No. 81
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Oktober
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 81 Seite 1]

Politische Rundschau.

In Preußen ist Graf Hatzfeldt zum Staatssekretär des Auswärtigen ernannt worden und Herr v. Radowitz zum Botschafter in Konstantinopel. Beide Männer sollen hervorragende Diplomaten sein und der dritte im Bunde der Botschafter von Keudell in Rom.
Viele Deutsche in Böhmen, Mähren und Ungarn werfen ihren guten Familiennamen oder auch sich selber doch zu leichtsinnig fort. Bei der Aufnähme in mancherlei Schulen in Brünn ließen sich viele Deutsche als Czechen einschreiben, die Schuster als Sustr, die Schwabs als Svab, die Weber als Verbr, die Schmelzer als Smelcr, die Scherzer als Srcir, die Stieber als Stybr, die Schulz als Sulc, die Winter als Vintr, die Schneider als Snajtr, die Holzer als Halcr etc. Dieses Aufgeben des alten deutschen Familiennamens und der deutschen Nationalität ist kein schöner Zug.
Das Unglück der Franzosen ist, daß jeder neue Minister die Politik wieder von vorn anfängt und die Mauern, die sein Vorgänger errichtet, wieder umwirft. Dazu sind die Engländer z. B. zu praktisch. Und dies gilt nicht nur für die auswärtige, sondern auch für die innere Politik. Nebenbei bemerkt ist dies das Geheimniß, weshalb in England ein rein parlamentarisches Regiment lebensfähig bleibt. In England denkt keine Partei daran, ihre Kraft dadurch zu zeigen, daß sie von dem Augenblicke an, wo sie ans Ruder gelangt, alle Hebel ansetzt, um die gesammte soziale und politische Gesetzgebung, welche ihre Vorgängerin geschaffen hat, umzustürzen. Vielleicht können wir Deutsche darin etwas von den Engländern lernen.
Egypten. Als Oberst Knox die Citadelle von Kairo untersuchen ließ, fanden die Engländer drei Kerker voll Opfer des egyptischen Commandeurs (Bimbaschi), eines Anhängers von Arabi Pascha. In dem einen Kerker fanden sich Europäer - meist Malteser - welche einen schrecklichen Anblick boten. Einer derselben war durch erhaltene Bastonade so zugerichtet, daß die Gestalt seiner Füße nicht mehr zu erkennen war. Ein anderer zeigte den Rücken von Messerschnitten zerfleischt, ein Dritter hatte gebrochene Füße. In einem einzigen Kerker ohne Dach, voll Unrath und Pestilenz, waren 250 Unglückliche so eng zusammengedrängt, daß die eine Hälfte die andere ablösen mußte, um sich niedersetzen zu können. Einem Malteser hatte der Bimbaschi täglich auf die Fußsohlen 60 Streiche mit einer Drathpeitsche geben lassen; einem Araber ließ er 1200 Streiche geben. Der Mißhandlung entrann nur, wer den Bimbaschi bestach. Oberst Knox ließ den Bimbaschi in Ketten legen und mit Handschellen im ganzen Glanze seiner Uniform mit Räubern und Spitzbuben zusammensperren.
Oesterreich. Wien soll einen kostbaren Gürtel von Stein bekommen. Die Stadt soll mit einem Worte auf beiden Ufern der Donau befestigt werden gegen feindliche Angriffe der Russen und Italiener. Die letztern sind nicht genannt, aber gemeint, nämlich in einer Flugschrift, die gleichsam amtlich aus dem Kriegsministerium hervorgegangen ist. Man stehe, liest man in derselben, mit seinen Nachbarn zwar dermalen auf gutem Fuße, aber politische Freundschaft sei hinfällig u. s. w., kurz, die Befestigung sei unentbehrlich, sobald man Geld übrig habe.


