No. 73
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. September
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 73 Seite 1]

Bekanntmachung.

     Auf die laut meiner Bekanntmachung vom 30. August am 26. d. M. zu eröffnende ordentliche Quartalsession des Schwurgerichts beim Großherzoglichen Landgerichte zu Güstrow wird noch eine außerordentliche Session folgen, für welche ich den 9. October als Eröffnungstag bestimmt habe.
      Rostock, den 14. September 1882.

Der Präsident des Großherzoglichen Ober=Landes=Gerichts.
Dr. Budde.


     Zu den nachstehend verzeichneten Märkten im Herzogtum Lauenburg, nämlich:

1. dem am Dienstag nach Michaelis, dem 3. October cr. Statt findenden Vieh= und Pferdemarkt in Schwarzenbeck,
2. dem am Donnerstag in der vollen Woche nach Michaelis, dem 5. October cr. Statt findenden Vieh= und Pferdemarkt in Lauenburg,
3. dem am Montage nach Simon-Judae, dem 30. October cr. Statt findenden Vieh= und Pferdemarkt daselbst,
4. dem am Dienstag nach dem zweiten Sonntag nach Michaelis, dem 10. October cr. Statt findenden Vieh= und Pferdemarkt in Büchen,
5. dem am Mittwoch nach Gallus, dem 18. October cr. Statt findenden Vieh= und Pferdemarkt in Mölln und
6. dem am zweiten Mittwoch nach Gallus, dem 25. October cr. Statt findenden Vieh= und Pferdemarkt in Ratzeburg,
ist nach einer hierher gelangten Mittheilung des Königlichen Landrathsamtes zu Ratzeburg wegen der im dortigen Kreise verbreiteten Rotzkrankheit unter den Pferden, für dieses Jahr der Zutritt von Pferden verboten, was hierdurch zur allgemeinen Kenntniß und Nachachtung gebracht wird.
           Schönberg, den 10. September 1882.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


    Nr. 20 des Offic. Anzeigers für das Fürstentum Ratzeburg enthält in der
            II. Abtheilung.
      Bekanntmachung, betreffend die Erledigung von Anfragen des kaiserlichen statistischen Amtes zwecks Richtigstellung beziehungsweise Ergänzung des berufsstatistischen Urmaterials.
          &III. Abtheilung.
      Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben den Oberjägermeister und Kammerpräsidenten, Kammerherrn von Voß hieselbst in Veranlassung seines 50jährigen Dienstjubiläums zu Allerhöchst Ihrem Ober=Kammerherrn zu ernennen geruht.
          Neustrelitz, den 12. August 1882.


Politische Rundschau.

Vom 14. bis 20. ds. wird das Königreich Sachsen den Kaiser gelegentlich der Manöver des sächsischen Armeecorps (Nr. 12) auf seinem Boden sehen. Nach seinem Programm ist am 14. festlicher Empfang, am 15. Parade des Armeecorps (22,000 Mann) bei Merzendorf, am 16. Manöver bei Riesa, der 17. ist der Stadt Dresden gewidmet, vom 18. bis 20. Feldmanöver der beiden Divisionen gegen einander, südlich von Riesa, worauf die Rückkehr des Kaisers nach Berlin erfolgt.
Egypten. Der Stern Arabis ist erloschen, seine Armee ist von den Engländern geschlagen und zersprengt, er selbst ist als Gefangener den Engländern in die Hände gefallen und damit ist der Krieg der Engländer in Egypten beendet. Auch Kairo ist von den Engländern besetzt und damit der dortigen Bevölkerung, welche für diese Stadt ein gleiches Schicksal, wie es Alexandrien ereilt, befürchteten, eine Angst vom Herzen genommen. Arabi ist, von einem seiner eigenen Offiziere verwundet, in Kairo von dem dortigen Polizeipräfecten verhaftet, was die Engländer mit ihm anfangen, steht dahin. Nach der Kölner Zeitung wird die Entwaffnung von Kafr=Dowar erst Sonntag stattfinden, so zwar, daß die Egypter vor den Englischen in Galaparade aufgezogenen Truppen vorbeidefiliren, die Waffen, Uniformen und militärische Abzeichen ablegen und heimwärts entlassen werden. Ueberhaupt soll der Schlußact des Krieges möglichst pompös ausgestattet werden, um einen dauernden Eindruck zu hinterlassen. Daher wird wahrscheinlich ein Triumphzug in Kairo und darauf eine strenge Aburtheilung der "Rebellen" statthaben, sobald der Khedive und Malet in Kairo angekommen. Arabi und zehn "Rädelsführer" sollen hingerichtet, hundert Andere gelinder bestraft werden.


