No. 93
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Dezember
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 93 Seite 1]

      Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Hebammen=District Ziethen von Weihnachten d. J. ab bis auf Weiteres eingeht und mit dem District Schlagsdorf einstweilen in der Weise wird vereinigt werden, daß die Hebamme Denker in Schlagsdorf auch die Funktionen einer angestellten Hebamme in dem bisherigen District Ziethen mitübernimmt.
            Schönberg, den 27. November 1882.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
I. V.:
H. Bossart.


      Nr. 24 des Offic. Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
            II. Abtheilung.

(1.) Bekanntmachung, betr. die Portofreiheit der an das Reichs=Justiz=Amt zu richtenden Strafnachrichten.
(2.) Bekanntmachung, betreffend die Durchschnittspreise des Monats October 1882.
(3.) Bekanntmachung betr. die Packetsendungen nach Portugal sowie nach der Insel Madeira und den Azoren.
(4.) Bekanntmachung, betr. die Zoll=Inhaltserklärungen zu Postpäckereisendungen nach Belgien.
            III. Abtheilung.
      Der Pastor Johannes Eulenberg, bisher in Ziethen, ist am 18. Sonntage nach Trinitatis, 8. d. Mts., in der Kirche zu Schlagsdorf der Kirchenordnung und Observanz gemäß in sein Amt als Pastor zu Schlagsdorf eingeführt worden.
            Neustrelitz, den 21. October 1882.

Großherzoglich Mecklenb. Consistorium.
H. Ohl.

      Der bisherige Rektor Peter Rußwurm an der Mädchenschule in Schönberg, ist am 19. Sonntage nach Trinitatis, 15. d. Mts., in der Kirche zu Zieten der Kirchenordnung und Observanz gemäß ordinirt und in sein Amt als Pastor zu Ziethen eingeführt worden.
            Neustrelitz, den 15. October 1882.

Großherzoglich Mecklenb. Consistorium.
H. Ohl.


Politische Rundschau.

Die amtliche Liste der Parteien im preußischen Abgeordnetenhause gibt folgende Zahlen: Conservative 117, Centrum 98, Nationalliberale 67, Freiconservative 59, Fortschritt 37, Polen 18, Wilde 36, darunter 20 Sezessionisten.
In der planslavistischen Presse Rußlands wird Oesterreich die Absicht eines Krieges gegen Rußland zugeschrieben und zwar sei es Deutschland, auf welches die intellectuelle Urheberschaft hierzu zurückzuführen sei, damit Oesterreich und sich gegenseitig schwächen und Deutschlands Stellung befestigen möchten.
Die auch in Deutschland weit verbreiteten russischen Staats= und Eisenbahn=Papiere, schon längere Zeit fallend, gingen neulich an der Berliner Börse reißend schnell durch die Hände der Leute, wie der bekannte glimmende Span. Man traut dem russischen Credit nicht mehr recht. Wenn die Russen Frieden brauchen, so brauchen ihn die russischen Papiere doppelt. Vielleicht erklärt der wankende russische Credit zum Theil die Reise des Ministers Giers nach Varzin und Wien. Man braucht Sonnenschein und Frieden. - Merkwürdig, auch die französischen Finanzen strotzen nicht mehr von ihrer sprüchwörtlichen Gesundheit. Es zeigen sich im Stillen allerlei "dunkle Punkte". Man wechselt bereits den Arzt d. h den Finanzminister.
Eine so stattliche Anzahl von Kaisern und Kaiserinnen, Königen und Königinnen, Fürsten und Fürstinnen hatte wohl selten ein Kind zu Pathen, wie der jüngst geborene Prinz, das Söhnlein des schwed. Kronprinzen und der badischen Fürstentochter. Der Taufe freilich wohnte nur ein Großvater, der Großherzog von Baden, bei. Etwas unvorsichtig war es aber doch, so viele Pathen auf einmal zu bitten; man muß immer an die Zukunft denken und für sie etwas aufsparen.
König Humbert von Italien hat in seiner jüngsten Thronrede seinem Volke ein seltenes Zeugniß ausgestellt: "Ich habe, sagt er, die tröstliche Gewißheit, daß das italienische Volk für die Freiheit reif ist."
Gambetta hat sich am 27. November Abends beim Spielen mit einem Revolver an der Hand verletzt; die Wunde soll sehr schmerzhaft aber nicht gefährlich sein. In Paris verbreitete sich das Gerücht von einem Selbstmordversuche Gambetta's.
Der Präsident der Untersuchungscommission im Prozeß Arabi hat sich für die Einstellung des Verfahrens ausgesprochen.


