No. 1
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Januar
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 1 Seite 1]

Heute und morgen werden die geheimen Reichstagswahlen noch nicht in öffentliche umgewandelt werden, aber die Regierung, vor allem Fürst Bismarck beschäftigt sich ernstlich mit dem Gedanken. Was Minister v. Puttkammer neulich darüber gesagt hat, hat er im Auftrage Bismarcks gesagt. Das wird von Bismarcks Zeitung, der N. A. Z. in Berlin, ausdrücklich bestätigt. Es liegt Bismarck, wie man liest, an der öffentlichen Abstimmung, das allgemeine gleiche Wahlrecht will er nicht gefährden, sondern es sogar auf die Wahlen zum Landtag und zu den Gemeindevertretungen ausdehnen. Der Stein ist aber in's Wasser geworfen und zieht immer weitere und tiefere Kreise und bei den nächsten Wahlen wird es auch Wirbel geben.
Daß die Politik in die Weihnachtsferien gegangen ist , merkt man sehr gut an den Zeitungen, besonders den spaltenreichen. Ein Unglück ist das nicht, denn oft ist das, was nicht in den Zeitungen steht, interessanter als das, was drin zu finden ist. Man hat da Zeit, sich auch mal um andere Dinge zu kümmern, als um die leidige Politik, die mindestens ebensoviel Unheil anrichtet, als sie Segen schafft. Die Engländer verstehen sich am besten darauf, denn sie wissen überall ihr Schäfchen zu scheeren. Wo nur was los ist, sind sie bei der Hand mit ihrer Vermittelung und ihrem Schutz. Umsonst ist natürlich der Tod, und das wollen sie auch wieder in der Streitigkeit zwischen Frankreich und China bewahrheiten. Nach der Kölner Z. hat England mit China einen geheimen Vertrag geschlossen, worin es diesem bei Eintritt gewisser Ereignisse seine Vermittelung zusichert. In dem Vertrag ist denn auch ein Artikelchen, nach welchem England für diesen Liebesdienst die Insel Hainan zufallen soll. Das wäre kein schlechtes Geschäft, denn die Insel ist ungefähr viermal so groß wie Cypern, zählt 3 Mill. Einwohner und ist reich an werthvollen Producten.
König Humbert von Italien hat die Einladung des deutschen Kronprinzen zu einem Gegenbesuche in Berlin angenommen und wird derselbe wahrscheinlich im Frühjahr stattfinden.
Es circuliren Gerüchte, daß die Verwaltung der Reichslande demnächst wegen des hohen Alters des Feldmarschalls von Manteuffel in andere Hände übergehen werde.
Die Umwandlung der gegenseitigen Gesandtschaften in Madrid und Berlin zum Rang von Botschaften soll demnächst bevorstehen.
In Petersburg ist der Chef der Geheimpolizei Obristlieutenant Sudeikin am 30. December durch einen Dolchstoß ermordet, sein Gehülfe schwer verwundet. Sudeikin war ein ungemein kräftiger Mann, eine hünenhafte Erscheinung. Daß es sich um ein nihilistisches Attentat handelt, ist zweifellos. Sudeikin war einer der Gründer der Gesellschaft zum Kampfe gegen den Terrorismus. Die Polizei hat bei Sudeikin einen Drohbrief vorgefunden, welcher ein gleiches Schicksal dem Minister des Innern Grafen Tolstoi und dem Oberpolizeimeister von Petersburg General Grosser ankündigt.
Der deutsche Schulmeister, dem in den Kriegen von 1866 und 1870 so große Dinge nachgerühmt wurden, spielt neuerdings in Frankreich die Rolle eines Hausgeistes oder des Knechtes Ruprecht. Er wird in Frankreich angerufen, wenn dem Schüler das Pensum zu groß, dem Cadetten das Studium zu schwer, dem Soldaten die Uebung zu hart und die Mannszucht zu streng erscheint. Durch das Wort "in Deutschland geschieht's" wird das Volk der Revolution zum geschmeidigen Wachs in der Hand seiner Führer. Kein Tumult ist seit Jahren in Frankreich ausgebrochen, bei welchem nicht sofort in den Zeitungen die Mitwirkung deutscher Spione als Thatsache gemeldet wurde. Die Unterdrückung der Bewegung, die vielleicht der Polizei schwer geworden wäre, gelang spielend dem Hausgeiste, dem Knecht Ruprecht. Wenn der Fabrikant, der Präfekt oder der Zeitungsschreiber den streikenden Arbeitern zuruft: "Ihr befördert die deutsche Concurrenz und werdet von den Deutschen aufgefressen!" so lassen sie sich willig jede Lohnherabsetzung gefallen. Es fehlt nur noch, daß der bekannte Ruf des Nachtwächters von Angouleme seinen Ruf "maris, donnez des citoyens à la patrie!" (ihr Frauen, schenkt dem Vaterlande Bürger) mit einem Winke auf Deutschland begründet, um die langsame Zunahme der Bevölkerung zu beschleunigen.
Aus Paris schreibt man: Die Waffenerfolge Frankreichs in Tonkin haben die Ansprüche, die man hier gegen China formulirt, gesteigert. Die französische Nation lasse sich durch den Zauber des militärischen Erfolges fortreißen, der Krieg habe für sie nichts Schreckliches mehr.
Wie's in England aussieht, zeigt folgendes Bild. Als der Premierminister Gladstone dieser Tage auf seinem Landgut Hawarden mit Frau und Tochter in die Kirche ging, schritten vor und hinter ihnen Polizeileute mit gezogenen Revolvern, und so auf jedem Ausgang.


