No. 48
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. Juni
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 48 Seite 1]

Politische Rundschau.

Kaiser Wilhelm ist am 18. Juni Nachmittags in Ems eingetroffen. Am Bahnhof wurde er von der Generalität aus Coblenz und von den fürstlichen Kurgästen empfangen; 1200 Schulkinder bildeten Spalier. -
Fürst Bismarck reist nach Varzin zu längerem Aufenthalt, der Besuch von Kissingen ist aufgegeben.
Der König von Sachsen hat zum ersten Mal ein Todesurtheil bestätigt und vollziehen lassen.
Morgen Sonnabend treten die in Konstantinopel versammelten Botschafter oder deren Vertreter zu einer Conferenz zusammen, welcher die Pforte nur widerstrebend zusteht. Von dem Rechte der Theilnahme an dieser Conferenz ist die Pforte überhaupt ausgeschlossen, wenn sie auch indirect an den Berathungen participiren wird, als die Lösung mehrerer wichtiger Fragen ohne eine Verständigung mit derselben undenkbar erschiene. Die Europäer in Egypten flüchten indeß in Massen auf die vor Alexandrien liegenden Kriegsschiffe, die bereits auf das Bedenklichste überfüllt sind. Sie fürchten eben, der fanatisirte Pöbel werde nicht erst die Beschlüsse der Conferenz abwarten, von der er nichts versteht, von der er nur eine Züchtigung erwarten kann. Die erste Aufgabe der Conferenz wird es demnächst sein müssen und wohl auch thatsächlich sein, für die Sicherheit der Europäer in Egypten zu sorgen.
Betreffend die militärische Intervention in Egypten wird versichert, daß sämmtliche Mächte bereits im Principe darüber einig seien, daß eine solche nur durch türkische Truppen vollzogen werden könne. Dies soll jedoch nicht geschehen, ohne daß die Pforte gewisse Bürgschaften leistet, die zunächst die Dauer der Occupation betreffen, welche in dem Augenblicke, als die Ordnung vollständig hergestellt ist, aufzuhören hätte. Ferner sollen die dem Khedive durch die Großherrlichen Firmans eingeräumten Rechte gewährleistet und die dem Lande gewährten freiheitlichen Institutionen verbürgt werden.
Das Kanonenboot "Habicht" ist zu klein, um flüchtende Deutsche aufzunehmen; die deutsche Regirung hat zu diesem Zwecke einen Lloyd=Dampfer gemiethet.


