No. 45
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Juni
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 45 Seite 1]

      Nr. 11 des Offic. Anzeigers pro 1883 für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
            I. Abtheilung.
      (Nr. 3.) Verordnung, betr. die Ermittelung der landwirthschaftlichen Bodenbenutzung im Jahre 1883.
      (Nr. 4.) Verordnung, betr. die Abänderung des §. 119 der Verordnung zur Ausführung der Strafprozeßordnung.
            II. Abtheilung.
      (1.) Bekanntmachung, betr. die Erstattung der Kosten des Heimtransports dienstunbrauchbarer Militairpersonen aus Reichsmilitairfonds.
      (2.) Bekanntmachung, betr. die Vollstreckung der wider Bettler, Landstreicher etc. erkannten Haftstrafen.
      (3.) Bekanntmachung, betr. den Weltpostverein.
            III. Abtheilung.      Der Pächter Breuel in Selmsdorf ist zum Stellvertreter des Bezirks=Commissarius Oberlanddrosten Grafen von Eyben für das Fürstenthum Ratzeburg bestellt worden.
            Neustrelitz, den 12. Mai 1883.
Gemäß §. 22 der unterm 9. December 1876 eingeführten Verordnung, vom 22. October dess. Jahres, betreffend die Musterung und Aushebung der Mobilmachungspferde sind im Aushebungsbezirk Schönberg
            als Taxatoren
      a. der Oberamtmann Wicke zu Demern,
      b. der Handelsmann Lorenz Vock in Schönberg,
      c. der Hauswirth Hans Robrahn in Pogetz,
und als deren Stellvertreter
beziehungsweise
      a. der Pächter Kaiser zu Stove,
      b. der Pferdehändler H. Wigger in Schönberg,
      c. der Hauswirth Burmeister in Gr. Rünz
auf die Jahre 1883 bis 1888 incl. erwählt und bestätigt worden.
            Neustrelitz, den 12. Mai 1883.


Politische Rundschau.