- Die Arbeitslampe auf dem Schreibtische unseres Kaisers ist eine einfache Oel=Schiebelampe, wie sie kaum noch seit Erstehung der Petroleumlampen auf dem Tische der einfachsten Bürger zu finden ist. Warum aber diese Neuerungen der Petroleumlampe für den in der "historischen" Ecke des Palais stehenden Arbeitstisch des Kaisers nicht eingeführt ist, hat seinen ganz besonderen Grund, über den wir unseren Lesern heute Näheres mittheilen können. Der hohe Herr, dessen Anspruchslosigkeit und Sparsamkeit ja bekannt ist, pflegt nämlich, wenn er die Feder niederlegt, das Lesen unterbricht, oder sich nach einem anderen Zimmer begiebt, sofort den Docht der Lampe herunterzuschrauben. Als die Petroleumlampen aufkamen, setzte der Kammerdiener Krause auch eine solche auf den Arbeitstisch seines kaiserlichen Herrn. Die schlimmen Folgen blieben bei der Gewohnheit des Monarchen aber nicht aus, denn die Petroleumlampen vertragen bekanntlich das Herunterschrauben nicht und entwickeln einen unerträglichen Qualm, wenn der Docht nicht genügend aus der Tülle hervorragt. Das kaiserliche Arbeitszimmer war in Folge dessen an manchem Abend ganz ungeheuerlich "verräuchert" und Krause erklärte schließlich: "Nee Majestät, so geht das mit der Lampe nicht !" - "Ja was wollen wir thun, Krause," entgegnete der Kaiser, wollen wir wieder eine Oellampe nehmen? Du weißt doch, meine Augen sind jetzt schwächer geworden und brauchen mehr Licht!" - "Na Majestät da lassen wir eine neue Lampe mit recht großem Brenner bauen, dann haben wir

[ => Original lesen: 1884 Nr. 1 Seite 2]

