No. 83
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Oktober
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 83 Seite 1]

      Der Schlächter und Viehhändler C. Vock hieselbst beabsichtigt in der hinter seinem Wohnhause belegenen Scheune die Schlächterei zu betreiben und hat bei Einreichung der erforderlichen Zeichnung und Beschreibung seines Grundstücks, um die obrigkeitliche Erlaubniß hierzu nachgesucht.
     Indem wir dies in Gemäßheit der Bestimmungen im § 17 der Gewerbeordnung zur öffentlichen Kenntniß bringen, ergeht hierdurch die Anforderung etwaige Einwendungen gegen die neue Anlage binnen 14 Tagen bei uns anzubringen.
     Schönberg, den 22. October 1881.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Unter den Männern, welche im achtzehnten Jahrhundert dem Ausland großartige Dienste leisteten, nimmt neben Mathias von der Schulenburg und Wilhelm Graf von Schaumburg=Lippe Friedrich Wilhelm von Steuben eine der ersten Stellen ein und zwar als derjenige, welcher bei der Befreiung der Nordamerikaner von englischem Joch in praktischer Hinsicht wenigstens den Ausschlag gegeben. Hervorgegangen aus der Schule Friedrichs des Großen, zeichnete er sich durch persönliche Tüchtigkeit, Tapferkeit und hohe Sinnesart aus, die aber stets und unverrückt auf das Praktische gerichtet blieb. Das war der Mann, den die Amerikaner brauchten. Ihnen fehlte es zwar nicht an Heldenmuth und Tapferkeit, wohl aber an der Kriegstüchtigkeit, die allein den Sieg herbeizuführen vermag, denn sie schließt jene anderen Eigenschaften in sich. Im Herbst 1777 kam Steuben nach Amerika und wußte in kurzer Zeit, trotz der größten Schwierigkeiten, welche ihm Uebelwollen und Böswilligkeit entgegensetzten, aus der bisher ganz unzuverlässigen amerikanischen Armee Truppen herauszubilden, welche eben ihres Lehrmeistern würdig und der englischen weit überlegen waren. Hierin zeigt sich der außerordentliche Mann. Nun ging alles vorwärts. Die Engländer zogen sich im Herbst 1781 nach Yorktown zurück. Steuben, der seither nur Organisator gewesen und die Operationsentwürfe gemacht, erbat sich vom Obergeneral Washington nunmehr ein Commando. Am 11. October eröffnete er die zweite Parallele und am 19. schon ergab sich der englische General Cornwallis mit 6000 Mann. Damit war die Macht der Engländer zu Lande gebrochen. Nordamerika war frei. Steuben erhielt ein Jahrgehalt und Landschenkungen in Oneida County des Staates New=York, lebte dort als Farmer und starb am 28. November 1794. Sein Leichenbegängnis war das eines einfachen Landmannes und erst 1824 wurde ihm ein einfacher Denkstein gesetzt mit der Inschrift: Major-General Frederic William Augustus Baron de Steuben. Einstweilen ist sein bestes Denkmal die von Friedrich Kapp verfaßte treffliche Biographie (Berlin 1858). Die Nordamerikaner, die am 19. ds. ihm zu Ehren eine großartige Festlichkeit begangen und dazu die noch lebenden sechs Mitglieder der v. Steubenschen Familie eingeladen haben, werden es sich nicht nehmen lassen, ihm auch ein würdiges Denkmal in Stein und Erz zu setzen, obwohl Fritz v. Steuben selbst der letzte war, der ein solches im Auge hatte. Uebrigens haben nach ihm auch eine Stadt (Steubenville im Staat Ohio), zwei Counties und ein nordamerikanisches Regiment ihre Namen erhalten. Ein Deutsch=Amerikaner, Schramm=Langensalza in New=York, hat ein hübsches Gedicht im Geist von anno dreizehn auf den General von Steuben gemacht, das wir bei dieser Gelegenheit abdrucken wollen.

                Fritz von Steuben.

Es zog übers Meer ein tapfrer Mann, Juchhe!
Der hatt' nen zerschossnen Feldmantel an, Juchhe!
Gamaschen, Koller, nach preußischem Schnitt,
Bracht auch einen wuchtigen Sarras mit - Juchhe! Juchhe! Juchhe!
Der Sarras, der Sarras thut weh!

In Schlachten daheim schon lange bewährt. Hurrah!
So trug unser Held herüber sein Schwert,
Das Land zu lösen vom britischen Joch,
D'rum feiern den Steuben wir also hoch,
Den Fritz von Steuben, Hurrah!

