No. 78
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. Oktober
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 78 Seite 1]

Politische Rundschau.

Der Reichskanzler wird binnen kurzer Zeit von Varzin nach Friedrichsruhe übersiedeln, vor seiner Reise nach Friedrichsruhe aber mehrere Tage in Berlin verweilen. Wahrscheinlich wird dann auch die definitive Entscheidung über den Beginn der Landtage und Reichstagssession, sowie über die den parlamentarischen Körperschaften zu unterbreitenden Vorlagen getroffen werden, vorausgesetzt, daß der endgültige Entschluß nicht vertagt wird, bis das Resultat der Wahlen zum preuß. Landtag übersehen werden kann.
Auf einer Wahlversammlung der Centrums=Partei in Düsseldorf erklärte deren Führer Windthorst: "Die Schule muß für die Kirche und die Eltern zurückgefordert werden. Seien Sie versichert, der Kampf um die Schule wird länger dauern als der Kampf um die Freiheit der Kirche. Bei uns fängt dann der Culturkampf erst an."
Immer wieder tauchen Gerüchte aus Berlin auf, daß die Reichsregierung die Durchführung der Kasernirung, insbesondere die Zusammenlegung der Regimenter beabsichtige, was freilich nur mit Bewilligung der Mittel durch den Reichstag geschehen kann. Es liegen gegenwärtig 100 Regimenter in je 2 Garnisonen, 30 Regimenter in je 3 Garnisonen und 6 Regimenter in je 4 Garnisonen. In maßgebenden Kreisen soll man jetzt im erhöhten Grade von der Ueberzeugung durchdrungen sein, daß im finanziellen, wie im militärischen Interesse eine möglichst concentrirte Unterbringung der Truppen eine "unabweisbare Nothwendigkeit" sei. Es wird namentlich als erwiesen betrachtet, daß reine Zersplitterung den Kostenaufwand für Herstellung nothwendiger Bauten , Exercier= und Schießplätze und der Garnison=Verwaltung, zumal bei Ausführung der Militär=Gesetznovelle von 1880, bedeutend erhöhe, während vom militärischen Standpunkt aus geltend gemacht wird, daß sich bei einer Zusammenlegung der Truppen im Regimentsverband die Ausbildung derselben leichter und schneller vollziehen lasse.
"Daily News" erfahren aus Kairo: Der Khedive habe entschieden geäußert, die Hinrichtung Arabi's sei nothwendig für den Landesfrieden; Scherif Pascha theilt diese Ansicht.
Aus London wird gemeldet, Arabi Pascha habe vor Englische Richter gestellt zu werden verlangt und erklärt, er habe sich deshalb den Engländern ergeben, sonst wäre er geflüchtet, weil er von den Egyptern keine Gnade erwarten dürfe.
Die Engländer lassen eine Kriegsmedaille auf ihren egyptischen Feldzug schlagen. Die eine Seite wird eine Sphinx mit dem Wort Egypten und die Jahreszahl 1882 zeigen. Auf der anderen wird sich der Kopf der Königin befinden. Es ist im Plane, eine Anzahl Offiziere und Unteroffiziere des in Egypten verwendeten indischen Truppencontingents nach England kommen zu lassen, damit sie der Königin in Windsor vorgestellt werden und die egyptische Kriegsmedaille aus deren Händen empfangen.
Wie aus Wien Anfangs October gemeldet wird, hat die Kaiserin Eugenie das Schloß Wasserberg in Steiermark, das durch seinen herrlichen Park berühmt ist, für 60,000 Pfund Sterling von dem bisherigen Eigenthümer, Baron von Herzinger, gekauft. Es ist kein Geheimniß, daß die Exkaiserin England im heftigen Groll verlassen hat, da die übertriebenen Aufmerksamkeiten, die dem König Cetewayo dargebracht wurden, sie arg verstimmten. Wahrscheinlich wird sie sich in Folge dessen für immer außerhalb Englands ansiedeln, um so mehr, als sie mit ihrem neuen Aufenthaltsort, bei Farnborough, durchaus unzufrieden ist.


