No. 42
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Juni
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 42 Seite 1]

Politische Rundschau.

Kaiser Wilhelm wird am 9. Oktober sein 25jähriges Regierungsjubiläum feiern. Allerdings hatte er bereits am 23. October 1857 die Stellvertretung seines schwer erkrankten Bruders übernommen, aber die Uebertragung der eigentlichen Regentschaft fand erst am 9. October 1858, die Eidesleistung am 26. October statt. In der Reihe der 18 Brandenburg=preußischen Monarchen wird Kaiser Wilhelm der 10. sein, welchem eine so lange dauernde Regierung beschieden gewesen ist. Kaiser Wilhelm befand sich bei Uebernahme des Herrscheramtes mit 61 Jahren von allen Hohenzollern im vorgerücktesten Lebensalter. Das Alter von 86 Jahren hat noch kein preuß. Regent vor ihm erreicht.
Im Reichstag ist der Antrag Hertling, der die Arbeiter der Land= und Forstwirthschaft vom neuen Krankenkassengesetz ausschließt, mit 130 gegen 134 Stimmen angenommen worden. In Folge dieser Entscheidung wurde im §. 5 eine Aenderung beschlossen, wonach es den Gemeinden nicht freistehen soll, auf Beiträge der Versicherten zu den Gemeindekassen zu verzichten.
Im preußischen Abgeordnetenhause ist das neue Subhastationsgesetz, welches in seinem Kernpunkt den Schuldner der Willkür und Uebervortheilung durch den Gläubiger entreißen, diesen aber auch wieder in seinen Forderungen schützen soll, in zweiter Lesung angenommen und als Termin des Inkraftretens der 1. November d. J. bestimmt.
Nach der Statistik der Waaren=Einfuhr Hamburgs im Jahre 1882 ist dieselbe wiederum, wie im Vorjahre, gegen 1880 nach Maaß und Gewichtsmenge erheblich gestiegen, und zwar hauptsächlich ist es der vermehrte deutsche Export, der diese Steigerung bewirkt hat. Während 1881 der Werth der Gesammteinfuhr zu Wasser und zu Lande sich excl. Contanten und Edelmetallen auf 2,018,507,000 Mark bezifferte, stellte er sich 1882 auf 2,084,858,000 Mark, ist also um 66,3 Millionen und gegen 1880 um 115,4 Millionen gestiegen. Das Gewicht der Einfuhr war 1880: 55,4, 1881: 56,8, 1882: 60 Millionen Doppelcentner. Die Gewichtsmenge betrug im Durchschnitt der Jahre 1871-1875 nur 35,8, 1846-50 nur 10,3 Mill. Doppelcentner.
Am 28. d. M. hat die Enthüllung der Denkmäler der Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt stattgefunden. Als Denker, Gelehrte und Menschen im besten Sinne steht dieses Dioskurenpaar in einer Linie mit den Edelsten und Größten unserer Nation. Die Bedeutung dieser Geister ersten Ranges für die geistige Entwickelung Deutschlands ist von größtem Gewicht, wobei die universelle Bedeutung, insbesondere bei Alexander, fast ebenso hoch anzuschlagen ist. Ein ganz besonderes Verdienst um Berlin und dadurch wieder um sein engeres Vaterland, erwarb Wilhelm von Humboldt sich dadurch, daß er der Schöpfer der dortigen Universität wurde, dieser Hochschule, die von allen deutschen Universitäten so recht eigentlich aus dem wissenschaftlichen Geist der Neuzeit, der in den Gebrüdern Humboldt ja den großartigsten und höchsten Ausdruck fand, hervorgegangen ist und eben deshalb unter sämmtlichen derartigen Anstalten der Welt unzweifelhaft den ersten Rang einnimmt. Diese Denkmäler sind aber heute, wo die freie wissenschaftliche Forschung so mancherlei Anfechtung erfährt, von ganz besonderer Bedeutung.
