No. 86
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. November
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 86 Seite 1]

Boden und Typhus.

Es ist nunmehr unbestrittene Thatsache, daß der Boden, auf dem wir geboren sind und in dem wir begraben werden, für unsere Gesundheit von dem größtem Einfluß ist. Man hat sich den Boden bislang viel zu sehr als etwas Einheitliches und Unveränderliches gedacht, als ein Ding für sich, wie man früher die ganze Welt nur aus den vier Elementen, Feuer, Wasser und Erde bestehend, annahm. Gegenwärtig wissen wir bestimmt, daß der Boden, die Erde, auf welcher unsere Häuser stehen, kein einfaches Element ist, sondern daß es aus verschiedenen mineralischen und organischen Bestandtheilen oder Ueberresten derselben, sowie aus sehr wechselnden Mengen von Luft und Wasser besteht (Grundwasser - Grundluft). Es ist erstaunlich, welche Porosität d. h. wie viel Gehalt an Grundluft der Boden besitzt. Schwere, thurmhohe Gebäude stehen auf einem Grunde, welcher zum dritten Theile seines Volumens mit Luft erfüllt ist. Diese Grundluft ist, wie auch unsere Quellen und Brunnen in ihrem mächtigen Gehalt an Kohlensäure beweisen, weit kohlensäurereicher als die über den Boden hin wehende Luft. Bedenkt man nun, daß die Luft im Boden nicht stagnirt, sondern in ständiger Bewegung begriffen ist, erwägt man ferner, daß die Luft den größten Theil des Jahres aus dem Boden in die Häuser strömt und berücksichtigt man endlich, daß die Grundluft stets entwicklungsfähige Pilze enthält, so wird man den Boden, je nachdem er Epidemien hervorruft und begünstigt oder nicht, als einen siechhaften oder siechfreien bezeichnen können. Zahlreiche Thatsachen beweisen den ungemein großen Einfluß des Wassergehaltes im Boden auf die Entwicklung und Ausbreitung des Typhuskeimes. Buhl hat an der Hand einer Beobachtungszeit von 10 Jahren für München nachgewiesen, daß so lange das Grundwasser steigt, die Gesammtzahl der Typhustodten konstant abnimmt, so lange das erstere fällt, der Typhus zunimmt.
Man hat diesen Thatsachen die sogenannte "Trinkwassertheorie" gegenüber gestellt wonach Typhusepidemien durch dem Genuß von verunreinigtem Trinkwasser entstehen. Indessen haben zahlreiche Erfahrungen gelehrt, daß mit dem Trinkwasser gewöhnlich auch die Lokalität gemeinsam und somit die letztere die maßgebende ist. Aus diesen Erwägungen ergibt sich, daß eine geeignete Behandlung des Bodens, eine Hintanhaltung und Beschränkung des Aufsteigers der Grundluft als die wichtigste (gesundheitliche) Forderung, als die mächtigste (vorbeugende) Maßregel gegen gewisse Ansteckungskrankheiten, insbesondere den Typhus gelten muß. Bedenkt man nun, daß alle der Fäulniß und Verwesung fähigen Substanzen, die Abfälle der menschlichen Haushaltungen, die Schmutzwässer als Nährlösungen für niedrige Organismen zu betrachten sind, so wird die allerstrengste Reinlichkeit, die Reinhaltung des Bodens, der Wohnstätten in Stadt und Land - und namentlich auf dem Land - die Abschaffung der Versitzgruben, Wasserversorgung und Drainage des Grundwassers zur Verhütung der Entstehung und Weiterverbreitung des Typhus wesentlich beitragen. Und vor Allem in dieser Beziehung verdient jene öffentliche Einrichtung die nach Umständen in lokalen Grenzen zu einer großartigen Verderbniß des Erdbodens durch Uebersättigung mit faulenden organischen Ueberresten und demnach zu einer schädlichem Rückwirkung desselben auf die freie Lokalluft führen kann, nämlich die Beerdigung der Leichen, die eingehendste sanitäre Würdigung.