Wenn die Männer des Reichstages unerwartet schnell heimkehren sollten, aufgelöst von Hitze, Drang und Ueberarbeit, so wäre das immer noch der beste Fall; sehr vorsichtige Leute bereiten sich sogar auf eine höhere und andere Auflösung vor. Auflösungsgerüchte schwirren in der Luft und in den Zeitungen; die "Nordd. A. Z." stellt zwar in Abrede, daß Bismarck gesagt habe, "an die Auflösung werde sich eine kleine Tragödie anknüpfen", sie sagt aber nichts darüber, ob Bismarck an eine Auflösung ohne Tragödie denke. Bedeutsam ist, daß die Militair=Commission des Reichstages den wichtigsten Paragraphen des Pensionsgesetzes für Offiziere, in welchem der jährliche Zuwachs der Pension auf 1/60 statt wie bisher 1/32 festgesetzt wird, mit 13 gegen 8 Stimmen und damit das ganze Gesetz abgelehnt hat. - Wenn aber die Regierungen Zugeständnisse bezüglich der Besteuerung des Privatvermögens der Offiziere machen, kann die Sache im Plenum immer noch eine glückliche Wendung nehmen.
Die mit großer Spannung erwartete kirchenpolitische Vorlage der preußischen Regierung im Kampfe mit Rom ist dem Landtag vorgelegt worden. Sie enthält 6. Artikel. Der erste bestimmt die Aufhebung der Anzeigepflicht und des Einspruchrechtes des Staates für die Uebertragung von Seelsorgeämtern, deren Inhaber unbedingt abberufen werden dürfen und für die Anordnung der Stellvertretung oder Hilfsleistung in einem geistlichen Amte. Nach dem zweiten Artikel findet der Art. 1 auf Pfarramtsverweser keine Anwendung. Im dritten Artikel wird die Zuständigkeit des kirchlichen Gerichtshofes aufgehoben für die Berufungen gegen den Einspruch der Regierung bei Uebertragung eines geistlichen Amtes (§. 16 des Gesetzes vom 11. Mai 1873), bei der Anstellung als Lehrer oder zur Wahrnehmung der Disciplin bei den zur Vorbildung der Geistlichen dienenden kirchlichen Anstalten (§. 12 desselben Gesetzes), ferner bei Ausübung von bischöflichen Rechten oder Verrichtungen in erledigten katholischen Bisthümern. Nach dem 4. Artikel tritt an die Stelle des §. 16 des Gesetzes vom 11. Mai 1873 die Bestimmung, daß der Einspruch stattfindet, wenn dafür erachtet wird, daß der Anzustellende aus einem dem bürgerlichen oder staatsbürgerlichen Gebiete angehörenden Grunde für die Stelle nicht geeignet sei, insbesondere wenn seine Vorbildung den Vorschriften dieses Gesetzes nicht entspricht. Die Gründe des Einspruches sind anzugeben. Gegen die Einspruchserklärung kann binnen 30 Tage beim Cultusminister Beschwerde erhoben werden, bei dessen Entscheidung es sein Bewenden hat. Nach Artikel 5 kommen die Bestimmungen des Gesetzes vom 14. Juli 1880 über die Straffreiheit der Vornahme geistlicher Handlungen in erledigten Pfarreien, sowie in solchen wo der Inhaber an der Ausübung des Amtes verhindert ist, für alle geistlichen Aemter ohne Rücksicht darauf, ob das Amt besetzt ist, oder nicht, zur Anwendung. Alle den Artikeln 1 bis 4 dieses Gesetzes entgegenstehenden Bestimmungen der Gesetzes vom 11. Mai 1873, vom 20. Mai 1874 und vom 21. Mai 1874 werden nach dem sechsten Artikel aufgehoben.
Der Kitt im Centrum, der bisher allen Witterungs= und Temperatureinflüssen Trotz geboten, scheint nunmehr, nach einem kürzlich im Abgeordnetenhause zwischen Windthorst und Schorlemer stattgehabten Wortgefecht, ernstliche Risse bekommen zu haben. Es war bei Gelegenheit der Canalverhandlung, als Windthorst gegen Schorlemer mit "freundlicher Miene" die Anspielung machte, derselbe habe sich wohl nur äußerlich zum Canalfreund umgewandelt, während sein Antrag in Wahrheit eine Dynamitpatrone sei, die er hineinschiebe. Schorlemer nahm die Sache in scharfem Ernst, er ging in seiner gewohnten schneidigen Manier gegen Windthorst vor und warf demselben, wie man zu sagen pflegt, den Bettel vor die Füße, indem er erklärte, daß er gar nicht am parlamentarischen Leben hänge, und wie er schon jetzt mittheile, aus Gesundheitsrücksichten - Schorlemer sieht sehr gesund aus - ein Mandat zum Reichstag nicht mehr annehmen werde. Man hatte bis dahin im Hause gezweifelt, ob nicht ein Scherz der Sache zu Grunde liege, jetzt war man von dem Ernst überzeugt. Windthorst conferirte, während Schorlemer sprach, eifrig mit seinen getreuesten Anhängern und meldete sich zum Wort, das er auch alsbald erhielt. Windthorst nahm nichts von dem zurück, was er gesagt hatte, seine

[ => Original lesen: 1883 Nr. 45 Seite 2]

