No. 88
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. November
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 88 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Ein neuer hoher Orden für den Kaiser. Als Beweis seiner hohen Verehrung für den greisen Monarchen hat der Sultan dem deutschen Kaiser das Großkreuz des höchsten Ordens des Osmanenreiches, des Nischan=i aali i=imtyhas (wörtlich das hohe und erhabene Zeichen) mit dem Stern in Brillanten verliehen. Dieser Orden, welchen Abdul Hamid im Jahre 1879 gestiftet hat, darf bestimmungsgemäß nur solchen Personen verliehen werden, die sich ganz besondere Verdienste um die politischen, militärischen oder Wissenschaftlichen Interessen der Türkei erworben und sich gleichzeitig durch freundliche Gesinnung für das Herrscherhaus hervorgethan haben. Falls der Orden Jemand verliehen wird, der in der türkischen Hauptstadt seinen Wohnsitz hat, so überreicht der Sultan selbst, umgeben von seinem ganzen Hofstaate, dem neuen Ritter die Abzeichen.
Die Annexion Elsaß=Lothringens an Preußen wird jetzt in der Presse als Gerücht ventilirt. Das Gerücht knüpft an den Ausfall der Wahlen in Elsaß=Lothringen an, welches bekanntlich durchweg Reichsfeinde zu seinen Vertretern im Reichstage ausersehen hat. Unmöglich wäre es nicht, daß der reichsfeindliche Charakter der Wahlen in Elsaß=Lothringen an höherer Stelle den Entschluß aufkeimen ließe, dem Zwitterverhältniß, in welchem sich die Reichslande zur Centralregierung befinden, ein Ende zu machen. Die Versöhnungspolitik des Feldmarschalls Manteuffel hat jedenfalls Fiasco gemacht, und es kann keine Rede mehr davon sein, daß den Reichslanden die unter ganz anderen Verhältnissen verheißene Autonomie in vollem Umfange gewährt wird. Man ist im Gegentheil Elsaß=Lothringen schon viel zu nachgebend entgegengekommen, indem eine Stadthalterschaft mit einer eigenen Ministerialorganisation für die Landesverwaltung eingesetzt wurde. Es wäre nur eine Consequenz der protestlerischen Wahlen, wenn man in Regierungskreisen zu dem Entschlusse käme, die Zügel in Elsaß=Lothringen strammer anzuziehen. Aber eine förmliche Einverleibung der Reichslande in Preußen als Provinz dürfte in naher Zeit, wenn vielleicht auch die Neigung für eine solche Radikallösung bei der preußischen Regierung vorherrschen sollte, doch nicht zu erwarten sein. Denn die Anschließung Elsaß=Lothringens an Preußen hängt nicht von dem Belieben Preußens allein, sondern von der Zustimmung des Bundesrathes ab.
Frankreich. Es ist jetzt fast zweifellos bestätigt, daß Gambetta eine vertrauliche Unterredung mit Bismarck gehabt hat. Er läßt sich jetzt, wo's Ernst wird, viel langsamer auf den Stuhl des Ministerpräsidenten nieder, als man geglaubt hat; es sehen sich eben die Dinge ganz anders in der Opposition als auf dem Ministerstuhl an. Er erkennt die große Verantwortung und kennt auch die große Zahl seiner unversöhnlichen Feinde und Neider. Figaro ruft ihm zu: Die Republik ist eine Ziege, die viele Zicklein hat. Die, welche am Euter liegen, sind zufrieden aber die andern? (Dem Prinzen von Wales betheuerte G. beim Wein, er habe Bismarck nicht gesprochen, er sei aber schon dreimal in Deutschland gewesen und habe unerkannt und ungestört die Küste und Befestigungen von Holland bis an die russische Grenze studirt.)
Rußland. In Petersburg ereignete sich am letzten Sonnabend folgender Vorfall: Gegen 3 Uhr Morgens verhaftete die Polizei zwei junge Franzosen in einem Hotel. Die Franzosen leisteten verzweifelten Widerstand und feuerten mehrere Schüsse ab, von denen einer einen Polizei=Agenten verwundete. Die zwei Fremden wurden schließlich überwältigt, und bei einer Nachsuchung in dem von ihnen bewohnten Zimmer wurden Schriften compromittirender Natur vorgefunden. Am nämlichen Abend wurde ein dritter Franzose in demselben Hotel verhaftet. Die drei Franzosen waren nur wenige Tage in der russischen Hauptstadt gewesen, und es scheint, daß sie bezweckten, einer revolutionären Versammlung beizuwohnen. Der französische Botschafter in Petersburg hat die Angelegenheit seiner Regierung berichtet und erwartet Instructionen.
Wie die "Libau'sche Ztg." vom 2. d. Mts. meldet, ist die Wassertiefe im Eingange des Libauer Hafens nach dem letzten Sturme eine so geringe geworden, daß Schiffe von nicht mehr als 11 1/2 Fuß Tiefgang nur beim allerruhigsten Wetter, und dann auch nicht gefahrlos, in den Hafen gebracht werden können. Wie das Blatt von competenter Seite erfährt, ist man mit den vorhandenen Baggermitteln nicht im Stande, diese Hindernisse vor Jahresfrist wegzuräumen. (Damit wäre die Befürchtung, der gesammte Königsberger Handel werde nach Libau übersiedeln, wohl mit einem Male beseitigt.)