Er war ein Soldat und Fechten ihm Spiel, Hurrah!
Doch galt ihm die Freiheit als höheres Ziel;
D'rum ließ er fürstlichen Flitter und Lohn
Und stritt für die Freiheit der Union. Hurrah -
Das that der Steuben, ja! ja!

Auch hat nicht sein Arm nur mit schneidendem Stahl, Hurrah!
Vertreten uns Deutsche schon dazumal,
Sein Geist erschuf erst die wehrhafte Macht,
So hat er die Freiheit zum Siege gebracht
Der deutsche Steuben, Hurrah!

Ihn feiert kein Bild aus Erz oder Stein, o nein!
Sein Denkmal, das muß ein lebendiges sein, ja sein!
Das "Steubenregiment" ist's, Potz Blitz!
Das schreitet ins Feuer, als führt's der Fritz,
Der Fritz von Steuben, Hurrah!


Politische Rundschau.

Ueber die Einberufung des Reichstages sind, wie man hört, bestimmte Beschlüsse noch nicht gefaßt, es ist nur im Allgemeinen in Aussicht genommen, den Reichstag so früh als möglich, wenn thunlich etwa um die Mitte November, einzuberufen. Dem Zusammentritt der neuen Reichsvertretung werden jedenfalls die engeren Wahlen vorausgehen müssen, da bei deren voraussichtlich außerordentlich großer Zahl - man rechnet auf 120 Stichwahlen - ohne dieselben ein beschlußfähiger Reichstag schwerlich zu Stande käme. Ein Termin für die engeren Wahlen ist gesetzlich nicht bestimmt.
Am 20. October Nachmittags 4 Uhr starb auf Schloß Johannisberg in Böhmen, im österreichischen Theil der Diözese Breslau gelegen, der ehemalige Fürstbischof von Breslau, Herr Dr. Förster.
Aus Karlsruhe kommt die Trauerkunde von dem daselbst erfolgten Tode des berühmten Staatsrechtslehrers J. C. Bluntschli. Als Geheimrath Bluntschli, welcher die badische Generalsynode im vollsten Wohlsein mit einer Rede geschlossen hatte, sich zur Audienz begeben wollte, wurde er auf

[ => Original lesen: 1881 Nr. 83 Seite 2]

