No. 49
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Juni
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 49 Seite 1]

Politische Rundschau.

In der letzen Sitzung, des Bundesraths ist eine Mittheilung darüber gemacht worden, daß der Bundesrath sich vertagen und wahrscheinlich Anfangs Oktober seine unterbrochenen Sitzungen wieder aufnehmen wird.
Die Jury für die Entwürfe zum Reichstagsgebäude hat ihre Arbeiten beendet und die beiden ersten Preise dem Architekten Paul Wallot in Frankfurt a. M. und Thiersch in München zuerkannt.
Fürst Bismarck wird mit seiner Familie sechs Wochen in Varzin der Ruhe pflegen und dann noch ein Bad, wahrscheinlich Gastein, aufsuchen.
Eine türkische Gesandschaft ist unterwegs, um dem Kaiser Wilhelm ein Geschenk des Sultans, bestehend in fünf arabischen Hengsten, zu überbringen.
Der Belagerungszustand über Leipzig und Umgegend ist um ein Jahr verlängert worden.
Egypten. Man darf gespannt sein, wer aus den Wirren in Egypten als Sieger hervorgeht. An der Spitze der Nationalpartei steht Arabi Pascha, der viel einflußreicher ist als der Vicekönig Tewsik Pascha; er ist aus niederm Stand emporgestiegen zum Kriegsminister, ist verschlagen und energisch und führt das Heer und das Volk. Er ist ein Gegner der Europäer und möchte sie alle mit Sack und Pack aus Egypten verjagen. Sein Grundsatz ist: Egypten für Egypter. Sein Traum ist (obwohl er sonst nicht träumt), eines Tages über ein großes arabisches Reich zu herrschen. (Die Zahl der geflüchteten Europäer soll 32,000 betragen.
Rußland. Ein Privattelegramm aus Petersburg meldet, Graf Tolstoi, der Nachfolger Ignatieffs werde erster Tage ein scharfes Rundschreiben gegen die Judenverfolgungen erlassen, in welchem allen Beamten, hoch oder niedrig mit sofortiger Absetzung gedroht wird, sofern sie sich in dieser Angelegenheit etwas wieder zu Schulden kommen lassen.
Amerika. Gegen vierzigtausend Arbeiter in West=Pensylvanien und Ohio haben am 1. Juni die Arbeit eingestellt, um höhere Löhne zu erzwingen, und demnächst ist in Indiania, Illinois, Wiskonsin, Michigan ein ähnlicher Streik zu erwarten. Zu den Eisenbahnarbeitern werden die Schreiner, Ziegelstreicher, Gerber u. s. w. sich gesellen. Anlaß zu den Arbeitseinstellungen sind zum Theil Lohndifferenzen, zum Theil aber auch die Forderung, daß alle Arbeiter welche nicht gewissen Gewerkschafts= resp. Streik=Verbänden angehören, von den Arbeitgebern nicht mehr angestellt werden dürfen. Die Nichtverbändler sind hauptsächlich Neger und Italiener, theilweis aber auch Deutsche.


