No. 92
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. November
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 92 Seite 1]

Politische Rundschau.

Der Bundesrath hat in seiner letzen Plenarsitzung den kleinen Belagerungszustand von Berlin auf ein Jahr verlängert.
In officiellen Wiener Kreisen faßt man den Besuch des russ. Ministers von Giers in Varzin beim Fürsten Bismarck als ein Friedenszeichen auf, und hält es für wahrscheinlich, daß neben der Gesamtlage von Europa die Beziehungen zwischen Deutschland, Oesterreich und Rußland zur Sprache gekommen seien. Giers reist nach Italien und besucht auf der Rückreise Wien.
Die Universität Kasan in Rußland ist wegen Studentenkrawallen geschlossen worden.
Frankreich. In Frankreich entwickeln die Monarchisten eine immer regere Thätigkeit. Von dem Bourbonen Chambord, der zu Frohsdorf im Erzherzogthum Oesterreich seinen Herrschersitz hat, soll ein Aufruf an die französische Nation bevorstehen. Derselbe gipfele in dem Satz: Frankreich sei in der Zwangslage, zur legitimistischen Regierungsform zurückzukehren, weil sie allein das Gedeihen der Nation befestigen könne und weil sie allein das Ansehen in dem monarchistischen Europa besitze. Das Schriftstück sei bereits dem Vorsitzenden der zahlreichen bourbonistisch gesinnten Vereine mitgetheilt worden. Dem sei nun wie ihm wolle; soviel scheint festzustehen, daß das französische Staatsschiff immer mehr der Enge zutreibt, wo es auf der einen Seite von der Scylla der Anarchie, auf der andern von der Charybdis der Monarchie bedroht ist.
Großbritannien. Neulich ging die Nachricht durch die Zeitungen, daß die sog. Agrarverbrechen in Irland sich in den letzten Monden wesentlich vermindert hätten. Leider hat die Freude nicht lange gedauert. Schon kurz nachher wurden wieder Morde gemeldet und jetzt ist eine ganze aus sechs Personen bestehende Familie Nachts überfallen und niedergemetzelt worden. Das Grauenhafte dieses Vorfalls wird noch dadurch vermehrt, daß die Ueberfallenen ganz arme Leute waren. Man vermuthet daher, daß der ermordete Familienvater der Angeber eines anderen Mörders gewesen sei. Glücklicherweise sind die Verbrecher schon am andern Morgen dingfest gemacht worden. Der Anführer wurde sofort abgeurteilt und gehenkt.
Italien. Auch in Italien will die Regierung die Socialgesetzgebung in Angriff nehmen. In der Thronrede, mit welcher König Humbert das Parlament am 22. eröffnete, wird dies ausdrücklich hervorgehoben. Besonders werden Vorlagen über Sparkassen und Altersversorgung in Aussicht gestellt. Die Thronrede bekundet außerdem warme Sympathien für Deutschland.
Afrika. Zwei Deutsche, Poppe und Wißmann, haben sich unter der glühenden Sonne Innerafrikas Lorbeeren erworben. Sie hatten sich die Erforschung des mittleren Kongogebiets zur Aufgabe gestellt. Pogge trennte sich am oberen (Kongo) von seinem Reisegefährten und kehrte zur Westküste zurück, während dieser sich nach Osten wandte und glücklich nach Zanzibar durchdrang.
Schweden. Die Pathen bei der am 25. d. M. stattgehabten Taufe des schwedischen Thronfolgers waren folgende: Der König und die Königin von Schweden, der Herzog Oékar von Gothland, Großherzog und die Großherzogin von Baden, Kaiser Wilhelm und Kaiserin Augusta, der Kronprinz und die Kronprinzessin des Deutschen Reichs, die Königin von Sachsen (der letzte Sproß des schwedischen Königshauses Wasa), der Erbgroßherzog von Baden, Prinz und Prinzessin Wilhelm von Baden , die Herzogin von Sachsen=Koburg=Gotha, die Fürstin=Wittwe von Wied , der Herzog von Nassau, die Königin von Rumänien, Großfürst Michael von Rußland, Großfürstin Olga von Rußland, die Kronprinzessin von Dänemark und die Kaiserin Eugenie. (Die schwedische Königs=Familie ist mit den Bonapartes verwandt, indem sie von dem ehemaligen französischen Marschall Bernadotte, späterm König Karl XIV. von Schweden abstammt. Dieser hatte eine Schwester der Gemahlin des Joseph Bonaparte geheirathet. Der König Karl XIII. von Schweden hatte ihn zum Kronprinzen adoptirt, weil er im Jahre 1806 die schwedischen Gefangenen so gut behandelte. Somit ständen denn auch die Hohenzollern in einer ganz entfernten Verwandtschaft mit den Bonapartes - Kaiser Wilhelm zu Kaiserin Eugenie!)


