No. 65
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. August
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 65 Seite 1]

Die zehn Gebote der Obstbaumzucht,
entworfen vom Vorstand der badischen Obstbaumschule
im Auftrage des Ministerium des Innern.

1) Wende dich beim Kauf von Obstbäumen an gute Baumschulen. Kaufe nur solche Sorten, die für das Klima deines Ortes und die Beschaffenheit deines Grundstückes sich eignen.
2) Pflanze deine Bäume in der Regel im Frühjahr; im Spätjahre nur dann, wenn der Boden sehr gut und die Lage eine warme ist, so daß der Baum in demselben Jahre noch anwächst. Hebe die Baumgruben im Herbste oder während des Winters aus, damit die Erde, besonders auch die des Untergrundes, tüchtig durchfriert. Die Baumgrube sei mindestens 1,20 Meter breit und 1 Meter tief; achte beim Pflanzen darauf, das der Baum nicht zu tief, aber auch nicht zu hoch zu stehen kommt; richtig steht er, wenn der Wurzelhals sich in gleicher Höhe mit der umgebenden Erdoberfläche befindet. Zur Stütze gieb dem Baume einen geraden, glatten, dauerhaften Pfahl, binde den Baum zunächst nur locker, später aber fest an. Die Erdscheibe um den Baum belege mit kurzem verrottetem Mist; dadurch wird der Boden gleichmäßig feucht erhalten und das Anwachsen des Baumes befördert.
3) Willst du schöne, wohlgeformte Bäume erhalten, so beschneide in den ersten 5 oder 6 Jahren die Kronenzweige oder lasse dies von einem Sachverständigen besorgen. Die Leitzweige kürze bei stark wachsenden Sorten auf zwei Drittel, bei mittelstark wachsenden Sorten auf die Hälfte und bei schwach wachsenden etwa auf ein Drittel der Länge ein. Die Knospe, über der man den Zweig schneidet, sei eine wohlausgebildete Holzknospe. Die Seitenzweige der Kronäste darfst du niemals ganz herausschneiden, sondern in den ersten zwei Jahren nur etwa um die Hälfte einkürzen.
4) Um dem Anfahren mit Pflug, Egge u. s. w. vorzubeugen, bringe drei Pfähle in der Nähe des Baumes an. Zum Schutz gegen Wild binde im Herbst die jungen Bäume mit Dornen, Reisig oder Schilf ein.
5) Die Baumscheibe erhalte stets locker und reinige sie von Unkraut. Dulde nicht Moose, Flechten und alte Rinde an Deinen Obstbäumen, da du sonst niemals der schädlichen Insekten Herr wirst. Entferne auch dürre oder zu dicht stehende grüne Aeste, sowie Misteln. Lasse auch keine Aststummel stehen, da sie Stammfäule verursachen. Den zu entfernenden Ast säge genau an seiner Entstehungsstelle ab, schneide die Wunde mit scharfem Messer glatt und verstreiche sie mit Theer, Oelfarbe, Baumwachs (fünf Theile Fichtenharz und ein Theil Spiritus) oder guter Baumsalbe (Gemisch aus Lehm, Kuhfladen und Jauche).
6) Verfolge Sommer und Winter alle an deinen Bäumen sich vorfindenden Raupen und Käfer, weil sie Blüthe, Laub und Früchte zerstören. Lege jedenfalls auch einen Klebgürtel im Herbst an, und bestreiche ihn im Frühjahr auf's Neue mit Klebmasse (fünf Theile Fichtenharz, vier Theile Stearinöl und drei Theile Schweineschmalz).
7) Bäume, die lange Jahre reichlich getragen und erschöpft sind, kannst du durch verjüngen der Kronenäste zu neuem Leben bringen. Kürze zu dem Ende im Herbst (September) oder im Frühjahr die Aeste des Baumes mit Ausnahme von zweien oder dreien auf die Hälfte oder ein Drittel ihrer Länge ein und entferne die stehenbleibenden Aeste und Seitenzweige später nach und nach, wenn eine neue Krone sich gebildet hat.
8) Beachte, daß du von Zeit zu Zeit deine Obstbäume düngen mußt. Bringe den Dünger nicht an den Stamm, sondern im Umfange der Krone in ausgehobene Löcher oder Gräben. Verwende als Dungmittel gut gegohrene Jauche oder Compost; bei Zwetschen, Pflaumen, Kirschen u. s. w. wende nur stark mit Wasser verdünnte Jauche an. Obstbäume kannst Du zu allen Jahreszeiten düngen, mit Ausnahme der Zeit, wo der Boden gefroren ist.
9) Bist du mit den Sorten, die deine Obstbäume tragen, nicht zufrieden, so pfropfe sie um, beachte aber dabei, daß die aufzusetzende Sorte im Triebe gleich ist mit dem umzupfropfenden Baume, weil sonst Unfruchtbarkeit oder Siechthum des Baumes die Folge wäre.
10) Achte beim Erndten der Früchte darauf, daß Aeste und Zweige, die in dem nächsten Jahre wieder Früchte tragen sollen, nicht abgebrochen werden. Ziehst du Tafelobst, so mußt du mit äußerster Vorsicht brechen und in einem trockenen, kühlen, aber gegen Frost geschützten Raume aufbewahren und die Früchte einschichtig derart auf Stroh legen, daß der Stiel nach oben gekehrt ist.