Wahre Schreckenskunden treffen aus dem Westen unseres Vaterlandes ein. Das ganze Stromgebiet des Rheines ist in Alarm; Besitz und Leben ist hundertfältig in Gefahr, und ähnliche Scenen des Jammers scheinen sich am Rhein und am Main, an der Ruhr, am Neckar und an der Mosel zu wiederholen, wie sie kürzlich in Südtyrol erlebt wurden. Da es sich hier um gewaltigere Ströme handelt, ist die Gefahr eine vielleicht noch größere. Die Kaiserin hat dem Kaiser telegraphische Mittheilungen über diese Ueberschwemmungen gemacht, der Minister v. Puttkammer hat im preuß. Abgeordnetenhause das Wort ergriffen, um über die Landes=Calamität zu sprechen, und wahrscheinlich werden wir manch' traurige Details vom Rheinstrom und von den Ufern all' der herrlichen Nebenflüsse des majestätischen Stroms zu hören bekommen. Kleine flach belegene Städte sind bereits vollständig überschwemmt, wie beispielsweise das reizende Neuwied. In den Orten an den Rheinufern sind die Häuser, ist aller Besitz in Gefahr. Das "goldene Mainz" liegt gänzlich durch die Fluthen isolirt, wie weltverloren da, denn selbst der Eisenbahnverkehr hat unterbrochen werden müssen und die Post kann keine Briefschaften befördern.

[ => Original lesen: 1882 Nr. 93 Seite 2]

