No. 31
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. April
1888
achtundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1888 Nr. 31 Seite 1]

Ueber das Befinden des Kaisers Friedrich lauten die neuesten Nachrichten etwas besser, nachdem sie in den letzten Tagen zu den schlimmsten Befürchtungen Anlaß gegeben hatten. Zu dem schlimmen Kehlkopfleiden hat sich jetzt eine Entzündung der Luftwege gesellt, die leicht zur Lungenentzündung ausarten kann, wenn sie auf feinere Luftwege übergeht. Das Fieber war heftig, hat freilich etwas nachgelassen, dauert aber fortwährend noch an. Die Aufregung in Berlin und ganz Deutschland war und ist noch eine große, wenn man auch Grund zu der beruhigenden Annahme hat, daß die große Lebensgefahr, so weit sie von der Bronchitis herrührte, zur Zeit als glücklich überwunden betrachtet werden darf.
Die Stellvertretungsgeschäfte des deutschen Kronprinzen sind nunmehr endgültig erledigt; es ist im einzelnen genau festgesetzt, in welchen Angelegenheiten die Stellvertretung zu erfolgen hat. Gleichzeitig ist bestimmt worden, daß der Kriegsminister und die beiden Chefs des Militär= und Civilkabinets dem Kronprinzen regelmäßig Vortrag zu halten haben.
Freiherr v. Roggenbach, der Gast des Kaisers Friedrich in San Remo war und in der Berliner Kanzlerkrisis eine vermittelnde Rolle gespielt hat, ist ein Badenser und steht im 63. Lebensjahr. Er war von 1861-1865 bis kurz vor Ausbruch des Krieges zwischen Preußen und Oesterreich badischer Minister des Aeußeren und des Großherzoglichen Hauses. Er saß im Zollparlament von 1871-72 im deutschen Reichstag. Seine Thätigkeit in der deutschen Politik erregte einst Aufsehen durch das scharfe Auftreten für eine deutsche Verfassungsrevision mit preußischer Führung. In diesem Sinn trat er entschieden ein für die kurhessische Verfassung und für Schleswig=Holstein. Er hat einst das unvergessene Wort gesprochen: Die deutsche Centralgewalt muß erfüllt sein von dem Gewissen des dentschen Volkes. Er scheint Kaiser Friedrich sehr nahe zu stehen.
Die Königin von England trifft am 25. April in Charlottenburg ein; am 27. d. Mts. beabsichtigt sie abzureisen und in Darmstadt mit dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Battenberg zusammenzutreffen, um die Heimreise über Ostende anzutreten. - Dreißig Jahre lang ist, wie man weiß, die Königin Victoria Berlin und Potsdam fern geblieben, weil sie sich durch die anläßlich ihres damaligen Besuchs ihrem Gemahl gegenüber beobachtete Etiquette am preußischen Hof verletzt gefühlt hatte. Bei einem großen Festdiner saß die Königin an der Seite des Prinzen von Preußen, aber dem Prinz=Gemahl hatte man nicht den Platz neben der Prinzessin, der späteren Kaiserin Augusta angewiesen. Er rangirte an der Hoftafel eben nur als Prinz.
Der Reichskanzler Fürst Bismarck hat sich am Sonnabend Abend den Berlinern nach langer Zeit einmal wieder hoch zu Roß gezeigt. Er machte einen Spazierritt durch den Tiergarten und sah in seiner Kürassier=Uniform frisch und kräftig aus.
Der General=Feldmarschall Graf Blumenthal ist, wie die Post meldet, zum Inspekteur der 4. Armee=Inspektion ernannt worden, derselben Inspektion, welche der jetzige Kaiser als Kronprinz inne gehabt hat.
Die Vorlage, betr. die Alters= und Invalidenversicherung der Arbeiter befindet sich, wie officiös gemeldet wird, gegenwärtig im Kabinett des Kaisers, um die kaiserliche Unterschrift zu erhalten und von dort dann dem Bundesrath zuzugehen.
Die Nothstandsvorlage für die Ueberschwemmten in Höhe von 34 Min. Mk. sollte am Montag im preußischen Abgeordnetenhause berathen und, da kein Widerspruch vorhanden ist, so schnell wie möglich angenommen werden, damit die Gelder unverzüglich zur Verwendung gelangen können. Es sind bestimmt 20 Mill. Mk. zur Gewährung von Staatsbeihülfen an Einzelne und Gemeinden, 8 zur Herstellung der Deiche und Uferwerke, 4 zur Herstellung der beschädigten Staatsbahnen und 2 zur Herstellung von anderen fiskalischen Bauten. Die Beihilfen können ohne Auflage der Rückgewähr bewilligt werden.
Geht die kirchliche Hetzerei wieder los? Die ultramontane Zeitung "Germania" in Berlin schreibt: "Das, was der schauerliche Mönch von Wittenberg vor 350 Jahren in die Wege geleitet; das ist nicht mehr Reformation, nein, es ist der Sturz ins Bodenlose, es ist die gewaltthätigste, es ist die radikalste, die liederlichste Revolution, welche die Welt je gesehen hat; es ist die Revolution auf dem kirchlichen, religiösen, politischen, sozialen und wirthschaftlichen, auf dem wissenschaftlichen und geschichtlichen Gebiet." "Wir Katholiken könnten es ja viel bequemer haben im Leben, ohne Fasten, Beichte, Sacrament, dann fort mit allem, was uns lästig ist, und hinüber mit Sang und Klang in jenes Lager, wo man liebt Wein, Weib und Gesang und kein Narr bleibt sein Leben lang.
Auch der König von Schweden hat 2000 Mk. für die Ueberschwemmten gespendet. Er ist in diesen Tagen von Hamburg nach Frankfurt greist und hat Gelegenheit gehabt, sich mit eigenen Augen von dem durch die Ueberschwemmung angerichteten Elend zu überzeugen.
Die erneuten Anstrengungen der russ. Regierung, in Paris und Brüssel eine Anleihe aufzunehmen, sind abermals gescheitert.
In Frankreich geht's drüber und drunter. Boulanger hat erklärt, er werde die Agitation bei allen Ersatzwahlen fortsetzen, bis er die Auflösung der Kammer erreicht habe. Befragt, ob er denn nicht die Verantwortlichkeit eines etwaigen Krieges scheue, soll er geantwortet haben: "für mich giebt es im Fall eines Krieges nur den Sieg oder den Tod." Die Blätter besprechen sämmtlich die Wahl Boulangers, wobei die Republikaner angeben, daß die Wahl des Generals a. D. für sie eine Niederlage sei. In einem Artikel in der "Republique fran&231;aise" heißt es, es wehe ein Wind der Tollheit, indeß dürfe man die Hoffnung nicht aufgeben. Das "Petit Journal" sagt, die Regierung müsse sich die Bedeutung des allgemeinen Stimmrechts klar machen.

