No. 46
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Juni
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 46 Seite 1]

Politische Rundschau.

Auch dieses Jahr soll in Gastein wieder die übliche Zusammenkunft der beiden Kaiser; Wilhelm und Franz Joseph stattfinden.
In allen Kirchen Preußens wird vom 10. Juni an Fürbitte für die Frau Prinzessin Wilhelm gehalten.
Das neue Reichstagsgebäude macht noch immer viel Kopfzerbrechens. Die Akademie des Bauwesens hat den Wallot'schen Entwurf für unausführbar erklärt. Dennoch aber hielt der Reichstag an demselben fest, da man in den Urheber das Vertrauen setzen müsse, er werde die erhobenen Bedenken beseitigen können. Der Nachtragsetat von 1 Million Mark wurde bewilligt.
500 Handlungsreisende waren in Cöln beisammen und haben einen feierlichen Protest an den Reichskanzler und den Reichstag erlassen gegen die Aeußerung des Abg. v. Köller im Reichstage: "Die Handlungsreisenden sind diejenigen Elemente, die dem Kaufmannsstand keine Ehre machen."
Für den russischen Hof ist der Krönungsjubel nun vorüber, das Czaren=Paar ist ohne Unfall von Moskau nach Petersburg zurückgekehrt und sofort nach dem stillen Sommersitz Peterhof weiter gefahren, die ganze Reise vollzog sich ohne Unfall, und dies sei besonders bemerkt, da sie genau nach vorher bekannt gemachtem und innegehaltenem Programm erfolgte.


Güstrow. In der letzten Sitzung des Schwurgerichts erschien der Handelsmann K. aus Utecht im Stadtgebiet Lübeck auf der Anklagebank, schuldig des Raubes. Nach dem Eröffnungsbeschluß erscheint der Angeklagte schuldig, am Nachmittage des 12. Januar 1883 in der Gaststube des Gastwirths R. zu Schlagsdorf dem Altentheiler Johann O. mit Gewalt das diesem gehörende Portemonnaie nebst Inhalt von nahe an 20 M. in der Absicht weggenommen zu haben, sich dasselbe rechtswidrig zuzueignen. Der Angeklagte, 44 Jahre alt, Vater von 5 Kindern, noch nicht vorbestraft, ist nicht geständig. Während derselbe sich eines guten Rufes zu erfreuen hat, ist das Zeugniß über den Altentheiler O. minder gut, da derselbe wiederholt vorbestraft ist und seinen Worten nicht recht Glauben geschenkt werden kann. Die Geschworenen verneinten sämmtliche vorgelegte Schuldfragen. Der Angeklagte wurde von dem ihm zur Last gelegten Verbrechen freigesprochen, die Kosten wurden der Staatskasse auferlegt. Die Vertheidigungsrede hielt Rechtsanwalt Dr. Görtz aus Lübeck.
- Kaiser Wilhelm versäumt es nie, am Todestage seines kaiserlichen Vaters im Mausoleum in Charlottenburg an den Denkmalen der königlichen Eltern von Rauchs Meisterhand seine stille Andacht zu halten. Auch diesmal hat er es so gehalten und auch die Denkmale im Thiergarten besucht. Im Jahre 1870 nahm er dort Abschied ehe er in den Krieg zog.
- Fürst Bismarcks Gegner wissen, daß er gute Zähne hat. Und er selber hält etwas darauf. Als ihm neulich sein Arzt rieth, er möge sich drei Zähne an gewissen Stellen ausreißen lassen, das werde seinen Gesichtsschmerz vielleicht lindern, da that Bismarck den Mund so weit auf, daß der Arzt erschrocken zurückfuhr; denn er erblickte 32 kerngesunde Zähne, die aussahen wie zwei Batterien Geschütze auf den Kriegsschiffen. Quod non, Herr Doctor, sagte Bismarck, ich gedenke sie alle noch zu brauchen!
