No. 16
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. Februar
1882
zweiundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1882 Nr. 16 Seite 1]

      Dem Comité für den Casseler Pferdemarkt in Cassel ist der Vertrieb von 300 Loosen zu einer im laufenden Jahre in Verbindung mit dem daselbst stattfindenden Markte zu veranstaltenden Lotterie nach Maßgabe des preußischer Seits genehmigten Ausspielungsplanes im hiesigen Großherzogthum gestattet worden.
     Neustrelitz, den 14. Februar 1882.

Großherzoglich Mecklenburgische Landes=Regierung.
F. v. Dewitz.


Die Getreidepreise seit 1821.

In dem kürzlich zur Ausgabe gelangten Decemberheft des kaiserl. statistischen Amtes findet sich eine, wohl von Herrn Regierungsrath von Scheel herrührende, kurze Abhandlung über die Durchschnittspreise einer Anzahl von Waaren im Großhandel für das Jahr 1881, welche um deswillen größere Beachtung verdient, weil derselben ein recht deutlicher Ueberblick über die Bewegung der Roggen= und Weizenpreise seit 1821 in graphischer Darstellung beigegeben ist. Bekanntlich standen wir im vergangenen Jahre eine Zeit lang vor der auffallenden Erscheinung, daß Roggen, welcher ja sonst stets niedriger notirt, als Weizen, letzteren im Preise nicht nur erreichte, sondern sogar überholte. Gute Roggenquantitäten notirten im Januar 1881 thatsächlich an einzelnen Plätzen, beispielsweise in Berlin und Breslau höher als die entsprechenden Weizenqualitäten. Die Ursache dieser Erscheinung liegt auf der Hand, obwohl die Freihändler fortgesetzt Alles thun, dieselbe zu verdunkeln; sie bietet sich einfach dar in der schlechten 1880er Roggenernte Deutschlands und Rußlands und dem dadurch hervorgerufenen Roggenmangel, während dem gegenüber der viel geschmähte Roggenzoll auf die Preishaltung des Roggens wenn überhaupt dann jedenfalls nur einen ganz geringen Einfluß gehabt haben kann.
Der anomale Preisstand des Roggens hat das statistische Amt zu der dankenswerthen Untersuchung veranlaßt, ob das gekennzeichnete Verhältniß der Preisbewegung unserer beiden wichtigsten Getreidearten etwas ganz Neues sei, oder ob sich Aehnliches bereits in früheren Jahren gezeigt habe und diese Untersuchung hat nun ergeben, daß ein regelmäßiges Verhalten von Roggen= und Weizenpreisen zu einander und insbesondere eine allmähliche Annäherung der ersteren an die letzteren nicht zu verkennen ist, daß ein enges Zusammenwirken beider Preisstände namentlich um 1827 schon stattgefunden hat und daß auch örtliche Einflüsse auf dieses Verhältniß einwirken. Die durchschnittlichen Marktpreise haben beispielsweise im Jahre 1827 betragen:

in Königsberg
für 1 Hl. Weizen M. 7, für 1 Hl. Roggen M. 5,80,
in Berlin
für 1 Hl. Weizen M. 9, für 1 Hl. Roggen M. 8,50,
in Köln
für 1 Hl. Weizen M. 9,80, für 1 Hl. Roggen M. 9,80.

Die Preisdifferenz ist also auf dem Königsberger Markt eine beträchtliche und auf dem Berliner noch eine merkbarere gewesen, während sie in Köln vollständig verschwunden war, eine Erscheinung, die in der Hauptsache auf die Transportdifferenzen zurückzuführen sein wird. -
Aus der vom statistischen Amt gegebenen graphischen Darstellung der Preisstände von Weizen und Roggen gewinnen wir auch einen interessanten Ueberblick über die Preisschwankungen dieser beiden wichtigsten Fruchtsorten. In Bezug hierauf ist zu erwähnen, daß die Weizenpreise in diesen 60 Jahren wesentlich größere Schwankungen durchgemacht haben, als die Roggenpreise. In Berlin war die durchschnittliche Notirung von Weizen am niedrigsten im Jahre 1825 mit etwas über 7 M., am höchsten im Jahre 1855 mit 22 M., also eine Differenz von 15 M., während die durchschnittliche Roggennotirung im Jahre 1825 mit 4 M. am niedrigsten und im Jahre 1855 mit 16,50 M. am höchsten stand, die Differenz hier also nur 12,50 M. beträgt. Als Theuerungsjahre treten nach Berliner Preis insbesondere hervor:

bei Weizen     bei Roggen
1854/56 20-22 M.     1854/56 15-16,50 M.
1847 20 M.     1847 16 M.
1867/68 19-20 M.     1867/68 14,50 M.
1872/73 18 M.     1853 13 M.
1860/61 17 M.     1846 12 M.
1861 u. 74 17 M.     1869 12 M.
Dagegen war Weizen in Berlin am billigsten in den Jahren 1825/27 mit 7-9 M., 1833/37 mit 9 M., 1844 mit 10 M., 1850 und 1864 mit 12 M., und Roggen 1824/25 mit 4 M., dann 1836/37 mit 6 M., 1849 mit 6,50 M., 1844 mit 7 M. In den letzten Jahrzehnten waren die Durchschnittspreise für Roggen im Jahre 1860 M. 8 und 1878/79 M. 9.


Politische Rundschau.

Deutschland. Der Bundesrath hat in seiner Plenarsitzung vom 20. Februar die Vorlage über die Kautionen von Militär= und Marine=Verwaltungsbeamten an die Ausschüsse verwiesen, dem Entwurfe eines Normal=Innungsstatuts zugestimmt und die Verordnung über das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilhalten von Petroleum angenommen.
Nach dem Wunsche des Reichskanzlers soll in jeder Woche womöglich eine Plenarsitzung des Bundesrathes stattfinden; es bieten die laufenden Verwaltungsangelegenheiten dazu ausreichenden Stoff. Die Angabe, daß sich im März die stimmführenden Staatsminister der Einzelstaaten im Bundesrathe in Berlin zu Konferenzen zusammenfinden sollen, erhält sich noch immer und dürfte sich bestätigen.
Rußland. Skobeleffs Drohungen und Hetzereien fordern nicht nur Deutschland und Oesterreich heraus, sondern auch den Petersburger Hof, den Kaiser Alexander. Darf sich ein russischer General eine solche Sprache herausnehmen, ohne entweder zu wissen, daß Kaiser und Regierung ihr heimliches Wohlge=

[ => Original lesen: 1882 Nr. 16 Seite 2]

fallen daran haben, oder, wenn es nicht der Fall ist, daß er ihnen Trotz bieten will mit Hülfe der altrussischen Partei. Dem Kaiser wird es wohl Ernst sein mit seinen friedlichen Versicherungen; nur fragt es sich, ob er mehr Macht hat, seinen friedlichen Willen durchzusetzen, als sein ermordeter Vorgänger, der gegen seinen Willen den Krieg gegen die Türken unternahm; mehr Macht als Napoleon III. im Jahre 1870. Wenn Ignatieff, der Vater der Lüge, an Giers Stelle Minister des Auswärtigen würde, ist alles zu fürchten. Wir wollen hoffen, daß es den Oesterreichern gelingt, den Aufstand in der Herzegowina und in der Crivoscie bald und gründlich niederzuschlagen; das wird das beste Mittel sein, dem russischen Uebermuthe einen Dämpfer aufzusetzen.
Türkei. So feierlich ist selten ein Orden verliehen worden, wie der preußische Schwarze Adler an den Sultan. Eine eigene Gesandtschaft hat ihn nach Costantinopel gebracht und ihn nebst einem Handschreiben des Kaisers Wilhelm feierlich überreicht. Die ganze europäische Diplomatie weiß, was das heißen will.


