No. 75
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. September
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 75 Seite 1]

Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Hamburg sub Nr. 27 belegene Büdnerei c. p. des Kiepenmachers Wilhelm Holst daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 7. November 1882
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachthelle hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 18. August 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über die zu Schönberg resp. auf dem Schönberger Stadtfelde belegenen Grundstücke des Bäckermeisters Heinrich Retelsdorf allhier, als:

1. das an der Siemzer Straße sub Nr. 98 belegene Wohnhaus c. p.
2. das im Stadtmoor zwischen Bnmann, Bockwoldt, Soll und Grünthal belegene Moor von angeblich 7 Schffl. Aussaat;
3. das im Lüttenmoor belegene Ackerstück von angeblich 6 Scheffel Aussaat Größe;
4. das im Moorkamp belegene Moor in Größe von angeblich 842 []Ruthen;
5. das im Rübenkamp belegene Ackerstück Nr. 11 in Größe von angeblich 61 []Ruthen;
6. das im Rübenkamp belegene Ackerstück Nr. 16 von 56 []Ruthen Größe und
7. das im Moorkamp belegene Ackerstück von angeblich 229 []Ruthen Größe,
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 14. November d. Js.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 29. August 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Zur Zwangsversteigerung der in Folge desfallsigen Antrags beschlagnahmten, dem Rademacher Johann Badstein zu Herrnburg gehörigen Büdnerei c. p. steht vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an:

1. der Verkaufstermin auf

Freitag den 3. November 1882
Vormittags 11 Uhr,

2. der Ueberbotstermin auf

Dienstag den 28. November 1882
Vormittags 11 Uhr,

ferner ist ein Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück und an die zur Immobilarmasse desselben gehörenden Gegenstände (Zubehör), soweit sie nicht gesetzlich von der Meldungspflicht ausgenommen sind, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel so wie zur etwaigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses auf

Freitag den 3. November 1882
Vormittags 11 Uhr,

angesetzt.
Dem Schuldner und den bei der Zwangsvollstreckung betheiligten Gläubigern wird hiermit freigelassen, zu dem Zweck einer endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen, deren Entwurf 2 Wochen vor dem Verkaufstermine auf der Gerichtsschreiberei hieselbst zur Einsicht der Betheiligten ausliegen wird, in dem letzgenannten Termine zu erscheinen, so wie innerhalb acht Tagen vor diesem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen einzureichen.
Schönberg, den 17. August 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Aufgebot.

Der Hauswirth Hans Jochen Oldenburg aus Cronscamp hat das Aufgebot einer von der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt zu Schönberg unterm 30. December 1881 auf Seinen Namen ausgestellten Schuld- und Pfandverschreibung, lautend über 2700 M., welche er angeblich am 4. Juni 1882 auf dem Wege von Selmsdorf nach Cronscamp verloren hat beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Dienstag den 14. November 1882
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Schönberg, den 17. September 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E Hahn.

H. Diederich.       


[ => Original lesen: 1882 Nr. 75 Seite 2]

Am Donnerstag den 28. d. Mts. von Vormittags 9 1/2 Uhr an sollen im Gastwirt Boye'schen Locale in Schönberg

Betten und Leinenzeug, Flachs, flächsen und heeden Bolzenleinen, und wollene Zeuge, Männer= und Frauen=Kleidungsstücke, Haus= und Küchengeräth als 1 Sopha, Spiegel, Tische, Stühle, 1 großer Kleiderschrank, 2 Uhren, 1 Wiege, 1 Nähtisch und Kessel; ferner ein Klavier, sowie auch eine gute Häcksellade, Kornrommel u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Schönberg, 21. September 1882.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Am Dienstag den 3. October sollen auf der Pfaffenmühle, Baek bei Ratzeburg, öffentlich meistbietend verkauft werden:

3 Kühe, 1 Wagen, 1 Schlitten, 1 Sielgeschirr, ca. 30 Meter Brennholz, div. Nutzholz ein Steintrog, 1 Reißer und andere Ackergeräthschaften, 1 Hobelbank, div. Handwerkszeug, mehrere gebrauchte Mühlsteine, 1 Kükenkorb, div. Leitern, 1 Plättofen. Schränke, Betten und Bettstellen, Sopha, Tische, Stühle, sowie allerhand sonstiges Haus= und Wirthschaftsgeräth.


