No. 15
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Februar
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 15 Seite 1]

Publicandum.

      Da bei den in neuerer Zeit häufigeren Bränden wiederholt darüber Klage geführt worden ist, daß die zu Löscharbeiten aufgeforderten Personen dieser an sie gerichteten Aufforderung keine Folge geleistet haben, so wird hiermit bekannt gemacht:

Derjenige, welcher bei Ausbruch eines Feuers der an ihn von der Polizeibehörde oder deren Stellvertreter (Schulzen oder Pächter) gerichteten Aufforderung zum Wasserholen, Spritzendienst, Arbeiten an der Brandstätte keine Folge leistet, wird auf Grund des §. 360, 10 des Strafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bestraft.
     Schönberg, den 15. Februar 1882.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Vom Carneval.

Das Wort Carneval wird gewöhnlich abgeleitet vom Lateinischen Carne vale, Fleisch leb' wohl, im Hinblick auf die bevorstehende Fastenzeit; eine bessere Ableitung ist aber jedenfalls von Car (Char) naval, Schiffswagen, weil ein solcher bei den Maskenzügen schon in früherer Zeit eine Hauptfigur darstellte, und auch heute noch einen untrennbaren Theil derselben bildet. - Maskeraden wurden schon im alten Aegypten veranstaltet, wie darauf bezügliche Wandmalereien bekunden. Dieselben standen aber ohne Zweifel im Zusammenhang mit den Thiermasken der egyptischen Götter, weshalb denn auch diese Maskeraden religiösen Charakter und Ursprung gehabt haben werden. Die Zurückführung des Carnevals auf die römischen Saturnalien und Lupercalien ist daher kaum mehr stichhaltig. Die Saturnalien waren ein mit Schmausereien verbundenes Fest, wobei alle Standesunterschiede aufgehoben waren und die Sklaven zwangslos mit an ihrer Herren Tische sitzen durften. Später trat auch die Mummerei hinzu, wodurch die Aufhebung der Standesunterschiede natürlich viel besser und wirksamer erreicht wurde. Die Lupercalien waren das Opferfest des Lupercus, einer sühnenden und befruchtenden Gottheit. Nach vollbrachtem Opfer liefen die Priester, in die Felle der geschlachteten Thiere gehüllt, in der Stadt umher, wobei sie mit Riemen, die aus eben solchen Fellen geschnitten, auf alle Begegnenden losschlugen. Frauen suchten die Begegnung mit diesen Vermummten. Dies wäre also der Ursprung jenes vermummten Laufens durch die Straßen, das wir im Mittelalter wiederfinden und das als Schoduvellaufen (Schauteufel, Teufelsmaske) in Niederdeutschland und als Schembartlaufen (Schünbart, Maske) in Nürnberg auftritt, wo es zu einem Volksfeste im fröhlichsten Sinne erblühte.
Uebrigens fanden die römischen Ueberlieferungen im germanischen Norden schon fertige Elemente in der Feier des Julfestes vor, das mit Schmausereien und Vermummungen begangen wurde, so daß unser mittelalterlicher Carneval (Fasching, wahrscheinlich von fascium, Zauberei) unbedingt auf Originalität Anspruch machen kann. Nach Wuttke wurzelt derselbe in einem Feste der altdeutschen Frigg, das zu Ende des Winters als eine fröhliche Vorfeier des kommenden Frühlings gefeiert wurde. Im Volksglauben und im Volksleben finden sich noch manche Anklänge an jene uralten Festlichkeiten. Um diese Zeit ißt man ringförmiges, in einander verschlungenes Gebäck (Brezel, Fastenbrezel), oder eine Art Pfannkuchen, (Kräppel, Puffert), beides auf Opferkuchen zurückzuführen. Ein altes Verbot sagt, daß man alsdann kein Wasser trinken dürfe, aber desto mehr Bier (Warmbier); es muß getanzt werden, oder man muß Abends herumfahren oder reiten und vor den Thüren seiner Freunde Töpfe entzwei werfen. In solchen Töpfen wurden in alter Zeit Erbsen mit Schweinsrippen gekocht. Die abgenagten Rippen steckte man in die mit Leinsamen bestellten Aecker, die Töpfe aber zertrümmerte man, um sie profanem Gebrauch zu entziehen - ohne Zweifel der Nachklang des alten Opferfestes. Unser mittelalterlicher Fasching ging aber im dreißigjährigen Kriege unter, zugleich mit jenem urkräftigen, derbhumoristischen, lebenslustigen Bürgerthum, das seitdem nicht wieder erstanden ist. Unsern heutigen Carneval brachten uns zu Ende des vorigen Jahrhunderts die Franzosen, die ihn ihrerseits aus Italien importirt hatten. Im Mittelalter war dort Venedig der glänzende Mittelpunkt des Carnevals und als dessen Stern im 18. Jahrhundert zur Neige ging, nahm Rom seine Stelle ein. In Frankreich stand das Fest nie besonders in Blüthe, trotz der Lebenslust seiner Bewohner, ausgenommen etwa die größere Freiheit bei den Tanzbelustigungen. Letztere bilden auch bei uns in Deutschland die Hauptsache. Als wirkliches Volksfest hat sich unser Carneval nur in der heil'gen Stadt Köln ausgebildet. In anderen Städten, wo er gefeiert wird, wie in München, Düsseldorf etc., ist er mehr künstlerische Decoration, porträtartiges Schaugepränge. Natürlich hat der moderne Carneval eigentlich nur Sinn in katholischen Ländern und Gegenden, denn er ist ja, im Hinblick auf die bevorstehende Fastenzeit, wesentlich seine Pränumerando-Entschädigung an den Magen, wie denn auch die ihn repräsentirenden typischen Figuren überall nach landesüblichen Lieblingsspeisen benamst wurden: in Italien Hans Mehl, in Frankreich Hans Suppe, in England Hans Pudding und in Deutschland Hans Wurst.


