No. 74
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. September
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 74 Seite 1]

Eine Erinnerung aus 1870.

Darüber daß die Herren Franzosen auch nicht einen guten Bissen verachten, gestatte ich mir folgendes Beispiel aus meinen Erlebnissen aus dem Feldzuge 1870/71 mitzutheilen.
Wir, die sogenannte Kilometerdivision, hatten vor Weihnachten 1870 eben wieder von Orleans her über Chateaudun und Chartres kommend bei ziemlich rauher Witterung starke Märsche zurückgelegt und legten die frohe Hoffnung, daß wir das liebe Weihnachtsfest in dem uns lieb gewordenen Chartres (mit seinem prächtigen Dome) verleben würden. Aber wie hatte man sich getäuscht! Wir hatten am 23. Decbr. zwar daselbst einen Ruhetag, aber am 24. (Sonntag) früh 8 Uhr, wurde zu unserm Leidwesen zum Weitermarsch angetreten, im Schneegestöber ging es mit klingendem Spiel zur Stadt hinaus in nordwestlicher Richtung auf Dreux zu. Einer fragt den Andern, wo werden wir wohl das schöne Weihnachtsfest verbringen? und richteten dabei wehmütige und sehnsüchtige Blicke in die Heimath. "Es muß doch wieder einmal nicht geheuer sein", sagten wir uns. Es wurde wegen der Kälte den Tag in Mänteln marschirt. In Noel, einem nicht großen freundlichen Dorfe, wurden wir einquartirt. Hier blieben wir bis zum 28. Decbr. liegen, verlebten also auch daselbst Weihnachten. Ehe wir am 27. Decbr. zu dem etwa 2 Kilom. entfernten Kirchdorfe Tremblay befohlenen Gottesdienste marschirten, wurde über das für diesen Tag zu bereitende Mittagsmahl berathen; Geishirt und Adler schlugen Mehlklöße und Sauerbraten" vor und meine Zustimmung sowie die meines alten Freundes Kilian ließ nicht lange auf sich warten. Da aber für diesen Tag blos Speck gefaßt worden war, so mußte Rindfleisch geschafft werden, was zufällig auch nicht schwer hielt, da man es im Wirthshause zu kaufen bekam. Nun fehlte es noch an Mehl und den anderen Zuthaten. Unsere Wirthssleute, nebenbei bemerkt hübsche noch rüstige Bauersleute, Vater, Mutter und Sohn, letzterer ein hübscher, strammer etwa 18-19jähriger Bursche, hatten uns auf Bitten zwar einige Eier, etwas Milch und einen Teller Mehl verabreicht, aber das bischen Mehl konnte nicht reichen, soviel Klöße zu machen, um unsere ausgehungerten Mägen zu befriedigen; es mußte notgedrungen zu einem anderen Mittel gegriffen werden; denn all unsere Vorstellungen können die Leute nicht bewegen, mehr Mehl herauszurücken. Freund Adler (a. Z.) hatte die Zubereitung des Bratens übernommen und war deshalb vom Gottesdienste zurückgeblieben. Er hatte auf alles Bitten zwar auch nicht mehr erreicht, war aber inzwischen dahinter gekommen, wo der Mehlsack stand und (nach unserer Rückkehr von Trembay) wurde eben das äußerste Mittel angewandt, um mehr Mehl zu bekommen; man nannte es damals "requiriren". Die Leute waren dadurch gehässig und böse auf uns geworden, sodaß sie uns z. B. die Entnahme von Wasser aus ihrem Vorrath verweigern wollten. Die Feindseligkeit dauerte aber zu unserer Freude nicht lange; denn auch uns war es lieber, wenn wir mit den Wirthsleuten auf gutem Fuße standen, und sie nicht Ursache hatten, sich über uns zu beklagen. Ich hatte bald den "Kloßteig" hergestellt und nach 20 Min. schon stand das prächtig gerathene Mittagsmahl auf dem Tisch. Ab und zu lugte der mit seinen Eltern die Entreestube bewohnende dicke Hauswirthssohn durch die Thür in die unsere daneben gelegene sog. gute Stube, ob wir uns vielleicht noch einmal über den Mehlsack hermachten, was natürlich nicht der Fall, da unser Bedarf gedeckt war. Nachdem ein jeder von uns seinen ersten Kloß entnommen, machte ich auch unseren Wirthsleuten eine Probe von unserem Mahle auf einem Teller zurecht, bestehend in einem Kloße, etwas Sauce und Fleisch und reichte ihnen denselben, was sie mit bewundernder Miene entgegennahmen. Kurze Zeit darauf bringt der Bursche den Teller wieder hinein, eine zweite Auflage verlangend, welchem Verlangen zu unserem Bedauern nicht stattgeben werden konnte, da wir bereits über'm zweiten saßen und auf den Mann nur zwei Klöße berechnet waren. Nun kamen die Alten selber, bewunderten unsere Kochkunst, gaben zu verstehen, daß es ihnen vortrefflich geschmeckt habe und ließen sich die Zubereitung erklären. Die Feindseligkeit war beseitigt und der Friede zwischen uns war vollständig hergestellt. Am nächsten Tag, den 28. Decbr., marschirten wir nach den etwa 20 Kilom. entfernten Villeneux, einem kleinen Städtchen, wo wir trotz schlechter Quartiere die Sylvesternacht in der heitersten Stimmung verlebten, die strapazenreichen Tage vor Le Mans nicht ahnend.