- Laut der vom Reichskanzleramt erlassenen Bestimmung darf vom 1. Januar 1883 kein Petroleum mehr in den Verkehr gebracht werden, welches bei einem Barometerstande von 760 Millimeter und einer Erwärmung unter 21 Grad Celsius entflammbare Dämpfe entwickelt. Im Hinblick auf das bevorstehende Inkrafttreten dieser Verordnung ist am 22. Juni ds. Js. der Bremer Petroleum=Großhandel als Bremer Petroleumbörse zusammengetreten und hat in Bremerhaven und Geestemünde Büreaux errichtet, die nach genauen sich streng an die gesetzlichen Bestimmungen anlehnenden Vorschriften das für den deutschen Gebrauch bestimmte dort eingehende Petroleum zu untersuchen und über den Befund Bescheinigungen auszustellen haben. Die Büreaux treten dieser Tage in Thätigkeit. Diese Maßregel ist angesichts der zahlreichen durch die Feuergefährlichkeit von Petroleum verursachten Unglücksfälle um so lebhafter zu begrüßen, als im Spätherbst das für den Winter erforderliche Petroleum eingekauft wird. Gleichzeitig dürfte damit aber auch die Mahnung zu verbinden sein, in der Vorsicht beim Gebrauche dieses Leuchtstoffes nun nicht etwa nachzulassen, Petroleum bleibt deshalb immer noch ein gefährlicher Stoff und man wird annehmen dürfen, daß die meisten Unglücksfälle auf Rechnung der Unvorsichtigkeit zu setzen sind.
- 600 Soldaten haben dazu gehört, um in Preßburg in Ungarn der Verfolgung und Plünderung der Juden ein Ende zu machen. Die Verfolgungen haben sich aber über viele kleine Städte und größere Ortschaften der weiten Umgegend verbreitet. In Wartberg, Rathe, Lanschütz, Ivanka etc. überfielen Pöbelhaufen um Mitternacht die Judenhäuser, plünderten und raubten, steckten einzelne Gehöfte in Brand und verjagten die Bewohner. In St. Georgen gings am gräulichsten zu; Haufen von 2000 Mann durchzogen plündernd den Ort, an ihrer Spitze ein Steuerbeamter; als Dragoner einrückten und einschritten, flüchteten Viele auf Dächer und Hausböden und bombardirten mit Steinen. Viele Agitatoren verkleideten sich als Bauern und furiose Weiber tobten als Männer verkleidet. Militär hat auch in diesen Orten die Ruhe hergestellt und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Ueberall, zunächst in Preßburg, müssen die Gemeinden den Schaden ersetzen und tragen; sie haben allzulange die wüsten Hetzereien gewähren lassen. Die großen jüdischen Geschäfte wandern nach Wien und Pest aus, mehre Tausende von Arbeitern sind entlassen. Der Appetit der Plünderer ist gewachsen und sie nehmens nicht genau, ob sie Juden oder Christen ausplündern.
- Namenloses Elend, viel bedeutender als bisher gefürchtet wurde, haben die verheerenden

[ => Original lesen: 1882 Nr. 78 Seite 2]