Schleifsteine
in großer Auswahl, empfiehlt                          
                                                    C. Schwedt.


Kochgeschirre,
blau emallirte und gußeiserne, sowie sämmtliche Hausstandsgegenstände
empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Ende dieses Monats erwarte ich noch einige Ladungen

bester Westphälischer Steinkohlen, u. bester böhmischer Salonkohlen,

die ich ab Bahnhof zu liefern billigstens empfehle.

Aug. Spehr.       


Phosphorpillen
gegen Feldmäuse
                                                    hält vorräthig
                                                    die Apotheke zu Schönberg.


Quartalstag
der Schlachterzunft am Montag den 2. October.
Hierzu laden ihre Mitmeister freundlichst ein
die Aeltermeister
J. Ladendorf.                                                     C. Hennings. Schönberg i. M., den 25. September 1882.


Scheibenhonig (Haidhonig).
à Pfund 85 Pfennig.
Sabow.                                                     A. Lenschow.


Marie Wulf
Adolf Lenschow
Verlobte.
Schönberg,                                                     Grieben,
den 26. September 1882.


Wohnungs=Veränderung.

Von jetzt an wohne ich in unserm neuen Hause, Siemzerstraße Nr. 182.

                                                    Ergebenst
                                                    Louise Sievers, Hebamme.
Schönberg den 22. September 1882.                          


Hausverkauf.

In Ratzeburg ist das in der Langenbrückerstraße (beste Geschäftsstraße) belegene Wohnhaus mit Nebengebäuden, den Erben des weil. Tischlermeister Rumpf gehörig zu verkaufen und Michaelis a. c. oder Ostern a. f. zu übernehmen.
Das Haus ist ca. 12 M. lang und 22 M. tief. Der anliegende Speicher ist ca. 25 M. lang und 6 M. tief. Beide Gebäude haben Stockwerke; außerdem sind Nebengebäude, Hofplatz und Garten dabei. Brandkassenwerth 15,000 M. Die Gebäude eignen sich zu jedem geschäftlichen Betriebe, besonders ist die Weiterführung der seit ca. 80 Jahren bestehenden Tischlerei und Mobilienhandlung, welch letztere jetzt am Platze garnicht besteht, eine sichere Erwerbsquelle.
Behufs Auskunft beliebe man sich an den Nachlaßverwalter, Kaufmann

Moritz Stein in Ratzeburg

zu wenden, in dessen Hause auch die Abhaltung des Verkaufstermin am

Freitag, den 29. September d. J.,
Vormittags 11 1/2 Uhr,

stattfindet.
Zu dem Nachlaß gehört auch eine auf dem Stadtfelde belegene Koppel, 15 Morgen 34 []Rth. groß, die einen jährlichen Ertrag von 336 M. liefert. Beide Theile kommen einzeln, wie geschlossen zum Aufgebot und erfolgt der Zuschlag bei annehmbarem Bot sofort.


Baugewerkschule
Eckernförde.

Pramiirt auf der baugewerbl. Ausstellung
Braunschweig 1881 mit I. Preis.
Wintersem. 1. Nov., Vorcurs. 3. Octbr. d. J.
Abgangsprüf. durch Regierungscommisarien.
Gehört z. d. 5 preuß. Bauschul., deren Schüler bei Bacanzen in öff. Bau=Bur. vorzugsw. berücksicht. werden. Auskunft durch die Direction.


Allgem. Gesellen-Krankenkasse.
Am Sonntag den 1. October cr.,
von Nachmittags 3-5 Uhr

im Lokale des Herrn Gastwirth Krüger hieselbst, Einzahlung des vierteljährigen Beitrages von Michaelis bis Neujahr.
Schönberg im September 1882.

Der Vorstand.       


