtet wurden, der sich bereits zu der stattlichen Höhe von 314 000 Mk. angesammelt hatt.
- Schönberg. Die Friedrich=Franz=Eisenbahn hat in letzter Zeit verhältnißmäßig wenig von den Schneeverwehungen zu leiden gehabt. Die Züge kamen ziemlich regelmäßig hier an, nur ist der Schnellzug am 14. Februar Vormittags im Schnee stecken geblieben. Die Nachmittagszüge desselben Tages blieben ganz aus, weil die Strecke Kleinen=Bobitz unpassirbar war, dieselbe wurde jedoch bald wieder aufgeschaufelt.
- Schönberg. Nach der monatlichen Abrechnung der Genossenschafts=Meierei hierselbst erzielten die Interessenten derselben wieder einen Reinertrag von über 8 Pfennig (Mecklenburg). pro Liter für die im Monat Januar gelieferte Milch. (Regelmäßig werden 2 Pfennig (Mecklenburg). pro Liter Amortisation des Betriebscapitals sowie sonstige Unkosten von der Bruttoeinnahme abgeschrieben.) Zur Bereitung eines Pfundes Butter gebrauchte die Molkerei durchschnittlich ca. 12 Liter, während in der Rieps=Cronscamper Genossenschafts=Meierei sogar eine Zeitlang 15 Liter erforderlich waren. Wie behauptet wird, sollen aber hieran die Centrifugen die Schuld haben. Da das Geschäft in der hiesigen Molkerei im Milch=, Butter= und Käsehandel, auch in der Viehzucht immer recht flott geht, so wurde bis jetzt auch der immer annehmbare Durchschnittsgewinn von gut 8 Pfennig (Mecklenburg). pro Liter erzielt.
- Schönberg. Dem Vernehmen nach reisen am Mittwoch, den 20. Februar cr. mit dem Dampfschiff Trave von Bremen nach Newyork und weiter nach Galveston und Flatonia in Texas drei Kinder, 11, 9, und 7 3/4 Jahre alt, welche bisher auf Kosten des Landarmenverbands verpflegt sind. Nachdem die Mutter der Kinder, welche früher in Menzendorf ihren Wohnsitz hatte, sich im vorigen Jahr in Flatonia wieder verheirathet hat, ist es ihr nun ermöglicht, ihre Kinder nachkommen zu lassen, indem sie die Reisekarten für dieselben vorweg bezahlt hat. Die Kinder tragen die verschiedenen Adressen, an die sie auf der Reise gesandt werden, an ihren Kleidern.
- Seit 14 Tagen wurde Hamburg mit falschem Gelde, meistens Zwei= und Einmarkstücken, überschwemmt. Jetzt gelang es, eine Falschmünzerbande, bestehend aus Vater und zwei Söhnen zu verhaften.
- Zur Warnung für Schuhmacher. Der Kaufmann H. in Sorau hatte dem Schuhmacher B. ein Paar Stiefel zum Besohlen übergeben. Als er dieselben später anzog, verletzte er sich durch einen hervorstehenden Stift derartig an der Fußsohle, daß ungeachtet der Hilfe des Arztes eine Entfernung des Fußes nöthig wurde. Der Verletzte klagte nun gegen den Schuhmacher beim Landgericht Guben auf Entschädigung. Das Landgericht verurtheilte der "Neumärkischen Zeitung" zufolge den Schuhmacher zur Zahlung einer lebenslänglichen Rente von 900 Mark pro Jahr, sämtlicher Behandlungskosten, sowie sämtlicher Kosten des Rechtstreites.
- Aus Prenzlau wird ein entsetzliches Unglück berichtet, bei welchem 4 Personen das Leben verloren. Bei dem in der Wilhelmstraße dort wohnenden Schneidermeister Markgraf waren 4 Schneidergesellen beschäftigt, welche zugleich bei dem Meister wohnten. Als dieselben dieser Tage Morgens nicht in der Werkstätte erschienen, ging der Meister nach der Schlafstube der jungen Leute hinauf, um den Grund des Ausbleibend zu erfahren. Hier fand derselbe die Gesellen sämmtlich todt in den Betten liegend vor und allem Anschein nach durch Kohlendunst erstickt. Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg.
- In Stuttgart ist 85 Jahre alt die Freifrau Louise von Schiller, die Wittwe des ältesten Sohnes des Dichters, gestorben.
- Die Königin=Mutter von Baiern hat am

[ => Original lesen: 1889 Nr. 15 Seite 3]

