No. 32
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. April
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 32 Seite 1]

     Nr. 8 des Offic. Anzeigers pro 1883 für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
          II. Abtheilung.
     (1.) Bekanntmachung, betreffend die Thätigkeit der Gendarmerie im Jahre 1882.
     (2.) Bekanntmachung, betreffend die Durchschnittspreise des Monats März 1883.
          III. Abtheilung.
     Der Referendar Robert von Langen in Schönberg ist vom 1. Mai d. J. ab mit der zeitweiligen Vertretung des Amtsanwaltes beim dortigen Großherzoglichen Amtsgerichte beauftragt worden.
          Neustrelitz den 5. April 1883.


Ueber die letzten Augenblicke des Großherzogs Friedrich Franz sind zwar schon zahlreiche vereinzelte Berichte veröffentlicht worden, aber das Ende dieses Mannes ist so hoch bedeutend, daß es wohl der Mühe verlohnt, den Verlauf der Sterbenacht, wie in jenen Kreisen. die die unmittelbarsten Berichte darüber erhalten haben mußten, verbreitet ist, noch einmal in kurzen Worten zu erzählen. Am Sonnabend Abend hatten die Aerzte die Hoffnung, das Leben des hohen Patienten zu retten, aufgegeben und sie machten aus dieser Ueberzeugung kein Hehl. Sie hielten sich verpflichtet, der Großherzogin diese Wahrnehmung mitzutheilen. Als Jungvermählte hatten sich der Großherzog und die Großherzogin das Gelübde gegeben, daß, wenn einem von ihnen ernsthafte Lebensgefahr drohen sollte, sie gemeinsam das Abendmahl nehmen wollten. Erschüttert trat die Großherzogin an das Lager ihres Mannes und fragte ihn, ob er sich des Uebereinkommens aus früheren glücklicheren Tagen erinnere. "Also geht es in wenigen Tagen zu Ende?" versetzte der Großherzog "In wenigen Stunden!" gab die Großherzogin zum Bescheid. Er reichte ihr die Hand und sagte: "Nun wohl, so wollen wir warten, bis der Tag anbricht und dann das Abendmahl nehmen." Die Frau Großherzogin, die auf das Schlimmste gefaßt war, fürchtete, daß ihr geliebter Mann das Morgengrauen vielleicht nicht mehr erleben würde und sagte nach einer Weile: "Die Nacht ist so still und feierlich, ich glaube, wir sind in der rechten Stimmung." "Du hast Recht," erwiederte der Großherzog, "aber laß meine Mutter rufen." Die Schwester unseres Kaisers wurde geweckt und es wurde ihr gesagt, daß ihr Sohn nach ihr verlange. Der Prediger war schon zur Stelle Die greise Mutter, der sterbende Großherzog und seine Frau nahmen in dem einsamen Ziemer das heilige Mahl. Darauf bat der Großherzog die beiden Frauen, ihn allein mit seinem Minister zu lassen. Zwei Stunden arbeitete er noch in der Nacht mit dem Grafen von Bassewitz und dictirte ihm seine letzten Bestimmungen. Mit vollster Klarheit und Ruhe traf er alle Anordnungen wegen der Nachfolge, besprach noch Einzelheiten der Verwaltung und legte ganz besonderen Nachdruck noch darauf, daß sein kranker Sohn nicht etwa zum Begräbniß komme, sondern seine Gesundheit pflege. Nachdem er die Regierungsgeschäfte abgewickelt hatte, conferirte er noch mit einer hohen militärischen Persönlichkeit und trug dieser auf, sich nach Berlin zu begeben: "Sagen Sie Sr. Majestät dem Kaiser, daß ich meinem allergnädigsten Herrn von Herzen danke für alle