- Der Post zufolge hat Kaiser Wilhelm den Kronprinzen Rudolf von Oesterreich zu der Ende ds. Mts und Anfangs December stattfindenden Hofjagd in Letzingen eingeladen.
- Die Lectüre des Kaisers. Daß der Kaiser in allen Zweigen der Regierung über die einzelnen Vorkommnisse durch Vorträge und Berichte auf das genaueste unterrichtet wird, ist bekannt, daß er aber auch über alle bemerkenswerthen Vorfälle des Tages stets informirt ist, dürften die Meisten nicht wissen. Es werden zu diesem Behufe im literarischen Bureau des Staatsministeriums aus sämmtlichen Blättern Ausschnitte zusammengestellt, die auf feines Velinpapier geklebt und zu einem Buche verbunden werden. Jeder Ausschnitt trägt am Kopfe das Datum und die Nummer der betreffenden Zeitung und, wenn irgend bekannt, den Namen des Verfassers. Dieses aus Zeitungsabschnitten zusammengestellte Buch wird allmorgendlich dem Kaiser auf den Arbeitstisch gelegt. Hierzu kommt von sonstigen Zeitungen nur noch das Fremdenblatt als Organ des Hofes, die "Norddeutsche Allgemeine Zeitung" und die Kölnische Zeitung". Die Reden Bismarck's pflegt der Kaiser stets ganz genau durchzulesen, weshalb dieselben in der "Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" immer groß gedruckt werden. Vor Jahren wurde im Palais nur die inzwischen eingegangene "Haude und Spener'chse Zeitung" gehalten. In ähnlicher Weise werden auch für sämmtliche Minister Zeitungsausschnitte zusammengestellt, namentlich solche, welche Angriffe der gegnerischen Parteien enthalten.
- Die englische Regierung läßt gegenwärtig ein Stahlpanzerschiff bauen, welches in jeder Beziehung alle bisher gebauten Schiffe übertreffen soll. Das Schiff soll ein Deplacement von 10,000 Tonnen haben und mit Maschinen von 7500 Pferdekraft, die unter vollem Dampf auf 9500 gebracht werden können, ausgestattet sein. Das Schiff soll vorläufig mit 60 Tonnengeschützen ausgerichtet werden, ist aber im Stande, Geschütze bedeutend schwereren Kalibers zu tragen. Die Kosten sind auf 600,000 Pfd. St. veranschlagt.

