No. 58
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Juli
1888
achtundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1888 Nr. 58 Seite 1]

        Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die 3. Kompagnie des Lauenburgischen Jäger Bataillons Nr. 9 zu Ratzeburg am Sonnabend, den 28. d. Mts., von Morgens bis Mittag 1 Uhr ihr gefechtsmäßiges Abtheilungsschießen mit scharfen Patronen in dem Gelände unmittelbar südlich Wietingsbeck mit der Schußrichtung von der Chaussee Wietingsbeck=Ziethen gegen die Nordwestlisiere des Baalen abhalten wird.
        Zur Vermeidung von Unglücksfällen wird das Betreten des Terrains, welches durch die Chaussee Ziethen=Wietingsbeck bis zum Chausseehause nördlich Wietingsbeck und von diesem längs des Nord= und Ostrandes des Lankower Sees und des Baalen bis zum Chausseehause Mustin begrenzt wird, an dem gedachten Tage bei Strafe verboten. Auch wird darauf hingewiesen, daß den Anordnungen der ausgestellten Sicherheitsposten unbedingt Folge zu leisten ist.
        Schönberg, den 22. Juli 1888.

Großherzoglich Mecklb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Die Kaisertage in Rußland.

Am Sonntag Nachmittag unternahmen Kaiser Wilhelm und Prinz Heinrich, von dem Großfürsten und der Großfürstin Wladimir begleitet, eine Spazierfahrt im Park von Peterhof. Um 1/2 7 Uhr fand Galadiner zu 200 Gedecken statt, an welchem außer den Majestäten und den Mitgliedern des russischen Kaiserhauses der Erbprinz von Schaumburg=Lippe mit Gemahlin, 12 Personen vom Gefolge des Kaisers Wilhelm, 17 Personen von dem deutschen Geschwader, 7 Personen der deutschen Botschaft, der Kommandeur einer vor Kronstadt vor Anker liegenden amerikanischen Corvette, und sämtliche Minister und diplomatischen Vertreter theilnahmen. Die Kaisertafel, welche aus 60 Gedecken bestand, war in Hufeisenform aufgestellt, unten reihten sich drei Marschalltafeln an. Auf der Kaisertafel stand nur Goldgeschirr, an den übrigen wurde silbernes benutzt. Außerdem prangten die Tafeln in kostbarem Blumenschmuck, zu welchem an der Kaisertafel allein 4000 der seltensten Rosen und zahllose Maiblumen verwendet waren. In den Aufsätzen waren 700 Pfirsiche und 4000 Aprikosen aufgehäuft. Der Tafeldienst wurde von Baron Knorring geleitet, welcher 125 Officianten in rother Uniform mit goldenen Tressen kommandirte. Im Mariensaal concertirte die 112 Mann starke Hof=Musikkapelle. Das Mahl bestand aus 14 Gängen, zu welchen 9 Weinsorten servirt wurden. Die russischen Herrschaften erschienen in preußischer Uniform, die deutschen Herrschaften in russischer. Kaiser Wilhelm saß rechts von der Kaiserin, Kaiser Alexander hatte links von derselben Platz genommen. Der Kaiserin gegenüber saß Graf Herbert Bismarck in der Uniform eines Staatsministers. Als Kaiser Alexander das Wohl seines Gastes ausbrachte, intonirte die Musik die preußische Nationalhymne; Kaiser Wilhelm antwortete alsbald mit einem Toast auf den kaiserlichen Gastgeber. Gegen 9 Uhr war das Diner beendet und nun begann die im großartigsten Maßstab ausgeführte Illumination des Parkes, zu welcher an 100 000 Lampions und Beleuchtungskörper der verschiedensten Art verwendet waren. Der Andrang war womöglich noch stärker als an den vorhergehenden Tagen, und als die Majestäten eine Umfahrt machten, war der Jubel des Volks unbeschreiblich. Unterhalb der Cascaden quer über dem Canal, funkelte von einem Gerüst herab in riesigen Dimensionen der Namenszug W. II. R. Gegenüber von Monplaisir, wo der Thee eingenommen wurde, lagen 9 Schiffe, von denen aus ein glänzendes Feuerwerk abgebrannt wurde. Monplaisir war märchenhaft erleuchtet und bildete den Mittel= und Glanzpunkt des Nachtfestes. Als auf einem der Schiffe ein von Feuerwerkskörpern gebildetes W. sichtbar wurde, brach unter den an der Küste versammelten Volksmassen nicht enden wollender Jubel aus, der sich in demselben Maße wiederholte, als zum Schluß die verschlungenen Namenszüge W. II. A. III. in Feuerglut am Nachthimmel prangten. Nach Schluß der Festlichkeiten in Peterhof begaben sich die Majestäten um 1/2 12 Uhr mittels Extrazuges nach Krasnoje Selo, wo am Montag Morgen großes Kavalleriemanöver mit Reiterspielen abgehalten wurde. Ueber den Empfang, welchen Kaiser Wilhelm in Petersburg gefunden, wird noch von einem Correspondenten der "Freien Presse" berichtet: Kaiser Wilhelm wurde in Petersburg, wo er erschien, von allen Schichten der Bevölkerung enthusiastisch begrüßt. Ueberall hört man nur vom deutschen Kaiser sprechen und erhält den Eindruck, daß die Zuneigung der Russen zum Gründer des Deutschen Reiches sich auf dessen Enkel übertragen hat. Ein vielgelesenes russisches Volksblatt schreibt: Das Schauspiel auf der Kronstädter Rhede ist der beste Beweis der großen Sympathien der Volksmassen für Deutschland, welche die jüngsten Mißverständnisse nicht verdunkeln konnten; die glänzendste bedeutungsvolle Bethätigung der traditionellen Freundschaft beider Völker erregt allgemeine Befriedigung. Auch die übrigen Petersburger Blätter mit wenigen Ausnahmen, knüpfen die sympatischsten Besprechungen an die Kaiserbegegnung. Wenn diese Kundgebungen die wirkliche Gesinnung wiederspiegeln, so ist zu hoffen, daß der Zweck der Kaiserreise voll erreicht und für längere Zeit eine weitere sichere Bürgschaft für Erhaltung des Friedens gewonnen ist.