Schönberg. Zur Feier des Geburtstages Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs waren hier am Dienstag zahlreiche Häuser mit Flaggen geschmückt. Die Schule beging die Feier durch einen Festact, der Unterricht war für den Tag ausgesetzt. Abends fand in Spehr's Hotel ein zahlreich besuchter Ball statt, während in anderen Localen der Tag gleichfalls gefeiert wurde - Die Allerhöchsten Herrschaften weilen zur Zeit noch in London.
Ein Arzt A. aus Würzburg hatte gewettet, daß er von dort mit demselben Pferde in 14 Tagen nach seiner Heimath Lübeck reiten werde. Er hat die Wette gewonnen, trotzdem er noch eine Extratour durch den Thüringer Wald über Oberhof und die Schmücke gemacht hatte und ohne daß Pferd und Reiter im Geringsten ermüdet waren.
- Als Kaiser Napoleon I. 1806 von Tilsit nach Paris zurückkehrte und in Frankfurt abstieg, gaben ihm die Rheinbundfürsten ein Festmahl im Taxis'schen Palaste. Der König von Württemberg hatte die Anordnung des Festes übernommen und trefflich ausgeführt, aber Napoleon war nie sein Freund gewesen. Ein Heer von Kammerherren und Dienern präsentirte Speisen und Getränke, alles mußte dem Gaste zuerst gereicht werden und dieser lehnte beharrlich alles ab. Das erregte Bestürzung um so mehr, als nach der Hofetikette kein einziger der anwesenden Fürsten etwas genießen durfte. Als endlich dem Kaiser alles vergeblich präsentirt worden war, wagte es der König von Württemberg den Kaiser zu fragen, was er zu genießen wünsche. "Ananas" lautete kurz und bündig Napoleons Antwort, der mit scharfem Feldherrnblick sofort herausgefunden hatte, daß diese Frucht auf der Tafel fehlte. So befahl der König den dienstbaren Geistern, um jeden Preis Ananas herbeizuschaffen, das dadurch erregte Durcheinanderlaufen schien den Kaiser außerordentlich zu ergötzen; denn es war klar, daß er sich an der Verlegenheit des Königs ergötzen wollte. Eine peinliche Pause trat ein und die Verlegenheit stieg auf's Höchste, als alle Boten unverrichteter Sache zurückkamen, da in ganz Frankfurt keine einzige Ananas aufzutreiben war, was Napoleon veranlaßte, sofort, ohne einen Bissen genossen zu haben, die Tafel aufzuheben und der Stadt den Rücken zu kehren.
- In Braunschweig liegen weit über 200 Personen an den Trichinen nieder.
- Das russische Kriegsschiff Nowgorod, das 8 Millionen Rubel (25 Millionen M.) gekostet hat, ist durch eine Explosion zerstört worden; 22 Personen verloren dabei das Leben.
- Der Pelzhändler Grünwald in Petersburg hat Auftrag erhalten, zur Krönung zwei mit Hermelin gefütterte Pupurmäntel für den Kaiser und die Kaiserin und aus gleichem Materiale verfertigte Theile eines kolossalen Baldachins und Hermelinteppiche für die Thronstufen herzustellen. Die Hermelinfelle sind aus einer Partie von 100,000 Stück ausgewählt.

[ => Original lesen: 1882 Nr. 81 Seite 2]