Auf dem 16. deutschen Juristentag kam auch die Frage zur Verhandlung, ob das Recht auf Lebensversicherungssummen zum Nachlaß des Versicherten gehören solle. Die Antwort lautete dahin, daß die Versicherungssumme den Nachlaßgläubigern nicht haften solle, wenn dritte Personen im

[ => Original lesen: 1882 Nr. 73 Seite 2]

Versicherungsverträge bestimmt seien. Laute die Versicherung dagegen zu Gunsten der Erben, der Kinder, so sei anzunehmen, die Absicht, den Nachlaßgläubigern die Versicherungssumme zu Gunsten der Bedachten zu entziehen, habe nicht vorgelegen.
- Nach einer von der Staatsanwaltschaft zu Freiburg im Breisgau an die Reichs=Telegraphenbehörde gelangten Mittheilung ist die anfangs in einigen Blättern ausgesprochene Vermuthung, daß das beklagenswerte Eisenbahnunglück zu Hugstetten durch den Einsturz einer Telegraphenstange verursacht worden sei, durch das Ergebniß der Untersuchung vollständig widerlegt.
- Ueber 59 Todten des Hugstetter Eisenbahnunglücks, welche wir in einer Liste namhaft gemacht finden, hatten 41 schwere Kopfverletzungen (wobei zahlreiche Fälle mit Bein= und Armbrüchen), 4 mit Bruch des Halswirbels, 2 mit Bruch des Halswirbels und schwerer Kopfverletzung und 12 sonstige.
- Das Gehör der Kinder. Der Dr. med. Weil in Stuttgart hat im Laufe der letzten Jahre 4500 Schulkinder auf ihr Gehör untersucht, und zwar Knaben und Mädchen aller Stände. Die Ergebnisse dieser Untersuchung lassen sich in folgende Punkte zusammenfassen: 1) Das wohlgebildete Ohr hört auf 20 bis 25 Meter Entfernung Flüstersprache mittlerer Stärke bei genügende Ruhe in der Umgebung. 2) Die Gehörstörungen sind ungemein verbreitet; in den Volksschulen hörten bis zu 30 Prozent der Kinder auf einem der beiden Ohren mangelhaft; nicht ausreichend hörte ferner noch ein größerer Prozentsatz. 3) Die Kinder von wohlhabenden Familien bieten bessere Verhältnisse, als die Kinder armer Eltern. 4) Der Prozentsatz der Gehörstörungen steigt mit dem Alter. 5) Die Landschulen bieten vergleichsweise gute Verhältnisse. Die meisten von den Erkrankten waren nie in Behandlung gewesen, viele hatten gar keine Ahnung von ihrem Leiden; nicht wenige waren für unaufmerksam gehalten und danach behandelt worden. Daher sollte jedes unaufmerksam erscheinende Kind auf sein Gehör untersucht werden.
- Die Schloßkirche in Wittenberg dürfte wohl die bekannteste und berühmteste Kirche der evangelischen Christenheit sein. Sie ist es durch Luthers kühne Mannesthat geworden. Seit Luther aber hat sich das Gotteshaus durch wiederholte Kriegsnoth, Brand und Bombardement so verändert, daß sein Zustand kein der Bedeutung des Hauses mehr würdiger ist. Die Kirche hat weder Thurm noch ein Geläut; ihr einziger Schmuck sind die Bronzethüren mit den 95 Sätzen Luther's, die der kunstsinnige König Friedrich Wilhelm IV. mit einem Kostenaufwande von 12000 Thlr. herstellen ließ und der Kirche im Jahre 1858 schenkte. Ihr Ruhm und ihr Stolz besteht außer der Erinnerung an die Reformation in den Gräbern der beiden Reformatoren Luther und Melanchton, die sich im Schiff der Kirche befinden. Die Regierung hat die Nothwendigkeit einer gründlichen Restauration der Kirche längst eingesehen, mußte aber das Project, das durch den Königl. Baurath de Rége auf 180,000 Thaler veranschlagt ist, fallen lassen, da das Abgeordnetenhaus nicht einmal 600 Thaler für die nothwendigsten Reparaturen, viel weniger die Summe zur vollständigen Restauration bewilligen wollte. Nun hat der städtische Verein