No. 17
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Februar
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 17 Seite 1]

Nr. 3 des Offic. Anzeigers pro 1884 für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der

I. Abtheilung.
(Nr. 2.) Verordnung, betr. die Ablieferung von Leichnamen Hingerichteter an das anatomische Institut zu Rostock.
II. Abtheilung.
(1.) Bekanntmachung, betr. die Vorarbeiten zu einer Eisenbahn untergeordneter Bedeutung von Parchim über Crivitz nach Schwerin, Gadebusch und Rehna und weiter durch das Fürstenthum Ratzeburg.
(2.) Bekanntmachung, betr. die Durchschnittspreise des Monats Januar 1884.
(3.) Bekanntmachung, betr. die Stempelpflichtigkeit der Spielausweise bei Ausspielungen geringwerthiger Gegenstände.
III. Abtheilung.
Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben dem Diätar Wilhelm Wetzel in Schönberg nach bestandener Gerichtsschreiberprüfung den Titel als Protokollführer beizulegen geruhet.
Neustrelitz, den 2. Februar 1884.


Der Reichstag ist auf den 6. März einberufen. Zu den dem Reichstage zugehenden Vorlagen gehört auch ein Gesetzentwurf, wegen des, betr. die Quartierleistung für die bewaffnete Macht festgesetzten Servistarifs und der Klasseneintheilung der Orte.
Es heißt, daß Rußland sich bereit erklärt habe, seine Truppen von der Westgrenze zurückzuziehen, dagegen an die Deutsche Regierung einen ähnlichen Wunsch bezüglich der Deutschen Ostgrenze ausgesprochen habe.
Eine ältere Russische Institution, der unter des Czaren Vorsitz tagende "Höchste Rath", soll demnächst zur Bekämpfung des Socialismus zusammentreten.
In Friedrichsruhe war kürzlich wieder hoher Besuch: der dem Kaiser beigeordnete russische Militairbevollmächtigte Fürst Dolgorucki und der Kriegsminister Brousart von Schellendorf. Die Blätter zerbrechen sich die Köpfe über die Deutung dieses Besuches. Viel Wahrscheinlichkeit hat es, daß über die Truppeversammlungen an der deutsch=russischen Grenze endgültig verhandelt worden ist.
- Andere Kreise widersprechen dieser Auffassung und gehen von der Ansicht aus, daß es sich um eine wichtige Maßregel in der inneren Politik Rußlands handle, über die er ein großes Gewicht lege, einzuholen wünsche. (Die rückhaltlose Annäherung Rußlands an Deutschland, wenn nicht gar noch mehr, scheint vollendete Thatsache zu sein).
Ein fast untrügliches Zeichen der freundschaftlichen Annäherung Rußlands an Deutschland ist die Versetzung des durchaus deutschfreundlichen Botschafters, Fürsten Orloff, von Paris nach Berlin. Freilich, aus dem Drange des Herzens ist dieser Botschafterwechsel nicht erfolgt; der Beweggrund ist höhere Politik; es ist ein diplomatischer Schachzug gegen England, in demselben Augenblick, wo Rußland von Merw Besitz ergreift. Wir wollen uns deshalb nicht übermäßige Gewissensbisse machen, denn in der Politik und der Diplomatie haben Herzensangelegenheiten einmal keinen Raum, andererseits aber wollen wir auch der Vertrauensseligkeit nicht Raum geben, denn das jetzt plötzlich eingetretene schöne Wetter kann sich auch wieder einmal ändern. Also, wie der alte Fritz sagt: Toujours en vedette! - (Die Verdienste, die Fürst Bismarck sich um die Verbesserung unseres Verhältnisses zu Rußland sich erworben hat, sollen dabei keineswegs unterschätzt werden).
In Egypten gestalten sich die Dinge immer bösartiger. Die unter englischen Oberbefehl mit englischen Offizieren gestellte egyptische Armee hat gemeutert und sich gegen die englische Führung erklärt. Die englische Presse stellt die Forderung auf, daß England die egyptischen Angelegenheiten auf eine Zeitlang gänzlich in die Hand nehmen müsse. Es werden bedeutende Verstärkungen nach Egypten gesandt. General Gordon ist inzwischen glücklich in Karthum am Nil angekommen. Er hat eine Proclamation erlassen, worin der Mahdi zum Sultan des Kordofan ernannt, die Hälfte der Steuern nachgelassen und der Sklavenhandel gestattet wird. Die Aufständischen haben sogar Suakim angegriffen.
Während also General Gordon begonnen hat, den Sudan moralisch zu erobern, d. h. durch die Wiedergestattung der Sclaverei die Herzen der Sudanesen zu gewinnen und dem Mahdi abspenstig zu machen, geht einer nach dem andern von den noch in Egyptischen Händen befindlichen festen Punkten in den Besitz der Aufständischen über, und zwar ist es Osman Digma, einer .der Anhänger und Generale des Mahdi, dem sich jetzt auch Tokar übergeben hat, nachdem erst vor Kurzem Sinkalt in seine Hände gefallen ist. Englische Zeitungen sprechen mit nur zu berechtigtem Hohn über diese neueste Wendung der egyptischen Angelegenheiten; sie richten an Herrn Gladstone, der durch seine unbegreifliche Politik solch' eine Verhöhnung wohl verdiente, die Aufforderung, nun auch Osman Digma - der nebenbei bemerkt, als der Typus eines rohen, emporgekommenen Soldaten bezeichnet wird, - zum Emir des Ostsudans zu ernennen, da er seine Aufgabe ebenso vortrefflich gelöst hat, wie sein Herr und Meister, der durch Gladstone's Gnaden zum Sultan von Kordufan ernannt werden soll. Wenn sich Herr Gladstone, so wird hinzugefügt, dann noch entschlösse, dem neuernannten Emir eine angemessene Kriegsentschädigung zu zahlen, so hätte seine wahrhaft "christliche Politik" einen großartigen Erfolg erzielt.