Politische Rundschau.

Die Kölnische Zeitung beschäftigt sich in einem langen Artikel mit der Stellung Deutschlands zur Orientalischen Frage. Es heißt darin: Jede Schwächung der Pforte bedeutet ein Näherrücken der orientalischen Katastrophe. Eine wahrhaft friedliche Politik ist deshalb gezwungen, die Türkei zu schützen und nicht zu dulden, daß ihr so wichtige Stellungen, wie in Egypten, kurzer Hand entrissen werden; eine friedliche Politik muß türkenfreundlich sein, denn der Zusammenbruch des Osmanenthums muß einen europäischen Krieg einleiten. Tritt die angebliche Thatsache, daß Deutschland nicht mehr die goldenen Aepfel des Orients hütet, aber einmal in das europäische Bewußtsein ein, so werden wir erleben können, daß heute das gambettistische Frankreich seine Regimenter nach dem langersehnten Syrien schickt, morgen Rußland die begehrlichen Hände nach dem Bosporus ausstreckt; kurz die ganze Karte wird sich verschieben und ein allgemeiner Wirrwarr entstehen, wenn es dem Gedächtniß der Völker entschwindet, daß es in Mitteleuropa eine feste conservative Gewalt gibt, welche mit starker Hand den Frieden hütet. Wir suchen die Türkei zu erhalten und durch deutsche Kräfte womöglich neu zu beleben, erstens um des Weltfriedens willen, und zweitens, weil wir ein aufstrebendes Volk sind, welches Zeit haben muß, auszuwachsen. Wir können nicht dulden, daß fremde Mächte dadurch, daß sie sich im Orient festsetzen, unserer Zukunft vorgreifen und unsere wachsenden Interessen im Orient im Keim ersticken. Wir sind also türkenfreundlich, weil wir die orientalische Frage zu vertagen wünschen. (Der Zusammenbruch der Türkei ist für Deutschland in erster Linie eine verlorene starke Position gegen Rußland. Uebrigens tritt Rußland jetzt aus Interressen=

[ => Original lesen: 1882 Nr. 65 Seite 2]

