No. 101
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Dezember
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 101 Seite 1]

Bekanntmachung.

     Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Aushebung der Militairpflichtigen der seemännischen Bevölkerung des hiesigen Aushebungsbezirks (Schiffermusterung) pro 1883 stattfindet

am Donnerstag, den 10. Januar 1884,
Morgens 9 Uhr

im Ohlerich'schen Gasthofe "Stadt Altona."
     Zu dem gedachten Termin haben sich bei Vermeidung der im §. 24. 7. der Ersatz=Ordnung angedroheten Strafen einzufinden alle Militairpflichtigen der seemännischen Bevölkerung aus dem hiesigen Aushebungsbezirk, welche im Jahre 1863 oder früher geboren und resp. mit einer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht nicht versehen sind.
     Es wird bemerkt, daß nach Maßgabe des §. 21 der Ersatzordnung zur seemännischen Bevölkerung zu rechnen sind:

a. Seeleute von Beruf d. h. Leute, welche mindestens ein Jahr auf deutschen See=, Küsten= oder Haff=Fahrzeugen gefahren sind,
b. See=, Küsten= und Haff=Fischer, welche die Fischerei mindestens ein Jahr gewerbsmäßig betrieben haben,
c. Schiffszimmerleute, welche zur See gefahren sind,
d. Maschinisten, Maschinisten=Assistenten und Heizer von See= und Fluß=Dampfern.

     Schönberg den 18. December 1883.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirkes für das Fürstenthum Ratzeburg.
I. V.: v. Langen.


     Nr. 24 des Offic. Anzeigers pro 1883 für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
          II. Abtheilung.
     (1.) Bekanntmachung, betreffend die Ausführung der Uebereinkunft zwischen Deutschland und Frankreich über den Schutz an Werken der Literatur und Kunst.
     (2.) Bekanntmachung, betreffend die Durchschnittspreise des Monats November 1883.
     (3.) Bekanntmachung, betr. Zahlungen nach Barbados mittelst Post=Anweisung.
     (4.) Bekanntmachung, betr. den Weltpostverein.


Der deutsche Kronprinz ist von seiner Romfahrt nach Berlin zurückgekehrt. Am 20. December um Mitternacht hat er seine Heimreise angetreten und am 23. ist er in Berlin angekommen. Ganz Europa, die Presse aller Völker und Sprachen, betrachtet die Reise als eine außergewöhnliche und folgenreiche. Das Geheimniß der Pläne, welche Bismarck mit dieser Reise verfolgt, hat bis jetzt Niemand enthüllt, nur die Zukunft wird es lösen. Den deutschen Landsleuten im Botschafterpalast in Rom sagte der Kronprinz: "Ich komme aus Spanien und bringe die Ueberzeugung mit, daß dort der deutsche Name sehr geachtet ist und die Sympathien für Kaiser und Reich groß sind. Hier in Rom der Gast meines Freundes, des Königs von Italien, habe ich auch dem Papst einen Besuch machen können. Beides sind Thatsachen von höchster Bedeutung, von denen ich hoffe, daß sie zum Heile unseres Vaterlandes ausschlagen." Minister Mancini sagte: "Es waren herrliche Tage für Italien, der Kronprinz ist der beste Freund Italiens. Der Moniteur des Papstes sagt: "Der Besuch wird für die ganze katholische Welt glücklichen Einfluß haben. Es war die Huldigung der größten weltlichen Macht vor der geistigen und moralischen Macht und sie gereicht Preußen und dem Papste zur Ehre." Der Papst begrüßte den Kronprinzen mit der Anrede: "Ich bin hocherfreut, Ew. Hoheit hier zu sehen. Sie wissen, daß Viele mir abriethen, Sie zu empfangen?" - Wir müssen die Lösung dem neuen Jahre überlassen. Wir möchten's nicht zu laut sagen, aber eine stille Sorge können wir nicht unterdrücken. Der Papst mag zwar unfehlbar sein, aber allmächtig ist er nicht, sondern von seiner Umgebung und solchen Männern vielfach abhängig, die niemals als Freunde Deutschlands und seines aufrichtigen Friedens gegolten haben - und sie können die besten Pläne durchkreuzen.
Cardinal Fürst Hohenlohe ist vom Kaiser empfangen worden. Das ist derselbe Cardinal Hohenlohe, der neulich in München den Stiftspropst Döllinger und den italienischen Gesandten besuchte.
Das alte Jahr geht mit einem Kriege Frankreichs gegen China zu Ende. Der Krieg ist bereits ausgebrochen. Die Franzosen unter General Courbet haben die Vorwerke der Festung Sontay und 5 Dörfer erstürmt und am 17. December die Festung selber und zwar zu Land und Wasser. Die Franzosen sind 7000 Mann stark und haben bei dem Sturm 200 Mann und 15 Offiziere verloren. Die Hauptfestung der Chinesen ist Bac=Ninh.