Der imposanteste und eindruckvollste Augenblick bei der Krönungsfeier in Moskau war als der Kaiser, hoch aufgerichtet vor den Blicken aller Versammelten die Krone sich auf das Haupt setzte. Dann rief er die Kaiserin zu sich. Diese naht sich ihm und kniet nieder. Der Kaiser berührt ihr Haupt mit seiner eigenen Krone und setzte dann erst die für die Kaiserin bestimmte Krone auf das Haupt seiner erlauchten Gemahlin. Die Kaiserin war augenscheinlich von tiefster Rührung bewegt, die Haltung des Kaisers war von vornehmer Würde. Als der Metropolit die Gebete des Volkes für den Czaren sprach, blieb dieser aufrecht, während die Versammlung kniete; Kanonensalven begleiteten diesen höchst eindrucksvollen Moment. Nach vollzogener Salbung nahm das Kaiserpaar das Abendmahl, und dann verließ der Zug die Kathedrale in derselben Ordnung, wie er gekommen. Jetzt trug der Kaiser die Krone auf dem Haupte, den kaiserlichen Mantel, Szepter und Reichsapfel. Der Zug begab sich in die Blagowestschenski= und Archangelski=Kathedralen und dann wieder in den Palast. Auf der terrassenförmigen Verbreiterung der "Rothen Treppe" wandte der Kaiser sich gegen das Volk und begrüßte dasselbe sich dreimal verneigend, wobei die Menge das Haupt entblößte und dem Herrscher zujubelte. Man sah in der Menge besonders die unteren Klassen des Volkes vertreten, welche segnend die Hände gegen den Kaiser erhoben. Der äußere Theil des Festes war damit beendet.
Als der Kaiser knieend das Gebet für sein Volk sprach, überwältigte ihn die innere Bewegung dergestalt, daß er laut weinte. Die Anwesenden welche während dieses Gebetes standen, waren auf das Tiefste ergriffen, so daß man mehrfach lautes Schluchzen hörte.
Der Kaiser machte am 27. d. Abends ohne jedes Geleite eine Rundfahrt durch die Stadt, um die Illumination in Augenschein zu nehmen.
Zwei Tauben, so berichtet der Moskauer Correspondent eines Wiener Blattes, umflatterten bei dem Krönungs=Festmahl im Großen Palast den Thron, auf welchem das Czarenpaar Platz nehmen sollte. Tauben betrachtet der Russe als geweihte Vögel, denn der heilige Geist kam in dieser Gestalt auf Erden. Das Erscheinen der Tauben am kaiserlichen Thron kurz nach der feierlichen Salbung muß also auf das Gemüth gläubiger Russen einen ganz besonderen Eindruck machen.
Das am 23. Mai Abends in der Granowitaja Palata stattgehabte Ballfest war äußerst glänzend, der Kaiser und die Kaiserin erschienen um 9 1/2 Uhr und verweilten bis 11 Uhr. Bei der Polanaise führte der Kaiser zunächst die Kaiserin, dann folgte eine Tour des Kaisers mit der Königin von Griechenland, der Gemahlin des Botschafters Waddington und der Gemahlin des Botschafters Jaurés, während die Kaiserin zunächst mit dem deutschen Bot=