Währenddessen ergießt sich aus dem Bodensee, dessen ungeheures Becken so ungeheuere Wassermassen faßt und der gleichwohl bedeutend gestiegen ist, ein endloser Strom über die Felsen bei Schaffhausen fort thalwärts und immer neue Wassermassen wälzt der mächtige Strom gegen Kehl, gegen Worms, Mainz, Koblenz und Köln heran. In Frankfurt umspült das Wasser den Fuß des alten Römer, und die alte Sachsenhäuser Brücke, auf der Kaiser Karl die Wache hält, kann Niemand mehr passiren. Selbst die Elbe fängt an, dem Beispiel des Rheins zu folgen. Auch von Dresden wird Hochwasser gemeldet.
- Das Wasser füllte in den letzten Tagen alle Flußthäler. Der schmelzende Schnee der Gebirge und der mehrtägige Regen vom Himmel führten in Deutschland überall zu Ueberschwemmungen, in Thüringen, in Franken und Hessen, in Schwaben, am Main und Rhein. Die Thäler ließen sich an wie große Seen und brachten ernste Störungen, Sorgen und Noth. In den letzten Tagen sind zum Glück die Wasser gefallen und das schwerste scheint überstanden, wenn der Regen nachläßt.
- In Magdeburg darf Schnaps nur gegen baar verkauft werden - bei Strafe der Conzessionsentziehung für den Verkäufer.
- Der Student Daut, der den Hauptmann Emmerich erschossen hat, ist in Leipzig verhaftet und in Würzburg eingebracht worden.
- Gambetta ist außer sich. Während er in seinen Zeitungen den Präsidenten Grevy in den vorletzten Zügen ließ, ist dieser nicht nur auf die Jagd nach Marly gegangen, sondern hat auch eigenhändig Hunderte von Fasanen, Hasen, Kaninchen und sogar einige Rehböcke geschossen, was für einen Halbtodten ziemlich viel ist. Wegzulügen ist die Sache nicht; denn Grevy war so vorsichtig, den deutschen Botschafter Hohenlohe als Zeugen und Mitschuldigen auf die Jagd mitzunehmen.
- Die großen Unfälle auf der Heidelberger und Freiburger Eisenbahn mehr als 5 Millionen Mark an Entschädigungen für die Hinterbliebenen der Getödteten und den Verwundeten.
- Allen den vielen Handwerkern, Näherinnen u. s. w., denen die Nähmaschine zur Ausübung ihres Berufes unentbehrlich ist, soll dieselbe nicht abgepfändet werden dürfen. Der preußische Justizminister hat eine darauf bezügliche Verfügung erlassen.
- Die Zeitschrift für Zahnärzte zählt 62 Fälle von verschluckten künstlichen Zähnen auf.
- In Aberdeen ist am 27. November Abends eine Eisenbahnbrücke, gerade als ein Eisenbahnzug dieselbe passirte, zusammengebrochen. 5 Personen sind getödtet, 11 schwer verletzt.
- Kaiser Franz Joseph wurde neulich auf der Jagd von seinem Pferde abgeworfen. In der Hofsprache war das so ausgedrückt: "Das Pferd stutzte und trennte sich von seinem Reiter." Doch ging die Trennung ohne Thränen und anderes Leid vor sich.
- Am 22. November Vormittags kam der deutsche Kronprinz in die Dorfschule in Bornstedt bei Potsdam; die dritte Klasse hatte einen neuen Lehrer bekommen, den wollte der Kronprinz kennen lernen und prüfen. So geschah es auch. Als der Fürst dann in die erste Klasse eingetreten war, bekam der Lehrer eine Depesche, die ihn offenbar sehr traurig stimmte. Haben Sie eine trübe Nachricht bekommen? fragte der Fürst. - Ja, kaiserliche Hoheit, meine Mutter in Spandau liegt im Sterben und möchte mich noch einmal sehen, - aber die Schule - -! Eilen Sie nur, daß Sie Ihre Mutter noch lebend treffen, die Schule werde ich halten. - Und so geschah's. Der Kronprinz prüfte eine Stunde lang die Kinder in der Reformationsgeschichte, er fragte und erklärte und flocht lebende Schilderungen der Hauptpersonen ein. Ihm und den Kindern flog die Stunde nur so hin. - Nun zum Pfarrer. Bei diesem stellte er sich als Stellvertreter des von ihm beurlaubten Lehrers vor und wohnte dem Comfirmationsunterricht aufmerksam bei.