- Unterzeichnet Jemand mit mündlicher Zustimmung des Namensträgers mit dessen Namen eine Urkunde, so begeht er nach einem Urtheil des Reichsgerichts vom 20. December 1881 dadurch eine Urkundenfälschung, wenn zur Rechtsverbindlichkeit der Unterschrift eine schriftliche Vollmacht erforderlich war.
- Zur Warnung für gewisse Leute, die es nicht unterlassen können, Thüren und Wände der Bedürfnißanstalten öffentlicher Lokale mit unsittlichen Skizzen zu besudeln, mag die Thatsache dienen, daß am vorigen Montag der neunzehnjährige, bisher unbescholtene Sohn eines achtbaren Kaufmanns wegen einer solchen That vom Berliner Schöffengericht aus § 184 (Sittlichkeitsvergehen) mit einer Geldstrafe von 100 M. ev. 10 Tagen Gefängniß bestraft worden ist. Nur die seitherige Unbescholtenheit in Verbindung mit der an den Tag gelegten Reue des Angeschuldigten schützten noch dieses Mal vor Gefängnißstrafe, die der öffentliche Ankläger in Antrag gebracht hatte.
- Der Getreidekrach in Nordamerika, d. h. der Krach an der Getreidebörse zu Chicago ist eingetreten. Zu London infolge dessen im Getreidegeschäft absolute Stille. Beiläufig bemerkt ist die nordamerikanische Getreideerndte von 1881 gegen die des Vorjahres um annähernd 700 Millionen Bushels (254 Millionen Hektoliter, fast so viel als eine Mittelerndte in Deutschland) zurückgeblieben.
- In Würzburg ist ein Rittmeister wegen mehrfacher Mißhandlungen seiner Untergebenen mit der Reitpeitsche, zu 1 Monat 14 Tagen Festungsstrafe verurtheilt worden.
- An den Küsten von Norwegen ist ein Häringskönig gefangen worden, ein seltenes Thier, das noch seltener gefangen wird, weil es nur in der Tiefe des Meeres lebt. Der Gefangene ist ein weiblicher Fisch von etwa 4 Meter Länge, 34 Centim. Breite und 8 Centim. größter Dicke; die Eiersäcke sind mit Millionen Rogen von der Größe eines Sandkorns gefüllt. Nur wenige zoologische Sammlungen besitzen ein Exemplar.
- In einem Bericht über den niedrigen Wasserstand des Rhein aus Karlsruhe heißt es: Mitten im Strom bei Maxau ist eine große Kiesinsel bloßgelegt, so daß etwa ein Dutzend Joche der Eisenbahnbrücke auf dem Boden aufsitzen und man bequem unter der Brücke hinweggehen kann. Auf der badischen Seite fließt das Wasser nur sehr spärlich, am badischen Ufer ist nur ein schmaler Streifen noch tief. Die Bahnzüge müssen förmlich bergauf und bergab fahren, wenn sie die Brücke passiren. Die bekannten "ältesten Leute" erinnern sich keines so niedern Wasserstandes mehr.
- Ein Kaufmann zu Hagen in Westfalen schrieb in zwei Blättern eine Buchhalterstelle mit einem Gehalte von 1200 M. aus und erhielt binnen vier Tagen nicht weniger als 172 Meldungen. Unter den Absendern waren 64 Familienväter, es hatten jedoch von letzteren nur 18 das 30. Lebensjahr überschritten. Ungefähr 50 unter den Petenten, darunter die meisten der Familienväter, baten in den bewegtesten Ausdrücken, ihnen vor "etwaigen" Mitbewerbern den Vorzug zu geben, da bittere Noth bei ihnen herrsche resp. bei länger dauernder Verdienstlosigkeit eintreten werde.
- Der Norddeutsche Lloyd in Bremen ist eine der großartigsten Schöpfungen geschäftlichen Unternehmungsgeistes. Er hat eine Riesenflotte von Oceandampfern ganz aus eigenen Mitteln und oft unter schweren Kämpfen mit der Ungunst der Zeit geschaffen und immer wieder alle Ungunst siegreich überwunden. Am 20. Februar feierte er sein 25jähriges Jubiläum.
- 50,000 Amerikaner packen ihre Koffer, um in diesem Jahre Deutschland und vor allen den Rhein und die Reichshauptstadt zu besuchen. Die letzte und längste Station machen sie in Paris, das immer mehr eine Fremdenstadt wird.