[ => Original lesen: 1883 Nr. 42 Seite 2]

schafter v. Schweinitz und dann mit den Botschaftern Waddington und Jaurés tanzte. Im Saale waren die dem Kaiserpaar heute dargebrachten Geschenke, nach mehreren Hunderten zählend und von hohem künstlerischen Werthe und ganz außerordentlicher Pracht, aufgestellt. Der Kreml war feenhaft illuminirt. Am 24. Abends fand ein großes Diner bei dem deutschen Botschafter von Schweinitz statt.
Die Krönungsrobe der Kaiserin Maria Feodorowna besteht aus Silberbrokatstoff und ist mit reicher Handstickerei von Silber geziert, die Schleppe hat eine Länge von 4,57 Metern und ein Gewicht von 32 Kilogramm (ca. 80 russische Pfund), der Preis dieses kostbaren Kostüms beträgt 25,000 Frcs. Sechs Pagen tragen die Schleppe.
Einer Depesche der Times zufolge stehe unmittelbar der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und China bevor. Der französische Gesandte in Pecking würde nächstens seine Pässe erhalten, der Gesandte China's in Paris die seinigen fordern. Obwohl eine Bestätigung der Meldung aus Paris noch nicht vorliegt, so hat die Nachricht doch viel Wahrscheinlichkeit für sich, da die Spannung zwischen Frankreich und China seit längerer Zeit sehr groß ist. Ja, es haben möglicherweise in diesem Augenblick die Feindseligkeiten schon begonnen, da ein chinesisches Corps am 7. Mai von Tientsin nach der annamtischen Grenze aufgebrochen ist. Der Kampf mit den Eingeborenen in Tonkin ist schon längere Zeit im Gange und haben die Franzosen bei einem Ausfall aus dem Fort bei Hanoi bereits eine empfindliche Schlappe erlitten. Man muß sich vergegenwärtigen, daß China, das die Oberherrschaft über Annam beansprucht, jetzt in ganz anderer kriegerischer Verfassung ist, wie in den Jahren 1857 bis 1860, wo es trotzdem den verbündeten Engländern und Franzosen genug zu schaffen machte (die verbündete Flotte wurde am 25. Juni 1859 in der Peihomündung mit Verlust zurückgeschlagen). Damals aber besaßen die Chinesen noch keine europäischen Panzerschiffe, keine Krupps und keine modernen Handfeuerwaffen, Dinge, mit denen sie heute hinreichend und wenigstens in dem Maße versehen sind, um den Franzosen erfolgreichen Widerstand zu leisten.