Politische Rundschau.

Die Anberaumung einer Frühjahrssession des Reichstages gewinnt, nach neuerdings sich in Regierungskreisen geltend machenden Anschauungen, an Wahrscheinlichkeit.

[ => Original lesen: 1882 Nr. 15 Seite 2]

In der Sonnabend=Sitzung des preuß. Abgeordnetenhauses kommt die Position der geheimen Fonds beim Etat des Staatsministeriums zur Berathung. Auch der Etat der Lotterieverwaltung gelangt zur Discussion. Die Regierung soll aus dem Hause einen bestimmten Antrag oder eine Anregung erwarten, wonach eine Vermehrung der Loose vorgenommen werden soll. Es liegt in der Absicht der Regierung, die Loose von 95,000 auf 200,000 zu vermehren.
Rußland. Die Krönung ist bis zum September verschoben. Noch fernere Vertagungen sind nicht ausgeschlossen. In Charko ist die Universität geschlossen. Anlaß dazu gaben Unruhen, welche gelegentlich eines Studentenballes im Saale des Adelsklub losbrachen. Die Studenten haben sich auf dem Balle mit einigen Journalisten geprügelt und daraus ist durch Einmischung verschiedener Elemente ein vollständiger Aufruhr entstanden, der zwei Tage andauerte. Laut Meldung der Golos ist die "Stadt ruhig" und haben die Unruhen überhaupt keinen politischen Charakter; unter den Studenten soll indessen nicht blos in Charkow die Aufregung groß sein, und zwar lediglich wegen der inneren Politik der Regierung.
Der General Skobeleff, von dem wir unsern Lesern in vor. Nr. eine kurze Personal= und Lebensbeschreibung gaben, hat vor einen Tagen, am Freitage voriger Woche, in Paris einer Deputation serbischer Studenten eine Rede geredet, die ganz Europa in Alarm brachte. Dieser tapfere General, der jetzt keine Gelegenheit zu neuen Thaten findet, rasselt gewaltig mit dem Säbel seiner Beredtsamkeit, und wie jüngst in Moskau, so hat er auch in Paris die erste sich darbietende Gelegenheit benutzt, seinen panslavistischen Anschauungen Ausdruck zu geben. Ob ihm dies lange von Petersburg aus gestattet werden wird? Würde dies der Fall sein, so dürfte eine Antwort, wie sie in solchem Fällen Fürst Bismarck zu geben pflegt, nicht lange ausbleiben. Je eifriger die panslavistischen Agitatoren in Rußland am Werke sind, desto fester und inniger wird das Büdniß der mitteleuropäischen Nationen sich gestalten, welche eine Gewähr für die Dauer und Stärke des Friedens bildet.