Waffen

Revolver in allen Systemen u. Größen, Jagdgewehre in Perkussion, Lefaucheux und Centralfeuer, (Lancaster) Büchsflinten, Scheibenbüchsen, Flobert-Salonbüchsen, geräuschlose Techins, Wind- u. Bolzenbüchsen, Schiess-Spazierstöcke, Stockflinten, Lefaucheux-Pislolen, Terzerole, Flobert-Pistolen, Revolver-Portemonnaies , Schlagringe, Todtschläger, Lebensvertheidiger, Dolch- u. Degenstöcke, Säbel, Hirschfänger, Waidmesser, Dolchmesser, Fechterklingen u. Utensilien, Patronen u. Munition aller Art zu allen Schußwaffen, sowie sämmtliche Jagd-Artikel und Requisiten für Jäger, etc. etc., empfiehlt die Waffenfabrik von

F. W. Ortmann in Solingen.
Preislisten versende franco und gratis.


Ein ordentliches Dienstmädchen (in Stelle eines sich verheirathenden) wird gesucht zum 1. November d. J. von

                                                    Franz Westphahl,
                                                    Fischräucherei, Schlutup.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich das von mir bisher geführte Putzgeschäft auch nach meiner Verheirathung fortsetze. Es wird stets mein Bestreben sein, das mir bisher geschenkte Vertrauen auch fernerhin zu erhalten. Meine Wohnung befindet sich nicht mehr im Hause des Herrn Fuhrmann Busch Siemzerstraße sondern Wasserstraße 58.

Schönberg.                                                     Johanna Garz
                                                    geb. Nevermann.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 75 Seite 3]

Meinen werthen Kunden und dem gehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mein

Leinen-, Weiß= und Holländ. Waaren-, Wollgarn= und Wollwaaren=Geschäft
von Lübeck, Holstenstraße 299, nach
Lübeck, Kohlmarkt 272,
verlegt habe und daselbst mit meinem Bruder Heinrich Barg. unter der Firma:
Gebrüder Barg
außer den bis jetzt geführten Artikeln ein gut assortirtes Lager von             
Tuch, Buckskin= und Manufactur=Waaaren,
sowie Damen=Confection.
unterhalten werde.                         

Für das mir bisher geschenkte Vertrauen bestens dankend, bitte ich dasselbe auch dem neuen Unternehmen erhalten zu wollen.

                          Hochachtungsvoll
                                                    Johannes Barg.


Tuchausstellung Augsburg.

Unsere neue Herbst- & Wintercollection ist complet ausgestattet und versenden wir Muster franco nach allen Gegenden. Besonders machen darauf aufmerksam, daß wir, sowohl egale Anzugstoffe, als auch Herbst-, Winterpaletots-, Regenmantelstoffe, Kaisermantelstoffe, Tuche für Livrée und Chaisen, Feuerwehren und sonstige Vereine, für Forstleute etc. etc. in den neuesten Sachen zu en gros Preisen für Privatbedarf abgeben.

Tuchausstellung Augsburg. (Wimpfheimer & Cie.)


CHOCOLADEN und CHOCOLADEN-DESSERT,
nach französischem und schweizer System fabricirt, durch feinsten Geschmack und großen Cacaogehalt sich auszeichnend.
Leicht lösliche entölte Cacaos, 100 Tassen per Pfund.
B. SPRENGEL & Co.
HANNOVER.
Specialitäten:
Leicht lösliche Malzextract=Puder=Chocolade, bestes blutbildendes, nahrhaftestes, angenehmst schmeckendes Gesundheits=Getränk für Gesunde und Kranke jeder Altersclasse, 50 große Tassen aus 1 Pfund, durch Aufgießen kochenden Wassers zu bereiten; desgleichen Eisen-Anthracit-Chocolade, nach Oberstabsarzt 1. Cl. Dr. med. Dyes bewährtes Mittel gegen chronischen Magen-Katarrh, Magenkrampf, Bleichsucht und Blutarmuth. - Beide Specialitäten von fast allen Aerzten, welche dieselben kennen lernten, verordnet.

Niederlage in Schönberg beim Bäckermeister
Wolgast Siemzerstraße.


Besten Blaustein
                          empfiehlt
Carlow.                                                     J. Rieckhoff.


Gesucht zu Michaelis

ein gewandter Hausknecht, sowie ein ordentliches Dienstmädchen.

Schönberg i. M.                                                     W. Maass.


Für Zahnkranke
bin ich Donnerstag von Morgens 9 Uhr bis Freitag Nachmittags 5 Uhr, Kalter Damm 4, zu sprechen.      Reinhard, Hamburg.
Einsetzen künstlicher Zähne.


Hängelampe      

Zur bevorstehenden Herbst=Saison empfehle ich mein mit allen Neuheiten versehenes

Lampen-Lager,
sowie
Stall= und Wagen=Laternen.