- Wieder einmal haben englische Fischer sich eines Rule=Britannia=Eingriff in unsern Gewässern schuldig gemacht. Sie haben den deutschen Fischern bei der Insel Norderney das Geräth vernichtet und sind dann abgezogen. Einen Seekrieg zwischen Deutschland und England wird es nun zwar nicht absetzen, es wäre aber doch gut, wenn solchen schon oft dagewesenen Frechheiten endlich ein Ziel gesetzt würde. Zur genaueren Untersuchung des Sachverhalts ist das deutsche Kanonenboot "Drache" nach Norderney abgegangen.
- Lasker wird Ende Mai nach England gehen und im Juni in Begleitung seines Bruders seine Reise nach Amerika auf dem Dampfer "Werra" antreten.
- Eine eigenthümliche und jedenfalls traurige Illustration zu der starken deutschen Auswanderung in den letzten Jahren liefert die Selbstmordstatistik in den Vereinigten Staaten. Von 1817 Selbstmordfällen (1882) kommen auf die Deutschen 483, also beinahe 27 Proc., während der deutsche Antheil bei der ganzen Bevölkerung nur etwa 13 1/2 Proc. ausmacht. Die Zahl der Selbstmörder unter dem deutschen Element war also doppelt so groß als bei der ganzen Bevölkerung, d. h. wieder einschließlich der Deutschen. Sieht man von diesen bei der Gesammtzahl ab, So ergibt sich ein fast dreifach so hohes Verhältniß.
- Die Erntezeiten der Erde. Daß in Folge der verschiedenen Zonen und der dadurch wieder bedingten verschiedenen Jahreszeiten auf unserer Erde die Getreideernte in äußerst verschiedenen Zeiten stattfinden, ist eine allbekannte Thatsache; daß diese Zeiten aber insgesammt mehr als drei Viertheile des Jahres umfassen, und es so nur drei, ja man kann wohl sagen, nur zwei Monate giebt, in welchen nicht irgendwo auf der Erde geerntet werde, diese Thatsache dürfte nicht Jedermann wissen. Es dürfte deshalb folgender Ernte=Kalender unseres Planeten für gar Viele nicht ohne Interesse sein. In Australien, Neu=Seeland, dem größten Theile von Chili und in einigen Strichen der Argentinischen Republik findet die Ernte im Monat Januar statt; im darauf folgenden Februar beginnt sie in Ostindien und wird je weiter nach Norden fortschreitend, im März beendet. Mexiko, Egypten, Persien, Syrien ernten im April, während dies im nördlichen Kleinasien, in China, Japan, Tunis, Algerien und Marokko, sowie in Texas im Mai geschieht. Des weiteren erntet man in Kalifornien, Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, auf Sizilien und in einigen der südlichsten Departements von Frankreich im Monat Juni. Im übrigen Frankreich, in Oesterreich=Ungarn , Süd=Rußland und in einem großen Theil der Vereinigten Staaten von Nordamerika findet die Ernte im Juli statt, und im August folgen dann Deutschland, Belgien, die Niederlande, Dänemark, Newyork. Im September endlich kommen Schottland, Schweden, Norwegen, der größte Theil von Canada und von Rußland an die Reihe, und in den nördlichsten Gegenden des letztgenannten Reiches, sowie in Finnmarken, findet das letzte Einbringen der dürftigen Fechsung gar erst im Oktober statt. Es sind also nur die beiden Monate November und December, in welchen thatsächlich auf Erden keine Ernte=Thätigkeit stattfindet.
- Onkel Tom gestorben. New=Yorker Blätter melden den Tod des Negergeistlichen Joseph Henson, welcher das Original von Frau Becher=Stowe's Hauptfigur in Onkel Tom's Hütte war. Er starb am 5. Mai auf seiner Farm unweit Dresden in Ontario (Canada) in seinem 94. Lebensjahre.
- Der Name thut es. Die französische Regierung hat durch Vermittlung der französischen Botschaft in Rom ein Gemälde von Raphael für 200.000 Frcs gekauft: "Apollo und Mars". Das Bild wurde 1850 von Morris More für einen Spottpreis erworben, weil die "Kenner" im Britischen Museum es nicht für ein Werk Raphaels hielten.
- In Berlin wettete Jemand, es würden die Kellner in sämmtlichen Restaurationen, die beiden letzten Worte einer Bestellung, die er an sie richten werde, wiederholen. In der That gewann er die Wette. Die Bestellung lautete auf ein Butterbrödchen mit Speck. Sämmtliche Angeredete wiederholten nun die Worte "mit Speck" in fragendem Tone. Eine ähnliche Wette wurde s. Z. in Köln zum Austrag gebracht. Auf ein und dieselbe Mittheilung sollte zwanzigmal ein und dieselbe Frage erfolgen. Der Wettende, eine in Köln sehr bekannte Persönlichkeit, stellt sich an den "Vierwinden" auf, ruft einen vorübergehenden Bekannten zu sich und sagt: Weißt Du was Neues? Nun? Der Schmitz ist todt. Welcher Schmitz? fragt der Angeredete und ganz genau so die übrigen 19, denen die Mittheilung gemacht wurde. Der Name Schmitz ist nämlich der am stärksten verbreitete in Köln.
- Die in Würzburg anstellten Nachforschungen nach der letzten Ruhestätte Walther's von der Vogelweide sind von Erfolg gekrönt worden. Bau=Amtmann Friedrich hat im Lusamsgärtchen den Steinsarkophag gefunden, in dem die irdischen Ueberreste des mittelalterlichen Sängers bestattet sind.
- Ein Landwirth von Waldmünchen erhielt auf der landwirthschaftlichen Ausstellung in Regensburg für einen Ochsen von 26 Centnern Gewicht den ersten Preis: Er verkaufte ihn an einen Münchener Metzger für 1500 M. Ein Schnelläufer war das Thier nicht, es ließ sich am liebsten fahren.
- Nach alter Beobachtung treffen gute Kartoffelernten mit guten Heidelbeerernten fast immer zusammen. Die Heidelbeeren blühen jetzt in reicher Fülle; es würde demnach auch eine gute Kartoffelerndte in Aussicht stehen.
- Drei Duelle mit tödtlichem Ausgang sind in voriger Woche kurz nach einander erfolgt, das erste zwischen zwei höheren Militärs in Wien, wobei ein Oberstlieutenant erschossen wurde, dem zweiten fiel ein Offizier in Saarlouis, dem dritten ein Referendar in Halle zum Opfer.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 42 Seite 3]

