No. 24
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. März
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 24 Seite 1]

Fürst Bismarck hat schon zweimal im Reichstage das Wort genommen. Einmal in der Laskersache und einmal über das Unfallversicherungsgesetz. Er sprach beidemal stundenlang, lebendig und ausführlich. Es kam ihm darauf an, die Amerikaner zu beruhigen, die, wie sich jetzt zeigt, doch ziemlich empfindlich und verstimmt sind. In seiner zweiten Rede zeigte er, daß ihm seine socialpolitischen Pläne und Vorlagen, zu welchen sich die Opposition ablehnend verhält, die Hauptsache sind. Wir wollen, sagte er, dem Volke, namentlich den Arbeitern passende Schuhe für ihre brennenden Füße machen. Die Unfallversicherung soll auch dazu helfen und womöglich die Mängel des Haftpflichtgesetzes ausbessern, denn dieses Gesetz hat das gute Verhältniß zwischen Arbeitgebern und Arbeitern durch die vielen Prozesse, die nöthig wurden, gefördert. Schwierig und verwickelt sei das Unternehmen, man müsse aber den Anfang machen.
Auf dem Parteitage der Fortschrittspartei und der Sezessionisten in Berlin wurde die Vereinigung der beiden Parteien mit großer Mehrheit angenommen.
Am Sonnabend hatte der Reichskanzler eine stundenlange Conferenz mit dem Kaiser.
Dem Reichstage liegt der Bericht des Reichscommissars für das Auswanderungswesen vor. Die Auswanderung ist viel geringer geworden. Im Jahre 1882 wanderten 169000 Deutsche über Hamburg, Bremen und Stettin aus, im Jahre 1883 nur 143,000, darunter 138000 nach Nordamerika.
Prinz Leopold von Bayern hat mit seiner Gemahlin, einer Tochter des Kaisers von Oesterreich, Rom besucht, ohne den Papst gesehen zu haben. Warum? Weil der Papst keinen katholischen Fürsten empfängt, der vorher den König von Italien besucht hat.
Ungarns Hauptstadt Pest ist ein wahres Hornissennest. In der Nacht zum 17. März hat die Polizei 36 Anarchisten auf einmal aufgehoben, unter ihnen 14 fanatische Socialrevolutionäre. Ganze Berge revolutionärer Schriften wurden auf Wagen geladen und zur Polizei gebracht.
Es heißt, daß man in Frankreich ein Bündniß mit Spanien zum Schutze gemeinsamer colonialer Interessen anstrebe.
Der französische Kriegsminister Campenou hat sich mit dem Kammerausschuß wegen Abschaffung des Instituts der Einjahrig=Freiwilligen in der Armee geeinigt.
Als eines trüben Morgens das Nachttelegramm einging: Gordan und das für ihn verantwortliche englische Ministerium hat im Sudan den Sclavenhandel preisgegeben - da mußte man sich beide Augen reiben, ob man auch recht gelesen. Es war kein Traum, es war volle Wirklichkeit! Das aufgeregte Gefühl erwartete, daß die europäische Diplomatie sofort den schärfsten Protest gegen solche Schande erlassen würde; war doch schon im Wiener Vertrag der Sclavenhandel als ein Brandmal der Verruchtheit bezeichnet, als eine Schmach für die europäische Gesittung, welche das allgemeine Urtheil verdammt und dem ein Ziel zu setzen sich die Traktatmächte anheischig machten. Nichtsdestoweniger schweigt Alles. Da tritt endlich das französische Ministerium öffentlich auf, freilich noch in rücksichtsvoller Form, gegen die Haltung des englischen Ministeriums. Die Sclavenfrage im Sudan ist dazu angethan, eine Verschlimmerung des Sclavenhandels an den Ostküsten Afrikas herbeizuführen. Wird das stolze England als, um einen parlamentarischen Ausdruck zu gebrauchen, "zur Kenntnißnahme" die Sache betrachten? - England, das sich brüstet, die Mission der Heiden als seine Domaine zu halten, kann es mit seinem Gewissen vereinbaren, die Sclaverei wiedereinzuführen?