Liebe, Treue und Gnade, die er mir von frühester Jugend bis zu dieser Stunde in überreichem Maße geschenkt hat. Sagen Sie, daß ich mit von Dankbarkeit überfließendem Herzen von meinem hohen Herrn mich verabschiede und ihn bitte, meinem Sohn und Nachfolger dieselbe gnädige Gesinnung zu zeigen, und melden Sie, daß die Stelle des Chefs der zweiten Armee=Inspection des Reichs erledigt ist." Endlich beschied er noch seine drei Leibkammerdiener an sein Lager, drückte ihnen die Hand und dankte gerührt für ihre treuen, ehrlichen Dienste. Inzwischen war der Morgen herangekommen. "Heute ist Sonntag," sagte der Großherzog; "wäre ich gesund, so ginge ich in die Kirche. Ich möchte wohl meine Sänger noch einmal hören." Die Kirchensänger wurden in das Nebengemach beschieden, er selbst bezeichnete die Gesänge, die er gern noch hören wollte; den Bach'schen Choral: "Wenn ich einmal soll scheiden," ließ er wiederholen und während der Wiederholung hauchte er sein Leben aus, ohne Bangen und Beben, ohne Kampf, wie ein treuer Soldat, der von seinem Posten abgelöst wird, beweint von den Seinigen, tiefbetrauert von Allen, die den ausgezeichneten Mann gekannt haben.
Unter dem Geläute aller Glocken und dem Donner der Geschütze erfolgte am Sonnabend 4 Uhr Nachmittags zu Schwerin die Beisetzung der Leiche des verstorbenen Großherzogs Friedrich Franz in der Blutskapelle des Domes. Derselben war ein feierlicher Trauergottesdienst in der Schloßkirche voraufgegangen. Dem mit 8 Pferden bespanntem Leichenwagen, auf welchem der mit Purpursammet überzogene Sarg sich befand, folgten die drei Söhne des Großherzogs Paul Friedrich, Friedrich Wilhelm und Adolph Friedrich, ihnen zur Rechten der Kronprinz des deutschen Reiches mit dem Feldmarschallstab in der Rechten, zur Linken Großfürst Wladimir von Rußland, dann der Großherzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg=Strelitz, geführt von dem Prinzen Wilhelm von Preußen, dem Sohne des Kronprinzen des Deutschen Reiches, ferner der Großherzog von Hessen, der Herzog von Sachsen=Altenburg, Prinz Albrecht von Preußen, drei Prinzen von Reuß, die Prinzen Heinrich und Wilhelm von Hessen, die Erbgroßherzöge von Oldenburg und von Sachsen=Weimar, Prinz Windischgrätz, Prinz Günther von Schwarzburg=Rudolstadt und die Prinzen von Schönburg=Glauchau. Ihnen schlossen sich an der englische Botschafter Lord Ampthill, der Oesterreich=Ungarische Botschafter Graf Szechenyi, der russische Botschafter von Saburow, der Dänische Specialgesandte v. Löwenskiøld, der Württembergische Specialgesandte Generalmajor Faber da Faur, der Bairische Specialgesandte Generallieutenant von Horn, der Kriegsminister Brousart von Schellendorff. Es folgten etwa 1000 Cavaliere und Officiere, 80 Mitglieder der Ritterschaft, 100 Geistliche, 60 Professoren etc. der Rostocker Universität. Die verwittwete Großherzogin und die übrigen fürstlichen Damen waren auf einem anderen Wege nach dem Dom gefahren. Die Ansprache im Dom hielt der Superintendent Bard. - Die Leichenparade war zusammengesetzt aus 4 Bataillonen Infanterie, 3 Batterien und 4 Escadrons Dragoner mit Standarten und Fahnen. Ehren=Spalier bildeten die sämmtlichen Mecklenburgischen Kriegervereine, Abge=