Politische Rundschau.

Kaiser Wilhelm ist mit den königlichen Sachsen sehr zufrieden, mit den Truppen, die in vorzüglichem Stande und vorzüglich ausgebildet sind und mit der Bevölkerung, die ihm einen ausgezeichneten, wahrhaft herzlichen Empfang bereitet hat. Im Königsschlosse in Dresden wurde bei der Galatafel nur auf Gold und mit goldenen Bestecks gespeist, das "Grüne Gewölbe" hatte seine kostbarsten Schätze zum Schmuck der Tafel geliefert. Der Kaiser brachte ein Hoch aus "auf das Blühen und Gedeihen des Hauses Wettin."
Die neue Berliner städtische Anleihe von 45 Millionen M. = 45 M. auf den Kopf der Bevölkerung, soll die Mittel zur Fortführung der Kanalisation, zu Bauten bei den jetzt so elendes Wasser liefernden Wasserwerken, zu Brückenbauten, Bau eines neuen Krankenhauses, eines Hospitals, einer Siechenanstalt, Entschädigung an die Besitzer von Schlachthäusern, Vollendung des Centralviehhofs bieten und hat die Allerhöchste Genehmigung erhalten.
In Wilhelmshaven ist dem Prinzen Admiral Adalbert ein Denkmal errichtet worden.
Rußland. Das Kaiserpaar ist mit seinen Kindern am 19. d. M. nach Moskau zur Krönung abgereist. Der Tag derselben ist noch nicht bekannt, gilt aber als sehr nahe bevorstehend, da auch die Hofkapelle Befehl erhalten hat, nach Moskau abzureisen.
Die Norweger gehören zu Schweden, sind aber nicht gut schwedisch und halten nicht hinter dem Berge. Als neulich König Oskar Manöver in Norwegen hielt, rief ein großer, starker Mann in dem Augenblicke, als der König an ihm vorüberritt,

[ => Original lesen: 1882 Nr. 74 Seite 2]

mit lauter Stimme und drohender Geberde: Nieder mit dem König! - Der König tritt sogleich auf ihn zu und fragte, was er gegen ihn habe, der verblüffte Mann schwieg; als er aber von Stöcken, Regenschirmen und Fäusten bedroht wurde, rief er: Es lebe der König!


