No. 88
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. November
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 88 Seite 1]

Der 10. November.

Der 10. November ist der Geburtstag Martin Luthers und Friedrich Schillers. Von allen edlen deutschen Namen, die im Andenken des deutschen Volkes leben, sind Luther und Schiller diejenigen, die das deutsche Volk in all' seinen Schichten treu bewahrt. Wenn auch die Verehrung Luthers an den Confessionen ihre Schranken findet, so sind doch alle Protestanten von Bewunderung und Dank erfüllt worden dem großen Reformator gegenüber, der seine Kindheit in der Armuth des Bergmannstandes, seine Jugend in der Klosterzelle verbringend - stark genug war, den Kampf wider das mächtige Papstthum aufzunehmen, und die Gewissensfreiheit zu proclamiren. Welche Mahnung, uns stets des kühnen Mannes zu erinnern und ihm nachzuringen in unserer Zeit, welcher solche Charaktere noth thun überall!
Auch Schiller wurde am 10. November geboren, der Genius, in dessen ehrenden Gedenken keine Scheidewand herrscht, der, so weit die deutsche Zunge klingt, ja, soweit die Sphären der Bildung reichen, dieselbe Verehrung findet. Schillers Werke waren die ersten, die in einer wohlfeilen Ausgabe erschienen. Neben der Bibel in Luthers Uebersetzung sollten Schillers Werke in den Familien nicht fehlen, und wie Bibelvereine zur Anschaffung billiger oder unentgeltlicher Bibeln, sollten die Schillervereine sich's zur Aufgabe machen, seine Werke so zu verbreiten. Denn ein jugendlich Herz, das frühe damit genährt worden, ist begeistert für alles Schöne und sieht begeistert das Leben im höheren Lichte. Ein Wort zum Preise dieses Genius zu sagen, ist überflüssig, - aber an sein Gedächtniß zu erinnern, ist Pflicht.


Politische Rundschau.

