No. 87
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. November
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 87 Seite 1]

Bekanntmachung.

      Die Sitzungen des Schwurgerichts bei dem Großherzoglichen Landgerichte zu Güstrow für das vierte Quartal dieses Jahres beginnen am

Dienstag den 29. dieses Monats.

        Rostock, den 4. November 1881.

Der Präsident des Großherzoglichen Ober=Landes=Gerichts.
Dr. Budde.


Politische Rundschau.

Ueber das Wahlergebniß spricht sich die halbamtliche "Prov.=Corr." folgendermaßen aus: Weniger als je darf die Regierung hoffen, ihre Entwürfe für die Neugestaltung des wirthschaftlichen Lebens des Volkes in naher Zeit mit Hülfe der Liberalen Partei durchzuführen. Alle weitergehenden Absichten der Regierung sind daher vorläufig gescheitert: es wäre müßig, jetzt zu untersuchen, welche zum Theil augenblickliche, vorübergehende Umstände zur Unterstützung der Gegner beigetragen haben, -es handelt sich jetzt blos um das Ergebniß, welches nicht wegzuleugnen ist. Das Wahlergebniß ist im Ganzen hinter den Erwartungen der Regierung zurückgeblieben; wie sich aber die parlamentarischen Verhältnisse demnächst gestalten werden, das ist noch keineswegs zu übersehen, es hängt von ihrer Stellung zu den einzelnen großen Fragen ab. Die Regierung ist nach wie vor von der Heilsamkeit ihrer Bestrebungen im Interesse des Volkes überzeugt und wird auf die Verwirklichung derselben trotz der gesteigerten Schwierigkeiten fort und fort bedacht sein. Je zerfahrener im nächsten Reichstage die Parteien in Bezug auf positive Schöpfungen voraussichtlich sein werden, desto mehr wird man erkennen, daß eine wirkliche Förderung des Volkswohls nur im festen Anschlusse an die Regierung möglich ist.
Am 2. d. hat der erste Personenzug den Gotthardttunnel durchfahren. Dies Ereigniß, durch das die Verbindung zwischen Italien und Deutschland über die Schweiz gewonnen und eine neue Schranke des Weltverkehrs endgültig gefallen, ist so bedeutend, das es sich geziemt, einen kurzen geschichtlichen Rückblick auf das Riesenwerk zu werfen. Der Ausbau des 14,920 Meter langen Tunnels wurde durch Vertrag vom 7. August 1872 dem Ingenieur Favre aus Genf welcher sich verpflichtete, denselben bis 1. October 1880, oder gegen Zahlung einer Conventionalstrafe von 2,740,000 Francs, am 1. October 1881 fertig dem Betriebe zu übergeben. Der Vertrag mit Favre wurde aber verschiedentlich zu seinen Gunsten abgeändert, da Verhältnisse eintraten, die die Sache ohne Favres Verschulden verzögerten, sogar in Frage stellten; namentlich wurde der Endtermin bis 1. Juli 1882 verlängert. Für den Ausbau der Gotthardtbahn wurden von Deutschland 20, von Italien 45 und von der Schweiz 20 Millionen Francs zugesichert. Die am 1. November 1871 zusammengetretene St. Gotthard=Gesellschaft brachten ein Capital von 102 Mill. Frcs. auf, so daß das Gesammtcapital also 187 Mill. Frcs. betrug, das jedoch später noch erhöht werden mußte. Favre förderte die Arbeiten so, daß sie trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse, worunter auch finanzielle, rüstig vorwärts schritten und der Durchschlag des Tunnels am 3. März 1880 erfolgen konnte. Leider war es dem tapfern Erbauer nicht vergönnt, diesen Freudentag zu sehen, da er am 19. Juli 1879 im Tunnel, inmitten seiner Arbeiter, wie ein Feldherr auf dem Schlachtfelde, von einem plötzlichen Tode ereilt wurde. Der Gotthardttunnel gewinnt in diesem Augenblick, wo Italien dem deutsch=österreichischen Schutz= und Trutzbündniß beigetreten ist, eine doppelte Bedeutung, auch in politischer Hinsicht.
Oesterreich. Der König und die Königin von Italien sind wieder nach ihrer Heimath zurückgekehrt. Der Anschluß Italiens an das deutsch=österreichische Schutz= und Trutzbündniß darf nunmehr als vollendete Thatsache angesehen werden, deren Tragweite nicht zu unterschätzen ist. Anderer Ansicht sind allerdings die Herren Irredentisten. Sie haben ein Feuer und Flammen speiendes Manifest erlassen, das sich in endlosem Gefasel ergeht.