Vor einigen Tagen hat die Eröffnung der Edison'schen elektrischen Beleuchtung eines ganzen Stadtviertels in New=York stattgefunden. In der ersten Nacht waren etwa hundert Gebäude mit je 3 bis es 100 Lampen erleuchtet und sollen die Arbeiten so gefördert werden, daß täglich 10 bis 20 weitere Gebäude in das System hineingezogen werden. Die Abonnenten zahlen gleichen Preis wie seither für das Gas und können die Lampen nach Belieben Tag und Nacht brennen lassen. Die Anerkennung der Vorzüge des elektrischen Lichtes ist laut und ungetheilt. Eines der ersten New=Yorker Blätter äußert sich darüber: Das Licht ist glänzender als Gas und hundertfach beständiger. 27 Lampen in unseren Redactionssälen und 25 in den übrigen Lokalitäten beleuchten die Räume taghell, ohne jeden unangenehmen Reflex. Wir haben vier Stunden unter dem Licht gearbeitet, ohne zu bemerken, daß es ein künstliches war. Es ist sanft, dem Auge angenehm, flackert nicht und entwickelt keine Hitze. Es wurde von Leuten erprobt, deren Augen durch Jahre lange Nachtarbeiten angegriffen sind, und welche die guten und schlechten Zeiten des Lichts beurtheilen können, und Alle lobten einstimmig das Edisonslicht, besonders in Vergleichung mit dem Gas.
- Löblicher Weise hat die Illustrirte Zeitung in Leipzig einen ansehnlichen Theil ihrer Nummer 2046 dem 50jährigen Jubiläum der Gustav=Adolf=Stiftung und der Erinnerung an die Schlacht von Lützen in Wort und Bild gewidmet. Die erste Seite zeigt die Heerführer der Schlacht, den König Gustav Adolf, und den Herzog Bernhard von Weimar auf protestantischer Seite, den Wallenstein, Pappenheim und Piccolomini auf katholischer Seite; ein zweites großes Bild zeigt den Tod Gustav Adolfs in der Schlacht; ein drittes die Stadt Lützen, wie sie 1632 aussah, den Plan der Schlacht, das Gustav-Adolfs Denkmal mit dem Schwedenstein und das Koller G.=A., das er in der Schlacht getragen. Auch der Schimmel, der dem König bei der Belagerung von Ingolstadt unter dem Leibe erschossen wurde und ausgestopft noch heute zu sehen ist, obgleich vielgerupft an Mähne und Schwanz, ist nicht vergessen. Auf besonderem Blatte sind die protestantischen Kirchen in österreichischen Bädern und Kurorten, in Innsbruck, Ischl, Karlsbad, Marienbad, Franzensbad, Teplitz, Johannisbad, Naßwald und Vößlau abgebildet, sie verdanken der Gustav=Adolf=Stiftung zum großen Theile ihre Entstehung.
- Hofprediger Fromme! aus Berlin sagte in seiner Rede an dem Schwedensteine bei Lützen: "Es gibt klingende Steine wie jener Stein auf Rhodos, der klingt, wenn ihn der Morgenstrahl trifft. Hier dieser Schwedenstein ist ein solcher klingender und singender Stein, der, 200 Jahre lang stumm liegend, durch den Morgenstrahl der Liebe getroffen, zu singen und klingen anfängt; er singt erstens von des Helden Tod, zweitens von der Brudernoth, drittens von der Liebe Morgenroth, viertens von dem starken Herrn und Gott." 10,000 Zuhörer lohnten ihm für dies schöne Wort mit ihrem Beifall.
- Es ist eine alte Beobachtung, daß verfärbter Stoff die Sonnenwärme in ungleichem Grade aufnimmt. Man hat daraus also die Nutzanwendung zu ziehen, daß man bei hoher Temperatur helle Kleider und Strohhüte, bei niedriger Temperatur dunkle Kleider trägt. Trotzdem wird gegen diese hygienische Regel viel gesündigt, wohl aus dem einfachen Grunde weil die Wirkung der Farbe allzusehr unterschätzt, vielleicht höchstens auf wenige Grade angeschlagen wird. Folgende von der "Neuen Züricher Zeitung" mitgetheilte Beobachtung dürfte Manchen eines besseren belehren. Bringt man zwei Thermometer im Freien an die Sonne und deckt über das eine einen Papierhut, der außen schwarz angestrichen ist, so zeigt sich nach kurzer Zeit ein bedeutender Wärmeunterschied; aber nicht das Thermometer, dessen Metallkugel von den Sonnenstrahlen direkt getroffen ist, sondern das im Schatten unter dem Hut befindliche steht höher. Am 13. Juli Mittags zeigte bei der Ausführung des Experiments dasjenige an der Sonne 27 Grad Celsius, das andere 46 Grad; somit war die Luft im Hute um 19 Grad wärmer als die äußere. Am 19. Juli Mittags 2 Uhr waren 29,5 Grad an der Sonne und 51,5 Grad unter dem Hute zu beobachten; ja am gleichen Tage, nachdem die breitere Seite des Hutes der Sonne zugekehrt worden, stand um halb 4 Uhr das erste Thermometer auf 28,5 Grad, das andere stieg aber auf 54 Grad, es betrug diesmal der Unterschied also mehr als 25 Grad. Berücksichtigt man, daß bei obigem Versuch die Wärme durch zwei zusammengeklebte Bogen Zeichnungspapier dringen mußte, und daß unter einem weißen Papierhute das Thermometer fast einen Grad tiefer steht, als an der Sonne, so läßt sich ermessen, wie viel rascher an der Sonnenhitze bei einer schwarzen Kopfbedeckung der Schweiß hervortreten und in wie großer Menge er verdunsten muß, wenn die Blutwärme von 37 Grad beibehalten werden soll.