[ => Original lesen: 1888 Nr. 58 Seite 2]

Kaiser Wilhelm soll die Einladung des Kaisers Franz Joseph, Ende September zu einer Gemsjagd nach Steiermark zu kommen, angenommen haben.
Ob Graf Herbert Bismarck den Kaiser auch nach Stockholm und Kopenhagen begleiten wird, ist noch fraglich, wahrscheinlich reist er von Petersburg direkt nach Berlin zurück. Der Kaiser wird auf der Heimreise von Kiel nach Potsdam voraussichtlich dem Reichskanzler in Friedrichsruhe einen Besuch machen.
König Oskar von Schweden empfing telegraphische Anzeige, daß die Ankunft Kaiser Wilhelms in Stockholm erst am Freitag, nicht am Mittwoch, wie es bisher hieß, erfolgen wird. König Oskar mit seinem Gefolge wird den deutschen Kaiser in den Scheeren begrüßen und sodann die Kaiseryacht "Hohenzollern" von einem schwedischen Uebungsgeschwader eingeholt und nach Stockholm begleitet werden. Die von der Stadt Stockholm am Landungsplatze zu errichtende Ehrenpforte wird 40 Fuß hoch sein. Oberhalb des Rundbogens wird sie mit dem deutschen Reichswappen, deutschen Marinefahnen, Guirlanden und Blumen reich geschmückt.
Die Dänen sind vielleicht noch ein klein wenig unverschämter als die Franzosen, denn wenn diese nicht nur Elsaß und Lothringen, sondern auch die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland bis zum Rhein verlege verlangen, so erklären die Danskes, man solle ihnen Schleswig und Holstein wiedergeben, dann wollten sie Frieden und Freundschaft mit Deutschland halten. Zum Glück bemerkt das Blatt der Rechten "Avisen", welches diese kühne Forderung stellt, gleichzeitig, daß jetzt beim Besuch Kaiser Wilhelms in Dänemark der Zeitpunkt nicht geeignet sei, solche Forderungen zu stellen. So scheint es uns auch!
Ob das Schicksal des Prinzen Ferdinand in Petersburg jetzt entschieden wird oder am Ende gar schon entschieden ist? Unmöglich ist es nicht. Die officiöse "Norddeutsche Allgemeine", die jetzt wirklich sehr reichhaltig und interessant ist, denn sie bringt tagtäglich irgend etwas Besonderes in Bezug auf die hohe Politik, hat am Sonnabend dem Pariser "Soleil" gedient, der die Reise Kaiser Wilhelms nach Petersburg als den letzten Versuch der Bismarck'schen Politik, Rußland zu gewinnen, dargestellt hatte. Das officiöse Blatt erklärt kurz und bündig, daß zwischen Rußland und Deutschland über das "Bulgarische Abenteuer" niemals eine Meinungsverschiedenheit geherrscht habe und daß der Berliner Vertrag, dem Deutschland präsidirt habe, für Deutschland bindend bleibe und die "Coburgische Occupation" mit den Grundsätzen desselben im Widerspruch stehe.
Ueber den Empfang, welchen Generaladjutant von Winterfeld bei der Königin von England gefunden, als er derselben die Thronbesteigung Kaiser Wilhelm's II. anzeigen sollte, bringt die Schlesische Zeitung folgende sehr seltsame Mittheilung: "Als der General von Winterfeld und der ihn begleitende Hauptmann an zuständiger Stelle über den Zeitpunkt der Audienz bei der Königin sich Gewißheit verschaffen wollten, wurde ihnen dieser mit dem Bemerken mitgetheilt, daß Ihre Majestät die Herren in Civil zu empfangen wünsche. Etwas frappirt über diesen Befehl begaben sich die Herren, da sie natürlich mit Civilkleidern nicht versehen waren, in eine Kleiderhandlung und equipirten sich schleunigst. Bei der darauf stattfindenden Audienz nahm die Königin das betreffende Schreiben in Empfang, sagte zum General etwa die Worte: "Bei Ihnen hat sich in letzter Zeit viel verändert," und zu dem Hauptmann, der früher in der Umgebung Kaiser Friedrichs gewesen: "Ich habe Sie lange nicht gesehen." - "Ich danke Ihnen, meine Herren," und die Audienz war zu Ende. Nach einer anderen Mittheilung fragte die Königin die Herren, wann sie wieder abzureisen gedächten. Als sie die Antwort erhielt, unverzüglich, wenn Ihre Majestät nichts mehr zu befehlen habe, antwortete sie mit einem kühlen "nein".
Aus London wird jetzt berichtet, daß Mackenzie den Krankheitsbericht der deutschen Aerzte ganz unbeachtet lassen werde.