- 191 Mitglieder des deutschen Pionier=Vereins in Cincinnati kamen jüngst in Hamburg an und brachten ein schönes Bild mit, auf welchem 161 hervorragende Deutschamerikaner abgebildet sind. Dieses Bild stellten sie in dem Gebäude der Hamburg=Amerikanischen Packetfahrt-Aktiengesellschaft zum Andenken auf. Sie sind alle herübergekommen, um noch einmal ihre deutschen Heimstätten zu besuchen. Herübergefahren sind sie mit dem Hamburger Schiff Suevia und alle rühmen aus einem Munde die Offiziere und Mannschaft des Schiffes, die Behandlung und Verpflegung, die Küche und den Keller, wenn man so sagen darf; sie hätten sich am Bord "wie zu Hause" befunden.
- Die Würzburger Universität, die in diesem Sommer die Feier ihres 600. Semesters begeht, zählt gegenwärtig 1091 Studirende, darüber 574 Mediciner und Chirurgen, 186 Philosophen, 168 Theologen, 148 Juristen. Nach der Landesangehörigkeit sind die Preußen mit 516 in der Mehrzahl, die Bayern zählen 349, das eigentliche Ausland 74 Immatriculirte.
- Vor längerer Zeit wandte sich eine in bitterste Noth gerathene Familie in Erfurt mit der Bitte an den Kaiser um eine Schuhsteppmaschine; diese Bitte ist den Armen auch gewährt worden, denn nach einem günstigen Zeugniß seitens der Behörde über die Bittsteller traf die Maschine zur großen Freude der armen Familie ein.
- Die Eröffnung der Gotthardbahn wird auch für die Versorgung Deutschlands mit Nahrungsmitteln, namentlich mit Geflügel, Früchten und Gemüsen aus Italien von großem Einflusse werden. Ein italienisches Handlungshaus hat mit der Kgl. Eisenbahndirektion in Dresden einen Frachtabschluß über noch in dieser Saison zu befördernde 500 Waggons mit Geflügel und Gemüsen bewirkt.
- Der Flug der Vögel photographirt. Nach einem an die französische Akademie der Wissenschaften erstatteten Bericht erklärt ein Photograph Marey, es sei ihm gelungen, den Flug der Vögel zu photographiren, eine Leistung, welche die des Herrn Muybridge in San Francisco - derselbe photographirte bekanntlich galoppirende Pferde - wesentlich übertrifft. Der dazu benutzte Revolver=Apparat hat die Gestalt eines Jagdgewehrs und nimmt in einer Secunde zwölf Bilder auf, wobei die meiste Zeit für die Veränderung der Stellung des Apparates verbraucht wird, die Aufnahme selbst bei trüben Wetter 1/700, bei Sonnenschein gar nur 1/1500 Secunde beansprucht. Bringt man die Aufnahmen in einen geeigneten optischen Apparat, so hat man ein getreues Bild von den Bewegungen der Flügel während des Fluges.
- Vor einiger Zeit brachte die "Magdeb. Ztg." und andere Blätter die Mittheilungen, wie man beobachtet habe, daß Frösche und Kröten den Karpfen in den Fischteichen auf den Kopf sprängen, sich mit den Vorderfüßen in den Augen des Fisches festklammerten und dadurch deren Erblindung sowie den späteren Tod (weil das erblindete Thier keine Nahrung mehr findet) herbeiführten. Diese Sache wurde damals von Gelehrten und Fachzeitschriften nicht besonders beachtet, wohl weil man die Beobachtungen nicht für genau genug hielt. Jetzt veröffentlicht jedoch die Wochenzeitschrift "Die Natur" einen interessanten Brief des Geh. Sanitätsrath Dr. Brück über diesen Gegenstand. Er gibt an, das er 1829 die Bekanntschaft des gräflich Sierstorff'schen Oberförsters gemacht habe, der ihm schon damals von jener Erscheinung berichtete: "Auf dem benachbarten gräflichen Gute Gehrden habe er oft beobachtet, daß im dortigen Karpfenteiche im Frühjahre kleine schwarze Kröten den Karpfen auf die Köpfe sprängen und sich dort trotz alles Tauchens der Karpfen festhielten. Er meinte, sie müßten den Karpfen das Hirn aussaugen, denn manche stürben um diese Zeit. Auch der Besitzer des Bades, Graf

[ => Original lesen: 1882 Nr. 49 Seite 2]

