No. 85
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. November
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 85 Seite 1]

            Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung Großherzoglicher hoher Landesregierung zu Neustrelitz vom 24. September d. Js. - Offizieller Anzeiger Nr. 19, S e i t e  120 - wird hierdurch zur Kenntniß der Inhaber unfallversicherungspflichtiger Betriebe gebracht, daß vorschriftsmäßige Formulare für die von den Betriebsunternehmern gemäß §. 51, Abs. 1 - 3 des Unfallversicherungsgesetzes der unterzeichneten Landvogtei zu machenden Anzeigen über etwa vorkommende Unfälle in den Betrieben auf der Registratur hieselbst vorräthig gehalten und pro Stück für 3 Pf. abgegeben werden.

Schönberg, den 30. October 1885.

Großherzoglich Meckl. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Die politischen Kreise sehen der Konferenz mit getheilten Empfindungen entgegen. Man faßt dieselbe als eine Consultation von Aerzten über einen recht kritischen Krankheitsfall auf; selbst wenn die Aerzte eines Sinnes sein sollten, wird ihre Kunst dem Uebel zu steuern vermögen? Es überwiegt allerdings im diplomatischem Corps die Annahme, daß die Bulgaren, da sie sich so ziemlich von allen Seiten bedroht sehen, sich von Türken und Serben geradezu belagert und Sohn halb ausgehungert fühlen, Alles annehmen werden, was ihnen geboten werden solle. Man hofft ferner, daß im Falle der Unterwerfung der Bulgaren unter das auf den status quo ante lautende Verdict der Mächte auch Serbien und Griechenland sich genöthigt sehen dürften, ruhig zu bleiben. Vor allem wirkt aber die Ueberzeugung beruhigend, daß Kaiser Wilhelm und Fürst Bismarck den Weltfrieden aufrecht erhalten wollen und daß schon aus diesem einzigen Grunde eine große Katastrophe unter allen Umständen verhindert werden wird. Das Alles kann aber nicht hindern, daß man in Betreff der Zukunft unheimliche Gefühle und düstere Ahnungen hat.
Der Kaiser hat in die Kapelle des Domkandidatenstifts in Berlin ein Bild geschenkt, daß die Anbetung der heiligen drei Könige darstellt und von Professor Dr. Pfannschmidt gemalt ist. Am Montag waren die Mitglieder der Generalsynode auf die Einladung des Kaisers in der Kapelle erschienen, um der Uebergabe des Bildes beizuwohnen. Hofprediger Dr. Kögel sprach den Dank des Domstiftes aus und der Kaiser erwiederte darauf die nachstehenden denkwürdigen Worte:
"Zunächst muß ich meinen Dank aussprechen, daß Sie für den Stifter des Altargemäldes, welches schon beim ersten Anblick mir überaus gelungen erscheint, solche Worte aus dem Herzen an berufener Stelle ausgesprochen haben. Es sind die Worte eines wohlbewährten Geistlichen unserer Kirche, der viel Gutes gestiftet hat, und daher freue ich mich, dies Ihnen aussprechen zu können. Was Sie über mich gesagt haben, nehme ich gern hin als ein Mann, dessen Tage gezählt sind. Der Himmel hat mich Zeit meines Lebens mit Wohlthaten und Gnaden überhäuft, namentlich in meinem hohen Alter; Huldigungen, die mir gebracht werden, lege ich am Thron des Höchsten nieder, am Thron Dessen, welcher den Menschen auf Erden Kräfte und Fähigkeiten giebt zu allem Besten, was sie thun können. Denn es sind Sachen geschehen in den letzten Jahrzehnten, die Preußen hochgestellt haben, höher, als man es je erwartet hatte. Sie Alle sind Zeugen gewesen von dem großen Werk, das hier vollendet worden ist, und das, so Gott will, bestehen wird, wenn sein Fundament bleibt: Reinheit der Religion und Forschritt an jedem guten Werke."
Die im Deutschen Reich bestehenden fünf Staatslotterien werden nach den neuesten Lotterieplänen eine Steuer von zusammen rund 5,425 000 Mark zu entrichten haben, und zwar die preußische etwa 1,347 000 M., die sächsische 1,860 000 M., die mecklenburgische 88 000 M., die braunschweigische 1,095 000 M. und die homburgische 1,035 000 M. Die Loose der preußischen Lotterie werden nicht vermehrt werden.
Die Czechen sind ungeberdige Gesellen, sogar in Deutschland machen sie sich mausig. In Dresden belästigten zwei czechische Schuhmachergesellen zwei Bürger, die ihnen Abends begegneten, mit dem Schimpfwort "Deutscher Hund" und mit Schirmen und Stöcken so lange, bis die Polizei kam und sie einsteckte. Hoffentlich wird diese nun mit ihnen Deutsch sprechen. In Königinhof ist am hellen Tag auf offener Straße ein deutscher Fabrikant, Namens Busch, der mit einer Dame ging, von czechischen Arbeitern mißhandelt worden. Recht erbauliche Zustände!
Prinz Victor Napoleon, der mit seinem Papa veruneinigte kaiserliche Prätendent, läßt auch einmal wieder von sich hören. Er hat im "Figaro" eine Art Programm veröffentlicht, in dem er der staunenden Welt erklärt, daß es diesmal bei den Wahlen noch nichts gewesen sei, weil er aus Rücksicht auf seinen Vater sich nicht an die Spitze seiner Getreuen habe stellen können, daß es aber das nächste Mal anders werden soll. Die Royalisten, meint der kleine Victor, werden die gemäßigten Republikaner vernichten. Dann würden die Radikalen sich selbst unmöglich machen und darauf bliebe die ganze Geschichte für die Napoleons übrig. Wenn nur kein Bock in der Rechnung ist.