Entschuldigungen klangen sehr kühl und nüchtern, seiner Stimme aber hörte man in der rauhen Färbung, die sie in solchen Momenten annimmt, die innere Erregung und die Tiefe der Erbitterung an, daß im offnen Parlament Jemand aus dem Centrum ihm zu trotzen wagte. Ist es nicht zu verwundern, daß es zwischen zwei so grundverschiedenen Naturen wie die beiden Centrumsführer nicht schon früher zu offenen Differenzen gekommen ist.
Die Budgetcommission des Reichstages hat die Berathung des Haushaltes für das Jahr 1884/85 beendet. In Folge verschiedener Abstriche bei den Ausgaben und gleichzeitiger Höher=Ansetzung der Einnahmen schließt der Haushalt mit 18 1/2 Millionen günstiger ab, so daß die Matricularbeiträge, die Anfangs mit 10 Millionen höher, als pro 1883/84 angesetzt waren, sich jetzt um 8 1/2 Millionen niedriger, als pro 1883/84 stellen. - Der Reichstag hat in dritter Lesung die Zuckersteuervorlage (Steuervergütung) angenommen.
Nach der hitzigen Art zu urteilen, wie die Franzosen in letzter Zeit in der überseeischen Politik zu Werke gehen, müssen sie ein sehr dringendes Kriegsbedürfniß haben. Wie man jetzt schon sieht, haben sie sich aber überall eine mehr oder weniger schlimme Suppe eingebrockt. Die Chinesen haben erklärt, daß sie die diplomatischen Beziehungen abbrechen würden, sofern die Franzosen in Tonkin ohne ihr Einverständniß etwas unternehmen würden. Die Engländer (die möglicherweise schon dahinter stecken) werden dann auch ein Wörtchen mitreden, da sie am chinesischen Außenhandel direct und indirect (Ostindien. Hongkong, Straits) mit etwa 75 Procent oder über 700 Millionen Mark, betheiligt sind. (Ueber das Verhältniß Frankreichs zu Annam ist zu bemerken, das letzteres durch Vertrag vom 15. März 1874 von Frankreich unabhängig und unter dessen Schutz stehend, erklärt worden ist. China, dessen Kaiser bisher den Kaiser von Annam belehnte, hat aber diesen Vertrag nicht anerkannt und besteht auf seinem alten Rechte.)
Eine Kundgebung der Russischen Nihilisten wurde in St. Petersburg am Krönungstage verbreitet; dieselbe spricht über die russischen Zustände in der gewöhnlichen Weise und stellt die Behauptung auf, Rußland sei politisch und financiell bankerott.
Im äquatorialen Theile Westafrikas muß es wieder recht afrikanisch hergehen. Im District Scherbin (Sierra Leona) sind 50 Personen (Eingeborene), welche der Zauberei schuldig befunden wurden, bei lebendigem Leibe geröstet worden. Die Proteste der britischen Regierung der Goldküste erwiesen sich als machtlos zur Verhinderung dieses grausamen Schauspiels. Gleichzeitig lauten die Nachrichten aus Aschanti beunruhigend. König Mensah wurde gewaltsam entfernt und König Koffi Kalkali wieder auf den Thron gesetzt, Koffi war der Urheber des letzten Krieges zwischen Aschanti und England (1873) und seine Wiedereinsetzung zum König verursachte große Schrecken unter den Negerstaaten, die an sein Gebiet grenzen. Capitän Knapp Barrow wurde nach der Hauptstadt Kumassi gesandt, um zu versuchen, eine friedliche Bestätigung zwischen Koffi Kalkali und der Regierung der Goldküste anzubahnen und irgend welche Angriffe gegen die Stämme, welche die Bundesgenossen Englands in deren Feldzuge gegen diesen schwarzen Monarchen waren, zu verhindern.