Der sächsische Reichstags=Abgeordnete Ackermann beabsichtigt, im Reichstage einen Antrag auf Einführung von obligatorischen Arbeitsbüchern einzubringen.
Die 21. Plenarsitzung des Reichstages, die erste nach der Vertagung, ist auf Donnerstag den 30. d. Nachmittags 2 Uhr angesetzt.
In agrarischen Kreisen circuliren Petitionen an den Reichstag wegen Erhöhung der Börsensteuer resp. für Einführung einer procentualen Börsensteuer.
Die Lübecker Bürgerschaft hat bei Berathung des Unterrichtsgesetzes mit 50 gegen 47 Stimmen beschlossen, daß der Unterricht in den städtischen Volksschulen, in der Bezirksschule zu Travemünde und in den Volksschulen auf dem Lande unentgeltlich ertheilt werden soll.
Wie man in gouvernementalen Kreisen wissen will, ständen für die neue Session des preußischen Landtages, gegen alle Erwartungen, sehr bedeutungsvolle Vorlagen kirchenpolitischer Natur in Aussicht. Es scheint, daß Fürst Bismarck gesonnen ist, in das Verhältniß zur Kurie jetzt endlich volle Klarheit zu bringen, nachdem sich die diskretionären Vollmachten in ihrer bisherigen Ausdehnung und Anwendung dazu nicht ausreichend erwiesen haben. Man behauptet deshalb in gut unterrichteten Regierungskreisen, daß Fürst Bismarck die bevorstehende Session dazu benutzen dürfte, um den Schwebezustand, in welchem sich unsere Beziehungen zum Vatikan noch immer befinden, durch einen gewaltigen Anstoß in eine direkte Krisis zu verwandeln. Der leitende Staatsmann, so fügt man hinzu, wäre fest entschlossen, die Konsequenzen dieser Krisis, möge dieselbe ein positives oder negatives Resultat zeitigen, mit aller Unerbittlichkeit zu ziehen.
Oesterreich. In Wien ist es in letzter Zeit verschiedentlich zu Ruhestörungen auf den Straßen gekommen, wobei sich besonders Mitglieder der Schuhmachergewerkschaft betheiligten. Als diese Gewerkschaft darauf aufgelöst wurde, nahmen die Unruhen einen so ernstlichen Karakter an, daß die Straßen durch Militär gewaltsam gesäubert werden mußten. Die Ursachen dieser Unruhen werden von der N. Fr. Pr. in Mangel an Arbeit dargestellt, der wiederum eine Folge des seit Anfang dieses Jahres in Kraft getretenen Lederzolles sei. Mehr als 10 österreichische Schuhfabriken haben seitdem ihre Zahlungen eingestellt. Schlagender seien die Wirkungen des Schutzzollsystems wohl nie zu Tage getreten als hier.
Die Exkaiserin Eugenie soll bedenklich erkrankt sein und in ihrem Testamente den Prinzen Victor zum alleinigen Erben eingesetzt haben. Dieser ist vor einigen Tagen in ein Artillerieregiment als gemeiner Soldat eingetreten.
England. Der Gesundheitszustand der britischen Truppen in Egypten ist kein befriedigender, es liegen viele am Fieber darnieder.
Asien. In Mekka ist die Cholera ausgebrochen und greift weiter um sich. Auch in Dschedda sind zahlreiche Choleraerkrankungen vorgekommen.
Nordamerika. Die am 7. ds. in 33 der Vereinigten Staaten stattgehabten Wahlen haben eine ansehnliche Majorität für die Demokraten ergeben. Es ist dies insofern für Europa von Bedeutung, als die Demokraten den Freihandel anstreben und mit Durchsetzung desselben für die Ausfuhr europäischer Erzeugnisse ein bedeutender Aufschwung zu erwarten steht. Die Eingangszölle brachten den Finanzen Nordamerikas jährlich an 800 Millionen M. ein.
Der Gesammtaußenhandel der Vereinigten Staaten ist von 1145,5 Millionen Dollars im Jahre 1878/79 auf 1475,2 Millionen im Jahre 1881/82, also um 329,9 Millionen Dollars oder 1320 Millionen Mark, gestiegen. Die Einfuhr stieg um 304,7 die Ausfuhr aber nur um 25,5 Millionen Dollars. Wenn dies ungeheure Anwachsen der Einfuhr auch darauf hinweist, daß die Concurrenzfähigkeit europäischer Erzeugnisse auf dem nordamerikanischen Markt zugenommen hat, so ist andererseits daran zu erinnern, daß hier auch der wirthschaftliche Aufschwung jenseits des Oceans, durch den die Verbrauchsfähigkeit begünstigt wird, ins Gewicht fällt. Es ist statistisch erwiesen, daß die Einfuhr von Luxusgegenständen (Kunstwerken, feinen Manufacturen, schweren Weinen, Delikatessen) den überwiegend größten Theil dieser Mehreinfuhr ausmacht. Möchte es noch lange so bleiben!

[ => Original lesen: 1882 Nr. 88 Seite 2]