Neustrelitz, den 25. October 1881. Nachdem Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog mittelst Handschreibens vom 8. d. M. Höchstseine Bereitwilligkeit, das erbetene Protectorat über die am 25. Juli d. J., ins Leben gerufene "Mecklenburg=Strelitzer Krieger=Kameradschaft" zu übernehmen, in gnädigster Weise erklärt hat, ist der Verband heute durch die Seitens des Vorortes Neustrelitz vorgenommene Wahl des Präsidiums definitiv constituirt worden. Erwählt wurden: zum Präsidenten Landgerichtssecretair und Lieutenant d. R. Adermann, zum Schriftführer Regierungs=Canzlist Meyncke, zum Kassenführer Rentei=Kassierer Noebe, sämmtlich von hier, zum stellvertretenden Präsidenten und ersten Beisitzer Stabsarzt d. L. Dr. M. Marung in Schönberg, zum zweiten Beisitzer Regierungs=Pedell Siebert. Die Krieger=Kameradschaft besteht aus sämmtlichen Mecklenb. Strelitzer Vereinen. - Neustrelitz, Neubrandenburg, Friedland, Stargard, Woldegk, Wesenberg, Mirow, Feldberg, Fürstenberg=Ravenbruck, Strelitz und Schönberg - mit etwa 1000 Mitgliedern, und wird sich auf's Engste an den "Mecklenburger=Krieger=Verband" anschließen, welchem bis jetzt die größere Zahl der Vereine angehörte. Mit den Verhandlungen wegen des Anschlusses ist der Kamerad Dr. M. Marung betraut.
Möge der junge Verband erstarken und gedeihen, und durch treue Erfüllung seiner großen und schönen Aufgaben sich der Huld seines hohen Protectors würdig erweisen.
- Als der König und die Königin von Italien in der kaiserlichen Hofburg in Wien speisten, bot die Galatafel folgenden Anblick. 24 bronzene, vergoldete Tafelaufsätze, Mailänder Arbeit, zumeist kerzentragend und mit Blumen besteckt, Figuren, Gruppen, Schaalen und Etageren sind auf der etwa anderthalb Meter breiten Tafel vertheilt. Je=

[ => Original lesen: 1881 Nr. 87 Seite 2]