[ => Original lesen: 1882 Nr. 92 Seite 2]

- Die Berliner bedürfen zu ihren Mittags= und Abendmahlzeiten täglich etwa 350 Stück Rindvieh, 500 Kälber, 950 Schafe, 1200 Schweine und 20 Pferde. Um das Fleisch stets in guter, gesunder und reinlicher Beschaffenheit zu erhalten, haben sie außerhalb der Stadt an der Gürtelbahn Viehhof und Schlachthaus=Anlagen errichtet, die sie sich 8 2/3 Millionen M. haben kosten lassen und für eine Bevölkerung von zwei Millionen Seelen berechnet sind.
- Ein englisches Ausstellungscomite hat für eine neue "vernunftgemäße", gesunde und der Schönheit entsprechende Damentracht verschiedene Preise ausgesetzt, darunter 50 Pfund Sterling für ein Kleid, das folgenden Ansprüchen genügt: 1) Freiheit der Bewegung; 2) Fortfall jeder Art Drucks auf irgend einen Theil des Körpers; 3) Keine größere Schwere und zwar gleichmäßige Vertheilung, als zur Wärme nothwendig ist; Schönheit und Anmuth der Form, verbunden mit Bequemlichkeit und Schicklichkeit; 5) Nicht zu große Abweichung von der üblichen Frauenkleidung.
- Eine amerikanische Schauspielerin war durch ein Theater=Klatschblatt beleidigt worden. Die Dame verklagte den Herausgeber des Blattes auf Schadenersatz für gekränkte Ehre und das Schiedsgericht sprach ihr eine Entschädigung von 125,000 Dollars zu; ein starkes Wundpflaster!
- Zum Vogelschutz. Der Eintritt des Winters ist für die Freunde und Freundinnen der Vogelwelt eine Veranlassung, auf die Unterstützung der darbenden Sänger Bedacht zu nehmen. Für die Meisen, die unbedingt nützlichsten Vertilger von Insecten und deren Brut empfiehlt sich besonders, einen Schinkenknochen, ein Gänsegerippe oder andern Fleischabfall an einem Baume auszuhängen. Man befestigt solche Sachen an einem dünnen Ast und einem langen Bindfaden, damit die Katzen nicht daran kommen und man wird seine Freude daran haben, wie die hübschen Tierchen kletternd und schaukelnd das geringste Fleischrestchen absuchen. Namentlich bei Glatteis, wodurch die in Baumrinde sitzende Nahrung der Meisen verdeckt wird, gehen oft in kürzester Zeit große Mengen dieser Vögel zu Grunde. Bei der Anlage von Futterplätzen für Vögel im Allgemeinen achte man möglichst auf eine geschützte Lage derselben, wegen der mörderischen Katzen.
- Professor Esmarch hat mit seiner chirurgischen Samariter=Methode neuerdings in Amerika einen großen Triumpf gefeiert. Die Pennsylvania Eisenbahn=Gesellschaft hat, nach den Angaben des berühmten Chirurgen für ihre sämmtlichen Angestellten auf allen Bahnzügen und Bahnstationen Uebungs=Curse im chirurgischen Dienst einrichten lassen und 2000 Blechkästen angeschafft, welche einfache wundärztliche Vorrichtungen enthalten, wie Professor Esmarch sie vorschreibt. Den Kästen sind überdies kurze, faßlich gedruckte Anweisungen beigegeben, so daß, im Falle eines Eisenbahnunglücks, auch nichtkundige Passagiere die notwendige Hilfe leisten oder doch den Angestellten der Bahn zur Hand gehen können. Diese Schöpfung Esmarch's kann man nicht hoch genug schätzen, wenn man bedenkt, daß bei Verwundungen sofortiges zweckentsprechendes chirurgisches Eingreifen ungefähr alles ist, Vernachlässigungen dagegen oft bei geringen Verletzungen die schlimmsten Folgen nach sich ziehen.
- So ganz schlecht müssen die Geschäfte in Rußland nicht gehen, denn auf der letzten Messe zu Nischni=Nowgorod wurden für nahezu 243 Millionen Rubel Waaren umgesetzt, für 73 Millionen mehr als im vorhergehenden Jahre; es war überhaupt die beste Messe, die je abgehalten worden.