- Aus Wunstorf in Hannover wird gemeldet, daß in der Nacht zum 1. November von der Veste Wilhelmsstein im Steinhuder Meer zwei goldene Kanonen gestohlen worden seien. Diese beiden Stücke gehören ohne Zweifel zu jenen sechs Kanonen, die der Graf Wilhelm zu Schaumburg=Lippe im Jahre 1763 von der portugiesischen Regierung nebst anderen werthvollen und merkwürdigen Gegenständen für die dem Königreich Portugal in seinem Kriege mit Spanien geleisteten großen Dienste zum Geschenk erhalten hatte. Dieser Graf Wilhelm ist unzweifelhaft den großen Feldherren des XVIII. Jahrhunderts beizuzählen. Nachdem er Anfangs 1762 auf englische Verwendung einem Rufe nach Portugal, das sich in großer Bedrängniß wegen seines Krieges mit Spanien befand, gefolgt war, erhielt er den Oberbefehl über die portugiesischem Streitkräfte und bewährte sich in glänzender Weise sowohl als Organisator wie auch als Heerführer. Mit einer Armee von nur 15,000 Mann, die sich, abgesehen von den englischen Hülfstruppen, in der allerkläglichsten Verfassung befanden, hielt er die 42,000 Mann starke gut ausgerüstete spanische Armee nicht nur im Schach, sondern zwang sie auch Anfangs November 1762 zum förmlichen Rückzug, wodurch der Krieg mit einem Male sein Ende und in dem für Portugal vortheilhaften Pariser Frieden vom 10. Februar 1763 seinen Abschluß fand. Ende 1763 kehrte Graf Wilhelm als portugiesischer Feldmarschall in sein Land zurück, dem er von da ab die größte Einsicht, namentlich aber auf wirthschaftlichem Felde, wid=

[ => Original lesen: 1881 Nr. 88 Seite 2]