- Das Sachverständigen=Urtheil der "Cimbria"=Untersuchung erklärte die Qualität des zum Bau des Schiffes verwendeten Eisen= und Holzmaterials als tadellos und zu Aussetzungen keinen Anlaß gebend. Das Seeamts=Urtheil, welches sich so lange verzögert hat, wird nun spätestens bis Ende Juni gefällt werden.
- In Leipzig findet am 28., 29 und 30. Juli die dritte allgemeine deutsche Schuhmacher=Fachconferenz statt. Mit derselben ist ein Preisausschreiben für ein vollkommenes Verfahren zur Fußumriß= und Trittspur=Gewinnung, sowie eine Ausstellung von allerlei Werkzeugen, Geräthen, Maschinen, Robstoffen, Halbfabrikaten und sonstigen Bedarfsartikeln des Schuhmachers verbunden.
- Zum Gastwirthstag in Berlin haben sich mehr als 3000 Gäste eingefunden.
- Dr. Lasker hat seine Reise nach Amerika über England angetreten und wird bis zum Winter drüben bleiben.
- In England führen die Statistiker auch über die ganzen, halben und viertel Millionäre, NB. Pfund=Sterling=Millionäre, Buch. Sie klagen, daß die Zahl derselben in dem letzten Jahrzehnt hinter dem Durchschnitt sehr zurückgeblieben sei.
- Die Zahl der Turnvereine in Deutschland beläuft sich gegenwärtig auf 2451 mit 221,417 Turnern, darunter etwa 120 000 active.
- In Geldern (Niederrhein) wäre kürzlich eine Dienstmagd, die sich eine Schnittwunde mit Spinngewebe verbunden hatte, beinahe an Blutvergiftung gestorben, wenn das betreffende Glied nicht schleunigst abgenommen worden wäre. (Sehr erklärlich, wenn man bedenkt, daß am Spinngewebe immer Staub und allerlei Unreinigkeit haftet.)
- Carmen Sylva (Königin Elisabeth von Rumänien) ist unter die Theaterdichter gegangen. Sie soll eine Opernlibretto verfaßt haben, dessen Subject der Rumänischen Geschichte entnommen ist. Den musikalischen Theil soll ein junger Schwedischer Componist, Namens Hallstroem liefern, der in seinem Vaterlande von den Kundigen bereits sehr geschätzt wird.
- König Ludwig von Bayern könnte auch sagen: Vom Fels zum Meer. Welche Prachtbauten wie aus tausend und eine Nacht hat er sich auf seinen Bergen errichtet und alle wird übertreffen ein Schloß, das er auf der Herreninsel im Chiemsee baut, welcher See auch das bayrische Meer genannt wird, weil es sich 12 Stunden weit erstreckt. An diesem Wunderschloß, das alle Schlösser der Welt an Größe und Pracht übertreffen soll, wird seit sechs Jahren gebaut, 500 Arbeiter sind täglich beschäftigt. Es ist hoch aus der Erde entstiegen und gibt eine Ahnung von seiner gewaltigen Größe, das Innere aber, soweit es fertig, darf Niemand sehen, nur erste Künstler arbeiten an der Ausstattung.
- Woher kommt der Name Hammelsprung für eine oft angewendete Art der Abstimmung im Reichstage? Der Abg. Braun=Wiesbaden gibt darüber folgende Auskunft. Es wird zunächst mit Aufstehen und Sitzenbleiben abgestimmt. Hat der Präsident oder auch nur einer der Schriftführer einen Zweifel ob die Mehrheit steht oder sitzt, dann findet die Gegenprobe statt. Bleibt auch dabei das Ergebniß unsicher, dann erfolgt die "Zählung des Hauses" und zwar so: Alle Mitglieder verlassen den Saal; nur die, welche sich der Abstimmung enthalten, bleiben darin, und werden dann nicht mitgezählt. Haben Alle den Sitzungssaal verlassen, dann läßt der Präsident, der darin bleibt, alle Thüren schließen, mit Ausnahme zweier, eine auf der äußersten Rechten, über welcher "Ja", und eine auf der äußersten Linken über welcher "Nein", steht. An jeder dieser beiden Thüren postirt der Präsident zwei seiner Schriftführer; dann läutet er die Glocke. Dies ist, ähnlich wie bei der Weihnachtsbescheerung, das Zeichen, daß die Kinder - hier die "Verehrlichen" - hereinkommen dürfen. Aber nur durch diese beiden Thüren, entweder durch die "Ja"=Thüre oder durch die "Nein"=Thüre; die andern sind und bleiben verschlossen. Nun ergießt sich also der Strom wieder in den Saal, aber langsam, Mann für Mann. Schmale Herren können zwei zugleich durch die Thüre, Dicke nur einer. Hört der Strom auf, dann läutet der Präsident wieder. Das heißt: die Abstimmung ist geschlossen; wer nun noch kommt, der zählt nicht mehr. Dann geben noch der Präsident und seine vier Schriftführer, welche zur Ausübung ihrer Thätigkeit drinnen bleiben mußten, ihre Stimmen öffentlich und mündlich ab, und dann verkündigt der Präsident das Ergebniß. Das ist der Hammelsprung. Oeffentlich wird dies Wort niemals gebraucht, aber privatim wie ein anderes. Das Wort ist von den Grundherren erfunden, welche die Schafzucht betreiben und ihren Schafheerden vielleicht (was gewiß nicht zu tadeln) ebensoviel Aufmerksamkeit zuwenden als den parlamentarischen Debatten.
- Auch gut. Haben Sie je daran gedacht, was Sie thun würden, wenn Sie Rothschilds Revenuen hätten? fragte ein Herr einen ziemlich herabgekommenen Literaten, der über den schlechten Ge=

[ => Original lesen: 1883 Nr. 45 Seite 3]

brauch sprach, den die Reichen von Ihrem Vermögen machen. Nein, niemals, erwiderte jener, wohl aber habe ich mich darüber besonnen, was Rothschild thun würde, wenn er mein Einkommen besäße.


Anzeigen.

Auf zulässig befundenen Antrag der Ehefrau des Schulzen Siebenmark, Maria geb. Schnur, in Falkenhagen werden hiermit Alle und Jede, welche an den angeblich verloren gegangenen Hypothekenschein Fol. III über 600 M., ausgestellt Schönberg, den 2. Juli 1874, eingetragen auf das zu Schönberg an der Marienstraße sub Nr. 61 belegene Wohnhaus des Töpfers Fritz Hauschildt und lautend auf den Namen der Ehefrau des Schulzen Siebenmark, Maria geb. Schnur in Falkenhagen, irgend welche Ansprüche und Rechte zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, solche spätestens in dem auf