- Einen 19 1/2pfündigen Hecht, ein bemoostes Haupt im wahren Sinne des Wortes, fing kürzlich ein Fischer in der Lahn bei Marburg. Auch im Innern war der Bursche bemoost, denn außer verschiedenen zum Theil noch lebenden Fischen, einigen Angelhaken etc. fand man in seinem Magen auch ein Darmstädtisches Halbguldenstück.

[ => Original lesen: 1884 Nr. 17 Seite 2]

- Die deutsche Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten beläuft sich jetzt auf jährlich 63 Millionen Dollar oder 264 Millionen Mark. In dieser Ziffer ist aber nicht das enthalten, was über Holland und Belgien nach den Vereinigten Staaten geht, so daß dieselbe sich um ein Gewisses, das aber nicht bekannt ist, höher stellt. Diese Ausfuhr setzt sich zum weit überwiegenden Theil aus Luxusartikeln Zusammen, oder solchen Gegenständen, welche die Amerikaner selbst fabriciren, aber nur deshalb aus Deutschland beziehe, weil sie so sehr billig sind. Wollene, baumwollene und seidene Strumpfwaaren, Sammt=, Seiden= und Plüschwaaren, Handschuhe, Spitzen, Stickereien, Frangen, Modeartikel, Porzellan= und Glaswaaren, Spielwaaren, musikalische Instrumente, Pelzwaaren, geistige Getränke, Chemikalien, das sind ungefähr die Hauptartikel unserer Ausfuhr nach Amerika, alles Gegenstände, welche die Amerikaner zur Noth entbehren, selbst fabriciren oder anders woher, wenn auch zu höheren Preisen, beziehen könnten. Was wir aus den Vereinigten Staaten beziehen (der Werthbetrag ist weit höher als derjenige der Ausfuhr) besteht hingegen aus nothwendigen Lebensbedürfnissen: Baumwolle, Getreide, Fleischwaaren, Petroleum, auch Tabak. Daß wir in einem Zollkrieg mit den Vereinigten Staaten als einen schweren Stand haben würden, leuchtet ein.
Mit viel größerem Recht als die Presse kann man den Buchhandel eine Großmacht nennen. Der deutsche Buchhandel nimmt auf der Erde jedenfalls die erste Stelle ein. Er ist mit 6312 Firmen (einschließlich 169 Filialen) über die ganze Erde verbreitet. Die Zahl der Firmen ist in Deutschland selbst 4819, auf Oesterreich=Ungarn kommen 686, auf das übrige Europa 706, auf die Vereinigten Staaten 86, auf Asien 5, auf Afrika 6 und auf Australien 4 Firmen. Der deutsche Verlagsbuchhandel beschäftigt 1340 Firmen ; 218 beschäftigen sich mit dem Kunst= und 148 mit dem Musikverlag. Der großartige Mittelpunkt des deutschen Buchhandels ist Leipzig. Von den 7190 Committenten desselben kommen allein auf Leipzig 5572 oder 77,5 PC. Es folgen Wien mit 571, Stuttgart mit 434, Berlin 273, Budapest mit 127, Prag mit 117 und Zürich mit 94 Committenten. In Leipzig halten 1499 auswärtige Buchhändler Lager, im Jahre 1883 sind 54 neue Lager eröffnet worden. Leipzig nimmt daher auch in Bezug auf Packetsendungen von sämmtlichen Oberpostdirektions=Bezirken des Reiches die erste Stelle ein. Allein nach den Vereinigten Staaten von Amerika führt Leipzig jährlich für 1 2/3 Millionen M. Bücher, Musikalien und Zeitungen aus.
- Reichsgerichtsentscheidung. Ueberschreitet ein Lehrer bei Ausübung des Züchtigungsrechts die ihm landesherrlich bestimmten Grenzen, so ist er nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 2. Strafsenats, vom 18. December v. J., wegen vorsätzlicher Körperverletzung mit Uebertretung seiner Amtspflichten aus §. 340 des Strafgesetzbuches resp. wegen fahrlässiger Körperverletzung mit Uebertretung seiner Amtspflichten aus §. 230 Abs. 2 zu bestrafen. Die früheren landesgesetzlichen Bestimmungen, insbesondere die preußische Kabinetsordre vom 14. Mai 1825, nach welcher die Ueberschreitung des Züchtigungsrechts unter Umständen nicht strafrechtlich, sondern nur disciplinarisch an dem Lehrer zu ahnden sei, sind mit dem 1. Oktober 1879, dem Tage des Inkrafttretens der Reichs=Justizgesetze, außer Kraft gesetzt.