- Eine Entzündung schlagender Wetter hat in einer Kohlengrube unweit Hartlepol in England nahezu 100 Arbeiter getödtet.
- Das Kriegsministerium in Berlin hat die weltlichen Lieder, die von den Soldaten gesungen werden, sammeln und nach Prüfung und Vervollständigung derselben im Heere vertheilen lassen. Es sind 159 einstimmige und 117 vierstimmige Lieder.
- Nicht übel ist die Geschichte von der deutschen Gans und dem kroatischen Esel, die das Tagesgespräch in Agram ist. Eine deutsche Dame geht mit andern in der Hauptstraße deutsch plaudernd auf und ab. - "Sie deutsche Gans!" ruft ihr ein kroatischer Heldenjüngling zu. - "Sie kroatischer Esel!" antwortete die Dame lächelnd, "nun haben Sie's kroatisch!" Das Herrchen schleicht sich ärgerlich davon, kauft in einem Spielwaarenladen einen Esel und schickt ihn der Dame durch einen Dienstmann "zum Andenken". - Danke, danke, läßt die Dame zurücksagen, ich lasse den Herrn grüßen, die Photographie ist vorzüglich gelungen.
- Ueber die letzten 24 Stunden des am 11. Januar c. in Essen hingerichteten Lustmörders Schiff gehen der "Berl. Gerichtsztg." folgende Einzelheiten zu: Schiff, welcher nachdem er sein Geständniß abgelegt halte, Frömmigkeit heuchelte, ließ die Maske der Frömmigkeit in dem Augenblick fallen, als ihm die Botschaft wurde, daß der Kaiser von dem ihm zustehenden Begnadigungsrechte keinen Gebrauch gemacht. Schiff bestellte sich, nachdem ihm das Recht dazu eingeräumt wurde, bessere Speisen, und zwar sofort 1 1/2 Pfund westphälische Mettwurst. Diesem ersten Anlauf folgten in Butter geröstete Kartoffeln und bald darauf zwei marinirte Häringe. Dann kamen Cigarren an die Reihe, von denen er sich 6 Stück guter Qualität forderte und erhielt. Als sein Seelsorger, der Kaplan Jüngling, ihn in seiner Gefängnißzelle besuchte, rauchte er ruhig weiter und bestellte sich bei dem Geistlichen 3 Apfelsinen und 1/2 Flasche Wein. Nachdem er im Laufe des Abends noch gut gegessen und sich mit seinem Seelsorger über ziemlich gleichgiltige Dinge unterhalten, legte er sich schlafen. Bis gegen 6 Uhr Morgens hatte er ununterbrochen geschlummert; die Hinrichtung fand bekanntlich um 8 Uhr statt. Schiff bestellte sich zunächst eine Portion guten Kaffee mit Brödchen und gegen 7 Uhr - also eine Stunde vor der Hinrichtung - Kartoffeln in Speck gebraten. Eine halbe Stunde vor der Exekution ließ er sich diese seine Lieblingsspeise, wie er sie nannte, noch gut schmecken. Um 8 Uhr wurde der Delinquent aus seiner Zelle geholt. In Begleitung des Kaplans und der Gefängnißbeamten betrat er den Gefängnißhof, wo in wenigen Minuten das blutige Werk vollendet wurde. So glatt wie früher aber ist diese Exekution doch nicht abgegangen. Als nämlich Schiff den Kopf auf den verhängnißvollen Block gelegt, und die beiden Assistenten des Meisters Krautz die Hände des Verbrechers zurückgezogen, griff Schiff nach der Wade des Scharfrichtergehülfen Bartenstein und kniff seine Hand tief in das Fleisch des Schenkels ein. Bartenstein, der, um keine Störung zu verursachen, den Schmerz verbiß, hielt so lange aus, bis der Todesstreich vollführt war. In seiner Todesangst hatte der Verbrecher so fest gefaßt, daß dieser erst nach acht Tagen wieder im Stande war, zu gehen.
- Ein gefangener französischer Offizier von 1870 hatte sich in Erfurt einen Hund angeschafft und nahm ihn beim Rücktransport auf der Eisenbahn nach Frankreich mit. In Saarlouis kam ihm der Hund abhanden. Drei Wochen später kam das