- Schwerin. Baeckler hat gegen das ihn zum Tode verurtheilende schwurgerichtliche Urtheil nicht nur Revision eingelegt, sondern beabsichtigt auch, beim Fehlschlagen seines Rechtsmittels die Wiederaufnahme des Verfahrens zu beantragen. Baeckler wurde bekanntlich vom Schwurgericht schuldig befunden, den Fuhrmann Bohnhoff vorsätzlich ermordet zu haben.
- Die deutsche Seemannsschule in Hamburg ist auch jeder Landratte wohl bekannt. Da sie nicht eigentlich Staatsanstalt ist und zum größten Theil von Nichthamburgern besucht wird, auch eines kräftigen Zuschusses seitens der Hamburger "Bürgerschaft bedarf, so schien sie einigermaßen gefährdet. Der bekannte Rheder Wörmann hat für sie eindringlich das Wort genommen. Er wies nach, daß die Neigung zum Seemannsberuf bei der Küstenbevölkerung in hohem Grade abnimmt, theils wegen der stetig steigenden Anforderungen an die geistige Ausbildung, zum großen Theil aber auch wegen der vielen Seebadeorte, die überall entstehen und den Hang zum bequemen Erwerb steigern. Schon aus diesen Gründen dürfe man eine Anstalt nicht untergehen lassen, die die Neigung zum Seemannsberuf belebe. Es scheint, daß der Zuschuß von 75 000 Mark, der zur Verlegung der Schule aus dem Freihafengebiet hinaus nöthig ist, bewilligt werden wird.
- Im uralten Kloster Lehnin in der Mark, bekannt durch seine Weissagungen über die Schicksale der preußischen Kurfürsten und Könige, hat sich ein neues Wunder begeben. Die Mönche sind aus ihren Gräbern auferstanden und haben geistliche Gesänge angestimmt; die benachbarten Landleute sahen sie Nachts in langem Zug aus der uralten Kapelle kommen und um die Kirche ziehen, dann waren sie verschwunden. Die Fama sagt, Studenten aus Berlin, die tags vorher das Kloster besuchten, hätten die Mönche gespielt und sich dann schnell davongemacht.
- Wegen unzulänglicher Ernährung starb im Krankenhause zu Eibenstock in Sachsen dieser Tage ein altes Mütterchen, das man halbverhungert in seiner Wohnung aufgefunden und in das Krankenhaus gebracht hatte. Nach und nach hat man nun in dem durch und durch verschmutzten Hause 56 000 Mk. gefunden und zwar 21 000 Mk. baares Geld, und 14 000 Mk. in Staatspapieren und 21 000 Mk.
- Das bayrische Königshaus ist reich an Aerzten. Jetzt ist auch S. K. H. dem Prinzen Ferdinand von Bayern die Approbation als Arzt ertheilt worden. Leibärzte wird man im bayerischen Königshaus bald nicht mehr brauchen.
- Die bulgarischen Räuber, die bei Bellona die beiden österreichischen Eisenbahnbeamten nebst 3 anderen Personen gefangen genommen haben, verlangen außer einem großen Lösegeld 300 Gewehre und zu jedem Gewehr 100 Kartuschen. Zur Erfüllung der Forderung haben sie einen Zeitraum von 6 Tagen festgesetzt.
- Während Europa einen kläglichen, verregneten Sommer hat, der alle Welt fröstelnd in die Zimmer bannt, wird aus Indien und Centralasien beispiellose Hitze gemeldet. Aus Callkutta wird berichtet, daß das dortige meteorologische Institut 108 Grad Fahrenheit verzeichnete, die höchste Temperatur seit des Bestehens des Instituts. Die Todesfälle an Hitzschlag belaufen sich auf 20, die Choleratodesfälle sind per Woche von 10 auf 120 gestiegen.
- Zwei Anekdoten. Miskosz: Hob' i gestern zwai ausgezaichnete Witze gehört; den ainen konn i hier nit wiedererzählen, meine Herrschoften, weil er is nich ganz anständig, aber den ondern, den ondern, - den hob i vergessen!
- Schlechtes Wetter, aber guter Humor! Wie aus Zoppot gemeldet wird, fanden die dort weilenden Kurgäste kürzlich folgende "Bekanntmachung" im Kursaal angeschlagen: Infolge der anhaltenden Kälte findet am Donnerstag eine große Schlittenpartie nach Hela statt. Abfahrt 2 Uhr nachmittags auf halbem Wege Kaffekochen und Schneeballwerfen, dann gegenseitiges Ausklopfen der Pelze. Bei eintretendem Thauwetter, was nicht zu erwarten ist, Anziehen der Schwimmhäute. Erkennungszeichen: erfrorene Nasen, wer solche nicht aufweisen kann, macht sich verdächtig, geheizte Zimmer zu besitzen, und wird von der Fahrt ausgeschlossen.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 58 Seite 3]