Hochachtungsvoll und ergebenst

W. Wieschendorf,
Klempner.

Hängelampen mit Zug von 10 M an.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 75 Seite 4]

Lübeck im Colosseum.
Sonntag den 1. October 1882:
Grosses Richard Wagner - Concert
unter Leitung von
Angelo Neumann
und unter Mitwirkung der Künstler und Künstlerinnen des
Richard Wagner - Theaters.
Dirigent: Anton Seidl.
I. Abtheilung.

1. Ouvertüre zu "Tannhäuser."
2. Frühlingslied und Liebesduett aus der "Walküre".
          Siegmund und Sieglinde - Heinrich und Therese Vogl, Königl. Bayrische Kammersänger.
3. Vorspiel und Isoldens Liebestod aus "Tristan und Isolde".
          Hedwig Reicher-Kindermann.

II. Abtheilung.

4. Vorspiel zu dem Bühnenweihfestspiel "Parsifal".
          Die Partitur wurde dem Richard Wagner-Theater vom Meister zur Verfügung gestellt.
5. Siegfrieds Tod und Trauermarsch aus der "Götterdämmerung".
          Georg Unger.
6. Ritt der Walküren und grosse "Ensemblescene am Brünnhildenstein aus dem 3. Act der "Walküre".
          Brünnhilde. - Hedwig Reicher-Kindermann,
          Sieglinde - Therese Vogl,
          Gerhilde - Auguste Kraus,
          Waltraute - Katharine Klafsky,
          Ortlinde - Anna Stürmer,
          Helmwige - Therese Milàr,
          Rossweisse - Orlanda Riegler,
          Schwertleite - Anna Bleich,
          Siegrune - Bertha Hinrichsen,
          Grimgerde - Hermine Vigot.

Das Orchester des Richard Wagner-Theaters.
Zwischen der 1. und 2. Abtheilung findet eine Pause von 10 Minuten statt.
Anfang 8 Uhr.                           Ende 10 Uhr.
Preise der Plätze:
Saal I. Nummerirter Platz 8 M.; Saalseite (2. und 3. Reihe) und Saal II. 5 M. Stehplatz 2 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).

Der Billetverkauf findet von Sonnabend den 23. September ab in der Kunst- und Musikalienhandlung von F. W. Kaibel und am 1. October Abends an der Kasse statt.


Gänzlicher Ausverkauf.
Die noch vorhandenen                          
Gold= und Silberwaaren
sollen um schnell damit zu räumen, nunmehr zu
weiter bedeutend herabgesetzten Preisen verkauft werden.                                                    
                                                    F. Rinne
                                                    (in Firma W. Kolls),
jetzt wohnhaft Lübeck, mittl. Fleischhauerstraße 84 parterre.                          


Fertiges Fußzeug.
in allen Größen hält vorräthig und empfiehlt als preiswürdig                          
                                                    Wilh. Lenschow,
                                                    Schuhmachermeister.
Schönberg, Hinterstraße 79.


Wegen Umzugs

habe ich einen im vorigen Jahre neu erbauten Stall auf Abbruch und eine Zeugmangel sofort zu verkaufen.
Näheres durch die Expedition dieses Blattes.


Wohnungs=Veränderung.

Von Michaelis d. J. ab wohne ich nicht mehr in der Marienstraße, sondern in der Hinterstraße bei dem Schleifer Herrn J. Peters.

Wwe. Clasen,       
Handelsfrau.       


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 1. October.
Ernte=Dankfest.
(Collecte für den Gustav=Adolf=Verein.)

Frühkirche: Pastor Kämpffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
     Amtswoche: Pastor Langbein.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 25. September 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 75 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 75 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 26. September 1882.


Politische Rundschau.