die Geschichte mit dem Petroleum nicht mehr!" - "Das ist gut, Krause, versuch mal die Sache," resolvirte Seine Majestät, und Krause ließ eine Oellampe alter Konstruktion mit kolossalem Brenner herstellen, welche sich die volle Zufriedenheit des Kaisers erwarb. Mit einem grünen Glasschirm versehen behauptet sie energisch gegenüber allen Neuerungen in der Beleuchtung ihren Ehrenplatz auf dem Arbeitstisch des fleißigen Monarchen.
- Reichsgerichts=Entscheidung. Die Bedrohung mit einem ungeladenen Schießgewehr bei dem Widerstande gegen einen Forst= oder Jagdbeamten ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 3. Strafsenats, vom 25. October 1883 als qualificirter Widerstand aus §. 117, Abs. 2 Str.=G.=B. (mit Gefängniß nicht unter drei Monaten) zu bestrafen, wenn der Thäter bei seiner Drohung sich bewußt gewesen, daß dieselbe an sich geeignet sei, in dem Beamten die Furcht, geschossen zu werden, hervorzurufen.
- In Würzburg wurde ein Wagen voll Christbäume gestohlen. Der Speculant war Abends in der Stadt angekommen und hatte den Wagen auf der Straße stehen lassen; am andern Morgen war er leer.
- Die Sängerin Pauline Lucca hat von dem Opernhaus=Director in Newyork für ein Gastspiel von 6 Monaten 600000 Francs geboten bekommen, 100000 Fr. für jeden Monat. Wenn das nicht Zukunftsmusik ist, so weiß kein Bankier, was man Musik nennt.
- Bei einem Brande der israelitischen Schule in Galata, einer Vorstadt von Konstantinopel, sind 19 Kinder und eine Lehrerin verbrannt.
- Interessant ist es , wie der früher viel bespöttelte Parademarsch immer mehr zu Ehren kommt. Dr. Virchow, auch Arzt, wie sein berühmter Vater, weist in einer wissenschaftlichen Abhandlung nach, daß dieser Marsch Brust und Muskeln ungemein stärke und äußerst gesund sei, er gebe dem Soldaten eine sichere Herrschaft über seinen Körper und hebe in ihm dadurch den Muth in der Brust und das Selbstvertrauen.
- Daß die alten Römer dem edlen Waidwerk fröhnten, trotzdem sie keine Lefaucheux mit Centralzündung besaßen, ist bekannt. Wie aber betrieben sie die Jagd? Wo das Terrain dem Jagen ungünstig war, da legten die Jäger giftigen Eisenhut, vermischt mit dem Lieblingsfraße der Thiere an Gewässer oder Wechsel. Zuweilen machte man auch große tiefe und runde, mit Holz umzäunte Gruben, in denen man eine Säule von Erde oder Stein stehen ließ. Auf dieser band man gegen Nacht eine Ziege an; hörten die Thiere nun Nachts das Geschrei der Ziege, so eilten sie herbei; da sie nun keinen freien Zugang fanden, sprangen sie über den Zaun und fingen sich so selbst. Eine ähnliche List wandte man auch oft auf günstigem Terrain an, wenn es sich um eine Jagd auf Löwen handelte. Beim Federwild war ein gefesselter Falk oder eine geblendete Taube, welche als Lockmittel dienten; zuweilen waren es auch, namentlich bei der Jagd auf Wasservögel imitirte Geschöpfe, durch welche man die lebenden herbeilockte. So setzte man um Wildgänse zu fangen, eine Gans aus Holz aufs Wasser. An einen dünnen Schnur befestigt, die von dem am Lande lauernden Jäger gehalten wurde, lag sie unbeweglich auf dem Wasserspiegel. Nun kamen die Wildgänse herbei, um ihre vermeintliche Stammesgenossin, die als unberechtigte Fremde hier eingedrungen war, zu verjagen. Indessen zog der Jäger die hölzerne Gans sachte an das Ufer, die Wildgänse verfolgten die anscheinend Fliehende und gelangten so in den Bereich der in der Nähe des Ufers liegenden Fangnetze. - Geflügel, die nie das Wasser verließen, fing man auf folgende Weise. Bei Einbruch der Dunkelheit und völliger Windstille bestiegen zwei Männer einen Kahn, mit dem sie ohne Schlagruder in's Wasser hinausfuhren. Einer der Männer stand auf dem Hintertheil des Schiffes, ein Netz haltend, der andere auf dem Vordertheil mit einer Leuchte. So geräuschlos fahrend, wagten sich die Vögel vom Scheine der Leuchte angelockt, um das Schiff. Plötzlich entfernte der Erste die Leuchte während der Andere in demselben Augenblick schnell das Netz über die Vögel warf. - Wer Näheres über dieses Thema wissen will, erfährt es aus einem fleißig und geschickt zusammengestellten Büchlein, das soeben von Max Miller bei Rittinger in München erschienen ist.
- Ein neuer Roman der Marlitt: Die Frau mit den Karfunkelsteinen, steht in Aussicht. Derselbe wird im Laufe des Jahres 1884 erscheinen.
- Eine schauderhafte Mordthat wurde am heiligen Abend in Köln verübt. Der in der Glockengasse wohnende Uhrmacher Stockhausen wurde nebst seiner schon betagten Mutter im Hausflur leblos aufgefunden. Der Frau ist mit drei Hammerschlägen der Schädel zertrümmert, während der Sohn einen Stich in's Herz und einen solchen in die Augen erhalten hat. Die That muß kurz nach 11 Uhr Abends vollzogen worden sein, da die Ermordeten sich noch im Hausgewand befanden, die Betten noch nicht benutzt waren und der Sohn noch kurz vor elf Uhr gesehen wurde. Vermuthlich liegt hier ein Racheakt vor, da ein Uhrendiebstahl nicht erfolgt ist, und von einer Ueberraschung kann deshalb nicht die Rede sein, weil die Hausthür von den Mördern sorgfältig verschlossen war. Polizei und Staatsanwaltschaft sind in fieberhafter Thätigkeit. Die Ermordeten hatten sich wegen ihrer Friedfertigkeit und ihres Fleißes der allgemeinsten Achtung zu erfreuen gehabt.
- Ein erschütterndes Ereigniß hat sich in der Nacht zum 24. December in Hannover zugetragen. Ein höherer amerikanischer Offizier, glücklich verheirathet und Vater mehrer Kinder wohnte seit einiger Zeit in Hannover. Derselbe war bei der Ermordung des Präsidenten Lincoln gegenwärtig gewesen und hatte seitdem zeitweise Anfälle tiefer, verzweifelter Schwermuth. Um diese zu bannen, sandten die Aerzte ihn nach Deutschland. Noch in den letzten Tagen hatte er mit seiner Gattin die Weihnachtseinkäufe für die Kinder gemacht. In jener Nacht aber muß plötzlich ein Rückfall in seinem Gemüthsleiden eingetreten sein, das sofort in völligen Wahnsinn ausartete. Mitten in der Nacht hatte sich der Unglückliche erhoben und versuchte in das Zimmer zu dringen, in welchem seine Kinder mit deren Gouvernante schliefen. Letztere erwachte und schöpfte aus den Reden des Herren Verdacht; es gelang ihr, denselben von dem Eintritt in die Kammer abzuwehren. Infolge des lebhaften Wortwechsels erwachte auch die Frau und warf sich, das Schreckliche ahnend, ihm entgegen. Es gelang ihr, den Gatten in das Wohnzimmer zu führen. Hier nun trat die furchtbare Katastrophe ein. Man hörte Schüsse fallen, dann wurde es still. Als man die Thür erbrach, fand man die Frau des Unglücklichen bereits todt. Sie war mit Revolverschüssen und Dolchstößen getödtet. Der Mann lag neben ihr schwer verwundet.