- Bei der Internationalen Landwirthschaftlichen Thier=Ausstellung zu Hamburg wird die sehr reichhaltige wissenschaftliche Abtheilung viel des Lehrreichen und Interessanten bieten. Hier vor Allem findet das Publikum Gelegenheit, an Modellen die für den Züchter so überaus wichtigen Grundformen des Thierkörpers zu studiren. Die Landwirthschaftliche Hochschule zu Berlin sendet dieser Abtheilung sehr werthvolle, auf's Schönste ausgestattete Sammlungen. Unter anderen den Haupttheil der zootechnischen Abtheilung des Museums, der sich auf die Typen, Racen, Schläge und Zuchten des Pferdes, Rindes und Schafes, wie auch auf den Entwicklungsgang der Deutschen Viehzucht bezieht. Sachsen hat sich hier ebenfalls stark betheiligt. Das Landwirthschaftliche Institut der Universität Leipzig schickt eine große Vollsammlung. Auch Auzout's sehr sehenswerthes, ganz zerlegbares Pferdemodell kommt von dort, nebst vielen Unterrichtsmitteln für Fisch= und Bienenzucht. Von der Wiener Hochschule für Bodencultur kommen zahlreiche mikroskopische und anatomische Präparate. Große Anziehung wird jedenfalls auch die Sendung der K. K. Seidenbau=Versuchsstation zu Görz ausüben. Man wird hier nicht nur die Raupen und ihr Product, die Rohseide, sondern auch deren Verarbeitung sehen können. Die Wissenschaftliche Abtheilung selbst ist in einem stattlichen Gebäude links vom Eingange untergebracht. Die Betheiligung an den ausgeschriebenen Concurrenzen ist eine höchst erfreuliche, es sind bereits ca. 30 Stall=Modelle in Hamburg eingetroffen, die zum Theil in ganz vorzüglicher Anordnung und Ausführung ebensowohl vom Laien wie vom Fachmann mit hohem Interesse werden besichtigt werden. Es werden auch eine Anzahl von Hufschmieden um die Ehre, den besten Hufbeschlag ausgeführt zu haben, kämpfen; die Hufbeschlag=Concurrenz findet eben viel Anklang. Was aber ganz besonders vor Allem den Laien interessiren wird, das ist und bleibt die Centrifugen=Concurrenz, bei welcher täglich die verschiedenen Milchentrahmungs=Methoden zur praktischen Ausführung gelangen.
- Die Väter der Stadt Wien sind mit ihrem neuen Rathhaus tief hineingefallen. Der erste Anschlag der Baumeister wurde um 1 800.000 Gulden überschritten und seufzend wurde das Geld bewilligt. Als aber der Bau fertig war, stellte sich heraus, daß die Gas= und Wasserleitung vergessen war und daß Mauern und Gewölbe durchbrochen werden müssen, um sie nachträglich herzustellen. Auch unentbehrliche andere Anstalten sind ganz vergessen. Nachforderungen wieder eine Million oder so etwas.
Die Hinrichtung Sobbe's. Eines der wahnwitzigsten Verbrechen, die je den menschlichen Namen geschändet, die Ermordung des Geldbriefträgers Cossäth hat am 13. d. seine blutige Sühne gefunden: Ernst Sobbe ist heute Morgen 6 Uhr im Hofe des Moabiter Zellengefängnisses enthauptet worden.

