No. 84
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. Oktober
1885
fünfundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1885 Nr. 84 Seite 1]

          Nr. 20 des Offic. Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg pro 1885 enthält in der
          II. Abtheilung.

(1.) Bekanntmachung, betreffend die Vorarbeiten zu einer Vollbahn von Lübeck über Schwerin und Parchim nach Meyenburg.
(2.) Bekanntmachung, betreffend das Großbritannische General=Consulat in Hamburg.
(3.) Bekanntmachung, betreffend den §. 5 Abs. 9 des Unfallversicherungsgesetzes.
(4.) Bekanntmachung, betreffend die Anmeldung dienstpflichtiger für den Mobilmachungsfall unabkömmlicher Beamte.
(5.) Bekanntmachung, betreffend die Durchschnittspreise des Monats September 1885.
(6.) Bekanntmachung, betreffend die Sendung von Postkarten mit Antwort nach Siam.


Prinz Albrecht von Preußen, der neuerwählte Regent des Herzogthums Braunschweig wird am 2. November seinen Einzug in Braunschweig halten. Es werden dort zu seinem feierlichen Empfang großartige Vorbereitungen getroffen. Der Prinz wird natürlich in Braunschweig residiren und nicht, wie es hieß, von Hannover aus regiren.
Der päpstliche Spruch in Sachen der Carolinen soll in Berlin und Madrid in diesen Tagen überreicht werden. Man meint im Vatican, er sei zu "beiderseitiger Genugthuung" ausgefallen, respectire die "historische Prärogative" Spaniens und die "Wünsche" Deutschlands.
Serbien macht den Diplomaten, die am Balkan die Ruhe herstellen wollen, die meiste Sorge. Es ist am ehrgeizigsten und eifersüchtigsten auf Bulgarien und steht immer auf dem Sprunge, in das Nachbarland einzufallen. Doch hat sich die Nachricht, daß die Serben bereits in Bulgarien einmarschirt seien, nicht bestätigt, wie die neuesten Depeschen melden; sie besetzten nur ein Zollhaus an der Grenze. Griechenland wird durch einen russischen Wachtposten in Ruhe gehalten. Ein russisches Geschwader hat sich vor dem Piräus, dem Hafen von Athen, vor Anker gelegt und die Griechen verstehen diese Sprache. Sicher ist, daß die Völkchen viel Geld zum Fenster hinauswerfen und noch dazu geborgtes. Ober wirft sich geborgtes leichter hinaus?
Gleichsam als Wegweiser nach Deutschland haben die Soldaten in Frankreich neuerdings Instructionsbücher erhalten, in welchen französische Fragen und Redensarten ins Deutsche übersetzt sind. Da liest man z. B. Aux armes = inns guevair; aujourd' hui = hoyte, camp = lagueur; capitaine = haouptmann; cidre = apfailvain; coucher = schlaffen; itineraire = marschriktoung; linge = layneundzoyg; la route traverse-t-elle? = furt de strassé nak; combien y a-t-il d'habitans dans? = vi fil ainvounneur zjnd in? où est l'ennemi? = vo stait dair fayund? u. s. w. Auf Grund dieses Deutsch werden sich leider Franzosen und Deutsche schwerlich verständigen.
Der "tolle Henry", Herr Rochefort Marquis de Lucay, sitzt nun auch in der französischen Kammer. Er ist als letzter auf der republikanischen Liste in Paris gewählt worden und betritt Arm in Arm mit seinem ultraradikalen Freund Mechelin, dem Vorsitzenden des pariser Gemeinderaths, das Feld der parlamentarischen Ehren. Herr Rochefort ist kein Redner, seine Stärke liegt in der Spitze seiner Feder und mit dieser, so behauptet er wenigstens hat er den Kaiser Napoleon erstochen und die Grundmauern des Kaiserreichs unterwühlt. Man wird ja bald sehen, was die Herren leisten, denn lange werden diese beiden Feuerwerker gewiß nicht an sich halten, bis sie irgend etwas "zum Heil der Republik" unternehmen.
Die Königin von Spanien sieht einem freudigen Familienereignisse entgegen.
Der deutsche Gesandte in Madrid hat dem "berühmten" General Salemanca angezeigt, daß er auf seinen Wunsch aus der Liste der Ritter des Rothen=Adlerordens gestrichen sei.
Die Ausfuhr aus Berlin nach den Vereinigten Staaten hat im letzten Jahr um 1 1/2 Millionen Dollars abgenommen, am meisten in Tex