mete. Er ist auch Erbauer des oben genannten Forts Wilhelmsstein, wo er eine Kriegsschule errichtete, auf der Scharnhorst seine Bildung erhielt. Graf Wilhelm hinterließ ein Werk über den Defensivkrieg, das im Auszuge unter dem Titel Mémoires sur la guerre défensive 1775 zu Stadthagen in 6 Bändchen aber nur in 10 Exemplaren, gedruckt wurde und das nach dem Zeugniß Gneisenau's Zug für Zug die Grundsätze der Volksvertheidigung entwickelt, die 1813 durch Scharnhorst in Anwendung gebracht wurden und nicht wenig zur Zertrümmerung der Napoleonischen Macht beitrugen. Näheres darüber zu lesen in Varnhagen von Ense's biographischen Denkmalen, 1. Theil, wo nebenbei bemerkt, der Werth einer jeden der fraglichen Kanonen auf 3000 Ducaten angegeben wird.
- Vor einigen Monaten brachten wir einen Artikel über den Einfluß, den gewisse Vorgänge auf der Sonne - die Bildung der Sonnenflecken nämlich - auf unsere Witterung ausübten. Ueber dieses äußerst interessante und wichtige Thema hielt neulich Herr Kanzleirath Fischer im Gewerbeverein zu Erfurt einen Vortrag, in welchem er die Ursache der kalten Witterung zu Anfang des Monats October wie folgt nachwies. Bekanntlich wird der 11jährigen Periode der Sonnenflecken schon seit geraumer Zeit ein Einfluß auf unser irdisches Klima zugeschrieben, in der Weise, daß ein Jahr um so wärmer sei, je mehr Sonnenflecken vorhanden sind. Herr Kanzleirath Fächer dehnte diese Ansicht dahin aus, daß der genannte Einfluß sich nicht nur in großen Zwischenräumen zeige, sondern schon von Tag zu Tag sichtbar werde und begründete dies durch Vorlegung einer Reihe selbstgefertigter Zeichnungen der Sonnenflecken, wie sie in der Zeit vom 30. September bis 17. October im Fernrohr sichtbar waren und erklärte wie jede Zunahme der Flecken zunächst eine größere Wärme, sodann eine vermehrte Verdunstung und infolge dessen Regen im Gefolge gehabt habe. Die niedrige Temperatur im Anfang des October sei also hervorgerufen durch den Mangel an Sonnenflecken. Wir erinnern hierbei zur Erläuterung daran, daß man die Sonnenflecken als Ursache einer stärkeren Elektricitätswirkung ansieht, die dadurch, das sie in der Erdatmosphäre, durch deren Widerstand, eine Reibung hervorbringt, die Ursache einer entsprechend größeren Wärmeentwicklung wird.
- Zu Elbing wurde eine 5=Pfennig Marke in einem Postkasten gefunden; da die angestellten Ermittelungen den Eigenthümer nicht herausfanden, so wurde die Marke au die Oberpostdirection in Danzig geschickt und da auch diese Behörde den rechtmäßigen Eigenthümer nicht ermitteln konnte, so überwies dieselbe den Fund der Regierungs=Haupt=Kasse, wo die Hinterlegung im Beisein des vorschriftsmäßigen Vorstehers der Hauptkasse, des Landrentmeisters, des Kassenkurators und des Oberbuchhalters vorgenommen ward. Rechnet man zu den verbrauchten Schreibmaterialien, die auf diesen Gegenstand verwendete Zeit (denn Zeit ist Geld), so werden zwanzig bis dreißig Mark kaum reichen. Aber Ordnung muß sein.
- Deutsche Kolonien in Brasilien. In einer brasilianischen Zeitung finden wir über die dortigen deutschen Kolonien bemerkenswerthe Angaben. Zur Zeit gibt es deren ungefähr 65 mit mehr als 160,000 Bewohnern, unter welchen etwa 103,000 Deutsche sind. Die Deutschen sind am zahlreichsten vertreten in Petropolis (3350), Donna Franziska (10,100), Blumenau (9760), Santa Cruz (6320), Santa Leopoldo (25,870), Itajahy (3090), Santa Laurenzo (6280), Puerto Allegre (8900), Casapara (1000) etc. In allen diesen Kolonien hat das Leben einen deutschen Karakter behalten. Es gibt zahlreiche Volksschulen mit guten Bibliotheken, viele katholische und evangelische Kirchen. Das Vereinswesen ist sehr ausgebildet; es finden sich mehre politische, eine große Anzahl kommerzielle und 21 Gesangvereine. Der Wohlstand der Kolonisten ist, jener Zeitung zufolge, neuerdings in raschem Steigen begriffen, der Gesundheitszustand vorzüglich, das Einvernehmen mit der Regierung ein ausgezeichnetes. Gegenüber so vielen trüben Nachrichten, welche sonst aus Brasilien über die deutsche Einwanderung eingetroffen sind, registriren wir auch diese erfreuliche.