- Im Moskauer Hoftheater wurden im Kellerraum mehre mit Dynamit geladene eiserne Rohre nebst Vorrichtungen gefunden, welche auf eine Absicht, das Theater in die Luft zu sprengen, schließen ließen. Seitdem sind die Moskauer Theater allabendlich leer.
- Die diesjährige Weizenerndte aller Länder ergiebt einen Ueberschuß über den gesammten Bedarf von 29 Millionen Hektoliter. Die Vereinigten Staaten haben Ueberschuß 58 Millionen, Rußland 20, Oesterreich=Ungarn und Ostindien je 8 1/2, Australien und Chile 4 1/2 Millionen Hectoliter. England allein erfordert eine Zufuhr von 45 Millionen Hectoliter.
- Der preußische Justizminister hat neuerdings an die Amtsgerichte eine nachahmenswerthe Verfügung erlassen. In derselben wird darauf hingewiesen, daß zwar eine besondere Ladung der Schöffen zu jeder einzelnen Sitzung, an der sie Theil zu nehmen haben, gesetzlich nicht vorgeschrieben sei, es liege aber in der Natur der Sache, daß die im Laufe des Jahres erfolgte allgemeine Vorladung leicht in Vergessenheit kommen könne; es werde deshalb als eine Härte empfunden, wenn ein lediglich aus Vergeßlichkeit ausgebliebener Schöffe in Strafe genommen werde. Da es überdies dem Ansehen der Strafrechtspflege nicht förderlich sei, wenn häufig die Festsetzung von Strafen gegen Personen erfolge, welche zur Theilnahme an der Rechtsprechung berufen seien, so empfiehlt der Minister den königlichen Amtsgerichten, an alle Schöffen neben der gedachten allgemeinen Benachrichtigung noch besondere Ladungen zu den einzelnen Sitzungen, und zwar etwa acht Tage vor den bezüglichen Sitzungstagen, zu erlassen.
- Kaiser Wilhelm läßt durch den Wiener Professor Angeli ein lebensgroßes Oelporträt des Feldmarschalls Moltke aus Anlaß von dessen 25jährigem Jubiläum als Chef des Großen Generalstabes anfertigen. Ritter Rudolph von Mehoffer, ein begabter Schüler Angelis, hat den ehrenvollen Auftrag erhalten, eine Copie von Angelis Bild für die deutsche Kronprinzessin Victoria anzufertigen.
- Von der Kaiserjagd im Harz. Als der Kaiser im Gräflichen Schloß zu Wernigerode die Tafel aufgehoben hatte, harrte seiner eine großartige Ueberraschung. Eine am Thurme des Schlosses emporgezogene rothe Laterne gab das Zeichen zu einer allgemeinen Beleuchtung der Höhenzüge des Harzgebirges; überall, nah und fern, loderten Freudenfeuer auf, mehre Hundert an der Zahl, zwischen denen bengalische Farben ihren buntfarbenen Schein verbreiteten und allerhand Feuerwerk Raketen und Schwärmer zum Himmel emporstiegen, deren Geprassel von dröhnenden Kanonenschlägen übertönt wurde. Von der Stadt herauf zogen in einer feurigen Schlangenlinie Tausende von Fackelträgern, welche auf eine Wiese, unter den Fenstern des Kaisers, aufmarschirten, dort allmählig ein flammendes riesengroßes "W" durch ihre Aufstellung bildend. - Von den 81 Stück Wild, die geschossen waren, hatte der Kaiser allein 31 Stück erlegt, darunter 24 Sauen.
- Der schwedische General=Gouverneur Freiherr v. Ugglas in Stockholm hat 2554 M. 75 Pfennig (Mecklenburg) als vom Centralvorstand des G.=A.=Vereins zu verwaltende Stiftung für den jeweiligen Hüter des Lützener Gustav=Adolf=Denkmals geschenkt.
- Das Armenhospital in Halifax (Neuschottland) ist durch eine Feuersbrunst zerstört worden. Einunddreißig in den obersten Stockwerken untergebrachte Kranke kamen in den Flammen um.
- (Wetterregeln). Die "Dtsch. landw. Ztg." schreibt: Eine der ältesten und bewährtesten Wetterregeln für den kommenden Winter und den Mai lautet: "Wie der November so der Mai". "Die Tage um Martini zeigen das Wetter für den ganzen Winter an." Die drei Martinitage (Martin L., Martin B. und Martin R.) fallen auf den 10., 11. und 12. November. Die Bedeutung dieser Tage suchten schon Adolf Erman und Alex. v. Humboldt in den November Sternschnuppen=Schwärmen, deren Bahn um diese Zeit die Erde durchkreuzt, und in deren Conjunction zur Sonne im Monat Mai. - Hiernach kann ein jeder leicht selbst versuchen, sich bis zum 20. November für seine Gegend sein Wetterprognostikon selbst zu stellen, was in diesem Jahre der meteorischen Wirbel von besonderer Bedeutung für die Stichhaltigkeit des alten Sprichworts werden könnte, weil diesmal mit dem 10. November Neumond eintritt. Was nun die Prophezeihungen eines frühen und strengen Winters in den Zeitungen anbetrifft, so kehren dieselben fast alljährlich um dieselbe Zeit und in demselben Wortlaute wieder. Sie gehen auch weniger von den Zeitungen selbst, als von Holz=, Torf= und Kohlenhändlern aus, die einen frühen und raschen Umsatz erzielen wollen. Es ist deshalb nur wenig darauf zu geben.