Anzeigen.

Zur Publication des von den Arbeitsmann Hans Hinrich Heitmann'schen Eheleuten zu Mannhagen vor dem früheren Großherzoglichen Justiz=Amte zu Schönberg unterm 7. Juli 1863 errichteten Testaments steht Termin auf

Sonnabend, den 30. September 1882,
Vormittags 10 Uhr,

vor den unterzeichneten Amtsgerichte an, zu welchem sämmtliche Erbinteressen hiedurch geladen werden.
Schönberg, den 31. August 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.       


Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann J. C. Bunge zu Lübeck - vertreten durch den Rechtsanwalt Kindler zu Schönberg, klagt gegen den Büdner und Bäcker J. Krellenberg, früher in Carlow, jetzt unbekannten Aufenthaltsort, wegen Forderung von 224 M. 35 Pfennig (Mecklenburg) für aus seinem Geschäfte gelieferte und empfangene Waaren mit dem Antrage, den Beklagten kostenpflichtig zur Zahlung von 224 M. 35 Pfennig (Mecklenburg)., nebst Zinsen zu 5 % seit dem 23. August 1882 laufend, auch mit den bisherigen Kosten von 2,40 M. und den ferneren Kosten zu verurtheilen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Großherzogliche Amtsgericht zu Schönberg auf

Dienstag den 14. November 1882
Vormittags 11 1/2 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Schönberg, den 19. September 1882.

H. Diederich,
Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.


Am Donnerstag den 28. d. Mts. von Vormittags 9 1/2 Uhr an sollen im Gastwirt Boye'schen Locale in Schönberg

Betten und Leinenzeug, Flachs, flächsen und heeden Bolzenleinen, und wollene Zeuge, Männer= und Frauen=Kleidungsstücke, Haus= und Küchengeräth als 1 Sopha, Spiegel, Tische, Stühle, 1 großer Kleiderschrank, 2 Uhren, 1 Wiege, 1 Nähtisch und Kessel; ferner ein Klavier, sowie auch eine gute Häcksellade, Kornrommel u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Schönberg, 21. September 1882.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Besten Blaustein
                          empfiehlt
Carlow.                                                     J. Rieckhoff.


Gesucht zu Michaelis

ein gewandter Hausknecht, sowie ein ordentliches Dienstmädchen.

Schönberg i. M.                                                     W. Maass.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 74 Seite 3]

Auction.

