No. 51
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Juli
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 51 Seite 1]

Politische Rundschau.

Nachdem das Tabaksmonopol vom Reichstage abgelehnt worden, beschäftigt man sich in Regierungskreisen damit, auf welche Weise neue Steuerquellen eröffnet werden können. Bekanntlich war in den Motiven zu dem Monopol=Gesetzentwurfe ausdrücklich gesagt worden, daß neben dem Tabak auch die Spirituosen für eine höhere Steuerbelastung geeignet seien. Es fragt sich nun, in welcher Form diese höhere Belastung eingeführt werden soll, ob durch eine Spiritus=Fabriksteuer oder durch eine Schnaps=Consumsteuer. In landwirthschaftlichen Kreisen ist man selbstverständlich gegen eine Fabrikat=Steuer sehr entschieden eingenommen, während man gegen eine Consumsteuer Nichts einzuwenden hat. Demgemäß steht noch in der gegenwärtigen Reichstagssession eine Vorlage, die Einführung einer Reichsschanksteuer betreffend, in Aussicht.
Der Allgem. Zeitung zufolge hat König Ludwig angeordnet daß zur Erinnerung an die Leistungen der bayerischen Armee in den Kriegsjahren 1870/71 in ähnlicher Weise, wie solches in den übrigen deutschen Staaten geschehen ist, zwei große Gemälde durch den Schlachtenmaler Heinrich Lang ausgeführt und in der Gemäldesammlung des Staates aufbewahrt werden.
Rußland. Aus Petersburg schreibt man: Seit den Massenverhaftungen kommen fast täglich neue Enthüllungen über die Thätigkeit der Nihilisten zu Tage. Es liegen jetzt Thatsachen vor, die vermuthen lassen, daß die Peter=Pauls=Festung selbst unterminirt ist. Der Commandant der Festung, General Ganezki, läßt darum in diesen Tagen den Pietrowski=Canal, welcher die Festung von Nordost nach Südwest durchfließt, genau untersuchen, denn man vermuthet, daß sowohl der Canal wie die kleinen Gräben innerhalb und außerhalb der Festung Dynamitminen enthalten. Der Canal und die Gräben, welche jetzt von Tauchern und Mineur=Soldaten untersucht werden, werden alsdann verschüttet.
Aus Petersburg schreibt man vom 29. Juni: Vorgestern und gestern fand in Peterhof und dessen sämmtlichen Nebenbaulichkeiten, während die Wache unters Gewehr getreten war und stundenlang ausharren mußte, eine gänzliche Umkehr aller nur irgend beweglichen Gegenstände durch Detectives und Kosacken statt. Die allgemeine Revision stand im Zusammenhange mit den Nihilistenverhaftungen in Wassili=Ostrow und scheint es, daß man vorzüglich auf das Vorhandensein von Dynamitminen gerechnet hat, denn es waren Pyrotechniker von hier bei der Untersuchung zugegen. Selbst das Mauerwerk wurde durchforscht und schließlich wurden mehrere unter den Gemächern des Czaren gelegene Räume verschlossen. Gleichzeitig fanden Durchsuchungen des Militärs statt und ebenso eine genaue Revision der Stationsschiffe vor Peterhof, welche neue Besatzungen erhalten sollen. Man will wissen, die Schiffe würden künftig öfters durch andere ersetzt werden.
Egypten. In Alexandrien dauert die Panik an. Die Zahl der Flüchtlinge mehrt sich täglich und hat bereits eine solche Höhe erreicht, daß an Unterstützung für die Rückwandernden gedacht werden muß. Der Französische Ministerrath hat beschlossen, den in Marseille eingetroffenen Flüchtlingen eine Subvention von 50,000 Francs zu bewilligen.