- Eine Zeitung in Marseille theilt mit, der große Edison in Amerika habe ein neues Hemd erfunden und ein Patent darauf genommen. Das Hemd besteht aus 365 Schichten, von denen man jeden Tag eine abreißt und so ein frisches Hemd erhält. Für Schaltjahre werden besondere Exemplare gefertigt.
- Der Schaden, den die Hochwasser in Tirol angerichtet haben, ist jetzt amtlich auf 24 Millionen Gulden abgeschätzt; 51 Menschen sind ertrunken. - Die freiwilligen Spenden betragen etwas über eine Million Gulden. Das unsinnige Niederschlagen der Waldungen trägt an den häufigen Verheerungen große Schuld.
Die vormals Henninger'sche Brauerei in Nürnberg gehört jetzt einer Actien=Gesellschaft an. Diese läßt die Köpfe etwas hängen; denn die Nürnberger Ausstellung hat sich nicht so angelassen, wie sie erwartet; die Dividende beträgt nur 5 PC.
- Eine Hausfrau in Ludwigshafen machte große Augen, als ihr ihre Katze ihren Kanarienvogel wiederbrachte, der acht Tage vorher entflohen war. Der Ausreißer war ganz unverletzt, nur in der Freiheit etwas ruppig geworden. Näheres erzählen konnte leider Vogel noch Katze.
- Ein Landwirth band einer Schwalbe einen Zettel um den Hals, auf welchem stand: Sag' mir, wo du im Winter bist." Die im Frühjahr zurückgekehrte Schwalbe trug auf dem Zettel folgende Antwort: "In Genua, bei einem Barbier, hatt' ich im Winter mein Quartier."
- In Traiskirchen bei Baden brachte die Frau eines armen Kleinbauers, Anna Träubler, 73 Jahr alt, in der vorigen Woche Zwillinge, zwei Knaben, zur Welt. Dieselben sind vollkommen gesund und lebensfähig. Der Vater, Johann Träubler, befindet sich im Alter von 86 Jahren. Die beiden Eheleute, die über diesen Familienzuwachs sehr große Freude äußern, hatten seit circa dreißig Jahren keine Kinder. Das hochbetagte Paar erfreut sich noch eines Sohnes, der 45 Jahre zählt, und einer 38jährigen Tochter, die verheirathet ist, und eine Familie von 18 Kinder besitzt.
- Der taubstumme Galan. Das folgende hübsche Berliner Geschichtchen erzählt das "Kl. J.": Am Sonntag Abend überschritten bei strömendem Regen drei Damen, welche unter einem einzigen Regenschirme Schutz gegen das Unwetter suchten, den Pariser Platz. Zwei der jungen hübschen Mädchen behalfen sich mit dem gemeinschaftlichen Schirme so gut es ging, während die dritte bald seitwärts, bald hinten die schützende Deckung des Schirmes suchte und immer unter die Traufe gerieth. Ein junger Mann, der hinter ihr ging, bot ihr mit stummer Geberde seinen Schirm an. Sie lehnte Anfangs ab, weil aber gerade auf dem freien Platze ein gewaltiges Schauer herunterprasselte, entschloß sie sich, den Antrag anzunehmen. Als das Mädchen den jungen Mann ansah, bemerkte sie den träumerischen Blick eines Taubstummen; er deutete noch dazu auf seine Ohren und den geöffneten Mund und schüttelte den Kopf. Das Mädchen war sofort frei von aller Verlegenheit und sagte zu einer ihrer Freundinnen: "Anna, ist es nicht schrecklich, daß dieser junge hübsche Mann taubstumm ist". Anna war derselben Meinung und nun wurde nach Mädchenart der Jüngling kritisirt von der Farbe seiner Augen bis auf den Schnitt seines Anzuges. Anna meinte sogar, er werde einen Mustergatten abgeben, da er nie schelten und nie sich in etwas mischen könne. Seine künftige Frau werde ohne Zweifel allein das Wort haben und vor allen Dingen sei bei ihm nicht zu fürchten, daß er jemals in die lästige Gewohnheit der Männer - ins Widersprechen verfallen könnte. Vor einem Hause in der Kanonierstraße wurde Halt gemacht und hier verbeugten sich die drei Mädchen und lächelten. Der junge Mann aber zog artig seinen Hut ab und sagte mit wohlklingender Stimme: "Es war mir sehr angenehm, den liebenswürdigen Damen einen Dienst leisten zu können." In größter Verlegenheit retteten sich die muthwilligen Mädchen in das Haus, wo sich ihre Verlegenheit bald in einem unauslöschlichem Gelächter Luft machte.