Politik für die Türkei gegen England ein - also, lieb Vaterland, magst ruhig sein.)
Eine solche Gurkenzeit, wie die heurige, ist wohl noch nicht dagewesen. Feinde ringsum und doch kein rechter Krieg, Alles in politischer Aufregung und doch keine rechte Politik, in Frankreich seit Freycinets Rücktritt Verwirrung sonder Gleichen, in England Unzufriedenheit mit der Orientpolitik und Ratlosigkeit in Sachen Irlands, in Deutschland Parteiharder und Culturkampf. Nur mit Zittern und Zagen greift man zum Zeitungsblatt, um es enttäuscht wieder aus der Hand zu legen. Da ist kaum etwas Greifbares, Unwahrscheinlichkeiten die Menge.
Die Conferenz in Constantinopel hat sich vertagt ohne einen neuen Sitzungstag zu bestimmen. (Rathlosigkeit.) Rücksichtlich des Zauderns der Türkei schreibt die Times, jetzt sei es für jede Action der Türkei zu spät, denn England könne nicht länger auf deren Entschließung warten. Sobald daher die englischen Truppen in Egypten ihre Operationen begonnen, und dies müsse jetzt jeden Tag geschehen, könne sich England auf keine Mitwirkung einer anderen Macht mehr einlassen und werde darauf bestehen, daß es das, was es allein angefangen, auch allein zu einem erfolgreichen Abschlusse bringe, zu einem Abschlüsse, wie ihn die englische Interessen in Egypten gebieterisch erheischen. - Die Ereignisse im großem Stile scheinen also endlich in der That bevorzustehen.
Die bayrischen Handelskammern haben sich fast ausschließlich dahin ausgesprochen, daß ein einheitliches Postwerthzeichen in Deutschland kein dringendes Bedürfniß sei. Inzwischen dauern die Petitionen in dieser Angelegenheit an den Reichskanzler fort.
In Frankreich ist General Ducrot gestorben. Er war 1870 der Unglücksvogel der Armee, auch hatte er das den Deutschen gegebene Ehrenwort, in jenem Kriege nicht mehr gegen sie zu kämpfen, gebrochen. In der französischen Presse herrscht eine wachsende Aufregung über die militärische Besetzung des Suez=Kanals durch die Engländer zu strategischen Zwecken. Die Bonapartisten haben eine große Versammlung abgehalten, in welcher sie Napoleon V. als Kaiser hochleben ließen. Dieser Napolon V. ist kein anderer als der Prinz Victor, der in Heidelberg studirt und vor einiger Zeit todtgesagt wurde. Paul de Cassagnac, der natürlich der Hauptredner war, eröffnete seine Anrede mit den Worten: der Stern des Kaiserreichs ist im Aufsteigen begriffen. - Wer weiß, ob dieser Hahnenschrei nicht noch einmal in Erfüllung geht.


