No. 44
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Juni
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 44 Seite 1]

      In Gemäßheit der Bestimmung im §. 120 der Instruction zur Ausführung der §§. 19 bis 29 des Gesetzes vom 23. Juni 1880, betr. die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, wird hiedurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß unter den Pferden zu Hofs Wahrsow die Räudekrankheit ausgebrochen ist.
     Schönberg, den 4. Juni 1882.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Die Taufe des Sohnes des Prinzen Wilhelm findet am 11. Juni, dem Hochzeitstage des Kaisers Wilhelm und der Kaiserin Augusta, in Potsdam statt. Fürst Bismarck wird nicht unter den Pathen sein, weil der Pathe ebenbürtig sein d. h. aus dem hohen Adel stammen muß. Der hohe Adel kann staatsrechtlich nicht verliehen werden. Man versteht unter demselben souveräne Fürsten und ihre Angehörigen und die ehemaligen reichsunmittelbaren Herren. Fürst Bismarck gehört aber seinem Ursprung nach zum niederen Adel; denn die Bismarcks sind nie souverän gewesen. Als Oheim der Prinzessin Wilhelm ist Professor Esmarch zur Taufe geladen.
Der hochbetagte Prinz Carl von Preußen stieg auf der Reise von Berlin nach Wiesbaden in einem Gasthofe in Cassel ab, fiel und brach das linke Bein. Der berühmte Langenbeck aus Berlin wurde sofort telegraphisch berufen.
Der Reichstag hat Mittwoch den Antrag auf Beseitigung des Schmalzzolles mit 129 gegen 120 Stimmen abgelehnt. Zur Freitagssitzung haben die Parteien der Rechten telegraphisch Succurs erbeten, um in der dritten Lesung der Zolltarif=Novelle die Beschlüsse vom Dienstag wieder umstoßen zu können.
Die Mehrheit des Centrums ist gesonnen, gegen den Antrag Lingens zu stimmen, welcher jede Aenderung der Tabaksbesteuerung vermieden haben will.
Aus der Haltung der amtlichen "Provinzial=Correspondenz" in Preußen muß man schließen, daß die Regierung sich zu einem ersten Kampfe mit dem Reichstage anschickt, so ernst, wie ihn nur Fürst Bismarck selbst aufzunehmen vermag. "Sturm im Anzuge" signalisiren Blätter jeder Farbe.
Großes und nicht unberechtigtes Aufsehen hat ein Artikel der Kreuz=Zeitung über die Bedrohungen der Deutschen in Rußland durch den Haß nicht nur der panslawistischen, sondern auch der altrussischen Partei hervorgerufen. Berichte über Mißstimmung gegen Deutsche sind oft namentlich in letzterer Zeit erschienen und gar oft als Uebertreibung oder selbst Erfindung bezeichnet worden. Die Kreuzztg. aber gilt, namentlich bezüglich russischer Verhältnisse, für sehr unterrichtet und man sieht daher die Mittheilung als eine Art von Nothschrei an. Bezeichnend für die ganze Lage ist es, daß die Kreuzzeitung seit einiger Zeit über den Mangel an Energie bei Hof und Regierung gegenüber diesen Erscheinungen von Nationalhaß klagt und damit die jedenfalls gefährdete Stellung unserer Landsleute in Rußland zugibt. Berliner großen Handlungshäusern, welche mit Rußland in Verbindung stehen, ist übrigens schon seit längerer Zeit mitgetheilt worden, daß die Deutschen von dem Nationalhaß der Russen weit mehr zu leiden hätten, als es je in Frankreich im Jahr 1870 der Fall war, und daß man in den dortigen deutschen Kreisen auf das Schlimmste gefaßt sei.
England. Der Prinz von Wales und Gemahlin machten der Stadt Leicester einen Besuch. Die ganze Bevölkerung war auf den Beinen, als die Herrschaften einfuhren, ein Kerl drängte sich durch Alle durch bis an den Wagen und haschte nach den Händen der Prinzessin; ein Offizier gab ihm einen Hieb über den Kopf und die Prinzessin schlug ihm mit dem Sonnenschirm auf die Hände. Der Kerl war frech und betrunken und sagte, er habe in der Kneipe gewettet, er werde die Hände der Prinzeß drücken und schütteln.
Italien. Nach einer Depesche aus Rom hat die Familie Garibaldi's beschlossen, den Leichnam des Helden nicht verbrennen, sondern in Rom bestatten zu lassen.
Amerika. Am 30. Juni wird der Präsidenten=Mörder Guiteau in Washington gehängt.