- Im Gasthofe eines amerikanischen Landstädtchens stieg ein feingekleideter junger Mann ab, der den Damen auffallend den Hof machte bis eines Tages eine schöne Dame eintraf, welcher die anwesenden Herren natürlich ihre besondere Aufmerksamkeit zuwendeten. Der Fremdling that sich darin besonders hervor; ein Wort gab das andere und der junge Mann erklärte rundweg, das junge Mädchen gefalle ihm so gut, daß er sich stark mache, es auf der Stelle zu heirathen. Als die Anderen das bezweifelten, schlug er eine bedeutende Wette vor. Nach der Annahme derselben machte er der Dame einen Heirathsantrag, wurde erhört und durch einen herbeigeholten Geistlichen mit ihr getraut. Er steckte darauf sein gewonnenes Geld ein und verschwand mit seiner Angetrauten - die ganz einfach seine Frau war und ihm schon oft in dieser Weise zum Gewinnen von Wetten geholfen hat.
- In Borum eine Meile von Hannover ist ein Laboratorium der Egestorff'schen Zündhütchenfabrik in die Luft geflogen und der Werkmeister Schwerdtfeger hat dabei seinen Tod gefunden, der Director und mehre Arbeiter konnten noch zur rechten Zeit sich retten. Das Hauptlaboratorium, in welchem 100 Kilogramm Sprengmasse lagerten, blieb erhalten. Die Erschütterung spürte man bis nach Hannover.
- In einer gerichtlichen Verhandlung in Straßburg spielte ein spekulativer Bilderhändler eine Rolle, welcher sein bildschönes Ladenmädchen als "Elsaß in Trauer" photographiren ließ und damit glänzende Geschäfte machte. Leider verdarb der humoristische Staatsanwalt die ganze Wirkung; denn er wies in der öffentlichen Verhandlung nach, daß der Geliebte dieser "Elsaß in Trauer" - ein preußischer Soldat sei. Alle Zuhörer, sogar die Franzosenfreunde, brachen in schallendes Gelächter aus.
- Das neueste Bild des Münchener Malers Piloty, die 7 klugen und die 7 thörichten Jungfrauen darstellend, ist um 60,000 M. verkauft worden. Ob die klugen oder die thörigten Jungfrauen schöner waren, erfährt man nicht, bezahlt wurden sie ganz gleich.
- Zu Nürnberg starb vor Kurzem ein Soldat an Blutvergiftung. Er hatte sich etliche Tage vorher mit einer Stahlfeder ein im Gesicht befindliches Bläschen aufgestochen - dies wird als Ursache angegeben und der Berichterstatter meint, die Stahlfeder würde wohl rostig gewesen sein. Wahrscheinlicher ist, daß sich an der Feder eingetrocknete Anilintinte, die giftig ist, befunden hat. Also Warnung vor Anilintinte, durch die schon öfter Vergiftungen vorgekommen sind.
- Die Morphiumsucht, diese schreckliche Krankheit, die gerade in den besseren Ständen, in Folge der Angewöhnung der Morphium=Einspritzungen in Grauen erregender Weise überhand nimmt, äußert sich auf eine so entsetzliche Weise, daß eine Heilung des Leidens in der Privatpflege geradezu unmöglich ist. Es stellt sich zunächst eine Schlaffheit des ganzen Wesens bei dem Patienten ein, der bald Unlust zur Arbeit folgt; die ganze Erscheinung des Leidenden macht den Eindruck eines Trunkenen. Nun folgen Sprachstörungen, bis schließlich Verweigerung der Nahrung und endlich alle Anzeichen des Säuferwahnsinns folgen. Die Kur besteht in völliger Entziehung des Morphium, wodurch der Patient in der Regel in völlige Tobsucht verfällt. In welchem Umfange dieses Leiden gerade in den besseren Ständen eingerissen ist, beweist der Umstand, daß sich gegenwärtig in einer Berliner Spezial=Heilanstalt nicht weniger als 22 Kranke befinden, die dort Heilung suchen.