- Der Walzerkönig Johann Strauß verläßt Wien, um in Paris dauernd seinen Aufenthalt zu nehmen und ist bereits wegen Ankaufs eines kleinen hübsch gelegenen Hotels in Passy in Unterhandlung getreten.
- In Dortmund sollten 60 Ctr. Taback, die Schmuglern abgenommen waren, öffentlich verkauft werden, doch wurde ein genügendes Gebot nicht abgegeben, weshalb die Zollbehörde beschloß, den Taback zu verbrennen. Aber auch dies gelang nicht, weil die Arbeiter des Eisenwerts, wo die Procedur vorgenommen werden sollte, es so geschickt einzurichten wußten, daß mehr Taback in ihren Taschen und bereit gehaltenen Säcken verschwand, wie im Feuer. Immer mehr Publikum fand sich ein, die Zollbeamten mußten Polizei requiriren, aber auch diese konnte dem Tumult nicht steuern; Jeder wollte Taback umsonst rauchen.
- Ein Bagatelrichter in Berlin pflegte die hartnäckigsten Parteien, die keinen Vergleich eingehen wollten, an den heißen Ofen zu setzen. Er erreichte dadurch große Erfolge. So hielt er es auch mit einem Manne, der allen Ueberredungskünsten widerstand. Der Mann schien sich aber mit jeder Minute wohler zu fühlen und endlich rief er mit behablichem Blinzeln und Lächeln dem Richter zu: Herr Rath, mit mir geht des nu nich, ick bin nämlich Heizer bei Borsig!
- Drei junge Künstler aus Königsberg veranstalten internationale Volkslieder und Conzerte, in welcher sie die Volksweisen der ganzen Welt in einer sorgfältig getroffenen Auswahl vortragen. Auf ihrem Programm befinden sich z. B. Volkslieder von Mexico, Japan, China, Hindostan, Persien, Arabien, Armenien, Egypten, Rumänien, Walachei, Griechenland u. s. w. Im Ganzen werden vierzig Nationen mit ihren Volksliedern auf dem Programm vertreten sein.
- Wann beginnt der Tag? Diese Frage ist thatsächlich von drei Gerichtsbehörden verschieden beantwortet worden. Hier der Anlaß: Ein Bürger in Zeitz hatte am 19. Januar c. früh 7 3/4 Uhr den Bürgersteig vor seinem Hause vorschriftsmäßig kehren lassen, war aber dennoch der Straßenpolizeiconvention angeklagt worden, weil er nämlich diese Manipulation nicht vor Tagesanbruch - so verlangt es dort die Vorschrift - vorgenommen habe. Der Schöffenrichter sprach ihn frei, weil der Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang währe, damals aber die Sonne noch nicht aufgegangen war. Der Berufungsrichter aber erkannte auf Strafe, da der Tag mit der Dämmerung beginne und endige; damals war die Sonne noch nicht aufgegangen, aber es dämmerte schon. Das Kammergericht, welches sich am Montag in der Revisionsinstanz mit der Frage zu befassen hatte, entschied folgendermaßen: Der zweite Richter ist zu weit gegangen; der Tag beginnt nicht mit der Morgendämmerung, sondern erst mit Eintritt der Tageshelle und mit Beginn des Tagesverkehrs. Dennoch ist der Angeklagte strafbar, da um die erwähnte Zeit die Tageshelle und der öffentliche Verkehr bereits begonnen hatte.
- Ein französischer Physiker hat durch Versuche festgestellt, daß die Leuchtkraft des Gases bei zunehmender Höhe über dem Meere abnimmt. Nach ihm ist diese Leuchtkraft in Zahlen ausgedrückt: in Paris 105, in Wien (68 Meter über dem Meer) 103, in Moskau (225 m) 98, in Madrid (505 m) 87, in Mexico (2212 m) 30. Die Ursache ist die nach oben immer mehr zunehmende Verdünnung der Luft.
- Das Haus Rothschild in London hat den Sieg der Engländer in Egypten auch auf seine Weise gefeiert, es hat den englischen Soldaten dort 15 Tons Tabak und 15,000 kurze Tonpfeifen zum Geschenk gemacht. Die Engländer lachen spöttisch über diese Knickerei und behaupten, daß die Rothschilds in Egypten mehr Millionen verdient haben, als der ganze Krieg gekostet hat, sowohl an den Suez=Kanal=Aktien als überhaupt an den egyptischen Staatspapieren, die sie zum größten Theil in den Händen hatten. Vor dem Siege standen die "Aegypter" 45, nach dem Siege 72.
- In Marlach bei Künzelsau kam ein todtkranker Handwerksbursche an. Der kostet uns ein Heidengeld, sagte der Schultheiß K. und schaffte ihn mit Hülfe des Löwenwirths D., dem das auch einleuchtete, in aller Stille über die benachbarte Grenze, wo sie ihn in einem Straßengraben niederlegten. Ein Postbote fand den Kranken und rettete ihn. Von dem Gericht wurden der Schultheiß und der Löwenwirth zu je sechs Monat Gefängniß verurtheilt.
- Jean Dollfus in Mühlhausen, der größte, reichste und verdienteste Fabrikant im Elsaß, feiert am 30. October seine diamantene Hochzeit. Er hat sich in der ganzen Welt einen Namen gemacht durch seine vortrefflichen Einrichtungen zum Wohle seiner Arbeiter. Diese Einrichtungen sind geradezu ein Muster. Er hat eine Arbeiterstadt geschaffen, die Zahl der Häuser mit Gärtchen, die er für seine Arbeiter gebaut und die von diesen nach und nach als Eigenthum erworben werden, beträgt 1016 und von diesen sind 806 von den Arbeitern vollständig bezahlt und Eigenthum derselben. Dollfus, im Herzen immer noch Franzose, ist deutscher Reichstagsabgeordneter und bekannt durch jene Rede, worin er die Ohnmacht sozialistischer Umtriebe in Mühlhausen hervorhob und diese Thatsache dem trefflichen Verhältniß zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zuschrieb. Er ist 82 Jahr alt.
- Vielen freien Schweizern liegt das altherkömmliche Reislaufen noch immer im Blute. Ihrer 250 haben Handgeld für die egyptische Armee genommen. Als diese Zahl voll war, machte der Bundesrath die Bude zu, aber nicht eher, denn es scheint, er war froh, diese Leute los zu sein.