[ => Original lesen: 1883 Nr. 46 Seite 2]

- Amasa Stone, der reichste Mann Clevelands, welcher zur Gründung einer Universität, einer Industrieschule und einer Heimath für alte Frauen mehr als eine Million Dollars geschenkt hat, jagte sich am 11. Mai eine Kugel durch's Herz, weil er die Qualen der Schlaflosigkeit nicht zu ertragen vermochte. Stone entstammte einer Puritanerfamilie und begann seine Laufbahn als blutarmer Zimmergesell; allein er besaß die Erfindungsgabe, den Unternehmungsgeist und die Ausdauer eines Yankees. Er bildete sich zum Eisenbahn= und Brückenbauer aus. Das Glück war seinen Unternehmungen hold und er gewann viele Millionen durch redliche Arbeit. Leider überarbeitete er sich und gerieth in einen unerträglichen Zustand, der ihn den Schlaf nicht finden ließ. Trotzdem Stone sich allmählich von den Geschäften zurückzog, große Reisen unternahm und die sorgfältige Pflege seitens seiner Gattin fand, besserte sich sein Zustand nicht und er griff nach einer durchwachten Nacht zum Revolver. In seinem Palast am schönen Eriesee machte er seinem qualvollen Dasein durch einen Schuß ein Ende.
- Die Handbibel Dr. Martin Luthers, welche als kostbares Stück der Sammlung in dem Märkischen Museum aufbewahrt wird, gewinnt durch den herannahenden 400jährigen Geburtstag des großen Reformators ein noch erhöhtes Interesse. Diese Bibel stammt aus Wittenberg, und zwar aus der Bibliothek des Theologen Professor Lommatzsch. Von ihm ging sie 1865 in den Besitz des bekannten Sanitätsrathes Lutze in Köthen für 9000 M. und eine Jahresrente über, und aus seinem Nachlaß erwarb sie am 27. Januar 1877 das Märkische Provinzialmuseum. Die Bibel ist die große Baseler lateinische Ausgabe vom Jahre 1509 "cum pleno apparatu" (mit vollständigem Material) und von Dr. Luther, der sie zu seinem Studium für die Bibel=Uebersetzung von vorn bis hinten durchgearbeitet. Seine charakteristische knorrige Handschrift begleitet nicht blos den Text und die Kommentare, sondern füllt auch die inneren Seiten des Schweinsleder=Deckels. Die Bibel vergegenwärtigt uns so gewissermaßen das Werden der gewaltigen, welterschütternden Idee der Reformation in dem Kopfe des Erfurter Augustinermönches. Selbst die Namensunterschrift des großen Reformators fehlt in dieser merkwürdigen Bibel nicht. Das Titelblatt ziert gewissermaßen als Abschluß seiner Bibelstudien der Spruch: "Wo dein Wort, Herr, mich nicht tröstet, so verginge ich yn meinem elende. 1542. Mart. Luther D." Berlin kann stolz auf den Besitz dieses einzigen Buches sein.
- Es mischen sich in die Weltangelegenheiten wieder einmal die Sonnenflecken. Nachdem sich der Monat Mai davon ungefähr rein gehalten, kommen sie seit dem 1. ds. wieder zum Vorschein, indem sie in ungewöhnlicher Zahl auftreten und sich noch andauernd vermehren. Daß gleichzeitig damit Gewitter, Hagelschläge, Wolkenbrüche etc. auftreten, sei nur so nebenbei bemerkt.
- Die Abfälle von Papier, Bindfaden und Siegellack an den Berliner Post= und Telegraphen=Anstalten haben nach amtlicher Bekanntmachung ein Gewicht von monatlich 80 Centnern.
- Eine alte unverheirathete Dame in Philadelphia hat über 1000 ihrer Bekannten, die sich verheirathet haben, Buch geführt. Es befanden sich dabei 32 Mädchen zu 14 und 15 Jahren; 104 zu 16 und 17; 219 zu 18 und 19; 230 zu 20 und 21; 165 zu 22 und 23; 62 zu 24 und 25; 60 zu 26 und 27; 45 zu 28 und 29; 18 zu 30 und 31; 11 zu 32 und 33; 8 zu 34 und 35; 4 zu 36 und 37; 2 zu 38 und 39 Jahren. Die Fluthzeit der Ehe läge hiernach also zwischen 16 und 23 Jahren, da auf diese Zeit 718 Heirathen von den 1000 beobachteten Fällen kamen.
- "Dreizehn Kilo Romane" sind - so lange der Vorrath reicht - für nur zehn Mark zu haben. Dieser literarische Ausverkauf wird von einem Verleger in der "Breslauer Zeitung" bekannt gemacht; demnach kommt das Kilo Roman auf nicht ganz - acht Groschen zu stehen ! Die Viel= und Flachschreiberei unsrer Tage ist gewiß niemals drastischer illustrirt worden, als durch diesen Romanverkauf nach dem Gewicht.