[ => Original lesen: 1882 Nr. 16 Seite 3]

Thier vollständig abgemagert und mit durchgelaufenen Pfoten in Erfurt an und erholte sich bald wieder. Er hatte den Weg gefunden, obgleich er den Weg von Erfurt bis Saarlouis im Eisenbahnwagen gemacht hatte.
- Sächsisch. Reiter: "Komme ich auf diesem Wege in das Dorf R.?" - Sachse: "Nee, mein kutestes Herrchen; da hätten Se müssen den Seitenweg neinreiten." - Reiter: "Da muß ich also rückwärts reiten?" - Sachse: Nee, das eigentlich nich! Se därfen nur 's Pferd umdrehen, da könne Se immer wieder vorwärts reiten."
- Ein vorsichtiger Künstler. August Wilhelmi, der berühmte Geiger, concertirt jetzt, sicheren Nachrichten zufolge, in Neuseeland, nachdem er in Honolulu gewesen. Um das reiche Erträgniß seiner Concerte nicht einem Bankier anzuvertrauen auch nicht in baarem Gelde mitzuführen, ist er auf den Gedanken gekommen, Diamanten zu kaufen, die er leicht bei sich tragen kann.


Anzeigen.

Die der minderjährigen Tochter des Büdners Fokuhl gehörige, zu Baeck belegene Büdnerei Nr. 15 c. p., bestehend aus Wohnhaus, Stallgebäude und Kegelbahn, einen Garten von etwa 1 Scheffel Aussaat und einem Ackerstück von 8 Scheffel Aussaat groß, soll, nach ertheiltem obervormundschaftlichen Veräußerungsdecrete, bei annehmbarem Gebot öffentlich meistbietend verkauft werden, und wird zu solchem Zwecke ein Verkaufstermin auf

Mittwoch den 8. März 1882,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzt.
Aus den Verkaufsbedingungen, welche 14 Tage vor dem Termin auf der hiesigen Gerichtsschreiberei einzusehen sind, wird bemerkt, daß der Zuschlag bei annehmlichen Meistgebot sofort geschehen soll und sodann eine Anzahlung von 500 M. zu beschaffen ist, während beim bedingten Zuschlag 500 M. als Conventionalpoen erlegt werden müssen.
Die Besichtigung der Büdnerei, worauf schon seit langen Jahren Krämerei und Gastwirthschaft betrieben ist, steht Kaufliebhabern nach zuvoriger Meldung beim Vormunde, Hauswirth Murjahn in Ziethen, jeder Zeit frei.
Schönberg, den 15. Februar 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
(L. S.)                                                     G. Arndt.


Auf Antrag des Rechtsanwalts Dufft in Schönberg als Nachlaßcurators des zu Selmsdorf ab intesta und ohne Hinterlassung von bekannten Erben am 31. Januar 1881 verstorbenen Schafhirten Hans Heinrich Schröder aus Bülow bei Rehna, werden Alle und Jede, welche an den Nachlaß des genannten Verstorbenen Erbansprüche zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, diese ihre Erbansprüche in dem auf

Dienstag den 6. Juni 1882,
Vormittags 11 Uhr,

anberaumten Aufgebotstermin, bei Vermeidung des völligen Ausschlusses an dieser Erbschaft anzumelden und zu bescheinigen.
Schönberg, den 16. Februar 1882.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
(L. S.)                                                     G. Arndt.


Am Sonnabend den 25. Februar d. J. Vormittags 10 Uhr sollen im Pfandlocal hieselbst verschiedene neue Schuhmacherwaaren als:

eine große Partie Sohl= und Oberleder=Ausschnitt, Roßleder, Damen Zeug= und Lederschäfte, Zeugschuhe, Hanfgarn, Zwirn, Oesen, Oerter, Oeterhefte, Stiefeleisen, Futterzeuge, Lackspitzen. circa 200 Paar neue Leisten u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Schönberg den 20. Februar 1882.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.        


Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und - Strelitz.

Die 29. ordentliche Generalversammlung der Vereins=Mitglieder wird am

Donnerstag den 2. März d. J.
Morgens 11 Uhr

zu Schwerin in Stern's Hôtel stattfinden und kommen folgende Gegenstände zur Verhandlung:

1) Bericht über die im Jahre 1881 stattgehabte Verwaltung und Vorlage der Rechnung vom 1. März 1881/82, sowie der revidirten Rechnung pro 1880/81.
2) Wahl neuer Beamte für die nach Ablauf ihrer Dienstzeit statutenmäßig ausscheidenden Herren und zwar:
          a. des Directors für die Jahre 1882/85 und
          b. der Districts=Beamte
3) Beschlußnahme über Vereins=Angelegenheiten, welche von der Direction zur Entscheidung der Generalversammlung gestellt werden, event. über die Anstellung von Agenten.
Die Herren Vereins=Mitglieder werden ersucht sich zahlreich einzufinden.
Grevesmühlen den 1. Februar 1882.

Die Direction.


Sonntag d. 26. d. M.
Concert
der Günther'schen Berg-Capelle.
Anfang 6 1/2 Uhr. Entrée à Person 50 Pfennig (Mecklenburg).