in Wittenberg sich der Sache angenommen und wird den Magistrat ersuchen, durch einen öffentlichen Aufruf die ganze evangelische Christenheit für die Wiederherstellung der Wittenberger Schloßkirche zu erwärmen, sie zur Beisteuer zu den Baukosten anzugeben, um im Wege der internationalen Sammlung, das Gotteshaus, die Geburtsstätte der Reformation, wieder in der Gestalt aufzurichten, die sie zur Zeit Luthers hatte. Man will mit dieser Sammlung zugleich den evangelischen Christen Gelegenheit geben, den 400sten Geburtstag Luther's (10. November 1883) würdig zu feiern.
- Auf den Philippinen (spanische Besitzung in Ostasien) wüthet die Cholera. In der zweiten Hälfte August sollen 16000 Menschen der Krankheit zum Opfer gefallen sein.
- Am 16. ds. ist in München die internationale Elektricitäts=Ausstellung eröffnet worden. Sie dauert bis zum 15. October.
- In Deutschland sind von 1875 bis 1880 2,506,689 Menschen mehr geworden, das macht aufs Jahr über 501,000 und auf den Tag gegen 1400. In Frankreich betrug die Vermehrung in 5 Jahren blos 766,260 in 1 Jahr also etwas über 153,000, in 1 Tag 420.
- Mittel gegen das Schimmeln der Käse. Dr. A. Kurz in Werningerode empfiehlt in der "Milchzeitung" ein bewährtes Mittel gegen das Schimmeln der Käse. Man löscht Aetzkalk, welchen man, nachdem derselbe zerfallen ist, durch ein feines Haarsieb laufen läßt, mit diesem feinen Pulver werden die Käse beim Formen äußerlich eingestäubt. Während der Aetzkalk das Reifen der Käse befördert und erhält, verhütet er absolut jede Schimmelbildung auf denselben ohne auf ihren Geschmack irgend einen Einfluß zu äußern.
- Eine französische Provokation. Aus Hamburg wird als Gegenstück zu der feindseligen Demonstration gegen den Deutschen Turnverein in Paris folgende Episode, die sich am Tage der Sedan=Feier in Hamburg zutrug, mitgetheilt: Am Sedantage waren, wie jedes Jahr, die deutschen Schiffe im Hafen beflaggt. Von den zahlreichen Schiffen, fremder Nationalität, welche fortwährend daselbst zu finden sind, betheiligten sich die einen an dieser Feier, während andere keine Notiz davon nahmen, ganz wie es jedem konvenierte. Nur eine in der Nähe des Ufers liegende französische Brigg hatte nicht umhin gekonnt, ihren Chauvinismus dadurch kundzugeben, daß dieselbe eine zerrissene französische National=Flagge zu halben Mast aufgehißt hatte. Nun weiß hier jeder Mensch, daß Flaggen am halben Stock Zeichen der Trauer sind und ebenso, daß eine zerrissene Flagge eine Unhöflichkeit und Beleidigung bedeutet. Allein obgleich die meisten Passanten sich in Witzen über dieses Benehmen des französischen Kapitäns ergingen, so fiel es doch Niemanden ein, irgend etwas gegen denselben zu unternehmen, sondern man begnügte sich über die Demonstration zu lachen. Die Frage liegt aber doch nahe, was wohl bei einer ähnlichen deutschen Demonstration in Frankreich geschehen und wie hoch die nationale Entrüstung der Franzosen über eine solche Beleidigung gestiegen wäre.
- Im Glaspalaste in München wurden am 12. September Telephon=Versuche mit der Uebertragung von Opernmelodien und Sprechversuche angestellt. Man hatte das Vergnügen, die Oper "Die lustigen Weiber von Windsor" und zwar auf dem Umwege von Tutzing zu hören, es klang dies etwas leiser als direct, aber melodiöser. Sowohl das Spiel des Orchesters , wie namentlich der gesangliche Theil, war deutlich hörbar und genußreich. Auch mit dem Collosseum und der Station Tutzing am Starnberger See fanden nicht minder gelunge