Sibirische Kälte.

Kaum ist der Thermometer um einige Grade gefallen und schon ziehen wir uns fröstelnd in die geheizten Zimmer zurück. Für wie verwöhnte Südländer mögen wir den Bewohnern von Sibirien erscheinen, von welchem Lande uns die bekannten Forscher Heldenström und Wrangell erzählen, daß sie daselbst oft beobachtet haben, wie die Temperatur so "graußenvoll niedrig" geworden sei, daß ein dreifacher Rennthierpelz kaum im Stande gewesen sei, das Blut vor dem Erstarren zu schützen. Jeder Athemzug bringt alsdann ein unerträgliches krankhaftes Gefühl in der Kehle und in der Lunge hervor. Der ausgehauchte Wasserdampf gefriert augenblicklich und verwandelt sich in feine Eiskristalle, die durch Aneinanderreihung ein beständiges Knistern in der Luft hervorbringen, ähnlich dem Lärm, der beim Umwenden von trocknem Heu oder beim Zerreißen von Sammt oder dickem Seidenstoff entsteht. Die ganze Karawane der Reisenden ist beständig in eine dicke blaue Wolke gehüllt, die durch den Athmungsprozeß von Menschen und Thieren hervorgebracht wird. Durchschneidet ein Rabe langsamen Fluges die eisige Luft, so bleibt hinter ihm ebenfalls ein dünner fadengleicher Dampfstreifen zurück. Den Pferden platzen vor Kälte die Hufe und das Athmen wird ihnen durch das um die Nasenlöcher sich ansetzende Eis erschwert; durch krampfhaftes Aufwiehern und durch Schütteln des Kopfes geben sie Kunde von der sie bedrohenden Erstickungsgefahr. Selbst die Rentiere, die Bewohner des Hochnordens, suchen in den Wäldern Zuflucht vor Kälte; auf der Tundra drängen sie sich rudelweise dicht aneinander, um sich durch ihre Ausdünstung gegenseitig zu erwärmen. Alte Baumstämme bersten in Folge des Frostes unter betäubendem Lärm, mächtige Felsstücke werden abgesprengt und rollen mit donnerähnlichem Getöse in die Tiefe hinab. In den Tundren und Felsthälern reißt der Frost tiefe Spalten in den Boden, aus welchen Ströme von Wasser rauchend sich ergießen, um sich im nächsten Augenblick in Eis zu verwandeln. So entstehen jene gletscherähnlichen Eisbildungen, die dort den Namen Taryni tragen und bald die Abhänge der Gebirge mit einer glatten, ungangbaren Eisschicht überziehen, bald ganze Thäler mit gewaltigen Eismassen anfüllen. Im größten Maßstabe beobachtete sie Wrangell am Dogdo, einem Flusse, der durch den Toßtach und die Adytscha in die Jana mündet. Aehnliche Eismulden und Eisthäler reichen bis zum Ochotskischen Meere. Bedenken wir, daß in einer uns nicht allzuferne liegenden, geologischen Epoche, als noch Menschen dort existirten, Elephantenähnliche Thiere unter Pflanzen mit tropischem Karakter wandelten, so bekommen wir eine Ahnung von dem Schicksale, dem dereinst, freilich in ferneren Zeiten einmal, unsere ganze Erdoberfläche anheimfallen wird.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 81 Seite 3]

Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Johann August Mauchow aus Fridlefstad in Schweden, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt.
Es wird um Vigilanz, Verhaftung und Ablieferung des p. Mauchow in das hiesige Amtsgefängniß ersucht.
Schönberg i. M., den 16. October 1882.

Der Großherzogliche Amtsanwalt.
H. Bossart.

W. Wetzel.     

                    Signalement:
          Alter: 20 Jahre,
          Größe: mittel,
          Figur: schlank,
          Haar: dunkelblond,
          Bart: fehlt,
          Gesichtsfarbe: blaß,
          Zähne: gut,
          Nase: auffallend schief nach rechts gewachsen, vorne etwas gespalten.
          Bekleidet war der p. Mauchow mit einem bläulichen Rock, einer gelblich englisch=ledernen Hose, einer schwarz=seidenen Mütze und einem Paar Halbstiefel.


Holz=Auction Nr. 1.

Am Mittwoch den 25. October , Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden,

aus den Lenschower Tannen

40 Kiepentannen,
19 Rmt. tannen Kluft
Tannen Rodestämme.

Schönberg den 18. October 1882.

