No. 15
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. Februar
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 15 Seite 1]

     Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß dem Ehemanne der Besitzerin der Schulzenstelle zu Lindow, dem früheren Schmied R. Kopp, die Ausübung der Funktionen eines Schulzen für die genannte Ortschaft übertragen ist.

     Schönberg, den 13. Februar 1884.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Windthorst renomirte neulich im Landtage, er habe in öffentlicher Versammlung in Düsseldorf einem angesehenen evangelischen Geistlichen zugerufen, er sei jeden Tag bereit, mit ihm, wo er wolle, über die päpstliche Unfehlbarkeit zu disputiren. Professor Schlotte in Halle hebt den Handschuh auf und schreibt: Dr. Luthers 33. Satz wider die Bannbulle Leos X. lautet: "Ketzer verbrennen ist wider den Willen des heiligen Geistes." Der Papst behauptet dagegen: "Ketzer verbrennen ist der Wille des Heil. Geistes". - Ich frage nun Herrn Windthorst: "Ist es göttlicher Wille, daß man Ketzer verbrenne oder nicht? Hatte in betreff dessen der Papst Recht oder Luther? Wenn der Papst, wo bleibt die Gewissensfreiheit? Wenn Luther, wo bleibt die päpstliche Unfehlbarkeit? In dem einen wie in dem andern Falle: Wo bleibt Ew. Excellenz?
Ueber die Auswanderung des Jahres 1883 liegen jetzt genaue Nachrichten vor. Danach war die Abnahme gegen das Vorjahr doch nicht so bedeutend, wie man anfangs annahm. Ueber Hamburg, Bremen und Stettin wurden befördert 201,308 Personen (gegen 232,210 im Vorjahre), darunter sind 143,405 deutsche Reichsangehörige (gegen 168,454 im Vorjahr.)
Das Gutachten der preußischen wissenschaftlichen Deputation für das Medicinalwesen, betreffend die Ueberbürdung der Schüler in den höheren Lehranstalten, an den Cultusminister, ist dem preußischen Abgeordnetenhause zugegangen. Es verbreitet sich über die zum Militairdienst untauglich befundenen Schüler, über Selbstmord und Geisteskrankheiten unter den Schülern, über Kurzsichtigkeit, Blutandrang zum Kopf, Kopfweh, Nasenbluten und allgemeine Schwächezustände der Schüler, indem es anerkennt, daß alle diese Erscheinungen vielfach auf die Arbeitsüberbürdung der Schüler zurückzuführen seien. Im Großen und Ganzen geht daraus hervor, daß die Schul= und Arbeitszeit eine durchaus anderweite Eintheilung erheische. Schließlich wird die Nothwendigkeit einer umfassenden Betheiligung der Aerzte bei Beaufsichtigung der Schule betont.
Wie verlautet, wird eine Vorlage wegen der Herabsetzung der Anwaltsgebühren in Vorbereitung.
Der General der Cavallerie von Tümpling ist gestorben.
In Cochinchina hat eine zweite Christenniedermetzelung stattgefunden.
In Wien wird der bevorstehenden Orientreise des Oesterreichischen Kronprinzenpaares eine große politische Bedeutung beigelegt, man vergleicht dieselbe sogar mit der Reise des Deutschen Kronprinzen nach Madrid und Rom. Kronprinz Rudolph und Kronprinzessin Stephanie würden im April nach Konstantinopel reisen und dort acht Tage verweilen.
In der letzten Sitzung des österreichischen Abgeordnetenhauses ist das Gesetz über die Entschädigung unschuldig Verurtheilter angenommen worden. Die Höhe der Entschädigung ist zwar nicht festgesetzt, doch muß sie geleistet werden und wird jedenfalls durch richterliches Erkenntniß bestimmt. Bei einem unschuldig Hingerichteten kann die Familie Entschädigung beanspruchen. Für unschuldig verbüßte Untersuchungshaft wird keine Entschädigung geleistet.
Ueber dreihundert Personen sind wegen socialistischer Umtriebe vom 31. Januar bis 7 Februar aus Wien verwiesen worden. Die in Wien erscheinende Deutsche Wochenschrift entwirft ein ungemein trauriges Bild von dem in Wien herrschenden Geiste, wonach man annehmen muß, daß die Zustände in dieser Hinsicht noch schlimmer geworden sind, wie sie s. Z. durch die Flammen des Ringtheaterbrandes eine so grelle Beleuchtung fanden. Klägliche Gesinnungsschwäche, Liebedienerei und Ordenssucht im Gemeinderath, der Geist des "Rette sich wer kann" und des "Nach uns die Sündfluth" auch in der Presse (mit rühmlichen Ausnahmen), das Volk von seinen Vertretern und Vertheidigern verlassen - so ist der geistige Zustand der einst so tapfern Kaiserstadt an der blauen Donau. Es scheint fast, daß die Vergnügungssucht, infolge deren Wien mit der Zeit berüchtigt geworden und die jetzt auch über den unangenehmen Eindruck des kleinen Belagerungszustandes hinaushelfen muß, den letzten Rest vom geistigen Nerv bei diesen modernen Phäaken ertödtet habe.