Politische Rundschau.

Als Termin für die Einberufung des Reichstags wird wiederholt der 21. November genannt. Außer dem Etat dürfte einstweilen an Vorlagen nichts zu erwarten sein, als diejenige wegen des Reichszuschusses zu den Kosten für den Zollanschluß Hamburgs, von der man sagt, daß sie seit längerer Zeit bereits im Bundesrathe fertig gestellt sei.
Fast der vierte Theil sämmtlicher Wahlkreise des deutschen Reichs wird in den nächsten 12 Tagen noch einmal das Wahlgeschäft wiederholen müssen, weil bei der ersten Abstimmung eine solche Zersplitterung der Stimmen stattgefunden hat, daß kein Candidat die absolute Majorat erhielt. Bis jetzt sind definitiv in den deutschen Reichstag gewählt: 44 Conservative, 23 Freiconservative, 97 Clericale, 28 Nationalliberale, 27 Secessionisten, 37 Fortschrittler, 2 andere Liberale, 15 Polen, 13 Protestler, 4 Volksparteiler, 8 Welfen, es stehen noch 99 Stichwahlen aus.
Von zuverlässiger Seite wird über den gegenwärtig in Berlin nicht gewünschten Besuch des Königs von Italien gemeldet, daß die Reise des Königs Humbert nach Wien, soweit dabei die nordafrikanischen Wirren ins Spiel kommen sollten, nicht zu einem erwünschten Resultat geführt. In Berlin ist wenig Neigung vorhanden, sich Italien zu Liebe in die nordafrikanischen Händel einzumischen und Frankreich in seiner Machtausbreitung in Nordafrika zu hindern. Und diese Auffassung wird in Wien, bei aller Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit gegen den hohen Besuch vollkommen getheilt. Italien zeigt sich bereit und geneigt bezüglich, schwebender Verhandlungen und Wünsche bezüglich der Auslieferungsverträge Concessionen zu machen, doch glaubt weder Oesterreich noch Deutschland in der Lage zu sein, als Gegenconcession die Wünsche Italiens in Betreff der französischen Machtausdehnung in Nordafrika berücksichtigen zu können.
Oesterreich. Die alte Hofburg in Wien strahlt von nie gesehenem Glanze der Feste zu Ehren des italienischen Königspaares. Die Feste gelten dem "engen und dauernden Friedens=Bündniß zwischen Oesterreich und Italien," wie Kaiser Franz Joseph und König Humbert in ihren Trinksprüchen bei Tafel sich ausdrückten. Entzückt sind alle von der Schönheit und Liebenswürdigkeit der italienischen Königin, mit welcher auf die neue belle alliance anzustoßen dem Kaiser Franz Joseph sichtlich leicht wurde.
Die Meldung der "Neuen Freien Presse," daß Graf Andrassy den Posten eines gemeinsamen Ministers des Auswärtigen für Oestereich=Ungarn in Bälde übernehmen werde, wird von anderer Seite als unglaubwürdig bezeichnet.
Frankreich. Gambetta betreibt mit allem Eifer und der ihm eigenen Geschwindigkeit seinen Eintritt ins Ministerium. Seine Organe erklären das Re=

[ => Original lesen: 1881 Nr. 86 Seite 2]