Anzeigen.

In Sachen, betreffend den Concurs über das Vermögendes Oelmüllers Adolf Capell zum Hammer steht zum Verkaufe der zur Masse mit gehörigen Lockwisch'er Mühle c. p. auf Grund der Protocollbeschlüsse vom 6. Juni d. Js. nunmehr

[ => Original lesen: 1882 Nr. 93 Seite 3]

          1. der Verkaufstermin auf

Donnerstag den 4. Januar 1883
Vormittags 11 Uhr

und
          2. der Ueberbotstermin auf

Donnerstag den 25. Januar 1883
Vormittags 10 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an, wozu Kaufliebhaber hiemit geladen werden.
Gleichzeitig ist zur schließlichen Feststellung der Verkaufsbedingungen in Maßgabe der Protocollbeschlüsse vom 6. Juni d. Js. ein Termin auf

Donnerstag den 4. Januar 1883
Vormittags 10 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt worden, wozu die interessirenden Specialmassengläubiger ebenso wie zu dem Verkaufstermine hiemit geladen werden unter dem Nachtheile, daß sie im Falle des Nichterscheinens an die Beschlüsse der erschienenen Gläubiger gebunden sein sollen.
Schönberg i. M., den 14. October 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Sonnend den 2. December d. J. Nachmittags 1 Uhr sollen zu Mannhagen

2 Decimalwaagen mit Gewichten, 50 Stück Säcke, größere Partien Nutz= und Brennhölzer, alte Schleete, altes Dachrohr und 1 Haufen Stroh, 1 großer Schleifstein, 1 Stuhlwagen, 1 Pferd, 3 Schweine, Enten und Hühner und diverses Stubenmobiliar als Sopha's, Tische, Schränke, Bilder, Secretaire, 1 Pianino, Stühle und verschiedene andere Sachen
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Sammelplatz der Käufer beim Schulzen Brügmann zu Mannhagen.
Schönberg den 26. November 1882.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher       


Die diesjährige Herbst=Versammlung des Landwirtschaftlichen Vereins findet am

Dienstag den 12. Dezember d. Js.
Morgens 11 Uhr

im Boye'schen Gasthause hierselbst statt, zu welcher Namens des Vorstandes ergebenst einladet

der Secretair des Vereins       
Wilh. Heincke.              


Gewerbe-Verein-Schönberg.

Auf Veranlassung des Vorstandes der Mecklenburg. Landes=Industrie= und Gewerbe=Ausstellung pro 1883, ist durch Beschluß des Gerwerbe=Vereins ein Local=Commite, bestehend aus Unterzeichneten gebildet worden, welches bereit ist, über alle die Ausstellung betreffende Angelegenheiten (auch den Nichtmitgliedern des Vereins,) Auskunft zu ertheilen.
                          Rickmann, Landbaumeister.
                          F. Heitmann.
                          E. Hauschild, Bildhauer und Tischlermeister.
                          R. Schrep, Schlossermeister.
                          J. W. Hundt, Schuhmachermeister.


Aufruf.

Zwecks Regulirung des Nachlasses des zu Schlag=Resdorf verstorbenen Maurers H. J. Ollmann, werden dessen Gläubiger ersucht ihre Forderungen, durch specificirte Rechnungen belegt, innerhalb 14 Tagen an den Schulzen Ollmann zu Schlag=Resdorf anzumelden.
                          Schulze Oldenburg=Schlagbrügge.
                          Hauswirth Wiese=Rieps.
                          Halbhufner Ollmann=Schlagsdorf.


Engl. Salz
empfiehlt                                                     A. Zander.


Holz=Auction in Lübeck.

Am Dienstag, den 12. December a. c., Vormittags 10 Uhr anfangend, sollen vor dem Holstenthor auf dem Schützenhofe

ca. 3000 Zwölfter ebenkantige und Wahlbretter und Planken

durch den Unterzeichneten in öffentlicher Auction meistbietend verkauft werden.
Verzeichnisse sind an meinem Comptoir, Braunstraße Nr. 144, kostenfrei zu erhalten.
Lübeck, den 28. November 1882.

G. Olrogge,              
beeid. Auctionator.       


Feinstes
Dampf-Walz-Mehl
aus der Maurin=Mühle
                                                    empfiehlt
                                                    W. Wieschendorf.