- Das Reichsgericht in Leipzig hat am 6. März 1883 in einer Sitzung der vereinigten Strafsenate eine Entscheidung über Studentenmensuren gefaßt, die seitdem für alle Gerichte maßgebend geworden ist. Sie geht dahin, daß Studentenmensuren mit geschliffenen Schlägern allgemein und ohne Ausnahme als strafbare Zweikämpfe erklärt werden. Diese Entscheidung hat in einer der letzten Verhandlungen des preußischen Landtages eine Rolle gespielt.
- Aus dem Bagno in Toulon sind 32 Galeerensträflinge, nachdem sie die Wächter gebunden, am Sonntag ausgebrochen. Die Stadt ist in größter Aufregung.
- Das Ohiothal in Nordamerika ist von einer neuen Ueberschwemmung heimgesucht worden, schlimmer als die des Jahres 1882.
Während von vielen Seiten den Messen die fernere Lebensfähigkeit abgesprochen wird und dieselben seit einer Reihe von Jahren auch thatsächlich zurückgegangen sind, werden in Leipzig in jüngster Zeit Anstrengungen zur Widerbelebung dieser Handelseinrichtung gemacht. Herr Eduard Berthold hat in den Räumen des Krystallpalastes mit einer Musterausstellung der Kurzwaarenbranche den Anfang gemacht und, wie es scheint, mit gutem Erfolg. Wie Herr Berthold mittheilt, haben fast sämmtliche Aussteller Plätze auf die nächsten fünf

[ => Original lesen: 1884 Nr. 15 Seite 2]