- Das Verhältniß der Fleischproduction zum Fleischconsum stellt sich nach einem englischen Blatt folgendermaßen (Pfund, auf den Kopf der Bevölkerung pro Jahr): in Großbritannien und Irland 69 resp. 109, in Frankreich 55 resp. 70, in Deutschland 61 resp. 66, in Rußland 49 resp. 47, in Oesterreich 57 resp. 53, in Italien 20 resp. 18, in Spanien und Portugal 50 resp. 48, in Holland 62 resp. 48 (?), in Belgien 44 resp. 74, in Dänemark 124 resp. 76, in Schweden und Norwegen 70 resp. 70, in Rumänien 66, resp. 59, im übrigen Europa 55 resp. 60. Es handelt sich dabei um Fleisch von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen.
- Im zoologischen Garten zu Leipzig haust gegenwärtig eine Samojedenfamilie. Das Leipziger Tgbl. schreibt darüber: Die ganze Häuslichkeit, die Gerätschaften und Gebräuche der Samojeden sind von primitiver Einfachheit und bilden einen drastischen Gegensatz zu unseren Culturzuständen. Die Behausung der Fremdlinge ist ein Zelt, das aus wenigen oben zusammengebundenen Stangen besteht, über welche Rennthierfelle gelegt sind; das Zelt ist genau so eingerichtet, wie es die nomadisirenden Völker Nordasiens bereits vor Jahrhunderten benutzten. Der Schlitten ist ebenfalls einfach construirt, und wenn wir die etwa zwei Meter langen Schneeschuhe noch dazu nehmen, so ist das So ziemlich Alles, was die Samojeden an Geräthschaften für ihre Bedürfnisse gebrauchen. Sie verzehren ihre Speise, Rennthierfleisch und Fische, im rohen Zustande, weshalb ihnen Kochgeräthe unbekannte und unnütze Gegenstände sind. Die Erhaltung der Rennthiere hier ist eine schwierige, und ziemlich kostspielige Aufgabe, da das Moos von dem sie leben aus nördlichen Gegenden, in denen es gedeiht, nachgesendet werden muß. Wir wollen noch mittheilen, daß in den nächsten Tagen von den Samojeden eine Feierlichkeit seltener Art begangen werden wird, nämlich die Todtenfeier zum Gedächtniß eines während des Aufenthalts in Prag verstorbenen Mitgliedes der Familie. Bei dieser Gelegenheit findet zu dessen Ehren ein Todtenmahl statt, zu dessen Ausrüstung ein Rennthier geschlachtet wird. Der Verstorbene wird noch dadurch geehrt, daß man ein Holzbild von ihm anfertigt und dasselbe mit dem von ihm getragenen Costüm bekleidet. Es wundert uns gar nicht, daß es Leute gibt, welche die Echtheit der hier anwesenden Samojeden bezweifeln; indessen für Jeden, der nur einigermaßen mit der Ethnographie vertraut ist, genügt ein Blick, um den Unterschied zwischen ihnen und den vor mehren Jahren hier gezeigten Lappländern erkennen zu lassen. Während die Letzteren Bewohner des nördlichen Europas sind und dem finnischen Volksstamm angehören, bilden die Samojeden einen Zweig der mongolischen Race; sie bewohnen die unwirthlichen Gefilde im Norden Sibiriens entlang des Eismeeres. Außer dem Typus des Gesichtes zeigt das Einspannen der Rennthiere in den Schlitten den Unterschied zwischen Lappländern und Samojeden ; während die ersteren die Thiere hintereinander einschirren, werden dieselben von den Samojeden zu vieren neben einander gespannt.
- In Berlin ist eine Haushälterin unter dem Verdacht eines begangenen Giftmordes gegen ihren im Jahre 1877 verstorbenen Dienstherrn verhaftet worden. Dieselbe hatte, bevor sie in den Dienst bei demselben eingetreten war, bei einem Geheimen Rechnungsrath gleichfalls als Wirthschafterin gedient. Auch dieser war, nachdem er der K. ein bedeutendes Legat vermacht hatte, bald nachher gestorben. Von der Leiche des Ersteren sind gewisse Theile zurückbehalten worden. Sollte die chemische Untersuchung das Vorhandensein von Gift ergeben, so wird zweifellos auch die Ausgrabung der Leiche des bezeichneten Beamten behufs Feststellung der Todesart erfolgen.
- In der Nähe von Mainz hat dieser Tage