sultat der Präsidentenwahl in der Kammer als für höchst befriedigend. Zu den für Gambetta abgegebenen 317 Stimmen müssen wenigstens noch gegen 35 Stimmen Abwesender gerechnet werden, so daß Gambettas Ministerium sich auf eine compacte Majorität von 350 Stimmen werde stützen können.
England. Der Londoner "Standart" meldet, daß Gladstone binnen Kurzem abdanken und Lord Derby an seiner Stelle in das Ministerium treten werde.
Rußland. Der russischen "St. Petersburger Ztg." zufolge wird die feierliche Krönung des Kaiserpaares in den ersten Tagen des Mai nächsten Jahres stattfinden, und werden die nothwendigen Vorbereitungen dazu in Moskau schon in großem Maßstabe getroffen. - Die kaiserliche Familie ist ganz unerwartet von Peterhof nach Gatschina übergesiedelt, um den seit dem März=Attentat von jedem Geräusch hochgradig nervös erregten jungen Großfürst=Thronfolger von dem aufregenden Treiben der Residenz fernzuhalten.
Türkei. Ein Dampfer, der eine große Quantität Dynamit für Rußland an Bord hatte, ist von den Behörden in den Dardanellen angehalten worden. Ueber dieselbe Angelegenheit läßt sich der "Daily Telegraph" aus Konstantinopel melden: "Der deutsche Dampfer "Vulcan" ist in den Dardanellen angehalten worden, und zwar infolge eines Telegramms vom türkischen Consul in Hamburg, worin mitgetheilt wurde, daß der Dampfer 40 Tonnen Dynamit an Bord habe, die für Odessa und Tangarog bestimmt seien. Der Kapitän erklärte daß er 1400 Kisten Dynamit in Syra gelandet habe und noch einige an Bord haben dürfte. Die Militärbehörden in den Dardanellen haben das Schiff mit Beschlag belegt und lassen es gänzlich ausladen, um die Fracht zu untersuchen."


