No. 82
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. Oktober
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 82 Seite 1]

Politische Rundschau.

Der Bundesrath hat in seiner ersten Sitzung nach den Ferien die Aufstellung der Reichseinnahmen und Ausgaben des Etatsjahres 1881/82 in Empfang genommen. Die Gesammtsumme der Einnahme einschließlich der verbliebenen Reste beträgt 726,119,431 M. 7 Pfennig (Mecklenburg)., die der Ausgabe, ebenfalls einschl. der Reste, 701,042,326 M. 81 Pfennig (Mecklenburg)., so daß also die Einnahmen die Ausgaben um 25,077,104 M. 26 Pfennig (Mecklenburg). übersteigen, von denen 10.558,250 M. im Reichsetat 1882/83 verrechnet werden, während die Restsumme zur Verfügung bleibt. Die Etatsüberschreitungen, welche der Bundesrath vorbehaltlich der verfassungsmäßigen Entlastung zu genehmigen hat, betragen in der Einnahme 6,160,450 M. 91 Pfennig (Mecklenburg)., in der Ausgabe 13,940,178 M. 54 Pfennig (Mecklenburg). einschließlich eines Postens von 136,955 M. 77 Pfennig (Mecklenburg)., welche aus Etatsüberschreitungen und außeretatsmäßige Ausgaben bei den Hauptpostämtern entfallen.
In Betreff unseres Münzwesens sind sich die Gelehrten nicht einig, ob ausschließlich Goldwährung oder Doppelwährung. Der Congreß der Fachmänner, der in Köln stattfand und aus Männern der Wissenschaft, der Erfahrung und technischen Praxis im Münz= und Geldwesen bestand, ist ziemlich unverrichteter Sache heimgegangen. Doch dürfen wir wohl mit dem zufrieden sein, was die Doppelwährungsmänner zur Herbeiführung gesunderer Geldverhältnisse leisteten - freilich nur im Berathen, die Thaten stehen dem Bundesrathe und dem Reichstag zu. Die Geld und Münzverhältnisse aller Länder sind gegenwärtig verwirrt und unhaltbar. Silberentwerthung und Goldmangel haben empfindlichen Schaden insbesondere dem deutschen Wohlstande gebracht. Abhülfe ist daher nothwendig: entweder das Silber in sämmtlichen Ländern als bloße Scheidemünze zu erklären, oder noch weiter zu entwerthen und um jeden Preis zu verkaufen und dafür Gold einzutauschen: also die reine Goldwährung in allen Ländern einzuführen - oder aber dem Silber wiederum den ihm gebührenden Werth und Preis in dem Münzsystem einzuräumen, also die Doppelwährung. Die Goldwährung auf der ganzen Erde ist aber ein Ding der Unmöglichkeit. Dazu fehlt es an den nöthigen Massen des gelben Metalles. In dem Widerstreit vernünftiger Geld= und Münzverhältnisse auf der ganzen Erde werden schließlich die Engländer den Ausschlag geben und neigen diese zur Doppelwährung, wie zu erwarten steht, dann werden Gold und Silber ein festes Werthverhältniß dauernd und überall haben, die Goldnoth und die Silberentwerthung hört auf, die Goldvertheuerung schwindet, die Preiserniederung aller Waaren macht heilsamen Zuständen Platz.