Anzeigen.

Zur Ausloosung der Geschworenen, welche für die am 9. October d. J. bei dem hiesigen Landgerichte beginnenden außerordentlichen Sitzungen des Schwurgerichts in die Spruchliste aufzunehmen sind, habe ich auf

Donnerstag den 21. September 1882
Mittags 12 Uhr

eine öffentliche Sitzung des Großherzoglichen Landgerichts in dem Sitzungszimmer der Civilkammer I. anberaumt.
Güstrow, den 15. September 1882.

Der Präsident des Großherzoglich Mecklenburg=Schwerinschen Landgerichts.
von Amsberg.


Zur Publication des von den Arbeitsmann Hans Hinrich Heitmann'schen Eheleuten zu Mannhagen vor dem früheren Großherzoglichen Justiz=Amte zu Schönberg unterm 7. Juli 1863 errichteten Testaments steht Termin auf

Sonnabend, den 30. September 1882,
Vormittags 10 Uhr,

vor den unterzeichneten Amtsgerichte an, zu welchem sämmtliche Erbinteressen hiedurch geladen werden.
Schönberg, den 31. August 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.       


[ => Original lesen: 1882 Nr. 73 Seite 3]

Auction.

Donnerstag 21. September von 9 Uhr an sollen im Pfarrhause zu Schlagsdorf gegen baare Bezahlung meistbietend verkauft werden:

Tische, Stühle, Kommoden, Bettstellen, Sopha's, Schränke, eine Schatulle, Borten, Betten, eine Wasch=, Wring=, Wurststopfmaschine, eine Wanduhr, Teller und sonstiges Geschirr, Küchen= und Gartengeräthschaften u. s. w.


Auction.

Am Sonntag den 24. September Nachmittags 2 Uhr sollen wegzugshalber beim Gastwirth Eckmann zu Carlow an Mobilen

1 Kleiderschrank, 1 kleiner Schrank, 2 eichene Laden, 1 Bord, 1 Schnitzelbank, Spinnrad, Bänke und Arbeitsgeräthschaften u. s. w.
öffentlich meistbietend verkauft werden.
Carlow, den 17. September 1882.

J. Meiburg.


Am Dienstag den 3. October sollen auf der Pfaffenmühle, Baek bei Ratzeburg, öffentlich meistbietend verkauft werden:

3 Kühe, 1 Wagen, 1 Schlitten, 1 Sielgeschirr, ca. 30 Meter Brennholz, div. Nutzholz ein Steintrog, 1 Reißer und andere Ackergeräthschaften, 1 Hobelbank, div. Handwerkszeug, mehrere gebrauchte Mühlsteine, 1 Kükenkorb, div. Leitern, 1 Plättofen. Schränke, Betten und Bettstellen, Sopha, Tische, Stühle, sowie allerhand sonstiges Haus= und Wirthschaftsgeräth.


Anzeige.

Einem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mein Uhrmacher=Geschäft, welches ich von Frau H. Dahnke übernommen habe, zu Michaelis

Siemzerstraße Nr. 191

verlegen werde, jetzt befindet sich mein Geschäft wie bisher Siemzerstraße Nr. 193. Es bittet um gütigen Zuspruch
Schönberg den 15. September 1882.