[ => Original lesen: 1888 Nr. 31 Seite 2]

Alle Blätter sind einstimmig der Meinung, daß der Wahlerfolg Boulangers lediglich einen Protest gegen die innere Politik bedeute. Auch der Graf von Paris bereitet einen Aufruf vor. Die Opportunisten erstreben ein Bündniß mit den Gemäßigt=Conservativen, um ein Kabinet des Widerstandes zusammenzubringen. Die Monarchisten sind getheilt, die Bonapartisten lehnen ein Zusammengehen mit den Opportunisten ab. Die Verwirrung unter den parlamentarischen Parteien wächst von Stunde zu Stunde.
Der Kaiser von Brasilien, heißt es wieder, trage sich mit der Absicht, der Regierung zu entsagen und sich in Florenz niederzulassen. Aehnliches ist früher schon gemeldet, bald darauf aber für Erfindung erklärt worden.


- Schönberg. An den drei ersten Tagen dieser Woche brachte die Musterung der Militärpflichtigen des hiesigen Fürstenthums erhöhtes Leben und Treiben für die Stadt Schönberg; Fröhlichsein, Lustigsein hatten wohl die sämmtlichen betheiligten jungen Leute auf ihre Fahne geschrieben und man kann sagen, daß es ihnen sehr gut gelungen ist, sich in dieses Studium zu versetzen. Wir sahen in den Straßen der Stadt recht viele kräftige Gestalten und hören auch, daß das Resultat der Musterung ein sehr gutes gewesen sein soll, indem von den Gemusterten etwa 33 % als unbedingt tauglich zum Militairdienst befunden sind und nur sehr wenige gänzlich untauglich gewesen sein sollen.
- Schönberg. Die Intendantur des Hoftheaters zu Schwerin, welche schon im Laufe des Winters für auswärtige Besucher unter reger Betheiligung Fremden=Vorstellungen zu ermäßigten Preisen veranstaltete, wird am Sonntag, den 29. April die Wagnerische "Götterdämmerung" gleichfalls als Fremdenvorstellung zur Aufführung bringen (s. Inserat in der heutigen Anzeige.) Anmeldungen zu dieser Vorstellung werden bis zum 22. April in Spehr's Hotel hieselbst entgegen genommen.
- Schönberg. Am 16. ds. Mts. hatte ein Hauswirth L. aus W. das Unglück, beim Aufladen von Steinen am hiesigen Hafen auszugleiten und mit dem einen Arm auf ein an der Erde liegendes Brett aufzuschlagen, wobei ihm ein in letzterem befindlicher hervorstehender Nagel in den Arm ein= drang, auch der Arm an 2 Stellen gebrochen wurde. Der Verwundete mußte sofort ärztliche Hülfe in Anspruch nehmen.
- Schönberg. Durch Erhängen machte am 17. dies. Mts. der Arbeitsmann P. zu Bauhof=Schönberg seinem Leben ein Ende, jedenfalls wird Furcht vor einer gerichtlichen Strafe, die ihm sicher aus § 242 des Strafgesetzbuches in Anssicht stand, zu diesem letzten Schritte getrieben haben.
