No. 58
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Juli
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 58 Seite 1]

Politische Rundschau.

Anfangs August wird das Großherzogliche Paar nach Schwerin zurückkehren, aber nicht in feierlichem Einzuge. Die Erblandmarschälle werden in feierlichster Audienz im Auftrage der gesammten Ritter= und Landschaft aus Veranlassung des Regierungsantritts dem Großherzoge 24,000 Thaler in Gold überreichen.
Der katholische Adel Deutschlands scheint die Zeit darnach angethan zu erachten, seine nachgeborenen Söhne wieder mehr als es seit 50 Jahren der Fall war, dem Dienste der Kirche zu widmen. In den letzten Tagen haben, wie dem "Han. Courier" geschrieben wird, zwei Mitglieder der rheinisch=westpfälischen Aristokratie, ein Graf Spee und ein Freiherr von Schorlemer, Neffe der beiden ultramontanen Abgeordneten v. Schorlemer=Alst und v. Schorlemer=Vehr, die priesterlichen Weihen erhalten. Es wäre gar nicht zu verwundern, wenn nach 10 oder 20 Jahren beide Herren den Bischofsstab trügen.
Die Versuche mit den neuen Repetirgewehren werden in Berlin fortgesetzt. Der Erzielung eines größeren Schnellfeuers durch dieselben treten zwei schwere Bedenken gegenüber: 1) das erhöhte Gewicht des Gewehres und damit die größere Belastung des Soldaten und 2) der ungeheure Kostenaufwand. den die Einführung des neuen Gewehres jedenfalls mit sich bringen würde. Auch in Frankreich hat man bereits vor diesem Bedenken Halt gemacht und versucht, sich an der Einführung eines Repetir=Mechanismus genügen zu lassen. Dies Auskunftsmittel ist auch hier nicht unbekannt; die hiermit angestellten Versuche haben indessen so wenig befriedigt, daß man schon vor Jahren sich genöthigt sah, davon Abstand zu nehmen.
Die Generalkommandos der Truppen sind bereit, Mannschaften, so weit dies thunlich ist, für Hülfeleistungen bei den Erntearbeiten zu beurlauben. Man hat sich mit Gesuchen an die Kommandos unter Angabe der Zahl der Leute und der Zeit für welche sie beansprucht werden, zu wenden. Aus Anlaß der zu beginnenden Ernte haben die Behörden im Interesse der ländlichen Arbeiter kürzlich erneut zur Vorsicht bei dem Gebrauche landwirthschaftlicher Maschinen auffordern lassen und darauf hingewiesen, daß aufs Strengste die Vernachlässigung der Vorschriften über die Schutzmaßregeln bestraft werden müssen.
In Oesterreich werden viele Klöster, die Kaiser Joseph II. s. Z. aufgehoben hat wieder hergestellt und eröffnet. Mit zweien ist der Anfang gemacht worden.
Eine hoffnungslose Konfusion herrscht wegen der Cholera in Kairo. Trotz höchster Gefahr sind die sanitären Vorsichten vollständig ungenügend. Der Khedive reist nach Kairo, weil die Minister ganz kopflos sind und den Engländern nicht folgen wollen. Am 23. d. wurden fünfhundert und einige Todesfälle gemeldet. Täglich sterben Hunderte von Personen in den umliegenden Dörfern, wo Aerzte fehlen, Niemand die Leichen zählt und wo die Todten unbeerdigt auf den Straßen liegen. Auch im Bulak=Viertel liegen viele unbeerdigte Leichen. Ein Theil dieses Häuserviertels ist niedergebrannt. Auf Vorschlag des deutschen Arztes Dr. Kulp soll in Alexandrien der Sanitätsrath sich versammeln, um zu berathen, ob nicht alle nach Europa Reisenden untersucht und im Falle der Krankheit an der Abreise verhindert werden sollten. Der österreichische Sanitäts=Delegirte wünschte Einführung der Quarantäne in Suez vor Einfahrt der Schiffe in den Suezkanal.