Anzeigen.

Auf zulässig befundenen Antrag der unverehelichten Catharina Böken aus Carlow werden hiemit Alle und Jede, welche an das angeblich bei dem am 4. Juni 1881 auf dem Gehöfte des Hauswirths J. Oldenburg in Kl. Mist stattgehabten Brande vernichtete Einlagebuch der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt zu Schönberg Nr. 1909, ausgestellt für die Catharina Böken am 10. Januar 1877 und lautend zu Johannis dss. Js. mit Zinsen und Zinseszins über 441 M. 27 Pfennig (Mecklenburg), irgend welche Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, hiemit aufgefordert, solche spätestens in dem auf

[ => Original lesen: 1881 Nr. 88 Seite 3]

den 20. Januar 1882,
Vormittags 11 Uhr

anberaumten Aufgebotstermin vor unterzeichnetem Amtsgerichte anzumelden und durch Vorlegung der bezüglichen Urkunden zu bescheinigen unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheil, daß sie durch das alsbald zu erlassende Ausschluß=Urtheil damit ausgeschlossen werden und das für verloren zu erachtende Einlagebuch kraftlos erklärt werden soll.
Schönberg, den 11. Juni 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Im vergangenen Monat sind im Fürstenthum Ratzeburg

1. zu Papenhusen eine goldene Damenuhr, welche die Nummer 39839 trägt,
2. zu Kuhlrade: 8 Mannshemden gez. A. F. und resp. W. T. und 3 Laken gez. L. F.
gestohlen worden.
Um Vigilanz und event. Benachrichtigung wird gebeten.
Neustrelitz, 7. November 1881.

Der Großherzogliche Staatsanwalt.
H. Götze.


Holz=Auction Nr. 1.

Am Montag den 14. November Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf über nachstehendes Holz aus den Lenschower Tannen und der Herrenburger Schonung.

36 Stück Kiepentannen
107 Rmt. tannen Kluftholz
85 tannen Rodestämme
7 Fuder tannen Reiser
Schönberg, den 6. November 1881.

Der Oberförster:               
C. Hottelet.        


Holz=Auction Nr. 2.

Sonnabend den 19. November Morgens 10 Uhr sollen im Thandorfer Zuschlage an Ort und Stelle bei freier Concurrenz nachstehende Hölzer meistbietend verkauft werden:

55 Stück Loheichen Nutzholzenden
68 Rmt. Loheichen Kluft und Knüppel
12 Fuder Loheichen starkes Stangenholz.
Versammlung der Käufer beim Schlagbaum im Zuschlage.
Schönberg i. M. den 10. November 1881.

Der Oberförster:               
C. Hottelet.        


Auction in Lübeck.

Mittwoch den 16. November cr., Vormittags 10 Uhr verkaufe im Auctionslokal, Fleischhauerstraße 132, öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung

für Rechnung wenn es angeht

ein assortirtes Lager von

Gold- u. Silberwaaren,

als: kurze und lange Herren=Uhrketten, Damen=Uhrketten, Broschketten, Medaillons, Armbänder, Broschen, Boutons, Mannschetten=Knöpfe etc. etc., Brodkörbe, Fruchtschalen, Zuckerschalen und sonstigen Silbersachen jeder Art.

Carl Meyer, Auctionator u. Taxator.       


Zu Weihnachten suche ich ein                                                    
tüchtiges Hausmädchen,
welches auch plätten kann.                                                    
                                                    Frau L. Kaiser,
Marly bei Lübeck.                          


Am Montag den 7. November Nachmittags gegen 2 Uhr entriß uns der unerbittliche Tod unsern guten Gatten, Vater und Schwiegervater den

Förster Joachimi

plötzlich und unerwartet aus unserer Mitte.
Carlow den 9. November 1881.

                          Louise Joachimi geb. Brunswig.
                          Kinder: Anna, Marie, Carl
                          Heick, Schwiegersohn.


Ich empfehle für den Winter mein Handschuh=Geschäft in Rennthier=, Hirsch=, Kenguruh=, Reh= und Waschleder=Handschuhe, sowie mit Pelz und Trikot gefütterten Handschuhen in Fuchs=, Waschleder und Glacee, mit und ohne Besatz für Herren und Damen von den billigsten Preisen an.

                          Hochachtungsvoll
                          Emil Jannicke,
Schönberg.                                                     Handschuhmacher.


Hagelschaden-Versicherungs-Verein
für Mecklenburg-Schwerin und Strelitz zu Grevesmühlen.
Es sind in diesem Jahre versichert 2022881 Centner Getreide, nach den Preisen vom 15. August und 1. November d. J. zum Werthe von 19,891,987 M. - Für die stattgefundenen 48 Hagelschäden sind mit Einschluß der Taxations= und sonstigen Kosten aufzubringen 155,477 M. und ist hiernach in heutiger Directorial=Versammlung der diesjährige Beitrag auf 78 Pfennig pro 100 M. festgesetzt. -
Nach Vorschrift des §. 36 der Statuten wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß jedem Mitgliede über die Höhe des zu zahlenden Beitrags eine besondere Abrechnung zugehen wird.
Grevesmühlen den 5. November 1881.