Kurz vor Weihnacht ist das Urtheil in Sachen der Cimbria vom Seeamt in Hamburg gefällt worden. Es läßt die Schuldfrage unentschieden, bezeichnet als Ursache des Zusammenstoßes, daß als beide Schiffe im Nebel einander ansichtig wurden,

[ => Original lesen: 1883 Nr. 101 Seite 2]

die Cimbria hart Backbort, der Sultan gleichzeitig Steuerbord Ruder gaben, und daß beide Schiffe es unterließen, sofort die Maschine in voller Kraft rückwärts gehen zu lassen.
- Das Wetter hat trotz aller Wetterwarten und Stationen noch immer seinen eigenen Kopf. Die Wetteranzeigen der großen Warten, z. B in Hamburg und Magdeburg, so vortrefflich sie sind, sind dem großen Publikum zu gelehrt und kostspielig. Sehr gerühmt wurde im preußischen Landtag die Magdeburger Wetterwarte, ihre Angaben, sagte man, seien die zuverlässigsten, von 100 Prophezeiungen seien 78 richtig gewesen. Als nothwendig erkannte man die Errichtung einer Wetterstation auf dem Brocken im Harz, dieser sei der große Kessel, in dem das Wetter für das nördliche Deutschland gebraut werde und für die Beobachtung der vom Norden und Westen kommenden Wetterzüge unentbehrlich. Vorläufig zeigte sich der Staat noch nicht geneigt "Wetter=Assessoren" anzustellen. Der Landtags=Commissar wollte keine Verantwortung für die Wetter=Prophezeiungen übernehmen und meinte, es könne sonst leicht geschehen, daß das Volk die Regierung für das Ausbleiben des prophezeiten Wetters verantwortlich mache.
- Für die Weihnachtstafel des Kaisers sind in Berlin Birnen aus Algier eingetroffen, von denen jede einzelne 4 Pfund wiegt.
- Ein sehr unbequemer Portosatz ist das Kreuzbandporto, das bei 50 Gramm zwar nur 3 Pfennig. kostet, das aber gleich auf 10 Pfennig. (Sendungen bis 150 Gr.) steigt. Wie man hört, ist Aussicht vorhanden, daß ein Zwischensatz von 5 Pfennig etwa für 150 Gr. geschaffen wird. Das Publikum würde diese Maßregel mit Freuden begrüßen. Bei einer etwa 100 Gr. wiegenden Sendung kann man übrigens 4 Pfennig. sparen, wenn man sie in 2 Sendungen zu 3 Pfennig. zerteilt.
- Die Moschel=Lennig'sche Duellangelegenheit wird ein verdrießliches Nachspiel für Viele nach sich ziehen. Der Polizei fielen nämlich bei ihrer Nachsuchung die Paukbücher in die Hände, worin sämmtliche seit zwei Jahren stattgehabten Mensuren verzeichnet waren. Die Staatsanwaltschaft hat gegen sämmtliche hierbei betheiligten Studenten Strafantrag gestellt und es sind deren bereits 72 ergangen, darunter Leute, die bereits die Universität verlassen haben und in der Praxis wirken.
Beim Präparator Wickersheimer. Ein Rundgang durch das Privatmuseum des Präparators der Berliner Universität, Herrn Wickersheimer, das sich nur besonders bevorzugten Besuchern öffnet, ist von eigenartigem Reiz. Der bekannte Erfinder der nach seinem Namen benannten Conservirungsflüssigkeit hat hier eine größere Anzahl interessanter Präparate gesammelt, die von den überraschenden Resultaten seiner Imprägnirungsmethode glänzendes Zeugniß ablegen. Gleich beim Eintritt in das Museum zeigt sich unsern Blicken das Skelett eines riesigen Auerochsen, der einstmals dem Zoologischen Garten angehörte. Früher hatte man die einzelnen Gelenke durch Draht verbinden müssen, jetzt aber haben sie ihre natürliche Verbindung behalten. Es macht einen eigenthümlichen Eindruck, wenn beispielsweise der noch mit dem vollen Hornschmuck versehene Schädel des Ochsen plötzlich emporgehoben und nach allen Seiten hin und her bewegt wird, als ob der starke Halswirbel ein spanisches Rohr wäre. Ein anderes lehrreiches Präparat ist ein menschlicher Arm. Wir Sehen an demselben zu unserer Ueberraschung, wie bei der Drehung desselben nach innen nur der obere, kürzere Gelenkknochen die Drehung vollzieht, während der untere, längere völlig unthätig in seiner Lage verbleibt. Das Bein eines Schafes ist heute, nach 3 Jahren, genau noch in allen seinen Gelenktheilen so beweglich, als wäre es erst gestern imprägnirt worden. Etwas ungemein Drolliges hat der aufgeblasene Magen einer Kuh, der mit seiner viertheiligen Construction den Eindruck einer riesigen Vorrathskammer macht. Eine einfache Einspritzung mit der Conservirungs=Flüssigkeit genügt, um Alles in vollständig natürlichem Zustande zu erhalten.