Lübeck. Am 5. August wird hier ein Kreis=Turnfest stattfinden, zu dem die Betheiligung eine recht rege zu werden verspricht, da von auswärts viele Vereine eintreffen werden.
- Der Lauf der Verjährung eines strafbaren Bankerotts beginnt, nach einem Urtheil des Reichsgerichts 3. Strafsenats, vom 10. Mai d. J., erst mit dem Tage der Zahlungseinstellung.
- Ein Statistiker berechnet, daß die Deutschen jährlich für annähernd 250 Mill. M. Cigarren und für 42 1/2 Mill. Tabak verrauchen, dabei beträgt das Gewicht der Cigarren 751,307, das des Tabaks 731,922 Centner.
- Ueber "die Trichinen in Nordamerika" berichtet die "Frankf. Ztg. ein gewiß unverdächtiger Zeuge: "Die Trichine ist in Nordamerika entschieden häufiger als in Deutschland. Unter 2701 Schweinen, welche im Jahre 1881 in Massachusetts untersucht wurden, waren nach dem offiziellen Bericht des Commissioner of health 154 infizirte; Dr. Wolf in Chicago fand sogar 8 Proz. der untersuchten Schweine trichinös. Für Deutschland ist von großer Wichtigkeit, daß man neuerdings Trichinen auch in vollständig muskelfreiem Speck entdeckt hat, und daß sich ganz besonders die zur Wurstfabrikation nach Deutschland ausgeführten getrockneten Därme mitunter ganz von Trichinen erfüllt fanden."
- In dem Herrenhause in Stotternheim befinden sich drei merkwürdige Gegenstände: eine Schlaguhr in sechseckiger flacher Form von Dr. Martin Luther, ein goldenes Kreuz mit Tafelsteinen besetzt von Katharina v. Bora und deren Bild in Oel gemalt. Diese Gegenstände sind durch Erbschaft in den Besitz der Mutter des Herrn Kammerherrn v. Wangenheim gelangt, dessen Urgroßmutter mütterlicherseits, eine Marschallin von Biberstein aus dem Hause Schmon war, eine Enkelin von Dr. Martin Luther. Anna, die Tochter seines Sohnes Paul (kurfürstlich sächsischer Leibarzt, geb. den 28. Januar 1533 zu Wittenberg, gestorben den 8. März 1592 zu Dresden) heirathete am 22. Juli 1583 den Marschall v. Biberstein auf Oberschaar.
- Der Sardellenfang an der ligurischen Küste hat ein großartiges Ergebniß geliefert, so daß manches Fischerboot die Netze durchschneiden mußte, um sich vor dem Untersinken zu retten. Allein in der Gegend von Bordighera wurden mit einem Zuge 10,000 Pfund gefangen.
- Der unscheinbare Benedetti=Stein auf dem Kurplatze in Ems, der an den 13. Juli 1870 erinnert, war diesmal durch einen Eichenkranz und die Widmung ausgezeichnet:
Geschmückt sei heut' mit Loorbeerblatt und mit dem Laub der Eiche
Der erste Stein des Fundaments zum heil'gen deutschen Reiche.

[ => Original lesen: 1883 Nr. 58 Seite 2]