Der alte Moltke vollendet am 26. October sein 82. Lebensjahr. Am 29. October werden es 25 Jahre, daß er an der Spitze des Großen Generalstabs getreten ist. Die Generalstabs=Offiziere des Deutschen Heeres schenken ihm zu diesem Jubiläum eine Schnupftabaksdose. Vom Schneeberger steht geschrieben: "es schärft den Verstand und das Gedächtniß" u. s. w.; glücklich jeder Schnupfer, bei dem er sich so bewährt wie bei Moltke.
Graf Paul Hatzfeld, der neue Staatssekretair des Deutschen Reiches ist am 8. October 1831 in Düsseldorf geboren. Er ist der Sohn der bekannten Gräfin Hatzfeldt, der Freundin Lasalle's. Er gilt für einen der fähigsten Köpfe in der Deutschen Diplomatie, für einen überaus scharfsinnigen, klar beobachtenden, ruhigen und im Nothfalle eben so schneidigen Politiker, der das volle Vertrauen des Fürsten Bismarck besitzt, in dessen Nähe er sich während des Feldzuges 1870/71 befand. Nachdem er darauf Gesandter in Madrid gewesen, wurde er in gleicher Eigenschaft nach Constantinopel geschickt, wo er es verstand den deutschen Einfluß in hohem Grade zur Geltung zu bringen. Die Berufung auf seinen jetzigen Posten soll dem Reichskanzler einige Schwierigkeiten verursacht haben.
Die Resultate der drei letzten Volkszählungen ergeben für das deutsche Reich ein schnelleres Wachsthum der Evangelischen als der Katholiken. 1867 wurden Gebiete des deutschen Reiches (bei Elsaß=Lothringen griff man auf die französische Zählung von 1866 zurück) 24,921,000, 1871 25,583,900 und 1880 28,333,652 Evangelische gezählt. Antheil an der Gesammtbevölkerung 1867 62.14 Proc., 1871 62.31 Proc., 1880 aber 62.64 Proc. Als Katholiken bekannten sich 1867 14,564,000,1871 14,867,000 und 1880 16,234,475 Bewohner. Antheil der Katholiken an der Gesammtbevölkerung 1867 36.31 Proc., 1871 36.21 Proc. und 1880 35.88 Proc. Die Zahl der Israeliten wuchs von 499,000 im Jahre 1867 auf 512,300 im Jahre 1871 und auf 562,675 im Jahre 1880. Antheil an der Gesammtbevölkerung 1867 1.24 Proc., 1871 1.25 Proc. und 1880 1.24 Proc. 1880 wurden außerdem noch gezählt 73,965 Sectirer und 29,294 Bewohner ohne Angabe der Religion. Die Zunahme der Evangelischen würde in den Jahren von 1867-1880 eine viel größere gewesen sein, wenn nicht gerade die vorwiegend evangelischen Provinzen Preußens: Ostpreußen, Pommern, Schleswig=Holstein, Brandenburg und Sachsen ein so starkes Contingent zur überseeischen Auswanderung gestellt hätten.
Frankreich. In Frankreich spukt seit einiger Zeit die Commune. Nachdem schon im August unter den Grubenarbeitern in Monceau les Mines (Departement Saone und Loire) Ausschreitungen vorgekommen waren, brechen die Unruhen jetzt wieder mit einem ernsthafteren Character los. Angriffe aller Art gegen Leben und Eigenthum sind an der Tagesordnung; mehrfach wurden Versuche gemacht, die Häuser der Arbeitgeber mit Dynamit in die Luft zu sprengen; auch gegen die Klöster und andere religiöse Niederlassungen richten sich die Angriffe. Die sozialistische Internationale soll ihre Hand im Spiele haben.