Anzeigen.

Auf zulässig befundenen Antrag der verwittweten Frau Schlachtermeister Hennings Friedericke geb. Hinzpeter allhier werden hiermit Alle und Jede, welche an die nachstehend bezeichneten, angeblich verloren gegangenen Werth=Documente, als:
1. Den über das ad. Fol. 4 c der 2. Hauptabtheilung des Hypothekenbuchs über die zu Schönberg resp. auf dem Schönberger Stadtfelde belegenen Grundstücke der Antragstellerin eingetragene Kapital der 32 Thlr. N2/3 zu voll für die Ehefrau des Glasermeisters Bockwoldt, Anna Catharina geb. Hinzpeter, unterm 27. Februar 1837 ausgefertigten Hypothekenschein und
2. Den über das ad. Fol. 6 a der zweiten Hauptabtheilung desselben Hypothekenbuchs eingetragene Kapital der 50 Thlr. N2/3 unterm 29. Januar 1852 für dieselbe Frau Bockwoldt ausgefertigten Hypothekenschein,
deren Beträge bescheinigtermaßen inzwischen zurückgezahlt worden sind, annoch Ansprüche und Forderungen haben möchten, hindurch aufgefordert, solche spätestens in dem auf

Sonnabend, den 1. September d. J.,
Vormittags 10 Uhr

anberaumten Termine vor unterzeichnetem Amtsgerichte, unter Vorlegung der bezüglichen Urkunden anzumelden unter dem Rechtsnachtheil, daß die Kraftloserklärung der vorstehend bezeichneten beiden Hypothekenscheine erfolgen wird.
Schönberg, den 6. Juli 1888.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.        


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Ollndorf sub. Nr. 1 belegene Vollstelle c. p. des Schulzen Heinrich Freitag daselbst wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termin der Präclusiv=Bescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 23. Juli 1888.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.        


Torf=Auction
im Vitenser Forste
Woitendorfer Moor
am Donnerstag , den 2. August 1888 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

1000 Ruthen Baggertorf

Versammlung Morgens 9 Uhr bei der Hütte auf dem Woitendorfer Moor.
Rehna, den 24. Juli 1888.

Großherzogliche Forstinspection.


Eisenbahn   Mecklenb. Friedrich=Franz=Eisenbahn.
Sonntag, den 29. Juli d. J.
Extrazug Hamburg=Lübeck=Schwerin u. zurück
I. und II. Wagenklasse zum einfachen Fahrpreise für Hin- und Rückfahrt.

Abfahrt von Lübeck 8 Uhr 34 Min. Morg.
Abfahrt von Schönberg 9 Uhr 4 Min. Morg.
Abfahrt von Grevesmühlen 9 Uhr 35 Min. Morg.
Abfahrt von Bobitz 9 Uhr 55 Min. Morg.
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr 11 Min. Morg.
Ankunft in Schwerin 10 Uhr 30 Min. Morg.
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 46 Min. Abends.
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr 7 Min. Abends.
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 26 Min. Abends.
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 43 Min. Abends.
Abfahrt von Schönberg 11 Uhr 8 Min. Abends.
Ankunft in Lübeck 11 Uhr 34 Min. Abends.