- Kaiser Wilhelm hat zur Vergrößerung der Räumlichkeiten des deutschen Gouvernantenheims in London 1000 M. beigesteuert. Eine gleiche Summe haben der deutsche Kronprinz und der Gemeinderath von Berlin zu diesem Zweck gewidmet.
- Ein Pilger, romantisch wie in den Rittergeschichten, ist in Soldenhofen, einem kleinen Dorf an der Drau gesehen worden. In einem von dort kommenden Bericht heißt es: "Am 12. ds. Mts. um 6 Uhr Abends erschien plötzlich ein Mann, nur mit einer gelben, schmutzigen Lederkutte bekleidet, barhäuptig und barfuß, einen langen Stock, am oberem Ende mit einem Kreuz versehen, in der Hand, an der Pforte des Pfarrhofes. Man mußte unwillkürlich bei seinem Anblick erschrecken; ein langer grauer Bart und wirre Haare begrenzten sein altes verwittertes Gesicht. Dieser gewiß interessante Mann sprach aber nur spanisch und verstand nur wenige französische Worte, mithin konnte man nur mit Mühe etwas von ihm erfahren. Er nannte sich Ignacio Martinez, gebürtig aus Valadolid in Spanien. Infolge eines Gelübdes pilgerte er aus seiner Vaterstadt nach Jerusalem ; zunächst überschritt er die Pyrenäen und ging nach Paris, dann durchwanderte er die Schweiz, Tirol, Kärnten, Steiermark, Ungarn, Croatien, Bosnien, die Herzegowina und begab sich über Konstantinopel nach Jerusalem. Nachdem er ganz Palästina durchpilgert hatte, kehrte er wieder zu Fuß nach Oesterreich zurück, besuchte Maria=Zell und befindet sich jetzt auf der Reise nach Rom. Und diese lange Reise, welche zwei Jahre in Anspruch nimmt, machte der Mann zu Fuß und nur mit dieser armseligen Kutte bekleidet! Beim heftigsten Regen ging der Pilger Morgens weiter, um seine mühevolle Wanderung fortzusetzen."
- Ein herzerschütterndes Unglück hat eine

[ => Original lesen: 1885 Nr. 84 Seite 2]