des Gedeck besteht aus einem silbernen Teller (das ganze Silber der Tafel war ehemals Eigenthum der Kaiserin Marie Louise), der die einfach in fünf Rollen zusammengefaltete Serviette trägt. In der rechtsseitigen Oeffnung der letzteren steckt eine Salzstange. Auf der Serviette ruht die große Viereckige Karte mit dem Namen des Platz=Inhabers. Die Farbe derselben ist für die rechte Seite roth, für die linke grün, für die Mitte weiß. Neben dem Teller liegen Löffel, Messer und Gabel von Silber und ein kleines Messer mit Elfenbeingriff, ferner das Menu (Speisekarte) und das Concert=Programm. Vor jedem Couvert stehen ein Salzfaß, zwei kleine geschliffene Karaffen mit rothem und weißem Oesterreicher Wein, eine Wasserflasche und außer anderen Gläsern ein grünes Weinglas. Auf je drei Gedecke kommt ein kleiner Aufsatz mit Zuckerbäckerwaare. Diese Anordnung ist für alle Teilnehmer an der Tafel die gleiche. Das Porzellan trägt einen einfachen weißen Goldsaum und am Rande die Kaiserkrone. Die einzige äußere Auszeichnung des für die Monarchenpaare bestimmten Platzes bildet der imposantere Aufsatz, der sich in der Mitte der Tafel erhebt. Ebenso sind die in weißlakirte Rahmen eingepolsterten Sessel durchweg uniform. Ein einziger Platz zeigt eine Auszeichnung; dort, wo die italienische Königin sitzen soll, ist eine Fußbank eingestellt. Die Hausoffiziere tragen rothe Röcke, weißseidene Kniehosen und Degen, die Leiblakaien breitbetreßte schwarze Livréen, schwarzseidene Kniehosen und goldgestickte Achselschleifen; die Büchsenspanner dunkelgrüne Livré mit Silbertressen und Hirschfänger.
- In seinem Schloß Phantasie ist der Herzog Alexander von Württemberg im hohen Alter gestorben. Er war nach mancherlei Schicksalen und nach dem frühen Tod seiner Gemahlin Marie, einer Tochter Louis Philipps, ein Einsiedler geworden und ein Wohlthäter der weiten Umgegend. Er öffnete seinen prächtigen Park den zahlreichen Reisenden, die jährlich aus aller Welt zugeströmt kamen, und seine landwirthschaftlichen Musteranstalten wurden ein Sporn für Viele. Er hinterläßt einen Sohn.
- In Oesterreich ist die hundertjährige Feier der Aufhebung der Leibeigenschaft durch Kaiser Josef II. überall festlich begangen worden. Aus den österreichischen Alpenländern und aus Mähren trafen in Wien 150 Abgesandte der Bauernschaft ein. Sie legten am Fuße des Denkmals Josef II. zunächst zwei Kränze nieder, deren einer aus Lorbeer mit lebenden Rosen, der andere aus Immergrün geflochten war.
- Die meisten Heilanstalten werkthätiger Nächstenliebe besitzt nach dem "Ev. Anz." unter allen Culturstaaten Deutschland. Es sind in Deutschland 95 Anstalten für Taubstumme, 31 für Blinde, 39 für Idioten, 11 für Epileptische, zusammen 176. Dann folgt Frankreich mit 70 solcher Anstalten, England mit 65, Nordamerika mit 63, Italien mit 39, Oesterreich mit 35, die Schweiz mit 28, den Beschluß macht das große Rußland mit nur 18.
- Die Erfurter wollen dem Reformator Luther ein Denkmal setzen, und daran thun sie wohl, denn sie sind es ihm schuldig. Erfurt ist die geistige Geburtsstätte der Reformation. Hier studirte Luther von 1501-1505, hier in enger Klosterzelle lernte er die Unzulänglichkeit aller klösterlichen Hülfsmittel und kirchlichen Satzungen kennen, hier keimte in ihm der Grundgedanke der Reformation: die freie Prüfung des Glaubens, die Gewissensfreiheit, die bald zu einem mächtigen Baum emporwachsen sollte, der allen Stürmen der Zeit Trotz bieten kann und wird.
- In Gotha fand am 2. d. die 64. Leichenverbrennung (des Kaufmanns Bohnsack) statt.
- Eine rührende Scene spielte sich kürzlich auf dem Amtsgericht Berlin ab. Ein Kaufmann hatte die Ehescheidungsklage gegen seine Frau, welche ihn s. Z. böswillig verlassen, eingeleitet und fanden sich die beiden Eheleute auf dem Gerichte ein, um die Scheidung vollziehen zu lassen. Die Frau erschien mit dem vierjährigen Söhnchen, einem hübschen blondgelockten Kinde und ging, da sie ihren Mann auf dem Corridor bereits anwesend fand, etwas abseits. Doch auch der Knabe hatte seinen Vater bemerkt und sofort erkannt, denn mit dem Rufe: "Papa, mein lieber Papa!" riß er sich von der Hand der Mutter los und eilte nach seinem Vater hin. Dieser stand einen Augenblick in tiefer Rührung stumm und unbeweglich, doch plötzlich brachen Thränen ans seinen Augen; er nahm den Knaben empor drückte ihn leidenschaftlich an sich und bedeckte ihn mit Küssen. Nun rief der Kleine der Mutter bittend zu: "Mama, komm doch her zu Papa, er ist ja so gut! Komm, liebe Mama!" - Nicht lange besann sich die Mutter, eilte zu dem Manne hin, ergriff dessen Hand und bat weinend um Verzeihung. Langsam ließ der Vater den Knaben seinen Armen entgleiten, umarmte seine Frau und beide gingen versöhnt von dannen.