Freitag, den 9. November 1883,
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Geriete anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung erfolgen wird.
Schönberg i./M., den 20. April 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Zum öffentlichen Verkauf der Erbpachtstellen Nr. 11 und 13 zu Warnow mit Ziegelei auf letzterer im Wege der freiwilligen Versteigerung ist auf Antrag der Erben des verstorbenen Erbpächters P. Wichmann zu Warnow vor dem unterzeichneten Amtsgericht Termin anberaumt auf den

30. Juni 1883,

Vormittags 10 Uhr. Die Gebäude des Gehöfts Nr. 11 sind zu 5400 M., die des Gehöfts Nr. 13 zu 16 800 M. mit Ausnahme des Brennofens gegen Feuersgefahr versichert. Die Besichtigung findet statt nach Meldung bei dem Verwalter und Miterben Oeconom Carl Wichmann zu Warnow. Die Verkaufsbedingungen sind bei dem Vormund des minorennen Robert Wichmann und dem Bevollmächtigten der majorennen Miterben, Kaufmann L. Karstadt zu Grevesmühlen, nach Mitte Monats Mai d. J. einzusehen, auch abschriftlich von demselben zu beziehen. Die Hufe 11 ist canonfrei und hat einen Flächeninhalt von 9108 []Rth. früheres Landesmaaß, sowie einen steuerbaren Hufenstand von 65 bonitirten Scheffeln, die Hufe 13. ist mit einem Canon von 78 10/16 Scheffel Roggen in früherem Rostocker Maaß zu Geld berechnet belastet und hat einen Flächeninhalt von 10711 []Rth. und einen Hufenstand von 80 Scheffeln.
Grevesmühlen, 17. April 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.

Zur Beglaubigung:               
Der Gerichtsschreiber.            
C. Lieseberg,            
Act.=Geh.       


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Sonnabend den 16. Juni d. Js. Vormittags 10 Uhr sollen in Lüdersdorf

1 Stuhlwagen, 1 Bauwagen, eine Kuh, eine Nähmaschine, eine Chatoulle, 1 Koffer, 5 Rohrstühle und 2 Torfkarren
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Sammelplatz der Käufer im Kruge zu Lüdersdorf.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Gewerbe=Verein.

Festkarten zu den Verbands=Festlichkeiten am 16. und 17. d. Mts. in Schwerin à 2 M. sowie Dinerkarten à 2 M. sind beim Schriftführer des Vereins bis zum 15 d. Mts. zu haben.


Für die vielen Beweise aufrichtiger Theilnahme an unserem silbernen Hochzeitstage sagen wir unsern besten Dank!

P. Hagen u. Frau.       


Holz=Auction in Lübeck.

Am Donnerstag den 14. Juni a. c. Vormittags 10 Uhr anfangend sollen auf dem Holzlagerplatz Nr. 12, bei der Wrackbude,

ca. 3240 Dutz.
ebenk. und Wahl=Bretter.

in öffentlicher Auction meistbietend verkauft werden, Verzeichnisse sind soweit der Vorrath reicht, beim Unterzeichneten kostenfrei zu erhalten.
Lübeck den 2. Juni 1883.

                                                     G. Olrogge,
                                                    beeid. Auctionator.


Daß ich den über meine Koppel nach Lindow führenden Feldweg aufgenommen und von jetzt der direkte Weg nach Lindow die Gr. Siemz=Lindower Landstraße ist, bringe hiermit zur allgemeinen Kenntniß.
Törpt im Mai 1883.
J. H. Lohse, Schulze.


Die Schleichsteige über unsere Koppeln, genannt "Nien Glaesen" und "Sonnenberg" verbieten wir hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung; ebenso das Betreten unserer Koppel "Ilenberg" und das Fischen in dem dort belegenen Teiche.

Hauswirth J. Krellenberg.       
Hauswirth J. Schütt.               
Hauswirth J. Bruhn.               
Selmsdorf.                   


Mauersteine, Drains etc.

sind wieder vorräthig und empfiehlt dieselben zu billigsten Preisen.

Ratzeburg.                                                     A. Bartels,
                                                               Ziegeleibesitzer.


Zur Anfertigung
künstl. Zähne u. Gebisse
Plombiren, Reinigen etc.
empfiehlt sich
                                                    Hermann Cawe,
                                                    Lübeck, Holstenstraße 177, II. Etage.
                                                    (in der Nähe des Bahnhofes.)


Ein sehr gut erhaltener
Handwagen

ist preiswürdig zu verkaufen. Wo? sagt die Expedition dieses Blattes.