Fluten der Gebirgsbäche und Flüsse für die schönen Thäler in Tirol und Kärnten gebracht. Meilenweite Verwüstungen, weitausgedehnte Stein= und Schlammflächen würde jetzt das Auge des Touristen erblicken, da, wo es früher auf lachenden grünen Fluren und reichen Feldern so gern geruht hat. Für die schwer heimgesuchten Bewohner dieser beiden Provinzen wird in ihrem Vaterlande in allen größeren und kleineren Orten gesammelt, um wenigstens einigermaßen dem dringendsten Nothstand noch vor Beginn des Winters abzuhelfen.
- In der Provinz Roviga in Italien hausen die Fluthen entsetzlich. Mehr als 100,000 Menschen sind obdachlos und haben sich auf die Po=Dämme geflüchtet, deren Durchbruch zu fürchten ist.
- Aus Heidelberg wird unterm 18. Sept. von fachmännischer Seite Folgendes geschrieben: Seit gestern tagte in unserer Stadt der Congreß der Augenarzte. Derselbe nahm die in neuester Zeit vielfach angegriffene Schrägschrift und Schiefhaltung des Schreibheftes gegenüber der von anderer Seite empfohlenen Gradschrift in Schutz und zeigte, daß nach physiologischen Grundsätzen die Schrägschrift und Schiefhaltung der Unterlage nicht allein die natürliche, sondern auch für das Auge und der Körperhaltung die zweckmäßigste sei. Es erhob sich kein einziger Vertheidiger der Gradschrift, im Gegentheil vertraten hervorragende Augenärzte wie Professor Laqueur in Straßburg und Professor Marg in Freiburg vollkommen diese Ansicht und unterstützten dieselbe mit weiteren Gründen.
- Einem Ingenieur ist es gelungen, die Wasserkraft des 50 Kilometer von München entfernten Miesbach mittelst Telegraphendrahtes nach dort zu übertragen und auf der Ausstellung Maschinen zu treiben und Lampen zu speisen. Damit ist also die Möglichkeit gegeben, die Kraft der Strömung selbst von ziemlich entfernten Flüssen in einem viel höheren Maße auszunutzen als bisher der Fall gewesen, und z. B. Gebirgsgegenden der Industrie zugänglich zu machen, welche wegen des theuren Kohlentransports jetzt auf reine Handarbeit angewiesen sind, sowie auch vielleicht Handwerker und Arbeiter mit verhältnißmäßig wohlfeiler Betriebskraft zu versehen.
- Mit Militäranwärtern zu besetzen sind vom 1. October an in ganz Deutschland mit Ausnahme der Reichslande: 1) In allen Dienstzweigen und bei allen Behörden, außer bei der Reichskanzlei, dem Auswärtigen Amte, dem Ministerium des Auswärtigen, dem Chiffrirbüreau, den Gesandtschaften und Consulaten: die Stellen im Kanzleidienst, einschließlich der der Lohnschreiber, soweit deren Inhabern lediglich die Besorgung des Schreibwerks (Abschreiben. Mundiren, Collationiren) und der mit demselben zusammenhängenden Dienstvorrichtungen obliegt. 2) In allen Dienstzweigen und bei allen Behörden, außer bei den Gesandtschaften und Consulaten: sämmtliche Stellen, deren Obliegenheiten wesentlich in mechanischen Dienstleistungen bestehen und keine technischen Kenntnisse erfordern. - Insbesondere mit Spannung sehen die nicht etatsmäßig angestellten Beamten der Eisenbahnen den Wirkungen dieser Maßregel entgegen. Solcher Beamten sind Legion und wenn dieselben allesammt durch Militäranwärter aus ihren Stellen verdrängt werden sollten, so würden voraussichtlich sehr viele von ihnen in eine nicht geringe Bedrängniß gerathen.
- Ein ziemlich kräftig ausgebildetes Nordlicht überspannte am Montag Abend von 7 1/2 Uhr ab den nördlichen Himmel. Ueber dunklen Wolkengebilden leuchtete ein breiter heller Schein auf, der zuweilen einen leichten rosa Anhauch erhielt, und große weiße Lichtwolken tauchten bald hier, bald da am Zenith auf. In seiner höchsten Ausbildung zeigte das Nordlicht die charakteristischen, abwechselnd dunklen und hellen, fächerartigen Strahlenbalken. Frühe Nordlichter gelten bekanntlich als Anzeichen eines früh eintretenden Winters.
- Auf dem Mississippi ist der Dampfer Robert Lee durch eine Feuersbrunst zerstört worden und mit sehr vielen Reisenden untergegangen.
- Das Schwurgericht in Berlin hat den Kutscher Conrad wegen des Mordes seiner Ehefrau und seiner 4 Kinder zum Tode und zum dauernden Verlust der Ehrenrechte und dessen Geliebte Diebetz wegen wissentlichen Meineides zu 6monatlichem Gefängniß verurteilt.
- In Rom ist eine Zeitung zur Wiedererlangung der päpstlichen souveränen Unabhängigkeit gegründet worden.
- Lieutenant Bodo v. Glümer war der schönste Mann im sächsischen Heere. Da kam 1849 der Maiaufstand und der blutjunge, feurige Offizier betheiligte sich an ihm, wurde gefangen, zum Tode verurtheilt und zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe in Waldheim "begnadigt". Nach vielen Jahren entlassen, ließ er sich in Hamburg nieder, wurde bald ausgewiesen, ging nach Mexiko und brachte es bis zum Ingenieur=Oberst. Auf einer Reise nach New=York lernte er auf dem Schiffe eine der schönsten und reichsten Mexikanerinnen, Donna de Orviedo, kennen, sie verliebten sich in einander und am 6. September fand die Trauung des 56jährigen Mannes mit der Mexikanerin statt.
- Aus Steglitz und Umgegend zogen in dichtem Schwarm die Schwalben aus. Auf eine Schwalbe stießen alle andern Schwalben mit Geschrei ein und stießen sie aus; denn sie war eine weiße Schwalbe. Zerzaust und halb verhungert ließ sie sich auf einem Dach nieder und schnappte nach Fliegen etc. So haltens die Schwalben und die Leute: Niemand darf anders sein als die andern.
- Auf dem Münchener Octoberfest, das trotz ungünstigen Wetters stark besucht war, spielten wiederum die bürgerlich=bäuerlichen Preisrennen und der am Spieß gebratene Riesenochse die Hauptrolle. Die Preise waren sehr ansehnlich von 800 bis 100 Mark herunter und der Festochs wog nahezu 6 Centner.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Herrnburg sub Nr. 10 belegene Büdnerstelle des Joachim Retelsdorf daselbst wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termine der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg den 3. October 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Herrnburg sub Nr. 10a belegene Büdnerstelle des Joachim Retelsdorf daselbst wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termine der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg den 3. October 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Hiedurch ersuche ich alle diejenigen, die noch Forderungen an mich zu machen haben, solche ihr Forderungen innerhalb 14 Tagen bei dem Hauswirth Hans Jochen Holst zu Carlow anzumelden, zugleich wollen Alle, die mir noch Schulden, ihre Schuld binnen gleicher Frist ebenfalls beim Hauswirth Hans Jochen Holst zu Carlow berichtigen.
Carlow den 5. October 1882.