- In der Brönner'schen chemischen Fabrik zu Frankfurt a. M. explodirte vor einigen Tagen ein Kessel, wobei mehre Arbeiter todt blieben, andere verwundet wurden.
- Ein Bornheimer Aepfelweinproducent spundet jüngst zwei große Fässer voll Apfelwein fest zu, damit sich die Sonntagsgäste an einem frischen "Stoffchen" delectiren möchten. Als er nun am Sonntag Morgen in seinen Keller kam, war dieser vom Apfelwein überschwemmt. Die Kohlensäure hatte die Fässer gesprengt.
- Ein frecher Diebstahl wurde am Tage vor dem Kirchweihfeste in Tonndorf verübt. In der Hausflur des Gasthofes zum Deutschen Hause hing die Hälfte eines fetten Schweines zur Schau, um den Appetit der Festheilnehmer rege zu machen. Wie erstaunte der Besitzer, als er, gegen 11 Uhr aus der Gaststube tretend, das Schwein nicht mehr vorfand! Die am andern Morgen im Dorfe vorgenommenen Haussuchen führten, abgesehen von dem Aufsehen, welches sie verursachten, zu keinem erfolgreichen Resultate. Die Moral von der Geschichte aber ist, daß man mit seinen Gottesgaben nicht allzusehr prunken soll, sintemalen sich leicht anderweitige Liebhaber dafür finden.
- Eine Reise führte einmal den englischen Generalpostmeister Rowland Hill in eine ländliche Ortschaft; da bemerkte er, wie die Wirthin des kleinen Gasthauses einen unfrankirten Brief, den sie aus weiter Ferne erhielt, dem Briefträger nicht abnahm, sondern erklärte, das hohe Porto nicht zahlen zu können. Als er vollends erfuhr, der Brief komme von dem Sohne der Frau aus den Colonien, rührte ihn die Noth der Mutter und er bezahlte statt ihrer das Porto. Wie sehr aber war er überrascht, als die Frau ihm später erzählte, er hätte sich die Bezahlung des Porto's ersparen können; denn es bestehe ein Uebereinkommen zwischen ihr und ihrem Sohne, wonach sie sich wechselseitig unfrankirte Briefadressen zuschickten, die keinen Brief enthielten, deren Anblick aber dem Empfänger genüge als Kunde des Wohlbefindens des Andern. Dieses Erlebniß gab dem Postmann den Gedanken ein, das Briefporto recht billig zu machen, wie es seitdem geschehen ist und zur Folge hat, daß Niemand mehr einen unfrankirten Brief schreibt.
- Die so oft bei jungen Leuten hervortretende Sucht zu renommiren, hat in Gera kürzlich einem Schüler der Handelsschule das Leben gekostet. Nachdem er schon früher Quecksilberoxyd und Phosphor von Streichhölzchen verschluckt, ohne Schmerzen zu verspüren, wollte er nun auch zeigen, daß seiner zähen und kräftigen Körperkonstitution selbst der Genuß von Arsenik nichts schade. Trotz aller Warnungen nahm er eine Dosis, die aber zu stark ausgefallen, so daß die Anzeichen der Vergiftung bald eintraten und er trotz ärztlicher Hülfe bald darauf an Herzlähmung starb. Daß Arsenik in ganz kleinen Gaben genossen werden kann, ist bekannt. In Tirol, in Steiermark und dem Salzburgischen kommt das Arsenikessen in den niederen Volksklassen häufig vor. Man wendet es an als Stärkungsmittel, besonders beim Bergsteigen, und als Schutzmittel vor Krankheiten. Solche Arsenikesser haben in der Regel ein auffallend blühendes Aussehen, sobald sie aber den gewohnheitsmäßigen Genuß des Giftes aussetzen, fühlen sie sich schwach und unwohl. Da die Gaben aber wie bei jedem Reizmittel, allmählig gesteigert werden müssen, so untergraben diese Leute ihre Gesundheit in systematischer Weise und verfallen allmählig der vollständigen Zerrüttung.
- In der amerikanischen Reclamenliteratur ist das neueste ein Neues Testament, das mit Annoncenseiten durchschossen ist.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 87 Seite 3]