- In Dömitz sind in Folge der Ueberschwemmung nach offizieller Angabe noch 109 Hausstände mit etwa 350 Personen so geschädigt, daß die Unterstützung derselben mit Viktualien erwünscht ist; Kohlen zum Trockenheizen der Wohnungen werden für 116 Hausstände begehrt; an Vieh sind 232 Haupt Rindvieh und 22 Ziegen durchzufüttern. In den Dorfschaften sind noch in fremden Orten bezw. Wohnungen untergebracht 465 Personen, 222 Haupt Rindvieh und 57 Pferde. Somit sind nothleidend und durch Verabfolgung von Viktualien, Brennmaterial und Viehfutter zu unterstützen 815 Personen mit 454 Haupt Rindvieh, 57 Pferden und 22 Ziegen; außerdem aber in den Dorfschaften noch alle diejenigen Personen, welche ihre Wohnungen zwar schon, oft unvernünftiger Weise, wieder bezogen haben, deren Vorräthe aber theilweise oder ganz verdorben, deren Gebäude trocken zu heizen sind und welche wochenlang keinen Verdienst gehabt haben. Um alle diese Noth zu lindern, fließen die Gaben zum Glück reichlich. In der großartigsten Weise ist das in Hamburg zusammengetretene Hülfskomitee für die Versorgung der Notleidenden eingetreten. Es sind große Quantitäten von geräucherten Fleischwaaren, Kaffee u. s. w. von Hamburg in die Depots geliefert; an Braunkohlen sind von dort allein 3800 Centner (19 Waggons) nach Dömitz, 2 Waggons nach Ludwigsluft und 4 Waggons nach Boizenburg abgesandt; weitere Lieferungen, auch eventuell an Korn, sind in Aussicht gestellt.
Vierte Sammelliste über die für die Nothleidenden in den Elbniederungen eingegangenen Gaben und zwar von:
Gesangverein Teutonia, Ertrag eines Concerts 143 Mk. W. O. 3 Mk. Hsw. Piper=Blüßen 3 Mk. Hsw. Burmeister=Kleinfeld 3 Mk. Musikus Kleinfeldt=Selmsdorf 1 Mk. Frau Hsw. Robrahn=Rieps 2 Mk. Frau Oberamtmann Drenckhahn 6 Mk. Arbtsm. Eckmann=Gr. Siemz 1 Mk. Hsw. P. K. Rupensdorf 3 Mk. Hsw. Freitag=Gr. Siemz 3 Mk. Hsw. A. Ahrend das. 3 Mk. Hsw. Möller=Lindow 3 Mk. Hsw. Timm=Blüßen 5 Mk. Lehrer Wegner hier 6 Mk. 10 Pfg. Chirurg Maack 1 Mk. 50 Pfg. Hsw. Wwe. Sterly=Kl. Bünsdorf und Familie 5 Mk. Knecht Brockmöller 50 Pfg. Hsw. Beckmann=Petersberg 3 Mk. Ungenannt aus Mahlzow 3 Mk. Hsw. Bohnhoff=Gr. Siemz 3 Mk. Schneider Kramp=Rabensdorf 2 Mk. Hsw. H. Maaß=Mahlzow 2 Mk. P. Maaß 2 Mk. Hsw.Peters=Niendorf 3 Mk. Fischer Bohn=Klocksdorf 3 Mk. N. N. das. 1 Mk. Rentier Greif 3 Mk. Hausw. Lühr=Wendorf 5 Mk. Rademacher Burmeister das. 1 Mk. Sammlung in der Gaststube Nr. 3 bei Wieschendorf 5 Mk. 5 Pfg. Maler E. Westphal 3 Mk.
Von den Dorfschaften:
Schlagsülsdorf: Schulze Meyer 3 Mk. Hsw. Damm 3 Mk. Hsw. Mustin 3 Mk. Hsw. H. Mustin 3 Mk. Hsw. Oldenburg 3 Mk. Hsw. Oldörp 3 Mk. Käthner Holst 2 Mk. W. Boye 1 Mk. 50 Pfg. Krämer Werner 50 Pfg Musikus Meyer 50 Pfg. == 22 Mk. 50 Pfg.
Boitin Resdorf: Hsw. Oldörp und Familie 6 Mk. Hsw. H. J. Retelsdorf 3 Mk. Hsw. H. Retelsdorf 3 Mk. Altenth. Retelsdorf 2 Mk. Marie Retelsdorf 50 Pfg. Knecht Bockwoldt 50 Pfg. Maurer Oldörp 50 Pfg. Arbtsm. Bockwoldt 50 Pfg. Arb. J. Retelsdorf 50 Pfg. Mädchen Scharenberg 50 Pfg. Schmied Tege 2 Mk. Frl. A. Oldörp 1 Mk.