- In Brooklyn, Nordamerika, beabsichtigte eine Bande von Fälschern die Angabe von 25 Millionen Dollars in französischen Banknoten. Unter dem Vorwande resp. Anmeldung einer Actiengesellschaft zur Ausbeutung eines Leuchtstoffes wurde ein Haus in einer Vorstadt Brooklyns gekauft und eingerichtet. Graveure wurden engagirt, eine Presse aufgestellt und während die ganze Einrichtung auf einem beweglichen Boden aufgestellt war, um beim ersten Zeichen in die Keller des Hauses zu verschwinden, bewachte ein auf dem Dache des Hauses aufgestellter Posten die Zugänge zum Hause, um bei der geringsten verdächtigen Annäherung das Allarmsignal zu geben. Alles schien ein treffliches Gelingen zu versprechen, aber Eifersucht machte einen Streich durch die Rechnung. Einer der Mitbetheiligten brachte in Erfahrung, daß seine Frau ihn mit einem der Hauptorganisorteure betröge, und indem er die Straflosigkeit in Anspruch nahm, welche nach Artikel 138 des Strafgesetzes den Denuncianten zugesichert ist, entdeckte er die ganze Geschichte dem französischen Consulat. Nun konnte die Polizei ihre Maßnahmen treffen und sich der Fälscher und ihres gesammten Personals bemächtigen. Die Platte, welche zur Fabrikation der Noten dienen sollte, war erst zur Hälfte fertig, soll aber von außerordentlicher Genauigkeit gewesen sein und hätte selbst die schärfsten Augen täuschen können.
- Ueber die Zahl unserer Ahnen finden wir in der "Italie" folgende etwas phantastische Aufstellung: Haben sie jemals über die Zahl der Vorfahren nachgedacht, die jedem Familienchef seit der christlichen Aera vorangegangen sind? wenn man drei Generationen per Jahrhundert annimmt, so sieht man sofort - da unsere Generation in das Ende des 19. Jahrhunderts fällt, daß der sechsundfünfzigste unserer Vorfahren ein Zeitgenosse von Jesus Christus gewesen sein kann. Suchen wir nun, wieviel Männer und Frauen es bedurfte, um Einem unserer Zeitgenossen das Leben zu geben. Er muß vor allem Vater und Mutter, dieser Vater und diese Mutter müssen jeder wieder Vater und Mutter gehabt haben, das giebt zwei Großväter und zwei Großmütter, also das Doppelte. So geht dies fort bis in die 56 Generation, welche zur Zeit Christi gelebt hat; diese entspricht mithin der Zahl 2 zur 57. Potenz erhoben. Um also einen der jetzt lebenden Zeitgenossen in die Welt zu setzen, bedurfte es nicht weniger als 139,245,017,489,534,976 oder in Worten ausgedrückt: Einhundertneununddreißigtausendzweihundertundfünfundvierzig Billionen siebzehntausendvierhundertundneunundachtzig Millionen fünfhundertvierunddreißigtausendundneunhundertundsechzig Geburten.
- In Geißenberg bei Furth im bayrischen Wald wetteten zwei Hochzeitsgäste mit einander, wer den dicksten Schädel habe. Sie stellten sich daher gegen einander auf und rannten mit aller Wucht und stießen die Köpfe zusammen, gerade wie die Neger bei ihren Prügeleien zu machen pflegen. Dieses seltsame Turnier wurde zweimal wiederholt, wobei dann der Eine dieser Hartköpfe blutend dem Sieger das Feld räumte.
- In Georgswalde bei Rumburg hat eine Arbeiterin aus dem Stamme des Polenkönigs Sobieski sich mit einem Schieferdecker verheirathet. Ihr Großvater war noch Graf und kämpfte in der Revolution von 1831.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Walksfelde sub Nr. 4 belegene Büdnerstelle c. p. des Heinrich Schwäncke daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag, den 5. Februar 1883,
Vormittags 10 1/2 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg den 16. November 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Für die uns, zu unserer silbernen Hochzeit so reichlich bewiesene Theilnahme sagen wir allen Freunden und Bekannten unseren herzlichsten Dank.