Alle Diejenigen, welche noch Forderungen an die Krellenberg'schen Curanden haben, ebenso Diejenigen, welche denselben noch schuldig sind, wollen sich innerhalb acht Tagen melden beim

                                                    Curator P. Robrahn,
                                                    Carlow.


Zu Johannis
ein Hausknecht
gesucht von                                                    
                                                    C. J. W. Burmeister.


Kösters Hotel.
Heute und folgende Tage:
Concert und Vorstellung
der beliebten Singspiel=Gesellschaft
G. Lewertoff aus Hamburg.
bestehend aus 6 Personen,
unter Mitwirkung des Gesang's und Charakter=Komiker F. Mook.
Wirklich genußreiche Stunden versprechend, ladet ergebenst ein                          
                                                    G. Lewertoff.
Anfang 7 1/2 Uhr.          Entree 50 Pfennig.
NB. Mittwoch Concert im großen Saale.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 45 Seite 4]

Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin,

in Schönberg vertreten durch unser Bureau,
                                                    Beamte: Herr Registrator W. Stephans,
                                                            Herr W. H. Schacht,
schließt Lebens= und Leibrentenversicherungen ab, nimmt Kapital Einlagen gegen Kapitalscheine und Spar=Einlage=Bücher (4 % Zinseen bei halbjähriger Kündigung) entgegen, gewährt Darlehen besorgt den An- und Verkauf von Effecten und die Einlösung von Kupons und übernimmt die Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
Aug. Kirchner,                                                     C. L. F. Soltau,
    Direktor.                                                     General=Bevollmächtigter.


Eisenbahn           Eisenbahn

Mecklenb. Friedrich=Franz
Eisenbahn.

Zur Erleichterung des Besuches der Mecklenburgischen Landes=Gewerbe= und Industrie=Ausstellung

Dienstag den 12. Juni,
Donnerstag den 14. Juni
und
Sonnabend den 16. Juni,

Beförderung in II. und III. Wagenklasse mit den fahrplanmäßigen Zügen, ausschließlich der Schnellzüge, von allen diesseitigen Stationen nach Schwerin und zurück zum einfachen Fahrpreise auf Doppelbillets, welche zur Rückfahrt auch an dem der Lösung folgenden Tage berechtigen. Freigepäck wird nicht gewährt.

Die Direction.


Ein Rest
alter Dachpfannen
und Dachlatten sind zu kaufen beim
                                                    Bürgermeister Bicker,
                                                    Schönberg.


Zugleich ein Mädchen zu allen häuslichen Arbeiten und bei Kindern. Näheres Lübeck, gr. Bauhof 832b.


Eine gute, gesunde Amme
findet sofort einen guten Platz bei                          
                                                    Eduard Levissohn
                                                    in Rehna.


Am 17. und 18. Juni findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner ergebenst einlade.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M.
Montag den 18. Juni Tanzmusik

                                                    J. Bahr, Selmsdorf.


Scheibenschießen        Scheibenschießen.

Zum Scheibenschießen am 17. und 18. Juni lade ergebenst ein.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten.
Auf einen Satz von 3 Schüssen, der 1 M. kostet, fällt nur ein Gewinn.

Am Montag den 18. Juni Tanzmusik.
                                                    Kaven, Pogetz.


Die Feier des zehnjährigen Bestehens
des
Kampfgenossen-Vereins 1870/71
findet am 17. d. Mts.
in nachfolgender Weise statt.                          
1. Holzfest
im Rupensdorfer Holze.

Abmarsch mit Musik. Nachmittags 2 Uhr vom Krieger=Denkmal aus. - Im Walde Concert, allgemeine Kinder=Belustigungen mit Preisen, gesellige Spiele, Tombola für die Familien der Kameraden etc.
Rückmarsch Abends 8 Uhr.

2. Ball in Boye's Saal und Concert im Garten. Anfang 9 Uhr.

Die Theilnahme an diesen Festlichkeiten ist auch Nicht=Vereinsmitgliedern gern gestattet; am Holzfeste unentgeltlich, am Ball und Concert gegen ein Entree von 1 M. für Herren, von 30 Pfennig. für Damen; zum Concert allein 30 Pfennig.
Schönberg, den 7. Juni 1883.

Das Fest-Comite des Kampfgenossen-Vereins.


Pony=Fuhrwerk.

Ich halte mein bequem eingerichtetes Pony=Fuhrwerk (1= und 2spännig) dem geehrten Publikum zur gefälligen Benutzung bereit

                                                    J. Koopmann,
                                                    Schönberg.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 11. Juni 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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