Rehna, 12. Febr. Sämmtliche Erbpächter des Dorfes Cordshagen veröffentlichen folgende Anzeige: "300 M. Belohnung zahlen wir demjenigen, der uns den Thäter nachweist, welcher am 8. d. M. die Scheune des Erbpächters Cassow muthwillig anzündete, sodaß derselbe gerichtlich bestraft werden kann." Beim obigen Feuer, das in der Nacht aufging, brannte zugleich der Stall desselben Erbpächters nieder. Angesichts des knappen Jahres ist es besonders zu bedauern, daß ungedroschenes Getreide mitverbrannt, auch 20-30 Haupt Vieh - Jungvieh und Schafe-erstickt sind. Wenn nun aber die sämmtlichen Erbpächter des genannten Dorfes obige Belohnung ausbieten, so hat das darin seinen Grund, daß sie den Brandstifter für den Schreiber von sog. Brandbriefen halten, die dort etwa vor Jahresfrist gefunden wurden und das ganze Dorf bedroheten. Diesen Briefen folgte schon damals Feuer. Es ist nun erklärlich, daß alle dortigen Dorfbewohner von Neuem in Angst versetzt worden sind und theilweise Nachtwache ausüben. Der gewissenlose Brandstifter aber muß entweder große Lust am Brennen, oder durch dasselbe pecuniären Vortheil haben. (M. L.)
Rostock, 8. Februar. Die "Englische Hufbeschlag=Lehranstalt" hieselbst (Lehrschmied Herr H. Behrens) hat ihren ersten diesjährigen Lehrcursus dieser Tage eröffnet, welchem sich neben einigen Schmieden aus Mecklenburg auch diesmal wieder mehrere auswärtige Schmiede (1 aus Zschopau bei Chemnitz, 1 aus Oldemode in Hannover, 1 aus Dümedörs a. Rhein, 2 aus Pommern) betheiligen. Ueberhaupt zeigt sich in letzter Zeit auch von außerhalb Mecklenburgs, sowohl aus den verschiedenen Theilen Deutschlands, als auch vom Auslande eine nennenswerthe Betheiligung an der hiesigen Anstalt, ein Zeichen, daß mehr und mehr das Interesse für den englischen Hufbeschlag wächst, und die Vorzüge desselben erkannt werden. Im vorigen Jahre wurden in hiesiger Anstalt in der Kunst des englischen Hufbeschlags neben 20 Schmieden aus Mecklenburg auch 14 Auswärtige ausgebildet, davon 6 aus Pommern, 2 aus Hannover, 1 aus Berlin, 1 aus Ost=, 1 aus Westpreußen, 1 aus der Rheinprovinz und 2 aus Schweden. Einschließlich der jetzigen Theilnehmer hat die hier seit dem Jahre 1864 bestehende Anstalt im Ganzen bis jetzt gerade 200 Schmieden als Theilnehmer an ihrem Lehrcursen gezählt. (R. Z.)
- Bezüglich des Geldwerthes der abgerahmten Milch weist Dr. P. Wagner nach, daß die entrahmte Milch noch 75 Procent des Werthes der ganzen Milch besitzt und daß es kein billigeres Nahrungsmittel gibt, als entrahmte Milch (natürlich nicht für Säuglinge). Kostet 1 Kilogramm fettes Ochsenfleisch ohne Knochen 1 M. 60 Pfennig (Mecklenburg)., so kostet darin 1 Kg. Eiweißstoff 6 M. 94 Pfennig (Mecklenburg)., 1 Kg. Fett 2 M. 10 Pfennig (Mecklenburg). und natürlich bei höheren Fleischpreisen noch mehr. Kostet ein Hühnerei 6 Pfennig (Mecklenburg)., so kostet darin 1 Kg. Eiweißstoff 6 M. 6 Pfennig (Mecklenburg)., 1 Kg. Fett 1 M. 84 Pfennig (Mecklenburg). Kostet 1 Kg. ganze Kuhmilch 16 Pfennig (Mecklenburg)., so kostet darin 1 Kg. Eiweißstoff nur 3 M. 87 Pfennig (Mecklenburg)., 1 Kg. Fett 1 M. 8 Pfennig (Mecklenburg). Kostet 1 Kg. entrahmte Kuhmilch 10 Pfennig (Mecklenburg)., so kostet darin 1 Kg. Eiweißstoff nur 2 M. 84 Pfennig (Mecklenburg)., 1 Kg. Fett 89 Pfennig (Mecklenburg).