[ => Original lesen: 1883 Nr. 32 Seite 2]

sandte der Mecklenburgischen Schützenzünfte, die obersten Klassen der Schüler in Schwerin und alle Gewerke. Die Straßen und Fenster der Häuser auf dem Wege vom Schlosse bis zum Dome waren dicht gedrängt voll Menschen, die gekommen waren, Zeuge zu sein dieser erhebenden Begräbnisfeier.


Politische Rundschau.

Der Kaiser ist am 17. Abends auf 14 Tage nach Wiesbaden gereist.
Die neue Aufgabe, welche dem Reichstag durch die kaiserliche Botschaft gestellt worden ist, kommt ihm nicht sehr gelegen. Außer der Gewerbeordnungsvorlage hat er in dieser Sitzungsperiode noch zu erledigen: das Militär=Pensionsgesetz, das Gesetz über die Krankenkassen, die Holzzölle, die Entschädigung unschuldig Verurtheilter, die Zuckersteuer etc. Dazu geht mancher Tag durch das Nebeneinandertagen mit dem preußischen Landtag verloren.
Prinz Wilhelm begibt sich auf einige Tage zum Besuch des Kronprinzen Rudolf nach Prag. Am nächsten Dienstag ihm zu Ehren große Militär=Parade.
Nachträglich hat der Kaiser angeordnet, daß Prinz Friedrich Karl zu den Krönungsfeierlichkeiten nach Moskau gehen soll.
Im Deutschen Reichshaushalt für 1884-85 sind die Matrikularbeiträge auf 103,593,340 Mark veranschlagt worden, das heißt 11,704,538 M. mehr als im Vorjahr.
Bei der dieser Tage erfolgten Abreise der Königin von England nach Osborne waren alle Zugänge zum Bahnhofe streng bewacht; dieselben Sicherheitsmaßregeln waren an den Orten getroffen, wo der Zug anhielt. Sieht beinahe aus wie in Rußland.
Wie groß die Furcht von den Feniern ist, beweist der Umstand, daß 50 Bürger in Dublin der Aufforderung als Geschworene zu erscheinen, nicht Folge leisteten und sich lieber zu je 2000 M. Strafe verurtheilen ließen.
Daß es mit den französischen Finanzen keinesweges so gut steht, wie noch in der Mitte der 70er Jahre ausposaunt wurde, ist schon wiederholt hervorgehoben worden. Das Frankfurter Journal bringt jetzt einen längeren "Frankreich vor dem Staatsbankerott" überschriebenen Artikel, in welchem es zu dem Endergebniß kommt, daß für die französischen Finanzen nur eine Anleihe und weitere Zinsenbelastung des Budgets übrig bleibe. (Die Zinsen der französischen Staatsschuld betragen jetzt schon jährlich über 1300 Millionen Francs.) Die augenblickliche Lage, so schließt das Blatt, ist daher eine sehr ernste und es ist noch gar nicht abzusehen, zu welchen Folgen sie führen kann; darüber darf man sich keiner Täuschung hingeben, denn von jeher haben Finanzangelegenheiten in Frankreich schwerer gewogen, wie in anderen Staaten. Die Zerfahrenheit in den Finanzen des Königthums hat einst dieses stürzen und die erste Republik gründen helfen; die Zerfahrenheit in den Finanzen der Republik ist vielleicht am ersten im Stande, dem Königthum wieder zur Herrschaft zu verhelfen. Sollte in einer solchen Voraussicht nicht eine Erklärung für die ziemlich überraschende Enthüllung des Friedensbündnisses zwischen Deutschland, Oesterreich=Ungarn und Italien zu suchen sein?