- Ein Großgrundbesitzer im Kreise Rosenberg (Wpr.) hat auf seinen Gütern eine nachahmenswerthe Einrichtung getroffen, nämlich die Einrichtung, für jeden seiner selbstständigen Arbeiter eine Sparkasse anzulegen, welche durch bestimmte freiwillige Zuschüsse des Gutsherrn gespeist wird. Am Schlusse jedes Jahres werden sowohl den Instleuten, wie den Deputanten, Scharwerkern, (auch den Frauen) für jeden im wirklichen Dienst verbrachten Arbeitstag, für den Mannstag 5 Pfennig., für den Frauen= und Scharwerkertag 3 Pfennig. in ein Sparbuch gutgeschrieben; der Betrag wird mit 4 Procent verzinst. Eine aus den Arbeitern gewählte Commission verwaltet den Spargroschen und entscheidet alle bei der Verwaltung etc. in Betracht kommenden Fragen. Eine Auszahlung der Ersparnisse findet statt, wenn der Inhaber seinen Unterstützungswohnsitz auf den betreffenden Gütern verloren hat, oder wenn derselbe, nachdem er eine bestimmte Summe erspart hat, mit dieser einen im Verhältnis zu dem Ersparten stehenden Grundbesitz erwerben will; endlich im Falle des Todes der Inhaber an deren Wittwen und Waisen oder die gesetzlichen Erben im Inlande.
- Unter persönlicher Ehrung des Herrn Carl Hagenbeck und begleitet von ihrem deutsch=russischen Dolmetscher trifft am Sonnabend früh mittelst Extrazuges eine 22 Personen starke Kalmücken=Truppe im Berliner zoologischen Garten ein, um dort ihr Lager aufzuschlagen. In Dresden, wo die Bewohner der Kirgisischen Berge bereits seit einigen Wochen sich aufgehalten haben hat man für die sonderbaren Gebräuche und Sitten der Kalmüken das regste Interesse an den Tag gelegt, besonders haben ihre geradezu erstaunlichen Reiterkünste das Publikum im höchsten Grade gefesselt. Der König von Sachsen ist dort ihr wiederholter Besucher gewesen.
- Als der deutsche Kronprinz die Arbeiter=Colonie Wilmersdorf besuchte, war die ganze Schuljugend mit Fahnen und Blumensträußen versammelt. Da sah er etwas abseits ein armes kleines Mädchen stehen, das scheu zu ihm heraufblickte, aber nicht wagte, näher zu kommen, weil es kein besseres Kleid hatte. Rasch wandte sich der Kronprinz zu ihm hin und sagte: Nicht wahr, Du willst mir doch Dein Sträußchen schenken? (Es waren nur Feldblumen). Sprachlos starrte das Kind den Kronprinzen an und konnte vor Freuden nur nicken. - Nun mußt Du mir aber Dein Händchen geben." Und sie drückten sich die Hände.
- Im Uspenski=Schachte bei Jekaterinburg im Ural stieß man auf 22 Gold=Krystallbildungen, von denen vier Stück mehr als ein Pfund wiegen. Ganz besonderen Werth erhalten einige dieser Stücke durch die seltene Form ihrer Krystallisation. Eines derselben hat ein zwischen den anderen Kristallen hervorragendes Oktaeder von 1/4 Zoll Höhe. Das Gesammtgewicht der 22 Goldstufen beträgt 3 Kilo 630 Gramm.
- Ein Braugehülfe thronte bei dem Festzuge der Bundesschützen in Dresden auf riesigem Fasse als König Gambrinus. Der Ritt mit weit gespreizten Beinen dauerte fast 6 Stunden lang, der Reiter mußte vom Fasse gehoben werden. Es stellten sich Muskelkrämpfe ein die Wochenlang dauerten und den Tod des Mannes herbeiführten.
- Zeichen der Zeit. In Hamburg kamen mehre Tage lang die Kinder mit der Nachricht nach Hause, in der Schule spuke es. Zwei Männer in langen weißen Gewändern gingen dort um und brachten auf Tischen und Tafeln allerlei Inschriften an, durch welche das Schulhaus "verhext" werde. Diese Erzählung fand auch bei einer großen Anzahl Erwachsener Glauben; denn am Dienstag Abend sammelte sich vor der betreffenden Volksschule in der Mühlenstraße eine Menge von Menschen an, die sich gegenseitig die grausige Geschichte erzählten und den dort umhergehenden Geist sehen wollten. Immer größer wurde der Auflauf, immer größer die Erregung der Menge, und bald flogen Steine, welche eine Anzahl Scheiben im Schulgebäude zertrümmerten. Vergeblich versuchten Constabler die Masse zu zerstreuen und von Gewaltthätigkeiten abzuhalten; erst als eine größere Anzahl von Polizeimannschaften an der Stelle erschien, war es möglich, die Gespensterseher auseinander zu treiben; bei Einzelnen war sogar die Anwendung von Gewalt nöthig, um sie von der Stelle zu bringen.