Anzeigen.

Zur Prüfung der Kräfte des Nachlasses des am 4. August 1883 in Gr. Mist verstorbenen Hauswirths Hans Joachim Lühr werden alle diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den bezeichneten Nachlaß i. sp. an die zum Nachlaß gehörige zu Gr. Mist sub Nr. III belegene Vollstelle zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, solche spätestens in dem auf

Montag den 14. Januar 1884,
Vormittags 10 Uhr

vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Amtsgerichte anberaumten Convocationstermin anzumelden, widrigenfalls sie bei der Erbregulirung unberücksichtigt bleiben.

Schönberg den 9. December 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.       


In der Nacht vom 16./17. d. M. ist mittelst Einbruchs aus einem Hause in Lockwisch eine silberne Cylinder=Damenuhr mit Goldrand, gezeichnet: April, den 22. 1882. S. 6616., gestohlen worden.
Um Vigilanz und Benachrichtigung wird gebeten.

Neustrelitz, 25. December 1883.

Der Erste Staatsanwalt.
In Vertretung: H. Gundlach.

H. Funck.       


[ => Original lesen: 1884 Nr. 1 Seite 3]

Von dem unterzeichneten Amtsgerichte wird hierdurch gemäß Art. 14, des Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuchs zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die im Artikel 13 daselbst vorgeschriebenen Bekanntmachungen für die Dauer des Geschäftsjahres durch die Schönberger Anzeigen, durch die Eisenbahn=Zeitung und durch den Deutschen Reichs= und Königl. Preußischen Staats=Anzeiger erfolgen werden.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 27. December 1883.

Großherzliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

A. Dufft.       


Holz=Auction Nr. 5.