Dienstag den König Otto in Schloß Fürstenried besucht. Sie überzeugte sich, daß der Zustand des Patienten immer der gleiche wie seit Jahren und auf keine Besserung zu hoffen ist. Die hohe Frau hat das Schloß tiefbekümmert verlassen.
- Professor Dr. Döllinger in München, der beste und gelehrteste Katholik, aber der endschiedenste Gegner der päpstlichen Unfehlbarkeit, feiert am 28. Februar seinen 90. Geburtstag.
- Der Termin für das siebente deutsche Turnfest in München ist auf den 28. bis 30. Juli festgesetzt.
- In Leoni am Starnberger See hat der Postadjunkt Landgraf seine Geliebte Graf in die Brust und dann sich mit drei Schüssen in den Mund todtgeschossen. Sie lebt und wird gerettet werden.
- Wie heutzutage einer, dem's zu Hause nicht gefällt oder der zu Hause nicht gut thut, nicht mehr ohne weiteres dem Kalbsfell nachlaufen kann, so ist's auch mißlich, wenn der erste Beste unter die Schauspieler geht. Mehr wie je fristen die privaten Theater, namentlich die Sommertheater ein mißliches und kummervolles Dasein, und an anderen städtischen oder gar Hoftheatern kommt ein ungeschulter Jünger der freien Kunst gar nicht an.
- In seinem tiefen Schmerz hat der Kaiser von Oesterreich auch die Familie des unglücklichen Mädchens nicht vergessen, welches mit seinem Sohn in den Tod ging: die Baronin Vetsera, die Mutter der Baronesse Marie, erhielt aus der kaiserlichen Privatschatulle einen Betrag zur Sicherstellung ihrer Familie überwiesen.
- Kaiser Franz Josef ließ anläßlich des Unglücksfalles in der kaiserlichen Familie dem Bürgermeister Uhl 100 000 Gulden zur Vertheilung an die Armen Wiens überreichen.
- Unter den unzähligen Blumenspenden, welche an der Bahre des Kronprinzen Rudolf niedergelegt worden sind, befand sich auch ein Kranz der Zigeuner=Kapelle des Ludwig Pongracz, deren feurige Weisen stets das besondere Wohlgefallen des Kronprinzen erregt hatten. Dem "Primas" war die Erlaubniß ertheilt worden, den Kranz persönlich niederzulegen. Der Kranz trägt die ungarische Inschrift: "Ihrem erlauchten Protektor die Kapelle des Ludwig Pongracz. Hoher Herr! Das ungarische Saitenspiel wird Dich beweinen!"
- Der Wiener Fiakerkutscher Bratfisch, der den Kronprinzen Rudolf und dessen Geliebte Maria Vetsera oft gefahren hat, das letzte Mal nach Mayerling, ist veranlaßt worden, nach Venedig überzusiedeln.
- Einen guten Griff hat die Polizei in Pest gethan; sie hat den Hauptschreier gegen die Wehrordnung, Takacz, noch dazu einen Doktor, beim Kragen gepackt und eingesteckt. Er hatte die Paragraphen, gegen die er wüthete, gar nicht gelesen. Das liegt so in der Luft.
- Die Petersburger Regierung hat bekanntlich ohne Spur von Recht angeordnet, daß die deutschen Gemeindebehörden der deutschen Städte in den Ostseeprovinzen sich fortan der russischen Sprache zu bedienen haben. In Rida hat sich der dortige Gemeinderath Hiller geweigert, diesem gesetzlosen Befehl nachzukommen, es ist aber nun eine Untersuchung wider ihn eingeleitet worden.
- Aus Haparanda werden vom 12. Februar 33 Grad Kälte gemeldet.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Selmsdorf sub Nr. 68 belegene Büdnerstelle c. p. des Schlossermeisters Heinrich Schlatow daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte au diesem Geldstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 27. April 1889,
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 7. Februar 1889.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Baeck sub Nr. 23 belegene Büdnerstelle c. p. des Maurergesellen Carl Stein wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termin der Präclusiv=Bescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 16. Februar 1889.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Herrnburg belegenen Grundstücke des Gärtners Hans Heinrich Ludwig Retelsdorf wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltenen Liquidations=Protokoll sofort im Termin der Präclusiv=Bescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 16. Februar 1889.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Urtheilspublikation.

Durch rechtskräftiges kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 11./14. Februar 1889 ist der Füsilier Peter Friedrich Joachim Sevke (resp. Saefke) der 8. Compagnie Schleswig=Holsteinschen Füsilier=Regiments Nr. 86, geboren am 5. Juni 1864 zu Carlow, Kreis Schönberg, Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und zu einer Geldbuße von zweihundert Mark verurtheilt worden.
Flensburg, den 16. Februar 1889.