- Die Civilliste des Prinzen Albrecht als Regenten von Braunschweig beläuft sich auf etwa 840 000 Mark, wovon 150 000 für das Hoftheater zu verwenden sind.
- Die Winter=Ausgabe des Mecklenburgischen Kursbuches" ist soeben im Verlage der Buchhandlung von E. W. Kaibel's Nachfolger (Max Sergel) in Waaren zum Preise von 20 Pfg. erschienen. Dieser neuen Ausgabe des nun bereits

[ => Original lesen: 1885 Nr. 85 Seite 2]

in ganz Mecklenburg allgemein verbreiteten Büchelchens ist eine Eisenbahnkarte von Mecklenburg beigefügt. - Wir glauben, daß Jeder, der das kleine Kursbuch kennt, es nicht mehr wird entbehren wollen.
- Schönberg. Wie man uns mittheilt, hat der hiesige Kriegerverein für das Fürstenthum Ratzeburg auf eine am 17. October an Se. Königliche Hoheit unsern Allerdurchlauchtigsten Großherzog nach Neustrelitz gerichtete Depesche telegraphisch folgende Antwort erhalten:
Dem Kriegerverein in Schönberg i. M.
Freundlichen Dank für den in weiter Ferne mir heute zugekommenen Glückwunsch zum Geburtstage. Großherzog.
St. James Palace London, den 26. October 1885.
- In Uckermünde ist 104 Jahre alt die Witwe Fasten gestorben, die in den Feldzügen 1807-15 Marketenderin war und ihre Soldaten nie fasten ließ. Mitten im Kugelregen von Leipzig und Waterloo hatte sie ihren Karren aufgefahren.
- Die drei Hausräthe. "Wie fangt Ihr's denn an, lieber Nachbar, daß Euer Hauswesen so wohl bestellt ist, und man sieht doch nichts Besonderes an Euch und an dem, was bei Euch vorgeht? Wir Andern arbeiten doch auch und geben Acht auf das Unsrige und halten es zu Rath, so gut es gehen mag, und doch langt es nicht." - Der Nachbar antwortete: "Ich wüßte nicht, was schuld daran sein solle, es wären denn nur meine drei Hausräthe, Denen ich wohl alles zu verdanken habe." - "Eure drei Hausräthe? Wer sind denn die?" - "Der Haushund, der Haushahn und die Hauskatze." - "Ihr spottet." - "Es ist mein baarer Ernst; denn sehet, der Haushund bellt, wenn ein Feind herbeischleicht, und da heißt es dann: Aufgeschaut! Der Haushahn kräht, wenn der Tag anbricht, und da heißt es dann: Aufgestanden! Und die Hauskatze putzt sich, wenn ein werther Gast kommt, und da heißt es dann: Aufgerichtet!" - "Ich versteh', Nachbar, was Ihr damit sagen wollt. Ihr meint, daß drei Dinge nöthig seien, um dem Hauswesen aufzuhelfen: Vorsorge gegen Alles, was schaden kann; Thätigkeit in Allem, was nützen kann, und Freundlichkeit gegen Alle, die uns wohlwollen und wohlthun." - "Wenn Ihr's so nehmen wollt, so ist's recht; aber meine Hausräthe lob ich d'rum, daß sie mich jederzeit mahnen, was zu thun ist, ich könnte es sonst leicht vergessen."
- Das nennt man praktische Mathematik! Ein Lehrer hat seinen Schülern eben klar zu machen versucht, daß man Gleiches nur zu Gleichem addiren könne, daß zum Beispiel 2 Kühe und 2 Pferde zusammen nicht etwa 4 Kühe oder 4 Pferde ausmachen. "Aber, Herr Lehrer", ruft da plötzlich der kleine Sohn eines Milchhändlers, "2 Quart Milch und 2 Quart Wasser geben doch zusammen 4 Quart Milch." Der Lehrer mußte sich diesem Rechenkünstler gegenüber für besiegt erklären.
              Damen=Klapphut=Klapphorn=Verse.
          Zwei Mädchen waren sich sehr gut,
          Da kriegt' Marie 'nen Klappenhut,
          Der fehlet der Therese;
          Jetzt sind sie beide böse.


Selbsthülfe bei Verletzungen.
(Fortsetzung.)