H. Schlüter,       
Uhrmacher.         


Das 6. Abonnements-Conzert
findet am
Donnerstag den 21. d. M.

in Boy's Garten statt, verbunden mit nachfolgendem

Ball
Anfang des Conzerts Nachmittags 4 Uhr.
Anfang des Balls abends 8 Uhr
Entrée zum Ball:                          
für Nichtabonnenten Herren M. 1,00. für Abonnenten                 M. 0,75.
Zum zahlreichen Besuch laden ergebenst ein
                                                    die Vereinsmusiker.
Schönberg den 18. September 1882.

Programm.
I.

  1. Meierbeer-Marsch. Aus Motiven d. Op.: "Afrikanerin" von F. v. Wickede.
  2. Cavatine a. d. Op. Marie Rudenz v. Donizetti.
  3. Nocturne v. H. Pflug.
  4. Concert-Polka v. H. Thümer.

II.

  5. Ouvertüre z. d. Op. Nebucadnezar v. Verdi.
  6. Hoch Germania! Quadrille v. Clarens.
  7. Chor a. d. Op. "Die Nachtwandlerin" v. Bellini.
  8. Carola-Walzer v. Kiesler.

III.

  9. Frei weg! Marsch v. Latann.
10. Sommerfreuden. Ouvertüre v. Clarens.
11. Aelpler' Frühlings-Jubel v. Gung'l.
12. Extra-Post. Galopp v. Semmelhaak.


Die hochinteressanten Memoiren des Geh. Reg.=Rath Stieber

durch welche zum ersten Male dem größeren Publikum interessante Einblicke in die Geheim=Geschichte der letzten Dezennien gewährt werden, erscheinen während des IV. Quartals neben dem spannenden Roman von Balduin Moellhausen: "Der Haushofmeister" ausschließlich im täglichen Feuilleton des "Berliner Tageblatt." Die besonderen Vorzüge, denen diese weitverbreiteste Zeitung Deutschlands ihre großen Erfolge verdankt, sind vornämlich folgende: Täglich zweimaliges Erscheinen als Morgen= und Abendblatt. Letzteres wird bereits mit den Abendzügen befördert, womit den Abonnenten außerhalb Berlins besonders gedient ist. - Freisinnige, von allen speziellen Fractionsrücksichten unabhängige, politische Haltung, die es dem "Berliner Tageblatt" mit den neuesten Nachrichten allen anderen Zeitungen voranzueilen im Stande ist. - Ausführliche Kammerberichte des Abgeordneten= und Herrenhauses, sowie des Reichstags. Eine kurzgefaßte resumirende Uebersicht folgt den Verhandlungen bis kurz vor Beginn des Druks des Abend=Blatts, Vollständige Handelszeitung. sowohl die Fonds=Börse als den Produkten= und Waarenhandel umfassend, nebst einem ausführlichen Kurszettel der Berliner Börse. Ernteberichte. Eisenbahn=Einnahmen. - Ziehungslisten der Preußischen und Sächsischen Lotterie, sowie Ausloosung der wichtigsten Loospapiere. Patent=Ertheilungen. - Graphische Wetterkarte nach telegraphischen Mitteilungen der Deutschen Seewarte vom selben Tage. - Militärische und Sportnachrichten. Personal=Veränderungen der Civil= und Militär=Beamten. Ordens=Verleihungen. - Reichhaltige und wohlgesichtete Tages=Neuigkeiten aus der Reichshauptstadt und den Provinzen, interessante Gerichtsverhandlungen, wodurch auch das Bedürfniß nach einer unterhaltenden und über die Tagesereignisse orientirenden Lectüre täglich befriedigt wird. - Theater, Kunst, Literatur und Wissenschaft finden im täglichen Feuilleton des "Berliner Tageblatt" sorgfältige Behandlung. Auch erscheinen darin die Romane und Novellen unserer ersten Autoren. - Außerdem empfangen die Abonnenten des "Berliner Tageblatt" die werthvollen Separat=Beiblätter: "ULK", Illustrirtes Witzblatt. Derselbe sorgt mit seinem theils scharf satirischen, theils harmlos gemütlichen Humor in Wort und Bild für die Lachlust der Leser. - "Deutsche Lesehalle", illustrirtes belletristisches Sonntagsblatt, der Unterhaltung und Belehrung gewidmet. - "Mittheilungen über Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft", welche neben dem namentlich für den kleinen Landwirth Wissenswerthen, praktische Winke für den Gartenbau und zahlreiche Notizen und Rezepte für die Hauswirtschaft bringen. - Diese Fülle anregenden und unterhaltenden Lesestoffs bietet das "Berliner Tageblatt" zu dem enorm billigen Abonnementspreise von nur 5 Mark 25 Pfennig für das Vierteljahr für alle 4 Blätter zusammen. - Man abonnire schleunigst bei dem nächstgelegenen Postamt, damit die Zustellung des Blattes vom 1. October ab pünktlich erfolge. - Probe=Nummern gratis und franko.


