No. 86
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. November
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 86 Seite 1]

Die Lage der Bauern in Rußland.

Ein Senator, der mit der Revision der inneren Gouvernements von Rußland beauftragt war, hat über den gegenwärtigen Stand der bäuerlichen Landwirthschaft der von ihm besuchten Landestheile folgenden Bericht erstattet: Der Wohlstand der ländlichen Bevölkerung der revidirten Landestheile hat sich im Ganzen genommen nicht gehoben, sondern ist im Gegentheil gesunken, und wird ungeachtet der Errichtung von Eisenbahnen immer noch mehr sinken. Als unbestreitbares Merkmal der Nothlage der Bauern dient die Verminderung der Getreidevorräthe und der Viehhaltung. Besonders auffallend ist der Mangel an Zugthieren. In Folge dessen kann der Boden nicht gehörig bearbeitet werden und erschöpft sich immer mehr und mehr. Da also der Landbau keinen genügenden Ertrag abwirft, so gehen die Bauern an die Abholzung der Waldantheile, welche viele von ihnen bei der Befreiung von der Leibeigenschaft erhalten haben. Die Steuerrückstände haben bereits eine bedeutende Höhe erreicht, die Zahl der Armen nimmt in allen Orten in erschrecklichem Grade zu. Es gibt eine kolossale Anzahl Familien, denen ihr Getreide kaum für den Winter reicht und die daher der bittersten Noth preisgegeben sind. Geliehen bekommen sie kein Körnchen mehr, denn sie haben ihre Schulden aus früheren Jahren noch nicht abtragen können. Mit der Verschlechterung der materiellen Lage hält aber leider auch die Verschlimmerung in moralischer Beziehung gleichen Schritt. Die väterliche Autorität ist im Schwinden begriffen und die Familienbande lockern sich täglich mehr; das frühere partriarchalische Verhältniß zwischen dem Starchina (Ortsvorsteher) und den Dorfinsassen macht einer wilden Willkür und einer rohen Mißachtung jeder Autorität sowie der Gesetze Platz; Trunksucht und Verschwendung nehmen in betrübenster Weise zu.
(Russisch=Polnische Corresp.)


Die Eröffnung des preußischen Landtages ist nun entgiltig auf den 14. ds. festgestellt.
Bei Gelegenheit der durch die Blätter gegangenen Erwähnung eines jüngst zum Verkauf gelangten kaiserlichen Autographs, nämlich einer 1849 von Sr. Majestät verfaßten Broschüre "Bemerkungen" zu dem Gesetzentwurf einer deutschen Wehrverfassung," theilt die officielle "Els.=Lothr. Ztg." mit, daß sich im Archiv des großen Generalstabes u. A. ein außerordentlich werthvolles Gutachten von der Hand Kaiser Wilhelms über die Belagerung von Paris befindet. Als nämlich im September 1870 auf Grund eines Generalvortrages im Hauptquartier die Einleitungen zur Belagerung der feindlichen Hauptstadt getroffen wurden, war der Monarch mit den beschlossenen Dispositionen nicht einverstanden, fügte sich aber der durch die Mehrzahl der Offiziere getroffenen Entscheidung. Seine eigene Ansicht über den Modus der Belagerung legte Kaiser Wilhelm aber in einem 60 Quartseiten umfassenden Gutachten nieder. Der weitere Verlauf der Dinge bewies, wie das genannte Blatt mittheilt, daß der hohe Herr von Anfang an das Richtige getroffen hatte.
Wie verlautet, werden die Kronprinzen von Deutschland und Oesterreich der Vermählung des Herzogs von Genua, Vetter des Königs Humbert, beiwohnen.
Rußland. Die Krönung des russischen Kaiserpaares ist nun bestimmt für den Mai 1883 in Aussicht genommen. Das Finanzministerium hat bereits die Krönungsmedaille bestellt. Dieselbe zeigt, abweichend von den früheren Krönungsmedaillen, die allein das Bild des Kaisers enthielten, auf der Hauptseite die Brustbilder des Kaisers und der Kaiserin, sowie auf der Kehrseite das kleine Reichswappen, oben mit der Devise: S'nami Bog (Gott mit uns). Die Medaille erscheint in zwei Großen, und zwar 800 bezw. 1000 Exemplare in Gold, sowie 1600 bezw. 2000 Exemplare in Silber. Die zur Vertheilung an das Volk bestimmte Denkmünze ist schon fertig und wird in 50,000 Exemplaren ausgegeben. Auf der Hauptseite derselben sieht man die Chiffren A und M in slawischer Schrift unter einer Krone und auf der Kehrseite ebenfalls unter einer Krone die Worte Koronoway w Moskwe (gekrönt zu Moskau) 1883.
Frankreich. Die France bespricht in einem jüngeren Artikel die deutsche Kriegsmarine und kommt zu dem Schluß, daß Deutschland nunmehr in die Reihe der großen Seemächte eingerückt sei und Frankreich auch zur See die Spitze bieten könne.
Daß die Franzosen doch noch echten kosmopolitischen Sinn besitzen, haben sie durch ihr Verhalten in der Canaltunnel=Angelegenheit bewiesen. Denn während man auf englischer Seite die Arbeiten für den unterseeischen Tunnel ganz eingestellt hat, werden sie auf französischer Seite rüstig fortgesetzt. Léon Sey wird die unterseeische Gallerie nächste Woche besichtigen. Sie hat jetzt eine Länge von über 400 Metern; man ist unter dem Meere angelangt, ohne daß sich bisher eine Einsickerung bemerklich macht. Die Franzosen rechnen also darauf, daß der Kleinmuth der Engländer doch noch der besseren Einsicht weichen werde; denn es liegt ja auf der Hand, daß eine einzige Mine mit entsprechender Ladung den Tunnel auseinandersprengen kann.