Schönberg. Die frohe Nachricht von der Geburt eines Erbprinzen, der unserm Erhabenen Fürstenhause am Sonnabend den 17. Juni durch Gottes Gnade geschenkt wurde, hat überall im ganzen Lande den regsten und freudigsten Wiederhall gefunden. In der Residenz Neustrelitz verkündeten am Sonntag früh 101 Kanonenschüsse den Bewohnern dies freudige Ereigniß an. In der Stadt herrschte während des Tages der rührigste Verkehr. Das Großherzogliche Hautboistencorps concertirte von 9 bis 11 Uhr Abends auf dem Marktplatze, während um 9 Uhr die Illumination der Stadt begann, bei welcher kein Haus ausgeschlossen blieb, und wobei Jeder bestrebt war, das Möglichste zu leisten. Gegen 3/4 10 Uhr Abends unternahmen Ihre Königl. Hoheiten die Großherzogin und der Erbgroßherzog eine Rundfahrt durch die Stadt, überall begleitet von den Hochrufen des Publikums.
Wie aus Neustrelitz berichtet wird, befinden sich die Hohe Wöchnerin und der kleine Prinz wohl.
-Es sind jetzt die näheren Dispositionen über die Herbstmanöver der 17. Division erschienen. Darnach sollen bei den zwei hanseatischen Infanterie=Regimentern Nr. 75 und 76 in der Zeit vom 17. bis 22. August bei Boizenburg a. Elbe, bei den Regimentern Nr. 89 und 90 in dieser Zeit bei Neubrandenburg die Regimentsexercitien stattfinden, die beiden Dragoner=Regimenter Nr. 17. und 18 exerciren während dieser Zeit in ihren Garnisonen Ludwigslust und Parchim, die Brigade=Uebungen der 33. Infanterie=Brigade geschehen vom 24. bis 29. August bei Boizenburg, die der 34. Brigade zu gleicher Zeit bei Neubrandenburg, die der Kavalleriebrigade bei Parchim. Die Manöver der ganzen 17. Division werden vom 7. bis 13. September zwischen Woldegk und Neubrandenburg stattfinden
- Die Stadt Berlin hat 240 Schulen und Anstalten mit Brennmaterial zu Versorgen. Das hat im vorigen Jahre 369,173 M. gekostet und 58,000 M. an Nebenkosten.
- Der englische Naturforscher Darwin soll ein Vermögen von 150,000 Pfund Sterling hinterlassen haben.
- Meine Cigarre! sagte dieser Tage Prinz Carl auf seinem Krankenlager in Cassel. Der Kammerdiener brachte ihm eine Cigarre auf silbernem Teller. - "Nein, diese nicht, sagte der Prinz, sondern die andere, die ich vorgestern nur halb geraucht habe." Der Kammerdiener brachte den Stummel und er schmeckte dem Prinzen ganz vortrefflich. - Wenn das der Bruder des Kaisers thut, sagte mein Nachbar, so darf ichs auch, und hebt seitdem Nachts, wenn er aus der Kneipe kommt, seine halbe Cigarre sorgfältig auf, statt sie Wegzuwerfen. So viel nützen gute Beispiele.
- Die Braunschweiger, Casseler, Darmstädter, Weimarer und Coburger dürfen sich vor einer englischen Sündfluth (man schreibt jetzt Sintfluth) in Acht nehmen. Eine englische Wochenschrift (Cornhille Magazine) empfiehlt ihren Landsleuten, die keine Pfund=Lords sind, sondern in Deutschland billig leben wollen, die oben genannten deutschen Residenzstädte. In diesen könne man ein reichliches Mittagsmahl sammt Bier für 50 Pfennig (Mecklenburg). und in den Restaurationen eine Cotelette mit Kartoffeln oder Sauerkraut mit Wurst und Bier für 20 Pfennig (Mecklenburg). bekommen. Englische Jungen die in Deutschland erzogen würden, kämen zwar sehr unterrichtet, aber auch mit großem Dünkel nach Haus; denn nirgends in der Welt zeige man dem Ausländer reicher Eltern solche Unterwürfigkeit wie in Deutschland.
In der Veste Boyen hat sich ein Füselier, um nicht ins Wasser zu gehen und Schwimmen zu lernen, lieber erschossen.
- In dem Berner Dorfe Großhochstätten ist das Dach und der Thurm der dortigen Kirche abgebrannt. Der Lehrer erklärte den Schülern das Wesen des Luftballons und ließ behufs Veranschaulichung einen kleinen Luftballon steigen, wobei er sich einer Weingeistflamme bediente. Der Ballon flog gegen das Dach der Kirche, das, mit Schindeln gedeckt, in Brand gerieth und bei starkem Luftzug sammt dem Thurm bald in hellen Flammen aufging. Das Innere der Kirche blieb glücklicherweise ungesehrt; die Glocken sind geschmolzen.

[ => Original lesen: 1882 Nr. 48 Seite 2]