- Ueber ein merkwürdiges Exercitium des russischen Garde=Kosaken=Regiments, welches in Gegenwart des Großfürsten Nikolaus und vieler fremder Offiziere stattfand, wird berichtet, daß die Exerzitien die kühnsten Kunststücke des Circus in den Schatten stellten. Das ganze Regiment jagte in vollem Galopp in aufgelöster Ordnung vorüber. Viele Mannschaften standen aufrecht im Sattel, andere auf dem Kopf mit den Beinen in der Luft, viele sprangen zu Boden und dann wieder in den Sattel in voller Carrière, einige sprangen über die Köpfe ihrer Pferde hinweg, lasen Steine vom Boden auf und schwangen sich doch wieder in den Sattel. Während der Ausführung dieser Kunststücke schwenkten sie ihre Säbel, feuerten Pistolen ab, warfen ihre Karabiner in die Höhe und fingen sie wieder auf. Andere ritten paarweise vorüber mit einem Bein auf dem Pferde des Anderen stehend. Auf ein gegebenes Signal teilte sich das Regiment in zwei Theile. Eine Abtheilung ritt davon, die andere machte Halt, ließ ihre Pferde auf dem Boden sich niederlegen und die Mannschaften legten sich neben dieselben, wie im Kriege, die Annäherung des Feindes erwartend, die andere Abtheilung des Regiments stürmte heran und im einem Nu war jedes Pferd auf den Beinen, jeder Reiter in seinem Sattel und mit wildem Geheul ging es auf den vermeintlichen Feind los etc. Solche Reiterkünste sind übrigens bei den Kosacken von jeher gang und gäbe gewesen.
- Stiefel muß sterben. Woher die Redensart stammt, sei im Nachfolgenden erzählt: Im Jahre 1534 kam der Pfarrer Magister Stiefel in der Nähe von Wittenberg zu Luther und erzählte ihm, daß der Weltuntergang nahe bevorstehe. "Wie wollt Ihr das beweisen?" fragte Luther. "Durch meine Berechnungen, die niemals trügen," antwortete der Magister, vermochte aber den Reformator nicht zu überzeugen. Besser gelang ihm dies bei seinen Bauern, die nun alles verzehrten und vergeudeten, was sie besaßen. Endlich kam der bestimmte Tag; aber der Weltuntergang blieb aus. Nun entbrannte der Zorn der Bauern gegen ihren Pfarrherrn; sie ergriffen ihn und brachten ihn gebunden nach Wittenberg und verlangten seine Bestrafung. Das war die Veranlassung, daß ein dortiger Student ein Lied dichtete, von welchem der Anfang bald alle Kneipen durchwanderte und der sich bis auf unsere Zeit erhalten hat: "Stiefel muß sterben, ist noch so jung, jung!" - Stiefel mußte damals aber noch nicht sterben, sondern erst viel später. Das Lied verleidete ihm aber den Aufenthalt in Sachsen; er ging nach Königsberg in dessen Nähe er starb.
- Aus dem Gerichtssaal. Vor einem Richter wurde kürzlich ein Strolch mit einem großen Schwarzen Bart geführt. Nachdem der Richter einen Blick in die Acten gethan, wandte er sich an den Angeklagten mit den Worten: "Nach alledem zu schließen, muß Ihr Gewissen ebenso schwarz sein, wie Ihr Bart!" - "Wenn der hohe Herr Gerichtshof das Gewissen nach dem Bart mißt, so haben Sie gar kein Gewissen," erwiederte der Strolch.
- Von der Gefräßigkeit des Hais, des Meeres Hyäne", hat man schon manches starke Stück gehört; die nachstehende Meldung aber grenzt fast an das Unglaubliche. Ein Fischer an der Südwestküste von Californien war kürzlich damit beschäftigt, sein Netz mit reichem Fange einzuziehen, als er plötzlich auf Widerstand stieß und entdeckte, daß ein mächtiger Hai einen Theil des Netzes verschluckt hatte. Es gelang ihm, das Ungethüm an das Ufer zu ziehen und hier zu erlegen. Als der Hai aufgeschnitten war, fanden sich in ihm vor: der Theil des Netzes mit Kork= und Bleistücken und drei großen lebendigen Lachsen, ein eiserner Ruderklampen, mehre Blechkannen mit marinirtem Lachs, ein Bootshaken, eine lange Stange (?), wie sie zum Ausbreiten kleiner Netze gebraucht werden, und ein schwerer eiserner Hammer mit hölzernem Stiel. (Mahlzeit!)
- "Du, Dein Nachbar, der Cigarrenhändler, sollte seine Cigarren "Sekundärbahn" oder "Erlkönig" nennen!" - "Wieso denn?" - "Sekundärbahn, weil ein Zug genügt !" - "Erlkönig?" - "Nun, wer sie raucht, "erreicht den Hof mit Müh' und Noth!" -