Anzeigen.

In dem am 31. v. Mts. Zwecks Ermittelung des Ergebnisses der Reichstagswahl für den Mecklenburg=Strelitz'schen Wahlkreis abgehaltenen Termin sind von den abgegebenen Stimmen als gültig

13940

anerkannt.
Es hatten sich

auf den Herrn Vicelandmarschall
von Dewitz auf Cölpin      6714
und
auf den Herrn Gutsbesitzer Pogge
auf Blankenhof                7213

Stimmen vereinigt.
Der letztere ist im Termin als gewählt proclamirt und hat nach der heute abgegebenen Erklärung die Wahl angenommen.
Neustrelitz, den 4. November 1881.

Der Landgerichtsrath H. Wohlfahrt,
als Wahlkommissar für
den Mecklenburg=Strelitz'schen Wahlkreis.


Zur Ausloosung der Geschworenen, welche für die vom 29. November d. J. bei dem hiesigen Landgerichte beginnenden Sitzungen des Schwurgerichts in die Spruchliste aufzunehmen sind, habe ich auf

Donnerstag, den 10. November 1881
Mittags 12 Uhr

eine öffentliche Sitzung des Großherzoglichen Landgerichts in dem Sitzungszimmer der Civilkammern anberaumt.
Güstrow, den 5. November 1881.

Der Präsident des Großherzoglich Mecklenburg=Schwerinschen Landgerichts.
von Amsberg.


Holz=Auction Nr. 1.

Am Montag den 14. November Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf über nachstehendes Holz aus den Lenschower Tannen und der Herrenburger Schonung.

36 Stück Kiepentannen
107 Rmt. tannen Kluftholz
85 tannen Rodestämme
7 Fuder tannen Reiser
Schönberg, den 6. November 1881.

Der Oberförster:               
C. Hottelet.        


Hagelschaden-Versicherungs-Verein
für Mecklenburg-Schwerin und Strelitz zu Grevesmühlen.
Es sind in diesem Jahre versichert 2022881 Centner Getreide, nach den Preisen vom 15. August und 1. November d. J. zum Werthe von 19,891,987 M. - Für die stattgefundenen 48 Hagelschäden sind mit Einschluß der Taxations= und sonstigen Kosten aufzubringen 155,477 M. und ist hiernach in heutiger Directorial=Versammlung der diesjährige Beitrag auf 78 Pfennig pro 100 M. festgesetzt. -
Nach Vorschrift des §. 36 der Statuten wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß jedem Mitgliede über die Höhe des zu zahlenden Beitrags eine besondere Abrechnung zugehen wird.
Grevesmühlen den 5. November 1881.

Die Direction.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank ist zu erfahren bei

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank ist zu erfahren bei

Schönberg.                                                     Wilh. Heincke.