- Das anthropologische Museum der Berliner Universität steht bekanntlich in seiner Art unerreicht da. Unter Anderem befinden sich in demselben die Skelette zweier Grenadiere der Potsdamer Riesengarde, von denen der eine 7 Fuß, der andere 7 Fuß 3 Zoll mißt. Um diese ernorme Größe recht deutlich zu markiren, hat man jedem der Skelette noch das eines Menschen mittlerer Größe beigesellt, von denen jedoch keines über die Bauchhöhlen der beiden Riesen hinausragt.
- Der im Sternbilde des Schwans stehende Komet ist jetzt dem Auge als ein nebliger Stern 5. Größe sichtbar. Man erkennt ihn mittelst eines Opernguckers an seinem nebelartigen runden Aussehen.
- Einer dürftigen Wittwe in Dresden war der Miether eines Zimmers mit dem Kostgelde - 90 M. - durchgegangen. Er wurde zwar von dem Schöffengericht zu 9 Monat verurtheilt, was half aber das der Wittwe. Sie weinte bitterlich. Da griffen die beiden Schöffen in ihre Tasche und drückten ihr 90 M. in die Hand.
- Oeconomische Genies in Frankfurt, die zur Miethe wohnen, haben in Ihrer Stube der Eine eine kleine Hühnerzucht, der andere in seinem Kleiderschrank eine Schweinezucht angelegt. Hühner und Schweine gedeihen sehr gut, aber die bösen Hausherren wollen's nicht leiden.
- Nachdem von den vor circa sechs Jahren zur Erziehung nach Deutschland gesandten jungen Siamesen drei ihre Schulzeit absolvirt haben, sind dieselben als Volontaire in Berliner renommirte Geschäfte zur Erlernung eines praktischen Gewerbes gegeben worden. Der eine lernt in der Maschinenanstalt von Borsig, der Zweite beim Hof=Büchsenmacher Leue und der Dritte in der Telegraphenanstalt von Mir und Genest. Die Regierung von Siam läßt durch ihre Vertreter streng darauf achten, daß die jungen Leute, Söhne hervorragender dortiger Staatsbeamten, etwas Tüchtiges und Gründliches lernen, was schon daraus hervorgeht, daß eine Lehrzeit von drei bis vier Jahren vorgesehen ist.
- Die Simpelfransen der Frauen sind in Amerika abgethan; wer die Mode mitmacht, trägt Langtrybangs. Diese tragen den Namen von einer schönen englischen Schauspielerin, die drüben Mode ist. Von beiden Seiten werden an der Schläfe drei Finger breite Haarstreifen abgeschnitten und dann wird bis in die Mitte des Kopfes hinein das Haar so zugestutzt, daß es schief gescheitelt und mit den Fingern à la Wahnsinn aufgewirbelt werden kann. Daß "Eines sich nicht für alle schickt", daß Viele diese Haartracht geradezu häßlich und lächerlich macht, daran denkt Niemand.
- Herein! ruft der Postexpeditor in einem Landstädtchen bei Znaim. Herein tritt schüchtern und verlegen ein bildhübsches Bauernmädchen und reicht ihm eine Postanweisung. Er prüft das Poststück mit scharfem Auge, zahlt dem Mädchen den betreffenden Betrag und fragt: warum haben Sie den Coupon von der Anweisung nicht abgeschnitten, da doch der Absender eine Mittheilung für sie darauf geschrieben hat? - So, sagt das Mädchen, wissen S', ich kann nicht lesen, sein S' daher so gut und lesen Sie mir's vor." Der Expeditor nimmt den Coupon und liest: "Ich sende dir hiermit 3 Gulden nebst tausend Küssen und Grüßen. Rasch besieht er sich das hübsche Mädchen und sagt hierauf mit vollkommen postalischem Ernste: "Das Geld haben Sie nun, und die Küsse werde ich Ihnen sogleich verabfolgen", worauf ihm das Mädchen seelenvergnügt um den Hals fällt und sich fröhlich abküssen läßt. Zu Hause angekommen, sagt sie zu ihren Leuten: "Na. wie's jetzt schon bequem auf der Post eingerichtet ist - die Busseln kriegt man a schon mit der Anweisung!"
- Da die Dummen bekanntlich nicht alle werden , so hat die Zauberei immer noch einen goldenen Boden. Eine alte Frau in der Gegend von Landshut that jahrelang Wunder mit einem Zauberspiegel (der ein alter Rasirspiegel war) und einem Zauberpulver. Ihre Kundschaft bestand aus Frauen und Mädchen. Für 30-40 M. verschaffte sie mittelst ihres Spiegels Liebhaber die sichere Aussicht, einen guten Käufer für Grundstücke zu finden, und für dasselbe Geld bewirkte sie, daß Erbtanten ihre Kunden im Testament reichlich bedachten. Für 20 M. verwandelte sie die Gleichgültigkeit eines Männerherzens in glühende Gegenliebe, und wer ein paar Mark zulegte, erhielt die ewige Treue des Angebeten garantirt. Der faule Zauber trug der Betrügerin 6 Monat Zuchthaus ein.