- Das deutsche Reich umfaßt nach der letzten Volkszählung 45,234,061 Köpfe. Wenn jeder Kopf oder Mund abstimmen dürfte über die Gesetze und Einrichtungen, die wir uns geben, so würden die Frauen die Gesetze geben statt der Männer; denn der Frauen gibts 863,195 mehr als Männer. Nur ein Ländchen gibts, in welchem die Männer überwiegen, Schaumburg=Lippe mit einem Mehr von 80 Männern.
- Zeitiges Legen der Hühner läßt sich nach Mittheilungen von F. Lindwedel am besten durch einen recht warmen Stall erreichen. Zu diesem Zweck empfiehlt der Genannte, die Stallungen im November 1-1 1/2 Fuß tief mit frischem Pferdedünger auszufüllen, über welchem dann eine Schicht Erde von 1 Fuß Höhe gedeckt wird. Die Thiere meiden sodann sogar das Besteigen der Stöcke und fühlen sich sehr behaglich. Die Lege- und Brutzeit tritt hierbei früher ein.
- Aus Berlin wird gemeldet, daß der Füselier Werner nach beendeter Untersuchung wieder auf freien Fuß gesetzt, ja sogar beim Appell im Kasernenhofe vor versammelter Mannschaft auf Grund der peinlich geführten Untersuchung von Schuld und Strafe freigesprochen worden ist. Die fortgesetzten Steinwürfe, welche den Soldaten dazu reizten, von der Waffe Gebrauch zu machen, hatten nicht nur deutliche Spuren am Helm zurückgelassen, sondern hatten dem Soldaten auch eine blutende Gesichtswunde beigebracht. Ein Augenzeuge des Vorgangs erzählt nachträglich, daß der hart bedrängte, im Gesicht blutende Soldat, der die exceßlustigen Knaben nicht verfolgen konnte, da seine Instruction ihm strenge verbietet, sich auf größere Entfernung von seinem Posten zu entfernen, mehre Erwachsene - meist vorbei passirende Arbeiter - um Hülfe bat, jedoch ausgelacht wurde. Dadurch ermuthigt setzten die Knaben ihr Treiben nun um so ausgelassener fort, und endlich fiel der verhängnißvolle Schuß. Ganz unabhängig von dem am 28. November 1878 über Berlin und Umgebung verhängten kleinen Belagerungszustand sind die Posten zum Theil schon längst mit scharfen Patronen versehen. Insbesondere ist dies der Fall bei den Wachen in den Gefängnissen und auf dem Schießplätzen. Jeder Soldat, welcher auf Posten zieht, hat zehn scharfe Patronen und den strengen Befehl, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen, sobald er angegriffen wird, oder eine von ihm für verhaftet erklärte Person sich durch die Flucht der Verhaftung zu entziehen sucht. Gleichzeitig sind jedoch die Wachmannschaften auch darauf hingewiesen, nur in den dringendsten Fällen von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Nach der Ansicht der Militärbehörde hat der Füselier Werner nur korrekt gehandelt. Mit Rücksicht darauf, daß neuerdings wiederum vielfache Verhöhnungen von Wachmannschaften vorgekommen sind, waren neuere Instructionen erlassen worden, denen zufolge sich Werner der Gefahr ausgesetzt haben würde, wegen Pflichtvernachlässigung bestraft zu werden, wenn er den Schuß nicht abgegeben hätte. Der Umstand, ob ihm Erwachsene oder Kinder gegenüber standen, ist nach den Anschauungen in militärischen Kreisen nebensächlich. Konstatirt ist, daß Werner nur einen Schuß abgegeben hat, da er von den zehn Patronen neun wieder ablieferte.