- Se. K. H. der Erbgroßherzog Friedrich Franz von Mecklenburg, der mit seiner Gemahlin Anastasia Tochter des Großfürsten Michael von Rußland, zur Kräftigung seiner angegriffenen Gesundheit dem Herbst v. J. in Palermo verweilt hatte ist nach neunmonatlicher Abwesenheit wieder nach Schwerin zurückgekehrt. Auf dem Bahnhofe fand ein sehr festlicher Empfang statt und in allen Straßen, die das Erbgroßherzogliche Paar bis nach seinem Palais in der Neustadt durchfuhr, waren die meisten Häuser beflaggt. Der Erbgroßherzog sieht zwar noch immer sehr angegriffen, doch aber ungleich wohler als im Herbste aus. Vorläufig wird das Erbgroßherzogliche Paar in Schwerin bleiben.
- Wie Kaiser Wilhelm handelt, erzählt die Geschichte unserer Zeit, wie er hantelt berichten die Tagesblätter. Auf seinem Tische liegen immer zwei übersponnene eisernen Hanteln, mittelst deren er nach dem Rathe seiner Leibärzte täglich Zimmerturnen treibt.
- Bei der Ruderwettfahrt in Ems vertheilte Kaiser Wilhelm selbst die Preise. Den Sieg hatte der Frankfurter Ruderklub davongetragen.
- Als die Kaiserin Eugenie im Jahre 1870 nach Erklärung der Republik aus Paris floh, wurde sie in dem Augenblick, als sie vermummt an einer ziemlich einsamen Stelle in der Nähe des Louvre einen bestellten Fiaker besteigen wollte, von einem zufällig vorübergehenden Straßenjungen erkannt, der sofort in den lauten Ruf ausbrach: Haltet das ist die Kaiserin! Hätte der Junge den Ruf wiederholt, so wäre alles verloren gewesen, denn eben nahte sich eine Gruppe heftig gestikulirender Volksmänner. Da stürzte der italienische Botschafter Nigra, der mit den Fürsten Metternich die Kaiserin begleitete, auf den Bengel zu, und packte ihn mit den Worten: Du Lümmel, ich will dich lehren, hier vive la Prusse (es lebe Preußen) zu rufen! - Der Junge war so verblüfft, daß er kein Wort zu seiner Rechtfertigung sagen konnte, als ihn die herankommenden Republikaner beim Kragen nahmen und mit sich schleppten. Unterdessen war der Fiaker mit der Kaiserin längst davongefahren und der Gefahr entrückt.
- Dr. chir. Bloch hat auf dem chirurgischen Kongresse seiner Versuche Erwähnung gethan, die er an Hunden und Katzen gemacht, um erkrankte Theile der Lunge auf dem Wege der Operation zu entfernen. Bloch öffnet zu diesem Zwecke den Brustkorb und schneidet die kranken Theile aus. Die an Thieren gemachten Versuche haben die Möglichkeit derartiger chirurgischer Eingriffe ergeben, doch war bis heute ein Mensch nicht gefunden, der sich zu solchen gewagten Versuchen hergeben wollte. In Stuttgart hat sich endlich ein Mann in der Person des schon seit Jahren lungenkranken Etuisarbeiters Schlegel gefunden, der als Antwort auf ein an den Arzt gerichtetes Schreiben von diesem eine Einladung erhielt. So wird der kühne Schwabe schon dieser Tage nach Berlin abreisen, um sich der Operation auf Leben und Tod zu unterziehen.
- Zum Trost für fanatische Eiferer gegen die Fremdwörter in der deutschen Sprache veröffentlicht

[ => Original lesen: 1882 Nr. 51 Seite 2]