Schönberg. In der Versammlung des Gewerbevereins am letzten Montag hielt Herr Knauf, Lehrer an der hiesigen Realschule, einen Vortrag über einfache Maschinen. Nachdem der Vortragende über die Bedeutung dieser Maschinen im Allgemeinen gesprochen hatte, ging er dazu über, einige derselben, nämlich den Hebel, die Rolle und das Wellrad näher zu erklären. Was nun zunächst den Hebel anbetrifft, so wurde unter Vorzeigung von Modellen und Zeichnungen das Hebelgesetz für den zweiarmigen und für den einarmigen Hebel entwickelt, es wurde klar gemacht, daß beim Hebel Gleichgewicht nur dann vorhanden ist, wenn die Kraft sich zur Last umgekehrt verhält, wie die betreffenden Hebelarme zu einander, daß, wenn eine Last gehoben werden soll, die Kraft etwas größer sein muß als beim Ruhezustand des Hebels, dabei aber das, was an Kraft erspart wird, am Weg wieder verloren geht. Von den zahlreichen Anwendungen des Hebels wurde das Brecheisen und die Hebelstange, das Hebezeug, die Tragbahre, sowie die Krämerwage und die Schnellwage hervorgehoben und an ihnen das Hebelgesetz gezeigt. Sodann zur Rolle übergehend, zeigte der Vortragende an Modellen die Gesetze der festen und beweglichen Rolle, des einfachen und des Potenz=Flaschenzuges. Zuletzt wurde das Modell eines Wellrades vorgeführt und daran das Gesetz für dasselbe nachgewiesen und seine Anwendung auf Winde, gezahnte Räder und Riemscheiben an Zeichnungen erläutert. Zum Schlusse wurde der auf diese Maschinen bezügliche Begriff der Arbeit, als des Productes von Kraft und Weg, bestimmt, es wurde gezeigt, daß wenn auch die Ersparung an Kraft immer am Wege, d. h. an der Geschwindigkeit der zu bewegenden Last, wieder verloren geht, also an Arbeit nichts gewonnen, sondern wegen der Reibung der einzelnen Theile sogar verloren wird, dieser Umstand doch den Nutzen der einfachen Maschinen nicht beeinträchtigt, weil wir mit ihrer Hülfe die uns zu Gebote stehende Kraft verwenden können, um einerseits größere Widerstände verhältnißmäßig leicht zu überwinden, andererseits größere Geschwindigkeit zu erreichen. Durch klare Auseinandersetzung der Theorie, durch lebendigen Hinweis auf die Anwendung der theoretisch bestimmten und nachgewiesenen Gesetze auf das praktische Leben, durch anschauliche Erklärung der vorgeführten Modelle und Zeichnungen hatte es Herr Knauf verstanden, daß Interesse der Zuhöhrer in hohem Grade zu fesseln, und wurde ihm am Schlusse seines interessanten Vertrages allseitiger Dank zu Theil.
- Der Schulze Oldag in dem Dorfe Driespeth bei Schwerin, 65 Jahre alt, lebte seit Jahren mit seinen Dorfbewohnern in Zwiespalt, weil er

[ => Original lesen: 1884 Nr. 24 Seite 2]

