No. 16
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. Februar
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 16 Seite 1]

Der Himmel behüte Deutschland vor einem Zollkriege mit Amerika. Drüben will man sich das Verbot der Einführung amerikanischen Schweinefleisches in Deutschland nicht gefallen lassen und droht mit Revanche. Darauf antwortet Bismarcks Organ, die N. A. Z. in Berlin: "Eine unabhängige Regierung kann auf jeden Einschüchterungsversuch nur durch Gegenmaßregeln antworten, bestehend in Erhöhung der deutschen Zölle und durch andere, den Verkehr zwischen beiden Ländern befördernde gesetzliche Einrichtungen." Hoffentlich sieht man drüben ein, daß man die massenhafte Ausfuhr von Schweinefleisch in den großen Schlächtereien schärfer überwachen muß als seither; denn seither soll es oft eine gesundheitswidrige Schweinerei gewesen sein.
Dem Bundesrath ist ein Gesetzentwurf über den Feingehalt der Gold= und Silberpaaren zugegangen. Derselbe umfaßt acht Paragraphen.
Zum 27. wird eine Deputation des russischen Grenadier=Regiments Kaluga , dessen Chef Kaiser Wilhelm ist, zur Gratulation nach Berlin kommen, da an diesem Tage 70 Jahre vergangen sind, seitdem der Kaiser (für sein Verhalten in der Schlacht von Bar=sur=Aube den Georgenorden erhielt.
Prinz Heinrich von Preußen commandirte während eines furchtbaren Sturmes in der Floridastraße die "Olga". Alle beglückwünschten ihn, er aber wies die Lobsprüche zurück und sagte: Ich werde noch gar viele Fahrten machen müssen, ehe man mir das Wohl und Wehe Anderer anvertrauen kann.
Frankreich stutzt. Es hat eine neue Rentenanleihe gemacht, nur 350 Millionen, scheinbar eine Kleinigkeit für das reiche Land, aber diese Anleihe ist nur mit Hängen und Würgen und nur durch das Einspringen der größten Bankhäuser zu Stande gekommen und nur zum Cours von 76. Die Zeichner suchen jetzt schon ihre Papiere mit Verlust loszuschlagen. Was bedeutet das? Das bedeutet eine ernste Verwarnung. Frankreich ist hart an der Grenze seines Staatscredits angekommen, es muß sich einschrenken. Das A und O seiner Politik seit 1871 war der Revanchekrieg; ihm brachte es die ungeheuersten Opfer, sein Heer kostet jährlich mehr als eine Milliarde, es gedachte Deutschland im finanziellen Kriege zu ruiniren und hat sich übernommen. Wenn es jetzt die rechte Moral aus seinen Finanzen zieht, so lautet diese: Friedenspolitik, ausgiebige Minderung der militairischen Lasten. Aber diese Moral ist noch nicht zum Durchbruch gekommen. Niemand wagt damit herauszukommen und die Finanzkünstler doctern an ganz andern Dingen herum.
Während alle Welt nach England und Egypten sieht, hat Rußland in aller Stille einen gewaltigen Schritt vorwärts gethan auf dem Wege nach Indien. Die Turkmenenstämme von Merw haben sich dem Czaar unterworfen und den Eid der Treue geleistet; Rußland grenzt somit an Afghanistan. Kosacken werden in wenigen Tagen Merw, den Schlüssel Afghanistans und Indiens, besetzen und ihre Vorposten an der Grenze aufstellen, von wo sie kaum mehr als 25 deutsche Meilen zurückzulegen haben, um nach Herat zu gelangen.
Am 12. Februar waren es 50 Jahre, daß Friedrich Schleiermacher in Berlin gestorben ist, der bedeutendste Theolog und Kanzelredner unsrer Zeit, ein Mann voller Geist und Wissen, ein tiefer Denker, in Wissenschaft und Praxis zum eigenen Denken anregend, tiefgläubig und freisinnig, auf dem Sterbelager sich und den seinen selber das heilige Abendmahl reichend. Er kannte nur eine Abhängigkeit - von Gott; Religion, sagte er, ist Abhängigkeitsgefühl. Von seinen Predigten in der Dreifaltigkeitskirche gingen die Leute heim wie an dem Tage von Damaskus. Wie lebhaft sein Andenken ist, zeigt sein 50. Todestag: die Dreifaltigkeitsgemeinde hatte sein Grab feierlich geschmückt. - Unter den Nichttheologen sind Schleiermachers "Monologen" am meisten bekannt.