[ => Original lesen: 1883 Nr. 101 Seite 3]

- Die berühmten neun Musen, die in unserer kriegerischen Zeit etwas alt geworden sind, werden übertroffen von den neun Söhnen eines Schuhmachers Taubert in Altenburg. Sie haben alle neun dem Vaterlande gedient in Wehr und Waffen, im Krieg und Frieden und zu Fuß und zu Pferd. Zwei haben den 1866er und drei den 1870er Krieg gewinnen helfen.


Holz=Auction Nr. 6.

Am Freitag den 4. Januar k. J. Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Wienck zu Sülsdorf nachstehende Holzsortimente bei freier Concurrenz meistb. verkauft werden.

Schwanbecker Holz.

120 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
35 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.
7 Fuder buchen Zweigholz
75 Rmt. buchen Kluft und Knüppel
21 Fuder eichen Zweigholz und Durchforstholz
2 Rmt. aspen Knüppel
30 Fuder ellern Wadelholz
3 Fuder Weidenbusch.
Schönberg den 24. December 1883.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction Nr. 5.

Am Donnerstag den 3. Januar k. J. Morgens 10 Uhr beim Krüger Jabs zu Schlagresdorf.

a. Aus dem Steinbrink.

45 Rmt. eichen Knüppel I. und II. Cl.
20 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.
23 Fuder eichen Durchforstholz I. und II. Cl. Kiepenhölzer
2 Fuder Hegenholz.

b. Aus den Haselbüschen.

24 Fuder buchen Durchforstholz.

c. Aus dem Thandorfer Zuschlag.

6 Fuder Aspen und Weiden Kiepenhölzer.

d. Aus dem Mechower Holze.

12 Stück eichen Wagendeichsel
6 Rmt. eichen Kluft II. und Knüppel I.
36 Fuder eichen Durchforstholz I. und II.
8 Rmt. buchen Kluft und Knüppel
30 Fuder buchen Durchforstholz.
Schönberg, den 24. December 1883.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Versammlung
der Gr. Siemzer-Schweinegilde

am Sonntag den 30. Dezember Nachmittags 2 Uhr beim Gastwirte Staak vor Schönberg.

Der Vorstand.       


Beste
Messina Apfelsinen
empfiehlt billigstens                                                                              
                                                                              Aug. Spehr.


Ersparniß- u. Vorschuß=Anstalt.