Familie in Charlottenburg betroffen. Für das erkrankte einzige Kind im vierten Lebensjahr war vom Arzt eine Medicin zum innerlichen Gebrauch und eine andere zum äußerlichen Gebrauch - Karbolsäure - verordnet worden. Trotz deutlicher und ausführlicher Bezeichnung - die Karbolsäure trug die Aufschrift "Aeußerlich" und das Giftzeichen ††† auf der Flasche - und trotzdem seitens des behandelnden Arztes die Eltern mündlich auf die Gefahr einer Verwechselung der Arzneien ausdrücklich hingewiesen waren, beging die Mutter während der Nacht den verhängnißvollen Irrthum, dem Kind einen Löffel Karbolsäure innerlich zu geben. Obwohl sofort ärztliche Hülfe geleistet wurde und kein Mittel (Magenpumpe, Brechmittel etc.) unversucht gelassen wurde, fiel das Kind unter dem Wehklagen der bedauernswerthen Eltern nach halbstündiger Qual der unglückseligen Verwechselung zum Opfer.
- Bei einer vom Officiercorps der königlichen Reitschule zu Hannover veranstalteten Parforcejagd beteiligten sich die Generale v. Krosigk und v. Versen und zwar ritten Beide die etwa dreistündge Jagd ohne Sattel, Bügel und Decke auf dem blanken Pferderücken. Nur wer da weiß, welche Hindernisse an Gräben und Hecken bei einem solchen Reiten zu nehmen sind, ist im Stand, die Größe dieser Leistung ganz zu übersehen und kann den Jubel verstehen, unter dem die genannten alten Herren nach ohne Unfall beendeter Jagd sich vom Pferde schwangen.
- Der Pariser "Figaro" erzählt folgende artige Geschichte: Einer der größten Fabrikbesitzer Lyons glaubte Ursache zu haben, der Redlichkeit seines Geschäftsführers zu mißtrauen. Um dem Mann ins Gewissen zu reden, schreibt er ihm einige Zeilen, in welchen er ihm sein Vergehen vorhält und ihn für den nächsten Morgen in sein Comptoir bestellt. In der leicht begreiflichen Aufregung irrt sich der Chef und adressirt den Brief an seinen Kassierer. Am nächsten Tag erhielt er ein großes Couvert mit 60 000 Francs und folgenden Zeilen: "Mein Herr! Ich habe im Ganzen nur 72 000 Francs defraudirt und werde Ihnen auch die fehlenden 12 000 Francs noch zahlen; stürzen Sie einen Familienvater nicht ins Unglück!"
- Die Trauung des Prinzen Waldemar, Sohnes des Königs von Dänemark, mit der Prinzessin Marie von Orleans ist am 22. October im Schloß Eu vollzogen worden. Die kaiserliche Familie von Rußland war durch den Großfürsten Alexis vertreten. Mittwoch waren in Eu eingetroffen: der Prinz und die Prinzessin von Wales und die Herzogin von Cumberland. Die Königin von Dänemark, der Kronprinz und die Kronprinzessin wurden gleichfalls noch in Eu erwartet. Der Graf von Paris und alle Prinzen des Hauses Frankreich wohnten der Hochzeit bei. Die Ceremonie fand um 1 Uhr 30 Minuten in der Schloßkapelle statt. Um 3 1/2 Uhr vereinigte ein großes Diner alle Eingeladenen. Was den Trousseau der Prinzessin betrifft, so ist derselbe so reichhaltig, daß für jede einzelne Wäschegattung eine eigene Kiste verfertigt wurde. Die Hemden sind nach Zeichnungen verfertigt, die eine Geschichte Frankreichs bilden, da die Mutter der Braut, eine geschickte Malerin, viele Gemälde des Louvre kopirte, um historische Typen aufzufinden. Wahre Wunder erzählt man von den Taschentüchern und den Strümpfen. Die ersteren sind in ihrem Gewebe so fein, daß von mancher Gattung je ein Vierteldutzend in einer kleinen Bonbonniere Platz finden könnte. Die Strümpfe sind theilweise wunderbar mit Perl=Kolibris gestickt; selbstverständlich ist das Material echt. In derselben Stunde, in welcher die Vermählung der Prinzessin stattfand, wurden noch drei andere junge Mädchen, Kinder der Amme, des Gärtners und einer Kammerfrau, die im Haus bedienstet sind, getraut, die einst Gespielinnen der Braut gewesen waren und nun eine prächtige Ausstattung als Mitgift erhielten. Die Prinzessin Braut hat den ganzen kostbaren Schmuck ihrer Tante, der berühmten Herzogin Helene von Orleans, geerbt, den dieselbe von ihrem Schwiegervater Louis Philipp, dessen Liebling sie gewesen ist, erhalten hat, und den die hohe Dame seit dem Tag, an welchem ihr Gatte das frühzeitige Ende fand, nicht mehr angelegt hat.


Selbsthilfe bei Verletzungen.

