No. 87
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. November
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 87 Seite 1]

Bekanntmachung.

      Die Sitzungen des Schwurgerichts bei dem Großherzoglichen Landgerichte zu Güstrow für das vierte Quartal dieses Jahres beginnen am

Dienstag den 5. December.

        Rostock, den 8. November 1882.

Der Präsident des Großherzoglichen Ober=Landes=Gerichts.
Dr. Budde.


      Nr. 23 des Offic. Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
            II. Abtheilung.

(1.) Publicandum, betreffend die Annahme von Zinsscheinen der Reichsanleihe in Zahlung seitens der Großherzoglichen Steuerkassen.
(2.) Bekanntmachung, betreffend die Anmeldung militairpflichtiger unabkömmlicher Beamter.


Politische Rundschau.

In den ersten 9 Monaten d. J. sind 14,7 Mill. Doppelcentner Getreide in Deutschland eingeführt worden, 4,3 Mill. mehr wie in der nämlichen Zeit des Vorjahres. Die stärkste Zunahme hat beim Weizen stattgefunden.
In Leipzig verbüßen gegenwärtig Bebel, Liebknecht und Hasenclever gleichzeitig Gefängnißstrafen wegen Preßvergehen.
Oesterreich. In dem letzten unter des Kaisers von Oesterreich abgehaltenen Ministerrath wurde die Hülfeleistung für die von den Ueberschwemmungen heimgesuchten Alpenländer im doppeltem Sinne beschlossen: einmal sollen die Geldmittel zur Abhilfe der dringendsten Noth vergrößert werden, sodann aber sollen durchgreifende Flußregulirungen aus Reichsmitteln erfolgen.
Rußland. Die russischen Zeitungen erzählen von einem neuen Millionendiebstahl in der kaiserlichen Pulverfabrik von Tschernigow. Durch Aufstellung falscher Rechnungen ist die Krone dort, um viele Millionen betrogen worden. Wie gewöhnlich haben die Oberbeamten wieder alle unter einer Decke gesteckt, und so ist es möglich gewesen, daß der Diebstahl Jahre hindurch fortgesetzt werden konnte.
Die Zahl der außerhalb des russischen Reiches weilenden Nihilisten beträgt an dreitausend, von denen zweitausend auf Frankreich fallen.
Frankreich. Dem Frankf. J. wird aus Paris geschrieben: Die Franzosen besitzen so wenig Talent zur Republik, daß sie alle Machtfragen nicht von dem Standpunkt der Gesetzmäßigkeit, des Parlamentarismus oder der Verfassung beurtheilen, sondern sie stets in Persönlichkeiten suchen. Das Heil des Landes verkörpert sich bei ihnen, es wird zu Fleisch und Blut und nennt sich Bonaparte, Louis Philippe, Thiers oder Gambetta. Sie haben es nicht in der Restauration oder im Julikönigthum, nichts in der zweiten Republik oder im Kaiserreich gesucht, sondern immer in den jedesmaligen individuellen Vertretern der Regime, die nacheinander berufen waren, die "Rettung" auszuüben, die Frankreich seit dem 18. Brumaire benöthigt. Jetzt hat die dritte Republik ihre Leute aufgebraucht, sie hat ihr Vermögen an Characteren und Politikern mit vollen Händen zum Fenster hinausgeworfen und ist nunmehr so heruntergekommen, daß sie sich wieder unter Curatel eines Einzelnen stellen muß, sofern ihr Bestand vor dem Bankerott gerettet werden soll. Die große Frage ist nur, wer dieser Einzelne sein soll. Ob Gambetta oder Clemenceau, oder beide, oder ein ganz Anderer, der den "großen Moment" in der Stille abwartet.
Frankreich. Nieder mit der Republik! Hoch der König! Von verschiedenen Orten liegen neuerdings Meldungen von legitimistischen Kundgebungen vor. So wird aus Marseille gemeldet: Im Hotel Noublon fand ein großes Banket von 850 Gedecken zu Ehren des Geburtstages des Grafen Chambord in einem mit weißen Fahnen und dem Brustbilde Henri V. geschmückten Saale statt. Marquis de Foresta präsidirte. Es wurden heftige aufrührerische Reden gegen die Republik, welche zwei Provinzen verloren und das Prestige Frankreichs vernichtet habe, gehalten und die Servietten unter stürmischen Rufen: "Es lebe Elsaß=Lothringen! Hoch Frankreich! Nieder mit der Republik! Hoch der König!" geschwenkt. Weiter wurde die Ordnung nicht gestört. - In Montpellier wurde ebenfalls ein legitimistisches Banket mit dreitausend Gedecken unter Vorsitz der früheren Senatoren Rodez und Benavent abgehalten. Der berühmte Zuavenführer de Charette war auf spezielle Einladung auch anwesend und wurde stürmisch mit anhaltendem Vivat begrüßt. Nach mehreren Gelegenheitsreden und Gesängen defilirten sämmtliche Gäste vor dem General de Charette, welcher sich bereit erklärte, sie ins Feld zu führen für König und Vaterland.
Gambetta will ans Staatsruder. Gambetta wird nicht müde seine Rückkehr zur Gewalt unter der Hand vorzubereiten. In Chalon=Sur=Saone fand dieser Tage ein Kongreß statt, der angeblich die Versöhnung der republikanischen Parteien, in Wahrheit aber die Agitation für Gambetta zum Zwecke hatte.
England. Was vorauszusehen war, trifft ein. Jetzt, wo die Engländer sich anschicken, den französischen Einfluß in Egypten endgiltig zu beseitigen, erhebt sich in Paris das Ach und Weh. Es wird aber wohl zu spät kommen. Denn Gefühlspolitik zu treiben ist nicht die Gewohnheit John Bulls. Immerhin ist die zwischen den Franzosen und Engländern eingetretene Spannung bemerkenswerth, und das ist ein kleiner Trost in dieser Zeit voll gesellschaftlicher Drangsale und politischer Gefahren; denn so sonderbar es auch auf den ersten Blick erscheinen mag: diese Spannung ist in gewissem Grade eine Garantie des europäischen Friedens. (Ein Krieg zwischen Frankreich und England ist so leicht nicht zu befürchten, wenigstens wäre dies die am entferntesten liegende Kriegsgefahr in Europa.)