Die halbjährlich fällig werdenden Zinsen auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Capitalien sollen von jetzt an regelmäßig vor dem jedesmaligen Antonii= und Johannis=Termine an den dazu festzusetzenden Tagen ausgezahlt werden, eine Anzahlung der Zinsen im Antonii= oder Johanni=Termin soll nur noch ausnahmsweise stattfinden.
Demgemäß ersuchen wir die Gläubiger der Vorschuß=Anstalt, die zu Antonii k. J. fälligen Zinsen

am 27., 28., 29. und 31. December d. J.,
von 8 bis 12 Uhr Vormittags,
sowie
am Sonntag, den 30. December d. J.,
von 8 bis 10 Uhr Morgens,
im Geschäftslokale der Anstalt in Empfang zu nehmen.                          
Schönberg, den 15. December 1883.
                                                    Das Directorium.


Statt besonderer Meldung.
Catharina Oldenburg
Lehrer Ludwig Krüger
Verlobte.
Carlow.                                                    


Verlobte:
L. Kassow
J. Lenschow.
Cordshagen.                                                     Grieben.


Gratulations-Karten
empfiehlt in reichster Auswahl                          
                                                    Buchbinder C. Sievers.


Preis-Räthsel
aus Nummer 17 der "Sphinx":

     Ohn' mich kein redliches Bestreben
     Und ohne mich auch keine Lust;
     Ich muß in Schmach und Schande leben
     Und wohne doch in Jedes Brust:
     Kein Fürst kann ohne mich regieren,
     Kein Kaiser ohne mich besteh'n,
     Und doch siehst Du den Strolch es führen!
     Die Sphinx auch läßt es stets Dich seh'n.

Die Bedingungen der Preiskonkurrenz sowie das Verzeichniß der 25 Preise (erster: eine deutsche Nähmaschine neuester Konstruktion) wolle man aus "Die Sphinx" Nr. 17 selbst ersehen, welche als Probe=Nummer dieser geistig außerordentlich anregenden Wochenschrift auf Verlangen gratis und franco versandt wird von der Expedition der "Sphinx" in Leipzig Härtelstraße 17, wohin alle auf diese Anzeige bezüglichen Zuschriften zu richten sind.


Unter Protectorat Ihrer Kaiserlich Königlichen Hoheiten
des Kronprinzen u. der Frau Kronprinzessin des Deutschen Reiches.
Große
Gold- und Silber-Lotterie
des Vereins für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten.
Ziehung am 15. Januar 1884 und folgende Tage.
Hauptgewinne:
50000, 20000, 2 à 10000
4 à 5000, 11 à 2000, 25 à 1000, 40 à 500 Mark etc.

Original=Loose à 1 Mark (auch gegen Coupon oder Briefmarken) empfiehlt und versendet prompt der Hauptcollecteur

Carl Heintze, Bankgeschäft, Berlin W., U. d. Linden 3.
Zweiggeschäfte in Hamburg und Bremen.

Für portofreie Zusendung der Loose und eine Gewinnliste sind 20 Pfennig. der Bestellung beizufügen.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 101 Seite 4]

Abonnements=Einladung.

Am 1. Januar 1884 tritt die "Mecklenburgische Zeitung" in ihren 128. Jahrgang. Mit großer Befriedigung können wir auf das abgelaufene Jahr zurückblicken, da sich der Leserkreis unserer Zeitung in demselben in umfangreichem Maße erweitert hat.
Die "Mecklenburgische Zeitung" ist die einzige von allen mecklenburgischen Zeitungen beider Mecklenburg, welche täglich zweimal - wöchentlich also zwölfmal - erscheint. Dieselbe bringt Leitartikel und Original=Correspondenzen über die Ereignisse der politischen Tagesgeschichte, wobei sie eine freisinnige, gemäßigt liberale Richtung verfolgt. Die Zeitung giebt ferner ausführlichen Parlamentsberichte über den deutschen Reichstag, den mecklenburgischen und den preußischen Landtag. Ein reichhaltiges Material an eigenen Telegrammen berichtet täglich über alle wichtigen Vorkommnisse im In= und Auslande. In den Rubriken: Kunst und Wissenschaft, Literatur, Militärisches, Sport, Gerichtssaal, Handel und Vermischtes wird alles Wissenswerthe schnell, ausführlich und ohne Sensationshascherei mitgetheilt. Die "Mecklenburgische Zeitung" hat wiederholt Karten und Pläne, welche zur Erläuterung von Kriegsberichten resp. zur Verdeutlichung vorliegender Eisenbahn= und namhafter Bauprojekte dienten, veröffentlicht, und wird hierin erforderlichen Falls fortfahren.
Den mecklenburgischen Angelegenheiten wird auch fernerhin die eingehendste Behandlung zu Theil werden. Gegenstände aus dem Gebiete der Haus= und Landwirthschaft finden in der unseren Lesern jeden Sonnabend gratis gelieferten