Schönberg. Am Montag den 18. d. Mts. hielt Herr Prorector Dr. Juling im hiesigen Gewerbeverein einen sehr interessanten Vortrag, in welchem er die Ansichten der verschiedenen Zeitalter über die Bewegungen der Himmelskörper und die sie beherrschenden Gesetze darlegte. Von der Schilderung der kindlichen Anschauung des frühesten Altertums ging Redner zur Auseinandersetzung des Ptolomäischen Systemes über mit seinen acht um die Erde in einander geschachtelten, krystallenen Hohlkugeln, den rotirenden Sphären, von denen je eine als Träger des Mondes, der Sonne und der fünf damals bekannten Planeten, die achte als Träger der sämmtlichen Fixsterne gedacht worden sei. Als sich die eigenthümliche vor= und rückläufige Bewegung der Planeten mit ihrer Hülfe nicht einfach erklären ließ, habe man angenommen, daß jeder Planet nicht fest an seiner Sphäre verharre, sondern wieder einen festen Punkt derselbe umkreise, so daß eine epicyklische Bewegung entstehe; doch habe es auch dadurch nicht gelingen sollen mit den Beobachtungen übereinstimmende Resultate zu erlangen. Allmählig sei inzwischen die Kenntniß von der Erde selbst erweitert; die ursprüngliche Ansicht, die Erde sei eine vom Meer umflossne Scheibe, sei verworfen und ihre schon von alten Philosophen behauptete Kugelgestalt nachgewiesen worden, die Magalhaens'sche Expedition habe sie umschifft, die Lehre von den Gegenfüßlern habe ihre Absurdität in den Augen der Menschen mehr und mehr verloren. Da sei Kopernikus aufgestanden und habe der Erde ihre Stellung als Mittelpunkt der Welt geraubt und denselben in die Sonne verlegt, die Erde selbst aber in die Zahl der die Sonne umkreisenden Planeten eingereiht. Zwar habe nach ihm noch der fleißige und sorgfältige Beobachter Tycho de Brahe eine vermittelnde Theorie aufgestellt, nach welcher zwar jeder Planet die Sonne umkreisen, diese sich aber mit den Planeten wieder um die feste Erde bewegen sollte, doch hätten gerade seine genauen Beobachtungen des Mars Keppler die drei weltberühmten Gesetze für den Planetenlauf finden lassen, von denen das erste heißt: Die Bahnen aller Planeten (mit Einschluß der Erde) sind Ellipsen, in deren einem gemeinschaftlichen Brennpunkt die Sonne steht. Galiläi bade die Gültigkeit dieser Gesetze auch für die vier von ihm entdeckten Jupitermonde nachgewiesen. Endlich habe der Eng=