[ => Original lesen: 1882 Nr. 15 Seite 3]

- Der Dichter Friedrich Schlegel liebte es, die Leute zum Besten zu haben. Eines Tages begegnete er dem Syndicus Gries auf dem Spaziergange und als er bemerkte, daß der Syndicus an einem leichten Gesichtsausschlag litt, rief er ihm zu: Ei guten Tag, Herr Grindicus Sies, wie geht es Ihnen? - Besten Dank, so ziemlich, und wie geht es Ihnen, Herr Schriedrich Flegel?
- Gewissenhaft. Im großem Casino in Nizza fiel ein Mann dadurch auf, daß er beim Kartenspiel die Handschuhe nicht ablegte. Die Spieler glaubten an ein Vorurtheil und interpellirten den Mann darüber. Ich bin über Vorurtheile hoch erhaben; doch behalte ich die Handschuhe aus dem Grunde an, weil ich vor einiger Zeit meiner Frau geschworen habe, keine Karte mehr zu berühren.
- Nazi: "Ei, ei, Schorsch, woher hast Du den g'schwollenen Backen?" - Schorsch: "Den? - das - das ist weibliche Handarbeit."


Anzeigen.

Die der minderjährigen Tochter des Büdners Fokuhl gehörige, zu Baeck belegene Büdnerei Nr. 15 c. p., bestehend aus Wohnhaus, Stallgebäude und Kegelbahn, einen Garten von etwa 1 Scheffel Aussaat und einem Ackerstück von 8 Scheffel Aussaat groß, soll, nach ertheiltem obervormundschaftlichen Veräußerungsdecrete, bei annehmbarem Gebot öffentlich meistbietend verkauft werden, und wird zu solchem Zwecke ein Verkaufstermin auf

Mittwoch den 8. März 1882,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzt.
Aus den Verkaufsbedingungen, welche 14 Tage vor dem Termin auf der hiesigen Gerichtsschreiberei einzusehen sind, wird bemerkt, daß der Zuschlag bei annehmlichen Meistgebot sofort geschehen soll und sodann eine Anzahlung von 500 M. zu beschaffen ist, während beim bedingten Zuschlag 500 M. als Conventionalpoen erlegt werden müssen.
Die Besichtigung der Büdnerei, worauf schon seit langen Jahren Krämerei und Gastwirthschaft betrieben ist, steht Kaufliebhabern nach zuvoriger Meldung beim Vormunde, Hauswirth Murjahn in Ziethen, jeder Zeit frei.
Schönberg, den 15. Februar 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
(L. S.)                                                     G. Arndt.


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Wasserstraße sub Nr. 64 belegene Wohnhaus c. p. des Fuhrmanns Hans Krohn allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Mittwoch den 10. Mai 1882,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 17. Februar 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Freitag den 24. Februar cr. Vormittags 11 Uhr sollen in Herrnburg öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden. Versammlung der Käufer beim Gastwirth Lohse in Herrnburg.
Schönberg den 20. Februar 1882.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Am Sonnabend den 25. Februar d. J. Vormittags 10 Uhr sollen im Pfandlocal hieselbst verschiedene neue Schuhmacherwaaren als:

eine große Partie Sohl= und Oberleder=Ausschnitt, Roßleder, Damen Zeug= und Lederschäfte, Zeugschuhe, Hanfgarn, Zwirn, Oesen, Oerter, Oeterhefte, Stiefeleisen, Futterzeuge, Lackspitzen. circa 200 Paar neue Leisten u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Schönberg den 20. Februar 1882.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.        


Adressbuch von ganz Mecklenburg,

vollständige Adressen aller Beamten, Gutsbesitzer, Pächter, Pastoren, Lehrer, Schulzen etc. Behörden, Geldinstitute, Vereine etc. Man verlange Handbuch für Mecklenburg 1882, geh. 2 Mk. geb. 2,50 Mk.