- In Großbritannien und Irland haben die Ausgaben für geistige Getränke nach den Tabellen der Eingangszölle und der Getränkesteuer in folgendem Verhältniß zugenommen. Man verbrauchte im Jahr 1860 121 Mill. Liter Branntwein, 86 Mill. Liter Wein, 3034 Mill. Liter Bier; Gesammtwerth 1684 Mill. M. Im Jahr 1870 4530 Mill. Liter geistige Getränke; Gesammtwerth 2376 Mill. M. Im Jahre 1880 5358 Mill. Liter; Gesammtwerth 2844 Mill. M. Die Engländer suchen nun statt der Ginpaläste Kaffee und Kakaopaläste zu eröffnen. Damit wir in Deutschland nicht in das Dankgebet des Pharisäers (Ich danke dir Gott,

[ => Original lesen: 1882 Nr. 82 Seite 2]

daß ich nicht bin wie andere Leute) einstimmen, veröffentlicht das Breslauer "Nord und Süd" eine Tabelle über den Bierverbrauch in München. Die Menge des in Jahresfrist innerhalb der Stadt getrunkenen Bieres betrug 97 Mill. Liter und legte jedem Einwohner Münchens, vom Kind in der Wiege an bis zu den bekannten "ältesten Leuten" hinauf eine Ausgabe von 112 M. auf. (Trotzdem ist der Mißbrauch der geistigen Getränke in dem frommen und peinlich förmlichen England weit stärker als bei uns, namentlich in den höheren Ständen, sogar in der Damenwelt.)
- Wo werden die meisten Briefe geschrieben? In England; denn dort kommen auf den Kopf der Bevölkerung jährlich über 33 Stück. Es folgen: Australien mit 29, die Schweiz mit 27, die Vereinigten Staaten mit 18, Belgien mit 15, Deutschland mit 15, Frankreich mit 14, Dänemark und Niederlande mit 14, Canada mit 10, Oesterreich=Ungarn mit 8, Norwegen mit 8, Italien mit 6, Spanien mit 5, Rußland und Rumänien mit 1. In Bezug auf die Zahl der Telegramme nimmt Australien die erste Stelle ein.
- Das Schreibbracelet (gegen Schreibkrampf) bekommt man für 3,80 M. bei Gebrüder Stiefferhofer in München, Schützenstraße 12. Während man daß Bracelet benutzt, muß man die ersten 4 Finger hineinstecken und recht auseinander spreitzen, der 5, bleibt heraus. - Sehr gut ist es, wenn man zwischen Hand und Papier ein kleines Stück Flanell legt.
- Eine neue Geigerin hat sich aufgethan, die Italienerin TheresaTua, die durch ihr Spiel noch mehr als durch ihre Schönheit in den beiden Kaiserstädten Berlin und Wien alles hinreißt.
- Männer und Frauen im Sprichwort. Ein Mann von Stroh wiegt mehr als eine Frau von Gold (französisch). Eine Mütze ist mehr werth als hundert Hauben (italienisch). Die Gunst der Frau macht den Kuhhirten zum Ritter (gascognisch). Liebe und Moschus verrathen sich bald (persisch). Liebe macht leicht wie Löcher in den Strümpfen (venetianisch). Zum Lieben und zu Thorheiten ist der Mann nie zu alt (finnisch). Verliebte glauben stets, daß Anderen die Augen ausgestochen sind (spanisch). Liebhaber haben eine Glocke an den Augen hängen (dänisch). "Aber, Mädchen, er ist ja blind!" - Desto besser! (venetianisch). Heirathen macht irdenes Geschirr golden (baskisch). Jede Rebe will ihren Pfahl haben (lombardisch). Soll ich ihn nehmen? Rathet mir gut, aber rathet mir nicht ab (plattdeutsch). Ein Mädchen, welches spinnt, auf ihr Brauthemd sinnt.
- (Brumata-Leim) In kurzer Zeit, Ende dieses Monats, erscheint der anerkannt gefährlichste Feind der Obstbäume, wie aller Laubhölzer, der Frostschmetterling (Reifmotte, Spätling) und verfehlen wir nicht, die Obstbaumbesitzer, die ihre Obstbäume lieb haben, zu rechter Zeit auf das bekannte Vertilgungsmittel, den Brumata=Leim, wiederholt aufmerksam zu machen.
- (Gegen Mäuse in den Scheunen.) In der Köln. Z. schreibt ein Landwirth: Beim Einfahren des Getreides in Miethen und Scheunen halte ich mir trockenen, möglichst feinen weißen Sand in Bereitschaft und lasse, nachdem eine Fuhre eingefahren und abgeladen ist, ungefähr 10 Liter darauf ausstreuen; diese Arbeit wiederhole ich bei jeder Fuhre, bis die Miethe bez. das Getreide in der Scheune eine Höhe von 3-4 Fuß erreicht hat. So einfach dieses Mittel auch ist, so kann ich doch die Versicherung aussprechen, daß ich, so lange ich dasselbe angewandt, beim Einfahren der Miethen nie eine Maus in denselben gefunden, noch irgendwie eine Spur dieser Thiere bemerkt habe, ebenso beim Ausdreschen der Scheunen. Wollen die Mäuse eindringen, so verursachen sie durch Laufen und Kriechen eine Bewegung des sie zunächst umgebenden Getreides, und es fällt ihnen infolge dieser Bewegung etwas von dem trockenen Sande auf den Pelz; dies können sie durchaus nicht vertragen und sie treten sofort den Rückzug an.