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länder Newton mit Hülfe der von ihm erfundenen Differentialrechnung gezeigt, wie die drei Keppler'schen Gesetze nur der Ausfluß eines einzigen, großen Gesetzes seien, welches lautet: Alle Körper der Welt ziehen sich gegenseitig mit einer Kraft an, welche dem Quadrat der Entfernung umgekehrt proportional ist. Dieses Weltgesetz, welches die so wunderbar genauen astronomischen Vorausberechnungen unserer Zeit gestatte, habe dann im Jahre 1846 noch einen ganz außerordentlichen Triumph gefeiert. Der von Herschel mit seinem Riesenteleskop neuentdeckte Planet Uranus habe nämlich mit der Zeit unerklärliche Abweichungen von der berechneten Bahn gezeigt, welche den Königsberger Astronomen Bessel auf die Vermuthung gebracht hätten, daß noch ein weiterer sehr entfernter Planet existiren müsse, der durch seine Anziehung den Uranus in seiner regelrechten Bahn störe; einen solchen Planeten kannte man jedoch nicht. Da habe sich nun der Franzose Leverrier der ungemein schwierigen Aufgabe unterzogen, die Bahn eines solchen angenommenen Planeten auf Grund des Newton'schen Gesetzes aus diesen Störungen des Uranus zu berechnen, und habe nach Beendigung seiner Arbeit für verschiedene Zeiten im Voraus den Ort am weiten Himmel angegeben, wo derselbe mit einem guten Fernrohre zu sehen sein müsse. Als dann der damalige Assistent der Berliner Sternwarte Dr. Galle nachsah, habe er diesen bis dahin unbekannten Planeten, den Neptun, sofort fast genau an der bezeichneten Stelle aufgefunden. - Redner erläutere seine Ausführungen, auf welche näher einzugehen leider der Raum nicht ausreicht, durch eine Reihe von Figuren an der Wandtafel, mit deren Hülfe er am Schluß auch die Art und Weise der Berechnung der Entfernung der Weltköper von der Erde darthat. Nach Beendigung dieses lehrreichen Vortrages sprach die Versammlung durch Erhebung von den Sitzen ihren Dank aus.


- In Leicester in England ließ sich ein englischer Tell sehen. In jeder Vorstellung legte er eine Kartoffel auf den Kopf seiner 20jährigen Tochter und durchschoß erstere. Am 1. Februar glitt er, als er anlegte, mit einem Fuße aus, der Schuß ging los und zerschmetterte der Tochter den Kopf.
- In Frankfurt sind Nachts Spitzbuben auf das Dach des Domes gestiegen und haben 8 Meter Blei gestohlen.
- Bei einem Bürgerball in München ließ ein Metzger den zum Tanzen eingeräumten Platz mit Champagner bespritzen. "Metzger haben's ja, aber eine Protzerei ist es doch", meint das "Vaterland."
- Osman Pascha mußte einst auf einer Reise in der Herzegowina in einem christlichen Chan übernachten. Mit dem Inhaber, einem 80jährigen Greis, ein Gespräch anknüpfend, fragt der Vali, wie viele Paschas das Land nach seiner Erinnerung gehabt. Herr, soviel als ich Jahre zähle, war die Antwort. Und wer war der beste? Gott erhalte dich lange, Herr, erwiderte der Alte; einmal wurde ein Pascha von Constantinopel geschickt, dieser starb, bevor er unser Land betrat, er war der beste von Allen.
- Gänzlich schwindelfrei ist der Dachdecker Nossel, der seine halsbrecherischen Arbeiten auf dem St. Katharinen=Thurm in Frankfurt verrichtet. Er überkletterte mit Hülfe einer Deckleiter den riesigen Thurmknopf und stattete dem Gickel auf der Thurmspitze, der als Wetterfahne nicht mehr ordentlich funktioniren will, einen Besuch ab, wobei er sich überzeugte, daß dem alten Burschen nur das nöthige Oel fehle. Nossel ging deswegen denselben Weg herab, holte sich, was er zur Arbeit brauchte, kletterte wieder empor, putzte den alten Hahn und ölte ihn gehörig ein. Nun thut er trotz Knarren und Aechzen seine Schuldigkeit.
- Mahnende Zahlen. Ein Vater macht am Geburtstage seines Kindes eine Einlage von 10 M. in eine Sparkasse. Ferner erspart er sich an Cigarren per Tag 5 Pfennig. und legt dies zu obiger Einlage monatlich mit 1 M. 50 Pfennig. an. Das Guthaben des Kindes wird in 10 Jahren anwachsen auf 235 M. 59 Pfennig., in 20 Jahren macht das Guthaben 569 M. 46 Pfennig. in 30 Jahren macht das Guthaben 1063 M. 59 Pfennig., währenddem der Vater blos eingelegt hat 500 M. Es hat sich das Vermögen, durch diese kleine Ersparniß von 5 Pfennig., täglich, stillschweigend vermehrt um 513 M. 59 Pfennig.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Selmsdorf sub Nr. 27 belegene Büdnerstelle c p. des Schuhmachers Johann Otto daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Mittwoch, den 16. April d. Js.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg den 23. Januar 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Die zum Nachlasse des Rademachers H. H. Möller gehörige, zu Selmsdorf belegene Büdnerei, bestehend aus Wohnhaus, Stall, einem kleinen Garten und Hofplatz, zusammen 20 Q.=Ruthen groß, soll, nach ertheiltem obervormundschaftlichen Veräußerungsdecrete, bei annehmbarem Gebot, öffentlich meistbietend verkauft werden, und wird zu solchem Zwecke ein Verkaufstermin auf