Auch die Massage ist ein Hausmittel; dieselbe ist nicht neu, sondern ein paar tausend Jahre alt; die Aerzte haben bei Geschwulsten immer auf Drücken, Reiben, Hacken und Streichen gehalten, damit die Geschwulst aufgesaugt wurde. In Rom gehen seit mehreren hundert Jahren alte Weiber herum, die für ein Paar Lire den Unterleib massiren, damit die Thätigkeit der Gedärme gehoben werde. Alle Einreibungen sind großentheils Massage; wenn man zu einem Bauern sagen würde, er solle sich mit der trockenen Hand reiben, so würde er sagen: "Das ist eine Dummheit", wenn man ihm aber sagt, er solle sich mit einer Salbe einreiben, ja dann hilfts, ja dann hilfts. In neuerer Zeit wurde die Massage besser studirt; man hat gefunden, daß sie ein Ableiter ist und namentlich bei nervösen Leiden, Gicht, etc etc., und Mancher, der als unheilbar erklärt wurde, ist gesund geworden. Man hat mit der Massage in neuerer Zeit auch schöne Experimente gemacht! So hat man schwarze Tusche mit Wasser verrieben und diese Mischung einem Hund in die beiden Kniegelenke eingespritzt; das eine Knie wurde auf die alt Weise kurirt mit Jod und Gipsverband, und das andere Knie mit der Massage, d. h. gerieben, gepreßt, gehackt, und zwar des Tags zweimal je 5 Minuten lang. Nach einem Vierteljahr wurde der Hund getödtet, und es zeigte sich ein erstaunliches Resultat; in dem nach alter Weise behandelten Knie war die ganze Tusche noch da, während beim anderen Knie die Tusche im ganzen Körper verteilt war. Also in diesen Mitteln, die wir nicht zu holen brauchen: Ruhe, hohe Lage, Kälte, Druck und Massage haben wir die besten Mittel. Eine der häufigsten Verletzungen besteht darin, daß ein Kind fällt und Beulen bekommt; hier werden unter der Haut kleine Blutgefäße zerrissen, die fortbluten und Beulen machen; da hilft Kälte und Druck. Beim Fußübertreten wendet man jetzt die Massage an, und während die Heilung früher sechs Monate beanspruchte, dauert sie jetzt nur drei Wochen. Redner ging nun zu der Anwendung von Mitteln aus der Apotheke über und sprach hauptsächlich über den antiseptischen Verband.
Bei Schnittwunden, Rissen, Quetschungen, Schuß=, Brand= und Stichwunden wendete man oft Pflaster an, theils mit gutem Erfolg, theils trat der Tod in Folge von Blutvergiftung bei ganz kleinen Wunden ein. Die Aerzte meinten, dies komme von der Disposition des Verletzten, allein, sagte Redner, das ist nicht wahr, denn ich habe bei den Allerfestesten gesehen, daß eine kleine Wunde einen schlimmen Verlauf nahm. Aber man hat auch gesehen, daß die Sache einen schlechten Verlauf nahm, wenn der Eiter übelriechend wurde; so lang der Eiter nicht riecht, ist es nicht