Am Montag den 21. d. M. Abends von 7 Uhr an

Ball
des Gesangvereins Teutonia

im Lokale des Herrn Boye hieselbst.
Gäste können durch Mitglieder eingeführt werden.

Der Vorstand.       


Zu meinem am Mittwoch den 16. November d. J. stattfindenden

Bauernball

lade so freundlichst als ergebenst ein.

Schönberg den 31. October 1881.
                                                    J. Boye, Gastwirth.


Zu dem am Mittwoch den 30. d. Mts. stattfindenden

Bauernballe

erlaube ich mir die geehrten Hauswirthe ergebenst einzuladen.

Entrée für Herren 1 M.
Schönberg den 6. November 1881.
                                                    J. Köster Wwe.


Die Apotheke zu Schönberg i. M.
empfiehlt
Viehwaschpulver

anerkannt gutes und billiges Mittel zur Vertilgung des Ungeziefers beim Rindvieh in Packeten zu 75 Pfg. und 1,25 Mrk., hinreichend für 5 resp. 10 Stück Hornvieh.


Bergmann's
Theerschwefel-Seife

bedeutend wirksamer als Theerseife, vernichtet sie unbedingt alle Arten Hautunreinigkeiten und erzeugt in kürzester Frist eine reine blendendweiße Haut. Vorräthig à Stück 50 Pfennig (Mecklenburg). bei Apotheker Herold zu Domhof=Ratzeburg.


Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau,

gegen Hals= und Brustleiden, Kartarrh, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, bei Kinderkrankheiten etc. wirksamstes Mittel. Man hüte sich vor Nachahmungen und beachte, daß der echte Fenchelhonig Siegel, Namenszug, sowie im Glase eingebrannt die Firma seines Erfinders, L. W. Egers in Breslau, trägt. Verkaufsstelle in Schönberg allein bei: C. Sievers.


Ein langer Pelzkragen

verloren auf der Selmsdorfer Chaussee, gegen eine gute Belohnung abzugeben in der Expedition dieses Blattes.


Am 1. Markttage ist hier Abends eine
Taschenuhr

gefunden, die der rechtmäßige Eigenthümer zurückerhalten kann gegen Erstattung der Insertionskosten beim

Maurer Pape in Selmsdorf.       


[ => Original lesen: 1881 Nr. 87 Seite 4]

Vermögens=Uebersicht der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg.
am 1. Juli 1881.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 5. November 1881.

Das Directorium
der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Burmeister.      H. Stamer. Aug. Spehr.
H. Meyer.      Wigger.

Secretär: R. Rackow, R. A.       


Englisches Salz
empfiehlt                          
                                                    C. Schwedt.


Verloren

am Sonnabend Abend ein dunkelbrauner Mannesrock mit dunklem Unterfutter auf dem Wege von der Kirche bis zur Moorstraße. Der Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung abzugeben beim Steinhauer Fick, wohnhaft vor dem Siemzerthore.


Todes=Anzeige.

Am Freitag Abend 6 1/2 Uhr wurde mir meine gute Frau nach schwerer Krankheit durch den Tod entrissen. Verwandten und Freunden dies hiemit zur Anzeige.
Schönberg den 7. November 1881.

Heibey, Schuhmacher.       

Beerdigung Dienstag 3 Uhr Nachmittags.


Am 5. d. Mts. Nachmittags 3 Uhr starb nach kurzem Leiden mein theurer Mann und seiner Kinder liebevoller Vater Carl Rahn senior.

Tief betrauert von                                                    
                                                    den Hinterbliebenen.

Die Beerdigung findet am Dienstag den 8. Nachmittags 2 Uhr statt.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 7. November 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Für unsere geehrten Abonnenten liegt der heutigen Nummer ein Prospect des Bankhauses Abr. Kaufmann in Hamburg bei, den wir der gefl. Beachtung bestens empfehlen.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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