dem Schloßplatze vom Schlage getroffen und starb alsbald.
Bezüglich des Zollanschlusses der Unterelbe theilen Hamburger Zeitungen jetzt mit, daß die Arbeiten, welche zur Ausführung desselben erforderlich sind, mit Aufgebot aller Kräfte betrieben werden, um die früher bestandene Absicht, den Zollanschluß schon mit dem 1. Januar k. J. herbeizuführen, zu verwirklichen. Wenn dies nicht geschehe, so werden lediglich Witterungseinflüsse die Schuld daran tragen.
Frankreich. Die Anwesenheit Gambetta's in Varzin wird jetzt als gewiß bezeichnet. Man hat hiervon nicht sprechen wollen, da Gambetta sein Incognito aufrecht erhalten wissen wollte, und von ermächtigter Seite wird darüber nicht eher gesprochen werden, als bis Gambetta selbst die Maske seiner geheimen Reise abgelegt und freimüthig die Thatsache seinen Landsleuten gegenüber bekennt. Man darf wohl den Besuch des künftigen französischen Ministerpräsidenten als einen der größten Triumphe der Bismarck'schen Politik bezeichnen.
Großbritannien. Der Vicekönig von Irland hat, wie aus Dublin gemeldet wird, eine Proklamation erlassen, durch welche die Landliga für eine gesetzwidrige Organisation erklärt wird. Sie drückt den Entschluß der Regierung aus, alle ihr zu Gebote stehenden Gewalten und Hilfsmittel anzuwenden, um die Königin in Irland in der freien Ausübung ihrer gesetzlichen Rechte und Berufe zu beschützen, resp. die Erfüllung aller gesetzlichen Verbindlichkeiten zu erzwingen. Die Proclamation stellt Londonderry und Drogheda unter das Zwangsgesetz.
Rußland. In Petersburg ist allem Anschein nach höchst Wichtiges im Gange, worüber man das tiefste Stillschweigen bewahren will; denn mehr als je hält es die Oberpreßverwaltung für angezeigt, die Redaktionen mit Cirkularen zu überschütten, in welchen bald dieses bald jenes verboten wird, bald in dieser, bald in jener Affäre Fingerzeige erlassen werden, wie die Regierung die Frage aufgefaßt sehen will. Am Mittwoch Morgen wurde verboten, über eine etwaige Beschlagnahme der Güter des Präsidenten des Ministercomite, des Grafen Walujew, Nachrichten nachzudrucken. Mittags wurden die Redakteure der Tagesblätter in die Oberpreßverwaltung beschieden und ihnen mündlich mitgetheilt: 1) daß es streng untersagt sei, über die Affaire Walujew aus ausländischen Blättern nachzudrucken; 2) daß es erwünscht wäre, Fragen, welche den Sozialismus behandeln, oder Nachrichten über den Stand der socialen Frage möglichst kurz zu behandeln, weil es im pädagogischen Interesse nothwendig sei, daß die Jugend möglichst wenig von dieser Frage überhaupt erführe; 3) daß in den Redaktionen vollständiger Nachtdienst einzurichten sei, (bisher war es Usus, daß der Wachthabende nach Abfertigung der Nachttelegramme in der Druckerei, also um etwa 12 Uhr Mitternachts das Lokal verließ) damit noch in spätester Nachtstunde Weisungen der Oberpreßverwaltung in Empfang genommen und zur Ausführung gebracht werden können. Das alles deutet darauf hin, daß man höheren Orts sehr besorgt ist, das geringste Tüpfelchen irgend welcher eben in der Gestaltung begriffener Angelegenheiten vorzeitig zur Kenntniß des Publikums gelangen zu lassen.
Amerika. Präsident Arthur hat unter sehr großer Theilnahme der Bevölkerung den Grundstein zu einem Denkmal zur Erinnerung an den vor 100 Jahren erfochtenen Sieg von Yorktown gelegt. Der Präsident sagte bei dieser Gelegenheit unter anderm: Vor 100 Jahren wurde der Kampf für unsere Unabhängigkeit hier beendet und das Prinzip der Volkssouveränetät festgestellt. Die Rachsucht, welche aus dem Kampfe herrühren könnte, ist seit lange geschwunden, und es ist unmöglich, heute noch über unsern besiegten Feind zu triumphiren, aber es ist angemessen, uns des Patriotismus und der Treue unserer Vorfahren zu erinnern, unsere Söhne in die Erbschaft der Liebe zu der durch Gesetz geschützten Freiheit einzusetzen. Ich bewillkommne die Delegirten Deutschlands und Frankreichs und erinnere an die Freundschaft der beiden Nationen, welche die Wandlungen des Jahrhunderts überlebte. Ich hoffe, daß die Freundschaft ferner andauere und das Land nach innen und außen Frieden genieße.