Am Donnerstag den 3. Januar k. J. Morgens 10 Uhr beim Krüger Jabs zu Schlagresdorf.

a. Aus dem Steinbrink.

45 Rmt. eichen Knüppel I. und II. Cl.
20 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.
23 Fuder eichen Durchforstholz I. und II. Cl.

Kiepenhölzer       

2 Fuder Hegenholz.

b. Aus den Haselbüschen.

24 Fuder buchen Durchforstholz.

c. Aus dem Thandorfer Zuschlag.

6 Fuder Aspen und Weiden Kiepenhölzer.

d. Aus dem Mechower Holze.

12 Stück eichen Wagendeichsel
6 Rmt. eichen Kluft II. und Knüppel I.
36 Fuder eichen Durchforstholz I und II
8 Rmt. buchen Kluft und Knüppel
30 Fuder buchen Durchforstholz.

Schönberg, den 24. December 1883.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 6.

Am Freitag den 4. Januar k. J. Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Wienck zu Sülsdorf nachstehende Holzsortimente bei freier Concurrenz meistb. verkauft werden.

Schwanbecker Holz.

120 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
35 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.
7 Fuder buchen Zweigholz
75 Rmt. buchen Kluft und Knüppel
21 Fuder eichen Zweigholz und Durchforstholz
2 Rmt. aspen Knüppel
30 Fuder ellern Wadelholz
3 Fuder Weidenbusch.

Schönberg den 24. December 1883.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Cath. Mustin
Aug. Steffin
Verlobte.
Herrenburg.                                                     Lübeck.


Die Verlobung ihrer Tochter Cäcilie mit dem Regierungs=Baumeister Herrn Fr. Wachsmuth aus Hannover beehren sich ergebenst anzuzeigen.

Oberförster Wentzel und Frau.
Strelitz im December 1883.                          


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Ulmer Lotterie (Zieh. 18. Febr.) à 3 M., Liste 20 Pfennig.


Abonnements=Einladung.

Am 1. Januar 1884 tritt die "Mecklenburgische Zeitung" in ihren 128. Jahrgang. Mit großer Befriedigung können wir auf das abgelaufene Jahr zurückblicken, da sich der Leserkreis unserer Zeitung in demselben in umfangreichem Maße erweitert hat.
Die "Mecklenburgische Zeitung" ist die einzige von allen mecklenburgischen Zeitungen beider Mecklenburg, welche täglich zweimal - wöchentlich also zwölfmal - erscheint. Dieselbe bringt Leitartikel und Original=Correspondenzen über die Ereignisse der politischen Tagesgeschichte, wobei sie eine freisinnige, gemäßigt liberale Richtung verfolgt. Die Zeitung giebt ferner ausführlichen Parlamentsberichte über den deutschen Reichstag, den mecklenburgischen und den preußischen Landtag. Ein reichhaltiges Material an eigenen Telegrammen berichtet täglich über alle wichtigen Vorkommnisse im In= und Auslande. In den Rubriken: Kunst und Wissenschaft, Literatur, Militärisches, Sport, Gerichtssaal, Handel und Vermischtes wird alles Wissenswerthe schnell, ausführlich und ohne Sensationshascherei mitgetheilt. Die "Mecklenburgische Zeitung" hat wiederholt Karten und Pläne, welche zur Erläuterung von Kriegsberichten resp. zur Verdeutlichung vorliegender Eisenbahn= und namhafter Bauprojekte dienten, veröffentlicht, und wird hierin erforderlichen Falls fortfahren.
Den mecklenburgischen Angelegenheiten wird auch fernerhin die eingehendste Behandlung zu Theil werden. Gegenstände aus dem Gebiete der Haus= und Landwirthschaft finden in der unseren Lesern jeden Sonnabend gratis gelieferten

Sonntagsbeilage,

die jährlich 52 Nummern von je 8 Druckseiten 4° umfaßt, sachgemäße Erörterung. Der Inhalt dieser beliebten "Sonntagsbeilage ist durch eine Schachzeitung wesentlich erweitert worden. - Das tägliche Feuilleton der Zeitung bietet fortlaufend gediegene Romane und Novellen, denen sich kleinere Essays und interessante wissenschaftliche Arbeiten anschließen.
Der Abonnementspreis beträgt für das Vierteljahr in Schwerin bei täglich zweimaliger Zustellung frei in's Haus, sowie bei allen kaiserlichen Postämtern

= 4 Mark. =

in welchem Preise für Auswärtige der Postaufschlag bereits eingerechnet ist. Abonnements nimmt für Schwerin die Expedition, Arsenalstraße 12, entgegen. Außerhalb Schwerins abonnirt man bei den kaiserlichen Postanstalten oder den Landbriefträgern.
Inserate für Mecklenburg die Petitzeile. 10 Pfg., für außerhalb Mecklenburgs 15 Pfg., finden durch die "Mecklenburgische Zeitung" die weiteste Verbreitung.