Schönberg, den 8. Juni. Am Dienstag machte unsre Mädchenschule eine Ausführt nach Ratzeburg, Um 1/2 7 Uhr ging's auf 13 dichtbesetzten Wagen fort. Etwa um 10 Uhr wurde die Bäck erreicht. Hier boten die mitgebrachten Ränzel, Taschen und Körbe mit ihrem reichen Inhalt erwünschte Erquickung dar. Nach einer kleinen Stunde kam das Dampfboot "Möwe" herüber, um die eine Hälfte der Gesellschaft aufzunehmen. Die Rundfahrt auf dem wunderschönen See machte allen viel Vergnügen. Nachdem auch die zweite Hälfte eine Dampfschifffahrt gemacht und das Dampfboot Alle nach der Stadt Ratzeburg übergesetzt hatte, wurde die Domkirche besichtigt. Herr Musikdirector Mette hatte die Güte, die vielen kleinen und großen Besucher des ehrwürdigen Gotteshauses die schöne neue Orgel hören zu lassen. Darnach wurde die frohe Kinderschaar von einigen Ratzeburger Kinderfreunden auf dem Palmberge mit Kuchen und Getränk bewirthet. Mit einigen muntern Liedern statteten die kleinen Gäste ihren Dank ab und zogen dann unter fröhlichem Gesange durch die Stadt und das Bäcker Holz nach der Bäck zurück. Hier wurden noch einige Spiele vorgenommen, bis die Zeit der Abfahrt heranrückte. Gegen 8 Uhr wurden die Wagen bestiegen, und heim ging's in ungetrübtester Fröhlichkeit. Laute Hurrah=Rufe kündeten gegen 1/2 12 Uhr den harrenden Eltern die Rückkehr ihrer kleinen Schätze an. -
Die Kinder verdanken dies Vergnügen denjenigen Freunden der Jugend, welche bereitwilligst ihr Fuhrwerk dazu hergaben, den Herren Breuel, Wieschendorf, Boye, Fanselow und Jacobs aus Schönberg, Grevsmühl=Kl. Bünsdorf, Siebenmark=Blüssen, Utermöhl=Rupensdorf, Lohse=Gr. Siemz,

[ => Original lesen: 1882 Nr. 44 Seite 2]