- Bei brennender Kerze. Bremen hat von seinen sogenannten "berechtigten Eigenthümlichkeiten" freilich manche aufgegeben, die Senatoren tragen keine spanischen Mäntel und keine Perücken mehr - aber die sogenannten Rathsdiener strahlen noch jetzt bei "feierlichen Gelegenheiten" in feuerrothen Röcken, weißen Strümpfen und Galanteriedegen. Abends werden die Thore nicht mehr geschlossen, auch beim Ausbruch eines Feuers die Glocken nicht mehr geläutet - aber den Rathskeller schließt man Abends um 10 1/2 Uhr und keiner wird dann noch in die geweihten Räume eingelassen. Mit besonderer Zähigkeit hängt man noch jetzt an der sogenannten "brennenden Kerze", bei welcher die zwangsweisen Verkäufe von Immobilien stattfinden. - Jeden Freitag Nachmittag kann man dieses Schauspiel in einem Saale der alten Börse erleben. Da sitzt oben an einem langen Tische ein Richter und ein Sekretair, auf der anderen Seite steht der Ausrufer und neben diesen ein feuerrother Rathsdiener mit einer großen Stalllaterne. Er hat eine Schachtel mit ganz kleinen, wenige Minuten nur brennenden Kerzen in der Hand, die er fortwährend zu erneuern hat bis das Bieten aufhört und die letzte Kerze erlischt. Dann ist Derjenige Eigenthümer des betreffenden Hauses, der das letzte und also auch höchste Gebot gemacht hat. Noch im Anfange dieses Jahrhunderts bekam Jeder, welcher bei brennender Kerze" einen Reflektanten überbot und dadurch die Verkaufssumme in die Höhe schraubte, eine Belohnung von einer "feinen Drittel", ungefähr 2 M. Bei dem Geschäfte betheiligten sich denn auch zuweilen die Eckensteher, sie riskirten nur einige Wochen eingesteckt zu werden, wenn die Kerze unversehens erlosch, und sie somit Eigenthümer geworden waren. Komisch ist es, wenn man den Saal in einem Augenblick betritt, wo ein Reflektant den andern stumm gemacht hat. Alles starrt dann die verhängnißvolle Kerze in der Laterne an, ihr Licht wird immer kleiner - kein Athemzug ist zu vernehmen - da erfolgt ein neues Gebot - eine neue Kerze wird eingesetzt, und die Komödie wiederholte sich so lange, bis endlich durch das Erlöschen der Kerze das Eigenthumsrecht erworben wird. Jene "brennende Kerze" kann mit recht zu den "Bremischen Eigenthümlichkeiten" gerechnet werden.
- In Lourdes in Frankreich sind 18,000 Pilger zur "Silbernen Hochzeit unserer lieben Frau von Lourdes" versammelt. Frau von Lourdes ist Niemand anders als die Jungfrau Maria, die an einer Quelle dort vor gerade 25 Jahren von einem Müllermädchen entdeckt worden ist. Der Ort ist seitdem ein Wallfahrtsort und eine Goldquelle geworden. Es klingt aber doch noch etwas mehr als wunderlich von einer "silbernen Hochzeit" der h. Jungfrau zu reden und in die Welt hinaus zu schreiben. - Auch "Fahrbillette in den Himmel" giebts bereits. Sie werden von einem Pfarrer in der Nähe von Ausig ausgegeben und lauten auf der Vorderseite: "Billet für Reisende, die nach dem Himmel fahren. Abfahrt zu jeder Stunde. Schnellzug I. Klass : Armuth, Keuschheit und Gehorsam. Direkter Zug, I. und II. Klasse: Furcht Gottes, Frömmigkeit und Sakramente. Omnibuszug, I., II. und III. Klasse: Gebote Gottes und Pflichten seines Standes. Ankunft, wenn's Gott gefällt. Preis des Platzes I. Klasse: Liebe und Kreuz. I. und II. Klasse: Verlangen und Streiten. I., II. und III. Klasse: Furcht und Buße." (Rückseite.) "Avis! 1) Es sind keine Retourbillette. 2) Keine Vergnügungszüge. 3) Kinder, die nicht das Alter haben, bezahlen nichts, aber sie müssen im Schoße der Kirche, ihrer Mutter, sein. 4) Man wird gebeten, kein anderes Gepäck bei sich zu haben, als gute Werke und man soll Acht geben, daß man den Zug nicht verfehle an der vorletzten Station. 5) Man nimmt auf dem ganzen Wege Reisende mit."
- In der Schweiz hat eine Engländerin, ihren Bergführer, in Saßnitz auf der Insel Rügen eine junge, reiche und hübsche Dresdnerin einen Fischer, ihren Hauswirth geheirathet.
- In Moschwitz bei Greiz schoß ein Holzarbeiter einen Hirsch und schaffe ihn Nachts nach Haus. Da er aber das Fleisch nicht allein bezwingen konnte, fütterte er mit dem Rest sein Schwein, das bald nachher krepirte.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 58 Seite 3]