Jemand im Leipz. Tagebl. eine Reihe von vermeintlichen Fremdwörtern, die aber eigentlich doch keine seien. Lambrequin sprechen wir mit möglichst affectirtem französischen Nasenlaut, und doch ist es ein gut deutsches vom niederländischen Worte Lamper d. h. Schleier oder Vorhang. Fauteuil ist eine französische Verdrehung von Faltstuhl, ein Stuhl, der zusammengefaltet, zusammengelegt werden konnte. Paletot kommt aus dem niederländischen "Palst=rock", Polsterrock, warmer Rock, Ueberzieher. Toupet ist eine verwälschte Verkleinerung vom niederländischen topp, hochdeutsch Zopf. Droguen kommt von Droog, trocken, trockene Waare. Email ist echt deutsch aus Schmalte, Schmelz. Attrapiren aus dem Alt=Hochdeutschen von trapa, eine Schlinge, in einer Schlinge fangen. Tricot von striken. Balcon von Balken, Balkengerüste u. s. w. Das wäre also dieselbe Geschichte wie mit den deutschen Waaren, die ins Ausland gehen, dort gestempelt werden und nun als englische oder französische Waare begierig gekauft wird, während man sie vorher nicht mochte.
- Die Häufigkeit der Gewitter, welche im Allgemeinen und mit Zunahme der geographischen Breite und von der Mitte des Festlandes gegen die Meeresküste hin abnimmt, ist nach neueren meteorologischen Beobachtungen in den verschiedenen Ländern folgende: Während am Aequator fast täglich Gewitter vorkommen, zählt man jährlich Gewittertage in Java 97, in Sumatra 86, in Hindostan 56, in Geurgien (Tiflis) 55, in Borneo 54, an der Goldküste 52, in Rio de Janeiro 51, in Italien 38, in Westindien 36, in Süd=Guinea 32, in Buenos=Aires, Canada und Oesterreich 23, in Baden, Württemberg und Ungarn 22, in Schlesien, Belgien und Bayern 24, in Holland 18, im Königreich Sachsen, in der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Kasan 17, in Frankreich, Australien und Südrußland 16, in Spanien und Portugal 15, in Schleswig=Holstein, Mecklenburg, Hannover, Westpreußen und in Kapstadt 13, in Mesopotamien 12, im nördlichen Großrußland 10, in Kleinrußland und Irkutzs 9, in Schweden und Finnland 8, in England und Astrabad, sowie im Hochgebirge der Schweiz 7, in Norwegen 4, in Cairo 3 und in Egypten, in Ost=Turkestan, sowie im hohen Norden fast gar keine. - Die nördlichsten Grenzen beobachteter Gewitter sind Cape Ogle (60 Grad), Nordamerika, Island, Spitzbergen. Novaja Semlja und die sibirische Eismeerküste. - Besonders bezeichnend in dieser Zusammenstellung ist die verhältnißmäßig häufige Gewitterbildung in Italien, die Abnahme derselben durch die Meeresnähe in Holland Australien und England und das Aufhören der Gewitter mit dem Mangel an Luftfeuchtigkeit über dem Wüstensande und dem ewigen Schnee.
- Der "Siebenschläfer", wie der 27. Juni im Kalender benannt wird, soll für die Gestaltung des Wetters der nächsten sieben Wochen entscheidend sein, denn regnet es am Siebenschläfer, so regnet es sieben Wochen lang alle Tage, wenn auch manchmal nur einige Tropfen. In den letzten drei Jahren hat sich dies bestätigt. Es gibt mehre solcher Tage, denen der Volksglaube einen entscheidenden Einfluß auf die Witterung eines bestimmten Zeitraumes zuschreibt, nur sind sie nach den Ländern und Landstrichen verschieden. Vielfach werden sie auch Loostage oder Luer- (Lauer=)Tage genannt, weil an ihnen, wie Dove sagt, das Loos der zu erwartenden Witterung für die nächste Zeit sich entscheidet und daher der Landmann gespannt auf das "lauert", was sie anzeigen werden. In Frankreich und den Niederlanden z B. hält man den St. Medardustag (8. Juni) für einen Wettermacher auf die nächsten 40 Tage. Auch vom Johannistage heißt es auf dem Lande bei uns: "Vor Johanni bitt um Regen, nachher kommt er ungelegen." In Frankreich wird der 29. Juni als Regentag gefürchtet. Der bekannteste der Loostage ist aber der 2. Juli, welcher dermaßen in dem Rufe steht, Regen zu bringen, daß er am Rhein sogar "Marienries" genannt wird. Es heißt dort von ihm: "Geht Maria über den Berg naß, so regnet es sechs Wochen ohn' Unterlaß." Diese Wetterentscheidung hat natürlich auch ihre wissenschaftliche Grundlage; letztere besteht darin, daß in Europa im Sommer die mittlere Windrichtung auf die Nordwestseite der Windrose fällt. Die