[ => Original lesen: 1882 Nr. 87 Seite 2]

Egypten. Der Sultan ist gegen England mehr aufgebracht denn je. Ein neuerliches Schreiben Schweinfurth's aus Egypten schildert die durch das Vordringen des Propheten Mahdi hervorgerufenen Gefahren in den grellsten Farben. Er hält den ganzen Sudan, ja selbst Egypten für verloren und verlangt entschieden, England möge indische Regimenter zur Rettung des Sudan entsenden.
Schönberg. Von dem am 9. November zusammengetretenen Ausschüsse zur Wahl der Schöffen und Geschworenen aus dem Fürstenthum Ratzeburg für das Geschäftsjahr 1883 wurden gewählt:
                   a. zu Hauptschöffen:
  1. Maler Conrad Schultze=Schönberg.
  2. Kaufmann Wilhelm Wieschendorf=Schönberg.
  3. Sattler Fritz Baer=Schönberg.
  4. Schmied Johann Bockwoldt=Schönberg.
  5. Schlosser Rudolph Schrep=Schönberg.
  6. Hauswirth Siebenmark=Blüssen.
  7. Hauswirth Heinrich Wigger Gr. Bünsdorf.
  8. Hauswirth Heinrich Freitag=Kl. Bünsdorf.
  9. Hauswirth Heinrich Kröpelin=Falkenhagen.
10. Hauswirth Heinrich Roxin=Grieben.
11. Hauswirth Joachim Wiager=Menzendorf.
12. Hauswirth Heinrich Kock=Rüschenbeck.
13. Krüger Johann Michaelsen Selmsdorf.
14. Halbhufner Heinrich Boye Bechelsdorf.
15. Hauswirth Adolph Rußwurm=Lockwisch.
16. Schulze Hans Lühr=Lüdersdorf.
17. Gastwirte Johann Eckmann=Carlow.
18. Pächter Friedrich Rumpff=Demern.
19. Mühlenpächter Theodor Wieschendorf=Maurinmühle.
20. Hauswirth Hans Timmcke=Campow.
21. Pächter August Städing=Neuhof.
22. Hauswirth Heinrich Robrahn-Rieps.
23. Halbhufner Johann Seeler=Samkow.
24. Hauswirth Heinrich Nehls=Mannhagen.

                   b. zu Hülfsschöffen:
  1. Organist Heinrich Meier=Schönberg.
  2. Bankbeamter Schacht=Schönberg.
  3. Bürgermeister L. Bicker=Schönberg.
  4. Aphotheker Adolph Montag=Schönberg.
  5. Kaufmann Wilh. Schrep=Schönberg.
  6. Prorector Gustav Juling=Schönberg.