Anzeigen.

Ersparniß=und Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt ist zur Zinszahlung
vom
Dienstag den 5. Juni d. J.,
bis
Sonnabend den 9. Juni d. J.
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags
geöffnet.                          
Schönberg den 23. Mai 1883.
                                                    Das Directorium.


Gewerbe=Verein.

Am 16. und 17. Juni cr. findet der Besuch der Gewerbe=Ausstellung zu Schwerin seitens der Mitglieder des Verbandes Mecklenb. Gewerbe=Vereine und deren Familien statt; der Verbandsvorstand hat außerdem noch Besichtigung der Sehenswürdigkeiten von Schwerin und besondere Festlichkeiten in Aussicht genommen. Die Direktion der Mecklenb. Friedrich=Franz=Eisenbahn bewilligt den Verbandsmitgliedern und deren Familien zu diesem Zwecke Billets zum einfachen Preise mit Gültigkeit zur Rückfahrt an beiden Tagen. Alles Nähere erfahren die Mitglieder des hiesigen Gewerbe=Vereins durch eine morgen circulirende Missive und sind Anmeldungen zur Betheiligung bis zum 3. Juni cr. Abends beim Schriftführer zu machen.


Daß ich den über meine Koppel nach Lindow führenden Feldweg aufgenommen und von jetzt der direkte Weg nach Lindow die Gr. Siemz=Lindower Landstraße ist, bringe hiermit zur allgemeinen Kenntniß.
Törpt im Mai 1883.
J. H. Lohse, Schulze.


Warnung!

Wer in den zu Hof Stove gehörigen Wiesen der Carlower Koppel oder in den beiden Werderwiesen angetroffen wird, wird gerichtlich belangt.


Mauersteine, Drains etc.

sind wieder vorräthig und empfiehlt dieselben zu billigsten Preisen.

Ratzeburg.                                                     A. Bartels,
                                                               Ziegeleibesitzer.


3-4 Fuder
Pferdeheu
hat zu verkaufen                                                          
Schönberg.                                             J. Oldörp.


Der sogenannte
Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau

ist ein nach eigener Methode vorzüglich gereinigter Honig von exquisiter Qualité besonders feinem Aroma und Wohlgeschmack, der sich als Heilmittel gegen Hals= und Brust=Leiden, Katarrhe, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, namentlich bei Hustenkrankheiten der Kinder einen Weltruf erworben hat. Derselbe ist kenntlich an Siegel, Namenszug und im Glase eingebrannter Firma von L. W. Egers in Breslau und echt zu haben in Schönberg bei Carl Sievers, Buchbinder.


Eisenbahn           Eisenbahn

Mecklenb. Friedrich=Franz
Eisenbahn.

Zur Erleichterung des Besuches der Mecklenburgischen Landes=Gewerbe= und Industrie=Ausstellung

Sonntag den 3. Juni d. Js.
Extrazug Lübeck=Schwerin und zurück II. und III. Wagenklasse zum einfachen Fahrpreise für Hin= und Rückfahrt.

Abfahrt von Lübeck 9 Uhr 5 Min Vorm.
Abfahrt von Schönberg 9 Uhr 37 Min Vorm.
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 3 Min Vorm.
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 24 Min Vorm.
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr 40 Min Vorm.
Ankunft in Schwerin 11 Uhr 2 Min Vorm.
                 ------
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 37 Min. Abends
Ankunft in Kleinen 10 Uhr - Min. Abends
Ankunft in Bobitz10 Uhr 17 Min. Abends
Ankunft in Grevesmühlen 10 Uhr 34 Min. Abends
Ankunft in Schönberg 10 Uhr 59 Min. Abends
Ankunft in Lübeck 11 Uhr 25 Min. Abends
Die Billets zum einfachen Fahrpreise (Doppelbillets) berechtigen nur zur Benutzung der vorbezeichneten Extrazüge, nicht auch der Fahrplanmäßigen Züge. Freigepäck wird nicht gewährt.

Die Direction.


Für Schönberg ein Agent gesucht von einer guten Lebens=Versicherungs=Gesellschaft. Adr. an

Rudolf Mosse, Schwerin i./M.


Jürgensen & Robschuld,
Lübeck,
Hauptgeschäft: Breitestraße 959 bei der Wache,
Filiale: grosse Burgstrasse 717,
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grossartigen Läger
von
Garten u. Verandamöbeln,
Gartengeräthe aller Art,
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Einfriedigungsdrath etc.,
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für jeden Haushalt,
bewährtester Construktion.
Reg.-Oefen
in hübschen Mustern,
sowie sämmtliche Theile für Kachelöfen.
Den Herren
Töpfern und Schlossern empehlen wir unser großes Lager von Eisen- und Messingtheilen für Sparheerde und Oefen zu Fabrikpreisen.
Jürgensen & Robschuld,
Lübeck,
Breitestraße 959 bei der Wache.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 42 Seite 4]

Eisenbahn           Eisenbahn

Mecklenb. Friedrich=Franz
Eisenbahn.