Sierstorpf, erinnerte sich, diesen merkwürdigen Krötensprung beobachtet zu haben." Ganz neuerdings fand Dr. Brück noch eine andere Bestätigung, und zwar im vierten Theile der "Briefe eines Verstorbenen" (von Fürst Pückler=Muskau, erschienen 1831). Der Verfasser erzählt im 23. Briefe, daß ihm von einem englischen Naturforscher die gleiche Beobachtung mitgetheilt sei.
- Equipagenluxus in Paris. Unter dem Kaiserreiche hat der Wagenluxus sich zu einer unglaublichen Höhe entwickelt. Wer zur großen Welt gehörte, mußte seinen Daumont mit vier Pferden haben, das Geschirr mit Wappen bedeckt, die Dienerschaft in glänzendster Livree. Unter der dritten Republik ist eine geradezu gesuchte Einfachheit an Stelle dieses Glanzes getreten. Die meisten Livreen sind in dunklen Farben gehalten und einen Galawagen bekommt man in Paris nur selten zu sehen. Viele junge Leute aus der guten Gesellschaft haben neuestens die Wiener Mode, Monats=Fiacker zu halten, angenommen, die bescheiden aussehen, aber mit vortrefflichen Pferden bespannt sind. - Lange Zeit hatte der Herzog von Rochefoucould=Doudeauville in ganz Paris die schönste Equipage. Er kam einmal zu einem Wettrennen mit zwei Rappen, welche Kaiserin= Eugenie ihm um jeden Preis abkaufen wollte. Der Herzog, ungeachtet seiner politischen Meinungen, antwortete einem Abgesandten der Kaiserin, daß es ihm lieber gewesen wäre, seine Pferde zu behalten, daß er aber nicht gewohnt sei, einer Dame etwas abzuschlagen und daß daher die Kaiserin die Pferde zu dem Preise haben könne, zu dem er selbst sie gekauft. Der Betrag war kaum 75,000 Frcs. Dank dem Entgegenkommen des legitimistischen Kavaliers kam die Kaiserin in den Besitz des herrlichsten Gespanns von Frankreich und England. - Gegenwärtig besitzt Vicomte Henri Greffulhe den prächtigsten Marstall in Paris. Er hält nicht weniger als 80 Pferde der verschiedensten Art. Der Herzog de Castries ist einer der Wenigen, welche noch die helle Livree aus der Zeit des Kaiserreichs bewahrt hat; sein Wagen fällt aus der heute üblichen düsteren Umgebung angenehm auf. Baron Alphons Rothschild bedient sich zu Spazierfahrten einer herrlichen Viktoria, vor welche in der Regel ein Braun und ein Fuchs gespannt sind. Baron Gustav Rothschild ist der glückliche Besitzer von vier Rappen, welche in ihrer Art als Ideale gelten. Der Herzog von Larochefoucaurd=Bisacci zeigt seinen Wagenluxus nur auf seinem Landsitze Esclimont. Wenn man dort seine Postillons mit dem gepudertem Haar, dem Zopfe, der mit Gold bedeckten Jacke sieht, so glaubt man im Zeitalter Ludwigs XVI. Man meint die Herzogin werde sich im Hofkleide zeigen, um vom Grafen von Artois ritterlich als schöne Hofdame der Maria Antoinette begrüßt zu werden. Der Marstall des Grafen Potocki kann mit jedem Königlichen koncurriren. Der Graf hat für seine Traber und für seine Reitpferde eine Reihe von Preisen bekommen. Jeder Sportsmann sucht eben seinen Ruhm in einer Specialität Graf Cammondeau hat den Geschmack eines Engländers, was seine theuren und zugleich einfachen Gespanne betrifft, Baron Soubeyran hält darauf, die schnellsten Pferde von Paris zu haben, und Graf Polignac hat dafür den Ehrgeiz, den schönsten Kutscher der Hauptstadt sein Eigen zu nennen. Alle Welt kennt den schönen Léon. Herr Cauchard, der Eigenthümer der großen Louvre=Magazine, giebt fabelhafte Summen für seinen Stall aus. Man erzählt sich von ihm einen lustigen Zug. Jüngst kaufte er ein Paar tadellose Füchse. Um sie bequem bewundern zu können, läßt er seine leere Equipage in den Champs Elysées auf und ab ziehen und fährt in einem Fiacker an ihnen vorüber als froher Bewunderer.
- Amerikanischer Scherz. Was der Amerikaner einen "practical joke" nennt, einen ganz besonders lustigen Streich, das mag das nachstehende Geschichtchen erklären. Neben einem Schlachthause in Milwaukee ist eine brillant eingerichtete Apotheke, deren Hinterwand ganz mit großen Spiegeln bedeckt ist. Eine Heerde Schafe sollte eben ins Schlachthaus getrieben werden, als einer der Schlächter den Leithammel packte und ihn nebenan in die Apotheke warf. Sogleich machte die ganze Heerde Kehrt, und marschirte blöckend in die Apotheke, ehe es die Treiber verhindern konnten. Es waren auf einmal vielleicht 150 Schafe in der Apotheke. Da erblickten aber verschiedene Böcke plötzlich eine ihnen gegenüberstehende Schafherde, und nun begann der Hauptakt des "practial joke". Kling, kling! ging es. In einer Minute waren die Spiegel, deren jede über 100 Dollars gekostet hatte, in Scherben zersplittert. Das war aber nicht Alles. Die Treiber suchten nun den Leithammel zu fangen, um dadurch die Schafe wieder aus der Apotheke zu bringen. Der Hammel jedoch, die Absicht der Männer durchschauend, machte einen verzweifelten Sprung durchs Fenster auf die Straße. Das war das Signal für die sämmtlichen Schafe. Etwa zehn Minuten lang sah man nichts als Schafe, welche durch dasselbe Fenster auf die Straße sprangen. Dabei klingelten und rasselten fortwährend zerbrochene Gläser, Flaschen und Töpfe, welche in dem Fenster zur Schau gestellt waren. Außerdem hatten sich etwa 80 Schafe schwer verletzt und sind dadurch beinahe unnütz geworden für den Fleischmarkt. Das nennt man drüben Volkshumor.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Niendorf sub Nr. III. belegene Vollstelle c. p. des Johann Joachim Heinrich Wilhelm Kreutzfeldt daselbst wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am 21. ds. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termine der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg den 21. Juni 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Auction in Palingen