- Das elektrische Roß ist erfunden. Es ist ein von zwei Engländern hergestelltes dreiräderiges Velociped, unter dessen Sitzbrett die Maschine und unter dieser die Batterie mit den Elementen sich befindet. Die Uebertragung der bewegenden Kraft erfolgt durch ein großes Zahnrad, das mit einem der hinteren Räder verbunden ist. Die Batterie speichert bei voller Ladung etwa 2 Pferdekräfte (1 maschinelle Pferdekraft = 2,55 lebendigen Pfkr.) auf. Bei den Fahrversuchen wurde eine Geschwindigkeit von 11 bis 15 Kilometern pro Stunde erreicht, doch kann dieselbe noch erheblich gesteigert, auch die Kraft der Elemente für längere Reisen vermehrt werden. Zwei Glühlichtlampen von je 4 Kerzenstärken ermöglichen sogar das nächtliche Reisen. Wohlfeil kann übrigens ein solches elektrisches Roß nicht sein.
- Von den Schanzen auf den Düppeler Höhen und Alsen, auf welche s. Z. Deutschland und Europa mit Spannung, gesehen hat wird bald jede Spur verschwunden sein. Die Munitionsvorräthe, die Geschütze etc. werden in diesen Tagen nach Küstrin, Glogau, Spandau etc. gebracht, die Blockhäuser sind auf Abbruch verkauft. Nur die Massengräber werden künftige Geschlechter an die blutigen Kämpfe erinnern, die um Düppel zur Befreiung deutschen Landes von der Fremdherrschaft stattgefunden haben.
- Eine technische Neuheit kommt durch den Erfinder G. Klotz in Dresden in den Handel. Es ist dies ein patentirter Schuhverschluß, welches jedes Knöpfen und Schnüren überflüssig macht. In die Seitentheile des aufgeschnittenen Oberleders sind Schienen aus bestem Stahl eingelassen, in welche sich eine leicht federnde Klappe hinauf und herunter bewegt und so den Schuh verschließt oder öffnet. Geöffnet gestattet der Schuh ein sehr leichtes Anziehen und giebt sich geschlossen vollständig nach dem Fuße, ohne der Bequemlichkeit Einhalt zu thun. Dieser Verschluß, von dem das Paar im Einzelnen 90 Pfennig., im Tausend 60 Pfennig. kostet, verdient den Vorzug vor dem Gummieinsatze, weil letzterer sich zugleich ausdehnt und abnutzt.
- Frau Mackay, die bekannte Amerikanerin in Paris, ist reich, sehr reich, aber nichts weniger als schön. Sie ließ sich aber bei dem berühmten Messonier malen. Das Bild wurde fertig und fiel so erschreckend ähnlich aus, daß es die Bestellerin nicht annehmen und bezahlen wollte. Gut, sagte der Maler, so stelle ich es aus, und er that es. Die Amerikanerin wütete, schickte ihm 70,000 Frcs. und hing das Bild in dem Cabinet auf, wo sie es nur mit dem Rücken ansehen kann. Dieses Bild und das falsche Spiel im aristokratischen Club sind die neuesten Pariser Geschichtchen.
- In Zürich starb kürzlich ein 58jähriger Junggeselle, der ein Vermögen von 10 Millionen Francs hinterließ, wovon Niemand eine Ahnung hatte, weil er, von der fixen Idee gepeinigt, daß er gänzlich verarmen werde, sich alle möglichen Entbehrungen auferlegte.
- In der Zeit der dressirten Ochsen und Schweine wird es interessant sein, zu erfahren, daß in Paris demnächst eine Truppe Hähne und Hennen, die beim Klange der Musik eine Reihe der kunstvollsten Tänze ausführen, auftreten wird. Die Thiere begreifen die ihnen gestellte Aufgabe mit nie geahntem Talente und scheinen sich in ihrem neuen Wirkungskreise sehr wohl zu fühlen. Der Berichterstatter dieser Nachricht fügt spitzfindig hinzu: Wenn nur die Hennen in ihrem Künstlerstolze das Eierlegen nicht vergessen!
- Vater: Schon wieder so ein schlechtes Zeugniß? Sprößling: Ja, Papa, du mußt schon ein ernstes Wort mit dem Lehrer reden, sonst macht er immer so fort.