Auf die Billets zum einfachen Fahrpreise (Doppelbillets) kann die Rückfahrt nicht allein mit dem Extrazuge Schwerin=Lübeck=Hamburg, sondern am 30. Juli d. J. auch mit sämmtlichen fahrplanmäßigen Zügen, mit Ausnahme des Schnellzuges (Abfahrt von Schwerin 4 Uhr 10 Min. Nachmittags) erfolgen.
Freigewicht für Gepäck wird nicht gewährt.

Die Direction.


Bekanntmachung.

Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir

Herrn Maurermeister A. Scharenberg

in Schönberg eine Agentur für Schönberg i. M. und Umgegend übertragen haben.
Leipzig, den 20. Juli 1888.

Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt.


Am 30. Juli d. J., Nachmittags 1 Uhr, im Innungs=Lokale außerordentliche Haupt=Versammlung der

Schuhmacher-Innung, z. Schönbg.
Tagesordnung:

Berathung über die Entsendung eines Delegirten, zwecks Gründung eines Unter=Verbandes, nach Schwerin.
Schönberg im Juli 1888.

Der Vorstand.        


In Folge eines Herzschlages entschlief nach kurzer Krankheit am 24. d. M. zu Schönberg meine liebe Tochter

Elise>

in ihrem vollendeten 19. Lebensjahre, was ich Theilnehmenden tiefbetrübten Herzens hiermit anzeige.

Hauswirthin Ollrogge, geb. Callies
in Gr. Bünsdorf.

Die Beerdigung findet am Freitag, den 27. ds. Mts., Mittags 12 Uhr statt.


Die Stammzüchterei
Neuhaus bei Woldegk i. Mecklb.=Str.
offerirt ihre
Vollblut
Oxfordshiredownböcke,

auch ist die Verkaufsstelle für Böcke in Neubrandenburg, vor dem Neuen Thor 702, bei Herrn W. ætow wieder eröffnet, ferner

Vollblut Poland China

sprungfähige Eber, tragende Sauen und Abatzferkel auf vorherige Bestellung mit Pedigree, welches zur Eintragung i. d. D. Pol.=Ch.=Schw.=Heerdbuch berechtigt, sowie auch sprungfähige Vollblut Holländer Jährlingsbullen.

H. A. Schopper.        


Das älteste und größte
Bettfedern-Lager
William Lübeck in Altona
versendet zollfrei gegen Nachnahme (nicht unter 10 Pfd.) gute, neue

Bettfedern für 60 Pfg. das Pfund,
vorzüglich gute Sorte Mark 1,25
prima Halbdaunen nur Mk. 1,60, Mk. 2,
reiner Flaum nur Mk. 2,50 und Mk. 3.

Bei Abnahme von 50 Pfd. 5 pCt. Rabatt.
Umtausch gestattet.
Prima Inletstoff zu einem großen Bett (Decke, Unterbett, Kissen und Pfühl),
zusammen für nur 14 Mark.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 58 Seite 4]

Am Sonntag, den 29. d. M., von 4 Uhr Nachmittags an,
Fortsetzung des Gewinnschießens.
Abends Vertheilung der Silbergewinne.
Schönberg, den 26. Juli 1888.                                                    
Der Vorstand der Schützenzunft.


Aufruf.

Bernhard von Langenbeck, dem unbestritten größten Chirurgen der Neuzeit, ein Denkmal in Berlin durch Stiftung eines Langenbeck=Hauses zu errichten, hat sich daselbst ein Comite mit von Bergmann und Virchow an der Spitze constituirt. Von diesem aufgefordert, für Mecklenburg=Strelitz ein Lokal=Komite zu bilden, sind wir Unterzeichnete zusammengetreten, um die Sammlung für gedachten Zweck zu fördern. An Alle, welche dazu beizutragen bereit sind, daß auch unser engeres Vaterland nicht fehle, wo Gesammt=Deutschland eine Schuld der Dankbarkeit einem seiner größten Männer abträgt, wenden wir uns mit der Bitte, für die geplante Schöpfung beisteuern zu wollen.
Jede Gabe wird dankbar angenommen.

Peters, Dr., Geh. Med.=Rath, Dr. Rudolphi, Ober.=Med.=Rath,
Neustrelitz.
Med.=Rath Dr. Marung,                           Rath Dr. Brückner sen.,
Schönberg.                                                    Neubrandenburg.