am Mittwoch den 28. Juni 1882. Wegen Beendigung der Pachtzeit beabsichtige ich nachbenanntes Vieh, sowie Wagen und landwirthschaftliche Geräthe öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung zu verkaufen.

4 junge Pferde, 12 milchende Kühe, 4 Starken, 4 Schweine, 4 Bauwagen, 1 Stuhlwagen, 2 Häckerlingsladen, 1 Kornrummel, Milchengeschirr, div. Pflüge, Eggen, Reißer, Krümmel, Sielengeschirr und was sich sonst noch vorfindet.
Die Auction beginnt Morgens um 10 Uhr.

J. Lange.       


Auction in Selmsdorf.

Wegen Verpachtung meiner Mühle beabsichtige ich am 30. d. M. nachbenannte Gegenstände öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung zu verkaufen:

Sopha, Tische, Stühle und sonstige Möbel, Haus= und Küchengeräth, Wagen, Sielengeschirr und was sich sonst noch vorfindet.
Die Auction beginnt Morgens 10 Uhr und findet im Hause des Herrn Gastwirths Michaelsen hieselbst statt.
Selmsdorf den 24. Juni 1882

A. Michaelsen, Müller.       


Am Donnerstag Abend ist mir eine 1 1/2jährige weiße Starke mit rothen Flecken von der Weidekoppel entlaufen. Wer über den Verbleib Auskunft geben kann, wolle mir dies gefälligst Anzeigen.

Hauswirth Lühr              
in Lüdersdorf.       


Beste Matjes Heringe
empfiehlt billigstens                          
                                                    Aug. Spehr.


Das 2. Abonnements-Conzert

findet am Freitag den 30. Juni in Boy's Garten statt, wozu ergebenst einladen

                                                    die Vereinsmusiker.

Entrée für Nichtabonnenten à Person 50 Pfennig (Mecklenburg).
Anfang Nachmittags 6 Uhr.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 49 Seite 3]