                                                    Chr. Hennings u. Frau.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 92 Seite 3]

Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Sonnend den 2. December d. J. Nachmittags 1 Uhr sollen zu Mannhagen

2 Decimalwaagen mit Gewichten, 50 Stück Säcke, größere Partien Nutz= und Brennhölzer, alte Schleete, altes Dachrohr und 1 Haufen Stroh, 1 großer Schleifstein, 1 Stuhlwagen, 1 Pferd, 3 Schweine, Enten und Hühner und diverses Stubenmobiliar als Sopha's, Tische, Schränke, Bilder, Secretaire, 1 Pianino, Stühle und verschiedene andere Sachen
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Sammelplatz der Käufer beim Schulzen Brügmann zu Mannhagen.
Schönberg den 26. November 1882.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher       


Gewerbe-Verein-Schönberg.

Auf Veranlassung des Vorstandes der Mecklenburg. Landes=Industrie= und Gewerbe=Ausstellung pro 1883, ist durch Beschluß des Gerwerbe=Vereins ein Local=Commite, bestehend aus Unterzeichneten gebildet worden, welches bereit ist, über alle die Ausstellung betreffende Angelegenheiten (auch den Nichtmitgliedern des Vereins,) Auskunft zu ertheilen.
                          Rickmann, Landbaumeister.
                          F. Heitmann.
                          E. Hauschild, Bildhauer und Tischlermeister.
                          R. Schrep, Schlossermeister.
                          J. W. Hundt, Schuhmachermeister.


Cocosmatten und Cocosläufer
zum Belegen von ganzen Zimmerböden
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                                                    H. E. Peters,
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                                                    C. Schwedt.


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empfiehlt                                                     A. Zander.


Am 15. November d. J. ist eine                          
goldene Damen Halskette
verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten gegen angemessene Belohnung dieselbe abzugeben bei Diersen & Sommer, Schönberg.


Ein gut erhaltener Scotscher                          
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Viehwaschpulver von anerkannt vorzüglicher Wirksamkeit empfiehlt
die Apotheke zu Schönberg

Heller'sche Spielwerke

werden alljährlich um diese Zeit angekündigt, um bald darauf als Glanzpunkt auf Tausenden von Weihnachtstischen die kostbarsten Sachen zu überstrahlen. Aus Ueberzeugung rufen wir einem jeden zu: Was kann wohl der Gatte der Gattin, der Bräutigam der Braut, der Freund dem Freunde Schöneres und Willkommeneres schenken? Es vergegenwärtigt glücklich verlebte Stunden, lacht und scherzt durch seine bald heitern - erhebt Herz und Gemüth durch seine ernsten Weisen, verscheucht Traurigkeit und Melancholie, ist der beste Gesellschafter, der Einsamen treuester Freund; und nun gar für den Leidenden, den Kranken, den an das Haus Gefesselten! - mit einem Worte, ein Heller'sches Spielwerk darf und sollte in keinem Salon, an keinem Krankenbette, überhaupt in keinem guten Hause fehlen.
Für die Herren Wirthe, Conditoren, sowie Geschäfte jeder Art, giebt es keine einfachere und sichere Anziehungskraft als solch' ein Werk, um die Gäste und Kunden dauernd zu fesseln, wie uns von vielen Seiten bestätigt wird, haben sich die Einnahmen solcher Etablissemente geradezu verdoppelt; darum jenen Herren Wirthen und Geschäftsinhabern, die noch nicht im Besitze eines Spielwerkes sind, nicht dringend genug anempfohlen werden kann, sich dieser so sicher erweisenden Zugkraft ohne Zögern zu bedienen, um so mehr, da auf Wunsch Zahlungserleichterungen gewährt werden. Den Herren Geistlichen, welche aus Rücksicht für ihren Stand, oder der Entfernung wegen, Concerten etc. nicht beiwohnen können, bereitet solch' ein Kunstwerk den schönsten dauerndsten Genuss. Wir bemerken noch, dass die Wahl der einzelnen Stücke eine fein durchdachte ist; die neuesten, sowie die beliebtesten älteren Opern, Operetten, Tänze und Lieder finden sich in den Heller'schen Werken auf das Schönste vereinigt. Derselbe hat die Ehre, Lieferant vieler Höfe und Hoheiten zu sein, ist überdies preisgekrönt, neuerdings in Melbourne der einzige, der speciell für sich allein den ersten Preis - Diplome nebst silberne Medaille - erhielt. Eine für diesen Winter veranstaltete Prämienvertheilung von 100 Spielwerken im Betrage von Francs 20,000 dürfte zudem besonders Anklang finden, da jeder Käufer, selbst schon einer kleinen Spieldose dadurch in den Besitz eines grossen Werkes gelangen kann; auf je 25 Francs erhält man einen Prämienschein. Reichhaltige illustrirte Preislisten nebst Plan werden auf Verlangen franco zugesandt.
Wir empfehlen Jedermann, auch bei einer kleinen Spieldose sich stets direct an die Fabrik zu wenden, da vielerorts Werke für Hellersche angepriesen werden, die es nicht sind. Alle ächten Werke und Spieldosen tragen seinen gedruckten Namen, worauf zu achten ist. Die Firma hält nirgends Niederlagen.