[ => Original lesen: 1882 Nr. 88 Seite 3]

ein Landmann beim Anlegen einer Grube zur Aufbewahrung von Rüben, kaum einen Meter unter der Erdoberfläche, eine Urne gefunden, welche bis an den Rand mit Goldgulden aus dem 14. und 15. Jahrhundert gefüllt war. Die Münzen, es sind gerade 1005 Stück an der Zahl, sollen einen Werth von ca. 7 - 10 000 M. repräsentiren.


Anzeigen.

Zur Ausloosung der Geschworenen, welche für die am 5. December d. J. bei dem hiesigen Landgerichte beginnenden Sitzungen des Schwurgerichts in die Spruchliste aufzunehmen sind, habe ich auf

Mittwoch den 15. November 1882
Mittags 12 Uhr

eine öffentliche Sitzung des Großherzoglichen Landgerichts in dem Sitzungszimmer der Civilkammer I. anberaumt.
Güstrow, den 9. November 1882.

Der Präsident des Großherzoglich Mecklenburg=Schwerinschen Landgerichts.
von Amsberg.


Zur Ausloosung der aus dem hiesigen Fürstenthume gewählten Schöffen für die ordentlichen Sitzungen in dem Geschäftsjahre vom 1. Januar bis 31. December 1883 ist in Gemäßheit betreffender gesetzlicher Bestimmungen auf

Dienstag, den 21. November 1882,
Vormittags 10 Uhr

im hiesigen Gerichtslocale die öffentliche Sitzung angesetzt, was hierdurch öffentlich gemeinkundig gemacht wird.
Schönberg, den 11. November 1882.

Der erste Amtsrichter beim Großherzoglichen Amtsgerichte.
G. Horn.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Herrnburg sub Nr. 37 belegene Büdnerstelle c. p. des Kiepenmachers Wilhelm Holst wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termine der Praeclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.

Schönberg, den 7. November 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Sonnabend den 18. November cr. Vormittags 10 Uhr werde ich im hiesigen Pfandlocal

eine Decimalwaage mit Gewichten
gegen Barzahlung versteigern.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Auctionsabkündigung.