Travemünder Rennen
den 3. und 5. August.
Anfang 3 1/2 Uhr Nachmittags.


Concert

am Sonntag, den 5. August, ausgeführt von der Capelle des Herrn Wittfoth.

Anfang 7 Uhr. Entrée 30 Pfg.
Nach dem Concert                                                    
Grosse Tanzmusik.
Hierzu laden ein                                                    
Carlow.                                                     W. Creutzfeld.       Wittfoth.


Scheiben-Schiessen
und Tanzunterhaltung
am Sonntag, den 29. und Montag, den 30 Juli cr.
Büchsen und Schießbedarf werden geliefert.
Hierzu ladet ergebenst ein                                                    
                                                    P. J. Lohse, Schlutup.


Zu dem am 5. und 6. August bei mir stattfindenden

Scheiben-Schiessen

nach guten Gewinnen lade ich meine Freunde und Gönner hiedurch freundlichst ein.

                                                    Gastwirth Oldenburg
                                                    in Lockwisch.


Diedr. Teschau, Messerfabrikant,
Lübeck, Breitestraße 24.
Specialgeschäft u. Fabrik in
Messerwaaren und Scheeren.
Revolver, Salonbüchsen, Pistolen, Munition, Barometer, Thermometer, Reißzeuge.
---------------
Reparatur-Werkst. Hohlschleiferei.
Neue Klingen, Korkzieher, Hefter werden eingesetzt, Kaffemühlen geschärft, Siebe eingebunden.
Neu - Anfertigungen
rasch und sauber.


Ziege Unterzeichneter beabsichtigt Umstandshalber 2 junge milchende
Ziegen
zu verkaufen.
Fanger, Lübeckerstraße.


Ich kaufe                                                    
Johannisbeerkörbe.
                                                    C. Egert.


Die Inhaber von Tombola=Loosen verweisen wir auf die der heutigen Nummer dieses Blattes beigegebenen Gewinnliste. Die Gewinne sind bis zum 25. August cr. beim Cigarrenfabrikanten Chr. Rieckhoff hier in Empfang zu nehmen. Die bis dahin nicht abgeforderten Gewinne verfallen zu Gunsten der Schützenkasse.
Schönberg, den 26. Juli 1888.

Der Vorstand der Schützenzunft.        


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 29. Juli.

        Frühkirche fällt aus.
        Vormittagskirche: Reallehrer Steinführer.
           Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Vom 1. Juni 1888: Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
10,8 Vorm. 2,58 Nachm. 5,35 Nachm. 12,3 Nachts.
Nach Kleinen:
4,57 Morg. 10,9 Vorm. 12,46 Nachm. 8,3 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 4.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 58 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 58 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 27. Juli 1888.