Königl. Gericht der 18. Division.


Vorbereitungs-Anstalt
für die
Postgehülfen-Prüfung in Kiel.

Junge Leute von 15 bis 23 Jahren werden für obige Prüfung sicher vorbereitet. Falls das Ziel nicht erreicht wird, verpflichte ich mich, den vollen Pensions= u. Unterrichtspreis zurück zu zahlen. Bisher haben 294 meiner Schüler die Prüfung bestanden. Augenblicklich sind 255 Schüler hier. Anmeldungen für den 26. April nimmt baldigst entgegen

                                                                              J. H. F. Tiedemann.
                                                                              Kiel, Ringstraße 55.


Allen denen, die unsern Zögling Bruno Kindler nach seiner letzten Ruhestätte geleitet und seinen Sarg so reich mit Kränzen und Blumen geschmückt haben, sagen herzlichen Dank

W. Schär und Frau.       


Ziegenbock        Zwei gut milchende                          
Ziegen
sind sofort zu verkaufen. Siemzerstr. 109.


Schleifsteine
in jeder Größe,                                                    
Bügelsägen sowie Bügelsägenblätter
empfiehlt                                                             
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Gutes Dachrohr
hat zu verkaufen                                                    
                                                    W. Oldenburg. Lüdersdorf.


Zu Ostern suche ich einen                          
Knecht
oder erwachsen Jungen.                          
                                                    Schulze Lohse Törpt.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 15 Seite 4]

Anker-Cichorien
von Dommerich & Co. in Magdeburg-Buckau.
Anker-Cichorien ist rein
Anker-Cichorien ist mild bitter
Anker-Cichorien ist trocken Anker-Cichorien ist bekömmlich
Anker-Cichorien ist ergiebig
Anker-Cichorien ist würzig
Anker-Cichorien
ist überhaupt der beste Kaffee=Zusatz und wesentlich vorzuziehen den vielen anderen, unter der nicht berechtigten Bezeichnung "Kaffee" im Verkehr befindlichen, Cichorie=Sorten. Anker-Cichorien ist zu kaufen das 125 g Packet zu 10 Pfg. in Schönberg bei H. Brüchmann, J. Kummerow, C. H. Vock und A. Zander, in Selmsdorf bei H. Brinckmann und P. Krellenberg in Sülsdorf bei J. Wiencke.


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In nächster Zeit lasse ich mich in                          
Ratzeburg als                          
Thierarzt
nieder.                                                    Conrad Deupser.


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flächsen und heeden, in Bolzen wird zu kaufen gesucht.
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Pferd                          Pferd

In Hof Wahrsow bei Lüdersdorf deckt ein starker dänischer Fuchshengst, 7 Jahre alt, mit weißen Mähnen und Schweif und vorzüglichem Gangwerk fremde Stuten gegen ein Deckgeld von 11 M., welche bei der ersten Zuführung zu entrichten sind. Der Hengst ist 4 mal in Schleswig gekört.

Hof Wahrsow.                                                     G. Hörcher.


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welche Mitte April milchend wird, habe zu verkaufen.                          
                                                    E. Bobzien, Ziegler.
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Auflage 352,000; das verbreitetste aller deutschen Blätter überhaupt, außerdem erscheinen Uebersetzungen in zwölf fremden Sprachen.
Initialen MW Die Modenwelt. Illustrirte Zeitung für Toilette und Handarbeiten.
Monatlich zwei Nummern. Preis vierteljährlich M. 1.25 = 75 Kr.
Jährlich erscheinen:
24 Nummern mit Toiletten und Handarbeiten, enthaltend gegen 2000 Abbildungen mit Beschreibung, welche das ganze Gebiet der Garderobe und Leibwäsche für Damen, Mädchen und Knaben, wie für das zartere Kindesalter umfassen, ebenso die Leibwäsche für Herren und die Bett= und Tischwäsche etc., wie die Handarbeiten in ihrem ganzen Umfange. 12 Beilagen mit etwa 200 Schnittmustern für alle Gegenstände der Garderobe und etwa 400 Muster=Vorzeichnungen für Weiß= und Buntstickerei, Namens=Chiffren etc.
Abonnements werden jederzeit angenommen bei allen Buchhandlungen und Postanstalten. - Probe=Nummern gratis und franco durch die Spedition, Berlin W, Potsdamer Str. 38; Wien I, Operngasse 3.