Eisenbahn          Eisenbahn
Mecklenb. Friedrich=Franz Eisenbahn.
Am Sonntag den 2. Juli d. Js.
wird ein Extrazug
Hamburg=Lübeck=Schwerin

und zurück abgefertigt:
Abfahrt von Lübeck 9 Uhr 5 Min Vorm.
Abfahrt von Schönberg 9 Uhr 37 Min Vorm.
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 3 Min Vorm.
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 24 Min Vorm.
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr 40 Min Vorm.
Ankunft in Schwerin 11 Uhr 2 Min Vorm.
                      ----------------
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 37 Min. Abends
Ankunft in Kleinen 10 Uhr - Min. Abends
Ankunft in Bobitz 10 Uhr 17 Min. Abends
Ankunft in Grevesmühlen 10 Uhr 34 Min. Abends
Ankunft in Schönberg 10 Uhr 59 Min. Abends
Ankunft in Lübeck 11 Uhr 25 Min. Abends
Auf den vorgenannten Stationen werden an diesem Tage zu dem Extrazuge Hamburg=Lübeck=Schwerin

Fahrbillets II. und III. Wagenklasse nach Schwerin zum einfachen Fahrpreise

ausgegeben, welche zur Rückfahrt nicht allein zum Extrazuge Schwerin=Lübeck=Hamburg, sondern auch am 3. Juli zu den fahrplanmäßigen, von Schwerin um 8 Uhr 4 Min. Morgens und um 1 Uhr 40 Min. Nachmittags abgehenden Personenzügen Gültigkeit haben.
In gleicher Weise werden am 2. Juli zu dem um 8 Uhr Morgens abgehenden Zuge in Wismar Billets zum einfachen Fahrpreise nach Schwerin ausgegeben, welche zur Rückfahrt mit allen fahrplanmäßigen Zügen am 2. und 3. Juli c. berechtigen.
Freigewicht für Gepäck wird auf diese Doppelbillets nicht gewährt.

Die Direction.


CHOCOLADEN und CHOCOLADEN-DESSERT,
nach französischem und schweizer System fabricirt, durch feinsten Geschmack und großen Cacaogehalt sich auszeichnend.
Leicht lösliche entölte Cacaos, 100 Tassen per Pfund.
B. SPRENGEL & Co.
HANNOVER.
Specialitäten:
Leicht lösliche Malzextract=Puder=Chocolade, bestes blutbildendes, nahrhaftestes, angenehmst schmeckendes Gesundheits=Getränk für Gesunde und Kranke jeder Altersclasse, 50 große Tassen aus 1 Pfund, durch Aufgießen kochenden Wassers zu bereiten; desgleichen Eisen-Anthracit-Chocolade, nach Oberstabsarzt 1. Cl. Dr. med. Dyes bewährtes Mittel gegen chronischen Magen-Katarrh, Magenkrampf, Bleichsucht und Blutarmuth. - Beide Specialitäten von fast allen Aerzten, welche dieselben kennen lernten, verordnet.

Niederlage in Schönberg beim Bäckermeister
Wolgast Siemzerstraße.


Geschäfts-Aufhebung meiner Gold- u. Siberwaaren-Handlung.

Wegen dauernder Kränklichkeit und Verkauf meines Hauses habe ich mich entschlossen mein Geschäft gänzlich aufzugeben und verkaufe von jetzt meine

sämmtlichen Gold= und Silberwaaren
zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Lübeck, Sandstrasse 1006.                                                     W. Kolls.


Meine geliebte Frau, Ida geb. von Oertzen wurde gestern von einer Tochter glücklich entbunden.
Mirow, 24. Juni 1882.

                                                    C. v. Oertzen,
                                                    Kammerherr und Drost.


Ersparniß- u. Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt ist während des                          
Johannistermines
vom Sonnabend den 24. Juni d. J.
bis
Sonnabend den 1. Juli d. J.
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag den 24. Juni d. J.
jedoch nur von                                                    
7 Uhr Morgens bis 10 Uhr Vormittags
geöffnet.                                                    
Schönberg den 14. Juni 1882.          
                          Das Directorium
                          der Ersparniß- u. Vorschuß-Anstalt.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Senator Wilh. Heincke.       


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Einige Ladungen                                                    
Böhmischer Salon=Stückkohlen

erwarte ich Anfang Juli, die ich ab Bahnhof zu liefern billigstens empfehle.

Aug. Spehr.       


Alterthümliche
Gold- und Silber-Gegenstände

werden gesucht und hochbezahlt. Gef. Off. mit Angabe der verkäuflichen Sachen unter sub Ho. 1952 b. befördert Haasenstein & Vogler Lübeck.