Zusam. 20 Mk.        

Campow: Schulze Bollow 3 Mk. Hsw. H. Timmke 3 Mk. Hsw. Ww. Clasen 3 Mk. Hsw. Boye 1 Mk. Krüger Bollow 1 Mk. Arbtsm. Bollow 20 Pfg. Burwieck 50 Pfg. Knecht Struß 50 Pfg. Käthner Böttcher 3 Mk. Altenth. Böttcher 2 Mk. Schäfer Karsten 50 Pfg. Lehrer Burmeister 1 Mk. Käthner Löper 1 Mk. Hsw. Mett 3 Mk. J. Grube 2 Mk. J. Timm 3 Mk.

Zusam. 27 Mk. 70 Pfg.        

Kl. Siemz: Hsw. Hundt 3 Mk. Anerbe H. Kähler 1 Mk. Marie Stegmann 50 Pfg. Cath. Busch 50 Pfg. W. Rönke 50 Pfg. A. Busch 50 Pfg. Arb. J. Stegmann 1 Mk. Arb. J. Meiburg 1 Mk. Büdner Wilh. Freitag 1 Mk. 50 Pfg. W. Niemann 1 Mk. Büdner H. Freitag 2 Mk. Hsw. A. Boye 3 Mk. A. Nilson 1 Mk. A. Möller 1 Mk. H. Vagt 50 Pfg H. Fick 50 Pfg. W. Groth 50 Pfg Hsw. H. Wigger 3 Mk. J. Robrahn 1 Mk. Frau Robrahn 1 Mk. Elise Wittfoht 50 Pfg. Hsw. J. Freitag 3 Mk. H. Lenschow 1 Mr. J. Freitag 1 Mk. Anerbe J. Freitag 1 Mk. Louise Krack 1 Mk. Hsw. H. Maaß 3 Mk. P. Möller 1 Mk. Wilh. Ahrendt 1 Mk. L. Gothknecht 50 Pfg. W. Jahnke 1 Mk. W. Krellenberg 1 Mk. J. Boye 1 Mk. G. Volkmann 1 Mk. 50 Pfg. P. Gode 50 Pfg. H. Theut 50 Pfg. Schulze C. Kähler 3 Mk.

Zusam. 45 Mk. 50 Pfg.        

Herrnburg: Heinr. Oldenburg 50 Pfg. Frau Lohse 1 Mk. Aug. Kneesch 2 Mk. Pfarrh. 5 Mk.

Zusam. 8Mk. 50 Pfg.        

Hsw. H. Freitag 3 Mk. Schulze J. Grieben 3 Mk. H. Arndt 2 Mk. Schmied Brockmann 1 Mk. H. Werner 1 Mk. Planthaber 1Mk.

Zusam. 11 Mk.        

Pahlingen: Hsw. J. Mette 3 Mk. H. Mette 1 Mk. H. J. Pohlens 1 Mk. F. Mett 1 Mk. Schulze P. Mette 1 Mk.