- Wir wollen nicht unterlassen, auch an dieser Stelle unsere geehrten Leser auf das demnächstige Wiedereintreffen des prakt. Bandagisten Herrn Rohdis aus Hamburg aufmerksam zu machen. Genannter Herr, welcher mit seinen nach den neuesten Erfindungen verbesserten und dabei sehr bequem sitzenden Bandagen bereits vielen Leidenden ein sehr willkommener Gast geworden, wird hier am Donnerstag den 24. August in Boye's Gasthof, sowie ferner an den in der heutigen Annonce näher angegebenen Orten und Tagen zu consultiren sein.
- Gottlob, die Schwarzseher haben nicht recht behalten. Die Erndte ist fast in ganz Deutschland gut ausgefallen, namentlich in Weizen. Vieles, was während der anhaltenden Regengüsse noch auf dem Halm stand und verloren gegeben wurde, ist gerettet worden. Die Erndte ist eine der besten seit einer Reihe von Jahren, wie alle Nachrichten bestätigen. Hopfen und Gerste dagegen schlagen auf.
- Auch in diesem Jahre sind die Gräber der vom 14. bis 18. August 1870 in den Kämpfen bei Metz Gefallenen mit reichem Blumenschmuck bedacht worden.
- Große Sensation erregt in Pest ein Diebstahl, welcher in der Nacht zum Dienstag im Palais des ehemaligen Ministers des Aeußern, Grafen Julius Andrassy verübt wurde. Der Diebstahl ward mit solcher Frechheit ausgeführt, wie dies nur bei den hiesigen wahrhaft desolaten Sicherheitsverhältnissen möglich ist. Das Palais Andrassy befindet sich in Ofen in einer ziemlich belebten Straße, und doch wagten die Diebe, eine Leiter an den Balkon des Hauses zu legen und dann durch die Balkonthür in die Appartements zu dringen. Es wurden einundzwanzig werthvolle Orden und zahlreiche kostbare Effecten entwendet. Der Werth der gestohlenen Gegenstände ist sehr hoch, läßt sich aber zur Stunde noch nicht ziffermäßig feststellen. Die Diebe stahlen auch Brillantrahmen von Portraits der österreichischen Majestäten, die Andrassy von Letzteren erhalten; ferner einen mit Edelsteinen besetzten Rahmen eines Schnitzwerkes, den heiligen Georg mit dem Drachen darstellend, das ein Deutschmeister anläßlich des Okkupations=Feldzuges an sich gebracht und dem Grafen zum Geschenke gemacht hatte. Ein vergoldeter Lehnstuhl, der einst Napoleon I. angehört, wurde zertrümmert. Unter den gestohlenen Gegenständen befinden sich auch der Orden des goldenen Vließes, Girandoles und Leuchter aus Gold und Silber. Bemerkt muß noch werden, daß Graf Andrassy mit seiner Familie in Siebenbürgen weilt und daß das Palais nur von der Dienerschaft des Grafen bewohnt ist. Die Budapester Polizei hat bisher von den Einbrechern keine Spur aufzufinden vermocht. Auch wurden die entwendeten Werthsachen noch nicht gefunden.
- Der rascheste Zweispänner der Welt. So lange überhaupt Aufschreibungen über derlei Dinge existiren, wurde eine so kolossale Schnelligkeit von einem Zweigespann nicht erreicht, als jüngst von jenem des Herrn Frank Work in New=York. "Dick Swiveller" ein brauner und "Edward", ein Fuchs=Wallach, beide von amerikanischer Zucht, welche ganz vorzüglich zusammenpassen, liefen schon oft die englische Meile in reinem Trab in etwas weniger als 2 Minuten 21 Secunden; am 7. September 1881 liefen sie dieselbe in 2 Minuten 19 1/2 Sekunden und am 13. Juli d. J. brauchten sie gar nur 2 Minuten 16 3/4 Sekunden, wie diese exorbitante Leistung von einem Richter=Kollegium angesehener Persönlichkeiten aus der Trabersportwelt konstatirt wurde Die beiden Pferde liefen folglich in einem Tempo, in welchem eine deutsche Meile in elf Minuten 12 1/4 Sekunden oder in einer Stunde ganz nahezu 5 1/2 deutsche Meilen zurückgelegt wären. Unsere gewöhnlichen Eisenbahnpersonenzüge machen aber nur 4, höchstens 4 1/2, die Eilzüge 6 Meilen in der Stunde. Die beiden Traber liefen also um ein Bedeutendes schneller als ein Personenzug und nur um ein geringeres weniger geschwind als ein Eilzug. Ihr Eigenthümer hat sie aber auch zu hübschen Preisen angekauft. Den "Edward" bezahlte er im Jahre 1878 mit 12,000 Dollars, und für "Swiveller" gab er einen anderen Traber, welcher 3000 Dollars gekostet hatte, und 15,000 Dollars baar. Beide zusammen kosteten demnach 30,000 Dollars oder 60,000 Gulden in Gold.
- Früher stritten sich die Leute ob Schiller oder Göthe größer gewesen. Jetzt streiten sie, ob Schillers oder Göthe's Hand größer. Sie entscheiden sich für Goethe; denn Schillers "Handschuh" gehe nicht über Göthe's "Faust".
- In Coburg wurde dieser Tage ein Hundertmarkschein gestohlen. Man vermuthete den Dieb in einer Aufwärterin. Alles wurde an ihr untersucht, keine Falte ihres Kleides blieb unberücksichtigt und schon glaubte man sich geirrt zu haben als dem findigen Polizeibeamten der Gedanke kam, auch das Haar zu untersuchen - und siehe da, der kostbare Schein fand sich gut versteckt unterm Chignon vor.
- Ein Reisender erzählt: Ich traf in Bielefeld beim Einsteigen in das Coupé ein altes Mütterchen, das eine riesige Posaune bei sich führte. Auf die Frage, wohin sie mit dem Instrument wolle, erzählte die Frau: Das will ich Ihnen sagen. Ich habe einen Jungen so von 19 Jahren, der ist gegen meinen Willen nach Minden zur Militärmusik gegangen, und da bin ich hingereist und hab ihm, als er nicht zu Haus war, die Posaune fortgenommen. Der Junge soll mir nun einmal gehorchen, dafür bin ich Mutter. - Wie das Regiment diesen Eingriff der mütterlichen Autorität hingenommen, darüber habe ich weiter nichts erfahren.
- Für die Händler mit Fischbein und Rohr weht eine frische Brise. In den großen Städten taucht am Horizont die Crinoline wieder auf, augenblicklich zwar noch etwas schüchtern und leicht geschwellt, bei günstigem Wind aber wird sie sich zur Tonne aufblasen im Gegensatz zu den jetzt beineschlagenden und schwänzelnden Kleidern der Damen; denn die Mode liebt als Dame die Gegensätze oder Widersprüche.