gefehlt. Warum wird nun der Eiter übelriechend? Die Ursache liegt nicht im Menschen, sondern außerhalb des Menschen. Manche Aerzte meinten, die Ursache sei die Luft, aber das ist nicht richtig, denn in jede Wunde kommt Luft. Da gab es nun ein paar große Männer, der französische Arzt Pasteur und der englische Arzt Lister waren es, die gesagt haben, es ist nicht die Luft, welche den Eiter übelriechend macht, sondern die fortwährend in der Luft schwebenden Staubtheile, die Pilze sind es. Sowohl Pasteur wie Lister haben Experimente gemacht; so nahm Lister zwei Flaschen mit Blutwasser, das sehr gern fault, und jede Flasche mit einem offenen Glasrohr verbunden; in jede Flasche konnte Luft, aber ein Glasrohr ging gerade in die Höhe, während das andere wagrecht in mehreren Krümmungen verlief. Welche Ueberraschung stellte sich da! In der Flasche mit dem geraden Rohr, in welche die Luft von oben direkt und ungehindert Zutritt hatte, war die Fäulniß des Blutwassers nach zwei bis drei Tagen geradezu fürchterlich, während das Wasser in der anderen Flasche, bei welcher die Staubtheilchen in den Krümmungen hängen blieben, nach vierzehn Tagen noch gar nicht faul war, und das war der Beweis, daß nicht die Luft den Eiter faul macht, sondern die Körper, die nach dem Gesetz der Schwere heruntersinken. Noch ein anderes Experiment hat Lister gemacht: Er nahm zwei Quartgläser und ließ das eine offen, während er das andere mit einer Schicht Watte bedeckte; durch die Watte dringt die Luft auch durch, das sieht man an den Respiratoren; wie war Lister nun erstaunt, als nach zwei bis drei Tagen das Wasser in dem offenen Glas faul war, während es im anderen Glas mit der Watte ganz gut geblieben war!

(Schluß folgt.)


Anzeigen.

Holz=Auction Nr. 1.

Am Montag, den 9. November, Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf über nachstehende Hölzer aus den Lenschower Tannen

60 Stück tannen Kiepenhölzer,
54 Rmet. tannen Kluft,
12 Rmet. tannen Knüppel.
66 Rmet. tannen Rodestämme.
Schönberg, den 2. November 1885.

                                                    Der Oberförster:
                                                    C. Hottelet.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 85 Seite 3]

Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Montag, den 9. November cr. Vormittags 10 1/2 Uhr sollen in Herrnburg

3 Kühe, 1 Starke, 1 Kalb, 2 Schweine und 1 Partie Torf,
öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkauft werden.
Sammelplatz der Käufer beim Schulzen Grieben in Herrnburg.
Schönberg, den 2. November 1885.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.              