Jahre belegt und es sei zur nächsten Ostermesse eine ansehnliche Menge neuer Aussteller angemeldet.
- Vor einiger Zeit ging ein Artikel über die amerikanischen Millionäre durch die Zeitungen, in welchem es hieß, von allen diesen Reichen lasse sich nur mit wenigen Ausnahmen behaupten, daß ihr Reichthum kein Segen für die Menschheit sei. Fast alle seien von der schrecklichen amerikanischen Krankheit der Dollarsucht befallen. Gewiß hat Mancher dies mit einem Lächeln des Erstaunens gelesen und sich gefragt, ob denn die europäischen Millionäre etwa Geldhasser sind und der Menschheit so sehr nützen? Ein Kenner amerikanischer Verhältnisse kann aber der Schreiber dieses Artikels nicht gewesen sein, sonst würde er ungefähr das Gegentheil berichtet haben. In Amerika gehören die Millionäre, die keinen Gemeinsinn bekunden, eher zu den Ausnahmen, als daß sie Regel wären. Und zwar bekunden sie diesen Gemeinsinn meist in der großartigsten Weise, in einer Weise, wie er in Europa, mit alleiniger Ausnahme von England gar nicht vorkommt. Fast kein Jahr vergeht, bezeugt Du Bois Raymond, wo nicht eine großartige Stiftung ins Leben gerufen wird. Stiftungen unter einer halben Million kommen so häufig vor, daß man kaum noch Notiz davon nimmt.
- Was Alles in Rußland verschwindet. Vor vielen Jahren wurde vom Kriegsgouverneur des Transbaikailgebietes die Station Ukyrsk für den Transport der Arrestanten ins Leben gerufen. Der Gouverneur wurde für diese Schöpfung von der Centralregierung belobt, die auch die etatmäßigen Gelder für Beheizung, Beleuchtung, Besoldung der Wachmannschaften, für die Instandhaltung der Baulichkeiten ausreichend bewilligte. Kürzlich machte der Gouverneur eine Inspectionsreise, um sich persönlich von dem Zustande seiner Schöpfung, auf die er nicht wenig stolz war, zu überzeugen. Es wäre aber für ihn viel leichter gewesen, eine Katze auf den bekannten Vexirbildern zu finden, als seine Etappenstation Ukyrsk. Kein Häuschen, kein Wächter, kein Stein war vorhanden. Den Grund dafür kann man sich denken; die etatmäßigen Gelder flossen in die Taschen der Beamten, die eine herrliche, aber für den Gouverneur nicht wahrnehmbare Station errichteten.
- Das Handwerk der Nihilisten hat zwar keinen goldenen, aber einen doppelten Boden. Der Koffer eines Reisenden der aus der Schweiz kam und auf der russischen Grenzstation durchsucht wurde, zeigte die Merkwürdigkeit, daß er sehr schwer blieb, auch nachdem er ausgeleert war. Die Beamten, deren Augen nicht durch ein Geldstück geblendet waren, suchten genauer und fanden einen Doppelboden und in demselben zahlreiche revolutionäre Aufrufe und Schriften. Sie konfiscirten nun den Koffer sammt seinem Herrn.
- Bei einem Costümball in Wiesbaden trug eine Prinzessin Leuchtenberg einen Schmuck von 2 Millionen Rubel und jedes Haar auf ihrem Kopfe kostete einen Rudel; denn sie hatte einen Friseur aus Paris kommen lassen, um sich das Haar machen zu lassen.
- Im nordamerikanischen Staat Maine werden hölzerne Häuser fabrikmäßig angefertigt und auf Bestellung in kurzer Zeit geliefert. So wurden von einer solchen Fabrik kürzlich 50 Wohnhäuser nach Cape May bei Philadelphia geliefert, die gleich von Hunderten von Menschen bezogen wurden. Hotels und Villen werden ebenso schnell geliefert wie gewöhnliche Häuser.
- Ein ungarischer Hochzeitszug von 35 Personen fuhr in 7 Wagen über die zugefrorene Theiß, das Eis brach und Braut und Bräutigam und alle Gäste ertranken, nur ein Zigeuner=Musikant rettete sich.
- Welch wichtige Dienste die medicinischen und chirurgischen Versuche an lebenden Thieren leisten, davon hier ein schlagendes Beispiel. Blausäure und Strichnin sind bekanntlich die furchtbarsten Gifte, um Thiere schnell und sicher zu tödten. So wendete auch vor kurzem ein englischer Forscher, Dr. Parkinson, zur Tödtung eines Hundes Strychnin an; dasselbe wirkte jedoch diesmal nicht rasch genug, weshalb er dem Thiere zur Beendigung seiner Qualen eine tüchtige Dosis Blausäure reichte. Der Zustand des Hundes, der nun eigentlich hätte "doppelt todt" sein müssen, besserte sich in auffallender Weise und das Thier, das bereits im Todeskampfe gelegen, erholte sich sehr schnell und wurde wieder völlig gesund. Diese durch einen Zufall gemachte Beobachtung suchte Dr. Parkinson nun durch weitere Versuche zu erproben und wiederholte das Experiment an einer Anzahl von Katzen und zwar stets mit demselben Erfolg. So ist es der Wissenschaft mit Hilfe der Vivisection gelungen, die sehr bedeutsame Thatsache festzustellen, daß die Blausäure ein wirksames Gegenmittel gegen Strychnin ist.
- Einen überaus schrecklichen Tod erlitt eine arme Dienstmagd zu Brenndorf in Siebenbürgen. Sie hatte in Kronstadt ihren Dienst heimlich verlassen und sich in ihrem Heimathsort im leerstehenden Hause ihres Bruders verborgen. Nachdem man das Mädchen längere Zeit nicht gesehen, durchsuchte man die leerstehende Wohnung, welche von innen verriegelt gefunden, und fand schließlich den Leichnam des Mädchens in einer Truhe. Die Untersuchung hat ergeben, daß das unglückliche Wesen, welches wahrscheinlich aus Furcht, weil es aus dem Dienst entwichen war, sich in dieser Truhe verbergen wollte, durch Zuschlagen des mit Widerhaken versehenen Schlosses (sogenanntes Schnappschloß) im eigenen Versteck lebendig begraben. Vollständig angekleidet lag der zusammengekrümmte Leib des Mädchens auf der linken Seite, trockenen Schaum vor der Nase und den aufgeschwollenen Lippen, die Augen herausgetrieben, die ehemals dunkelblonden Haare fast ergraut, so wurde das bedauernswerthe Opfer eigener Unvorsichtigkeit gefunden.
- Ziemlich weit auseinander sind Lord Garmoyle in London und seine Geliebte, eine Schauspielerin, der er die Ehe versprochen hat. Er hat ihr als Abfindung 10,000 Pfd. Sterling geboten, sie verlangt 100,000.
- Ein grausiges Verbrechen, wie es vielleicht einzig in der Art dastehen dürfte ist in dem Orte Hochstädten (Kreis Meisenheim, Rheinland) verübt worden: ein Vater, der Sattler K., erschoß seinen eigenen 13jährigen Sohn, weil dieser sich wider Wissen und Willen des Vaters eine Kleinigkeit gekauft hatte. Nachdem der Unmensch seinen Sohn zuerst gescholten und dieser ihn vielleicht durch einige Widerworte gereizt hatte, ergriff er ein Gewehr und Schoß dem Knaben eine Kugel durch die Brust, so daß derselbe todt zu Boden stürzte. Der Verbrecher suchte den Glauben zu erwecken, der Knabe habe sich selbst erschossen, er wurde jedoch bald entlarvt und in das Gefängniß abgeführt.
- Mit Zeitungen, die man nicht bezahlt hat, kann man nicht piano genug umgehen. Das sehr wohllöbliche Amtsgericht in Nürnberg hat das Mitnehmen von Zeitungen aus öffentlichen Lokalen für Diebstahl erklärt und mit drei Tagen Gefängniß bestraft. Das Zerreißen von Zeitungen ist als höchst strafbare Sachbeschädigung anzusehen.