Im Kaufmännischen Verein zu München hat Geheimrath Dr. v. Nußbaum einen allgemein interessirenden Vortrag über die sogen. "Hausmittel" und über Selbsthülfe bei Verletzungen gehalten. Der berühmte Arzt legte in seinem Vortrug Nachstehendes dar: Die in jeder Familie gebräuchlichen und von den Großeltern oder Urgroßeltern abstammenden Hausmittel entspringen fast alle den napoleonischen Kriegen, da Militärärzte einquartirt waren und solche Mittel zurückließen, die meist aus Kampfer, Wachs, und ganz guten Arzneimitteln zusammengesetzt und bis in die neueste Zeit recht brauchbar waren; allein Alles macht Fortschritte, namentlich hat die Chirurgie in der letzten Zeit ganz kolossale Fortschritte gemacht und deshalb giebt es jetzt bessere Hausmittel als vor zwanzig Jahren. Das Mittel, welches bei Wunden am allerbesten ist, kauft man nicht in der Apotheke, sondern man hat es im Hause. Wir könnten gar nicht Aerzte sein, wenn wir diese Mittel nicht hätten! Ruhe, hohe Lage, Kälte, Druck und Massage, das sind die größten Mittel, die wir besitzen, und die brauchen wir nicht zu kaufen. Wie gut ist bei einem wehen Finger, bei Entzündung eines Gliedes die hohe Lage, die Ruhe, wie tost und klopft aber das wehe Glied, wenn ihm die Ruhe, die hohe Lage fehlt? In der Apotheke giebt es kein besseres Mittel als Ruhe, hohe Lage und Kälte. Probiren Sie es nur einmal und halten Sie eine Hand in die Höhe und die andere abwärts; letztere wird dick und blau, erstere dagegen weiß und dünn. Mit der hohen Lage erreicht man Wirkungen, die man mit keinem anderen Mittel erreicht. Im Felgzug 1870/71 waren wir arm an Wasser und Eis; denn in Südfrankreich giebt es kein kaltes Wasser, sondern man trinkt das in Zisternen gesammelte Regenwasser. Die verwundete Hand des Soldaten war roth, geschwollen, wurde blau und schwarz, man befürchtete den Brand und hatte kein Wasser und kein Eis; man hat die Hand hoch aufgehängt: und nach drei Stunden war der Schmerz vorbei, nach 12 Stunden war die blaue Hand roth, und nach 24 Stunden war die Hand gerettet.
Ein anderes Mittel ist die Kälte; in dieser Beziehung brauchen wir nicht zu sorgen; kalt ist es bei uns immer, und Kälte und Eis gehen uns wohl nie recht ab. Kälte ist schmerzstillend, und ein kalter Ueberschlag ist für jede Entzündung gut. Mit der Kälte kann man die Empfindung ganz aufhören machen; aber die Kälte ist auch fäulnißwidrig. Die Kälte verhindert die Fäulniß, und die Hausfrau legt das Fleisch, um es vor dem Verderben zu bewahren, auf das Eis, wir Aerzte machen die Sache umgekehrt und legen das Eis auf das Fleisch und erreichen dasselbe Resultat. Die Kälte zieht zusammen, die Wärme dehnt aus; wenn eine Wunde stark blutet, so zieht ein kalter Ueberschlag die Blutgefäße zusammen und die Wunde hört auf zu bluten. Daher ist die Kälte auch entzündungswidrig, denn bei stark zusammengezogenen Blutgefäßen ist eine Entzündung nicht zu befürchten. Die Kälte brauchen wir nicht in der Apotheke zu kaufen, und so haben wir zu Hause ein schmerzstillendes, blutstillendes, fäulniß= und entzündungswidriges Mittel. Ein weiteres vorzügliches Hausmittel ist der Druck, der oft Lebensretter sein kann. Wenn z. B. die Pulsader abgeschnitten ist, so ist besser als Tücher, welche das Blut aufsaugen, ein Druck mit dem Finger; kann man den Finger nicht mehr benützen, so nehme man nicht etwa einen Schwamm oder Leinewand, sondern Kork, ein Geldstück, um die Wunde zuzuhalten. Der Druck ist auch gut, wenn Jemand, z. B. auf einem Ausflug, Spaziergang, von einer giftigen Schlange wie Kupfernatter, Kreuzotter, gebissen wird; da kann oft ein fester Druck hinter der Wunde, d. i. zwischen der Wunde und dem Herzen, zum Lebensretter werden. Man nehme einen Hosenträger, ein Strumpfband, Halstuch oder Taschentuch und presse das Glied hinter der Wunde zusammen, so wird das Blut herausgewaschen und das Gift mit, das Gift kann dann nicht zum Herzen laufen. Wie sie sehen, braucht man auch wegen dieser Mittel nicht in die Apotheke zu gehen.

(Fortsetzung folgt.)


[ => Original lesen: 1885 Nr. 84 Seite 3]

Anzeigen.

Steckbrief.

Gegen den Knecht Ernst Schapinsky aus Landsberg, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls und Unterschlagung verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichtsgefängniß abzuliefern.
Schönberg i/M., den 26. October 1885.

Der Amtsanwalt.
Müller.
Beschreibung.

Der E. Schapinsky ist etwas über 5 Fuß groß, von schlanker Figur und etwa 25 Jahre alt, hat einen kleinen Schnurrbart und war mit einer blauen Mütze und einer grauen Jagdjoppe von Sommerzeug bekleidet.


In Sache, betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Pogetz sub No. VII belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Hans Jochen Robrahn daselbst wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidationsprotocoll sofort im Termin der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 24. October 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.         