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Sonnabend, den 7. November d. J. Vormittags 8 Uhr soll in Neschow

ein 8 Jahre altes Pferd
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Sammelplatz der Käufer beim Schulzen in Neschow.
Schönberg, den 2. November 1885.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.              


Ersparniß= und Vorschuß-Anstalt
in Schönberg.

Der Geschäfts= und Revisions=Bericht, sowie die Bilanz= und das Gewinn= und Verlust=Conto für das sechszehnte Rechnungsjahr vom 2. Juli 1884 bis 1. Juli 1885 liegen vom 9. November d. J an in unserem Geschäftslokale zur gefl. Einsicht der Herren Actionäre aus.
Schönberg, den 2. November 1885.

Das Directorium.         


Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Meklenburg=Schwerin und -Strelitz zu Grevesmühlen.

In diesem Jahre sind versichert 1 808 987 Centner Getreide nach den Kornpreisen vom 15. August und 15. October d. Js. zum Werthe von 12 512 137 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). Nach Vorschrift des §. 35 der Statuten beträgt die beitragspflichtige Summe 11 209 902 M. 95 Pfennig (Mecklenburg). Für die in diesem Jahre stattgefundenen 71 Hagelschäden sind mit Einschluß der Administrations= und Taxkosten abzüglich des Cassenbestandes 54 192 M. 80 Pfennig (Mecklenburg). aufzubringen und ist hiernach in heutiger Directorial=Versammlung der diesjährige Beitrag auf 50 Pfennig (Mecklenburg). pro 100 M. von der beitragspflichtigen Summe festgesetzt. Nach der Versicherungs=Summe stellt sich der Beitrag nach den verschiedenen Classen zwischen 35 Pfennig (Mecklenburg). und 50 Pfennig (Mecklenburg). pro 100 M.
Nach Vorschrift des §. 35 der Statuten wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß jedem Mitgliede über die Höhe des zu zahlenden Beitrags eine besondere Abrechnung zugehen wird.
Grevesmühlen, den 31. October 1885.

Die Direction.


Schneider,

die gewillt sind, der zukünftigen Innung beizutreten, wollen sich bei den Unterzeichneten bis zum

4. November cr.

melden.

A. H. Freitag.       H. Fanselow.
Aelterleute der Schneiderzunft.


Den Geschäftstreibenden Schönbergs und Umgegend und Alle, die sich sonst dafür interessiren, daß die neu projektirte Bahn von Schwerin nach Lübeck ihren Anschluß an die Meckl. Friedrich=Franz=Eisenbahn in Schönberg findet, werden hierdurch aufgefordert, sich zu einer Besprechung, betreffend eine in diesem Sinne an Se. Königl. Hoheit den Großherzog zu richtende Petition am

Dienstag, den 3. November cr.,
Abends 8 Uhr,

im Gastwirth Boye'schen Saale einzufinden.


Meine an Siemzer=Chaussee belegenen Wiese beabsichtige ich in Parcellen von 30 Ruthen meistbietend

am Sonntag, d. 8. November d. J.

an Ort und Stelle meistbietend zu verpachten.

J. Greiff.          


Für die reiche Blumenspende und das Geleite zur letzten Ruhestätte unseres lieben Sohnes und Bruders Louis sagt allen Betheiligten ihren innigsten Dank

die Familie Werner.         


Im Saale des Herrn Boye
Mittwoch, den 4. November 1885.
Nur ein
Tiroler Concert
im Nationalcostüm
Anfang 8 Uhr.                                                     Entreé 50 Pfennig (Mecklenburg).


Bad Kissinger
Geld-Lotterie.
Auf 10 Loose 1 Treffer.
Ziehung in München am 15. December 1885.

22 500 Geldgewinne im Betrage von M. 165 000 baar ohne jeden Abzug.

Haupttreffer Mk. 40 000, Mk. 10 000 etc.
Loose á 2 Mark,
und 30 Pf. für Porto und Ziehungsliste durch
                                                    Alb. Roesl. München,
                                                    Vertreter überall gesucht.