Neustrelitz, den 3. November. S. K. H. der Großherzog sind gestern Mittag in erwünschtem Wohlsein hier eingetroffen. (N. Z.)
- Zufolge der von der obersten Postbehörde getroffenen Bestimmung vom 1. Januar k. J. ab wird die Benutzung solcher Briefumschläge nicht ferner zugelassen, welche auf der Außenseite, außer den auf die Beförderung bezüglichen Angaben, Weiteres enthalten, als den Namen und Stand, bezw. die Firma und Wohnung des Absenders. Auf der Rückseite der Briefumschläge, und zwar auf der Verschlußklappe, dürfen noch solche Zeichen oder Abbildungen angebracht werden, welche im Allgemeinen als Ersatz für einen Siegel oder Stempelabdruck anzusehen sind. Diese Bestimmung findet nicht allein auf Sendungen Anwendung, welche nach Bestimmungsorten in Deutschland gerichtet sind, sondern in gleicher Weise auf Sendungen, deren Bestimmungsort im Auslande liegt.
- Dieser Tage sollen zwei Engländer bei mehren Pariser Bankhäusern für zwei Millionen falsche Banknoten von England eingewechselt haben. Erst Nachmittag darauf hätten die Bankiers den Betrug entdeckt.

[ => Original lesen: 1882 Nr. 86 Seite 2]

- Von dem ehemaligen Linienschiff "Christian VII." werden in der Idstedter Waffenkammer mehrere denkwürdige Gegenstände aufbewahrte welche dort als Geschenke eingegangen sind. Das vornehmste Objekt ist die weiße Flagge des Schiffes, welches im Seegefecht bei Eckernförde am 5. April 1849 zum Zeichen der Uebergabe aufgehißt wurde. Diese Flagge, welche etwa 24 Fuß lang und 12 Fuß breit ist, zeigt als besondere Abzeichen drei rothe, sechs Zoll breite Streifen, welche, vom äußersten Ende ausgehend, etwa sechs Fuß lang sind; auch ist die Flagge soweit die Streifen laufen, roth umrändert. Diese geschichtlich höchst denkwürdige Flagge ist ein Geschenk der verwittweten Frau Hauptmann v. Kirchner in Lübeck, deren Gemahl von 1846 bis 1850 das Amt eines Hausvogtes im Amte Gottorf zu Schleswig bekleidete, aus welchem er nach der Schlacht bei Idstedt von den Dänen vertrieben wurde. Der Hauptmann von Kirchner hat diese Flagge am Strande des Eckernförder Hafens selbst aus dem Wasser gezogen.
- Die Maschinen= und Schiffbau-Gesellschaft Vulcan in Stettin, die zu den bedeutendsten ihrer Art gehört und für das chinesische Reich bereits mehre Kriegsschiffe hergestellt hat, ist gegenwärtig damit beschäftigt, für einen neuen chinesischen Kriegshafen drei Panzerforts nach deutschem System und deutscher Bewaffnung (Krupp) zu bauen. Vor zehn Jahren wäre für solche Bestellungen nur England, vielleicht auch Frankreich, in Frage gekommen.
- Von der Generaldirection der Eisenbahnen von Elsaß=Lothringen ist eine Anordnung erfolgt, wonach jeder Lokomotivführer 30 Pechfackeln mit sich zu führen hat, die dazu bestimmt sind, bei eintretenden nächtlichen Unglücksfällen etc., zur Beleuchtung des Schauplatzes verwendet zu werden.
- Im Monat November sind wieder ungewöhnlich viele Sonnenflecke beobachtet worden. Einer davon ist auf 50 Millionen Quadratmeilen geschätzt worden, eine Fläche, die dem 5 1/2fachen Areal der ganzen Erde gleichkommt.
- Nach der letzten Volkszählung gestalten sich die confessionellen Verhältnisse in Deutschland folgendermaßen:

auf je 1000 Einw. kommen
Länder Evangelische, Katholiken, Juden.
--------------------------------------------------------------------
Elsaß=Lothringen 195 777 25
Bayern 278 709 10
Baden 347 632 17
Preußen 647 337 13
Württemberg 691 299 7
Hessen 679 288 28
Oldenburg 772 220 5
Bremen 952 34 4
Sachsen=Weimar 963 33 4
Lippe 962 30 8
Waldeck 955 28 15
Braunschweig 967 27 4
Hamburg 925 27 36
Sachsen 970 24 2
Anhalt 973 19 7
Lübeck 13 9
Schaumburg=Lippe 974 12 11
S.=Coburg=Gotha 984 10 2
Reuß ä. L. 987 9 1
S.=Meiningen 968 8 9
Schwarzb.=Sondershause 992 5 3
Sachsen=Altenburg 994 5 -
Reuß j. L. 993 4 -
Schwarzburg=Rudolstadt 995 4 -
Mecklenburg=Schwerin 992 2 5
Mecklenburg= Strelitz 993 2 5
-----------------------------------
Ganzes Reich 625 460 12,4
Die Tabelle zeigt also im Ganzen von oben nach unten eine verhältnißmäßige Zunahme der evangelischen und eine Abnahme der katholischen Bevölkerungen. Die Bevölkerung der ganzen Erde vertheilt sich nach den einzelnen Religionen auf 433 Mill. Christen, 6 3/5 Million Juden, 196 Mill. Mohamedaner, 687 Buddhisten etc. 128 2/5 andere Heiden (zusammen 1018 Mill. Nichtchristen.)
- Reichsgerichts=Entscheidung. Das Reichsgericht hat das bemerkenswerthe Erkenntniß gefällt, daß, wenn sich nach dem Kaufe eines Hauses herausstellt, daß dasselbe in erheblicher Weise mit dem Hausschwamm behaftet ist, der Käufer den Kaufvertrag rückgängig machen kann. Schadenersatz kann der Käufer aber nur dann verlangen, wenn der Verkäufer trotz gegebener Anregung von dem Verdachte der Schwammbildung beim Kaufabschlusse dem Käufer keine Kenntniß gegeben hat.
- In Amerika ist in den letzten Tagen ein Mann gestorben, der in vier Schlachten des Bürgerkrieges verwendet worden war. Bei Gettysburg erhielt er elf Kugeln. Er wurde durch einen Schuß durch die Lunge, durch den Leib und in dem Rückgrat verwundet, und war an beiden Beinen gänzlich und an einem Arme theilweise gelähmt, und doch lebte er nach Allem diesem noch beinahe 20 Jahre.
- Giftige Hechte ist der neueste Schrecken, der aus Rußland angekündigt wird. Professor M. Braun zu Dorpat fand bei der Untersuchung mehrere Hechte in der Musculatur, Leber, Milz und andern Theilen der Eingeweide zahlreiche Parasiten (Bothriokephalen), die man vielleicht als Hechttrichinen betrachten kann. Bei Versuchen, die er mit Hunden und Katzen anstellte, ergab sich, daß die Parasiten sich in den Eingeweiden dieser Thiere festsetzten und dort sich als Bandwürmer entwickelten. Nach diesen Versuchen ist den Fachgelehrten die Uebertragbarkeit dieser Parasiten auf den Menschen gar nicht zweifelhaft, und Professor Braun hat deshalb zu weiteren Erörterungen dieser Entdeckung auch deutschen Gelehrten Mittheilung davon gemacht. (Solche Parasiten sind bei Fischen nichts Neues.)
- Ein Amerikaner, der eine Reise nach Europa in Begleitung von vier Damen machte, theilt mit, daß die Unkosten für alle fünf Personen 1884 Dollars 80 Cents (circa 7917 M.) betrugen. Das schließt die Kosten der 23tägigen Hin= und Herfahrt und 47 Tage Aufenthalt in Europa in sich. Die Gesellschaft besuchte Liverpool 1, London 5, Paris 10, Vichy 3, Genf 4, Bern 1, Interlaken 3, Zürich 2, Constanz 3, Rheinfälle 1, Straßburg 2, Mainz 1, Reinfahrt 1, Köln 2, Brüssel 3 und Antwerpen 3 Tage. Die Reise kostete also für die Person nur 5 Dollars 45 Cents (ca. 22 M.) täglich. Die Gesellschaft logirte in den besten Hotels, benutzte häufig Fuhrwerk, besuchte Opern, Theater und Concerte, so daß also ein 70tägiger Ausflug nach Europa weit weniger kostet als selbst der Aufenthalt für dieselbe Zeit in einem Badeort Amerikas.
- Das seltene Storchenpaar der Stadt Römhild. Gewiß einzig in seiner Art ist, wie seit Jahren das zahme Storchenpaar des Herrn Kaufmann Georgii die Straßen und Fluren Römhilds belebte. Am frühen Morgen schon durchwanderten beide selbander die Straßen, meist an bekannten Häusern vorsprechend und durch Klappern sich bemerkbar machend. Jung und Alt freute sich dann und spendete Leckerbissen. Wie aber erstaunten Fremde, wenn sie den gravitätisch einherschreitenden Störchen begegneten, oder klappernd auf dem Brunnen stehen sahen. Hoch im Fluge kreisten sie umher und zogen gemeinsam auf Frosch= und Mäusejagd. Sie folgten dem Landmann beim Pflügen und erschnappten emsig, was sich regte, begleiteten den Schnitter und Erndter auf das Feld, um die aufgescheuchten Mäuse und Frösche zu erhaschen. Sie waren Freunde der Einwohnerschaft Römhilds und Umgegend, kannten aber alle, die es besonders gut mit ihnen meinten und begrüßten diese mit lustigem Klappern. Mit den Störchen der Nachbarschaft (Milz) aber lebten sie in Fehde, harte Kämpfe mußten das Jagdrevier erhalten. Zur rechten Zeit kehrten sie Abends in ihr Heim zurück und gaben den Römhildern ein gutes Exempel. Obgleich gleich flugtüchtig wie jeder wilde Storch zogen diese gezähmten Störche im Herbste nicht nach dem Süden; nur Unruhe, auch öfters nächtliches Ausbleiben war zur Wanderzeit bemerkbar. Dies interessante Vogelpaar ist seit wenigen Tagen zerrissen. Durch einen Schuß wurde ein Storch wohl aus Muthwillen getödtet. Daß darüber allgemeine Entrüstung in Stadt und Umgegend herrscht, bedarf keines Beweises.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Schönberg resp. auf dem Schönberger Stadtfelde belegenen Grundstücke des Bäckermeisters Heinrich Retelsdorf allhier, als:

[ => Original lesen: 1882 Nr. 86 Seite 3]

1. das an der Siemzer Straße sub Nr. 98 belegene Wohnhaus c. p.
2. das im Stadtmoor zwischen Bnmann, Bockwoldt, Soll und Grünthal belegene Moor von angeblich 7 Schffl. Aussaat;
3. das im Lüttenmoor belegene Ackerstück von angeblich 6 Scheffel Aussaat Größe;
4. das im Moorkamp belegene Moor in Größe von angeblich 842 []Ruthen;
5. das im Rübenkamp belegene Ackerstück Nr. 11 in Größe von angeblich 61 []Ruthen;
6. das im Rübenkamp belegene Ackerstück Nr. 16 von 56 []Ruthen Größe und
7. das im Moorkamp belegene Ackerstück von angeblich 229 []Ruthen Größe,
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 14. November d. Js.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 29. August 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Am Mittwoch den 8. November d. J. Vormittags 10 Uhr sollen in Mechow die zum Nachlasse des Schäfers Möller daselbst gehörigen Sachen, als namentlich:

1 Kuh, 6 Schafe, 4 Lämmer, 10 Tonnen Kartoffeln, ein Stall auf Abbruch, auch Tische, Stühle, Schränke, eine amerik. Uhr, Wassereimer, 2 Schiebkarren, 1 Küben, 3 Leitern, sowie etliche Kleidungsstücke und anderes mehr
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Schönberg, 2. November 1882.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Freitag den 10. November d. J. Vormittags 11 Uhr sollen beim Maurergesellen J. Haase in Selmsdorf