Burmeister=Sülsdorf, Maaß=Mahlzow und der Frau Amtmann Drews=Bauhof und Frau Ollogge=Gr. Bünsdorf.
Schönberg. Die Stadt wurde am Donnerstag Morgens 1/2 9 Uhr durch Feuerlärm erschreckt; es brannte der Pferdestall des Pferdehändlers Wigger. Die rasch zur Stelle gesandten Spritzen konnten das Feuer auf dies eine Gebäude beschränken, von dem nicht viel mehr wie das Dach niederbrannte.
Neustrelitz, den 6. Juni. Ihre Königliche Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin sind heute Mittag im besten Wohlsein aus London zurückgekehrt. (N. Ztg.)
- Auf dem Abgeordnetentage des "Deutschen Kriegerbundes" in Gotha waren 65 Delegirte aus 1168 Vereinen anwesend. Zur Mittheilung kam, daß der Kaiser dem Bunde die Rechte einer juristischen Person verliehen hat. Dem Geschäftsberichte entnehmen wir, daß der Bund am Schlusse des vorigen Jahres 1402 Vereine mit 106,514 Mitgliedern und 23 Einzelmitgliedern umfaßte. Die Einnahmen bezifferten sich auf 17,175 M. und deckten so ziemlich die Ausgaben. Unterstützungen wurden gewährt an 319 Vereine in 446 Fällen. mit 7760 M. Aus der Stiftung zum Gedächtniß an das 70jährige Dienstjubiläum des Kaisers wurden an 46 Vereine in 49 Fällen 403 M. Unterstützungen gezahlt, aus der Kaiser Wilhelm= und Kaiserin Augusta=Goldene=Hochzeit=Stiftung an 104 Vereine in 146 Fällen 2180 M. Die Gesammtunterstützungen aus allen drei Kassen beliefen sich auf 10,352 M. (Die Kassen des Bundes wurden dreimal revidirt und in bester Ordnung befunden. Sämmtliche Werthpapiere sind in der Reichsbank niedergelegt. Der jährliche Beitrag jedes Bundesmitgliedes zu sämmtlichen Kassen beträgt nur 18 Pfennig (Mecklenburg). und 2 Pfennig (Mecklenburg). für die Verwaltungskosten.)
- Fürst Bismarck ginge am liebsten nach Kissingen, wo es ihm immer gefallen hat. Doch ist auch Wildbad im Schwarzwald im Vorschlag, wo sich der alte Wrangel seine 90 und mehr Jahre geholt hat.
- Die wichtige Erfindung des Herrn van Rysselberghe, den Telegraphendrath telephonisch und elektrisch zu benutzen, welche sich schon einmal bei einer Probe zwischen Brüssel und Paris bewährt hatte, hat wieder eine Probe bestanden, indem von der Sternwarte zu Brüssel nach dem Telegraphenamte in Ostende zugleich telephonisch gesprochen und durch den Morse=Apparat telegraphirt wurde. Der Versuch gelang wiederholt ganz vollkommen.
- Immer noch kommen Nachrichten aus fast allen Theilen Deutschlands über die schweren Gewitter der vorigen Woche, die vielfach mit Hagelschäden endeten. Die Blitze haben tolle und gefährliche Sprünge gemacht. In Graz schlugen zwei Blitze in große Viehställe und erschlugen 24 schwere Ochsen, aber jedesmal nur die stehenden, die liegenden wurden übersprungen und ebenso die Knechte, die auf der Streu lagen. - In Straßburg schlug der Blitz in das Fort Werder und zwar in eine mit 3 Centner Pulver belegte Hohltraverse, ohne zu zünden. Hätte er gezündet, so wäre die Wachtmannschaft von 30 Mann verloren gewesen.
- König Psammetich von Egypten wollte einmal probiren, welche Sprache die älteste, dem Menschen angeborene sei. Zu diesem Zweck übergab er zwei neugeborene Kinder einem Hirten mit dem Befehle, sie einsam aufzuziehen und nie ein Wort vor ihnen auszusprechen. Nach Verlauf einiger Zeit, als sich der Hirt den Kindern einmal genähert, hätten sie - so erzählt Herodot - die Hände ausgestreckt und gerufen: Bykoswekos. Da nun das Wort wekos ein phrygisches ist und Brod bedeutet, war man am egyptischen Hofe seitdem der Ansicht, daß die phrygische Sprache die Ursprache, diejenige Sprache sei, welche alle Menschen reden müßten, wenn sie keine andere gelehrt würde. Und weil man in Schwaben Weck statt Semmel sagt, behauptet auf Grund der Herodot'schen Mittheilung der Professor Täubele aus Lauingen steif und fest, die Schwaben seien das Urvolk und nur der schwäbische Dialekt eigne sich zur Weltsprache. Vielleicht wegen seines schwäbischen Ursprungs wollte auch Kaiser Friedrich II., der Hohenstaufe, den Versuch des egyptischen Königs wiederholen; allein es scheint, die jungen Menschen sind inzwischen in ihrer Constitution zarter geworden. Die reiben Probekinder starben, ehe sie zum sprechen kamen und zwar, wie berichtet wird, aus Melancholie und Schlaflosigkeit. Denn weil die Kinderfrau kein Wort sprechen durfte, war es ihr unmöglich gemacht, ihre Pfleglinge durch Wiegenlieder in den Schlaf zu singen, und eine so wortlose Stille (erklärt der Chronist Salimbini) könne von der menschlichen Natur nicht ertragen werden. Dies stimmt nun freilich nicht mit der Meinung des heiligen Augustins überein; dieser behauptet im Gegentheil, der Mensch könne von Natur aus nicht reden, ein Kind, unter Stummen groß geworden, würde nicht sprechen - ein Satz, den er vielleicht nicht aufgestellt hätte wenn ihm die modernen Berufsparlamentarier bekannt gewesen wären, die ja ganze Sitzungsperioden hindurch unter ihren stumm sitzenden Parteigenossen ganz allein das Wort führen und deren Nachkommenschaft, wenn anders die Lehre Darwins begründet ist, das Schwätzen nothwendigerweise durch Vererbung angeboren sein muß.
- Als Fritz Reuter im Sommer 1840 nach siebenjähriger "Festungstid" endlich wieder auf freien Fuß gesetzt war, ging er mit dem Ränzel auf dem Rücken aus Däms (Dömitz an der Elbe) hinaus nach der Fenzir'schen Mühle zu. Hinter der Mühle kam er in die Heide, 'ne trostlose Gegend. "Sand und Dannenbusch un Heidkrut und Knirk, so wid dat Og reckt; Weg' gungen bi Weg', aber wecke was de rechte?" Er wußte keinem Bescheid; er setzte sich nieder und ihm kamen allerlei Gedanken. Jeder, der die "Festungstied" kennt und sich des rührenden, ergreifenden Schlußkapitels erinnert, wird mit Interesse vernehmen, daß an der Stelle, wo der in die Freiheit zurückkehrende "Demagoge" im Bokup=Eldenaer Sand und im Tannenbusch gesessen und "wat nu?" gefragt hat, jetzt ein Denkmal errichtet werden soll, und zwar - ein Wegweiser mit einer sinnigen Hindeutung auf jene schwermüthige Stunde. Eine Jagdgesellschaft, die sich dort vor Kurzem zur Rast niedergelassen, hat den Plan gefaßt und dazu auch schon die ausdrückliche Genehmigung des Großherzogs von Mecklenburg Schwerin eingeholt. Reuter war im Sommer 1839 von der preußischen Festung Graudenz an seinen mecklenburgischen Landesherrn nur unter der Bedingung ausgeantwortet worden, daß er als Gefangener noch 20 Jahre in der Festung Dömitz zu bleiben habe. Als aber der König Friedrich Wilhelm III. gestorben war, da ließ der Großherzog den Arrestanten los; "Paul Friedrich hadd up sin eigen Hand dahn, ahn de Preußen tau fragen."
[ => Original lesen: 1882 Nr. 44 Seite 0]