Sonntagsbeilage,

die jährlich 52 Nummern von je 8 Druckseiten 4° umfaßt, sachgemäße Erörterung. Der Inhalt dieser beliebten "Sonntagsbeilage ist durch eine Schachzeitung wesentlich erweitert worden. - Das tägliche Feuilleton der Zeitung bietet fortlaufend gediegene Romane und Novellen, denen sich kleinere Essays und interessante wissenschaftliche Arbeiten anschließen.
Der Abonnementspreis beträgt für das Vierteljahr in Schwerin bei täglich zweimaliger Zustellung frei in's Haus, sowie bei allen kaiserlichen Postämtern

= 4 Mark. =

in welchem Preise für Auswärtige der Postaufschlag bereits eingerechnet ist. Abonnements nimmt für Schwerin die Expedition, Arsenalstraße 12, entgegen. Außerhalb Schwerins abonnirt man bei den kaiserlichen Postanstalten oder den Landbriefträgern.
Inserate für Mecklenburg die Petitzeile. 10 Pfg., für außerhalb Mecklenburgs 15 Pfg., finden durch die "Mecklenburgische Zeitung" die weiteste Verbreitung.

Schwerin, im December 1883.                                                         Redaktion und Expedition.


Tausende

von Menschen wenden oft jahrelang vergeblich als magenkrank, herzleidend, blutarm, bleichsüchtig etc. behandelt, während in zahllosen Fällen das Vorhandensein des

Bandwurms

die ausschließliche Ursache ihrer Leiden ist.
Die Kennzeichen des Bandwurms sind: "Blässe des Gesichts, matter Blick, blaue Ringe um die Augen, Abmagerung, Verschleimung, stets belegte Zunge, Verdauungsschwäche, abwechselnd mit Heißhunger, Uebelkeiten, Aufsteigen eines Knäuels bis zum Halse, stärkeres Zusammenfließen des Speichels im Munde, Sodbrennen, häufiges Aufstoßen, Kopfschmerz, Schwindel, auch Ohnmachten, unregelmäßiger Stuhlgang, Koliken, wellenförmige Bewegungen und stechende, saugende Schmerzen im Unterleib, Herzklopfen etc.
Ich entferne den Bandwurm vollständig mit Kopf, ohne Vor= oder Hungerkur, gefahr= und schmerzlos, innerhalb zwei Stunden, und brachte Tausenden derartig Leidenden seit Jahren nachweislich sichere und schnelle Hülfe. Die Kur ist vollständig unschädlich, leicht und angenehm durchzuführen und wird schon bei Kindern von 2 Jahren mit Erfolg angewandt.
Gegen Franco=Einsendung von Mark 6.- versende ich gratis und franco die erforderlichen Medikamente nebst genauer Gebrauchsanweisung.
Für Erfolg leiste Garantie.

J. F. Starke,           
Dresden,               
Freibergerplatz 31.       


Holst. Karpfen.

empfiehlt pro Pfund 1 M. Verpackung u. Porto pro Postcolli 70 Pfennig.
Die Fischhandlung und Räucherei von J. C. H. Boy, Lübeck,


Allgm. Gesellen-Krankenkasse.
Am Sonntag den 6. Januar 1884
Nachmittags 3 - 4 Uhr

im Lokale des Herrn Gastwirth Krüger hierselbst Einzahlung des vierteljährlichen Beitrages von Neujahr bis Ostern.

          Schönberg im December 1883.

Der Vorstand.          


Besten Oberndorfer
Runkelrüben=Samen

gelb und roth à Pfund 60 Pfennig. im Frühjahr zu liefern empfiehlt

Aug. Spehr.       


Am Freitag den 4. Januar
findet bei mir ein                                                    
Neujahrsball
statt, wozu ergebenst einladet                                                    
                                                         H. Voss.
Rabensdorf den 25. December 1883.


Sonnabend den 29. Abends Anstich von
hellem Erlanger
                                                    W. Wieschendorf.


Vom Sonntag bis Dienstag
Salvator=Bier
                                                    bei J. Boye.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 30. December.

     Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
     Abendkirche fällt aus.

Sylvester den 31. December.

     Abendkirche : Candidat Nahmmacher.

Neujahr.

     Frühkirche: Pastor Kaempffer.
     Vormittagskirche: Candidat Nahmmacher.
          Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 27. December 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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