ein geborener Lauenburger und sich in Driespeth angekauft hatte. Seine Wirthschaft ging gut und er kam sichtlich vorwärts. Das Amt Schwerin ernannte ihn alsbald zum Schulzen und führte er dies Ehrenamt zur größten Zufriedenheit seiner Vorgesetzten, aber zum größten Aerger seiner Dorfshintersassen, die es ihm nicht vergeben konnten, daß er als Ortsfremder ihnen in diesem Amte vorgezogen war. Alle Bemühungen des Großherzoglichen Domanialamtes Schwerin, dies Verhältniß zu bessern, sind ohne Erfolg geblieben. Der Schulze hatte sich nun am Montag d. W. vor dem Schwurgerichte zu Güstrow zu verantworten, weil ihm zur Last gelegt war, den im Juni 1881 von ihm erhobenen Armencassenbeitrag von 42 M. 75 Pfennig. als Beamter unterschlagen und im Gemeindebuche nicht in Einnahme gestellt zu haben. Er leugnet diese Begangenschaft auf das Entschiedenste. Zur Beweisaufnahme hatten sich 42 Belastungszeugen und 8 Entlastungszeugen eingefunden. Die ersteren, 42 an der Zahl, wollen das Geld kurz vor Johannis theils durch ihre Knechte, theils durch ihre Ehefrauen und Kinder zum Schulzen gesandt haben, der selbst oder dessen Sohn es in Empfang genommen habe, doch verwickeln sich einige in Widersprüche und wissen nicht genau, ob dies Geld Armenkassen= oder Brandkassengeld gewesen sei. Drei Zeugen, darunter der Lehrer, vermögen sich nicht zu erinnern, daß im Juni Armencassenbeitrag von ihnen bezahlt ist. Hinzukomme, daß der Lehrer seine Einnahmen und Ausgaben anschreibt, daß sich aus seinem Anschreibebuche aber nicht ergiebt, daß er im Juni Armencassenbeitrag bezahlt hat, während die weiteren drei Beiträge in dem Buche angeschrieben sind. - Die den Geschworenen vorgelegte Schuldfrage wird von diesen verneint, und erfolgt demgemäß die Freisprechung des Angeklagten, dem auch die Erstattung der notwendigen Auslagen aus der Staatskasse zugesprochen wird.
- Die drei Mörder Hugo und Karl Schenck und Schlossareck in Wien sind zum Tode durch den Strang verurtheilt worden. Die beiden letzteren waren schon vor dem Urteile vollständig gebrochen, wie betäubt und weinten oft, Hugo Schenck bewahrte seine Haltung bis zuletzt, er sagte: ich bin zufrieden mit dem, was der Gerichtshof beschlossen hat, ich bin bereit zu sterben. - Auch die andern beiden erklärten nach einigem Zögern ihre Zustimmung.
- In Bremen hat die diesjährige Schnelldampferfahrt begonnen. Die Fahrten werden in 9 - 10 Tagen nach Newyork zurückgelegt.
- Victor v. Scheffels "Trompeter v. Säckingen" ist von Neßler in Musik gesetzt worden und wird nächstes in Leipzig als Oper aufgeführt werden.
- In Pest hat eine Frau sieben Männer begraben lassen und sich jetzt mit dem achten verheiratet.
- Präsident Grevy in Paris gab kürzlich ein Abendessen. 10000 Leute waren einladen, 6000 erschienen. Eine Stunde mußten die Gäste im Wagen sitzen, bis sie vorfahren konnten, eine Stunde in der Garderobe, bis sie die Mäntel abgeben konnten und eine Stunde, um sie zurück zu erhalten. Am tiefsten seufzten die Damen, denn alle Säle waren so gedrängt voll, daß Niemand ihren geschmackvollen Putz würdigen konnte.
- Frage: Warum leidet man in Hamburg so sehr an Erkältung? Antwort: Weil alle halbe Stunde ein "Kieler Zug" kommt.


Anzeigen.

In der Nacht vom 3. bis 4. d. M. sind aus einem Garten in Blüssen nachstehend verzeichnete Sachen gestohlen worden: 12 Paar wollene Strümpfe, 5 Frauenschürzen (blau und weiß gestreift) 2 weiße Frauenhemden, gez. A. K, 2 Knabenhemden, gez. W. P. 4 flanellene Unterhemden und ein buntes Kleid aus Leinenzeug.
Es wird um Vigilanz und Benachrichtigung gebeten.
Neustrelitz, den 11. März 1884.

Der Erste Staatsanwalt.
H. Götze.

R. Funck.       


Da in Petersberg in letzter Zeit auffallend häufig schwere Einbruchsdiebstähle zwecks Entwendung von Hühnern vorgekommen sind, so wird Jeder, der Verdachtsmomente für Ermittlung der Diebe angeben kann, ersucht, dieselben hierher anzuzeigen.
Neustrelitz, 11. März 1884.

Der Erste Staatsanwalt.
H. Götze.

R. Funck.       


Antragsmäßig soll über die Grundstücke des Glasermeisters Carl Ludwig Christian Creutzfeldt zu Schönberg, als:

1. Sein allhier an der Hinterstraße sub Nr. 74 belegenes Wohnhaus c. p.
und
2. sein auf dem Schönberger Stadtfelde im Mühlenkamp zwischen den Ländereien des Webers Lüth und der Erben des Webers Kaehler belegenes Ackerstück in Größe von ca. 1 1/2 Schffl. Aussaat,
welche einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 14. Juni d. Js.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 17. März 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Holz=Auction Nr. 26.

Am Dienstag den 25. März Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Michaelsen zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente bei freier Konkurrenz gegen Baarzahlung verkauft werden.

a. Aus Hohemeiler Tannen.

9 Rmt. birken Knüppel
50 Stück Fichten Leiterbäume 2. Cl.
110 Rmt. tannen Kluft
218 Rmt. tannen Knüppel
7 1/2 Fuder tannen Durchforstholz von Schleetstärke.
30 Fuder tannen Durchforstholz von Bohnenstangen= bis Hopfenstangenstärke
ca. 130 Rmt. tannen Rodestämme.

b. Aus Palinger Tannen.