Antragsmäßig soll über die zu Pahlingen sub Nr. VI belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Nicolaus Joachim Schleuß daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 19. December d. J.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 19. September 1885.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.         


Auction
Sonnabend, den 31. October,
Vormittags 10 Uhr,

im Kruggehöft zu Carlow über Hausstandssachen: Schränke, Sophas, Tische, Stühle und verschiedene andere Sachen.


General=Versammlung
des
landwirthschaftlichen Vereins kleiner Landwirthe für das Fürstenthum Ratzeburg
am
Sonnabend, den 31. October ds. J.

Vormittags 10 Uhr im Locale des Herrn Gastwirth G. Boye, Schönberg,

Der Vorstand.         


Kampf=
genossen-
     Ehrenkreuz      Verein
1870/71.

II. ordentliche Versammlung im XIII. Vereinsjahr.
Sonntag, den 1. November,
Nachmittags 3 1/2 Uhr.

Der Vorstand.         


Zum Ball
am Freitag, den 30. October ladet
freundlichst ein                                                    J. Wienck,
Sülsdorf b. Selmsdorf.                                                Gastwirth.     


General=Versammlung
des
landwirthschaftlichen Vereins kleiner Landwirthe für das Fürstenthum Ratzeburg
am
Sonnabend, den 31. October ds. J.

Vormittags 10 Uhr im Locale des Herrn Gastwirth G. Boye, Schönberg,

Der Vorstand.         


Schneider,

die gewillt sind, der zukünftigen Innung beizutreten, wollen sich bei den Unterzeichneten bis zum

4. November cr.

melden.

A. H. Freitag.       H. Fanselow.
Aelterleute der Schneiderzunft.


Den Geschäftstreibenden Schönbergs und Umgegend und Alle, die sich sonst dafür interessiren, daß die neu projektirte Bahn von Schwerin nach Lübeck ihren Anschluß an die Meckl. Friedrich=Franz=Eisenbahn in Schönberg findet, werden hierdurch aufgefordert, sich zu einer Besprechung, betreffend eine in diesem Sinne an Se. Königl. Hoheit den Großherzog zu richtende Petition am

Dienstag, den 3. November cr.,
Abends 8 Uhr,

im Gastwirth Boye'schen Saale einzufinden.


Zur Zeichnung von Gaben für die Hinterbliebenen mit Sr. Maj. Corvette "Augusta" untergegangenen Besatzung liegt an der Schalterstelle des hiesigen Postamts eine Sammelliste bis zum 31. d. M. aus; auch werden die Orts= und Landbriefträger etwaige Spenden zum Eintragen in diese Liste bereitwilligst entgegen nehmen.
Schönberg, den 21. October 1885.

Kaiserliches Postamt. Krüger.


Am 27. October Nachmittags 4 1/2 Uhr endete ein sanfter Tod die langen, schweren Leiden unseres geliebten Sohnes und Bruders Louis im Alter von 25 Jahren, welches tiefbetrübt anzeigen

                                                    F. Werner und Frau,
                                                    nebst Kindern.

Die Beerdigung findet am Sonnabend, den 31. October, Nachmittags 3/4 Uhr statt.


Durch M. Schmidt's Buchhandlung in Ratzeburg ist zu beziehen:

Festpredigt
am 2. September 1884
in der St. Petrikirche zu Ratzeburg
gehalten von
Konsistorialrath Probst J. Russwurm.
Preis 25 Pfennig (Mecklenburg).


Sonntag, den 1. November cr.:

Concert
der Günther'schen Bergkapelle. Nach dem Concert
BALL.
Entree à Person 50 Pfennig (Mecklenburg).                                                     Anfang 7 Uhr.
Schönberg.                                                     J. Köster Ww.


Eggen, Wagen & Sielengeschirr
verkauft                                                    
                                                    Posthalter Bielefeld.


[ => Original lesen: 1885 Nr. 84 Seite 4]

Zu dem am Mittwoch, den 18. November bei mir stattfindenden

Bauernball

erlaube ich mir die Herrn Hauswirthe hierdurch ergebenst einzuladen.

J. Boye.         


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Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 1. November.
Reformationsfest.
Collecte für die Lannb. Ratzeburgische Bibelgesellschaft.

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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