Anzeigen.

Der hinter den Arbeiter Kessin aus Selmsdorf unterm 2. d. M. wegen Diebstahls erlassene Steckbrief ist durch Ergreifung des Verfolgten erledigt.
Neustrelitz, den 12. Februar 1884.

Der Erste Staatsanwalt.
H. Götze.

R. Funck.       


Zur Zwangsversteigerung der in Folge desfallsigen Antrags beschlagnahmten, der Ehefrau des Büdners Bröcker, Catharina geb. Oldörp zu Lüdersdorf gehörigen Büdnerei c. p. steht vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an:

1) der Verkaufstermin auf

Freitag, den 29. Februar 1884,
Vormittags 11 Uhr

2) der Termin zum Ueberbot auf:

Freitag, den 25. März 1884,
Vormittags 11 Uhr.

Ferner ist Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die Grundstücke und an die zur Immobiliarmasse derselben gehörenden Gegenstände (Zubehör), soweit sie nicht gesetzlich von der Meldungspflicht ausgenommen sind, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheil der Abweisung und des Ausschlusses auf

[ => Original lesen: 1884 Nr. 15 Seite 3]

Freitag, den 29. Februar 1884,
Vormittags 11 Uhr

angesetzt.
Dem Schuldner und den bei der Zwangsversteigerung betheiligten Gläubigern wird hiermit freigelassen, zu dem Zwecke einer endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen deren Entwurf zwei Wochen vor dem ersten Verkaufstermine auf der Gerichtsschreiberei I. hieselbst zur Einsicht der Betheiligten ausliegen wird, in dem Termine zu erscheinen, sowie innerhalb acht Tagen vor diesem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen einzureichen.
Schönberg den 21. November 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Vom 24. Februar d. J. ab wird bei dem hiesigen Postamte an den Sonntagen, gesetzlichen Feiertagen und am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers der Schalterdienst nur noch

von 7 (Sommer) bz. 8 Uhr (Winter) bis 9 Uhr Morgens und von 5 bis 6 Uhr Abends
wahrgenommen werden.
Für den Telegraphendienst bleibt die besondere Dienstzeit von 12 bis 1 Uhr Mittags an den gedachten Tagen auch ferner bei Bestand.
Schönberg (Mecklb.), 15. Februar 1884.

Kaiserliches Postamt.
Krüger.


Holz=Auction Nr. 20.