Für Zahnkranke
bin ich Donnerstag von Morgens 9 Uhr bis Freitag Nachmittags 5 Uhr, Kalter Damm 4, zu sprechen.      Reinhard, Hamburg.
Einsetzen künstlicher Zähne.


        Montag den 25. September findet das Quartal
der Stell- und Rademacher
statt, wozu die Mitmeister eingeladen werden.          
Die Aelterleute.
Badstein.           Schwarz.


Gesucht zu Michaelis

ein gewandter Hausknecht, sowie ein ordentliches Dienstmädchen.

Schönberg i. M.                                                     W. Maass.


Wegen Umzugs

habe ich einen im vorigen Jahre neu erbauten Stall auf Abbruch und eine Zeugmangel sofort zu verkaufen.
Näheres durch die Expedition dieses Blattes.


Zu Michaelis
suche ich ein Mädchen zu häuslichen Arbeiten.
                                                    Aug. Spehr.


Vierschaarige Pflüge
halte vorräthig und empfehle zur gefälligen Abnahme.                          
Schönberg.                                                     J. Oldenburg.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 73 Seite 4]

     !!! Interessanteste Wochenschrift !!!     
Deutsches Montags=Blatt.

Diese durch und durch originelle literarisch=politische Wochenschrift, welche die hervorragendsten deutschen Schriftsteller zu ihren Mitarbeitern zählt, enthält eine Fülle geistvoll geschriebener Artikel, die ein treues Spiegelbild der politischen, literarischen und künstlerischen Strebungen unserer Tage darstellen. Jede neu auftauchende Frage, jede neue Erscheinung in Wissenschaft, Politik, Kunst und Leben findet im "Deutschen Montags=Blatt" unparteiische und erschöpfende Behandlung, während die gesellschaftlichen Zustände der Gegenwart in elegantester Form interessante Beleuchtung erfahren. Belletrische Feuilletons und Humoresken sorgen für die Unterhaltung der Leser.
Diese literarisch=politische Zeitschrift ersten Ranges, welche am zeitungslosen Tage, dem Montag, erscheint, verbindet die Vorzüge einer unterhaltenden und anregenden Wochenschrift mit denen einer wohlinformirten, reich mit Nachrichten aus erster Quelle ausgestatteten Zeitung, und so entspricht das "Deutsche Montags=Blatt" in seiner Doppel=Natur einem entschiedenen Bedürfniß des gebildeten Lesepublikums, wofür die große Verbreitung den besten Beweis liefert.
Alle Reichspostanstalten und Buchhandlungen nehmen Abonnements zum Preise von 2 Mark 50 Pfg. pro Quartal entgegen. Zur Begegnung von Verwechselungen verweise man bei Postbestellungen auf Nr 1304 der Post=Zeitungs=Preisliste pro 1882. Probe=Nummern versendet gratis und franco die Expedition des "Deutschen Montags=Blatt", Berlin SW.


Tuchausstellung Augsburg.

Unsere neue Herbst- & Wintercollection ist complet ausgestattet und versenden wir Muster franco nach allen Gegenden. Besonders machen darauf aufmerksam, daß wir, sowohl egale Anzugstoffe, als auch Herbst-, Winterpaletots-, Regenmantelstoffe, Kaisermantelstoffe, Tuche für Livrée und Chaisen, Feuerwehren und sonstige Vereine, für Forstleute etc. etc. in den neuesten Sachen zu en gros Preisen für Privatbedarf abgeben.