Meine zu Sahmkow belegene Büdnerei beabsichtige ich unter der Hand zu verkaufen; dieselbe enthält 4 Scheffel Land, nebst Wohnhaus mit drei Wohnungen und Stallgebäude. Kaufliebhaber wollen sich bei mir melden.

P. Maass in Sahmkow.       


Caffee=Ersatz

von Leusmann & Zabel in Hannover wirkt, ohne Cichorien=Zusatz, ebenso belebend und ermunternd, wie Bohnenkaffee und giebt ein vorzüglich durststillendes Getränk. Denselben empfehlen à Pfund 40 Pfennig (Mecklenburg) J. L. D. Petersen, C. A. Vock, A. Zander, J. F. Eckmann.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 49 Seite 4]

Hiermit zur Nachricht, daß unter diesjähriger                          
Königschuß

am 10. und 11. Juli abgehalten wird.
Wegen der Stempelsteuer ist der Preis der Loose von 30 Pfennig (Mecklenburg). auf 50 Pfennig (Mecklenburg). erhöht und wurde beschlossen, demnach die Gewinne um ein Bedeutendes zu verbessern.
Als Hauptgewinne kommen unter Andern zur Verloosung: 1 Sopha, ein Kleidersecretair, ein Regulator, 1/2 Dtzd. Rohrstühle (1 Gewinn), zwei Komoden, zwei Beisetztische, ein Sophatisch, eine Setzuhr, ein Korblehnstuhl, ein completes Kaffeeservice, ein Waschservice, Hänge=, Tafel= und Tischlampen u. s. w. u. s. w.

Zu recht reger Betheiligung ladet ergebenst ein                          
der Vorstand der Schützenzunft.
C. Schultze.      F. Baer.      J. Greiff.
Schönberg im Juni 1882.                                                    


Mecklenburgische Bank, Schwerin i. M.

Die Bank vergütet für fest verzinsliche Einlagen gegen ihre Bankschuldverschreibungen und Sparbücher auf halbjährliche jederzeit auszuübende Kündigung oder auf mindestens sechs Monate fest Porto- und stempelfrei 4 % p. a
auf vierteljährliche ebensolche Kündigung oder auf mindestens drei Monate fest 3 1/2 % p. a.
auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 % p. a
auf tägliche Kündigung und im Baar Conto-Corrent 3 % p. a
Die Zinsen werden bei den auf Kündigung stehenden Capitalien am 1. Januar und 1. Juli fällig, und nach Fälligkeit jederzeit die Julizinsen auch schon im Johannistermin gezahlt. Nach Vereinbarung können die Zinsen aber auch vierteljährlich am Quartalsersten erhoben werden.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit zum Zinssatze von z. Zt. 5 % p. a. und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze zu z. Zt. 4 % p. a.

Die Direction.


H. L. Haukohl
empfiehlt sein Kolonialwaarengeschäft angelegentlichst
früher Nr. 1003 - jetzt Nr. 1001.
Sandstrasse, Lübeck.


Tapeten neueste Muster, unglaublich billig; Muster versenden auf Wunsch franco und umsonst; aber nicht an Tapezierer,  nicht an Tapetenhändler, nicht an Wiederverkäufer,  sondern nur an Privatleute, da es uns absolut nicht möglich, auf diese unglaublich billigen Preise und ausgezeichnet schöne Waare noch Rabatt bewilligen zu können.

Bonner Fahnenfabrik, Bonn a. Rhein.


Ein Mädchen
für alle häuslichen Arbeiten zum Antritt gesucht.                          
Schönberg.                                                     M. Staffeldt.


Gr. Scheibenschießen

Am 2. und 3. Juli 1882 findet bei mir ein Scheibenschießen nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine Freunde und Gönner ergebenst einlade.

J. Bahr, Gastwirth.       

Selmsdorf den 20. Juni 1882.


Der Weg von Hof Wahrsow nach Dorf Wahrsow ist wieder passirbar.

W. Hörcher.            


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 26. Juni 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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