Mittwoch, den 19. März 1884,
Vormittags 10 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzt.
Aus den Verkaufsbedingungen, welche auf der hiesigen Gerichtsschreiberei einzusehen sind, wird bemerkt, daß der Zuschlag bei annehmlichem Meistgebot sofort geschehen soll und sodann eine Anzahlung von 300 M. zu beschaffen ist, während beim bedingten Zuschlag 300 M. als Conventionalpoen erlegt werden müssen.
Die Besichtigung der Büdnerei steht Kaufliebhabern nach zuvoriger Meldung beim Vormunde, Productenhändler J. Möller in Selmsdorf, jederzeit frei.
Schönberg, den 5. Februar 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.       


Nach ertheiltem Veräußerungsdecret soll die Büdnerei Nr. 1 zu Naschendorf von dem Erbpächter Linshoeft daselbst und dem Fuhrmann Carl Baumann zu Grevesmühlen als Vormünder der minorennen Erben des verstorbenen Büdners Joachim Leppin, an den annehmliche Meistbietenden in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den

siebzehnten April 1884

Vormittags zehn Uhr angesetzten Termin verkauft werden, und werden dazu Kaufliebhaber eingeladen. Die Fläche beträgt 1181 []Ruthen altes Maaß, der Canon jährlich 12 Scheffel Roggen Schweriner Maaß in Geld; die Gebäude sind gegen Feuersgefahr versichert zu 2700 Mark. Die Uebergabe soll binnen zwei Wochen nach dem Zuschlag und eingegangenem grundherrlichen Verzicht auf das Vorkaufsrecht erfolgen, nachdem Käufer 300 M. Sicherheit beim reinen Zuschlag bezahlt hat.
Die Verkaufsbedingungen können bei dem Erbpächter Linshoeft, bei welchem sich die Kaufliebhaber zur Besichtigung des Grundstücks zu melden haben, eingesehen werden.
Grevesmühlen, 31. December 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
                          Zur Beglaubigung:
                          Der Gerichtsschreiber.
  Heuer, Akt.=Geh.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 16 Seite 3]

Die canonfreie Wilde'sche Häuslerei Nr. 3 zu Naschendorf soll von den Besitzern durch das unterzeichnete Amtsgericht zu Johannis dieses Jahres in dem auf den

einundzwanzigsten Mai 1884
Vormittags 10 Uhr

hieselbst angesetzten Termine, zu welchem Kaufliebhaber hierdurch geladen werden, an den annehmlich Meistbietenden versteigert werden. Geboten sind bereits 2400 Mark; aus den bei der Wittwe Wilde zu Naschendorf, bei welcher sich Kaufliebhaber zur Bestätigung melden wollen, einzusehenden Verkaufsbedingungen wird bemerkt, daß beim Zuschlag 100 M. Sicherheit baar zu bestellen sind.
Grundfläche 91 []Ruthen früheres Maaß. Das massive Wohnhaus ist zu 2400 M. gegen Feuersgefahr versichert.
Grevesmühlen, 14. Februar 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.


Holz=Auction Nr. 21.