- Aus Rheinpreußen kommt die betrübende Nachricht, daß in der Nacht zum 17. Juni sämmtliches Kartoffel= und Bohnenkraut erfroren ist.
- Eine interessante Auction. Im "Niederländischen Palais" Unter den Linden in Berlin, welches der Staat angekauft hat, begann am 19. Juni die große Auktion des Mobiliars. Eine verflossene Welt that sich mit den Thoren des vornehmen Palais auf. Die tiefen Höfe, die leeren Stallungen und Remisen, die würdevollen Seitenflügel und Quergebäude. - Alles athmet den Geist einer untergegangenen Zeit. Auf dem Hofe stand eine alte mächtige Reisekutsche aus der Zeit vor den Eisenbahnen, in gewaltigen C=Federn hängend, den Namenszug W und die Königskrone auf dem Wagenschlage, innen aufs Sauberste mit Tuch und Seide für den Winter, mit Saffian für den Sommer gepolstert, ein Bau, als solle er Jahrhunderten trotzen. Säle und Zimmer athmen dieselbe versunkene Pracht. Alles gediegen, nicht alt, aber veraltet, aus dem Anfange dieses Jahrhunderts. Man erkennt, daß das Palais seit langen Jahren nur als Absteigequartier benutzt wurde, in dem der altehrwürdige Hausrath genügte. Wehmüthig stehen die alten Diener des Palais abseits, als die Schaar der Trödler in die stillen Räume einbricht. Zum August sollen sie das Haus räumen und in eine ihnen fremd gewordene Welt hinausziehen, der sie zum Theil nahezu fünfzig Jahren entrückt waren. Die Pension ist auch nicht gerade groß bemessen, denn Prinz Friedrich der Niederlande war reich, aber seine Renten gehen nicht auf seine Erben über. Diese sind der Fürst zu Wied und die Kinder des verstorbenen Königs Oskar von Schweden. 90,000 Gulden Rente, die der verstorbene Prinz für Luxemburg bezog, fallen unter Anderm fort. Seine Waldungen zwischen Haag und Scheveningen bringen nichts ein, und Muskau, das wohl bald parzellirt werden wird, verschlang jährlich 30,000 Thlr. Zwar hatte der Prinz dreißig Ostindienfahrer gehen, aber auch der Handel wirft keine goldenen Berge mehr ab, seitdem alle Nationen konkurriren. So schaffen sich die Erben allen lästigen Besitz vom Halse, und so ist denn auch der Inhalt des Berliner Palais unter den Hammer gekommen, eine seltene Fundgrube für Kunsthändler und Trödler, die mit zahlreichen Aufträgen von Herrschaften versehen, am Montag im Palais antraten. Mit einem Paar mächtiger Porzellan=Tintenfässer, darunter ein fein bemaltes, setzte die Auction ein. Kunsthändler Bolzani legte für beide 1,50 M. an. Es folgten Greifen, aus Holz geschnitzt und vergoldet, das niederländische Wappentier in allen Größen. "Ein vergoldeter Adler!" rief der Gehilfe des Auktionators aus. "Das ist ja eine Sphinx," hallte es aus der Corona zurück. "Also eine Sphinx," der Ausrufer. Eine große brachte 14 Mark, zwei kleinere 6 und 5 M. Alles, was die Kunsthändler nicht mochten, ging billig weg, denn die Trödler warteten nur auf die Möbel. Ein Räucherbecken von zwei Grazien getragen, brachte 1 M., eine kleine Buchdruckerei 5 M. Eine sehr schöne Mandoline - Gott weiß, wem sie einst geklungen - kam auf 14 M. Anders klangen die Preise, als die Kunsthändler eingriffen. Ein reich vergoldetes Räucherbecken erzielte 102 M. eine Stutzuhr von Marmor und Bronze 113 M. Doch war dies Alles nur Plänklergefecht; das heiße Bieten begann erst bei den Möbeln, welche durchgängig die Gediegenheit der alten Zeit athmen, in der man Fabrikmöbel noch nicht kannte. Nun geht der alte Hausrath in alle Welt hinaus, und Gott weiß, wo er schließlich wiederauftaucht.
- Wo möget se denn de Nürnberger Trichter hann? murmelte ein Bäuerlein vor sich hin; bin i doch nu schon de ganze Ausstellung durchgewandert und hamn net g'funde. Dös alles interessirt mi net, allein deshalb bin i herkomme, um den Nürnberger Trichter z' schaue. - Do kann ich se aus der Verlegenheit helfe, Fründschaft, schmunzelte ein stämmiger Altbayer, der dem Bäuerlein gefolgt, und mit der Miene eines in der Wolle gefärbten Schwerenöthers seinen Worten gelauscht: De Nürnberger Trichter de hent' se halt na Berlin g'schickt in'n Reichstag, do hant'sen halt alleweil nöthiger als hie zu Nürnberg. - Soo!
- Ein Eisenacher Gasthof erfreut sich eines Kellners zu Pferd. Der glückliche Mann hat sein hohes Roß in der Casseler Pferdelotterie gewonnen.
- Jeder nach seiner Weise. Ein Konducteur auf der Linie nach Frankfurt ruft: "Billette vorweisen!" Ein Passagier aus Sachsen sagt: "Ei, Herr Jeeses! Des ist ja in Breißen g'rade als wenn die Wache ins Gewehr gerufen werd. Bei uns derrheme in Sachsen sagt mer: Ei, bitte, mein kutestes Herrchen, mechten Se nicht so fraindlich sein und mir Ihr Billet uf'n Ogenblick zeigen? Blos uf'n kleenen Ogenblick, ich geb's Sie's gleich wieder."
- Ein amerikanischer Geistlicher hatte mehre seiner Gemeindemitglieder veranlaßt, Blitzableiter auf ihren Häusern zu errichten. Ein Frömmler machte ihm darüber Vorwürfe und sagte: Womit kann der liebe Gott jetzt eigentlich noch den Menschen strafen? - Mit Dummheit! war die Antwort.
- Falsch verstanden. "Sagen Sie mir Müller, warum soll der Offizier im Felde mit guten Karten versehen sein?" - Kadett: "Weil das Kartenspiel im Bivouac oft das einzige Vergnügen ist."


Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die unterzeichnete Commission macht hierdurch auf die Bestimmungen in den §&Sect;. 89 und 91 der Ersatz=Ordnung vom 28. September 1875, betreffend die Nachsuchung der Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Militärdienste und den Nachweis der dazu erforderlichen wissenschaftlichen Befähigung mit dem Bemerken aufmerksam, daß die Herbstprüfungen in der zweiten Hälfte des Monats September stattfinden werden, und daß Gesuche um Zulassung zu dieser Prüfung bis zum 1. August d. J. eingebracht werden müssen.
Schwerin den 12. Juni 1882.

Großherzoglich Mecklenb. Prüfungs=Commission für Einjährig=Freiwillige.


Ersparniß- u. Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt ist während des                          
Johannistermines
vom Sonnabend den 24. Juni d. J.
bis
Sonnabend den 1. Juli d. J.
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag den 24. Juni d. J.
jedoch nur von                                                    
7 Uhr Morgens bis 10 Uhr Vormittags
geöffnet.                                                    
Schönberg den 14. Juni 1882.          
                          Das Directorium
                          der Ersparniß- u. Vorschuß-Anstalt.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Senator Wilh. Heincke.       


[ => Original lesen: 1882 Nr. 48 Seite 3]

Auction in Palingen

am Mittwoch den 28. Juni 1882. Wegen Beendigung der Pachtzeit beabsichtige ich nachbenanntes Vieh, sowie Wagen und landwirthschaftliche Geräthe öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung zu verkaufen.

4 junge Pferde, 12 milchende Kühe, 4 Starken, 4 Schweine, 4 Bauwagen, 1 Stuhlwagen, 2 Häckerlingsladen, 1 Kornrummel, Milchengeschirr, div. Pflüge, Eggen, Reißer, Krümmel, Sielengeschirr und was sich sonst noch vorfindet.
Die Auction beginnt Morgens um 10 Uhr.

J. Lange.       


Ich beabsichtige die Vor= und Nachmath meiner Wiese, im Ganzen oder in Parzelen, zu verkaufen. Käufer wollen sich am Sonntag den 25. d. M. Nachmittags 4 Uhr bei der Marienbrücke einfinden.

J. Voss. Tuchmachermeister.       


Einige Ladungen                                                    
Böhmischer Salon=Stückkohlen

erwarte ich Anfang Juli, die ich ab Bahnhof zu liefern billigstens empfehle.