Nordwestwinde bringen bei ihrem Verdrängen der östlichen, im Sommer wärmeren und trockneren Winde ein Sinken der Temperatur zu Wege, und leiten, wenn sie zu Anfang des Sommers die Oberhand gewinnen, unsere Regenzeit ein, welche erst der Hochsommer wieder zu bewältigen vermag. Ein Mitarbeiter des "Leipz. Tagebl." hat sich der Mühe unterzogen, den "Siebenschläfer" auf seine Vergangenheit von 1881 bis 1860 hin zu prüfen und erzielte folgendes Resultat: Von den 22 Siebenschläfertagen der Jahre 1860 bis 1881 hatten Regen 14, keinen Regen 8. Die Durchschnittszahl der Regentage vom 28. Juni bis 31. Juli betrug pro Jahr in obengenanntem Zeitraum 18. Nach den 8 regenfreien Siebenschläfertagen folgten bis 31. Juli im Ganzen 147 Regentage; also im Jahre durchschnittlich 18. Nach den 14 Siebenschläfertagen, an denen es regnete, folgten bis 31. Juli im Ganzen 242 Regentage, also im Jahre durchschnittlich 17. Wie steht es nun mit der Regel? Zahlen beweisen.
- Die weltberühmte Streichholzfabrik zu Jönköping in Schweden wurde im Jahre 1845 von J. E. Lundström gegründet um die damals üblichen Phosphorzündhölzchen herzustellen. Das Unternehmen war erfolgreich und Lundström konnte die Bestrebungen zur Verbesserung der Zündhölzer verfolgen, wie sie von Preschel, Kopp, Schrötter u. A. ausgingen. Auf Grund der von diesen Männern angestellten Forschungen wandte Lundström statt des gewöhnlichen (weißen) Phosphors rothen (amorphen) Phosphor an; theilte auch die Bestandtheile der Zündmasse, so daß die Hölzer nur zünden, wenn sie auf der entsprechend vorgerichteten Schachtelfläche gerieben werden. Diese Verbesserungen verschafften der Fabrik einen großen Aufschwung; es wurde ein Etablissement nördlich vom Wettern=See gebaut, das sich seit 1857 in den Händen einer Gesellschaft von elf Theilhabern mit einem Capital von vier Millionen schwedischer Kronen (à 1,12 M.) befindet. Die Anzahl der beschäftigten Arbeiter beträgt 872, wovon 533 Männer und 339 Frauen sind. Im Jahre 1881 wurden in dieser Fabrik 202,841,070 Tausend Zündhölzchen hergestellt, deren Gewicht 66,416 Centner, deren Werth 2,806,744 Kronen beträgt. Das Etablissement hat 8 Dampfmaschinen von zusammen etwa 119 Pferdekraft im Betriebe, welche 250 Arbeitsmaschinen der verschiedensten Art in Bewegung setzen. Die Jönköping=Zündhölzchen werden aus Espenstämmen hergestellt, die sorgfältig sortirt und in Blöcke von 1 1/2 Fuß Länge geschnitten werden. Nach Entfernung der Rinde werden die Blöcke eine gewisse Zeit hindurch in Wasser gelegt, um das Holz zäher und biegsamer zu machen. Sodann werden die Blöcke in dünne Bänder geschnitten, deren Breite und Stärke der Länge der Zündhölzchen entspricht; diese Bänder werden in Bündeln von je 50 in einer Maschine geschnitten, die in der Stunde eine Million Zündhölzchen=Stöcke liefert. Sie werden dann in warmer Luft getrocknet und endlich in die Zündmasse getaucht und in Schachteln verpackt, die zum größeren Theil von Insassen der Strafanstalten Londons gemacht werden.
- "Sehr richtig!" Dem New=Yorker Polizeirichter wird dieser Tage ein Mann vorgeführt, mit Welchem sich folgender Dialog entspinnt: Richter: Ihr seid wegen Trunkenheit und Ruhestörung verhaftet worden! Angeklagter: Sehr richtig! - Ihr habt wohl etwas zu viel Rum getrunken? Angekl: Seht richtig! Richter: Der Polizeimann hat Euch in der Gosse aufgelesen! Angekl.: Sehr richtig! Richter: Ihr habt Euch aber auf dem Wege zur Polizeiwache sehr ungeberdig betragen und sogar auf den Polizeimann eingehauen! Angekl.: Sehr richtig. Richter: Für dieses Vergehen diktire ich Euch hiemit sechs Monate Gefängniß zu! Angekl.: Was? Sechs Monate Gefängniß? Richter: Sehr richtig!
- Als Albert Sachs in Frankfurt zu 12 Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde, fiel das Wort im Publikum: Das ist das erste, was er sich redlich verdient hat.
- In dem Hause eines Tuchhändlers in Brünn war großes Herzeleid. Der Vater hatte Bankerott gemacht, war gestorben und hatte nichts hinterlassen als seine Wittwe und 8 Kinder. Die Noth war groß; da fand der älteste Sohn unter alten Papieren ein Creditloos. Er nahm es und ging schweren Herzens zum Bankier, um 150 Gulden darauf zu