Zur Erleichterung des Besuches der Mecklenburgischen Landes=Gewerbe= und Industrie=Ausstellung

1. Dienstag den 5. Juni:

Beförderung in II. und III. Wagenklasse mit den fahrplanmäßigen Zügen, ausschließlich der Schnellzüge, von allen diesseitigen Stationen nach Schwerin und zurück zum einfachen Fahrpreise auf Doppelbillets, welche zur Rückfahrt auch am 6. Juni berechtigen. Freigepäck wird nicht gewährt.

2. Donnerstag den 7. Juni und Freitag den 8. Juni:

zum Besuche der landwirthschaftlichen Hauptausstellung
Extrazüge von Lübeck nach Schwerin und zurück I., II. u. III. Wagenklasse auf gewöhnliche Tour= und Retourbillets ohne Fahrpreisermäßigung.

Abfahrt von Lübeck 6 Uhr 45 Min Vorm.
Abfahrt von Schönberg 7 Uhr 17 Min Vorm.
Abfahrt von Grevesmühlen 7 Uhr 48 Min Vorm.
Abfahrt von Bobitz 8 Uhr 12 Min Vorm.
Abfahrt von Kleinen 8 Uhr 35 Min Vorm.
Ankunft in Schwerin 9 Uhr .- Min Vorm.
                ----------
Abfahrt von Schwerin 7 Uhr 50 Min. Abends
Ankunft in Kleinen 8 Uhr 11 Min. Abends
Ankunft in Bobitz 8 Uhr 47 Min. Abends
Ankunft in Grevesmühlen 9 Uhr 7 Min. Abends
Ankunft in Schönberg 9 Uhr 35 Min. Abends
Ankunft in Lübeck 10 Uhr 4 Min. Abends

Die Direction.


Am Sonntag den 3. Juni cr.

wird im Schützenhause, Nachmittags 4 Uhr, die Schützenhaus=Restauration öffentlich meistbietend verpachtet, und werden Reflectanten freundlichst hierdurch eingeladen.

Schönberg den 31. Mai 1883.
                                                    Der Vorstand
                                                    der Schützenzunft.


Provisionsreisender!

Ein altes meist mit besserer Privatkundschaft arbeitendes Hamburger Caffee=Import=Haus sucht einen ordentlichen gewandten Agenten oder Provisionsreisenden, welcher große Bekanntschaft besitzt. Gute Referenzen durchaus erforderlich. Schon in andern Artikeln Reisende erhalten den Vorzug.
Offerten unter H. P. 716 sind an Rudolf Mosse in Hamburg einzusenden.


Loose

zu der Mecklenburgischen Landes=, Gewerbe= und Industrie=Ausstellung zu Schwerin d. J. werden bei vorheriger Bestellung prompt besorgt von dem Unterzeichneten. Der Preis des Looses ist 1 Mark.

Malzow.                                                     C. Praefke.


Scheibenschießen        Scheibenschießen.

Zu dem am den 10. und 11. Juni bei mir stattfindenden Scheibenschießen nach guten Gewinnen lade alle Freunde und Gönner ergebenst ein.
Ein Satz von 3 Schüssen, worauf nur ein Gewinn fällt, kostet 1 M.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir geliefert.

Am Sonntag den 10. Juni Tanzmusik.
                                                    Wittwe Grevsmühl,
                                                    Zarnewenz.


Scheibenschießen        Scheibenschießen.

Zum Scheibenschießen am 3. und 4. Juni lade ergebenst ein.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten.
Auf einen Satz von 3 Schüssen, der 1 M. kostet, fällt nur ein Gewinn.
Tanzmusik am 4. Juni.

J. Holst, Neue=Welt.       


Am Freitag den 25. d. M. ist mir ein

dunkelrothes Kalb.

von der Weide gelaufen. Dem Wiederbringer eine Belohnung.

Gr. Mist.                                                     J. Kreutzfeld.


Für meine Wollspinnerei und Weberei empfehle mich mit Wolle zu kratzen, Spinnen und Wollenzeug machen. Annahme von Wolle in Carlow bei Herrn J. Rieckhof, Kaufmann; in Schönberg bei den Omnibusführern von hier. Alle 14 Tage kommt mein Fuhrwerk in Carlow und liefert es wieder fertig ab. Jeder Auftrag wird schnell und billig ausgeführt.
Rehna, Mai 1883.

Heinr. Kollmorgen,       
Wollspinnereibesitzer.         


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 3. Juni.

     Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
          Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 31. Mai 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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