1 Eckschrank, 1 Stubenuhr, 1 kl. Schrank, 1 Tisch, 1 Bank und 1 Spiegel
gegen Baarzahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Montag den 13. November cr. Vormittags 11 Uhr sollen in Herrnburg

1 Pferd, 1 eisenachs. Wagen mit Kasten, circa 6 Fuder Heu, 2 Fuder Hafer, 10 Sack Kartoffeln, 3 kl. Schweine, 1 Decimalwaage und einiges Stubeninventar
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden. Versammlung der Käufer beim Gastwirth Lohse in Herrnburg.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Auction.

Am Montag den 13. November d. J. werde ich im Locale des Herrn Gastwirtes Staack in öffentlicher Auction meistbietend gegen sofortige Zahlung

Material-, Kurz- und Eisenwaaren, eine Partie Cigarren, sowie Wein und Rum auf Flaschen und sonstige Sachen verkaufen lassen.

Anfang Vormittags 9 1/2 Uhr.
Schönberg.                                                     F. C. Wolgast.


Heute Dienstag,
Erlanger Bier
vom Faß, Anstich 5 Uhr,
wozu ergebenst einladet                          
                                                    W. Wieschendorf.


Engl. Salz
empfiehlt zur bevorstehenden Schlächterei
Herrnburg.                                                     J. Kleinfeldt.


Schöne Grafensteineräpfel,
dito. Traubenäpfel,
dito. Cantäpfel,
rothe Franzäpfel,
sowie gute Birnen
                                                    empfiehlt
                                                    J. Koopmann.


Mecklenburgische Bank,
Schwerin i. M.

Status per ultimo October 1882.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Die Bank vergütet für festverzinsliche Einlagen gegen ihre Bankschuldverschreibungen und Sparbücher auf halbjährliche jederzeit auszuübende Kündigung oder auf mindestens sechs Monate fest 4 % p. a.
auf vierteljährliche ebensolche Kündigung oder auf mindestens drei Monate fest 3 1/2 % p. a.
auf kürzere, mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 % p. a.
auf tägliche Kündigung und im Baar-Conto-Corrent 3 % p. a.
Die Zinsen werden bei den auf Kündigung stehenden Capitalien am 1. Januar und 1. Juli fällig, und nach Fälligkeit jederzeit, die Julizinsen auch schon im Johannistermine gezahlt.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit zum Zinssatze von zur Zeit 5 1/2 % und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze zur Zeit zu 5 %.

Die Direction.
Steiner.           Frels.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt; ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Wilh. Schrep.       


[ => Original lesen: 1882 Nr. 86 Seite 4]

Vermögens=Uebersicht der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg
am 1. Juli 1882.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Laut Beschluß der Generalversammlung der Aktionäre vom 5. November v. J. ist aus dem Reservefonds der Vorschuß=Anstalt die Summe von 500 M. für die Anlage einer Freitreppe an der nördlichen Seite der Kirche in Schönberg gezahlt worden.
Schönberg, den 4. November 1882.

Das Directorium
der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Aug. Spehr.      H. Meyer.      Wigger.      Burmeister.
                                                    Secretair ad int.: H. Stoffers.


Eine reelle und gute Bankfirma sucht Agenten zum Verkauf gesetzlich erlaubter Staats=Prämien=Loose,

insbesondere Specialitäten, die leicht verkäuflich sind.

Vortheilhafte Bedingungen und festes Gehalt, sowie eine Bonifikation bei Absatz einer bestimmten Anzahl Stücke wird geboten. Franco-Offerten an

Grünwald, Salzberger u. Co.
Cöln a Rhein.

Zu dem am                          
Mittwoch den 15. d. M.
bei mir stattfindenden                          
Bauernball
erlaube ich mir die geehrten Herren Hauswirthe hierdurch freundlichst einzuladen.                          
                                                    J. Boye.


Zum Ball
am Dienstag den 14. November d. J.
ladet freundlichst ein
Rieps.                                                     H. Böttcher.


Statt besonderer Meldung.

Heute Abend 6 Uhr wurden durch die glückliche Geburt einer gesunden Tochter hoch erfreuet.
Schönberg den 4. November 1882.

F. Wieschendorf und Frau.       


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 6. November 1882..
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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