[ => Original lesen: 1882 Nr. 51 Seite 3]

borgen. Borgen wollen Sie? fragte der Bankier nach einem Blick auf das Loos, Ihr Loos hat ja am 2. Januar d. J. 150,000 Gulden gewonnen! - Und so war es.
- In Schweinfurt kaufte ein Pflasterergeselle bei einer Trödlerin einen alten Rock. Er trug ihn manche Woche, ehe er in einem versteckten Täschchen, des Rocks einen Schatz fand, ein Lotterieloos, und siehe da, das Loos hatte vor längerer Zeit einen Treffer von 1200 M. gemacht. Seine Freude war groß, aber - die Verkäuferin erhebt ebenfalls Anspruch auf das Loos und erst das Gericht wird entscheiden, wem das Geld gehört.
- In Greiz neckte ein Lehrling den Elephanten im Cirkus Merkel. Das Thier streckte schnell wie der Blitz seinen Rüssel aus, hob den Jungen in die Höhe und ließ ihn fallen. Die Strafe des Jungen war ein Beinbruch.
- Aus der Schule. Lehrer: In unserer vorigen Stunde machte ich Euch auf den Umstand aufmerksam, daß die Wärme auf manches eine ausdehnende Wirkung ausübt. Fritz, kannst Du mir ein Beispiel hierzu anführend Fritz: Im Sommer, wenn es warm ist, dauern die Ferien vier Wochen, im Winter wenn es kalt ist dagegen nur acht Tage.


Anzeigen.

Nachdem die städtische Wasserkuhle am Oberteich neben dem Kaufmann Maaß'schen Hinterhofe ausgemottet und vertieft, auch mit einem Waschsteg wieder versehen ist, wird alles Verunreinigen derselben durch Schutt, Steine u. s. w. hierdurch bei Strafe verboten.
Schönberg, den 3. Juli 1882.

Der Magistrat.


Das Missionsfest

im Fürstenthum Ratzeburg wird am Mittwoch, den 12. Juli in der Kirche zu Carlow gefeiert werden. Die Festpredigt wird Herr Pastor Behm aus Pritzier halten
Alle Missionsfreunde werden hiedurch freundlichst eingeladen.

Der Vorstand.       


Mecklenburgische Bank, Schwerin.

An unserer Casse werden sämmtliche bis inklusive 1. Januar 1883 fällig werdenden Coupons der Russisch-Englischen de 1822, 1862, 1870 bis 73, 1875 und 1877 schon jetzt eingelöst.

Die Direction.


Caffee=Ersatz

von Leusmann & Zabel in Hannover wirkt, ohne Cichorien=Zusatz, ebenso belebend und ermunternd, wie Bohnenkaffee und giebt ein vorzüglich durststillendes Getränk. Denselben empfehlen à Pfund 40 Pfennig (Mecklenburg) J. L. D. Petersen, C. A. Vock, A. Zander, J. F. Eckmann.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Senator Wilh. Heincke.       


Doctor Oppermannsches
Erhaltungs=Pulver
zum Conserviren des Fleisches, Milch, Butter u. s. w. empfiehlt                          
Carlow.                                                    J. Rieckhoff.


Heuforken  mit und ohne Stiel
Dungforken  mit und ohne Stiel
empfiehlt                                                    
Carlow.                                                     J. Rieckhoff.


Lederschmiere,                          
Hufschmiere,                              
Wagenfett                                  
empfiehlt
Carlow.                                                     J. Rieckhoff.