[ => Original lesen: 1882 Nr. 65 Seite 3]

- Professor in einer höheren Töchterschule): Ich habe Ihnen, meine Damen, in der letzten Stunde mitgetheilt, daß das Gehirn des Mannes größer ist, als das der Frau. Was schließen Sie daraus, Fräulein Bertha? - Daß es beim Gehirn nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität ankommt!
- Ja, sähn Se, erklärte ein Sachse, da rihmen sich immer die Breißen mit ihrer Dapfergeit; aber was wär's denn bei St. Privat gewesen, wenn wir Sachsen nicht derbei gewäsen wären? - Kerschkuchen wär's gewäsen!


Anzeigen.

Zur Zwangsversteigerung der in Folge desfallsigen Antrags beschlagnahmten, dem Rademacher Johann Badstein zu Herrnburg gehörigen Büdnerei c. p. steht vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an:

1. der Verkaufstermin auf

Freitag den 3. November 1882
Vormittags 11 Uhr,

2. der Ueberbotstermin auf

Dienstag den 28. November 1882
Vormittags 11 Uhr,

ferner ist ein Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück und an die zur Immobilarmasse desselben gehörenden Gegenstände (Zubehör), soweit sie nicht gesetzlich von der Meldungspflicht ausgenommen sind, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel so wie zur etwaigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses auf

Freitag den 3. November 1882
Vormittags 11 Uhr,

angesetzt.
Dem Schuldner und den bei der Zwangsvollstreckung betheiligten Gläubigern wird hiermit freigelassen, zu dem Zweck einer endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen, deren Entwurf 2 Wochen vor dem Verkaufstermine auf der Gerichtsschreiberei hieselbst zur Einsicht der Betheiligten ausliegen wird, in dem letzgenannten Termine zu erscheinen, so wie innerhalb acht Tagen vor diesem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen einzureichen.
Schönberg, den 17. August 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Zu Hof Lockwisch bei Schönberg sind 100 Tonnen

Probsteier Saatroggen
zu verkaufen.                                    
                                                    Dierking.


Am Donnerstag den 24. August werden auf dem Neuhofer Felde Rappschooten verbrannt.


Künstliche Dünger
zur Herbstsaat, empfiehlt zu Fabrikpreisen
                                                    F. Becker.


Da ich den kleinen See mit Grasausnutzung von den Teschower Hauswirthen pachtweise übernommen, so verbiete ich jegliche Fischerei so wie Grasschneiden und werde ich Unbefugte zur Bestrafung zur Anzeige bringen.

Teschow, den 15. August 1882.
                                                    J. Franck, Schäfer.


Särge

aus Eichen= und Tannenholz halten stets vorräthig und empfehlen solche

Kiel & Rindfleisch.       