Aug. Spehr.       


Alterthümliche
Gold- und Silber-Gegenstände

werden gesucht und hochbezahlt. Gef. Off. mit Angabe der verkäuflichen Sachen unter sub Ho. 1952 b. befördert Haasenstein & Vogler Lübeck.


Allg. Gesellen-Krankenkasse.

Die Einzahlung des vierteljährigen Beitrages von Johannis - Michaelis geschieht am

Sonntag den 25 d. Mts.
von Nachmittags 3 bis 5 Uhr
im Lokale des Herrn Gastwirth Krüger hieselbst.
Schönberg im Juni 1882.                                                    
                                                    Der Vorstand.


Der Weg von Hof Wahrsow nach Dorf Wahrsow ist wieder passirbar.

W. Hörcher.            


Ein Mädchen
für alle häuslichen Arbeiten zum Antritt gesucht.                          
Schönberg.                                                     M. Staffeldt.


Gr. Scheibenschießen

Am 2. und 3. Juli 1882 findet bei mir ein Scheibenschießen nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine Freunde und Gönner ergebenst einlade.

J. Bahr, Gastwirth.       

Selmsdorf den 20. Juni 1882.


Gr. Scheibenschießen
und Tanz-Unterhaltung
am Sonntag den 25. und Montag den 26. Juni.

1 Satz von 3 Schüssen, worauf nur ein Gewinn fallen kann, kostet 1 M. Büchsen und Schießbedarf wird geliefert. Hierzu ladet ergebenst ein

P. Lohse. Schlutup.       


H. L. Haukohl
empfiehlt sein Kolonialwaarengeschäft angelegentlichst
früher Nr. 1003 - jetzt Nr. 1001.
Sandstrasse, Lübeck.


Mecklenburgische Bank, Schwerin i. M.

Die Bank vergütet für fest verzinsliche Einlagen gegen ihre Bankschuldverschreibungen und Sparbücher auf halbjährliche jederzeit auszuübende Kündigung oder auf mindestens sechs Monate fest Porto- und stempelfrei 4 % p. a
auf vierteljährliche ebensolche Kündigung oder auf mindestens drei Monate fest 3 1/2 % p. a.
auf kürzere mindestens vierzehntägige Kündigung 3 1/4 % p. a
auf tägliche Kündigung und im Baar Conto-Corrent 3 % p. a
Die Zinsen werden bei den auf Kündigung stehenden Capitalien am 1. Januar und 1. Juli fällig, und nach Fälligkeit jederzeit die Julizinsen auch schon im Johannistermin gezahlt. Nach Vereinbarung können die Zinsen aber auch vierteljährlich am Quartalsersten erhoben werden.
Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit zum Zinssatze von z. Zt. 5 % p. a. und discontirt Wechsel auf Reichsbankplätze zu z. Zt. 4 % p. a.

Die Direction.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Sparbank in Schwerin
Bureau Schönberg

schließt Lebens= und Leibrenten=Versicherungen ab, nimmt Kapital=Einlagen gegen Kapitalscheine und Bücher entgegen, gewährt Darlehen und vermittelt sämmtliche Bank=Kommissionsgeschäfte.

Zinsfuß für Kapital=Einlagen 3 1/2 und 4%.
Zinsfuß für Lombards z. Zt. 5 %.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 48 Seite 4]