- Ein Zimmergeselle Meier aus Landsberg bettelte in Kaufbeuern von Haus zu Haus. Als er arretirt wurde, fand man in seinen Taschen ungefähr 1000 M. baar und 30,000 M. in Obligationen. Woher? fragte die Polizei. - Erspart, antwortete er mit treuherzigem Gesicht.
- Wie einträglich ein Schnurrbart ist hat die "bärtige Anna" in Nürnberg erfahren. Sie ließ sich 16 Tage im Kaffeehaus Merkur in Nürnberg sehen, nahm 160 M. Honorar und 167 M. Trinkgeld ein und wurde sammt ihrem glattrasirten Mann frei unterhalten.
- Das Reichsgericht hat die Entscheidung gefällt, daß ein Vater, der eine seiner Tochter gegebene Ausstattung als aus deren Vermögen gezahlt angesehen wissen will, diese Absicht bei der Zuwendung erklärt haben muß. Geschieht dies nicht, so tritt die Vermuthung der Schenkung ein.
- Das Vermögen der Exkaiserin Eugenie beläuft sich auf 8 Millionen Francs, wovon 2 Mill. mit Hypotheken belastet sind. Außerdem bezieht sie 75,000 Francs jährliche Rente. Noth braucht sie also nicht zu leiden, aber -
- Die Zahl der in Braunschweig an der Trichinose Erkrankten ist auf 230 gestiegen, darunter 74 Militärpersonen.
- (In der Unterrichtsstunde.) Unteroffizier: "Der Soldat soll jedem Zank oder Streit mit Civillisten aus dem Wege gehn. Er trinke, wenn er merkt, daß es Streit gibt, rasch sein Bier aus und gehe nach Hause. Was würden Sie also thun, wenn Sie etwas merken?" "Sogleich ihm sein Bier austrinken und nach Hause eilen."
- (Nach der Unterrichtsstunde.) Unteroffizier: "Kerls, bedenkt, daß Ihr, wenn Ihr Euch immer proper haltet bei den Mädels besonderes Glück habt. Jedes hübsche Mädel muß Euch, wie dem alten Römer, sogleich mit einem "veni, vidi, wuppti" an den Hals fliegen!"
- Wie ein französisches Blatt sich eine chirurgische Operation im Jahre 2000 denkt. Patient: Doktor ich komme um Sie wegen eines Unwohlseins zu konsultiren. - Welche Art von Unwohlsein?- Ich empfinde einen heftigen Schmerz in der rechten Seite. - Sitzt es hier? - Ja, auch darüber und darunter. - Das ist zu unbestimmt. Husten Sie? - Mitunter. - Ist die Verdauung regelmäßig? - Sie läßt zu wünschen. - Vielleicht ist der Sitz des Uebels in der Leber zu suchen, wenn nicht in der Lunge oder noch anderswo . . . Uebrigens ist es ganz überflüssig, unsere Zeit mit Suchen zu verlieren. Wir werden gleich sehen. Legen sie sich nieder, damit ich Sie öffne! - Damit Sie mich öffnen? - Natürlich. Wie soll ich mich sonst unterrichten? Etwa mittelst Auscultirens oder Percutirens, wie die armen Tropfe des vorigen Jahrhunderts? Mit leiblichen Augen muß ich mich überzeugen! Also an's Werk, strecken Sie sich aus. Wir beginnen mit der Leber. - Aber Doktor . . . - Sie werden nicht das Geringste auszustehen haben, Sie werden, Dank unserem neuen Verfahren, welches den Schmerz unempfindlich macht, den Gang der Operation genau zu verfolgen im Stande sein. Also Achtung! Eins, zwei - da haben wir Ihre Leber. Wie sie sehen, hat sie keinen Fehler, wir bringen sie wieder an Ort und Stelle. Weiter! Eins, zwei - da ist der rechte Lungenflügel, auch an ihm mag ich nichts Verdächtiges wahrzunehmen. Befördern wir also noch die Niere ans Tageslicht - eins, zwei. Ein Prachtexemplar von einer Niere, auch darüber können Sie beruhigt sein. Mein Herr, ich kann Ihnen die Versicherung geben, daß keines von Ihren Organen einen Fehler hat. Ihre Schmerzen beruhen daher auf einer vorübergehenden Ursache. Jetzt machen wir die Geschichte wieder zu. Aber Doktor, wie soll das zusammenhalten? - Ganz einfach so: Wir verbinden die beiden Seiten mit dieser neu erfundenen Composition, der man den Namen "Menschenkitt" gegeben hat. Eins, zwei, drei! Stehen Sie auf und wandeln! Der Patient erbebt sich, bringt seine Toilette in Ordnung und begiebt sich wohlgemuth zum Mittagstisch.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das auf der Schönberger Feldmark im Langenkamp belegene Ackerstück in Größe von angeblich 251 []Ruthen des Arbeitsmannes Johann Bohnhoff allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 6. Januar 1883
Vormittags 10 Uhr