                   c. in die Vorschlagsliste der Geschworenen:
  1. Gastwirth Boye=Schönberg.
  2. Maurermeister H. Burmeister=Schönberg.
  3. Hofschmied Dräger=Schönberg.
  4. Pferdehändler B. Schleuß=Schönberg.
  5. Hauswirth Joachim Renzow=Rodenberg.
  6. Hauswirth Heinrich Wigger=Grieben.
  7. Hauswirth Heinrich Freitag=Lindow.
  8. Hauswirth Wilhelm Boye=Retelsdorf.
  9. Pächter Georg Dierking=Hof Lockwisch.
10. Hauswirth Joachim Oldenburg=Kl. Mist.
11. Hauswirth Hans Jochen Holst=Carlow.
12. Hauswirth Heinrich Retelsdorf=Gr. Mist.
13. Schulze Matthias Wigger=Papenhusen.
14. Hauswirth Jochen Stein=Cronscamp.
15. Hauswirth Heinrich Voye=Schwanbeck.
16. Schulze Heinrich Ollmann=Schlagsdorf.
17. Hauswirth Heinrich Siebenmark=Falkenhagen.
18. Capitain August Müller=Domhof.
19. Hauswirth Joachim Schmidt=Walksfelde.
20. Schulze Heinrich Stein=Rieps.
21. Schulze Heinrich Burmeister=Gr. Siemz.

- Aus der guten alten Zeit. Als der am 1. September 1373 verstorbene Bischof Johann II. von Ermeland einst ein von seinem früheren Archidiakon ausgefertigtes Diplom unterzeichnen sollte, wurde das Tintenfläschchen vermißt. Im ganzen bischöflichen Palais fand sich kein zweites, so daß der Bischof einen Diener an den Vorstand des Domkapitels mit der Bitte um Tinte senden mußte. Dieser entschuldigte sich, daß solche ihm ausgegangen sei, doch erwarte er in wenig Tagen ein Fläschlein. In der ganzen bischöflichen Residenz war keine Tinte aufzutreiben, so daß schließlich ein berittener Diener in ein zwei Stunden entferntes Kloster geschickt wurde, um von dort welche zu holen. Der Abt, welcher, trotzdem der Diener zu seiner Legitimation das bischöfliche Siegel mitgebracht hatte, seine kostbare Flüssigkeit nicht anvertrauen wollte, zählte 20 Tropfen davon in ein Fläschchen und gab dies einem Mönch, der hinter dem Diener auf dem Pferde sitzend, die Tinte selbst überreichen mußte.
- Professor H. Wislicenus ist gegenwärtig mit der Ausführung eines großartigen Wandgemäldes im Reichssaale des berühmten Kaiserhauses zu Goslar beschäftigt. Das Gemälde stellt den Triumphzug Heinrichs III. über die Alpen nach Deutschland dar, auf welchem der Kaiser den Papst Gregor VI. und den Mönch Hildebrand gefangen mit sich führt. Kaiser Heinrich III., ein kraftvoller Herrscher, setzte bekanntlich auf der Kirchensynode zu Sutri die damaligen drei Päpste ab; der von ihm eingesetzte Papst Clemens II., ein Deutscher, wurde von dem Ex=Papst Gregor VI. nicht anerkannt, weshalb dieser und Mönch Hildebrand den Rückzug Heinrichs über die Alpen mitmachen mußten. Auf dem Triumphzuge befindet sich auch die Gemahlin Heinrichs.
- Eine Anzahl Personen in Mainz, sämmtlich Israeliten, stehen unter Anklage, junge militärpflichtige Elsaß=Lothringer auf betrügerische Weise vom Militärdienst befreit zu haben.
- Unter dem Titel: "Paris Horrible" (Pariser Elend) hat Herr Georges Grison, der im "Figaro" seit Jahren an der Spitze der Localberichterstattung steht, soeben ein Buch veröffentlicht, welches von dem in gewissen Stadttheilen der glänzenden französischen Metropole und besonders in den Arbeiterquartiren herrschenden Elend wahrhaft grauenhafte Schilderungen entwirft. Da giebt es Miethscasernen wie die Cité de Jeaune d'Arc z. B., in denen 1500 Familien also mindestes 4000 menschliche Wesen auf dem engsten Raum zusammengepfercht, in verpesteter Luft geboren werden, leben und sterben. Der Mangel an Raum hat alle Unterschiede der Familien, der Altersklassen und der Geschlechter beseitigt, und wenn das Elend in diesen Höhlen der Armuth groß ist, so ist das schamlose Laster daselbst vielleicht noch größer. Herr Grison erzählt von zahlreichen menschlichen Wohnstätten, die nicht einmal eine Oeffnung von Luft und Licht haben. In der Straße Rambuteau existiren Schlafstellen, deren Zugang jeden Morgen von 4-5 Uhr von Hunderten Obdachloser umlagert wird, welche auf den Moment warten, wo die dort beherbergten Maurer an die Arbeit gehen, um sodann gegen ein paar Sous in deren noch durchwärmte Lagerstätten zu schlüpfen. Einem Polizeicommissär in der Rue St. Honoré wurde jüngst angezeigt, daß der Bewohner einer Dachstube im Nebenhause sich das Leben genommen. Um den Thatbestand zu Protokoll zu nehmen begab sich der Beamte an Ort und Stelle. Er fand den Leichnam des Selbstmörders in einem Bodenverschlag, zu dem man nur auf Händen und Füßen kriechend, Zutritt erlangen konnte. Der Commissär war genöthigt, die Dachluke zu öffnen, Kopf und Schultern hindurchzustecken, und sein Protokoll auf dem Dache zu redigiren, während der Selbstmörder zu seinen Füßen lag. Angesichts solchen Elendes darf man sich freilich nicht wundern, wenn der zügellose Luxus der Reichen die Habgier der Besitzlosen entflammt, wenn zwischen Arbeitern und Bourgoies die Kluft immer tiefer wird und wenn die unteren Volksklassen eine Verbesserung ihrer Lage nur von einer socialen Umwälzung und von einer Wiedererweckung der Commune erwarten.
- Ein englischer Brauer will die Beobachtung gemacht haben, man könne die verschiedenen Nationalitäten daran erkennen und unterscheiden, wie sie sich benehmen, wenn ihnen eine Fliege ins Bier gefallen. Er behauptet: der Amerikaner wird das Bier wegschütten und ein frisches Glas fordern; der Spanier wird das Bier bezahlen, ohne es anzurühren; der Franzose wird bezahlen und gehen, aber laut dabei räsoniren; der Engländer wird die Kanne ausgießen und eine andere verlangen; der Deutsche wird die Fliege sorgfältig herausfischen und das Bier austrinken; der Russe wird sich Beides zu Gemüthe führen, die Fliege und das Bier; endlich der Chinese wird die Fliege verspeisen und das Bier unter den Tisch gießen.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Kl. Bünsdorf sub Nr. III. belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Hans Heinrich Freitag daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 23. Januar 1883,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke so=