- Eine wichtige Erfindung, welche in Kalifornien gemacht worden, die einer Maschine zum Pressen und Trocknen von Kartoffeln, in welchem Zustande sie sich Jahre lang erhalten, ohne ihren natürlichen Geschmack zu verlieren, läßt die Kartoffelkrankheit wie den Koloradokäfer nicht mehr in gleichem Maaße wie bisher fürchten. In Amerika sind schon so manche werthvolle Erfindungen gemacht worden; wenige sind aber sowohl den Landwirth zum sicheren Absatze seiner vollen Kartoffelernte wie für die Ernährung der ärmeren Volksklassen so wichtig als die Konservirung der Kartoffeln durch Pressen. Die Manipulation ist anscheinend sehr einfach. Es kommen gar keine Chemikalien dabei in Anwendung. Eine Maschine kann in einem Tage etwa 600 österreichische Metzen Kartoffeln pressen und legt sie gleichzeitig in konkaver Form mit der hohlen Seite nach unten auf ein Brett, mit welchem sie in einen Trockenapparat geschoben werden und dort zwei Stunden verbleiben. Darauf werden sie in grobes Mehl zerdrückt, welches dem gebrochenen Reis ähnlich sieht. Versehen mit der erforderlichen Quantität dieser getrockneten Kartoffeln kann jede Hausfrau der Steigerung der Kartoffelpreise im Frühjahr entgegensehen und braucht erst frische Erdäpfel auf den Tisch zu bringen, wenn sie vollkommen reif, mehlig und zum gewöhnlichen Preise zu haben sind.
- Wie viel unnütze Zeit durch das Dengeln (Klopfen, Zwicken, Bearbeiten der Sensenschneidflächen zwischen Hammer und Ambos) in der Erntezeit vergeudet wird, weiß jeder Landwirth, der gerade in der Kühle des frisch erwachenden Tages, wenn die Arbeit am besten fördert, seine Mäher statt auf der Schwade am Dengelblock sehen muß. Ein die Arbeit des Sensenschärfens auf wenige Minuten abkürzendes Verfahren findet seit längeren Jahren in Frankreich statt. Man legt die Schneidewerkzeuge eine halbe Stunde vor dem Gebrauch in Wasser, dem man 1/2 Prozent Schwefelsäure beigemischt hat, und dann genügt ein Ueberstreichen mit einem weichen Sandsteine um die Schärfe des Schneidzeuges auf der ganzen Schnittfläche gleichmäßig herzustellen. Ein längeres Liegen in dem säurehaltigen Wasser schadet nicht, wenn man das Instrument dann nur sauber und trocken abwischt. Wenn also die Mäher zur Essenzeit, sowie vom Abend zum Morgen ein wenig von dem beschriebenen ätzenden Wasser anwendeten, welches so wenig kostspielig und für die Klingen unschädlich ist, würden sie dem häufigen, viel kostspieligeren Schärfen, das der Dauerhaftigkeit der Werkzeuge nur schadet, entgehen. Eine Ruhe in der Mittagsstunde wird ihnen trotzdem jeder verständige Arbeitsgeber gerne gönnen.
- Die am vergangenen Montag geschlossene Frankfurter Patent= und Musterschutz=Austellung hat einen Verlust von 450,000 M. verursacht.
- Der Orkan vom 14. bis 16. d. hat nicht weniger als 105 Schiffbrüche verursacht, 138 Menschen sind dabei umgekommen und der Geldverlust beziffert sich auf 160 Millionen Mark, wovon auf englisches Eigenthum 120 Mill. kommen. Außerdem sind etwa 70 englische Fischerboote untergegangen, deren aus 280 Personen bestehende Besatzung ertrunken ist.
- In Wien hat der Infanterist Nußbaum, der seinen Coperal meuchlings erschossen hatte, die Todesstrafe am Galgen erlitten.
- Die amerikanischen Gegenbesuche in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz kann man sich gefallen lassen. Man will in diesem Jahre allein an die 100,000 amerikanische Gäste gezählt haben sogar auch ihr Reisegeld, das bei keinem unter 4-500 Pfund betragen haben soll. Man kommt so, wenn man Leute und ihr Geld richtig gezählt hat auf 400 Millionen Dollars und mehr.


Anzeigen.

Die Herren Wahlvorsteher im Mecklenburg=Strelitz'schen Wahlkreise ersuche ich auf Grund des §. 25 des Reichs=Wahlreglements, mir hieher nach Neustrelitz die über die Wahl des Reichstagsabgeordneten aufgenommenen Protocolle mit den zugehörigen Schriftstücken so zeitig zuzusenden, daß dieselben spätestens bis zum Sonntag Abend, 30. dieses Monats, in meine Hände gelangen.

[ => Original lesen: 1881 Nr. 83 Seite 3]

Am Montag, 31. dieses Monats, findet aus den eingegangenen Protocollen die Ermittelung des Wahlergebnisses auf dem Rathhause zu Neustrelitz in dem Sitzungszimmer des Magistrats und Polizei=Collegiums von Morgens 10 Uhr an statt.
Neustrelitz den 20. October 1881.

Landgerichtsrath Wohlfahrt,
als Wahlcommissar
für
den Mecklenburg=Strelitz'schen Wahlkreis.


Bekanntmachung.

Die nochmalige Hebung einer Armensteuer zum halben Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 24. October 1881.

Die Armenbehörde.


Schmiedegehöfts=Verpachtung.

Wer geneigt ist, das Wahrsower Schmiedegehöft mit Wohnhaus, Nebengebäude, Stallgebäude und der Schmiede mit 4 Scheffel Gartenland und einer Wiese von 7 Scheffel Aussaat auf vierzehn mit Martini 1881 beginnende Jahre zu pachten, wolle sich bis zum 1. November d. J. bei mir melden und die Pachtcontracts=Bedingungen einsehen. Schönberg den 17. October 1881.

Kindler, Rechtsanwalt.       


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Zum Ratzeburger Viehmarkt

am Mittwoch den 26. d. M. fahre ich bei genügender Betheiligung. Abfahrt Morgens 6 Uhr präcise von Boye'schen Gasthause. Abfahrt von Ratzeburg 4 Uhr Nachmittags.

J. Tretow.       


Männer-Turn-Verein.
Socialer Abend
mit
Ball
am Freitag den 28. October d. J.,
Anfang 7 1/2 Uhr,

im Boye'schen Gasthause hier, wozu alle Turngenossen zu recht zahlreicher Betheiligung hierdurch freundlichst einladet

der Vorstand.       