Zusam. 7 Mk.        

Kl. Mist: Schulze Mette 3 Mk. Büdner Werner 50 Pfg. Hsw. H. Lühr 3 Mk. H. Oldenburg 3 Mk. J. Oldenburg 3 Mk. Zimmerer Oldenburg 1 Mk. Büdner Jons und Frau 2 Mk. Arb. H. Meiburg 50 Pfg. H. Oldenburg 50 Pfg. J. Meiburg 50 Pfg. H. Wilms 50 Pfg. Hsw. J. Lühr 3 Mk. Unbekannt 50 Pfg. do. 50 Pfg. Lehrer Oldörp 1 Mk.

Zusam. 23 Mk.        

Gr. Mist: H. Möller 3 Mk. Hsw. J. Planthaber 3 Mk. Hsw. H. Ebell 3 Mk. Hsw. J. Peters 3 Mk. E. Meier 1 Mk J. Oldenburg 3 Mk. C. Oldenburg 1 Mk. J. Kreutzfeldt 3 Mk. J. Oldenburg VII. 3 Mk. Hsw. H. Retelsdorf 3 Mk. Oldenburg 1 Mk. H. Bremer 2 Mk. Wwe Schröder 2 Mk. H. J. Riemacher 1 Mk. W. Oldenburg 1 Mk. H. Horstmann 50 Pfg. F. Oldenburg 1 Mk. 50 Pfg. L. Krüger 50 Pfg J. Oldenburg 50 Pfg. J. Kreutzfeldt 50 Pfg. P. Oldenburg 1 Mk. J. Retelsdorf 1 Mk. H. J. Oldenburg 1 Mk. P. Lohse 50 Pfg. J. Lütjohann 50 Pfg. M. Maack 50 Pfg. J. Haack 50 Pfg. J. Benn 50 Pfg. H. Oldenburg 1 Mk. H. Retelsdorf 1 Mk. J. Oldenburg 1 Mk. H. Böttcher 50

Zusam. 45 Mk. 50 Pfg.        

Wendorf: Hsw. Wittfoth 2 Mk. Altenth. C. Wittfoth 1 Mk. Maurer Wittfoth 1 Mk. Musikus Wittfoth 2 Mk. Frau C. Wittfoth 1 Mk. Arb. Arndt 50 Pfg. Mädchen M. Wittfoth 50 Pfg. Schulze Böttcher'schen Erben 3 Mk. Wirthschafter Speck 1 Mk. 50 Pfg. Handelsm. Köster 1 Mk. Halbhufner Schäper 1 Mk. 50 Pfg. Büdnerin Speck2 Mk. Hsw. Stoffers 2 Mk. J. Stoffers 2 Mk.

Zusm. 21 Mk.        

Landbaumeister Rickmann und Frau 6 Mk. Ungenannt 2 Mk. G. D. in L. 10 Mk. F. in L. 3 Mk. H. Karsten 1 Mk. Schulze Faasch=Selmsdorf 3 Mk.

Summa 487 Mk. 85 Pfg.        
Hiezu Endsumme der Liste Nr. 3 864Mk. 30 Pfg.        
------------------------------------------        
Bisher im Ganzen 1352 Mk. 15 Pfg.        

Weitere Gaben werden gerne besorgt.                                                    
                                                    J. H. Böckmann.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 31 Seite 3]

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Anzeigen.

Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Montag, den 23. April cr., Vormittags 11 Uhr, sollen in Herrnburg
          eine Milchkuh öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden. Versammlung der Käufer im Kruge der Wittwe Lohse daselbst.

Staffeldt. Gerichtsvollzieher.         


Die Schulgelderhebung

findet in den nächsten beiden Wochen, vom 23. April bis 5. Mai, statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

                          J. Wegner, Schulgelderheber.


Auction.

Dienstag, d. 1. Mai, Morgens 9 Uhr sollen in der Behausung des Gastwirths Herrn Freitag wegen Aufgabe der Holländerei öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden:

4 Pferde, diverse Stuhl- und andere Wagen, Sielengeschirre, Halfter, Decken, Gurten, Tische, Stühle, Eimer, Bütten, Balgen, Bettstellen, Leute-Betten und Sonstige Haus- und Küchengeräthe. Die Pferde kommen Mittags 11 Uhr zum Aufgebot.
Mechow bei Ratzeburg, d. 12. April 1888.