[ => Original lesen: 1882 Nr. 87 Seite 3]

wohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 3. November 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A.Dufft.       


Amtsgericht Hamburg.

Auf Antrag von Fr. Prahl jr. als Testamentsvollstrecker der Eheleute Hans Heinrich Eckmann und Carolina Maria Margaretha Eckmann, geb. Peper, vertreten durch die Rechtsanwälte DDr. Joseph und Heymann, wird ein Aufgebot dahin erlassen:

daß Alle, welche an den Nachlaß des am 23. August 1882 zu Schoenberg verstorbenen Hans Heinrich Eckmann Erb= oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser in Gemeinschaft mit seiner Ehefrau Carolina Maria Margaretha Eckmann, geb. Peper, (verstorben hieselbst am 24. Dezember 1870) am 21. Oktober 1861 errichteten, mit einem Codicill vom 8. September 1870 versehenen, am 2. Februar 1871 hieselbst publizirten wechselseitigen Testaments, insbesondere der Bestellung des Antragstellers zum Testamentsvollstrecker und den denselben als solchem ertheilten Befugnissen widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An= und Widersprüche spätestens in dem auf

      Freitag, 22. Dezember 1882,
10 1/2 Uhr V.=M.,

anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 25, anzumelden, - und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten - bei Strafe des Ausschlusses.
Hamburg, den 26. October 1882.

Das Amtsgericht Hamburg.
Civil=Abtheilung II.
                          Zur Beglaubigung:
                                                    Romberg, Dr.
                                                    Gerichts=Secretair.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Montag den 13. November cr. Vormittags 11 Uhr sollen in Herrnburg

1 Pferd, 1 eisenachs. Wagen mit Kasten, circa 6 Fuder Heu, 2 Fuder Hafer, 10 Sack Kartoffeln, 3 kl. Schweine, 1 Decimalwaage und einiges Stubeninventar
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden. Versammlung der Käufer beim Gastwirth Lohse in Herrnburg.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Heute Morgen 6 1/2 Uhr nahm der liebe Gott meinen guten Mann und sorgenden Vater den

Canzlisten Carl Bartoldt

in Folge Herzschlags zu sich in sein Himmelreich.
Schönberg, den 9. November 1882.