Am Montag den 25. Februar Morgens 9 Uhr beim Gastwirth Boye zu Schönberg

1. aus dem Niendorfer Holze

10 Rmt. Fichten Kluft und Knüppel

2. aus dem Rupensdorfer Holze

25 Rmt. eichen Knüppel
140 Rmt. buchen Kluft und Knüppel
2 Fuder buchen Durchforstholz
20 Fuder buchen Pollholz.
3 Rmt. ellern und weiden Knüppel
35 Rmt. fichten Kluft und Knüppel
25 fichten Leiterbäume.
Schönberg den 18. Februar 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 22.

Am Dienstag den 26. Februar Morgens 9 Uhr beim Gastwirth Eckmann zu Carlow

1. aus dem Carlower Holz.

14 Rmt. eichen Kluft 2. Cl.
1 Fuder eichen Pollholz
7 Rmt. eichen Späne
2 Rmt. buchen Kluft 2 Cl.
1 Fuder buchen Durchforstholz 2. Cl.
27 Rmt. Nadelholz und Aspen Kluft und Knüppel.

2. aus dem Röggeliner Holz

1 eichen Nutzholzblock
43 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
2 Fuder eichen Durchforstholz 1. Cl.
5 buchen Nutzholzblöcke,
169 Rmt. buchen Kluft 2. Cl. u. Olm=Anbruch
36 Fuder buchen Durchforst= und Pollholz
31 Rmt. aspen Olm
4 Fuder ellern Wadelholz
12 Rmt. tannen Kluft.
Schönberg den 17. Februar 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 23.

Am Mittwoch den 27. Februar Morgens 10 Uhr beim Gastwirt Michaelsen zu Selmsdorf bei freier Concurrenz

aus dem Heidenholze

1 eichen Nutzholzblock
5 Rmt. eichen Kluft 1. Cl.
17 Rmt. eichen Knüppel
8 Fuder eichen Durchforstholz 1. Cl.
1 Fuder eichen Pollholz
9 buchen Nutzholzblöcke
150 Rmt. buchen Kluft 1., 2. u. Knüppel
27 Fuder buchen Durchforst= und Pollholz
16 Fuder ellern Wadelholz 1. Cl.
4 Fuder weiden etc. Busch.
Schönberg, den 18. Februar 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Als Verlobte empfehlen sich:

Marie Hagemeister
Richard Silber
Schönberg.                                                     Obhausen.


Holz=Auction
im Vitenser Forste,
Revier: Woitendorfer Holz,
am Mittwoch den 27. Februar 1884

unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

Eichester zu Nutz= und Phalholz
buchen Drümme
buchen Kluftholz
buchen Knüppelholz
buchen Zweigholz
birken Wagendeichsel
birken Wadelholz in Fuderhaufen
ellern Schleete.
Versammlung Morgens 10 Uhr beim Holzwärterhause zu Woitendorf.
Rehna, den 19. Februar 1884.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Ich beabsichtige im Hause meines verstorbenen Schwiegervaters Lorenz Vock zu Ostern eine Wohnung: 2 Stuben, Küche, Keller, Kammern, Scheune zu vermiethen,
Heu, Stroh und mehrere Wagen zu verkaufen.
Schönberg, den 21. Februar 1884.

Ludwig Vogel.       


Fabrik=Niederlage
Greizer Kleiderstoffe
Lübeck, Breitestraße 795,
gegenüber Düffcke's Hôtel.

Zur Confirmation empfehle: schwarze Cachemires, nur in reiner Wolle, doppeltbreit, per ganzes Meter v. 80 Pfennig. an. Kammgarnstoffe zu Manteletts u. Paletots, schwarze Cachemir=Châles und Tücher.
Verkauf jeder beliebigen Meterzahl zu Fabrikpreisen nach Preisliste.

Gustav Winter.     


Mein unmittelbar vor Schönberg, im sogen. Schlauenkamp belegenes Ackerstück in 10 Parzellen, ferner 2 Stück Land auf dem Cavelier, und 1 Wiese mit kleinem Garten im Köppenmoor werde ich

am Sonntag den 2. März d. J.
Nachmittags 3 Uhr

an Ort und Stelle öffentlich meistbietend verpachten lassen.
Schönberg den 20. Februar 1884.