[ => Original lesen: 1882 Nr. 44 Seite 3]

Anzeigen.

Auf desfallsigen Antrag der Hauswirthe Oldenburg zu Niendorf und Retelsdorf zu Gr. Mist, als Vormünder des Johann Joachim Heinrich Wilhelm Kreutzfeldt, soll über die zu Niendorf sub Nr. III. belegene Vollstelle c. p. des genannten Curanden ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Mittwoch, den 21. Juni 1882,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht

ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 30. März 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Im Verfahren betreffend die Zwangsversteigerung des zur Konkursmasse des Schmieds und Krügers Bunge zu Kirch=Mummendorf gehörigen Büdnereigehöfts daselbst sind am 25. dieses Monats im ersten Verkaufstermine Zehntausend Mark geboten.
Der am

19. Juni 1882, Vormittags 10 Uhr

anstehende Ueberbotstermin wird hierdurch in Erinnerung gebracht.
Grevesmühlen am 27. Mai 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
                                                    Zur Beglaubigung:
                                                      Der Gerichtsschreiber
                                                      . Lieseberg,
                                                     Gerichtsdiätar.


Auction.
Wegzugshalber werde ich mehrere Sorten
Drains

am Donnerstag den 15. Juni, Morgens 10 Uhr auf der Kähl. Ziegelei bei Schönberg verkaufen.

G. Böckenhauer.       


Alterthümliche
Gold- und Silber-Gegenstände

werden gesucht und hochbezahlt. Gef. Off. mit Angabe der verkäuflichen Sachen unter sub Ho. 1952 b. befördert Haasenstein & Vogler Lübeck.


Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau,

gegen Hals= und Brustleiden, Kartarrh, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, bei Kinderkrankheiten etc. wirksamstes Mittel. Man hüte sich vor Nachahmungen und beachte, daß der echte Fenchelhonig Siegel, Namenszug, sowie im Glase eingebrannt die Firma seines Erfinders, L. W. Egers in Breslau, trägt. Verkaufsstelle in Schönberg allein bei: C. Sievers.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank, insbesondere über von derselben zu gewährende Darlehen gegen Sicherheit, ist zu erfahren bei

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.


Wegen Brückenbau ist der Weg von Hof Wahrsow nach Dorf Wahrsow bis auf Weiteres gesperrt.
Wahrsow, den 8. Juni 1882.

                                                    W. Hörcher.


Nach Australien
befördert Passagiere mit directem Dampfschiff von Hamburg
am 7. jeden Monats
                                                    C. A. Mathei,
                                                    Hamburg, Rödingsmarks 57.