                                                    Die tiefbetrübte Wittwe
Maria Bartoldt nebst Kinder.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Mittwoch den 15. November cr. Vormittags 10 1/2 Uhr sollen in Lüdersdorf

1 Stuhlwagen und 1 Schwein
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Sammelplatz der Käufer im Kruge zu Lüdersdorf.
Schönberg, 3. November 1882.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.     


Holz=Auction

im Vitenser Forste, Revier Woitendorfer Holz, am Dienstag den 14. November 1882 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

loheichen Bau= und Nutzholz Drümme darunter mehrere stark und langschäftig
loheichen Kluftholz
loheichen Knüppelholz
loheichen Zweigholz.
Versammlung Morgens 10 Uhr bei Holzwärterhause zu Woitendorf.
Rehna den 8. November 1882.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Auction.

Am Montag den 13. November d. J. werde ich im Locale des Herrn Gastwirtes Staack in öffentlicher Auction meistbietend gegen sofortige Zahlung

Material-, Kurz- und Eisenwaaren, eine Partie Cigarren, sowie Wein und Rum auf Flaschen und sonstige Sachen verkaufen lassen.

Anfang Vormittags 9 1/2 Uhr.
Schönberg.                                                     F. C. Wolgast.


Am Sonntag den 12. November findet bei mir ein                          
Ball
statt wozu ergebenst einladet                          
Pogetz.                                                     Gastwirth Kaven.


Zum Ball
am Dienstag den 14. November d. J.
ladet freundlichst ein
Rieps.                                                     H. Böttcher.


Zu dem am                          
Mittwoch den 15. d. M.
bei mir stattfindenden                          
Bauernball
erlaube ich mir die geehrten Herren Hauswirthe hierdurch freundlichst einzuladen.                          
                                                    J. Boye.


Zu dem am Mittwoch, den 22. d. M. stattfindenden                          
Bauernballe
erlaube ich mir die geehrten Landleute ergebenst einzuladen.                          
Schönberg, den 1. November 1882.
                                                    J. Köster Wwe.


Beseitigung von Schleimhusten

      Herrn Fenchelhonig=Fabrikanten L. W. Egers in Breslau.
            Vor 2 Jahren habe ich 3 Flaschen von Ihrem Fenchelhonigextract*) angewandt, welcher mir den Schleimhusten völlig beseitigt, wo ich Ihnen herzlich danke für Ihr gutes Mittel. Wollen Sie mir gefälligst mit umgehender Post 5 ganze Flaschen erster Sorte mit blauem Siegel und gelbem Etiquette zukommen lassen, wofür Sie 9 M. pr. Postanweisung erhalten.
        Haßbergen, Amt Hoya.

Joh. Wöhler, Mühlenbesitzer.               

-----------------

      *) Der L. W. Egers'sche Fenchelhonigextract ist nur echt, wenn die Flasche Siegel, Namenszug, sowie im Glase eingebrannt die Firma von L. W. Egers in Breslau trägt und in ganzen Flaschen zu 1 M. 80 Pfennig (Mecklenburg), halben Flaschen zu 1 M., viertel Flaschen zu 50 Pfennig (Mecklenburg) in Schönberg allein zu haben beim Buchbinder C. Sievers.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 87 Seite 4]

Vermögens=Uebersicht der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg
am 1. Juli 1882.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Laut Beschluß der Generalversammlung der Aktionäre vom 5. November v. J. ist aus dem Reservefonds der Vorschuß=Anstalt die Summe von 500 M. für die Anlage einer Freitreppe an der nördlichen Seite der Kirche in Schönberg gezahlt worden.
Schönberg, den 4. November 1882.

Das Directorium
der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Aug. Spehr.      H. Meyer.      Wigger.      Burmeister.
                                                    Secretair ad int.: H. Stoffers.


Engl. Salz
empfiehlt zur bevorstehenden Schlächterei
Herrnburg.                                                     J. Kleinfeldt.


Optische Waaren.
Brillen, Barometer, Thermometer, Wasserwaagen, Milchprüfer,
sowie alle sonstige optische Artikel empfiehlt unter Garantie der Güte
Ratzeburg.                                                     Emil Fokuhl,
Töpferstr. Nr. 50.                                                     Uhrmacher.


Zum Verkauf auf dem Bauhof:

Mehrere gebrauchte aber noch gut erhaltene Leutebetten und gegen 50 Pfund Entenfedern.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 12. November.

Frühkirche: Pastor Kämpffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
     Amtswoche: Pastor Langbein.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 9. November 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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