Schönberg. In der Zusammenstellung des Wahlergebnisses in den einzelnen Wahlbezirken des Fürstenthums Ratzeburg sind die für den Gutsbesitzer Pogge im ersten und zweien Wahlbezirk abgegebenen Stimmen nicht, wie in voriger Nummer d. Bl. irrthümlich gedruckt steht, 862 und 88, sondern nur 362 und 68. Das Gesammt=Egebniß der abgegeben Stimmen im Fürstenthum Ratzeburg belief sich demnach für Herrn Vicelandmarschall v. Dewitz auf 591, für Herrn Pogge auf 1407. Diese Ziffern zeigen gegen frühere Jahre auf's Neue wieder einen erfreulich günstigeren Procentsatz für den conservativen Candidaten.
Schönberg den 1. November 1881. Oeffentliche Sitzung der Strafkammer am Großherzogl. Amtsgericht hieselbst.
1. Der Knecht W. aus Lübeck hatte in der Nacht vom 26.=27. Juni d. J. von einem Tanzvergnügen heimkehrend, den Knecht S. auf der Bank vor Kösters Hotel hier schlafend gefunden. Die Talmikette, welche der S. an seiner Taschenuhr trug, hatte den Gedanken in dem W. erregt, sich der Uhr mit Kette zu bemächtigen. Er hatte den Gedanken ausgeführt, ohne von dem S. bemerkt zu werden. Als er die Uhr einem hiesigen Uhrmacher und sodann einem Rehnaer Omnibusfahrer zum Kauf angeboten hatte, war er als der Dieb der Uhr entdeckt und unter Anklage gestellt worden. Er war der That geständig und wurde, weil er schon 3 mal wegen Diebstahls vorbestraft war, auf Grund des §. 244 des St.=G.=B. unter Annahme mildernder Umstände in eine 6monatliche Gefängnißstrafe unter Anrechnung von 2 Monat unverschuldet erlittener Untersuchungshaft kostenpflichtig verurtheilt und wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf 2 Jahre aberkannt.
2. Der Stuhlmacher S. aus Schwerin welcher von Pfingsten d. J. bis zum 17. September d. J. als Hofgänger bei dem Tagelöhner P. zu Dodow gedient hatte, war angeklagt worden, am 17. Sept. d. J versucht zu haben, seinen Dienstherrn P. durch Drohung mit einer Sachbeschädigung und Brandstiftung zur Zahlung des Lohnes widerrechtlich zu nöthigen. Vergehen gegen §. 240 und 43 des St.=G.=B. Der S. hatte nämlich unter der Behauptung, die Hofgängerarbeit wegen Kränklichkeit nicht mehr verrichten zu können, am 17. Sept. seine Entlassung gefordert. Der P. hatte ihn zunächst an den Herrn Inspector verwiesen. Mit diesem, welcher seine Entlassung verweigert, war Angeklagter bereits in Streit gerathen und hatte denselben mit einem Messer bedroht. Darauf war Angeklagter zu dem P. gegangen und hatte, als ihm auch von diesem seine Entlassung dem Befehle des Inspectors gemäß verweigert wurde, erklärt, wenn er nun nicht innerhalb 2 Stunden seinen Lohn erhalte, würde er alle Sachen zerschlagen und den rothen Hahn über das Haus gehen lassen. Der P., in Furcht gesetzt, hatte den Inspector und den Gensdarm herbeigeholt und den Angeklagten zur Haft gebracht. Das Urtheil der Strafkammer lautete auf 1 Monat Gefängniß, welches jedoch als durch die Untersuchungshaft verbüßt angesehen wurde, sodaß der Angeklagte sofort entlassen wurde.
3. Die dritte Strafsache, in welcher auf Antrag des Staatsanwalts gegen Gefährdung der Sittlichkeit die Oeffentlichkeit ausgeschlossen wurde, betraf die Anklage gegen den 17jährigen Knecht T. von Hof=Wahrsow wegen Vergehens gegen §. 177 und §. 43 des St.=G.=B. Das Urtheil wurde darauf öffentlich verkündet und belegte den Angeklagten unter Annahme mildernder Umstände mit 3monatlicher Gefängnißstrafe.
- Der alte Moltke hat am 27. October seinen 81. Geburtstag gefeiert.
- Daß das Pech dem Menschen angeboren sei, wußten schon die Alten, bei denen das Factum eine so große Rolle spielt und erst recht die Orientalien, deren tiefsinnigster Dichter singt: "Ewigem Vorherbeschlusse läßt sich nichts entgegensetzen." Zur Stunde, da der Pechvogel geboren wird, zeigt sich am Horizont in düsterem Lichte eine schreckliche Stern=Mißgeburt: der Unstern, der ihn auf allen Lebenswegen begleitet, seine besten Absichten vereitelt, alle seine Pläne durchkreuzt, die Segel seines Schiffes mit widrigem Winde bläht und es dem tückischen Spiel der Wogen überliefert. Der Pechvogel spielt zwanzig Jahre in der Lotterie ohne einen Gewinn zu machen; im einundzwanzigsten Jahr verkauft er das Loos an einen Bekannten, und dieser gewinnt damit in der nächsten Ziehung das große Loos. Macht er eine Landpartie, so kommt er sicher pudelnaß oder mit zerrissenem Rockärmel oder ohne Hut nach Hause. Thut er einen Fall, was selbst dem größten Glückskinde passiren kann, so liegt an selbiger Stelle sicher ein Glasscherben, in dem er sich da Gesicht zerfetzt, oder er bekommt ein Loch in die Hose, die er heute zum erstenmal angezogen hat. Befindet sich ein Haar in der Suppe oder im Gemüse, so ist es sicher sein Teller, auf dem es zum Vorschein kommt. Er ist ein Genie in Mißverständnissen, die ihn theils in mißliche theils in lächerliche Lagen bringen. Wie oft kommt es nicht vor, daß er die Prügel erhält, die einem Andern zugedacht waren? Heirathet er, so ist seine Frau sicher eine Xantippe, bei der er seines Lebens nicht froh wird. Miethet er die anscheinend beste Wohnung, so stellen sich bald so viele Mißstände ein, daß seines Bleibens darin nicht ist. Hat er eine reiche Erbschaft zu erwarten, so stirbt er sicher vor dem Erblasser, und wäre dieser auch steinalt; oder dessen ganze Habe, die nicht versichert war, wird ein Raub der Flammen. Er ist Erfinder des Sprichwortes "Ein Unglück kommt nie allein", denn er ist beständig in diesem Falle. Aber der Pechvogel hat nicht nur selbst beständig Unglück, er bringt es auch Anderen; er dünstet das Unglück förmlich aus. Alles unerklärlich Widerwärtige, wie es sich zuweilen im Leben zeigt, ist auf die Einwirkung des Pechvogels zurückzuführen. So wandelt er Pech habend und Pech bringend durchs Leben; von ihm kann man in Wahrheit sagen, er wäre besser nicht geboren und sein einziges Glück beruht darin, daß er ein sterblicher Mensch ist.
- Die Chinesen wollen jetzt daran gehen, die großen Mineralschätze ihres Landes, besonders Kohlen, Eisen und Kupfer, genauer zu untersuchen und zu heben, und werden zweifelsohne dann bald in die Reihe der großen Industriestaaten treten. Der chinesische Boden birgt ungeheuren Reichthum an den genannten drei werthvollen Mineralien. Im nördlichen China hat Herr Toug=King=Ling mit zahlreichen Ingenieuren und Bergleuten bereits begonnen.
- In Petersburg ist der Winter vollständig eingekehrt. Die Newa und alle Kanäle sind zugefroren, die Dampferfahrt ist eingestellt.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 86 Seite 3]