Der auf Mittwoch den 15. November cr. Vormittags 10 1/2 Uhr in Lüdersdorf angesetzte Verkauf von Pfandsachen findet

nicht

statt.
Schönberg, 13. November 1882.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Holz=Auction

im Vitenser Forste, Revier Woitendorfer Holz, am Dienstag den 14. November 1882 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

loheichen Bau= und Nutzholz Drümme darunter mehrere stark und langschäftig
loheichen Kluftholz
loheichen Knüppelholz
loheichen Zweigholz.
Versammlung Morgens 10 Uhr bei Holzwärterhause zu Woitendorf.
Rehna den 8. November 1882.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Vor ca. 14 Tagen ist auf dem Amtsplatze ein Hund zugelaufen; derselbe ist innerhalb 8 Tagen von mir abzuholen, widrigenfalls anderweitig darüber verfügt wird.

Graf Eyben.       


Amtsgericht Hamburg.

Auf Antrag von Fr. Prahl jr. als Testamentsvollstrecker der Eheleute Hans Heinrich Eckmann und Carolina Maria Margaretha Eckmann, geb. Peper, vertreten durch die Rechtsanwälte DDr. Joseph und Heymann, wird ein Aufgebot dahin erlassen:

daß Alle, welche an den Nachlaß des am 23. August 1882 zu Schoenberg verstorbenen Hans Heinrich Eckmann Erb= oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser in Gemeinschaft mit seiner Ehefrau Carolina Maria Margaretha Eckmann, geb. Peper, (verstorben hieselbst am 24. Dezember 1870) am 21. Oktober 1861 errichteten, mit einem Codicill vom 8. September 1870 versehenen, am 2. Februar 1871 hieselbst publizirten wechselseitigen Testaments, insbesondere der Bestellung des Antragstellers zum Testamentsvollstrecker und den denselben als solchem ertheilten Befugnissen widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An= und Widersprüche spätestens in dem auf

      Freitag, 22. Dezember 1882,
10 1/2 Uhr V.=M.,

anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 25, anzumelden, - und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten - bei Strafe des Ausschlusses.
Hamburg, den 26. October 1882.

Das Amtsgericht Hamburg.
Civil=Abtheilung II.
                          Zur Beglaubigung:
                                                    Romberg, Dr.
                                                    Gerichts=Secretair.


Allen Herren, welche meinen lieben Mann zu seiner letzten Ruhestätte geleiteten, sowie allen Denjenigen, welche seinen Sarg so überreich mit Kränzen schmückten, sagen wir hierdurch unsern herzlichsten Dank.

Maria Bartoldt nebst Kinder.       


Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg Schwerin und Strelitz zu Grevesmühlen.

Es sind in diesem Jahre versichert 1851491 Centner Getreide nach den Preisen vom 15. August und 1. November d. J. zum Werthe von 13944978 M. - Für die stattgefundenen 90 Hagelschäden sind mit Einschluß der Taxations= und sonstigen Kosten zu zahlen 126,265 M., und ist hiernach in heutiger Directorial=Versammlung der diesjährige Beitrag auf 90 Pfennig (Mecklenburg) pro 100 M. festgesetzt. -
Nach Vorschrift des §. 36 der Statuten wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß jedem Mitgliede über die Höhe des zu zahlenden Beitrags eine besondere Abrechnung zugehen wird.
Grevesmühlen den 8. November 1882.

Die Direction.


Vorläufige Anzeige.

Einem hochgeehrten Publikum Schönbergs und Umgegend machen wir Endesunterzeichnete hierdurch die ergebene Mittheilung, daß wir am

Sonnabend, den 18. d. Mts,
im Saale des
Herrn Hôtelbesitzer Aug. Spehr

einen Redevortrag, bestehend aus einer längeren Rede über Reuters Geist und Dichtungen halten werden, woran sich eine Blumenlese aus den berühmten Werken dieses Dichters schließen wird. Wir erlauben uns, ein hochgeschätztes gebildetes Publikum insbesondere auf unsere Vorträge aufmerksam zu machen und glauben den uns Beehrenden einen genußreichen Abend versprechen zu dürfen.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    P. Wetterstein.      J. Hagenring.

BN. Specifizirte Programme werden demnächst erscheinen.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 88 Seite 4]

Vorzüglich geeignetes Weihnachtsgeschenk.