Anzeigen.

In das hiesige Handelsregister Fol. XXI. Nr. 34, betreffend die Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt zu Schönberg ist heute eingetragen:

Col. 6. 1) "Aus dem Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt hierselbst ist dessen bisheriges Mitglied, der Schulze Wigger in Rüschenbeck, ausgetreten. An seine Stelle ist in der am 14. d. M. abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung der Actionäre dieser Anstalt der Kaufmann C. J. W. Burmeister hierselbst zum Mitgliede des Directoriums wiedergewählt worden und als solches durch die ad [29] act. anliegende notarielle Urkunde d. d. Schönberg den 14. Februar 1884, durch welche die Annahme der Wahl nachgewiesen wird und welche auch die Zeichnung des Namens seitens des p. Burmeister enthält, legitimirt."
2) "In Folge Beschlusses der am 14. d. Monats stattgehabten außerordentlichen Generalversammlung der Actionäre der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt sind in §. 23 der revidirten Statuten dieser

[ => Original lesen: 1884 Nr. 17 Seite 3]

Anstalt vom 26. Februar 1880 die Worte:
            "sodann
die des resp. Fonds à 4 %"
sowie der letzte Absatz, welcher lautet:
"Die Verzinsung des beim Abschlusse eines Jahres am 1. Juli sich ergebenden Reingewinnes beginnt mit dem zweitfolgenden ersten Juli und sind dabei Summen über 150 M. für 300 M., Summen unter 150 M. aber nicht zu verzinsen."
gestrichen worden." (cfr. ad [29] act.)

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 23. Februar 1884.
Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über die zu Lüdersdorf sub Nr. 6 belegene Büdnerei c. p. des Arbeitsmanns Hans Jochen Böttcher daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 19. April d. J.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 29. Januar 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Holz=Auction Nr. 23.

Am Mittwoch den 27. Februar Morgens 10 Uhr beim Gastwirt Michaelsen zu Selmsdorf bei freier Concurrenz

aus dem Heidenholze

1 eichen Nutzholzblock
5 Rmt. eichen Kluft 1. Cl.
17 Rmt. eichen Knüppel
8 Fuder eichen Durchforstholz 1. Cl.
1 Fuder eichen Pollholz
9 buchen Nutzholzblöcke
150 Rmt. buchen Kluft 1., 2. u. Knüppel
27 Fuder buchen Durchforst= und Pollholz
16 Fuder ellern Wadelholz 1. Cl.
4 Fuder weiden etc. Busch.
Schönberg, den 18. Februar 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 24.

Am Donnerstag den 6. März Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Thies in Ziethen nachstehende Holzsortimente, meistbietend bei freier Concurrenz, gegen Baarzahlung verkauft werden.