Der Oberförster:               
C. Hottelet.       


                          Ratzeburg, den 14. October 1882.
In Gemäßheit höherer Verfügung ist, in Gemäßheit des Gesetzes vom 23. Juni 1880, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, verboten, dem am 25. d. Mts. stattfindenden Viehmarkt Pferde zuzuführen.

Die Polizeiverwaltung.
Hornbostel.


Gänzlicher Ausverkauf.
Die noch vorhandenen                          
Gold= und Silberwaaren
sollen um schnell damit zu räumen, nunmehr zu
weiter bedeutend herabgesetzten Preisen verkauft werden.                                                    
                                                    F. Rinne
                                                    (in Firma W. Kolls),
jetzt wohnhaft Lübeck, mittl. Fleischhauerstraße 84 parterre.                          


CHOCOLADEN und CHOCOLADEN-DESSERT,
nach französischem und schweizer System fabricirt, durch feinsten Geschmack und großen Cacaogehalt sich auszeichnend.
Leicht lösliche entölte Cacaos, 100 Tassen per Pfund.
B. SPRENGEL & Co.
HANNOVER.
Specialitäten:
Leicht lösliche Malzextract=Puder=Chocolade, bestes blutbildendes, nahrhaftestes, angenehmst schmeckendes Gesundheits=Getränk für Gesunde und Kranke jeder Altersclasse, 50 große Tassen aus 1 Pfund, durch Aufgießen kochenden Wassers zu bereiten; desgleichen Eisen-Anthracit-Chocolade, nach Oberstabsarzt 1. Cl. Dr. med. Dyes bewährtes Mittel gegen chronischen Magen-Katarrh, Magenkrampf, Bleichsucht und Blutarmuth. - Beide Specialitäten von fast allen Aerzten, welche dieselben kennen lernten, verordnet.

Niederlage in Schönberg beim Bäckermeister
Wolgast Siemzerstraße.


Die Schulgelderhebung

findet in den nächsten beiden Wochen, vom 23. October bis 4. November, statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

J. Wegner.       


Trunksucht, sogar im höchsten Stadium, beseitigt sicher mit, auch ohne Vorwissen, unter Garantie der Erfinder d. M. u. Specialist für Trunksucht=Leidende Th. Konetzky, Berlin, Bernauerstr. 84. Atteste, deren Richtigkeit von Königlichen Amtsgerichten und Schulzen=Aemtern bestätigt, gratis. Nachahmer beachte man nicht, da solche nur Schwindel treiben.


Waffen

Revolver in allen Systemen u. Größen, Jagdgewehre in Perkussion, Lefaucheux und Centralfeuer, (Lancaster) Büchsflinten, Scheibenbüchsen, Flobert-Salonbüchsen, geräuschlose Techins, Wind- u. Bolzenbüchsen, Schiess-Spazierstöcke, Stockflinten, Lefaucheux-Pislolen, Terzerole, Flobert-Pistolen, Revolver-Portemonnaies , Schlagringe, Todtschläger, Lebensvertheidiger, Dolch- u. Degenstöcke, Säbel, Hirschfänger, Waidmesser, Dolchmesser, Fechterklingen u. Utensilien, Patronen u. Munition aller Art zu allen Schußwaffen, sowie sämmtliche Jagd-Artikel und Requisiten für Jäger, etc. etc., empfiehlt die Waffenfabrik von

F. W. Ortmann in Solingen.
Preislisten versende franco und gratis.


Einem geehrten Publikum der Stadt und des Landes mache ich die ergebene Anzeige, daß ich hieselbst ein Vermiethungs=Comptoir errichtet habe, ich bitte die geehrten Herrschaften, welche Dienstboten gebrauchen, als auch die Dienstboten, welche Plätze suchen, vorkommenden Falls sich desselben bedienen zu wollen.

                                                    Frau Louise Gren,
                                                    wohnhaft beim Schneidermstr. Lange
                                                    vor dem Siemzerthor.


Nützlich für jedes Haus.
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à 50 Pfennig.
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Erschienen in Ch. Stahl's Verlag in Neu=Ulm.

Aabel, M., Das Einmachen der Früchte und die Bereitung der Fruchtsäfte. Nebst gründlicher Anleitung zur Bereitung von Liqueuren. 50 Pf.
Anton, D. C., Die eßbaren Pilze und Schwämme nebst Angabe ihrer Zubereitung und Aufbewahrung. 50 Pf.
Klein, Marie, Die Transchirkunst mit Abbildungen. 50 Pf.
Der Fenstergärtner. Gründliche Anleitung zur Blumenzucht am Fenster. 50 Pf.
Der Wintergärtner. Anleitung zur Blumenzucht im Winter. 50 Pf.
Das Junggesellenkochbüchlein von einem alten Junggesellen für Junggesellen. 50 Pf.