Anzeigen.

Das Konkursverfahren über das Vermögen des Domainenpächters Hasselmann zu Hof=Menzendorf ist, nachdem der Schlußtermin und die Schlußvertheilung stattgehabt haben, heute aufgehoben
worden.
Schönberg den 29. October 1881.

H. Diederich,
Amtsgerichts=Actuar.


Bekanntmachung.

Die nochmalige Hebung einer Armensteuer zum halben Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 24. October 1881.

Die Armenbehörde.


Die Schulgelderhebung

findet in den nächsten beiden Wochen, vom 7. bis 19. November, statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

J. Wegner,              
beauftragter Erheber.       


Ein langer Pelzkragen

verloren auf der Selmsdorfer Chaussee, gegen eine gute Belohnung abzugeben in der Expedition dieses Blattes.


Zu meinem am Mittwoch den 16. November d. J. stattfindenden

Bauernball

lade so freundlichst als ergebenst ein.

Schönberg den 31. October 1881.
                                                    J. Boye, Gastwirth.


Englisches Salz
empfiehlt                          
                                                    C. Schwedt.


Die Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage , Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.

Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan.       W. H. Schacht.


Die Unterzeichnete empfiehlt sich mit
Grab= und Trauerkränzen
sowie Bouquets und Blumenkörben.                          
                                                    Frau Johanna Oesen,
                                                    untere Marienstraße.


Ich empfehle für den Winter mein Handschuh=Geschäft in Rennthier=, Hirsch=, Kenguruh=, Reh= und Waschleder=Handschuhe, sowie mit Pelz und Trikot gefütterten Handschuhen in Fuchs=, Waschleder und Glacee, mit und ohne Besatz für Herren und Damen von den billigsten Preisen an.

                          Hochachtungsvoll
                          Emil Jannicke,
Schönberg.                                                     Handschuhmacher.


Empfehle mein Lager
von
Quint Oefen    
Sarlouis Oefen
Kohlenhelmen
Ascheimern    
Ofenvorsetzern
in geschmackvollen Mustern.
                                                    C. Schwedt.


Deutsche und englische Kohlenplätteisen, Glanzplätten u. Plätttöpfe
empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Kampfgenossen-Verein 1870-71.
Generalversammlung
am Sonntag den 6. November
Nachmittags 4 Uhr.


Hauptversammlung
des Imkervereins:
Sonntag, den 6. November,
Nachmittags 2 Uhr.