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Für die meinem verstorbenen Mann und unserm lieben Vater bei seiner Beerdigung erwiesene letzte Ehre sagen wir hiermit unsern herzlichsten Dank.

Wittwe Höpcke und Kinder.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
10,8 Vorm. 2,58 Nachm. 5,35 Nachm. 12,7 Nachts.
Nach Kleinen:
4,57 Morg. 10,9 Vorm. 12,46 Nachm. 8,5 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 15 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 15 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 19. Februar 1889.


- Der Kaiser hat mittels Cabinetsordre vom 5. d. M. bestimmt, daß die kirchlichen Fürbitten eine glückliche Entbindung I. K. H. der Frau Prinzessin Heinrich so bald als möglich zu beginnen haben.
- Volkszählung. Für die nächste am 1. December 1890 stattfindende Volkszählung sollen veränderte Formulare mit ganz neuen Rubriken, wie sie sich durch die erweiterte Reichsgesetzgebung vornehmlich auf sozialpolitischem Gebiet erklären, ausgegeben werden.
- Der 18. Chirurgenkongreß findet während der Osterwoche vom 24 bis 27. April d. J. in Berlin statt. Am Abend vorher erfolgt die Begrüßung der Theilnehmer in den Sälen des Centralhotels. Die Morgensitzungen finden in der chirurgischen Klinik, die Nachmittagssitzung in der Aula der Universität statt. Prof. Dr. Esmarch aus Kiel hält den ersten Vortrag über "Carcinome der Zunge und Lippe."
- In Berlin hatte sich am Montag ein junges Mädchen die Pulsader geöffnet und Oleum getrunken. Die inzwischen Verstorbene war die einzige Tochter eines ehrsamen verwittweten Handwerkers, welcher nicht zugeben wollte, daß sie einen von ihr vergötterten Schauspieler einer fahrenden Gesellschaft heirathe. Das Mädchen war erst 16 Jahre alt.
- Ebenfalls in Berlin hatte der 11jährige Sohn eines Eisenbahnbeamten das Unglück, beim Spalten von Holz seiner kleinen 5jährigen Schwester alle fünf Finger der rechten Hand abzuhauen.
- In diesen Tagen hat zum erstenmale ein kaufmännischer Schüler des Seminars für orientalische Sprachen die Anstalt in Berlin verlassen, um im Orient in eine Stellung einzutreten.
- Das Welthaus "Rudolph Hertzog" in Berlin hat am Donnerstag den Gedenktag seines 50jährigen Bestehens gefeiert. Unermüdliche Ausdauer, nie erlahmende Energie, kaufmännischer Scharfblick, tiefstes Verständnis für die vielgestaltigen Bedürfnisse des Publikums, zweckentsprechende Organisation, strengste Reellität, das sind die Faktoren, die ein Geschäft gegründet haben, das sich den ersten seiner Branche in Paris und London die vor nicht allzulanger Zeit außer allem Wettbewerb stellen kann. Es ist zugleich ein Ehrentag für die deutsche Industrie, welche an dem Gelingen dieses großartigen Unternehmens einen herrlich hervorragenden Antheil hat, indem sie die fremden Erzeugnisse durch ihre eigenen, preiswürdigeren Fabrikate verdrängt und damit die Leistungsfähigkeit des genialen Kaufmanns wesentlich gesteigert hat. Der Bedeutung des Hauses entspricht die Theilnahme, welche der Jubelfeier in den berufenen Kreisen der Hauptstadt entgegengebracht wurde. Der Kaiser hat dem verdienten Begründer der Firma den Kronenorden II. Classe verliehen. Die Kaiserin Augusta, Fürst Bismarck und Staatssekretär v. Stephan haben Herrn Hertzog brieflich beglückwünscht und von vielen Korporationen, an erster Stelle den Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft, von vielen Geschäftshäusern und Privatpersonen sind demselben Glückwunschadressen und Geschenke zugegangen.