Tuchausstellung Augsburg. (Wimpfheimer & Cie.)


Besten Blaustein
                          empfiehlt
Carlow.                                                     J. Rieckhoff.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 15. Aug. dem Arbeitsmann Joachim Ludwig Bohnhof zu Schönberg eine Tochter.
D. 15. August dem Lohgerber Wilhelm Burmeister zu Schönberg eine Tochter.
D. 19. Aug. dem Ackerbürger Johann Burmeister zu Schönberg eine Tochter.
D. 21. August dem Arbeitsmann Heinrich Maaß zu Ollndorf eine Tochter.
D. 25. August dem Hauswirt Peter Maaß zu Mahlzow eine Tochter.
D. 29. August dem Arbeitsmann Heinrich Peters zu Sabow ein Sohn.
D. 31. Aug. dem Arbeitsmann Johann Kähler zu Schönberg ein Sohn.
D. 4. September dem Kornhändler Siebenmark zu Schönberg eine Tochter.
D. 4. dem Arbeitsmann Joachim Stahl zu Schönberg eine Tochter.
D. 3. September dem Fuhrmann Gustav Hamann zu Schönberg eine Tochter.
D. 11. September dem Zimmergesellen Arndt zu Sabow eine Tochter.
D. 13. September dem Handelsmann Fanger zu Schönberg ein Sohn.
D. 16. September eine unehel. Tochter zu Schönberg.
D. 12. Sept. dem Arbeitsmann Oldörp zu Bechelsdorf ein Sohn.

Gestorben:

D. 18. August Martha Wilhelmine Caroline Rzeski, 2 Jahr 4 Monate alt.
D. 21. Johann Christoph Reinhard Schmalfeldt, Schuhmachermeister zu Schönberg, 52 J. 1 M. alt.
D. 23. Hans Heinrich Eckmann, Rentier aus Hamburg, z. Z. in Schönberg, 61 J. 8 M. alt.
D. 25. Anna Catharina Vock geb. Pasfahl, Pferdehändlerfrau zu Schönberg, 76 J. 3 M. alt.
D. 26. Anna Helene Maria Catharina Hauschild, Töpfermeistertochter zu Schönberg, 9 M. alt.
D. 26. Hans Georg Ladendorf, Schlachtermeister zu Schönberg, 74 J. 5 M. alt.
D. 27. Friederich Eduard Theodor Bernhard Brünner, Sergeantensohn aus Lübeck, z. Z. in Kl. Bünsdorf, 2 Monate alt.
D. 29. Caroline Maria Catharina Elisabeth Niemann, Arbeitsmanntochter zu Kl. Siemz, 11 M. alt.
D. 3. Engel Elisabeth Stegmann geb. Boye, Arbeitsmannfrau zu Torisdorf, 46 J. 6 M. alt.
D. 9. Hans Tews, Knecht zu Wahlsdorf, 86 J. alt.
D. 9. Joachim Carl Böttcher, Hauswirth zu Petersberg, 81 J. 5 M. alt.
D. 16. Hartwig Christian Schulz, Handelsmann zu Schönberg, 64 J. alt.
D. 18. Anna Louise Elisabeth Grevsmühl, Schulzentochter zu Retelsdorf, 11 J. 5 M. alt.

Eheschließung:

Den 5. September Klempner Bernhard Heinrich Fritz Stegemann aus Lübeck und Marie Anna Elisabeth Teege aus Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.
Bußtag, 20. September.

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Nachmittagskirche: Pastor Langbein.


Ende dieses Monats erwarte ich noch einige Ladungen

bester Westphälischer Steinkohlen, u. bester böhmischer Salonkohlen,

die ich ab Bahnhof zu liefern billigstens empfehle.

Aug. Spehr.       


Feine gelbe Eßkartoffeln,
feine Dabersche Eßkartoffeln
per October zu liefern.
Um recht frühzeitige Aufträge bittet                          
                                                    Aug. Spehr.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 18. September 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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