C. Wulf.        


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Lübeck, Breitestraße 24.
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ist vom 1. März ab geöffnet.

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Ratzeburg, gr. Wallstr. 215a.


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Emil Jannicke,     
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NB. Reparaturen werden prompt ausgeführt. D. O.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 31 Seite 4]

Die unterzeichnete Intendantur wird am
Sonntag, den 29. April d. J. die
"Götterdämmerung"

von Rich. Wagner als Fremden=Vorstellung zur Aufführung bringen.

Anfang 5 Uhr.                          Ende 9 1/2 Uhr.

Preise der Plätze: Fremdenloge 5 Mk. I. Rang 3,50 Mk. Parquet und Parq.=Loge 3 Mk. II. Rang Mitte 1,75 Mk. und Seite 1,25 Mk. - Die Eisenbahndirektion giebt für Hin= und Rückfahrt Retourbillets mit eintägiger Gültigkeit zum einfachen Fahrpreise aus. - Anmeldungen werden im Spehr's Hôtel freundlichst bis zum 22. d. M. entgegengenommen. - Anzugeben sind die gewünschten Theaterbillets und die Eisenbahnwagenklasse.
Schwerin, den 16. April 1888.

Großherzogliche Hoftheater=Intendantur.


Kriegerverein für das Fürstent. Ratzeburg.
Generalversammlung

am Sonntag, den 22. April d. J., Nachm. 3 Uhr, im Vereinslokale.
                          Tagesordnung:

1. Besprechung verschiedener Vereinsangelegenheiten.
2. Wahl eines Delegirten für den Delegirtentag in Teterow.

Der Vorstand.        


Zu dem am Sonntag, d. 6. und Montag, den 7. Mai cr. stattfindenden

Scheiben-Schiessen
nach guten Gewinnen
ladet ergebenst ein                                                    
Carlow.                                                     W. Kreutzfeldt.


Tanz=Musik
am Sonntag, den 22. d. M.
wozu ergebenst einladet                                                    
H. Rebbin,                                                     Menzendorf.


Fischkisten!
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ohne Deckel das Stück 10 Pfennig
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Olndorf.                                                     W. Oldörp.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg. (Nachdruck verboten.)

a. Geboren.

D. 16. März dem Handelsm. Kaven zu Schönberg ein Sohn.
D. 10. März dem Drechsler Renzow zu Schönberg eine Toch.
D. 14. März dem Arbeiter Lühr zu Bauhof=Schönberg eine T.
D. 17. März dem Kürschner Oldörp zu Schönberg eine Toch.
D. 20. März dem Lohgerber L. Burmeister zu Schönberg ein S.
D. 20. März dem Arbeiter Wellner zu Resdorf ein Sohn.
D. 27. März dem Lehrer Maack zu Lindow ein Sohn.
D. 23. März dem Kaufmann Planthaber zu Schönberg eine T.
D. 1. April dem Fußgendarm Fürstenau zu Schönberg ein S.
D. 6. April uneheliche Zwillingstöchter zu Gr. Bünsdorf.
D. 12. April dem Arbeiter Vierig zu Ollndorf eine Tochter.
D. 7. April dem Fuhrmann Hamann zu Schönberg ein S.
D. 6. April eine uneheliche Tochter zu Schönberg.
D. 30. März dem Arbeiter Johann Ronck zu Schönberg ein S.
D. 12. April dem Tischler Oldenburg zu Resdorf ein Sohn.

b. Gestorben.