Zur Anzeige
für Unterleibsbruch= und Muttervorfall=Leidende

diene, daß ich durch die langjährige Vertretung des Herrn Otto Bellmann vielseitige Erfahrungen gesammelt und dadurch in den Stand gesetzt bin, den noch vorhanden gewesenen Uebelständen an manchen Bandagen abzuhelfen. Ein geehrtes Publikum, namentlich auch die Herren Aerzte, Heildiener, sowie Hebammen u. s. w. mache ich auf folgende Spezialitäten aufmerksam und bitte, sich diese ansehen zu wollen.
          Verbessertes Bruchband ohne Feder, welches selbst Nachts ungenirt getragen werden kann, wodurch bei nicht veralteten Fällen infolge des beständigen Schließens der Bruchöffnung eine vollständige Heilung herbeigeführt werden kann.
          Regulirband für schwere Brüche, welches durch verstellbare Pelotte, die nicht, wie bei ähnlichen Bändern sich löst und dadurch schädlich wird, die Bruchöffnung sicher schließt und selbst ohne das Tragen eines Schenkelriemens den schwersten Bruch zurückhält.
          Band mit Spiralfederdruck ist besonders denjenigen Leidenden zu empfehlen, welche den Druck der Feder nicht gut vertragen können. Durch eine in der Pelotte angebrachte Spiralfeder wird der Druck auf dieselbe stärker, wodurch die Feder eine leichte sein kann.
          Frauen, welche an Muttervorfall leiden, kann ich unter Garantie versichern, daß beim Tragen meines Muttergürtels sofort die Schmerzen sich lindern, und die schwerste Arbeit verrichtet werden kann. Dieser Gürtel ist von jeder Dame selbst anzulegen und belästigt in keiner Weise.
          Leibbinden für Fettleibige, an Nabelbruch Leidende und Schwangere.
          Suspensorien für Krampfader- und Wasserbrüche, sowie stärkere von Leder für Hodenbrüche.
          Mastdarmgürtel, nach den neuesten Angaben konstruirt, bewirkt vollkommene Zurückhaltung des Mastdarmvorfalls.
Ich werde wieder anwesend sein auf Wunsch einiger Leidenden in:
      Lübeck, Dienstag den 27. Juni Behrens Hotel 1 Tr. Zimmer Nr. 5 bis Nachmittags 5 Uhr.
      Schönberg i./M., Mittwoch den 28. Juni Boye's Gasthof Morgens von 7 bis 12 Uhr
      Grevesmühlen, Mittwoch den 28. Juni Eckhardt's Hotel Nachmittags von 2 bis 6 Uhr.,
um jedem die gewünschten Bandagen etc. vorzulegen.

                                                    Achtungsvoll
                                                    H. Rohdis, pract. Bandagist aus Hamburg,
                                                    Sternstraße Nr. 17. (St. Pauli.)


Den ganzen Lagerbestand einer größeren Fabrik kaufen wir persönlich und empfehlen unten vermerkte Waaren, bedeutend unter dem Herstellungspreis.

Einen großen Posten rothen und gestreiften Bettdrell, die beste und schönste Waare

6/4 8/4 9/4 10/4
per alte Elle: 60Pfennig (Mecklenburg)., 1,10 M., 1,35 M., 1,60 M.
Einen großen Posten feinsten federdichten Satin zu Oberbetten
8/4 9/4
per alte Elle: 1,10 M., 1,25 M.,
Einen großen Posten Bührenzeuge 33 1/3 % unterm rellen Werth.
Einen großen Posten circa 100 Stück weiße Halbleinen und Hemdentuche in den schwersten und feinsten Quantitäten 33 1/3 % unter dem sonst billigsten Preis.
Gebrüder Burchard.


Zum dem am Montag den 26. Juni d. J., Nachmittags 1 Uhr, im Boye'schen Gasthause hier stattfindenden

Quartal der Schuhmacherzunft

laden wir alle Stadt- und Landmeister derselben hierdurch freundlichst ein.
Schönberg den 19. Juni 1882.

Die Aelterleute.


Sämmtliche Maurer der Stadt Schönberg werden hierdurch aufgefordert sich am Sonntag den 24. Juni Nachmittags 2 Uhr bei Herrn Gastwirth Krüger einzufinden, zwecks Entrichtung des Krankengeldes.

Der Altgeselle Grevesmühl.       


Beste Matjes Heringe
empfiehlt billigstens                          
                                                    Aug. Spehr.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 25. Juni.

Frühkirche: Pastor Kämpffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
     Amtswoche: Pastor Langein.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 22. Juni 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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