40 Rmt. tannen Rodestämme.

c. Aus Sülsdorfer Zuschlag.

1 Rmt. eichen Kluft
3 Rmt. eichen Knüppel.
Schönberg, den 14. März 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 27.

Am Freitag den 28. März, Morgens 10 Uhr, beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf

aus den Lenschower und Herrnburger Tannen:

268 Rmt. tannen Kluft,
77 Rmt. tannen Knüppel,
44 Fuder tannen Durchforstholz 3. Cl. von Bohnenstangenstärke,
60 Rmt. tannen Rodestämme.
Schönberg den 20. März 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Montag den 24. März d. J. Vormittags 10 Uhr sollen im Pfandlokal hieselbst

ein Antheilschein zur Erbauung des hiesigen Schützenhauses, 1 Partie Sohl= und

[ => Original lesen: 1884 Nr. 24 Seite 3]

Butterfaß, Kummkarre, Kartoffeln und anderes mehr
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Ersparniß- u. Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt ist an jedem                          
Mittwoch und Sonnabend
von
8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags
geöffnet.                                                    
Schönberg, den 10. März 1884.
                                                    Das Directorium.


Zeitungs=Lesern

bietet das zweimal täglich in einer Morgen= und Abend=Ausgabe erscheinende "Berliner Tageblatt" in der Reichhaltigkeit, Mannigfaltigkeit und Gediegenheit seines Inhaltes die interessanteste u. anregendste Lektüre. In Folge dessen vermochte es sich einen festen Stamm von 73,000 Abonnenten zu erwerben und gleichzeitig zu der gelesensten und verbreitetsten Zeitung Deutschlands emporzuschwingen. Die große Verbreitung des "Berliner Tageblatt" liefert außerdem den besten Beweis, daß es die Bedürfnisse des zeitungslesenden Publikums im weitesten Maße zu befriedigen weiß. Durch täglich zweimaliges Erscheinen ist das "Berliner Tageblatt" in der Lage, alle Nachrichten stets 12 Stunden früher als jede nur einmal täglich erscheinende Zeitung zu bringen. Das "Berliner Tageblatt" beobachtet eine gänzlich unabhängige, freisinnige politische Haltung und unterhält Special=Correspondenten an allen wichtigen Plätzen, daher rascheste und zuverlässige Nachrichten; bei bedeutenden Ereignissen umfassende Spezial=Telegramme. Ein eigenes parlamentarisches Bureau liefert dem "Berliner Tageblatt schnelle und zuverlässige Berichte. Umfassende Handelszeitung und Kurszettel der Berliner Börse. Vollständige Ziehungslisten der Preußischen und Sächsischen Lotterie, sowie Ausloosungen der wichtigsten Loospapiere. Ausgedehnte Anwendung des Telegraphendrahts und deshalb frühzeitigste Meldung aller wichtigen Ereignisse. Reichhaltige und wohlgesichtete Tagesneuigkeiten aus der Reichshauptstadt und den Provinzen. Theater, Kunst und Wissenschaft finden im täglichen Feuilleton des "Berliner Tageblatt" in ausgedehntem Maße gepflegt, außerdem erscheinen in demselben Romane u. Novellen unserer ersten Autoren. Das Roman=Feuilleton des nächsten Quartals bringt folgende werthvolle und hochinteressante Werke "Gute Kameraden" von Paul Heyse, "Auf der Alb" von E. Vely, "Prinzessin Licora" von Hyronymus Lorm. Das "B. T." wird durch stete Vervollkommnung und Erweiterung seines Inhaltes bemüht bleiben, sich nicht allein auf dem erreichten Höhepunkt zu erhalten, sondern auch immer weitere Kreise an sich zu fesseln. Die Abonnenten des "Berliner Tageblattes" empfangen außerdem vier wertvolle Separat=Beiblätter: das illustrirte Witzblatt ULK, belletristische Sonntagsblatt "Deutsche Lesehalle", die "Mittheilungen über Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft" und den "Industriellen Wegweiser" zu dem enorm billigen Abonnementspreise von nur 5 Mark 25 Pf. für das Vierteljahr. Man beliebe das Abonnement bei dem nächstgelegenen Postamt schleunigst anzumelden, damit die Zusendung des Blattes vom 1. April 1884 ab pünktlich erfolge.