Anzeigen.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Schönberg resp. auf dem Schönberger Stadtfelde belegenen Grundstücke der Ehefrau des Schmiedemeisters H. Bremer allhier, Catharina geb. Holst, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termine der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg den 21. Juli 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Torf=Auction.

Im Vitenser Forste auf dem Woitendorfer Torfmoore am Montag den 30. Juli 1883 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über circa

500 Ruthen Baggertorf.

Versammlung Morgens 9 Uhr bei der Torfhütte auf dem Woitendorfer Moor.
Rehna, den 25. Juli 1883.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Sparheerde
für jeden Haushalt,
bewährtester Construktion.
Reg.-Oefen
in hübschen Mustern,
sowie sämmtliche Theile für Kachelöfen.
Den Herren
Töpfern und Schlossern empehlen wir unser großes Lager von Eisen- und Messingtheilen für Sparheerde und Oefen zu Fabrikpreisen.
Jürgensen & Robschuld,
Lübeck,
Breitestraße 959 bei der Wache.


Gesucht zu sogleich oder Michaelis
ein junges Mädchen, welches Lust hat die Meierei zu erlernen von                          
                                                    H. Lehmkuhl.
Wahrsow bei Lüdersdorf.                          


Versammlung
des Imkervereins
am Sonntag den 29. Juli
Nachmittags 3 Uhr
beim Herrn Gastwirth Eckmann in Carlow.
                                                                              Der Vorstand.


Technikum Buxtehude bei Hamburg.
Vorüglich frequentirte Fachschulen
für Bautechniker, Maschinenconstructeure, und Maler.
Näheres u. Gratisprogram. d. d. Direct. Hittenkofer.


Eisenbahn    Mecklenb. Friedrich-Franz-Eisenbahn.
Am Sonntag den 5. August d. Js.
Extrazug
Hamburg=Lübeck=Schwerin
und zurück II. und III. Wagenklasse
zum einfachen Fahrpreise für Hin= und Rückfahrt.

Abfahrt von Lübeck 9 Uhr 5 Min Vorm.
Abfahrt von Schönberg 9 Uhr 37 Min Vorm.
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 3 Min Vorm.
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 24 Min Vorm.
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr 40 Min Vorm.
Abfahrt von Ankunft in Schwerin 11 Uhr 2 Min Vorm.
            ------------
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 37 Min. Abends
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr - Min. Abends
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 17 Min. Abends
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 34 Min. Abends
Abfahrt von Schönberg 10 Uhr 59 Min. Abends
Abfahrt von Lübeck 11 Uhr 25 Min. Abends
Die Billets zum einfachen Fahrpreise (Doppelbillets) berechtigen für die Rückfahrt nicht allein zur Benutzung des Extrazuges Schwerin=Lübeck=Hamburg, sondern auch der fahrplanmäßigen, von Schwerin um 8 Uhr 4 Min. Morgens und um 1 Uhr 40 Min. Nachmittags abgehenden Personenzüge am 7. August c.
In Wismar werden am 5. August zu dem 7 Uhr 52 Minuten Morgens abgehenden Zuge ebenfalls Doppelbillets nach Schwerin zum einfachen Fahrpreise ausgegeben, welche zur Rückfahrt mit allen fahrplanmäßigen Zügen am 5. und 6. August berechtigen.
Freigewicht für Gepäck wird nicht gewährt.

Die Direction.


Verlag von Baumgärtner's Buchhandlung, Leipzig,
Zu beziehen durch jede Buchhandlung.

Soeben erschien:

L. A. Albert's Englischer Dolmetscher.
Anweisung, die englische Sprache binnen kurzer Zeit leicht und ohne Lehrer zu erlernen, mit genauer (deutscher) Angabe der Aussprache und der richtigen Betonung. Mit kurzem Wörterbuch für den täglichen Gebrauch und Rathschlägen für Auswanderer.
12. völlig neubearbeitete Auflage, 1883. Mit mehreren Karten und Illustrationen. Eleg. geb. 2 M. 40 Pfennig.
In dieser neuen Auflage sind insbesondere die "Rathschläge" völlig umgearbeitet worden. Es ist hier zum ersten Male der Versuch gemacht, dem nach Amerika Auswandernden, für welche ja der Albert ganz besonders bestimmt ist, in einigen kurzen aber völlig erschöpfenden Capiteln Alles für dieselben Wissenswerthe zu bieten. In 2 Bogen erhalten dieselben Alles, was sie zu wissen brauchen. Beigegeben sind außerdem 1 Routenkarte und eine Karte der Verein. Staaten, sowie Abbildungen und Pläne von New=York, Castle Garden u. s. w.
Im vorigen Herbst erschien ferner:

Dr. C. Caspari's Homöopathischer Haus- und Reisearzt.
Mit besonderer Berücksichtigung der Frauen= und Kinderkrankheiten, sowie der Unfälle, welche sofortige Hülfe erfordern.
12. völlig neubearbeitete Auflage. 1882. Mit zahlreichen Illustrationen Eleg. gebdn. 3 M.