- Kaiserin Augusta Victoria hat dem Kaiser Wilhelm für seine hohe Wirthin in Rußland einen Fächer mitgegeben, an dessen Herstellung einer der ersten Berliner Maler, seitdem die Reise nach Rußland beschlossen worden, ununterbrochen gearbeitet hat. Der Fächer ist aus feinstem Veilchenholz, darauf ist eine Laube gemalt, in deren Blättergruppen die vier Prinzen mit größter Portraitähnlichkeit zu sehen sind. Der Kronprinz trägt ein russisches Matrosengewand, seine drei Brüder einfache Blousen mit naturfarbenen Ledergürteln. An der Rückseite ließ Kaiserin Augusta Victoria in ihrer Handschrift einen Bibelvers hinsetzen, der auf die Freundschaft zwischen den Mächtigen der Erde anspielt. Der Fächer ruht in einer Schachtel aus weißem Moirée, auf deren Deckel die Spenderin ihren und der Czarewna Namenszug eigenhändig gestickt hat.
- Das kleinste Häuschen unter den unzähligen Prachtbauten Petersburgs ist das interessanteste. Es ist das Häuschen Peters des Großen, das er zum Theil mit eigener Hand errichtete, als er Petersburg gründete, d. h. dem Meer und unendlichen Sümpfen und Morästen abgewann. Sein Herrscherwort schuf aus dem elenden Fischerdörfchen diese zweite Residenz, der er seinen Namen gab; Moskau der altrussische Herrschersitz, ist heute noch eifersüchtig auf Petersburg und sieht es nicht für ebenbürtig an. Kaiser Wilhelm hat das Häuschen besucht. Und auf den Sarg Kaiser Alexander II. hat er einen Kranz niedergelegt. Dieser Kaiser hat ihn für seine Dienste im Krieg von 1870 verdient.
- Bei der Rückkehr des Kaisers Wilhelm von Dänemark soll in der Wieker Bucht das ausrangirte Kanonenboot "Drache" durch einen Torpedo in die Luft gesprengt werden. Außerdem wird in der Wieker Bucht eine Minensperre gelegt werden. Der "Drache" ist von Wilhelmshaven bereits durch den Eiderkanal nach Kiel geschleppt worden.
- Kaiser Wilhelm soll ein großer Freund Wagnerscher Musik sein. Der Kapelle seiner Leibgarde=Husaren, die in München spielt, soll er den Befehl haben zugehen lassen, daß sie auf dem Heimweg Bayreuth besuche und am Grabe Richard Wagners eine Morgenmusik bringe.
- Die Kaiserin=Königin Friedrich hat dem 19. Husaren=Regiment in Grimma, dessen Chef ihr hoher Gemahl war, dessen Uniform zum Geschenk gemacht.
- Hunderte von Menschen hatten sich am letzten Freitag früh vor der Reichsbank in Berlin auf die Nachricht hin angesammelt, daß an diesem Tage eine größere Anzahl von Kaiser=Friedrich=Zweimarkstücken von der Bank verausgabt würden. Gegen 9 Uhr war der Andrang bereits so groß, daß es polizeilicher Maßnahmen bedurfte, um den Verkehr frei zu halten. Doch ließ das Gedränge erst nach, nachdem mittelst Anschlagzettel am Bankgebäude bekannt gegeben worden, daß die begehrten Geldstücke nicht mehr zu haben seien. Diejenigen Personen, welche als die ersten Ankömmlinge so glücklich gewesen waren, einige neue Zweimarkstücke zu erlangen, wurden nun von allen Seiten um Ablassung derselben mit erheblichem Aufgelde angegangen und es entspann sich ein lebhafter Straßenhandel in den verschiedenen Gruppen.
- Thüringer und Hohenstaufen scheinen mit ihren Denkmälern für Kaiser Wilhelm I. auf geschichtlich bedeutsame Berge hinauf zu wollen, die Thüringer auf den Kyffhäuser in der goldenen Aue, um welchen, seit Kaiser Weißbart das neue Deutsche Reich aufgerichtet hat, die Raben nicht mehr fliegen; die Schwaben auf den Hohenstaufen, die Wiege des mächtigen Hohenstaufer Kaisergeschlechts. Ihre Stammburg liegt zwar längst in Trümmern, aber nicht weit davon ragt die Hohenzollern=Burg in neuerstandenem Glanz, die Burg, aus welcher die Hohenzollern über Nürnberg vom Fels zum Meere zogen.
- Ueber den Unfall, der kürzlich den Prinzen Alexander von Battenberg betroffen hat, werden noch folgende Einzelheiten berichtet: Das Pferd, welches der Prinz fuhr, war die "Slivinitza", sein Schlachtroß aus der Zeit des serbisch=bulgarischen Krieges. Das Thier scheute, wie berichtet, an einer Wegbiegung, stürzte mit Wagen und Insassen einen Abhang hinunter und blieb wie todt in dem Mühlbach liegen, neben ihm das völlig zertrümmerte Gefährt. Obwohl selbst verletzt, stieg der Fürst, der sich an einem Strauch festgehalten hatte, an den Bach hinunter und hielt so lange den Kopf des betäubten Pferdes über dem Wasser, bis sich dasselbe wieder erholt hatte und aufsprang. Alsdann führte der Fürst das Pferd, dessen Verletzungen in wenigen Wochen geheilt sein werden, selbst nach dem Schloß Heiligenberg zurück. Die glückliche Errettung des Prinzen aus dieser schweren Gefahr wird allgemein als ein wahres Wunder bezeichnet.
- Große Bewunderung und ungetheilten Beifall hat in Kronstadt das exacte Einsegeln des deutschen Geschwaders, die strenge Mannszucht und die gute Haltung der Bemannung auf den deutschen Schiffen hervorgerufen. Der Kronstädter Marineklub hat die deutschen Offiziere alsbald ersuchen lassen, sich in Kronstadt als seine Ehrengäste zu betrachten.
- In Halberstadt wurde auf dem Schießstande der Kürassier Borchert, aus einem Orte der Altmark gebürtig, welcher das Amt eines Anzeiger verrichtete, mitten durch die Brust geschossen, so daß der Tod desselben augenblicklich erfolgte. B. sollte zum Herbst vom Militärdienste entlassen werden.
- Im Dorfe Reudnitz bei Leipzig schlug am Freitag Nachmittag während des Schulunterrichts der Blitz in das dortige Schulgebäude ein, ohne jedoch zu zünden. Einige der anwesenden Schüler wurden momentan betäubt, kamen aber mit dem Schrecken davon.
- In Kollnburg bei Straubing wurde ein Bauer von zwei Weibern, nämlich von einer bei ihm zur Miethe wohnenden Frau und seiner eigenen liebevollen Gattin, um geringfügiger Streitigkeit willen, erschlagen.
- Wie mailändische Blätter melden, hat es neulich an den oberitalienischen Seen, einer Region, die sich doch gewiß nicht durch niedrige Temperatur auszeichnet, lustig geschneit. Ebenso wird übereinstimmend aus Pavia, Florenz und Neapel berichtet, daß dort wahres Winterwetter herrsche, so daß der Verkehr fast ganz darniederliege.
- Die türkischen Schulen in Konstantinopel sind der Anzahl nach nicht unbedeutend. Die Elementarschulen, deren es in Konstantinopel 162 für Knaben und 169 für Mädchen giebt, beschränken sich auf den Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen, wozu noch für die älteren Schüler einige Kenntniß des Korans kommt. Die Schulen sind räumlich gewöhnlich mit den Moscheen verbunden, deren Geistliche gleichzeitig die Lehrer sind. Obgleich der Schulbesuch nicht obligatorisch ist, so ist er doch ein recht guter. Die Kinder sind zwar in verschiedene Klassen eingetheilt, befinden sich aber alle in einem Raum, selbst wenn sie von mehreren Lehrern gleichzeitig unterrichtet werden. Die Ausstattung ist die denkbar einfachste. Sie besteht zuweilen nur aus einigen Rohrmatten, die auf dem Fußboden ausgebreitet sind. Oft findet sich ein erhöhtes Podium als Sitz für den Lehrer, mitunter sieht man auch Bänke für die Schüler, die jedoch ganz niedrig und weder mit einer Lehne noch mit einem Pult versehen sind. Auch hat die schwarze Schulwandtafel sich schon vielfach eingebürgert. Während des Unterrichts sitzen Lehrer und Schüler mit dem Fez auf dem Kopfe und mit