Durch M. Schmidt's Buchhandlung in Ratzeburg ist zu beziehen:

Festpredigt
am 2. September 1884
in der St. Petrikirche zu Ratzeburg
gehalten von
Konsistorialrath Probst J. Russwurm.
Preis 25 Pfennig (Mecklenburg).


Zahnschmerzen aller Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Dr. Pattison's
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Senator Wilh. Heincke.
Assecuranzgeschäft.


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Papenhusen.                                                     Wigger.


Unterzeichneter hat noch einge 100 Pfund feinsten
Schleuder=Honig
zu billigen Preisen abzugeben                                                    
                                                    A. Lenschow.
Schönberg, den 1. November 1885.                          


[ => Original lesen: 1885 Nr. 85 Seite 4]

Zu dem am Mittwoch, den 18. November bei mir stattfindenden

Bauernball

erlaube ich mir die Herrn Hauswirthe hierdurch ergebenst einzuladen.

J. Boye.         


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Feuerversicherungsverein
Mecklenburgischer Kirchendiener und Forstbeamten.
Rechnungsablage 1884/85.

Einnahme an Beitrag 3541,42 M.
Cassenbestand des vorigen Jahres 7653,47 M.
Einnahme von Zinsen 290,31 M.
Summa 11 485,20 M.
Ausgabe an Postporto pp. 474,81 M.
desgl. " Drucksachen 18,50 M.
desgl. " Brandschäden 451,25 M.
Summa 944,56 M.
Cassenbestand 10 540,64 M.

Lübtheen, den 16. Oktober 1885.

Rosenwanger.       v. Stark p.       L. Hennings.
Revisoren.                           Cassier.     


Feuerversicherungsverein

Mecklenburgischer Kirchendiener und Forstbeamten.
I. ordentliche Generalversammlung Dienstag, den 17. November, Mittags 12 Uhr zu Schwerin Stern's Hotel.

Tagesordnung:

1. Bericht. Rechnungsablage. Liberatorium.
2. Aenderung der Beitragssimpla und der Beitragspflicht. Erhöhung des Reservefonds.
3. Kündigungsrecht des Vorstandes.
4. Versicherung auf kurze Zeit.
5. Zusatz zu §. 16 der Statuten betreffend Verweigerung der Annahme von Postnachnahme.
6. Mankogeld für den Rechnungsführer.
7. Abhaltung der Generalversammlung statt im Herbst im Frühling.
8. Neuwahl zweier Vorstandsmitglieder. Neuwahl der Revisoren und deren Substituten.
Lübtheen, den 23. October 1885.

Der Vorstand.         


Das bedeutende
Bettfedern-Lager
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versendet zollfrei gegen Nachnahme
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Bettfedern für 60 Pfennig

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Manufakturwaaren- u. Confektion-Geschäft
von
Hugo Zünkel.
Lübeck, Schüsselbuden 32, hinter der neuen Post.


Viehwaschpulver

von anerkannt sicherer Wirkung, zum Vertreiben des Ungeziefers beim Rindvieh empfiehlt

die Apotheke zu Schönberg.         


Hamburg - Amerika.
Jeden Mittwoch und Sonntag nach New-York
Schiff
mit Post=Dampfschiffen der
Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft
Auskunft und Ueberfahrts=Verträge bei           
Friedr. Frick in Röbel.


Ein Knabe,

der Lust hat das Schneiderhandwerk zu erlernen, kann Ostern in die Lehre treten bei

Schneidermeister H. Bruhn, Carlow.         


Ein Knabe,

der Lust hat das Schuhmacherhandwerk zu erleben, kann Ostern in die Lehre treten bei

                                                    Schuhmachermeister J. Bruhn,
                                                    Carlow.


Wegen Kränklichkeit meines jetzigen Mädchens suche ich ein

tüchtiges Mädchen

zu sofort oder zu Weihnachten.

J. Ringeling.         


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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