- Nach dem Statistischen Jahrbuch der höheren Schulen Deutschlands gab es im Jahre 1888 im Deutschen Reich im Ganzen 416 Gymnasien gegen 406 im Vorjahr. Auf Preußen entfielen 264, auf Bauern 32, auf Sachsen 17, auf Würtemberg und Elsaß=Lothringen je 15, auf Baden 14, auf Hessen und Mecklenburg=Schwerin je 7, auf Braunschweig 6, auf Oldenburg 5, auf Anhalt 4, auf Sachsen=Weimar und Mecklenburg=Strelitz je 3, auf die übrigen kleinen Staaten je 1-2 Gymnasien. 5-6klassige Progymnasien gab es 54 gegen 53 im Vorjahr, davon 1 in Sachsen=Koburg. Die Zahl der Realgymnasien belief sich auf 135 gegen 136 im Vorjahr. Auf Preußen entfielen 91, auf Sachsen 11, auf Mecklenburg=Schwerin 7, auf Bayern nur 5, auf Hessen 4, auf Würtemberg, Baden, Sachsen=Meningen, Sachsen=Weimar, Anhalt, Hamburg und Bremen je 2 dieser Anstalten. Ferner gab es 109 Realprogymnasien gegen 108 im Vorjahr. Die Zahl der Realschulen und höheren Bürgerschulen belief sich auf 154 gegen 153 im Vorjahr. Preußen hat nur 38 dieser Anstalten aufzuweisen. An andern öffentlichen und privaten berechtigten Lehranstalten waren 81 gegen 85 im Vorjahre vorhanden, so daß die Gesamtzahl aller berechtigten höheren Schulen im Deutschen Reich im Jahre 1888 868 gegen 962 im Vorjahr betrug. In Preußen ist die Mehrzahl der Gymnasien königlich, wogegen die Realgymnasien und 6-7=klassigen höheren Schulen überwiegend städtisch sind. In Süddeutschland ist das höhere Schulwesen ausschließlich Landessache.
- Fast wie ein Roman klingt die nachstehende, durchaus verbürgte Begebenheit. Vor etwa 12 Jahren, als das Technikum in Langensalza noch bestand, wohnte einer der Schüler desselben bei Eheleuten, die ein 5jähriges Töchterchen hatten, mit welchem der junge Mann sich viel abgab. Der letztere bekam dann eine Stelle in Rußland, reiste dahin und ließ 12 Jahre lang nichts von sich hören. Neulich aber erhielten die Eltern jenes Mädchens von ihrem ehemaligen Hausgenossen, der nun in Rußland ein wohlbestallter Baumeister ist, einen Brief des Inhalts: "Hannchen sei nun wohl 17 Jahre alt, und er, Briefschreiber, bitte um ihre Hand." Die Eltern antworteten: "Ohne den Freier persönlich gesehen zu haben, könne ihre Tochter kein bindendes Versprechen geben, sie sei aber nicht abgeneigt, mit demselben in mündlichen Verkehr zu treten, wenn er zu dem Zwecke nach Deutschland reisen wolle". Die Gelegenheit hierzu bot sich bald, denn der aus Hannover stammende Baumeister erhielt zur selben Zeit auch eine Einladung zur Hochzeitsfeier seines in der Heimath lebenden Bruders. Er kam, gefiel der jungen Dame und wird sich demnächst mit ihr vor dem Standesamt für das Leben verbinden.
- Der Frauenmörder von Whitechapel, "Jack der Aufschlitzer", soll neuerdings den Schauplatz seiner Thätigkeit von England nach Jamaika verlegt haben. Innerhalb weniger Wochen wurden in der Umgegend von Spanish Town drei Negerinnen ermordet aufgefunden, deren Leichen in genau derselben Weise verstümmelt waren, wie die Opfer von Whitechapel. An einer Leiche war eine Karte befestigt mit den Worten : "Jack der Aufschlitzer. Vierzehn mehr und dann gehe ich." In London ist das letzte derartige Verbrechen am Morgen des 9. November verübt worden.
- Der Höchstversicherte der Erde war seither der Großkaufmann John Wanaker in Philadelphia mit 1 250 000 Dollars, jetzt wird der Marquis of Anglesea, der mit 2 500 000 Dollars bei englischen, französischen und amerikanischen Gesellschaften versichert sein soll der höchste.
- In Livorno hat die Polizei eine Fabrik entdeckt, welche sich mit Anfertigung von gefälschten Kaffeebohnen befaßt. Die Maschinen und große Mengen von trockenen Feigen, Erbsen, Eicheln u. s. w., die zur Herstellung von "Kaffee" dienten, wurden mit Beschlag belegt.
- Wo sind die Armen und wo die Reichen? "Wenn ich meine Gemeinde in der Kirche im Sonntagsstaat erblicke", sagte kürzlich ein Pfarrer, "so frage ich mich: Wo sind die Armen? Wenn ich aber nachher die paar Pfennige auf dem Sammelteller zähle, so frage ich mich: Wo sind denn die Reichen?


[ => Original lesen: 1889 Nr. 15 Seite 6]

Der Deserteur.
Novelle von Stanislaus Graf Grabowski.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.


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