[ => Original lesen: 1883 Nr. 46 Seite 3]

Anzeigen.

Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Sonnabend den 16. Juni d. Js. Vormittags 10 Uhr sollen in Lüdersdorf

1 Stuhlwagen, 1 Bauwagen, eine Kuh, eine Nähmaschine, eine Chatoulle, 1 Koffer, 5 Rohrstühle und 2 Torfkarren
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Sammelplatz der Käufer im Kruge zu Lüdersdorf.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Die Schleichsteige über unsere Koppeln, genannt "Nien Glaesen" und "Sonnenberg" verbieten wir hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung; ebenso das Betreten unserer Koppel "Ilenberg" und das Fischen in dem dort belegenen Teiche.

Hauswirth J. Krellenberg.       
Hauswirth J. Schütt.               
Hauswirth J. Bruhn.               
Selmsdorf.                   


Mauersteine, Drains etc.

sind wieder vorräthig und empfiehlt dieselben zu billigsten Preisen.

Ratzeburg.                                                     A. Bartels,
                                                               Ziegeleibesitzer.


Am 17. und 18. Juni findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner ergebenst einlade.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M.
Montag den 18. Juni Tanzmusik

                                                    J. Bahr, Selmsdorf.


Scheibenschießen        Scheibenschießen.

Zum Scheibenschießen am 17. und 18. Juni lade ergebenst ein.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten.
Auf einen Satz von 3 Schüssen, der 1 M. kostet, fällt nur ein Gewinn.

Am Montag den 18. Juni Tanzmusik.
                                                    Kaven, Pogetz.


Die Feier des zehnjährigen Bestehens
des
Kampfgenossen-Vereins 1870/71
findet am 17. d. Mts.
in nachfolgender Weise statt.                          
1. Holzfest
im Rupensdorfer Holze.

Abmarsch mit Musik. Nachmittags 2 Uhr vom Krieger=Denkmal aus. - Im Walde Concert, allgemeine Kinder=Belustigungen mit Preisen, gesellige Spiele, Tombola für die Familien der Kameraden etc.
Rückmarsch Abends 8 Uhr.

2. Ball in Boye's Saal und Concert im Garten. Anfang 9 Uhr.

Die Theilnahme an diesen Festlichkeiten ist auch Nicht=Vereinsmitgliedern gern gestattet; am Holzfeste unentgeltlich, am Ball und Concert gegen ein Entree von 1 M. für Herren, von 30 Pfennig. für Damen; zum Concert allein 30 Pfennig.
Schönberg, den 7. Juni 1883.

Das Fest-Comite des Kampfgenossen-Vereins.


Alle Diejenigen, welche noch Forderungen an die Krellenberg'schen Curanden haben, ebenso Diejenigen, welche denselben noch schuldig sind, wollen sich innerhalb acht Tagen melden beim

                                                    Curator P. Robrahn,
                                                    Carlow.


Der Schleichsteig durch den an der Marienstraße belegenen Fick'schen Garten verbiete ich hiermit.

J. Frenz, Bürstenmacher.       


Zu Johannis
ein Hausknecht
gesucht von                                                    
                                                    C. J. W. Burmeister.


Ein sehr gut erhaltener
Handwagen

ist preiswürdig zu verkaufen. Wo? sagt die Expedition dieses Blattes.


Eisenbahn           Eisenbahn

Mecklenb. Friedrich=Franz
Eisenbahn.

Zur Erleichterung des Besuches der Mecklenburgischen Landes=Gewerbe= und Industrie=Ausstellung

Sonnabend den 16. Juni,

Beförderung in II. und III. Wagenklasse mit den fahrplanmäßigen Zügen, ausschließlich der Schnellzüge, von allen diesseitigen Stationen nach Schwerin und zurück zum einfachen Fahrpreise auf Doppelbillets, welche zur Rückfahrt auch an dem der Lösung folgenden Tage berechtigen. Freigepäck wird nicht gewährt.

Die Direction.


Eisenbahn    Mecklenb. Friedrich=Franz=Eisenbahn.

Zur Erleichterung des Besuches der Mecklenburgischen Landes=Gewerbe= und Industrie=Ausstellung

Sonntag den 17. Juni d. Js.
Extrazug Lübeck=Schwerin und zurück II. u. III. Wagenklasse zum einfachen Fahrpreise für Hin= und Rückfahrt.

Abfahrt von Lübeck 9 Uhr 5 Min Vorm.
Abfahrt von Schönberg 9 Uhr 37 Min Vorm.
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 3 Min Vorm.
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 24 Min Vorm.
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr 40 Min Vorm.
Ankunft in Schwerin 11 Uhr 2 Min Vorm.
            ------
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 37 Min. Abends
Ankunft in Kleinen 10 Uhr - Min. Abends
Ankunft in Bobitz10 Uhr 17 Min. Abends
Ankunft in Grevesmühlen 10 Uhr 34 Min. Abends
Ankunft in Schönberg 10 Uhr 59 Min. Abends
Ankunft in Lübeck 11 Uhr 25 Min. Abends
Die Billets zum einfachen Fahrpreise (Doppelbillets) berechtigen nur zur Benutzung der vorbezeichneten Extrazüge. Die am Sonnabend für die Richtung Lübeck=Schwerin gelösten Doppelbillets sind auch gültig zur Rückfahrt mit dem obigen Extrazuge 9 Uhr 37 ab Schwerin.