Am Freitag den 22. Februar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Wienck zu Sülsdorf nachstehende Holzsortimente aus dem Sülsdorfer und Kleinfelder Zuschlag meistbietend bei freier Concurrenz gegen Baarzahlung verkauft werden:

2 eichen Nutzholzblöcke
27 Rmt. eichen Kluft 1 und 2. Cl.
75 Rmt. eichen Knüppel
11 Fuder eichen Durchforstholz 1. Cl.
22 Fuder eichen Durchforstholz 2. und 3. Cl. für Kiepenmacher.
11 Fuder eichen Pollholz
6 buchen Nutzholzblöcke
264 Rmt. buchen Kluft 1. u. 2. und Knüppel
1 Fuder buchen Durchforstholz 1. Cl.
29 Fuder buchen Pollholz
6 Fuder Fauleschen u. Weiden Busch
11 Rmt. Nadelholz Knüppel
1/2 Fuder Dorn.
Schönberg, den 11. Februar 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 19.

Nicht am Freitag den 22. sondern am Sonnabend den 23. Februar Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf.

Lenschower Tannen=Revier.

14 Stück Kiepentannen
228 Rmt. tannen Kluft
37 Rmt. tannen Knüppel
42 Rmt. tannen Rodestämme
40 Fuder tannen Durchforstholz von Bohnenstangen= bis Hopfenstangenstärke.
Der Forstaufseher Radloff zu Lüdersdorf giebt nähere Auskunft über den Standort des Holzes.
Schönberg den 11. Februar 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 21.

Am Montag den 25. Februar Morgens 9 Uhr beim Gastwirth Boye zu Schönberg

1. aus dem Niendorfer Holze

10 Rmt. Fichten Kluft und Knüppel

2. aus dem Rupensdorfer Holze

25 Rmt. eichen Knüppel
140 Rmt. buchen Kluft und Knüppel
2 Fuder buchen Durchforstholz
20 Fuder buchen Pollholz.
3 Rmt. ellern und weiden Knüppel
35 Rmt. fichten Kluft und Knüppel
25 fichten Leiterbäume.
Schönberg den 18. Februar 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 22.

Am Dienstag den 26. Februar Morgens 9 Uhr beim Gastwirth Eckmann zu Carlow

1. aus dem Carlower Holz.

14 Rmt. eichen Kluft 2. Cl.
1 Fuder eichen Pollholz
7 Rmt. eichen Späne
2 Rmt. buchen Kluft 2 Cl.
1 Fuder buchen Durchforstholz 2. Cl.
27 Rmt. Nadelholz und Aspen Kluft und Knüppel.

2. aus dem Röggeliner Holz

1 eichen Nutzholzblock
43 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
2 Fuder eichen Durchforstholz 1. Cl.
5 buchen Nutzholzblöcke,
169 Rmt. buchen Kluft 2. Cl. u. Olm=Anbruch
36 Fuder buchen Durchforst= und Pollholz
31 Rmt. aspen Olm
4 Fuder ellern Wadelholz
12 Rmt. tannen Kluft.
Schönberg den 17. Februar 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 23.

Am Mittwoch den 27. Februar Morgens 10 Uhr beim Gastwirt Michaelsen zu Selmsdorf bei freier Concurrenz

aus dem Heidenholze

1 eichen Nutzholzblock
5 Rmt. eichen Kluft 1. Cl.
17 Rmt. eichen Knüppel
8 Fuder eichen Durchforstholz 1. Cl.
1 Fuder eichen Pollholz
9 buchen Nutzholzblöcke
150 Rmt. buchen Kluft 1., 2. u. Knüppel
27 Fuder buchen Durchforst= und Pollholz
16 Fuder ellern Wadelholz 1. Cl.
4 Fuder weiden etc. Busch.
Schönberg, den 18. Februar 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Am Mittwoch den 20. d. Mts.
Morgens 11 Uhr

sollen auf dem früheren Schulzengehöft zu Rodüchelsdorf bei Rehna öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

mehrere Kühe, Starken, Börmkälber, Schafe und Hühner.
Gadebusch, den 9. Februar 1884.

Kollmorgen,
Amtslandreiter.


Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz.