Am Sonntag den 24. September Nachmittags 2 Uhr sollen wegzugshalber beim Gastwirth Eckmann zu Carlow an Mobilen

1 Kleiderschrank, 1 kleiner Schrank, 2 eichene Laden, 1 Bord, 1 Schnitzelbank, Spinnrad, Bänke und Arbeitsgeräthschaften u. s. w.
öffentlich meistbietend verkauft werden.
Carlow, den 17. September 1882.

J. Meiburg.


Am Dienstag den 3. October sollen auf der Pfaffenmühle, Baek bei Ratzeburg, öffentlich meistbietend verkauft werden:

3 Kühe, 1 Wagen, 1 Schlitten, 1 Sielgeschirr, ca. 30 Meter Brennholz, div. Nutzholz ein Steintrog, 1 Reißer und andere Ackergeräthschaften, 1 Hobelbank, div. Handwerkszeug, mehrere gebrauchte Mühlsteine, 1 Kükenkorb, div. Leitern, 1 Plättofen. Schränke, Betten und Bettstellen, Sopha, Tische, Stühle, sowie allerhand sonstiges Haus= und Wirthschaftsgeräth.


Anzeige.

Einem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mein Uhrmacher=Geschäft, welches ich von Frau H. Dahnke übernommen habe, zu Michaelis

Siemzerstraße Nr. 191

verlegen werde, jetzt befindet sich mein Geschäft wie bisher Siemzerstraße Nr. 193. Es bittet um gütigen Zuspruch
Schönberg den 15. September 1882.

H. Schlüter,       
Uhrmacher.         


Am Dienstag den 26. d. Mts. steht mein Transport

1 1/2 jähriger Füllen

hier zum Verkauf, wozu Kaufliebhaber freundlichst einladet

B. Schleuss.       


Allen Freunden und Bekannten, welche uns durch ihre Ehrenbezeugungen, Gratulationen und Glückwünsche zum Tage unserer silbernen Hochzeit erfreut haben, sagen wir hierdurch unseren innigsten Dank.

J. Ladendorf u. Frau              
geb. Hagen.       


Ende dieses Monats erwarte ich noch einige Ladungen

bester Westphälischer Steinkohlen, u. bester böhmischer Salonkohlen,

die ich ab Bahnhof zu liefern billigstens empfehle.

Aug. Spehr.       


Feine gelbe Eßkartoffeln,
feine Dabersche Eßkartoffeln
per October zu liefern.
Um recht frühzeitige Aufträge bittet                          
                                                    Aug. Spehr.


Hausverkauf.

In Ratzeburg ist das in der Langenbrückerstraße (beste Geschäftsstraße) belegene Wohnhaus mit Nebengebäuden, den Erben des weil. Tischlermeister Rumpf gehörig zu verkaufen und Michaelis a. c. oder Ostern a. f. zu übernehmen.
Das Haus ist ca. 12 M. lang und 22 M. tief. Der anliegende Speicher ist ca. 25 M. lang und 6 M. tief. Beide Gebäude haben Stockwerke; außerdem sind Nebengebäude, Hofplatz und Garten dabei. Brandkassenwerth 15,000 M. Die Gebäude eignen sich zu jedem geschäftlichen Betriebe, besonders ist die Weiterführung der seit ca. 80 Jahren bestehenden Tischlerei und Mobilienhandlung, welch letztere jetzt am Platze garnicht besteht, eine sichere Erwerbsquelle.
Behufs Auskunft beliebe man sich an den Nachlaßverwalter, Kaufmann

Moritz Stein in Ratzeburg

zu wenden, in dessen Hause auch die Abhaltung des Verkaufstermin am

Freitag, den 29. September d. J.,
Vormittags 11 1/2 Uhr,

stattfindet.
Zu dem Nachlaß gehört auch eine auf dem Stadtfelde belegene Koppel, 15 Morgen 34 []Rth. groß, die einen jährlichen Ertrag von 336 M. liefert. Beide Theile kommen einzeln, wie geschlossen zum Aufgebot und erfolgt der Zuschlag bei annehmbarem Bot sofort.