Kaiser Wilhelm ist von seinen Manöverreisen nach Schlesien und Sachsen im besten Wohlsein wieder in seine Residenz zurückgekehrt und hat seinen Wohnsitz auf Schloß Babelsberg genommen.
Kaiser Wilhelm hat einem Fort in Metz und zwei Forts in Straßburg die Namen Hindersin, Podbielski und Schwarzhoff gegeben, um das Andenken verdienter Generale zu erhalten.
Den Fürsten Bismarck rührt nicht mehr vor Freuden der Schlag, wenn er einen Orden kriegt. Er hat neulich den 45sten bekommen, einen japanesischen.
Die Arbeiten des Bundesraths sollen in der zweiten Octoberwoche wieder aufgenommen werden.
In Böhmen vertreten die Juden in den meisten Orten das deutsche Element gegen die Tschechen. In Orzelantsch weigerten sich die Juden ihre deutsche Schule in eine tschechische umzuwandeln in der nur tschechisch gesprochen werden soll. Da standen die Tschechen auf, warfen den Juden die Fenster ein und fielen über sie auf den Straßen her. Die Tumulte hielten mehrere Tage an. Die Tschechen eröffnen, wo und wie sie nur können, den Kampf gegen die deutschen Schulen.
Rußland. Während die Engländer sich mit Egypten zu schaffen machen, sind die Russen nicht müssig gewesen. Sie arbeiten mit aller Macht an dem Plane, die Herrschaft in Centralasien definitiv an sich zu reißen und die Engländer innerhalb eines Kreises, dessen Grenzen Yarkand, Kaschgar, Herat und Meschhed umfassen, auszuschließen. General Tschernajew, der nach Tschakend abgereist ist, soll dazu ausersehen sein, Rußlands Pläne in dieser Richtung zur Ausführung zu bringen.
Der Kaiser ist nicht zum Zwecke seiner Krönung, sondern um die Ausstellung zu besuchen, mit seiner Familie nach Moskau gereist. Derselbe ist bereits am Sonntag wieder nach Peterhof zurückgekehrt. Die Krönung scheint abermals verschoben zu sein.
In der russischen Armee werden Versuche angestellt, um den Hund militärischen Zwecken dienstbar zu machen. Die Hunde sollen zur Sicherung der Vorpostenketten durch nächtliches Umkreisen und Durchlaufen derselben benutzt werden. Bisher sind fünf verschiedene Raçen einer Versuchnahme hierauf unterzogen worden, von denen sich der kleine Kosackenhund, eine Art von Affenpintscher oder Schäferhund, ganz vorzüglich zu dem vorgedachten Zweck bewährt hat. Jeder der zu diesen Versuchen benutzte Hunde trägt eine ihn kennzeichnende Nummer an einem wasserdichten Halsband, das zur Aufnahme von Rapporten und Depeschen benutzt werden kann.
Amerika. Die Nordamerikaner haben der Regierung für dieses Jahr 78 Millionen Dollars, das sind 327 Millionen M., mehr bewilligt, als sie gefordert hatte. Die Regierung hat das Plus verweigert, der Congreß erklärte aber, darin verstehe er keinen Spaß und die Regierung müsse das Geld verwenden. Sie hat's denn auch endlich genommen. Eine europäische Regierung würde sich so etwas von einer Volksvertretung nicht bieten lassen.