Schulze Holst.       


Ich erkläre hiemit, daß ich den Schmiedemeister Kindt hieselbst als einen ehrlichen und zuverlässigen Menschen kenne und ist es mir daher leid, daß ich gegen ihn die Worte: "voriges Jahr haben Sie meinen Vater als Betrüger hingestellt, jetzt sind Sie also der Betrüger", gebraucht habe.
Schönberg, den 25. September 1882.

F. Völkner.       


Gänzlicher Ausverkauf
des gesammten                                                    
Tuch= und Manufactur=Waaren=Lagers
zu außergewöhnlich billigen Preisen, wegen Aufgabe des Geschäftes.                          
                                                    Eduard Levissohn
                                                    in Rehna.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 78 Seite 3]

Pferd                                      Pferd
Am Dienstag den 10. d. Mts. treffe ich mit einem großen Transport                                                    
1 1/2= und 2 1/2jährige
Ditmarscher Füllen
in Carlow zum Verkauf ein.                                                    
                                                    E. Ehrich.       


Vom 10. d. Mts. stehen              
1 1/2jährige Füllen
bei mir zum Verkauf.                                                    
                                                    Carl Vock.


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Niederlage in Schönberg beim Bäckermeister
Wolgast Siemzerstraße.


Aus der

Lübecker Dampf=Brod=Fabrik
halte ich von heute an                          
Fein= und Grob=Brod
und bitte um geneigten Zuspruch.                          
Herrnburg.                                                     Johannes Hintze.


Gesucht
wird in der Holländerei zu Torrisdorf zu sofort ein Knecht der melken kann.                                                    


Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich den Schönberger Markt mit einer sehr großen Auswahl

Schuhwaaren
für Herren, Damen und Kinder
besuchen werde.                                                    

Mein Stand ist vor der Apotheke.
                              Hochachtungsvoll
                                                    J. Schleuß, Lübeck.