Diese neue Auflage ist um mehr als 100 Druckseiten vermehrt worden und ist zur Zeit das neueste Werk auf diesem Gebiete. Insbesondere berücksichtigt sie alle neuen Erscheinungen der letzten Jahre, wie die Esmarch'sche Verbandslehre, Jäger'sche Neuralanalyse und insbesondere die jetzt so viel Aufsehen erregenden Dr. Schüßler'schen Mittel. Die zahlreichen u. guten Illustrationen erhöhen den Werth des Buches.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 58 Seite 4]

Peruanischer Guano.
Die chemischen Dünger-Fabriken von
Ohlendorff & Co.,
Hamburg, Emmerich a. R. Antwerpen, London Rotterdam
(gemäss Vertrag mit der Compagnie financière et commercciale du Pacifique in Paris als Käuferin von zwanzig Millionen Centnern Guano von der Chilenischen Regierung)
fortan alleinige Importeure des Peruanischen Guanos
für
Deutschland, Nord-Oesterreich, die Schweiz, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland etc. etc.

Bleiblombe      offeriren hiermit
rohen Peru-Guano,
pulverisirt, frei von Stücken und Knollen,
unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
7 % Stickstoff,             
14 % Phosphorsäure und
  2-2 1/2 % Kali             
zum Preise von
M. 250. - bei Entnahme von 30,000 Ko. und mehr,
M. 260. - bei Entnahme von unter 30,000 Ko.;      
      Bleiblombe
Bleiblombe      aufgeschlossenen Peru-Guano I
unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
7 % vor Verflüchtigung geschütztem Stickstoff,
9 1/2 % leicht löslicher Phosphorsäure und     
2 % Kali                                                       
                          zum Preise von
M. 256. - bei Entnahme von 30,000 Ko. und mehr,  
M. 266. - bei Entnahme von unter 30,000 Ko.;        
aufgeschlossenen Peru-Guano II
unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
   5 % vor Verflüchtigung geschütztem Stickstoff,
10 % leicht löslicher Phosphorsäure und          
  2 % Kali                                                       
                          zum Preise von
M. 216. - bei Entnahme von 30,000 Ko. und mehr,
M. 226. - bei Entnahme von unter 30,000 Ko.;      
      Bleiblombe

pro 1000 Ko. incl. Säcke, excl. Verladungsspesen, ab Lager hier, gegen comptante Zahlung. Ueber sonstige Verkaufsbedingungen ertheilen wir auf Anfrage bereitwilligst Auskunft.
Zur grösseren Sicherstellung unserer Abnehmer vor Täuschungen wird jeder einzelne Sack rohen pulverisirten und aufgeschlossenen Peru-Guanos mit der respectiven, vorstehend abgebildeten, die behördlich registrirte Schutzmarke tragenden Plombe, sowie mit deutlicher Bezeichnung des Gehalts der Waare versehen, worauf bei Ankäufen zu achten nicht dringend genug empfohlen werden kann.
Unser soeben erschienener neuester (XI.) Bericht mit vielen Gutachten practischer Landwirte steht gratis und franco zur Verfügung.
                Hamburg, Ende Juni 1883.


Am Donnerstag den 2. August findet das
2. Abonnements-Concert
in Boye's Garten
statt, wozu ergebenst einladen                                  
                                                    die Vereinsmusiker.
Anfang 5 Uhr.
Schönberg den 27. Juli 1883.                          


Travemünde.
Hôtel de Russie.
An den Renntagen:
Table d'hôte 1 1/2 und 6 Uhr.
                                                    Max Bousset.


Gesucht zum 1. August

für Lübeck ein junges Mädchen im Bäckerladen und zur Hülfe im Häuslichen. Schriftl. Offerten sub Ho. 2360 b befördert Haasenstein & Vogler, Lübeck.


Gesucht
einige Erntearbeiter in Torisdorf, Tagelohn 2 M. 50 Pfennig.                          
                                                    H. Schwarz.


Allen Denjenigen, die meinem lieben Manne bei seiner Beerdigung die letzte Ehre erwiesen haben, sage ich meinen aufrichtigsten Dank.

Wittwe Holst, Neue=Welt.       


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 29. Juli.

     Frühkirche: Candidat Nahmmacher,
     Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
          Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 26. Juli 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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