Johanna Creutzfeldt.       


Fenchelhonig
empfiehlt in Flaschen zu 50 Pfennig und 90 Pfennig.                                                    
                                                    die Apotheke zu Schönberg.


Gesucht zu Ostern auf Hof Wahrsow
1 unverheiratheter Vorknecht und eine Köchin.


Suche zu sofort event. zu Ostern
1 Holländereimädchen.
                          Frau D. Kröger=Lockwisch.


2500 Dachreth
hat abzugeben                                                    
                                                    Wwe. Hagen=Rupensdorf.


Frisch. Kalk u. Portl. Cement.
Kalk à Tonnne 150 Pfd. M. 2 ohne Tonne,
Kalk 6 Tonnen 900 Pfd. M. 11 ohne Tonne,
1 Tonne Cement 360 Pfd. M. 7,50 ohne Tonne,
frei Schönberg oder Ratzeburg empfiehlt                          
W. J. Heymanson, Lübeck, Trave 300.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 16 Seite 4]

Inventur-Ausverkauf
von
Regenmänteln, Jaquetts, schwarzen und farbigen Kleiderstoffen, Buckskins, gedruckten Stouts, Cattunen, Leinen, Hemdentuchen etc.
Diverse Reste!
zu besonders billigen Preisen empfiehlt                          
                                                    Wilh. Oldenburg.


Ausverkauf bei Ludwig Wendt in Lübeck
bis Ende Februar
von
Confection (sehr grosse Auswahl) Modewaaren - Seidenwaaren - Schwarzen Cachemirs - Weisswaaren -Möbelstoffen und vielen andern couranten Artikeln
zu besonders billigen Preisen.


Lebensversicherungsbank für Deutschland
zu Gotha.
Begründet 1827.                                                     Eröffnet 1829.

Versicherungsbestand am 1. Jan. 1884: 62210 Personen mit 442 Millionen Mark.
Bankfonds 115 Millionen Mark.
Versicherungssumme ausgezahlt seit Beginn 147,50 Millionen Mark.
Neuer Zugang im Jahre 1883 38,6 Millionen Mark.
Dividende 1884 für 1879: 44 % der Prämie.
Neben dem bisherigen System der Ueberschuß=Vertheilung ist Neubeitretenden ein neues (das "gemischte" System) zur Wahl gestellt, dessen Vorzug darin besteht, daß es, unbeschadet gerechtester Zumessung der Dividenden, zu einer erheblichen Minderung der Prämie mit dem Versicherungsalter, ja - in höheren Versicherungsaltern - sogar zu einer wachsenden, die Prämie übersteigenden Rückgewähr führt.
Alles Nähere zu erfragen bei

Wilh. Schrep.            


Zu Ostern oder zum 1. Mai d. J. suche ich einen

17jährigen Knecht

der milchen kann.

Holländereipächter Sander       
in Menzendorf.                    


Knaben oder Mädchen vom Lande, welche die hiesige Schule besuchen sollen, finden in der Nähe der Schule in einer bürgerlichen Familie freundliche Aufnahme.

Näheres Kalter=Damm Nr. 6.       


Auf dem Wege vom Röggeliner Holze nach Carlow ist am Donnerstag den 21. d. von einem Knechte ein Rock verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung abzugeben beim Gastwirth Eckmann in Carlow.


Erlaube mir ergebenst, diejenigen Hauswirthe, welche gewillt sind, für mich Steine zu fahren, zu bitten, nicht nach dem Hafen, sondern nach der Ziegelei des Herrn Leumann=Schönberg zu fahren, wo noch mehrere Steine von mir angekauft sind.

Törpt.                                                     Fr. Wigger, Hauswirth.


Stadt-Theater in Lübeck.

Wegen Reportoirstörung findet die auf Sonnabend den 23. Februar angesetzte Vorstellung des "Bettelstudenten" nicht statt.

W. Hasemann.       


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 24. Februar.

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche: Candidat Nahmmacher.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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