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Aabel, M., Das Einmachen der Früchte und die Bereitung der Fruchtsäfte. Nebst gründlicher Anleitung zur Bereitung von Liqueuren. 50 Pf.
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Der Fenstergärtner. Gründliche Anleitung zur Blumenzucht am Fenster. 50 Pf.
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Niederlage in Schönberg beim Bäckermeister Wolgast Siemzerstraße.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 92 Seite 4]

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Lübeck, Breitestraße 959.
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Lübeck, Breitestrasse 804.


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Emil Jannicke, Bandagist.       


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G. Breuel jun., Schönberg.       


1 Köchin
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Gesucht zu sofort ein gewandter                        
Hausknecht.
                                                    W. Maass.


1 Pferdeknecht
wird zu sogleich gesucht                          
Zehmen.                                                     H. Vesper.


Zum Gesellenball
am Sonntag den 3. December 1882

ladet sämmtliche Arbeitsgesellen von Stadt und Land hiermit freundlichst ein

Johs. Krüger.       


Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg Schwerin und Strelitz zu Grevesmühlen.

Es sind in diesem Jahre versichert 1851491 Centner Getreide nach den Preisen vom 15. August und 1. November d. J. zum Werthe von 13944978 M. - Für die stattgefundenen 90 Hagelschäden sind mit Einschluß der Taxations= und sonstigen Kosten zu zahlen 126,265 M., und ist hiernach in heutiger Directorial=Versammlung der diesjährige Beitrag auf 90 Pfennig (Mecklenburg) pro 100 M. festgesetzt. -
Nach Vorschrift des §. 36 der Statuten wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß jedem Mitgliede über die Höhe des zu zahlenden Beitrags eine besondere Abrechnung zugehen wird.
Grevesmühlen den 8. November 1882.

Die Direction.


Alte Möbeln
werden aufpolirt und Rohrstühle ausgeflochten von                          
                                                              C. Zellinsky,
Schönberg.                                                     Stuhlmacher.


Allen, die unserer lieben Mutter und Schwiegermutter der Wwe. Meyer das Geleite zu ihrer letzten Ruhestätte gegeben haben, sagen hiermit ihren tiefgefühlten Dank

die Hinterbliebenen.       

Schönberg den 27. November 1882.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 23. November 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


"Der heutigen Nummer unserer Gesammtauflage liegt ein Prospect des Bankhauses "Mindus & Marienthal" in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrl. Leser besonders aufmerksam machen."


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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