[ => Original lesen: 1888 Nr. 58 Seite 6]

unterschlagenen Beinen da. Die kleinen Kinder schreiben auf in der Hand gehaltenen Schiefertafeln. Wenn sie einige Fertigkeit erlangt haben, schreiben sie mit Tinte auf Papier, wobei die linke Hand wieder als Unterlage dient. Als Lehrbücher werden zuerst die verschiedenartigsten Fibeln gebraucht, an welche sich für vorgeschrittenere Schüler eine Sprachlehre und ein Lesebuch anschließen; ein Rechenbuch ist nicht im Gebrauch. Die Unterrichtszeit dauert von 8 Uhr Morgens bis 5 Uhr Nachmittags und enthält nur eine Stunde Mittagspause, während welcher die Kinder ihre mitgebrachten Mundvorräthe verzehren, die in einem Vorzimmer aufbewahrt werden, in welchem auch die Fußbekleidungen vor Eintritt in den Unterrichtsraum abgelegt werden. Als einziges Strafmittel kommt nur der Stock in Anwendung; in leichteren Fällen wird mit demselben auf die Finger, in schwereren auf die Fußsohlen geschlagen. Eine etwas höhere Stufe als die Elementarschulen nehmen die Vorbereitungsschulen ein, deren es in Konstantinopel 28 für Knaben und 5 für Mädchen giebt. Noch etwas höher steht eine Art von Realschulen, in welchen außer arabisch und persisch auch Geschichte, Geographie und Mathematik gelehrt wird; von diesen giebt es in Konstantinopel 19 für Knaben und 8 für Mädchen und im übrigen Reiche 352. Unter den höheren Lehranstalten in Konstantinopel ist das kaiserliche Gymnasium von Galata Serail zu nennen. Dasselbe ist nach französischem Muster eingerichtet und die meisten Lehrer sind Franzosen. Die Zöglinge dieser Anstalt haben nach abgelegter Reifeprüfung das Recht zum Besuch einer türkischen Hochschule und zum Eintritt in die höhere Staatslaufbahn. Ferner giebt es eine höhere Verwaltungsschule zur Heranbildung von Civilbeamten, eine höhere Rechtsschule, sowie eine Forst= und Bergwerksschule, an welche sich verschiedene militärische Bildungsanstalten und eine vor etwa 10 Jahren ins Leben gerufene Handwerkerschule anreihen.


Aus alter Zeit.
Novelle von Franz Laufkötter
                                                    Fortsetzung.                     (Nachdr. verbt.)


[ => Original lesen: 1888 Nr. 58 Seite 7]

Gewinnliste zur Tombola
am 2. Königschußtage 1888.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

[ => Original lesen: 1888 Nr. 58 Seite 8]

Gewinnliste zur Tombola
am 2. Königschußtage 1888.
[Fortsetzung]
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


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