Puder=Chocolade,
Tafel=Chocolade
und Cacao
empfiehlt zu Fabrikpreisen, Tafel=Chocolade das Pfund von 1 Mark an
                                                    H. Wolgast


Englisches Salz
empfiehlt                          
                                                    C. Schwedt.


Alte Möbeln
werden aufpolirt und Rohrstühle ausgeflochten von                          
                                                              C. Zellinsky,
Schönberg.                                                     Stuhlmacher.


"Melbourne 1818." - 1. Preis - Silberne Medaille."
Spielwerke

4-200 Stücke spielend; mit oder ohne Expression, Mandoline, Trommel, Glocken, Castagnetten, Himmelsstimmen, Harfenspiel etc.

Spieldosen

2-16 Stücke spielend; ferner Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographiealbums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Blumenvasen, Cigarren-Etuis, Tabaksdosen, Arbeitstische, Flaschen, Biergläser, Portemonnaies, Stühle etc., alles mit Musik. Stets das Neueste und Vorzüglichste empfiehlt

J. H. Heller, Bern (Schweiz).

Nur direkter Bezug garantirt Aechtheit; illustrirte Preislisten sende franco.
100 der schönsten Werke im Betrage von 20,000 Francs kommen unter den Käufern von Spielwerken vom November bis 30. April als Prämie zur Vertheilung.


Zum Gesellenball
am Sonntag den 3. December 1882

ladet sämmtliche Arbeitsgesellen von Stadt und Land hiermit freundlichst ein

Johs. Krüger.       


[ => Original lesen: 1882 Nr. 93 Seite 4]

Freitag den 1. December,
Sonnabend den 2. December:
AUSVERKAUF
zurückgesetzter und unsauber gewordener Waaren.

In meinen sämmtlichen Etablissements ist es seit Jahren eingeführt, jedesmal am 1. und 2. December einen Ausverkauf derjenigen Artikel zu entriren, welche von der verflossenen Saison übrig geblieben, durch Fensterdecoration unsauber geworden und nicht mehr ganz modern sind.

Die geehrten Damen haben Gelegenheit, Einkäufe für den 4. Theil des Werthes zu machen. Leicht angeschmutzte, gedrückte, der Mode unterworfene Artikel fabelhaft billig.

Bretonne, Spanische Valencienne u. Guipurespitzen, sonst 50-200 Pf., jetzt 10-50 Pf.,
Schleifen, Fichus, Barben, sonst 50-300 Pf., jetzt 10-100 Pf.,
Morgenhauben, garnirte Häubchen, sonst 15-300 Pf., jetzt 5-100 Pf.,
Seidene Châles, Cravattenbänder, Moiréebänder, Schärpenbänder, bedeutend zurückgesetzt,
Baumwoll-, Leinen-, Wollene und Seidenschürzen, durch Gelegenheitskauf sehr vortheilhaft,
Gestickte Garnituren von 20 Pf. an, Slipse, Manschetten, Rüchen und Leinenkragen von 10 Pf. an,
Wollene Tücher, Capotten, Unterröcke, Filzröcke für jeden Preis,
Filzhüte, Plüschhüte, Biberhüte, alle Putzartikel etc.
werden zu solchen Preisen abgegeben werden, daß jede Käuferin selbst darüber staunen wird.

Dieser Ausverkauf, der von mir nur einmal im Jahre veranstaltet wird, bietet ganz besonders Veranlassung zu Weihnachts=Einkäufen, und lade ich hierzu ein geehrtes Publikum Lübecks und Umgegend ganz ergebenst ein.

Daniel Schlesinger,
Lübeck, Breitestraße 794.


Gewerbe=Verein.

Montag den 4. December 1882, Abends 8 Uhr Versammlung im Vereinslokale
Tagesordnung: Vereinsangelegenheiten.

Vortrag über die Anwendung der Electricität in der Technik (mit Experimenten).


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 3. December.

Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.
     Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 30. November 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


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