Die 31. ordentliche General=Versammlung der Herren Vereinsmitglieder wird am

Dienstag den 4. März d. J.
Morgens 11 Uhr

zu Schwerin in Stern's Hotel stattfinden und kommen folgende Gegenstände zur Verhandlung:

1. Bericht über die im Jahre 1883 stattgehabte Verwaltung und Vorlage der Rechnung vom 1. März 1883/84. sowie der revidirten Rechnung pro 1882/83.
2. Wahl eines Rechnungs=Revisors.
3. Wahl neuer Districts=Beamte für die nach Ablauf ihrer Dienstzeit statutenmäßig ausscheidenden Herren.

4. Beschlußnahme über folgende Anträge:
a. betreffend die Vertheilung der Beiträge nach Gefahrklassen.
b. die Befugniß der Districts=Vorsteher in der Weise zu erweitern, daß dieselben Schäden bis auf versicherte 1000 Centner Ernte=Ertrag unter Zuziehung eines Taxanten feststellen können.
5. Wahl einer Revisions=Committe nach Vorschrift des §. 41 der Statuten.
6. Beschlußnahme über Vereins=Angelegenheiten, welche von der Direction zur Entscheidung der General=Versammlung gestellt werden.
Die Herren Vereins=Mitglieder werden ersucht, sich zahlreich einzufinden.
Grevesmühlen den 30. Januar 1884.

Die Direction.
M. von Leers auf Mühlen Eixen.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 15 Seite 4]

Kein Prophet gilt in seinem Lande!

     Herrn Fenchelhonigfabrikanten L. W. Egers in Breslau.
Seit Jahren habe ich Ihren Fenchelhonig*) mit Erfolg gegen Husten angewandt. Ich lebte bis vor sieben Wochen in Sachsen, wo ich dies schätzbare Mittel fast in jeder besseren Droguenhandlung zu kaufen bekam, hier in Münsterberg bekommt man es leider nicht. (Folgt Auftrag) u. s. w.

Münsterberg.                           Lieutenant a. D. Wiegand, Bürgermeister der Stadt Münsterberg.
--------------

       *) Der L. W. Egers'sche Fenchelhonig ist nur echt, wenn die Flasche Siegel, Namenszug und im Glase eingebrannt die Firma von L. W. Egers in Breslau trägt, und in Schönberg allein zu haben beim Buchbinder C. Sievers.


Baugewerk-, Maschinen- und Mühlenbau-Schule
Neustadt in Mecklenburg. Auskunft durch den Director Jentzen.


Als Verlobte empfehlen sich:

Wilhelmine Oldenburg
F. Zürner.
Schönberg.                                                    Grevesmühlen.


Durch Gottes Gnade wurde meine liebe Frau von einem todten Knaben leicht entbunden.
Ziethen, den 17. Februar 1884.

P. Russwurm.         


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brillant von Qualität und Farbe empfehlen sehr billig

Gebr. Burchard.       


Regenmäntel und Jaquetts
in großer Auswahl und neuesten Facons empfehlen
zur Confirmation

Gebr. Burchard.       


Große Auswahl

in farbigen Kleiderstoffen, worunter viele Partiewaaren, empfehlen als sehr billig und gut

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In guten

schwarzen Seidenzeugen

hatten wir Gelegenheit mehrere Stücke recht vortheilhaft einzukaufen und geben wir solche billigst wieder ab.

Gebr. Burchard.       


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Mittwoch u. Sonntag
mit Deutschen Dampfschiffen der
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• August Bolten, Hamburg.
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Fr. Frick u. J. F. Schultz in Röbel.


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Ratzeburg, den 1. Februar 1884.

C. Bartels jr.       


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                                                              Lübeck Joh. Str. Joh. Q. 31.


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Sonnabend, den 23. Februar: Auf vielfaches Verlangen
Nachmittags präcise 4 Uhr. Ende 6 1/2 Uhr.
"Der Bettelstudent".
Große Operette in 3 Acten von Carl Millöcker.
Preise der Plätze:

I. Rang       M. 3,00.              Parterre       M. 1,00.
Parquet      M. 2,50.              III. Rang      M. 0,70.
II. Rang      M. 1,25.              Gallerie        M. 0,50.

Auswärtige Vorherbestellungen auf Billets werden Theaterbureau Fischergrube 459 erbeten, und sind die bestellten Billets am Tage der Vorstellung an der Theaterkasse abzuholen.

W. Hasemann.       


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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