Schwerin, im December 1883.                                                         Redaktion und Expedition.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 1 Seite 4]

Unter Protectorat Ihrer Kaiserlich Königlichen Hoheiten
des Kronprinzen u. der Frau Kronprinzessin des Deutschen Reiches.
Große
Gold- und Silber-Lotterie
des Vereins für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten.
Ziehung am 15. Januar 1884 und folgende Tage.
Hauptgewinne:
50000, 20000, 2 à 10000
4 à 5000, 11 à 2000, 25 à 1000, 40 à 500 Mark etc.

Original=Loose à 1 Mark (auch gegen Coupon oder Briefmarken) empfiehlt und versendet prompt der Hauptcollecteur

Carl Heintze, Bankgeschäft, Berlin W., U. d. Linden 3.
Zweiggeschäfte in Hamburg und Bremen.

Für portofreie Zusendung der Loose und eine Gewinnliste sind 20 Pfennig. der Bestellung beizufügen.


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Zum 1. Febr. ein ält. Mädchen welches mit der Wäsche Bescheid weiß und etwas Erfahrung im Kochen hat. Gehalt 30 Thlr. Auskunft erteilt

Chr. Wieschendorf Wwe.        


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Messina Apfelsinen
empfiehlt billigstens                                                                              
                                                                              Aug. Spehr.


Preis-Räthsel
aus Nummer 17 der "Sphinx":

     Ohn' mich kein redliches Bestreben
     Und ohne mich auch keine Lust;
     Ich muß in Schmach und Schande leben
     Und wohne doch in Jedes Brust:
     Kein Fürst kann ohne mich regieren,
     Kein Kaiser ohne mich besteh'n,
     Und doch siehst Du den Strolch es führen!
     Die Sphinx auch läßt es stets Dich seh'n.

Die Bedingungen der Preiskonkurrenz sowie das Verzeichniß der 25 Preise (erster: eine deutsche Nähmaschine neuester Konstruktion) wolle man aus "Die Sphinx" Nr. 17 selbst ersehen, welche als Probe=Nummer dieser geistig außerordentlich anregenden Wochenschrift auf Verlangen gratis und franco versandt wird von der Expedition der "Sphinx" in Leipzig Härtelstraße 17, wohin alle auf diese Anzeige bezüglichen Zuschriften zu richten sind.


"Melbourne 1818." - 1. Preis - "Zürich 1883."
Spielwerke

4-200 Stücke spielend; mit oder ohne Expression, Mandoline, Trommel, Glocken, Castagnetten, Himmelsstimmen, Harfenspiel etc.

Spieldosen

2-16 Stücke spielend; ferner Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographiealbums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Blumenvasen, Cigarren-Etuis, Tabaksdosen, Arbeitstische, Flaschen, Biergläser, Portemonnaies, Stühle etc., alles mit Musik. Stets das Neueste und Vorzüglichste besonders geeignet zu Weihnachtsgeschenken, empfiehlt

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Am Sonntag den 6. Januar 1884
Nachmittags 3 - 4 Uhr

im Lokale des Herrn Gastwirth Krüger hierselbst Einzahlung des vierteljährlichen Beitrages von Neujahr bis Ostern.

          Schönberg im December 1883.

Der Vorstand.          


Am Neujahrstag
in Kösters Hotel
Tanzmusik
à Tanz 10 Pfennig.


Am Freitag den 4. Januar
findet bei mir ein                                                    
Neujahrsball
statt, wozu ergebenst einladet                                                    
                                                         H. Voss.
Rabensdorf den 25. December 1883.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 27. December 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


"Der heutigen Nummer unserer Gesammtauflage liegt ein Prospect des Bankhauses Wilhelm Basilius in Braunschweig bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen."


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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