"Deutsches Volksblatt"
betitelt sich die
wöchentlich 6 mal erscheinende
billigste Berliner Zeitung,

deren Lectüre nach Form und Inhalt für alle Diejenigen am geeignetsten sein dürfte, die weder täglich mehrere Stunden Zeit zum Lesen haben, noch 3 und mehr Mark allein für größere Zeitung ausgeben wollen.

Das
"Deutsches Volksblatt"
    bringt in täglich 1 1/2 Bogen populär geschriebene Leitartikel, politische Tagesübersicht, Journalrevue (Auszug aus den bedeutendsten Zeitungen aller Parteischattirungen), Berliner Localnachrichten, Provinzialnachrichten, Gerichtszeitung, Vermischtes, die preuß. und sächsischen Lotterielisten vollständig, die Berichte der Fonds= und Getreidebörsen.

Durch die Gratisbeilage "Das Sonntagsblatt" wird auch für die Familie hinreichender Unterhaltungsstoff geliefert, und verweisen wir namentlich alle Freunde des Humors auf den vermischten Theil dieses Beiblattes.
Der Preis des "Deutschen Volksblattes" incl. Gratisbeilage beträgt für ein Vierteljahr nur

1 M. 50 Pf.     und ist bei weitem der billigste von allen Berliner Zeitungen. Auch der Insertionspreis von nur 15 Pf. pro Petitzeile ist bedeutend (50-100 %) niedriger wie der aller übrigen Berliner Zeitungen.

Man abonnirt bei allen Postanstalten und bitten wir möglichst bald zu bestellen.

                          Hochachtungsvoll
                          Die Expedition: Berlin W., Friedrichstr. 178.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 74 Seite 4]

Meinen werthen Kunden und dem gehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mein

Leinen-, Weiß= und Holländ. Waaren-, Wollgarn= und Wollwaaren=Geschäft
von Lübeck, Holstenstraße 299, nach
Lübeck, Kohlmarkt 272,
verlegt habe und daselbst mit meinem Bruder Heinrich Barg. unter der Firma:
Gebrüder Barg
außer den bis jetzt geführten Artikeln ein gut assortirtes Lager von             
Tuch, Buckskin= und Manufactur=Waaaren,
sowie Damen=Confection.
unterhalten werde.                         

Für das mir bisher geschenkte Vertrauen bestens dankend, bitte ich dasselbe auch dem neuen Unternehmen erhalten zu wollen.

                          Hochachtungsvoll
                                                    Johannes Barg.


Hängelampe      

Zur bevorstehenden Herbst=Saison empfehle ich mein mit allen Neuheiten versehenes

Lampen-Lager,
sowie
Stall= und Wagen=Laternen.

Hochachtungsvoll und ergebenst

W. Wieschendorf,
Klempner.

Hängelampen mit Zug von 10 M an.


Am Freitag den 22. d. M.
Erlanger Bier vom Faß.
Anstich Abends 7 Uhr.
Hierzu ladet freundlichst ein                          
                                                    N. Nehls.


Wohnungs=Veränderung.

Von jetzt an wohne ich in unserm neuen Hause, Siemzerstraße Nr. 182.

                                                    Ergebenst
                                                    Louise Sievers, Hebamme.
Schönberg den 22. September 1882.                          


Ein ordentliches Dienstmädchen (in Stelle eines sich verheirathenden) wird gesucht zum 1. November d. J. von

                                                    Franz Westphahl,
                                                    Fischräucherei, Schlutup.


Allgem. Gesellen-Krankenkasse.
Am Sonntag den 1. October cr.,
von Nachmittags 3-5 Uhr

im Lokale des Herrn Gastwirth Krüger hieselbst, Einzahlung des vierteljährigen Beitrages von Michaelis bis Neujahr.
Schönberg im September 1882.

Der Vorstand.       


Emil Retzow
Henriette Frentz
Verlobte.
Grevesmühlen.                                                     Menzendorf.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 24. September.

Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
     Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 21. September 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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