Sonntag den 27. August:
Nachmittags 2 1/2 Uhr Versammlung
des
Imker=Vereins
in Carlow beim Herrn Gastwirth Eckmann.
                                                    Der Vorstand.


Möbeln

aller Art in Nußbaum= und Mahagonieholz, auch lackirte Sachen hält immer auf Lager und arbeitet solche nach Wunsch in kürzester Zeit zu billigen Preisen

Kiel & Rindfleisch.       


Am 24. und 25. August findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach guten Gewinnen statt.

1. ein Sack'scher Universal=Pflug mit Vorschneider und Selbstführung,
2. ein eiserner Krümmel,
3. ein eiserner Pflug mit Stahlrister und Stellscheibe
     und noch sechs andere Gewinne.

Den 25.                                                    
Tanzmusik,
wozu ergebene einladet                          
Carlow.                                                     J. Eckmann.


Zu dem am 28. und 29. August bei mir stattfindenden

Scheibenschießen

lade meine geehrten Freunde und Gönner hierdurch freundlichst ein.
Schießbedarf wird von mir gehalten. Ein Satz von 3 Schüssen, worauf nur ein Gewinn fallen kann, kostet 1 M.

J. P. Kohs, Menzendorf.       


Einladung zum
Scheibenschießen

am Sonntag den 27. und Montag den 28. August
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten. Ein Satz von 3 Schüssen, worauf nur 1 Gewinn fallen kann, kostet 1 Mark.
Tanzmusik findet am Montag den 28. August statt.

Neue Welt.                                                     J. Holst.


Am Sonntag den 27. und Montag den 28. August findet bei mir ein

Scheibenschießen

statt, wozu ich meine geehrten Freunde ergebenst einlade.
Ein Satz von 3 Schüssen, worauf nur ein Gewinn fallen kann, kostet 1 Mark.

Palingen.                                                     Gastwirt Oldenburg.


Zu dem am Sonntag den 3. und Montag den 4. September bei mir stattfindenden

Scheibenschießen

lade meine geehrten Freunde und Gönner hierdurch freundlich ein.
Schießbedarf wird von mir gehalten.
Ein Satz von 3 Schüssen, worauf nur ein Gewinn fallen kann, kostet 1 M.

Carlow.                                                     Gastwirth Creutzfeldt.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 65 Seite 4]

Vom 14. April bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet:
              1. Vom Hauswirth Ollrogge=Menzendorf 1 Pferd 400 Mrk.
              2. Vom Hauswirth Roxin sen.=Grieben 1 Pferd 100 Mrk.
              3. Vom Hauswirth Claasen=Campow 1 Kuh 120 Mrk.
              4. Vom Kaufmann Buschow=Selmsdorf 1 Pferd 500 Mrk.
              5. Vom Holzwärter Riek=Kalkhütte 1 Kuh 135 Mrk.
              6. Vom Müller Creutzfeldt=Lockwisch 1 Pferd 400 Mrk.
              7. Vom Schulzen Lühr=Lüdersdorf 1 Pferd 200 Mrk.
              8. Vom Pächter Rumplün=Carlow 1 Starke 90 Mrk.
              9. Vom Hauswirth Möller=Klocksdorf 1 Pferd 450 Mrk.
            10. Von der Wittwe H. J. Saß=Schlagsdorf 1 Kuh 135 Mrk.
            11. Vom Kaufmann Vock hieselbst 1 Pferd 100 Mrk.
            12. Vom Hauswirth Roxin jun.=Grieben 1 Kuh 135 Mrk.
            13. Vom Hauswirth Bade=Ollndorf 1 Kuh 135 Mrk.
            14. Vom Büdner Arp=Herrnburg 1 Pferd 150 Mrk.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieses Schadens einen Beitrag von 80 Pfennig pro 100 Mark Versicherungssumme am

Donnerstag den 31. August, Morgens 10 Uhr
im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
An demselben Tage liegt daselbst der Rechnungs=Abschluß unseres Vereins pro 1881 zur gefälligen Einsicht unserer Mitglieder und sonstiger Interessenten vor.
Schönberg, den 19. August 1882.