Nach dem Concert Tanz für die Concertbesucher bis über 11 Uhr hinaus.

J. Köster Wwe.          


Bezugnehmend auf einer Anonce des Herrn Reinhard in voriger Nummer dieses Blattes erkläre ich hiermit, daß ich die betreffenden Federn, welche Herr Reinhard wider meinen Willen bei mir zurückgelassen, nur an Herrn Reinhard selbst zurückgeben werde.

C. Roepstorff.       


Alle Arten Möbel
als:
Secretaire, Vertikos, Kommoden und Schränke aller Art, sowie Tische, Stühle, Spiegel und Bettstellen u. s. w.
halten zu billigen Preisen bestens empfohlen                          
                                                    Kiel & Rindfleisch.


Eichen= u. Tannen=Särge

haben stets fertig auf Lager und empfehlen solche

Kiel & Rindfleisch.       


Tausende
die an Bettnässen und Blasenschw. gelitten, verdanken ihre rasche Heilung meinem Spezialverfahren. Prospecte und Zeugnisse gratis durch
F. C. Bauer, Werthheim a. M.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Ein unverheiratheter 50jähriger Mann, der milchen kann, sucht als Kuhfütterer oder zu sonstiger Arbeit einen Platz zu sogleich oder Ostern. Näheres in der Expedition dieser Anzeigen.


[ => Original lesen: 1882 Nr. 16 Seite 4]

J. Ludw. D. Petersen, Schönberg.
Alleiniges Lager für Schönberg
von Gußmaaren aller Art
von der
Eisengießerei u. Maschinenbauanstalt Carlshütte bei Rendsburg
zu Original=Fabrikspreisen.


Geschäfts-Aufhebung meiner Gold- u. Siberwaaren-Handlung.

Wegen dauernder Kränklichkeit und Verkauf meines Hauses habe ich mich entschlossen mein Geschäft gänzlich aufzugeben und verkaufe von jetzt meine

sämmtlichen Gold= und Silberwaaren
zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Lübeck, Sandstrasse 1006.                                                     W. Kolls.


Ausverkauf b. Ludwig Wendt Lübeck
bis Ende Februar.


Bestes Schmalz
empfiehlt billigst                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Wegzugshalber ist eine                          
Wohnung
zu Ostern zu vermiethen.                          
                                                    Ww. Greiff,
                                                    Conditor.


Zu Ostern oder Michaelis

habe die erste Etage meines Hauses, ganz oder getheilt zu vermiethen.
Schönberg.

F. C. Wolgast.       


Ein neues Pianino
aus berühmter Fabrik soll Umständehalber mit gr. Verlust verkauft werden. Es steht noch in Garantie. Anfragen unter v. B. 6. an die Expedition dieses Blattes.


Einem geehrten Publikum mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mich als

Drechsler

etablirt habe, und in der Werkstatt des verstorbenen Herrn Carl Fick das Geschäft wieder fortsetze. Bitte um geneigten Zuspruch unter Zusicherung freundlicher und reeller Bedienung.

                                                    Adolf Schubert,
                                                    Drechsler.

Schlagsdorf den 19. Februar 1882.


Zu verkaufen ein fast neuer Roßgang, Häckselmaschine, ein einspänner Wagen mit Stuhl und Ernteleitern, Pflug, Egge und Sielengeschirr bei

                                                    J. Voss, Tuchmachermeister,
                                                    Hinterstraße Nr. 75.


Adressbuch von ganz Mecklenburg,

vollständige Adressen aller Beamten, Gutsbesitzer, Pächter, Pastoren, Lehrer, Schulzen etc. Behörden, Geldinstitute, Vereine etc. Man verlange Handbuch für Mecklenburg 1882, geh. 2 Mk. geb. 2,50 Mk.

                                                    Carl Hinstorff,
                                                    Verlag in Ludwigslust.

In Schönberg vorräthig beim Buchbinder C. Sievers.


Geburts=Anzeige.
Heute wurde uns eine Tochter geboren.
Lüttenhagen den 18. Februar 1882.         
                          Oberförster Grapow u. Frau
                                                                 geb. Neumann.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 26. Februar.

Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.
      Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 23. Februar 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Der heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Frau Emilie Winter zu Greifenhagen (Regierungsbezirk Stettin) bei, betreffend Hülfe gegen Gicht.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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