1. Aus dem Garnseerholze.

6 Rmt. eichen Kluft 2 und Knüppel
3 buchen Nutzholzblöcke
267 buchen Kluft 1, 2, Olm und Knüppel
45 Fuder buchen Pollholz
60 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel
2 Fuder Nadelholz Durchforstholz.

2. Aus dem Bahlen.

1 Rmt. eichen Kluft 1. Cl.
10 Fuder eichen Durchforstholz 1. Cl.
46 Rmt. buchen Kluft 2 und Olm
75 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel.
2 Fuder Nadelholz Durchforstholz.
3. Aus dem Schlagbrügger Holz.
6 Fuder eichen Durchforstholz.
37 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel.
Schönberg den 24. Februar 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction
im Vitenser Forste,
Revier: Woitendorfer Holz,
am Mittwoch den 27. Februar 1884

unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

Eichester zu Nutz= und Phalholz
buchen Drümme
buchen Kluftholz
buchen Knüppelholz
buchen Zweigholz
birken Wagendeichsel
birken Wadelholz in Fuderhaufen
ellern Schleete.
Versammlung Morgens 10 Uhr beim Holzwärterhause zu Woitendorf.
Rehna, den 19. Februar 1884.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz.

Die 31. ordentliche General=Versammlung der Herren Vereinsmitglieder wird am

Dienstag den 4. März d. J.
Morgens 11 Uhr

zu Schwerin in Stern's Hotel stattfinden und kommen folgende Gegenstände zur Verhandlung:

1. Bericht über die im Jahre 1883 stattgehabte Verwaltung und Vorlage der Rechnung vom 1. März 1883/84. sowie der revidirten Rechnung pro 1882/83.
2. Wahl eines Rechnungs=Revisors.
3. Wahl neuer Districts=Beamte für die nach Ablauf ihrer Dienstzeit statutenmäßig ausscheidenden Herren.

4. Beschlußnahme über folgende Anträge:
a. betreffend die Vertheilung der Beiträge nach Gefahrklassen.
b. die Befugniß der Districts=Vorsteher in der Weise zu erweitern, daß dieselben Schäden bis auf versicherte 1000 Centner Ernte=Ertrag unter Zuziehung eines Taxanten feststellen können.
5. Wahl einer Revisions=Committe nach Vorschrift des §. 41 der Statuten.
6. Beschlußnahme über Vereins=Angelegenheiten, welche von der Direction zur Entscheidung der General=Versammlung gestellt werden.
Die Herren Vereins=Mitglieder werden ersucht, sich zahlreich einzufinden.
Grevesmühlen den 30. Januar 1884.

Die Direction.
M. von Leers auf Mühlen Eixen.


Cajüte M. 300. Zwischendeck M. 80. Kind. unt. 12 d. Hälfte, unt. 1 Jahr 9 M.

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Schönberg.                                                     H. Upahl, Gärtner


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W. Nothdurft.          


[ => Original lesen: 1884 Nr. 17 Seite 4]

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Größte rothe Riesen à Pfd. 50 Pfennig.

                                   empfiehlt
Schönberg.                                                H. Upahl, Gärtner.


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Kalk à Tonnne 150 Pfd. M. 2 ohne Tonne,
Kalk 6 Tonnen 900 Pfd. M. 11 ohne Tonne,
1 Tonne Cement 360 Pfd. M. 7,50 ohne Tonne,
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W. J. Heymanson, Lübeck, Trave 300.


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                                                    Gastwirth F. Sterly,
                                                    Selmsdorf.


Zahnschmerzen aller Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


2500 Dachreth
hat abzugeben                                                    
                                                    Wwe. Hagen=Rupensdorf.


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                                                    W. Maass.


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                                                    Kornbranntweinbrennerei
                                                    von Robert Bockemüller,
                                                    Hasselfelde bei Nordhausen.


Fenchelhonig
empfiehlt in Flaschen zu 50 Pfennig und 90 Pfennig.                                                    
                                                    die Apotheke zu Schönberg.


Gesucht wird zu Ostern auf Hof Wahrsow ein Vorknecht u. eine Köchin.


Knaben oder Mädchen vom Lande, welche die hiesige Schule besuchen sollen, finden in der Nähe der Schule in einer bürgerlichen Familie freundliche Aufnahme.

Näheres Kalter=Damm Nr. 6.       


Auf dem Wege vom Röggeliner Holze nach Carlow ist am Donnerstag den 21. d. von einem Knechte ein Rock verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung abzugeben beim Gastwirth Eckmann in Carlow.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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