Grabkreuze
in sauberster Lakirung,
empfehlen in grösster Auswahl billigst
Jürgensen & Robschuld
gr. Burgstr. 717. Lübeck. gr. Burgstr. 717.


Mecklenburgische Bank, Schwerin i. M.

Die Bank vergütet für fest verzinsliche Einlagen gegen ihre Bankschuldverschreibungen und Sparbücher auf halbjährliche jederzeit auszuübende Kündigung oder auf mindestens sechs Monate fest Porto- und stempelfrei 4 % p. a
auf vierteljährliche ebensolche Kündigung oder auf mindestens drei Monate fest 3 1/2 % p. a.
auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 % p. a
auf tägliche Kündigung und im Baar Conto-Corrent 3 % p. a
Die Zinsen werden bei den auf Kündigung stehenden Capitalien am 1. Januar und 1. Juli fällig, und nach Fälligkeit jederzeit die Julizinsen auch schon im Johannistermin gezahlt. Nach Vereinbarung können die Zinsen aber auch vierteljährlich am Quartalsersten erhoben werden.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit zum Zinssatze von z. Zt. 5 % p. a. und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze zu z. Zt. 4 % p. a.

Die Direction.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 51 Seite 4]

Zu unserm am Montag den 10. und Dienstag den 11. Juli d. Js. stattfindenden

Königschuß

laden wir die geehrten Bewohner von Stadt und Land so höflichst wie ergebenst ein.

Tombola=Loose à 50 Pfennig

sind bei uns zu haben.

Schönberg.
Kapitain und Aelteste der Schützenzunft.
C. Schultze.     F. Baer.     J. Greiff.
Programm:

Zur Vorfeier am Sonntag Nachmittag die üblichen Ständchen. Von Abends 7 Uhr an Concert im Schützenhause. 10 Uhr Zapfenstreich.
Montag den 10. Juli: Morgens 5 Uhr Reveille durch die Stadt. Um 7 Uhr Antreten der Schützen beim Schützenwirth. Um 8 Uhr Ausmarsch. Nach Ankunft im Schützenhause Beginn des Schießens nach der Königsscheibe und den beiden Gewinnscheiben. Frühstück bei Tafelmusik. Von Nachmittags 3 Uhr an bis zum Einmarsch Harmonie=Musik im Schützenhause gegen Entree von 30 Pfennig (Mecklenburg). für Nichtmitglieder. Abends großer Ball für Stadt und Landbewohner gegen Entree im Schützenhause: Anfang präcise 9 Uhr. Dienstag den 11. Juli: Ausmarsch, Schießen, Harmonie u. s. w. wie am Montage. Nachmittags 4 Uhr

Ziehung der Tombola.

Abends Festball für Stadt= und Landbewohner im Schützenhause gegen Entree.
Mittwoch den 12. Juli: Abends 7 Uhr im Schützenhause Festball, nur für Mitglieder der Zunft.


H. L. Haukohl
empfiehlt sein Kolonialwaarengeschäft angelegentlichst
früher Nr. 1003 - jetzt Nr. 1001.
Sandstrasse, Lübeck.


Einsetzen künstlicher Zähne.
Reinhard, Hamburg. Zu sprechen Schönberg Kalter Damm 4 am Königschuß=Tage von 9 bis 5 Uhr.


Meine zu Sahmkow belegene Büdnerei beabsichtige ich unter der Hand zu verkaufen; dieselbe enthält 4 Scheffel Land, nebst Wohnhaus mit drei Wohnungen und Stallgebäude. Kaufliebhaber wollen sich bei mir melden.

P. Maass in Sahmkow.       


Den Schleichsteig, welcher über meine Weidekoppel von Lüdersdorf nach Lockwisch führt, verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Hauswirth Kleinfeldt,       
Lockwisch.                   


Ein Mädchen
zu häuslichen Arbeiten sucht zu Michaelis          
                                                    Aug. Spehr.


"Der heutigen Nummer unserer Gesammtauflage liegt ein Prospect des Bankhauses "Mindus & Marienthal" in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrl. Leser besonders aufmerksam machen."


Beste Matjes Heringe
empfiehlt billigstens                          
                                                    Aug. Spehr.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 3. Juli 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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