- Das Burschenschaftsdenkmal in Jena wird am 1. August (nicht am 12. Juni) enthüllt.
- Der Haushofmeister des eben vermählten Prinzen Ludwig=Ferdinand von Bayern hat sich erschossen und zwar in dem Saale, in welchem die Hochzeitsfeierlichkeiten stattgefunden hatten. Verletzter Ehrgeiz war die Veranlassung.
- Wer macht eine Reise im Weltall mit? Um eine müßige Frage soll es sich diesmal nicht handeln; es soll aber auch nichts kosten, Wer mitmachen will ist willkommen und wer nicht mitmachen will, wird mitgenommen, auch gegen seinen Willen. Da hilft kein Zappeln und Widerstreben. Ich sagte eine Reise im Weltall? Nein, wir machen gleich zwei, sagen wir drei, denn bei einem so billigen Geschäft in diesen "schlechten Zeiten" kommt es auf eins mehr oder weniger nicht an. Also eine dreifache Reise durchs Weltall. Wenn um die Erde ein Schienengeleise gelegt wäre und wir führen in einem Dampfwagen mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern die Stunde (der Blitzzug will sie erreichen), so würden wir die Reise in 17 Tagen zurücklegen. Das dauert aber viel zu lang, wir machen es in 24 Stunden ab, d. h. wir legen vermöge der Drehung der Erde im Weltall in der Stunde 1687 Kilometer zurück. Und dabei brauchen wir uns um eine Abfahrtszeit nicht zu kümmern. Niemand verspätet sich, Jeder kann dabei machen, was er will, es ist eben die bequemste Reisegelegenheit, die es gibt. Freilich die schnellste ist es nicht, denn gegen Nr. 2 ist es nur ein Kinderspiel in dieser Hinsicht. Die Astronomen haben herausgetüftelt, daß nicht die Sonne sich um uns dreht, sondern das uns dieses Geschäft obliegt. Wir drehen uns um die Sonne und brauchen 365 Tage und legen dabei im Weltall 960 Millionen Kilometer zurück; macht auf den Tag 2,630,000 und auf die Stunde annähernd 110,000 Kilometer. Wir kommen dabei also in einer Minute weiter wie bei der ersten Reise in der Stunde. Nun die dritte Reise. Die Astronomen haben herausgetüftelt, daß die Sonne keineswegs stille steht, sondern sich vorwärts bewegt. Damit sich ihre Familie dabei nun nicht verliert, zieht sie selbige (das heißt das Planetensystem) mit sich. Ein gewisser Mädler veranschlagt nun die Fahrgeschwindigkeit der Sonne auf 1734 Millionen Kilometer im Jahr, das macht 4,752,000 Kilometer auf den Tag, 198,000 auf die Stunde, 55 auf die Secunde. Zu einer solchen Strecke brauchte man mit dem Blitzzug ungefähr 2000 Jahre. -
- Neu=Schwanenstein, das jüngste Schloß des Königs Ludwig, wird also geschildert. Das Schloß steht frei auf einem Felsen gegenüber Hohenschwangau und ist durch zwei kühne Zugbrücken mit den Straßen verbunden, in rein italienischem Stile, mit reicher Ausschmückung erbaut, 6 Stock hoch mit vielen Balkonen und Eckthürmchen versehen. In der Mitte des gewaltigen Granitbaues erhebt sich ein 110 Meter hoher Schauthurm mit zwei schönen Veranden, von welchen großartige Rundschau in die bayrische Hochebene geboten ist. Das Dach des ganzen Schlosses ist mit Kupfer gedeckt und mit vergoldeten Platten durchkreuzt. Ein riesiger, höchst fein ausgearbeiteter Schloßhof führt zu dem majestätischen Portal und ist ein wahres Wunder der Steinmetzkunst. Die Front des rechten Flügels des Schlosses schmücken 12 Meter hohe Fresken, von künstlerischer Hand ausgeführt in prächtigster Farbenwirkung. Der eine stellt den hl. Georg als Ritter zu Roß, kämpfend mit dem Drachen, die andere die hl. Maria mit dem Kinde als Beschützerin Bayerns dar. Die Spitze des rechten Flügels ziert ein in Erz gegossener freistehender Herold, in alterthümlicher Rüstung, die bayrische Standarte an der Seite haltend, in den Aether spähend; die des linken Flügels der eherne wachende Löwe Bayerns. Das ganze feenhafte Königsschloß ist überreich mit Doppelsäulen und Statuen geziert. Die inneren Räume übertreffen an Pracht die kühnsten Phantasiebilder. Geschmückt sind diese Räume mit Fresken aus Richard Wagner's "Nibelungen" und "Parsival", wie aus Episoden der Feldzugsjahre 1870 bis 1871, auf den bayrischen Antheil Bezug habend, und aus der Geschichte der bayrischen Könige von 1806 bis 1867. Ueberreich beladen mit Stuck ist die Decke. Die Böden sind theils Mosaik, theils Parket. Der König bewohnt die Gemächer des 6. Stockes. Außer dem Arbeits=, Schlaf= und Bibliothek=Salon befindet sich darin nur noch ein Vortrag=Salon für das königliche Cabinet. In seinem Arbeitszimmer, das geschmückt ist mit den Büsten seiner Eltern, von Wagner, Aug. Heigl, v. d. Tann und Lutz, einem Bildnisse aus "Rheingold" und dem Plane des Linderhof, empfing der Monarch die Kunde von dem jähen Tode seines Freundes Wagner. Im 4. und 5. Stock sind die Säle

[ => Original lesen: 1883 Nr. 32 Seite 3]

theils der umfangreichen Bibliothek, theils der Geschichte in Waffen=, Münzen= und anderen Sammlungen bestimmt. Der 1. Stock ist ein mächtiger reich mit Gold beladener Stiegenhof. Die Beleuchtung ist elektrisch; in dem Schloßhof Jablochkoffkerzen, in den inneren Räumen das Edison= und Swan=System. Die Stallräume des Schlosses sind mit Fresken, urvorweltlicher Bilder, geschmückt. Von weitester Ferne sieht man das wahrhaft königliche Schloß des bayrischen Monarchen an der Seite des lieblichen Eldorados der Königin=Mutter und des reizend schön gelegenen Schlosses des seligen Max II. "Hohenschwangau".
- Auf dem zweiten medicinischen Congreß in Wiesbaden kam auch die Baccillenfrage hinsichtlich der Lungenschwindsucht zur Verhandlung. Professor Rühle aus Bonn erklärte, daß die Lungenschwindsucht eine Infectionskrankheit sei, daß als deren Ursache der von Koch entdeckte Baccillar angesehen werden müsse, sowie daß die Krankheit erblich und übertragbar sei. Die Frage, ob die Krankheit mit der Perlsucht der Kühe gleichbedeutend sei, verneint Rühle. Einen fast gleichen Standpunkt vertrat Professor Lichtenhain aus Bern.


Anzeigen.