Bei Einsendung des Betrages franco Zusendung.


Verschiedene Sorten Aepfel
hat zu verkaufen                                                    
Schönberg.                                                     A. Wieschendorf.


Theater-Anzeige.
Freitag den 18. October:
Gastspiel des Herrn Röwer vom Wilhelm=Theater in Hamburg.
Gretchens Polterabend.
Original-Lustspiel von R. Kneisel.
Kassenöffnung 7 Uhr. Anfang 7 1/2 Uhr.
Sonntag, den 22. Oktober:
Lenore, die Grabesbraut.
Volksschauspiel mit Gesang in 3 Acten von Holtey.
Kassenöffnung 6 Uhr. Anfang 7 Uhr.
                                                    W. Schuldt, Director.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 81 Seite 4]

Logo der Hagelassekuranz

Da wir in diesem Jahre keinen Hagelschaden zu vergüten ist haben, ist auch nur der statutenmäßige niedrigste Beitrag von

25 Pfg. pro 100 Mk. Versicherungssumme

zur Vergrößerung des Reservefonds zu erheben und werden unsere Mitglieder ersucht, solchen Beitrag am

Mittwoch den 1. November d. J. Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthofe hieselbst einzuzahlen.
Schönberg den 19. October 1882.

Direction der Hagelversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
J. Kröger-Lockwisch.                           Wilh. Heincke.


Mecklenburgische Bank. Schwerin i. M.

Die Bank vergütet für fest verzinsliche Einlagen gegen ihre Bankschuldverschreibungen und Sparbücher auf halbjährliche jederzeit auszuübende Kündigung oder auf mindestens sechs Monate fest 4 % p. a.
auf vierteljährliche ebensolche Kündigung oder auf mindestens drei Monate fest 3 1/2 % p. a.
auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 % p. a.
auf tägliche Kündigung und im Baar-Conto-Corrent 3 % p. a.
Die Zinsen werden bei den auf Kündigung stehenden Capitalien am 1. Januar und 1. Juli fällig, und nach Fälligkeit jederzeit, die Julizinsen auch schon im Johannistermin gezahlt.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit zum Zinssatze von z. Zt. 5 1/2 % p. a. und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze zu z. Zt. 5%.

Die Direction.


Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Stand am 1. Oktober 1. Juni 1882.
Versichert 58510 Personen mit 402,683,500 Mark
Bankfonds 104,525,000 Mark
Ausgezahlte Versicherungssummen seit Eröffnung 136,000,000 Mark
Auf jede Normalprämie nach 5 Jahren Dividende. - Keine Aufnahmegebühren. - Gewährung von Kautionsdarlehen an Beamte. - Sofortige Auszahlung der Versicherungssumme nach Beibringung der Sterbefallnachweisungen.
Dividende in diesem Jahre 42 Prozent, im Jahre 1883: 43 Prozent.
Nettoprämie für 1000 Mark nach Abzug von 42 Prozent Dividende beim Beitritt im Alter von

25 Jahren: 13 M. 70 Pfennig.            35 Jahren: 17 M. 20 Pfennig.            45 Jahren: 23 M. - Pfennig.            55 Jahren: 33 M. 30 Pfennig.
30 Jahren: 15 M. 30 Pfennig.            40 Jahren: 19 M. 70 Pfennig.            50 Jahren: 27 M. 40 Pfennig.            60 Jahren: 41 M. 50 Pfennig.
Schönberg.                                                                 Vertreter: Wilh. Schrep.


Teppiche
jeder Art,
Cocosmatten, Linoleum
etc.
      - Neuheiten der Saison -
abgepasst als Läufer oder zum Belegen ganzer Zimmer empfiehlt
Friedr. Matz,
Lübeck, Breitestrasse 804.


Zu sofort

habe ich eine Parterre=Wohnung; zu Ostern 1883 die erste Etage in meinem Hause Sabowerstraße Nr. 16 zu vermiethen.

Caroline Bruhn.              


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 19. October 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hauptversammlung
des Imker=Vereins
Sonntag den 22. October,
Nachmittags 2 Uhr.
                                                    Der Vorstand.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 22. October.

Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
     Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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