Die Direction.


Engl. Viehsalz
empfiehlt                                                    
Herrnburg.                                                     J. Kleinfeldt.


Am Montag den 21. d. M. Abends von 7 Uhr an

Ball
des Gesangvereins Teutonia

im Lokale des Herrn Boye hieselbst.
Gäste können durch Mitglieder eingeführt werden.

Der Vorstand.       


Zu meinem am Mittwoch den 16. November d. J. stattfindenden

Bauernball

lade so freundlichst als ergebenst ein.

Schönberg den 31. October 1881.
                                                    J. Boye, Gastwirth.


Zu dem am Mittwoch den 30. d. Mts. stattfindenden

Bauernballe

erlaube ich mir die geehrten Hauswirthe ergebenst einzuladen.

Entrée für Herren 1 M.
Schönberg den 6. November 1881.
                                                    J. Köster Wwe.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 10. November 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 88 Seite 4]

Liverpool & London & Globe
Versicherungs-Gesellschaft.
Gegründet am 21. Mai 1836.
----------------
Fonds ultimo December 1880:
Ein Hundert Ein und Dreissig Millionen Mark.
Die Haftbarkeit der Actionäre ist solidarisch und unbeschränkt.
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Prämien-Einnahmen in der Feuer-Branche 1880 M. 21,605,764.54 Pfennig (Mecklenburg).
do. und Zinsen in der Lebens-Branche 1880 M. 7,329,273.14 Pfennig (Mecklenburg).
Feuer-Reserve-Fonds ultimo December 1880 M. 30,300,000.- Pfennig (Mecklenburg).
Lebens-Reserve-Fonds ultimo December 1880 M. 64,120,916.90 Pfennig (Mecklenburg).
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Hiemit beehre ich mich ergebenst anzuzeigen, dass ich unter dem heutigen Tage dem Kammer-Ingenieur
Herrn Senator Theodor Wilhelm Gebhardt in Grevesmühlen

die Haupt-Agentur der Liverpool & London & Globe Versicherungs-Gesellschaft für den Bezirk der Orte Grevesmühlen, Schönberg nebst Umgebung übertragen habe.
Hamburg, den 1. November 1881.

                          John Higson,
                          Repräsentant der Liverpool & London & Globe Versicherungs-Gesellschaft.
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Bezugnehmend auf vorstehende Bekanntmachung, erlaube ich mir, die Liverpool & London & Globe Versicherungs-Gesellschaft zum Abschluss von Feuer- und Lebens-Versicherungen jeglicher Art bestens zu empfehlen und bin zu jeder gewünschten Auskunft gern bereit.
Grevesmühlen, den 1. November 1881.

                          Theodor Wilhelm Gebhardt, Senator.
                          Haupt-Agent der Liverpool & London & Globe Versicherungs-Gesellschaft.


Für Zahnkranke
bin ich am Sonntag, Montag, Dienstag u. Mittwoch in meinem Sprechzimmer Schönberg Kalten=Damm 4, zu sprechen.
Einsetzen künstlicher Zähne 2-4 Mark.
Reinhard, Hamburg, gr. Theaterstraße 1.


Holz- Bretter- Baumaterialien-Handlung
von
A. Wigger Nachfolger.
Bei vorkommendem Bedarf halte mein Lager bestens empfohlen und sichere bei billigsten Preisen prompte und reelle Bedienung.


Jürgensen & Robschuld,
717 Lübeck, große Burgstraße 717.
Vollständiges Magazin
von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.


Ein Stubenmädchen
kann sogleich eintreten in Stelle einer Erkrankten bei                          
                                                    Aug. Spehr.


Allen Denen, welche meinen lieben Mann und unsern guten Vater zu seiner letzten Ruhestätte geleiteten, insbesondere auch den Herrn Musikern sagen wir unsern tiefgefühltesten Dank.

Sophie Rahn und Kinder.       


Allen, die meiner guten Frau die letzte Ehre erwiesen und zu ihrer Ruhestätte begleitet, mir auch sonstwie ihre Theilnahme erwiesen, meinen innigsten Dank.

Heibey, Schuhmacher.       


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 13. November.

Frühkirche: Pastor Kämpffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
     Amtswoche: Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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