D. 6. März Cath. Magd. Dor. Rocksien zu Niendorf, 58 J. 8 Mt. alt.
D. 11. Anna Marie Marg. Clasen, geb. Schultz, Schuhmacherwittwe zu Schönberg, 66 J. 10 Mt. alt.
D. 11. Trine Marie Wienck geb. Brockmüller, Arbeiterwittwe zu Schönberg, 67 J. 8 Mt. alt.
D. 16. Jochen Heinrich Vitense, Arbeiter zu Schönberg, 76 J. 1 Mt. alt.
D. 21. Gustave Marie Boye geb. Petersson, Zimmergesellenfrau zu Niendorf, 34 J. 3 Mt. alt.
D. 22. Trine Marie Grevsmühl, geb. Hagen, Ackerbürgerwittwe zu Schönberg, 88 J. alt.
D. 23. Arbeiter Peter Buschow zu Schönberg, 57 J. 8 M. alt
D. 26. Arbeiter Franz Bohnhoff zu Schönberg, 79 J. 3 M. alt.
D. 29. Knecht Johann Heinrich Timm zu Schönberg, 49 J. 10 Mt. alt.
D. 30. Emma Gothknecht, Maurergesellentochter zu Schönberg, 1 J. 6 Mt. alt.
D. 4. April Wilhelmine Helene Louise Caroline Röncke zu Schönberg, 1 J. alt
D. 3. April. Mathias Heinrich Maack, Hauswirthsaltentheiler zu Lockwisch, 76 J. 10 Mt. alt.
D. 8. April Emma Anna Cath. Wilh. Busch, Arbeitertochter zu Schönberg, 5 J. 6. Mt. alt.
D. 11. April Josephine Christine Cath. Hülsemann geb. Satori, Klempnerwittwe zu Schönberg, 79 J. 10 M. alt.
D. 11. April Henriette Anna Elisabeth Burde zu Schönberg, 47 J. 1 Mt. alt.
D. 12. April Anna Cath. Busch zu Gr. Bünsdorf, 6 Tage alt.
D. 15. April Wilh. Marie Busch zu Gr. Bünsdorf, 9 Tage alt.
D. 17. Anna Marie Beckmann geb. Oldenburg, Hauswirthswittwe zu Petersberg. 67 J. 2 Mt. alt.
D. 18. Johann Jochen Warnemünde, Arbeiter zu Schönberg 61 J. 6 Mt. alt.
D. 17. Heinrich Peters, Arbeiter zu Bauhof=Schönberg, 42 J. 1 Mt. alt.

Eheschließung:

D. 23. März. Arbeiter und Wittwer Hans Peter Lindemann und Christine Margarethe Wappler gen. Tewitz zu Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 22. April.

        Frühkirche (8 Uhr): Pastor Kaempffer.
        Vormittagskirche: Pastor Langbein.
        Amtswoche: Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 3.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1888 Nr. 31 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 31 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 20. April 1888.