Die Direction.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 46 Seite 4]

Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin,

in Schönberg vertreten durch unser Bureau,
                                                    Beamte: Herr Registrator W. Stephans,
                                                            Herr W. H. Schacht,
schließt Lebens= und Leibrentenversicherungen ab, nimmt Kapital Einlagen gegen Kapitalscheine und Spar=Einlage=Bücher (4 % Zinseen bei halbjähriger Kündigung) entgegen, gewährt Darlehen besorgt den An- und Verkauf von Effecten und die Einlösung von Kupons und übernimmt die Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
Aug. Kirchner,                                                     C. L. F. Soltau,
    Direktor.                                                     General=Bevollmächtigter.


Die Agentur der Mecklenburgischen Bank für Schönberg und Umgegend vertreten durch den Unterzeichneten

ist bevollmächtigt und bereit zur directen Vermittlung aller der Mecklenburgischen Bank in Schwerin zu offerirenden Geschäfte: Entgegennahme und Rückzahlung von Geldeinlagen gegen Sparbücher, Schuldverschreibungen u. Baar-Conto-Corrent; Bewilligung von Darlehen und Crediten gegen genügende Sicherheit; Discontirung von Wechseln und gekündigter oder ausgelooster Werthpapiere. An- und Verkauf von Staatspapieren und Börseneffecten.
Die per 1. Juli oder zum Johannistermine fälligen Zinsen können schon vom 15. Juni ab bei mir in Empfang genommen werden.

Schönberg i./M.                                                              Wilhelm Schrep.


Gr. Scheibenschießen
und Tanz=Unterhaltung
am Mittwoch, den 20. und Donnerstag, den 21. Juni.

1 Satz von 3 Schüssen, worauf nur ein Gewinn fallen kann, 1 M. Büchsen und Schießbedarf wird geliefert. Hierzu ladet ergebenst ein

P. Lohse, Schlutup.       


1 Fuder Klee
auf dem Stamm hat abzugeben                          
                                                    J. Frentz, Bürstenmacher.


Zu Michaelis d. Js.
steht eine Wohnung zu vermiethen. Näheres bei
                                                    J. Frentz, Bürstenmacher.


Die Lübecker Bank

nimmt Gelder zur Verzinsung in Summen von mindestens 300 Mark täglich in den Geschäftsstunden von 9 bis 1 Uhr und 3 bis 6 Uhr entgegen.
Dieselbe vergütet:
      bei sechsmonatlicher Kündigung 3 1/2 %,
      bei zwölfmonatlicher Kündigung 4 %,
und zahlt die Zinsen halbjährlich aus.
Die zu belegenden Gelder können auch per Post unter voller Wertangabe an die Bank eingesandt werden, wogegen Letzere die betreffende Schuldverschreibung umgehend an den Absender übermitteln wird.


Der sogenannte
Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau

ist ein nach eigener Methode vorzüglich gereinigter Honig von exquisiter Qualité besonders feinem Aroma und Wohlgeschmack, der sich als Heilmittel gegen Hals= und Brust=Leiden, Katarrhe, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, namentlich bei Hustenkrankheiten der Kinder einen Weltruf erworben hat. Derselbe ist kenntlich an Siegel, Namenszug und im Glase eingebrannter Firma von L. W. Egers in Breslau und echt zu haben in Schönberg bei Carl Sievers, Buchbinder.


Pony=Fuhrwerk.

Ich halte mein bequem eingerichtetes Pony=Fuhrwerk (1= und 2spännig) dem geehrten Publikum zur gefälligen Benutzung bereit

                                                    J. Koopmann,
                                                    Schönberg.


Gelegenheitskauf.

Für fremde Rechnung habe ich einige Dutzend zweiknöpfige Glace=Damen=Handschuhe in allen Farben das Paar zu 1 M. 20 Pfennig. abzugeben.

                          Emil Jannicke, Handschuhmacher.


Kirchliche Nachrichten.
Sontag den 17. Juni.

     Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
          Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 14. Juni 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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