A. Ahrendt-Gr. Siemz.                                         Wilh. Heincke.


Zur Anzeige
für Unterleibsbruch= und Muttervorfall=Leidende

diene, daß ich durch die langjährige Vertretung des Herrn Otto Bellmann vielseitige Erfahrungen gesammelt und dadurch in den Stand gesetzt bin, den noch vorhanden gewesenen Uebelständen an manchen Bandagen abzuhelfen. Ein geehrtes Publikum, namentlich auch die Herren Aerzte, Heildiener, sowie Hebammen u. s. w. mache ich auf folgende Spezialitäten aufmerksam und bitte, sich diese ansehen zu wollen.
          Verbessertes Bruchband ohne Feder, welches selbst Nachts ungenirt getragen werden kann, wodurch bei nicht veralteten Fällen infolge des beständigen Schließens der Bruchöffnung eine vollständige Heilung herbeigeführt werden kann.
          Regulirband für schwere Brüche, welches durch verstellbare Pelotte, die nicht, wie bei ähnlichen Bändern sich löst und dadurch schädlich wird, die Bruchöffnung sicher schließt und selbst ohne das Tragen eines Schenkelriemens den schwersten Bruch zurückhält.
          Band mit Spiralfederdruck ist besonders denjenigen Leidenden zu empfehlen, welche den Druck der Feder nicht gut vertragen können. Durch eine in der Pelotte angebrachte Spiralfeder wird der Druck auf dieselbe stärker, wodurch die Feder eine leichte sein kann.
          Frauen, welche an Muttervorfall leiden, kann ich unter Garantie versichern, daß beim Tragen meines Muttergürtels sofort die Schmerzen sich lindern, und die schwerste Arbeit verrichtet werden kann. Dieser Gürtel ist von jeder Dame selbst anzulegen und belästigt in keiner Weise.
          Leibbinden für Fettleibige, an Nabelbruch Leidende und Schwangere.
          Suspensorien für Krampfader- und Wasserbrüche, sowie stärkere von Leder für Hodenbrüche.
          Mastdarmgürtel, nach den neuesten Angaben konstruirt, bewirkt vollkommene Zurückhaltung des Mastdarmvorfalls.
Ich werde wieder anwesend sein auf Wunsch Leidender in:
      Lübeck, Mittwoch den 23. August Behrens Hotel 1 Tr. Zimmer Nr. 5 bis Nachmittags 5 Uhr.
      Schönberg i./M., Donnerstag den 24. August Boye's Gasthof Morgens von 7 bis 12 Uhr.
      Grevesmühlen, Donnerstag den 24. August Eckhardt's Hotel Nachmittags von 2 bis 6 Uhr.,
um jedem die gewünschten Bandagen etc. vorzulegen.

                                                    Achtungsvoll
                                                    H. Rohdis, pract. Bandagist aus Hamburg,
                                                    Sternstraße Nr. 17. (St. Pauli.)


Das 5. Abonnements-Conzert
findet am
Dienstag den 29. d. Mts.
in Boye's Garten statt, wozu ergebenst einladen die Vereinsmusiker.
Anfang Nachmittags 5 Uhr.
Entrée für Nichtabbonenten à Person 50 Pfennig (Mecklenburg).


Vom 23. d. M an steht ein Transport hanöverscher

Pferd       Saugefüllen       Pferd
bei mir zum Verkauf.                                                    
Schönberg.                                                     J. Kniep.


Heute Nacht entschlief nach langem, schweren Leiden mein lieber Mann und meiner Kinder liebevoller Vater im 53. Lebensjahre.
Um stille Theilnahme bitten

C. Schmalfeldt geb. Stender und Kinder.       

Schönberg den 21. August 1882.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 24. August Nachmittags 2 Uhr vom Trauerhause aus statt.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, 21. August 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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