- Das Schlafzimmer Kaiser Friedrichs ist ein nur mäßig großes Gemach, welches sehr geschmackvoll eingerichtet und ausgestattet ist. Die Möbel sind von weißem Holze, die Vorhänge gleichfalls weiß und von sehr dichtem Gewebe, um das Eindringen von kalter Luft zu verhindern. Am meisten in die Augen fallend ist der große Blumen=Reichthum in dem Zimmer. Der Kaiser ist ein ungemein großer Bewunderer und Freund von Blumen, zumal, wie bekannt, von Veilchen. An das Schlafzimmer stößt ein Ankleidezimmer ebenfalls von nur mäßiger Größe.
- Zur Errichtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm hat Kommerzienrath Krupp in Essen einen Beitrag von 20 000 Mark angewiesen.
- Dem Beispiele des Frhrn. W. v. Rothschild folgend, hat ein anderer Frankfurter Millionär die Summe von 10 000 Mk. für die Ueberschwemmten gespendet.
- In Koblenz wurde der Militär=Lieferant Adolph Salomon, welcher der Garnison Magermilch statt der bedungenen Vollmilch geliefert hatte, zu 10 Monaten Gefängniß, 1500 Mk. Geldstrafe und dreijährigem Ehrverlust verurtheilt. Der Preisunterschied zwischen beiden Arten Milch ist eben so gewaltig wie die Güte der Milch. Der Lieferant hatte vergeblich versucht, einen Unteroffizier zu bestechen.
- Der älteste deutsche Kriegsveteran ist Herr Kuß in Minden. Er hat den Kriegsfeldzug 1812 nach Rußland und die siegreichen Märsche 1813 und 1815 nach Rußland mitgemacht und ist heute noch mobil.
- Der schon einmal in Frankfurt verhaftete, wieder entflohene und in der Ferne gesuchte Silberdieb Langner foppt die ganze Stadt sammt Polizei. In einer der letzen Nächte erstieg er ein Haus in der Schweizerstraße, schloß den Vorplatz ab, damit er nicht gestört werde, ließ sich die Cigarren schmecken, zog die besten Kleider und Stiefel des Bewohners an und zog mit einer reichen Beute an Silber und Gold ab.
- Aus der Rheingegend sind in jüngster Zeit mehrere Bierbrauer nach Japan gezogen, um dort in gut bezahlten Stellungen deutsches Bier zu brauen. Neuerdings geht vom Rheinland, wie die Frankfurter Zeitung meldet, sogar fertiges Malz nach Japan.
- In Berlin hatte sich eine Kranzwinderin an einem Finger verletzt. Derselbe schwoll bald an, der herbeigerufene Arzt fand Blutvergiftung vor, konnte sich aber nicht zur sofortigen Abnahme des Fingers entschließen. Jetzt mußte der Arm amputirt werden, um vielleicht das Leben zu retten.
- Die Hohenzollern sind alte Freunde der Stadt Nürnberg. Jetzt hat Kaiser Friedrich zur Wiederherstellung der Sebalduskirche 20 000 Mark gespendet.
- Im Bankhaus W. J. Gutmann zu Nürnberg, wurde am 16. April eingebrochen. Die Spitzbuben zertrümmerten theilweise den Geldschrank und stahlen 6000 Mk. in baar und 7000 Mk. in Effekten. Der Haupttresor blieb unversehrt. Vermuthlich hat man es mit einer auswärtigen Verbrecherbande zu thun.
- In Dresden ist das große Getreidegeschäft Gebrüder Heller wegen Zollbetrügereien zu 320 000 Mk. Nachbezahlung verurtheilt worden.
- Im Atlantischen Ocean ist die Schifffahrt durch riesige Eisberge bei Neufoundland gefährdet.
- In Odessa wurde zweitausend ausländischen Juden, vorwiegend österreichischen Staatsangehörigen, von den Behörden aufgetragen, sich zum Verlassen der Stadt innerhalb Wochenfrist bereit zu halten.
- Die Tschechen in Prag leiden Tantalusqualen. Sie haben von dem Pariser Turnverein eine jedenfalls prachtvolle Verbrüderungsadresse erhalten, können sie aber nicht lesen.
- Aus Ferbintzi in Rumänien wird ein blutiger Zusammenstoß zwischen Militär und aufrührerischen Bauern gemeldet, welche letzteren die Truppen angriffen. Die Regierung ist aber zu energischem Vorgehen entschlossen.
Infolge des Theaterbrandes in Oporto ist von der Regierung ein Gesetzentwurf vorgelegt worden, demzufolge künftig in ganz Spanien neue Theatergebäude nur ganz freistehend gebaut werden dürfen und eine genügende Anzahl von Ausgängen zur Sicherheit des Publikums haben müssen. Auch soll allen Theatern die Einführung der elektrischen Beleuchtung gesetzlich vorgeschrieben und hierfür ein Termin von sechs Monaten bestimmt werden.
- Die Gicht ist eine kostspielige Krankheit; sie wird auch kostspielig durch die dagegen zu gebrauchenden Mittel. Man kann annehmen, daß in Deutschland für den aus Frankreich eingeführten Liqueur de Laville, dessen Zusammensetzung geheim gehalten wird, jährlich 200 000 Mk. verausgabt werden. Eine einige sehr bekannte Apotheke versendet davon für etwa 40 000 Mk. im Jahr. Von diesem übrigens ganz außerordentlich wirksamen Liqueur kostet die Flasche 7,50 Mk" ein übertrieben hoher Preis, wenn man bedenkt, daß dieselbe Flüssigkeit durch Dr. Mylius, welcher ihre Zusammensetzung ermittelt hat, in der Engelapotheke zu Leipzig unter dem Namen Liqueur Colchice compositus für 2,5 Mk. abgegeben wird, wenn ein Arzt sie verordnet.
- Mittel gegen Kopfschmerz. Die Negerinnen in den heißen Ländern gebrauchen gegen die fürchterlichen Kopfschmerzen, die dort in Folge der Hitze grassiren, folgendes einfache Mittel. Sie schneiden eine Citrone in zwei Hälften und legen sie mit dem Innern an die Schläfe, wo sie mit starken Bändern befestigt werden. Der Kopfschmerz soll dann bald verschwinden.
- Aufwaschwasser als Düngemittel. Man lasse das Aufwaschwasser jeden Mittag in den Garten auf die Selleriebeete bringen und erzielt dadurch Knollen von vorzüglicher Größe. Der Sellerie liebt die Feuchtigkeit, und das fette Wasser ist ein gutes Düngemittel. Außerdem liefert früh gepflanzter Sellerie einen bedeutend besseren Ertrag, als eine spätere Pflanzung.


Marion.
Originalroman von Marie Romany.
(Fortsetzung.)

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Marion.
Originalroman von Marie Romany.
[Fortsetzung.]


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