                                                    Carl Hinstorff,
                                                    Verlag in Ludwigslust.

In Schönberg vorräthig beim Buchbinder C. Sievers.


Bestes Schmalz
empfiehlt billigst                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Zu Ostern oder Michaelis

habe die erste Etage meines Hauses, ganz oder getheilt zu vermiethen.
Schönberg.

F. C. Wolgast.       


Ein neues Pianino
aus berühmter Fabrik soll Umständehalber mit gr. Verlust verkauft werden. Es steht noch in Garantie. Anfragen unter v. B. 6. an die Expedition dieses Blattes.


Einem geehrten Publikum mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mich als

Drechsler

etablirt habe, und in der Werkstatt des verstorbenen Herrn Carl Fick das Geschäft wieder fortsetze. Bitte um geneigten Zuspruch unter Zusicherung freundlicher und reeller Bedienung.

                                                    Adolf Schubert,
                                                    Drechsler.

Schlagsdorf den 19. Februar 1882.


Gesucht
Zu Ostern ein ordentliches Mädchen für Küche und Hausarbeit. Wo? Zu erfragen in der Expedition dieses Blattes.


3 Ziegen,

die im Anfang April gemilcht werden, sind sofort zu verkaufen. Wo? Zu erfragen in der Expedition dieses Blattes.


Viehwaschpulver,

bewährtes, sicher wirkendes Mittel zur Vertreibung des Ungeziefers beim Rindvieh, empfiehlt

die Apotheke zu Schönberg.


Dr. Pattison's
Gichtwatte,
bestes Heilmittel gegen                                               
Gicht und Rheumatismen

aller Art, als Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Fußgicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.      (H. 6220)
In Packeten zu 1 M. und halben zu 60 Pfennig. bei

Herrn Senator W. Heincke.
Assekuranz=Geschäft.


Ein unverheiratheter 50jähriger Mann, der milchen kann, sucht als Kuhfütterer oder zu sonstiger Arbeit einen Platz zu sogleich oder Ostern. Näheres in der Expedition dieser Anzeigen.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 15 Seite 4]

Um schnell damit zu räumen verkaufen wir:
Einen großen Posten Federdichte Bettzeuge
den ganzen Meter von 40 Pfennig (Mecklenburg). an,
Einen großen Posten Halbleinen (Leinen u. Twist)
den ganzen Meter 50 Pfennig (Mecklenburg).
Einen großen Posten Schwarze Cashmirs zur Confirmation, brillant von Farbe und Qualität
den ganzen Meter 75 Pfennig (Mecklenburg).
Einen großen Posten zurückgesetzte Kleiderstoffe
für jeden Preis.
Einen großen Posten Hemdentuche u. Halbleinen
sehr billig.
Eine große Parthie Regenmäntel
von 4 Mark an.
Gebrüder Burchard.


Geschäfts-Aufhebung meiner Gold- u. Siberwaaren-Handlung.

Wegen dauernder Kränklichkeit und Verkauf meines Hauses habe ich mich entschlossen mein Geschäft gänzlich aufzugeben und verkaufe von jetzt meine

sämmtlichen Gold= und Silberwaaren
zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Lübeck, Sandstrasse 1006.                                                     W. Kolls.


Ausverkauf b. Ludwig Wendt Lübeck
bis Ende Februar.


Wegen Wegzuges von hier habe ich noch bis Ostern                          
Mauersteine
und alle Sorten Drains
preiswürdig zu verkaufen.                          
                                                    G. Böckenhauer.
                                                    Köhl. Ziegelei.


Wegzugshalber ist eine                          
Wohnung
zu Ostern zu vermiethen.                          
                                                    Ww. Greiff,
                                                    Conditor.


Die Dame, welche von mir ein Gebiß mit goldenen Federn erhalten, mir jetzt die Federn wieder zurückgegeben mit dem Bemerken, dieselben wären untersucht worden und für unecht befunden, kann diese Federn bei dem Herrn Goldschmied Roepstorff in Schönberg wieder abholen. Herr Roepstorff hat dieselben als aus gutem Golde bestehend anerkannt.

Reinhard.       


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 20. Februar 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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