Am Sonnabend den 22. d. M.
Erlanger Bier vom Faß,
am Sonntag, den 23. d. Mts.
"Kieler=Bock."
                                                    W. Boye.


Sonnabend und Sonntag
Pilsener Bier
aus dem bürgerlichen Brauhaus vom Faß            
                                                    Aug. Spehr.


Gewerbe-Verein.

Auch in diesem Jahre findet am Tage nach Ostern im Vereinslokale eine Ausstellung von Lehrlingsarbeiten statt. Alle Gewerbetreibende des Fürstenthums, auch solche die dem Verein als Mitglieder nicht angehören, werden aufgefordert ihre Lehrlinge zur Beschickung dieser Ausstellung zu veranlassen. Die auszustellend Arbeiten sind bis 14 Tage vor Ostern bei einem Vorstandsmitgliede anzumelden.


Für Confirmanden
starke, schwarze, weiße und couleurte
Gla‡e-Handschuhe
bei Emil Jannicke.
Schönberg.                                                     Handschuhmacher.


Technikum Buxtehude bei Hamburg.
Vozüglich frequentirte Fachschulen für
Bautechnik, Maschinenbau, Tischlerei & Malerei.
Näheres und Gratisprogramme durch den
                                                    Director Hittenkofer.


Tesch's Restauration.
Zur Geburtstags-Feier Sr. Maj. unseres deutschen Kaisers
Sonnabend und Sonntag den 22. und 23. d.
Kalte und warme Speisen a la Carte.
Mai=Bowle und verschiedene Biere.


Krieger=Verein.
Sonnabend, den 22. März:
Feier des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers im Vereinslokale. Anfang 7 Uhr.

Zugleich findet die Verteilung der Abzeichen der Mecklenburg=Strelitz'schen Krieger=Kameradschaft statt.

Der Vorstand.       


Ausverkauf.

Wegzugshalber verkaufe ich von Sonntag den 16. d. M. an meine Manufacturwaaren zu und unter Einkaufspreisen, andere Waaren zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Carlow im März 1884.

J. Rieckhoff.       


Schaufel, Spaten und Harken
empfiehlt                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Brett-, Rumpf-, Karb- und Grubensägen
verkauft unter Garantie                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Malerfarben trocken und mit Leinöl angerieben, Pinsel, Lacke, Firniß, Fußbodenöl, Insectenpulver, Butter= und Käsefarbe, in bester Qualität und billig empfiehlt

C. F. Alm,
Drogen= und Farben=Handlung,
Lübeck, Holstenstraße 176.


Agenten=Gesuch.

Eine gut fundirte ältere Feuer=Versich.=Actien=Gesellschaft sucht in Schönberg und Umgegend einen gewandten und soliden Agenten. Gefl. Offerten zu richten unter Ho. 2054 an die Annoncen= Expedition von Haasenstein & Vogler in Hamburg.


Bitte zu beachten!
Loose zur Neubrandenburger Pferde=Verloosung sind auf Bestellung zu haben bei
                                                                              C. Präfcke, Mahlzow.


Die Mitmeister der Schlachterzunft werden gebeten am Montag den 24. März Abends 8 Uhr im Amtshause wegen einer nothwendigen Amtssache zu erscheinen.

Die Aelterleute.


Theater in Schönberg.
(Im Saale der Frau J. Köster.)
Sonntag den 23. März 1884
Die Lieder des Musikanten.
Volksstück mit Gesang in 5 Acten von R. Kneisel.
Musik von Gumbert.
Cassenöffnung 7 Uhr. Anfang 7 1/2 Uhr.
Alles Uebrige die Tageszettel.
Es finden noch 3 Vorstellungen statt.
In Vorbereitung:
Reif=Reiflingen.
Schwank mit Gesang in 5 Acten.
(Fortsetzung von Krieg im Frieden.)
                                                    Die Direction.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 24 Seite 4]

     !!! Interessanteste Wochenschrift !!!     
für das gebildete Publikum.
Deutsches Montagsblatt.*)