In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Müllers Johann Theden zu Mannhagen ist in Folge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche, Vergleichstermine auf

Freitag, den 11. Mai 1883
Vormittags 10 1/2 Uhr

vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt.
Schönberg, den 16. April 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Im Konkursverfahren über das Vermögen des Müllers Johann Theden zu Mannhagen ist Termin zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen auf

Freitag, den 11. Mai 1883
Vormittags 10 1/2 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzt.
Schönberg, den 16. April 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Holz=Auction in Lübeck.

Am Dienstag den 24. April Vormittags 10 Uhr anfangend, sollen auf dem Holzlagerplatz Nr. 2 beim Theerhofe ca. 1850 Dutz föhren und grän

ebenkantige Bretter

in öffentlicher Auction meistbietend verkauft werden. Verzeichnisse sind, soweit der Vorrath reicht beim Unterzeichneten gratis zu erhalten.

G. Olrogge,                  
beeideter Auctionator.       

Lübeck den 12. April 1883.


Aufforderung.

Alle, die noch Forderungen und Ansprüche an den Nachlaß des verstorbenen Arbeitsmannes Mathias Maaß zu Sabow zu haben glauben, wollen ihre Rechnungen resp. Ansprüche bis zum 1. Mai d. J. bei den Unterzeichneten zur Geltung bringen. Spätere Meldungen können nicht berücksichtigt werden, da die Erbschaft dann unter den Erbinteressenten zur Theilung kommt.
Sabow, den 17. April 1883.

H. Maass, Hauswirth.             
Peter Arndt, Hauswirth.          


Alle Diejenigen, die noch Forderungen an die zu Rieps verstorbenen Büdner Möller'schen Eheleute zu machen haben, werden hierdurch aufgefordert, ihre Rechnungen innerhalb 14 Tage beim Unterzeichneten einzureichen; ebenfalls alle Diejenigen, welche dem verstorbenem Büdner Möller noch schuldig sind, diese ihre Schuld innerhalb derselben Frist dem Unterzeichneten zu berichtigen.

Arbeitsmann Möller       
zu Sahmkow.         


Zu der am Thierschautage - den 31. Mai d. J. - stattfindenden Ausspielung von aus der Gewerbe=Ausstellung angekauften Gegenständen sind

Loose,

auch für Wiederverkäufer, zu haben beim Secretair des Landwirthschaftlichen Vereins

Wilh. Heincke.       


Sparheerde
für jeden Haushalt,
bewährtester Construktion.
Reg.-Oefen
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Töpfern und Schlossern empehlen wir unser großes Lager von Eisen- und Messingtheilen für Sparheerde und Oefen zu Fabrikpreisen.
Jürgensen & Robschuld,
Lübeck,
Breitestraße 959 bei der Wache.


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Lübeck,
Hauptgeschäft: Breitestraße 959 bei der Wache,
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Wer die Landesgewerbe- und Industrie-Ausstellung beschickt und die Ausschmückung seines Raumes selbst besorgen will, möge sich wegen etwa nöthiger Stoffe etc. an Heinrich Burth (Inhaber A. Kaphahn), Tapetenfabrik und Specialgeschäft für Zimmereinrichtungen, Schwerin i. M., wenden, welchem die Gesammtdecoration der Ausstellungsgebäude übertragen ist.


Einige gebrauchte doch gut erhaltene
Bienenkasten
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Sabow.                                                     A. Lenschow.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 32 Seite 4]

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J. F. Eckmann.             W. Wieschendorf.
F. Heitmann.             A. Zander.
J. Kummerow.             


Zahnschmerzen aller Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


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M. Köster, Handelsmann.       

Schönberg, Siemzerstraße Nr. 143.


Hiermit mache ich die Anzeige, daß ich von jetzt an Blumenkohl= und Sommerkohlpflanzen, später
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      Ober=Kohlrabi=Pflanzen
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      Sellerie=Pflanzen
      Rothe Bett=Pflanzen
      Runkelrüben=Pflanzen
      und Steckrüben=Pflanzen
vorräthig halte

H. Brüchmann.               


Heute Dienstag
Erlanger Bier
vom Faß                                                    bei Boye.


Tech's Restauration.
Kalte und warme Speisen à la Carte.
Münchener Hofbräu vom Faß.
Verschiedene Biere auf Flaschen.


Zu pachten gesucht

wird ein Moor bei Schönberg während des bevorstehenden Sommers zur Weide für drei Kühe. Von wem? sagt die Expedition der Anzeigen.


Phosphorpillen gegen Feldmäuse

hält vorräthig

die Apotheke zu Schönberg.       


Während der Markttage
Münchener Hofbräu
vom Faß.
                                                    Johs. Krüger.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 23. April 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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