Zu verkaufen,
eine gute, im Januar zum zweiten Male milchend werdende Kuh. Schönberg.                                                    C. Staffeldt.


Von heute an verkaufe ich aus der
Lübecker Dampf=Brod=Bäckerei
täglich frisches Brod
und bitte um geneigten Zuspruch                          
                                                    Joh. Hintze,
                                                    Schönberg, Sabowerstraße.


Am 1. Markttage ist hier Abends eine
Taschenuhr

gefunden, die der rechtmäßige Eigenthümer zurückerhalten kann gegen Erstattung der Insertionskosten beim

Maurer Pape in Selmsdorf.       


Mecklenburgische Bank,
Schwerin i. M.

Status per ultimo October 1881.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Am Dienstag den 1. dieses Monats starb unerwartet unsere liebe Mutter und Großmutter im 75. Lebensjahre. Tief betrauert von mir und meinen Kindern.

Die tiefbetrübte Wittwe Sophie Baer.

Die Beerdigung findet am Sonnabend Nachmittag um 3 Uhr statt.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 86 Seite 4]

Vom 7. Juli bis heute sind nachstehende bei unserm Verein angemeldet:
            1) vom Hauswirth Möller zu Lindow 1 Pferd 500 Mark
            2) vom Holzwärter Riek zu Kalkhütte 1 Kuh 120 Mark
            3) vom Hauswirth Wigger zu Lockwisch 1 Pferd 300 Mark
            4) vom Hauswirth Oldenburg zu Utecht 1 Pferd 500 Mark
            5) vom Hauswirth Heiden=Schlagsdorf 1 Starke 75 Mark
            6) vom Hauswirth Meier=Mahlzow 1 Füllen 100 Mark
            7) vom Hauswirth Voß=Thurow 1 Pferd 450 Mark
            8) vom Kaufmann Buschow=Selmsdorf 1 Kuh 135 Mark
            9) vom Schulzen Dräger Wwe.=Lauen 1 Kuh 135 Mark
          10) vom Hauswirth Witte zu Schlagbrügge 1 Pferd 200 Mark
          11) vom Hauswirth Krützmann=Ziethen 1 Pferd 450 Mark
          12) Vom Arbeitsmann Frank hier 1 Kuh 1135 Mark
          13) vom Hauswirth Boye Bechelsdorf 1 Pferd 100 Mark
          14) vom Hauswirth Klüsmann=Selmsdorf 1 Pferd 250 Mark
          15) Ungedeckt bei voriger Hebung 500 Mark
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 1 M. pro 100 M. Versicherungssumme am

Montag, den 14. November, Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Die Versicherungssumme unseres Vereins beträgt rund 400,000 Mark von 392 Interessenten in 72 Ortschaften. - Da wir aus der letzten Hebung vom 16. Juli incl. der Verluste durch Brandschaden in Kl. Mist zusammen 4635 M. zu decken hatten. Die Hebung von 1 pCt. aber nur 4000 Mark ergab und ein Kassenbestand von 100 Mark vorhanden war, bleibt der sub 15 oben bemerkte Rest noch zu entschädigen.
          16) vom Schulzen Bollow zu Campow 1 Pferd 400 Mark.
Schönberg den 31. October 1881.

Direction des Viehversicherungs=Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.
J. Boye- Rabensdorf.           Wilh. Heincke.


Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin.
Bilanz ultimo October 1881.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
Aug. Kirchner,                                                    C. L. F. Soltau,          
   Director.                                                  General-Bevollmächtigter.


Holz- Bretter- Baumaterialien-Handlung
von
A. Wigger Nachfolger.
Bei vorkommendem Bedarf halte mein Lager bestens empfohlen und sichere bei billigsten Preisen prompte und reelle Bedienung.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 3. November 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 6. November.
Reformationsfest.
(Collecte für die Lauenb. Ratzeb. Bibel=Gesellschaft.)

Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Kampffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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