Diese durch und durch originelle literarisch=politische Wochenschrift welche die hervorragendsten deutschen Schriftsteller zu ihren Mitarbeitern zählt, enthält eine Fülle geistvoll geschriebener Artikel, die ein treues Spiegelbild der politischen, literarischen und künstlerischen Strebungen unserer Tage darstellen. Jede neu auftauchende Frage, jede neue Erscheinung in Wissenschaft, Politik, Kunst und Leben findet im "Deutschen Montags=Blatt" unparteiische und erschöpfende Behandlung, während die gesellschaftlichen Zustände der Gegenwart in elegantester Form interessante Beleuchtung erfahren. Belletrische Feuilletons und Humoresken sorgen für die Unterhaltung der Leser.
Diese literarisch=politische Zeitschrift ersten Ranges, welche am zeitungslosen Tage, dem Montag, erscheint, verbindet die Vorzüge einer unterhaltenden und anregenden Wochenschrift mit denen einer wohlinformirten, reich mit Nachrichten aus erster Quelle ausgestatteten Zeitung, und so entspricht das "Deutsche Montags=Blatt" in seiner Doppel=Natur einem entschiedenen Bedürfniß des gebildeten Lesepublikums, wofür die große Verbreitung den besten Beweis liefert.
Alle Reichspostanstalten und Buchhandlungen nehmen Abonnements zum Preise von 2 Mark 50 Pfg. pro Quartal entgegen. Zur Begegnung von Verwechselungen verweise man bei Postbestellungen auf Nr. 1384 der Post=Zeitungs=Preisliste pro 1884. Probe=Nummern versendet gratis und franco die Expedition des "Deutschen Montags=Blatt", Berlin SW.
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      *) Die "Berliner Montags=Zeitung" ist durch Ankauf mit dem "Deutschen Montags=Blatt" verschmolzen, so daß letzteres nunmehr die einzige nur am Montag erscheinende Berliner Zeitung ist. Da hierdurch die Abonnentenzahl einen erheblichen Zuwachs erhalten hat, so hat das "Deutsche Montags=Blatt" als vorzügl. Insertions=Organ an Werth bedeutend gewonnen.


Unsere persönlich auf der Frankfurter Messe eingekauften Neuheiten in Tuchen, Buckskins, Paletotstoffen sind mit den noch nachträglich erschienenen Neuheiten in der Confections-, Manufactur- und Leinen-Branche in großer Auswahl eingetroffen und empfehlen dieselben zu ganz außerordentlich billigen Preisen.

Gebr. Burchard.       


Gesucht zu Ostern oder sofort
ein Kindermädchen
                                                    von J. H. Lohse, Schulze
                                                    Törpt.


Hellgelben Honig

ohne jeglichen Zusatz sowie weißen Candis empfiehlt billigst

J. Ludw. D. Petersen.       


Es werden zu kaufen gesucht mindestens 50 laufende Meter gebrauchtes, gut erhaltenes Leitungsrohr (Gas= oder Zinkrohre).
Offerten mit Preisangabe niederzulegen in der Expedition dieses Blattes.


Mittwoch den 26. d. M. fahre ich mit meinem Omnibus nach dem Ratzeburger Viehmarkt.
Abfahrt von hier 5 1/2 Uhr von Herrn Gastwirth Boy.
Von der Neuen Welt um 7 Uhr.

L. Schütt.       


Stets vorräthig:

einfache und doppelte Bruchbänder in verschiedenen Sorten, Suspensor oder Tragbeutel, Gummi=Luftkissen für Kranke, Eisbeutel, Clysopomp, und doppelte Clystirspritzen zum selbstklystiren. Wundspritzen zu jeglichem Gebrauch, Irrigator u. Mutterrohre, Mutterkränze, Krankenleder, Gummileinen zum Schutz des Durchnässen für Betten in Wiegen, Milchpumpen, Brusthütchen, Brustgläser, electro=motorische Zahnhalsbänder, Kindern das leicht und schmerzlos zu befördern, sehr empfehlenswerth, Zahnkitt für hohle Zahnringe, starke Schlauchgarnitur mit Bürste und Flasche, sowie giftfreie Gummisauger ohne Naht sind stets zu haben in Schönberg bei

Emil Jannike,     
Bandagist.         


Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Deutschen Kaisers
Anstich von
Rostocker Bier, sowie
holst. Austern.
                                                    W. Maass.


Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Deutschen Kaisers
Sonnabend und Sonntag den 22. u. 23. d.
Anstich von
Dortmunder Bier.
                                                    W. Wischendorf.


Kaisers Geburtstag.
Sonnabend den 22. d. Mts.
grosse Tanzmusik
                                                    beim Gastwirth Eckmann,
                                                    Carlow.


Sonnabend, den 22. d. Mts.
zur Feier des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers
grosse Tanzmusik.
                                                    J. Köster Wwe.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 23. März.

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche: Candidat Nahmmacher.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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