[ => Original lesen: 1882 Nr. 82 Seite 3]

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 18. October 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über die zu Schönberg resp. auf dem Schönberger Stadtfelde belegenen Grundstücke des Bäckermeisters Heinrich Retelsdorf allhier, als:

1. das an der Siemzer Straße sub Nr. 98 belegene Wohnhaus c. p.
2. das im Stadtmoor zwischen Bnmann, Bockwoldt, Soll und Grünthal belegene Moor von angeblich 7 Schffl. Aussaat;
3. das im Lüttenmoor belegene Ackerstück von angeblich 6 Scheffel Aussaat Größe;
4. das im Moorkamp belegene Moor in Größe von angeblich 842 []Ruthen;
5. das im Rübenkamp belegene Ackerstück Nr. 11 in Größe von angeblich 61 []Ruthen;
6. das im Rübenkamp belegene Ackerstück Nr. 16 von 56 []Ruthen Größe und
7. das im Moorkamp belegene Ackerstück von angeblich 229 []Ruthen Größe,
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 14. November d. Js.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 29. August 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Aufgebot.

Der Hauswirth Hans Jochen Oldenburg aus Cronscamp hat das Aufgebot einer von der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt zu Schönberg unterm 30. December 1881 auf Seinen Namen ausgestellten Schuld- und Pfandverschreibung, lautend über 2700 M., welche er angeblich am 4. Juni 1882 auf dem Wege von Selmsdorf nach Cronscamp verloren hat beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Dienstag den 14. November 1882
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Schönberg, den 17. September 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E Hahn.

H. Diederich.       


Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann J. C. Bunge zu Lübeck - vertreten durch den Rechtsanwalt Kindler zu Schönberg, klagt gegen den Büdner und Bäcker J. Krellenberg, früher in Carlow, jetzt unbekannten Aufenthaltsort, wegen Forderung von 224 M. 35 Pfennig (Mecklenburg) für aus seinem Geschäfte gelieferte und empfangene Waaren mit dem Antrage, den Beklagten kostenpflichtig zur Zahlung von 224 M. 35 Pfennig (Mecklenburg)., nebst Zinsen zu 5 % seit dem 23. August 1882 laufend, auch mit den bisherigen Kosten von 2,40 M. und den ferneren Kosten zu verurtheilen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogliche Amtsgericht zu Schönberg auf

Dienstag den 14. November 1882
Vormittags 11 1/2 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Schönberg, den 19. September 1882.

H. Diederich,
Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.


Hierdurch mache ich bekannt, daß die Verloosung der Schuhmacherarbeiten, welche für den 29. October angesetzt war, Umständehalber erst am 19. November d. J. stattfindet.

                                                    Achtungsvoll
                                                    Frau J. Schmalfeldt.


Honig
à Pfund 55 Pfennige, empfiehlt
Carlow.                                                     J. Rieckhoff.