Am 18. und 19. Juni findet bei mir ein

Scheibenschießen      Scheibenschießen

nach Gewinnen statt, wozu ich die geehrten Freunde und Gönner freundlichst einlade.
Ein Satz von 3 Schüssen, worauf nur 1 Gewinn fallen kann, kostet 1 Mark.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir geliefert.

Wittwe Grevsmühl       
in Zarnevenz.           


Warnung!

Den Schleichsteig über meine Weidekoppel, der von der Neuenwelt nach der Rieps'er Scheide führt, verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Hauswirth H. Holst,              
Cronscamp.       


Hôtel Stadt Hamburg,
Schwerin i./M., Lübeckerstr. Nr. 4,

wird einem geehrten reisenden Publikum bestens empfohlen.
Besonders empfehle ich dasselbe den Herren von der Landwehr und Reserve, welche zur Uebung einberufen werden.
Vollständige Pension per Tag von 2 Mark an.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Wilh. Wedemeyer.


Eine Obligation der hiesigen Ersparniß- und Vorschuß=Anstalt wurde am Sonntag auf dem Wege von Schönberg nach Selmsdorf oder von Selmsdorf nach Cronscamp verloren. Der ehrliche Finder wird ersucht, dieselbe gegen eine Belohnung abzugeben in der Expedition dieses Blattes.


Beste Gußstahl=Sensen
und
beste Schmiedestahl=Sensen
empfiehlt zu sehr billigen Preisen                          
                                                    Aug. Spehr.


Wegen unserer bevorstehenden Auswanderung beabsichtigen wir verschiedene Haus= und Küchengeräthe, sowie Frauenkleidungsstücke, ferner Tischler= und Zimmerwerkzeuge unter der Hand zu verkaufen. Käufer wollen sich bei uns melden.

Carlow.                                                     Oldenburg, Zimmergeselle.
                                                                  Starr, Tischlermeister.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 44 Seite 4]

Hiermit zur Nachricht, daß unser diesjähriger                          
Königschuß

am 10. und 11. Juli abgehalten wird.
Loose zur Tombola sind schon jetzt beim Cigarrenfabrikanten Chr. Rieckhoff hieselbst zu haben.
Wegen der Stempelsteuer ist der Preis der Loose von 30 Pfennig (Mecklenburg). auf 50 Pfennig (Mecklenburg). erhöht und wurde beschlossen, demnach die Gewinne um ein Bedeutendes zu verbessern.
Zu recht reger Betheiligung ladet ergebenst ein

                                                    der Vorstand der Schützenzunft.
                                                    C. Schultze.       F. Baer.      J. Greiff.

Schönberg im Juni 1882.


Wilhelm Reimers,
Schirmfabrikant,
empfiehlt sein großes Lager von
Regen=, Sonnen= und Moden-Schirmen.
Großes Lager von Spazierstöcken.
Reparaturen, sowie Ueberziehen der Schirme, werden prompt und billig ausgeführt.
Lübeck, Holstenstrasse 184, Ecke des Schlüsselbuden.


Unterzeichnete beabsichtigen im Laufe des Sommers

6 Abonnements-Concerte

in Boy's Garten abzuhalten, und laden hierzu die geehrten Bewohner Schönbergs und Umgegend ergebenst ein.
Es wird in den nächsten Tagen ein Bogen circuliren und um gefällige Unterschrift gebeten.

Schönberg den 7. Juni 1882.
                          Die Vereinsmusiker.


Zum 1. August                                                    
ein zuverlässiges Kindermädchen.
                                                    Frau Henriette Kaibel,
                                                    Lübeck, Breitestraße 787.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Den gütigen Fuhrwerksbesitzern, welche uns die Freude der Ausfahrt nach Ratzeburg bereitet haben, sagen herzlichsten Dank

                                                    die Schülerinnen und Lehrer
                                                    der Mädchenschule.


Eine alte deutsche Feuerversicherungs=Actien=Gesellschaft sucht für Schönberg und Umgegend einen tüchtigen Agenten gegen hohe Provision. Offerten abzugeben in der Expedition dieses Blattes.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 11. Juni.

Frühkirche: Pastor Kämpffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
     Amtswoche: Pastor Langbein.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 8. Juni 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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