Neustrelitz, 23. September. Für die am 9. October cr. beginnende außerordentliche Schwurgerichtsperiode sind in der am 21. d. Mts. stattgefundenen Sitzung des Großh. Meckl. Landgerichts zu Güstrow 30 Geschworene ausgeloost worden. Unter diesen befinden sich folgende Meckl.=Strelitzer: Zimmermeister Schmidt in Woldegk, Hauswirth Bade=Ollndorf, Färbermeister Breuel jr. in Schönberg, Rittmeister a. D. v. Oertzen=Neddemin, Oberlehrer Prof. Dr. Michaelis hier und Gutspächter Petersen=Vietzen.
- Vom Feldmarschall Moltke sagt man bekanntlich, daß er in seinem Leben noch nichts verloren habe, auch keine Schlacht. Bei der Kaiserparade am 16. ds. passirte es ihm, seine Degenscheide zu verlieren, sodaß er der ganzen Parade mit bloßem Schwerte beiwohnen mußte. Die Franzosen haben darin gleich ein Vorzeichen gesehen.
- Nord=Italien ist von einer großen Ueberschwemmung heimgesucht. Der Betrieb der Gotthard= und Brenner=Bahn war unterbrochen; die Städte Como und Verona stehen unter Wasser. Auch das Etsch= und Pusterthal ist überschwemmt, Brücken und Dämme weggerissen etc. Ebenso in Oberkärnten.
- Immer wieder giebt's Eisenbahn=Unglück durch nicht oder nachlässig geschlossene Barrieren. Bei Mannheim fuhr ein Fuhrmann durch die auf der vordern Seite nicht geschlossene Schranke und fand diese auf der andern Seite geschlossen; ehe er wenden konnte, brauste ein Schnellzug heran und zertrümmerte den Wagen und zerriß den Fuhrmann, der im Nu ein Fleischhaufen war. Der Spiritus in den Fässern des Fuhrmannswagens entzündete sich, die Flammen schlugen hoch auf und verbrannten den Heizer auf der Lokomotive fast tödtlich.
- In den Vereinigten Staaten giebt es jetzt 250,000 Juden (vor wenigen Jahren erst 60,000), davon in New=York und Vorstädten allein an 80,000.
- Das häufige Lagern des Getreides ist in der Regel ein Zeichen, daß unter demselben zur Verfügung stehenden Pflanzennährstoffen der Stickstoff sehr reichlich, die Phosphorsäure dagegen in geringer Menge vorhanden, letztere also dem Boden zuzuführen ist. Es geschieht dies für Wintersaat am besten in der Form von Superphosphat, wobei das erstere Düngemittel im Herbst, das letztere im Frühjahr mit der Saat unterzueggen ist. Man rechnet etwa 1 bis 1 1/2 Centner auf 180 []Ruthen. Auf leichtem Boden kann man auch zur Frühjahrssaat das Knochenmehl benutzen, muß dasselbe aber dem Boden schon im Herbste einverleiben, damit das Löslichmachen der Phosphorsäure während des Winters vor sich geht.
- Zu welchen Gerichten gehören die Kartoffeln? wurde in einem Examen gefragt, und prompt geantwortet: Zu den Land= und Stadtgerichten!
- Im Berner Oberland waren am 14. Sept. die Bergriesen ringsum mit Schnee "bis zum Gürtel" bedeckt.
- Ueber eine curiose Art von Badepoesie schreibt man aus Norderney: Bekannt und gewiß mit Recht vielfach gerügt ist die Unsitte des Beschreibens oder Bemalens der Badekarren innerhalb mit gereimten oder ungereimten, mindestens überflüssigen, vielfach auch höchst anstößigen Inschriften. Dies kommt nicht bloß vor am Herrenstrand, sondern auch auf der Damenseite. Das es nun auch hier Ausnahmen giebt und mitunter dieser Sport recht hübsche Blüthen treibt, davon legt nachstehendes Gedichtchen Zeugniß ab, welches sich im Badekarren Nummer 66 am Damenstrande findet von schöner Hand in offenbar resignirter Stimmung geschrieben:           "Und bleibst Du sitzen, o Jungfräulein,
          Denk nicht, daß verfehlt sei Dein Leben.
          Es geben nicht alle Trauben Wein,
          Es muß auch Rosinen geben.
          Dies Eine ist sicher und ganz gewiß,
          Wie sollt' es auch anders sein:
          Es schmecken alle Rosinen süß,
          Doch sauer ist mancher Wein!"
Dies hat nun einer praktisch denkenden, wahrscheinlich glücklich verheiratheten Schwester Anlaß gegeben, Folgendes darunter zu schreiben:
          "Theure Sappho! darin hast Du Recht:
          Manchmal sind die Trauben sauer.
          Du träumtest wohl von Smyrna und Korinth!
          Doch wir im Norden hier, sind ganz conträr gesinnt.
          Hier kann die Sonne nicht Rosinen treiben;
          Hier schimmeln Trauben, wenn sie sitzen bleiben.
          Drum holde Schwestern, hört mich sorgsam an:
          Und Jede - liebenswerth - beglücke einen Mann!"

[ => Original lesen: 1882 Nr. 75 Seite 6]