Was sollen wir lesen?
Das
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Wochenschrift für Politik, Litteratur, Kunst und Wissenschaft.
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Stimmen der Presse, die ein übersichtliches Gesammtbild der geistigen Bewegungen unserer Zeit und ihres öffentlichen Lebens gewähren.

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Vorläufige Anzeige.

Zu meinem am Freitag den 27. October d. J. stattfindenden Benefice, zu welchem ich das beliebte Lustspiel

"Hasemanns=Töchter"

gewählt habe, erlaube ich mir alle meine verehrten Gönner hiedurch freundlichst zu recht zahlreichem Besuche einzuladen.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Mathilde Kalklöser.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 82 Seite 4]

Mecklenburgische Bank. Schwerin i. M.

Die Bank vergütet für fest verzinsliche Einlagen gegen ihre Bankschuldverschreibungen und Sparbücher auf halbjährliche jederzeit auszuübende Kündigung oder auf mindestens sechs Monate fest 4 % p. a.
auf vierteljährliche ebensolche Kündigung oder auf mindestens drei Monate fest 3 1/2 % p. a.
auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 % p. a.
auf tägliche Kündigung und im Baar-Conto-Corrent 3 % p. a.
Die Zinsen werden bei den auf Kündigung stehenden Capitalien am 1. Januar und 1. Juli fällig, und nach Fälligkeit jederzeit, die Julizinsen auch schon im Johannistermin gezahlt.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit zum Zinssatze von z. Zt. 5 1/2 % p. a. und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze zu z. Zt. 5%.

Die Direction.


Bei allen katarrhalischen Leiden,

wie Husten, Heiserkeit. Grippe Hals= und Brustschmerzen, Verschleimung, Rauheit, Kitzel oder Kratzen im Halse, Krampf=, Keuch= und Stick=Husten, selbst bei beginnenden Kehlkopf= und Lungenleiden wirkt der seit bereits 22 Jahren weltbekannte L. W. Egers'sche Fenchelhonig reizmildernd und besänftigend, er befördert auffallend den Auswurf des zähen stockenden Schleimes und vermindert die Husten=Anfälle, auch wird der sehr unangenehme Reiz oder Kitzel im Kehlkopf sehr bald dadurch gehoben und mit ihm die häufige Ursache der fatalen Schlaflosigkeit. Um nicht durch eine der zahlreichen Nachfuschungen dieses bewährten Mittels hinters Licht geführt zu werden, wolle man sich merken, daß der L. W. Egers'sche Fenchelhonig, kenntlich an Siegel, Facsimile, sowie der im Glase eingebrannten Firma von "L. W. Egers in Breslau" allein echt zu haben ist in Schönberg beim Buchbinder C. Sievers.


Großes Concert.
(Streichmusik.)
am Mittwoch den 25. Oktober,
ausgeführt von der durch ihre vorzüglichen Leistungen bekannten                          
Wiener Damen-Capelle,
unter persönlicher Leitung der
Frau Capellmeister Anger.
                                                    J. Boy, Schönberg.
Anfang 8 Uhr.
Subscriptionspreis 75 Pfennig. Cassenpreis 1 Mark.                   


Am Mittwoch den 25. d. Mts. fahre ich mit meinem Omnibus zum Ratzeburger Viehmarkt.

Abfahrt von Carlow 5 1/2 Uhr Morgens,
Abfahrt von Neue=Welt 7 1/2 Uhr Morgens
Carlow.                                                     Oldenburg.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Theater-Anzeige.
Dienstag den 18. October:
Ein glücklicher Familienvater.
Lustspiel in 3. Acten von C. A. Görner.
Mittwoch den 25. October:
Kindervorstellung zu ermäßigten Preisen.
Schneewittchen
und die sieben Zwerge.
Kinder=Komödie in 5 Bildern von C. A. Görner.
Kassenöffnung 4 Uhr. Anfang 5 Uhr.
                                                    W. Schuldt, Director.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt; ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Wilh. Schrep.       


Einsetzen künstlicher Zähne,
Reinhard, Kalter Damm 4.
Zu sprechen Donnerstag von 9 bis 5 Uhr.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin,Montag den 23. October 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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