Im Verlage von Baumgärtners Buchhandlung in Leipzig erschien und ist in jeder Buchhandlung zu haben:

Geographisches Lotto.
Ein Gesellschaftsspiel für 2 - 8 Personen.
In eleg. Kasten.      Preis 4 Mark.

Von diesem in ganz Deutschland und Oesterreich bekannten und beliebten Spiele ist soeben eine neue (3.) Auflage in eleganter Ausstattung erschienen.
Dieses unterhaltende Spiel, welches acht sorgfältig in Farbendruck ausgeführte Landkarten enthält, ist zugleich das beste Lehrmittel, um sich in kürzester Zeit eingehende Kenntniß der hervorragendsten Hauptstädte, Länder, Flüsse, Gebirge, Meere, Inseln etc. zu verschaffen. Jeder Spieler erhält eine Karte mit roth ausgezeichneten geographischen Punkten (Baffinsbai, Cap Horn, Paris u. s. w.). Einer der Mitspielenden ruft die Namenskärtchen aus und die Spielenden besetzen mit kleinen Blättchen die ausgerufenen Punkte. Wer zuerst eine ausgemachte Anzahl von Punkten besetzt hat, ist König. Als äußerst amüsante und zugleich in hohem Maaße instruktive Unterhaltung für die Winterabende kann es Alt und Jung nicht warm genug empfohlen werden und sollte in keiner Familie fehlen.


Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha.

                          Stand am 1. October 1882.
                          Versichert 59130 Personen mit 408,678,000 Mark
                          Bankfonds 106,400,000 Mark
                          Ausgezahlte Versicherungssummen seit Eröffnung 137,930,000 Mark
Auf jede Normalprämie nach 5 Jahren Dividende. - Keine Aufnahmegebühren. - Gewährung von Kautionsdarlehen an Beamte. - Sofortige Auszahlung der Versicherungssumme nach Beibringung der Sterbefallnachweisungen.
Dividende in diesem Jahre 42 Prozent, im Jahre 1883: 43 Prozent, im Jahre 1884 voraussichtlich 44 Prozent.
Nettoprämie für 1000 Mark nach Abzug von 42 Prozent Dividende beim Beitritt im Alter von

25 Jahren: 13 M. 70 Pfennig.            35 Jahren: 17 M. 20 Pfennig.            45 Jahren: 23 M. - Pfennig.            55 Jahren: 33 M. 30 Pfennig.
30 Jahren: 15 M. 30 Pfennig.            40 Jahren: 19 M. 70 Pfennig.            50 Jahren: 27 M. 40 Pfennig.            60 Jahren: 41 M. 50 Pfennig.
Schönberg.                                                                 Vertreter: Wilh. Schrep.


Teppiche
jeder Art,
Cocosmatten, Linoleum
etc.
      - Neuheiten der Saison -
abgepasst als Läufer oder zum Belegen ganzer Zimmer empfiehlt
Friedr. Matz,
Lübeck, Breitestrasse 804.


Jürgensen & Robschuld,
Lübeck, Breitestraße 959.
Vollständiges Magazin von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.


Engl. Salz
empfiehlt zur bevorstehenden Schlächterei
Herrnburg.                                                     J. Kleinfeldt.


Wegen Wegzug ist sofort eine Tischlerwohnung zu vermiethen bei                          
                                                    H. Holst, Demern.


Einen Transport gut genährter,                          
6 bis 8 Wochen alter Ferkel
hat zu verkaufen                          
                                                    C. Buchholz


Zum Ball
am Dienstag den 14. November d. J.
ladet freundlichst ein
Rieps.                                                     H. Böttcher.


Zu dem am                          
Mittwoch den 15. d. M.
bei mir stattfindenden                          
Bauernball
erlaube ich mir die geehrten Herren Hauswirthe hierdurch freundlichst einzuladen.                          
                                                    J. Boye.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 13. November 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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