Guten
weisen und rothen Kopfkohl
hat zu verkaufen                          
Carlow.                                                     W. Creutzfeldt.


Wohnungs=Veränderung.
Seit Michaelis d. J. wohne ich nicht mehr beim Webermeister Lüth, sondern beim Bäckermeister Dettmannn in der Siemzerstraße Nr. 85.

Schönberg.                                                     H. Fanselow.
                                                                      Schneidermeister.


Wohnungs=Veränderung.

Von Michaelis d. J. an wohne ich nicht mehr beim Kaufmann Maaß sondern beim Uhrmacher Hagemeister in der Siemzerstraße Nr. 100.

Schönberg.                                                     Ch. Mess,
                                                                       Kupferschmiedmeister.


Wohnungs=Veränderung.

Meinen geehrten Kunden Schönbergs und der Umgegend mache ich die ergebene Anzeige, daß ich jetzt bei der Wwe. Renzow Siemzerstraße Nr. 184 wohne.

J. Lohse, Damenschneider.       


Sehr selten in deutscher Sprache
Das 6te und 7te Buch Mosis,
das ist Mosis magische Geisterkunst, das Geheimniß aller Geheimnisse. Wort= und bildgetreu nach einer alten Handschrift mit 23 Kupfertafeln sammt einem wichtigen Anhange, nur 6 Mark.
Das 7 mal versiegelte Buch
der größten Geheimnisse oder magisch sympathetischer Hausschatz in bewährten Mitteln zur Erreichung der verschiedenartigsten Zwecke (sehr selten) nur 3 Mark.
Albertus-Magnus
bewährte und approbirte sympathetische und natürliche
Egyptische Geheimnisse,
bis dahin im Verborgenen geblieben und jetzt zum besten der Menschheit gedruckt. Viele tausende Sympatiemittel für Städter und Landleute enthaltend 4 Theile, nur 4 Mark.
Obige 3 Werke liefere ich zusammen genommen statt 13 Mark für nur 8 Mark zoll= und steuerfrei gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages und wende man sich nur direct an die

Exportbuchhandlung von
Rudolph Elias.
Hamburg,
erste Marienstraße Nr 3.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 78 Seite 4]

Mecklenburgische Bank. Schwerin i. M.

Die Bank vergütet für fest verzinsliche Einlagen gegen ihre Bankschuldverschreibungen und Sparbücher auf halbjährliche jederzeit auszuübende Kündigung oder auf mindestens sechs Monate fest 4 % p. a.
auf vierteljährliche ebensolche Kündigung oder auf mindestens drei Monate fest 3 1/2 % p. a.
auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 % p. a.
auf tägliche Kündigung und im Baar-Conto-Corrent 3 % p. a.
Die Zinsen werden bei den auf Kündigung stehenden Capitalien am 1. Januar und 1. Juli fällig, und nach Fälligkeit jederzeit, die Julizinsen auch schon im Johannistermin gezahlt.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit zum Zinssatze von z. Zt. 5 1/2 % p. a. und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze zu z. Zt. 5%.

Die Direction.


Jürgensen & Robschuld,
Lübeck, Breitestraße 959.
Vollständiges Magazin von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.


Mecklenburgische Bank,
Schwerin i. M.

Status per ultimo September 1882.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Die Direction.
Steiner.           Frels.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt; ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Wilh. Schrep.       


Einsetzen künstlicher Zähne,
Reinhard, Kalter Damm 4.
Zu sprechen Mittwoch von 2 bis 8 Uhr und Donnerstag von früh bis 9 Uhr.


Tesch's Restauration.
An den Markttagen:
Krebssuppe,
kalte und warme Speisen
à la Carte,
wozu freundlichst einladet                          
                                                    F. Tesch.


Köster's Hotel.
Am Markttage:
Große Tanzmusik
à Tanz 10 Pfennig (Mecklenburg).


Theater-Anzeige.
Mittwoch den 11. October:
Der Veilchenfresser.
Lustspiel in 4 Acten von G. von Moser.
                                                    W. Schuldt, Director.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 9. October 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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