- Einiges Kleingeld hat Katrin Eugenie aus ihrem großen Schiffbruche im Jahre 1870 gerettet. Sie besitzt hier und da Güter dieser Welt und kauft soeben ein neues in Süd=Steiermark. In den letzten Monaten hat sie auf dem erinnerungsreichen Napoleon'schen Familiengut Arenenberg in der Schweiz gewohnt.
- In Triest ist ein Techniker das Opfer seiner Unvorsichtigkeit geworden. Er erfaßte beide Leitungsdräthe der elektrischen Beleuchtung und wurde augenblicklich durch den elektrischen Strom getödtet.
- Der Weichensteller Berger, der das Eisenbahnunglück bei Heidelberg am zweiten Pfingsttag d. J. verursachte, ist zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Der Stationsassistent Echerlin bekam 4 Wochen.
- Den englischen Sieger in Egypten, den General Woseley, müssen wir den Lesern doch vorstellen. Die englischen Soldaten tragen sein Bild auf ihren Pfeifenköpfen und er hat sich gut angeraucht. Woseley ist ein kleiner schlanker Mann mit magerem Gesicht, grauem kurzen Haar und blondem Schnurrbart. Er trägt den gelben Sonnenhelm, der mit einem violett und weißkarrirten Tuch umwunden ist, ferner einen rothen, auf der Brust offenen Rock mit verschiedenen Fettflecken, ein buntgestreiftes Baumwollenhemd, einen bunten Shlips, graukarrirte Hosen, gelbe Reitstiefel mit Sporen, Opernglas mit gelbem Futteral und Band, gelben Revolvergürtel mit Patronentasche, gelbe Stulpenhandschuhe, ein violettes Taschentuch im rothen Rock, eine riesige schwarze Schutzbrille und in der Hand einen Fliegenwedel. Sein College zur See, Admiral Seymour ist mittelgroß, untersetzt, wohlbeleibt, seinem Aeußern merkt man den Einfluß an, den gute Kost und mangelnde Bewegung beim Schiffsleben auszuüben pflegen. Er trägt weißen Sonnenhelm, blauen Rock, weiße Hosen, gelbe Schnürschuhe, Marinedegen, Feldflasche, einen schmutzigen leinenen Brodsack, aus dem ein Stück Käse hervorragt, und ein Spazierstöckchen in der Hand.
- Was in Paris kürzlich einem bekannten Umsturzredner passirte. Mitten in seiner feuerschnaubenden Rede schnallte ihm einer der Anwesenden, ohne daß er etwas davon merkte, einen Gürtel um den Leib, an dem hinten ein Ring befestigt war. Plötzlich schwebte er zum großen Jubel des Publikums an einem Stricke, der von oben durch den Ring gezogen worden war, in die Höhe, und oben angelangt, mußte er noch eine Douche über sich ergehen lassen, die ihm aus einer Gartenspritze verabfolgt wurde. Er schwor, er werde in seinem Leben nie mehr die Schleusen seiner Beredsamkeit vor so undankbarem Gesindel öffnen.
- Auf dem Père Lachaise in Paris befindet sich auf einem Grabmonumente folgende Inschrift: Hier ruht Clara Marie Z . ., Gattin von Jean Z . . Bildhauer in Marmor. Dieses Monument ist von ihm errichtet, zur Erinnerung an eine theure Verstorbene und als Probe seines Talents. Der Preis eines ähnlichen Steines 500 Frks.
- Die Gebrüder Freiherrn v. Rothschild in Frankfurt a. M. haben jüngst ihr Einkommen zum Zwecke der Besteuerung angegeben, und zwar hat der jüngere Bruder nach dieser Angabe das größere Einkommen, denn er ist für das laufende Jahr mit einem solchen von 4,788,000 Mark eingeschätzt, während Baron Willy Rothschild diese Summe angegeben hat, wird dem Baron Maier Karl ein Einkommen von 4,560,000 M. versteuert. Nach diesen für die Besteuerung angegebenen Ziffern würde Baron Willy die ganze netto Einnahme von 13,120 M. haben, eine Summe, mit der eine Familie ein Jahr recht angenehm leben kann! Für jede Stunde berechnet sich das Einkommen des Barons Willy Rothschild für 246 M., für jede Minute auf 9 M. und demnach auf jede Secunde auf 15 Pfennig (Mecklenburg). Das letztere klingt am Ende nicht sehr hoch - aber das Jahr hat 31,536,000 Sekunden! Wenn Aaron Rothschild vierzig Jahre der Selbstständigkeit für sein Leben rechnet, und wenn er jährlich eine volle Million ausgiebt, dann würde jeder der beiden Brüder, Zins auf Zins gerechnet, nach seinem Tod, ungefähr vierhundert Millionen Mark mehr hinterlassen, als er seinerzeit von seinem Vater ererbte.
- In München brauchen die Leute nicht mehr zu seufzen "Mehr Licht", denn da ist jetzt die internationale elektrische Ausstellung im Gange und alle Aussteller wetteifern miteinander, ihr System und ihre Apparate zur besten Geltung zu bringen, nicht nur innerhalb der Ausstellungsräume, nein, auch in der Stadt selbst, gerade sowie die bayrischen Bierbrauer auf der Nürnberger Ausstellung ihren Stoff auf dem Ausstellungsplatze und an verschiedenen Leidensstationen der Stadt zur Geltung brachten. Da ist besonders Schuckert Nürnberg, der auf dem Dache des Glaspalastes einen Reflector zur Beleuchtung der Frauenthürme aufgestellt hat. Dieser Reflector ist zu militärischen Zwecken bestimmt und hat eine Stärke von 6000 Normalkerzen oder 12000 Gasflammen mit 140 Liter Gasverbrauch in der Stunde. Ein anderer Reflector dient zur Beleuchtung des Springbrunnens im Transsept (Kreuzgang) des Glaspalastes. Den Königsplatz vor den Propyläen beleuchtet er mit vier elektrischen Lampen. Es wird nöthig sein, daß wir unseren Lesern später einmal die wichtigsten Punkte der elektrischen Beleuchtung nach ihrem jetzigen Stande vorführen.
- Der beliebteste Komiker in München war s. Z. der Hofschauspieler Lang, der nie mit seinem kargen Gehalt auskommen konnte. Einstmals feierten die Künstler das Jubiläum der Schauspielerin Kramer. König Ludwig I. erscheint unerwartet im Festsaal, von Wenigen bemerkt tritt er zur Jubilarin und hält ihr von hinten die Augen mit den Worten zu: "Wer ist's?" - "Ach das sind Sie wieder, Lang", antwortete die Künstlerin, "Sie copiren den König wieder einmal prächtig". - "So, er copirt mich?" ruft überrascht König Ludwig, "na denn copiren Sie mal auf der Stelle los!" Alles Stammeln des verlegenen Schauspielers nützt nichts; er muß heran. Lang setzte sich nun an ein Seitentischchen und rief, die Stimme Ludwigs I. täuschend nachahmend: "Cabinetsrath Riedel soll mal heraufkommen!" - Bravo! Bravissimo! applaudirte der König. Lang fuhr fort: "Riedel, schicken Sie mal morgen dem Hofschauspieler Lang aus der Cabinetskasse 200 fl." - "Hören Sie auf, Sie Spitzbube", unterbrach ihn mit schallendem Gelächter der König, Sie copiren mich famos". Lang erhielt aber das Geld und zahlte seine Schulden.
- In Berlin hat sich dieser Tage etwas ereignet, was meist nur in Romanen vorkommt. Eine arme 20jährige Rätherin in einer Fabrik, Emma P., die Tochter eines Handwerkers in Charlottenburg, wurde vor Gericht geladen und ihr eröffnet, daß sie Melanie heiße, die Tochter einer Freifrau von H. sei, und, was die Hauptsache, ein Vermögen von 200,000 Mark erhalte, sobald sie mündig sei oder sich verheirathe, wozu sie große Lust zeigt. Die Geschichte ihrer Geburt in einem Badeorte (Rehme), ihre Vertauschung und ihre Uebergabe an eine Handwerkerfamilie zur Erziehung, die dafür 7000 Thlr. erhielt, liest sich wie ein Roman, ist aber volle Wahrheit. Sie wird seitdem die verwunschene Prinzessin genannt.
- In London ist die Frau des Dr. Strousberg gestorben. Sie hat einen Wechsel des Schicksals durchgemacht wie wenig andere. Im Glück war sie eine bescheidene und aufopfernde Gattin und Mutter, im Unglück zeigte sie eine große Kraft des Karakters und eine Gesinnung, die ihr die Achtung Aller zuwandte. Zuletzt aber trübte der Zusammenbruch ihren Geist; sie gab sich dem Wahne hin, sie müsse sammeln, damit die Ihrigen nicht Hunger litten. So starb sie.
- In einem amerikanischen Blatte findet sich die Annonce einer Schnupftabaksfirma, welche eine ganze Kolumne des großen Blattes bedeckt. Diese besteht aus nichts als dem Holzschnitt des bekannten Kaulbach'schen Bildes zu Hermann und Dorothea, welches die beiden Eltern im Thorwege sitzend darstellt. Der Vater Hermanns hält bekanntlich eine Schnupftabaksdose in der Hand, und auf derselben befindet sich - die Firma der inserirenden Schnupftabaks=Handlung.


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