Empfehle mein Lager
von
Quint Oefen    
Sarlouis Oefen
Kohlenhelmen
Ascheimern    
Ofenvorsetzern
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                                                    C. Schwedt.


Deutsche und englische Kohlenplätteisen, Glanzplätten u. Plätttöpfe
empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Tesch's Restauration.

Am Donnerstag den 27. d. M. als am Wahltage
Gänse Braten
Karpfen à la Carte
Beafsteack à la Carte
und verschiedene kalte u. warme Speisen.


Beachtenswerth !!
Neuer
Hamburger Laden,
== Lübeck, ==
301 obere Holststraße 301.
Damen-Winterpaletots von      7 M. an.
Mädchen-Winterpaletots von   4 M. an.
rein woll. Herrenanzüge von   20 M. an.
Herren-Winterpaletots von    12 M. an.
Knaben-Anzüge       von         4 M. an.
Knaben-Winterüberzieher von 9 M. an.


Auf Wunsch mehrerer Mitglieder versammelt sich die

gr. Siemzer-Schweinegilde

am Sonntag den 30. October Nachmittags 2 Uhr beim Gastwirth Staak vor Schönberg.

Der Vorstand.       


Geschäfts=Anzeige.

Den geehrten Einwohnern von Herrnburg und Umgegend zeige ich ergebenst an, daß ich mich am genannten Orte als

Klempner

niedergelassen habe. Alle in dieses Fach schlagende Arbeiten, werden von mir prompt ausgeführt; namentlich empfehle ich mich zu Bauarbeiten sowie zur Anfertigung von Pappdächern und Ofenröhren. Durch gute, reelle Arbeit als auch durch billige Preise werde ich mich eifrigst bemühen, mir das Wohlwollen meiner geehrten Kunden zu erwerben. Reparaturen werden so schnell wie möglich und zu mäßigen Preisen hergestellt. Indem ich noch mein Lager aller Arten Glaswaaren als Cylinder, Kuppeln, Dochten in allen Größen u. s. w. empfehle, zeichne

          Hochachtungsvoll
                                                    F. Reinhardt,
                                                    Klempner.


Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Stand am 1. Oktober 1881.
Versichert 57072 Personen mit 389,572,700 Mark
Bankfonds 100,250,000 Mark

Die Bank vertheilt alle Ueberschüsse voll und unverkürzt an die Versicherten und gewährt auf jede Normalprämie Dividende. Die letztere beträgt in diesem Jahre 39 % der Jahresprämie, wird aber in den nächsten Jahren voraussichtlich noch weiter steigen, nämlich auf 42 % im Jahre 1882, auf 43 % im Jahre 1883 und auf 44 % im Jahre 1884.
Zur Bestellung von Dienstkautionen gewährt die Bank Darlehen unter außergewöhnlich günstigen Bedingungen.
Versicherungsanträge vermittelt:

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 83 Seite 4]

Wähler des Fürstenthums Ratzeburg!

      Dem Wahlaufrufe unserer Landsleute im Herzogthum, welcher der heutigen Zeitung beiliegt, schließen wir Unterzeichneten uns in vollster Ueberzeugung an und sprechen die Bitte aus:

Laßt uns auch in unserm Fürstenthum Candidaten der conservativen Partei wählen!
      Wir glauben damit keine Fehlbitte zu thun.
      Von Tage zu Tage mehren sich die Beweise dafür, daß die conservative Strömung, die in allen deutschen Gauen sich Bahn bricht, auch die Bevölkerung unseres engeren Vaterlandes mächtig ergriffen hat. Wie könnte das auch anders sein? Ist doch der Ratzeburger im Grunde seines Herzens stets conservativ gewesen, und eine Stimmenmehrheit für einen liberalen Reichstags=Abgeordneten nur durch Agitation möglich geworden!
      Auf die Dauer aber hat sich der conservative Sinn unserer Bevölkerung nicht unterdrücken lassen. Schon die vorige Reichstagswahl bewies, daß der liberale Bann gebrochen, indem sie fast die fünffache Zahl conservativer Stimmen brachte, und jetzt sind auch Vielen von denen, die früher in dem guten Glauben, dadurch dem Vaterlande zu nützen, eifrig für die liberale Sache gewirkt haben, die Augen aufgegangen, und, in allen ihren Hoffnungen getäuscht, sprechen sie offen aus: "So geht das nicht mehr, wir gehen zu Grunde, wenn der liberalen Wirthschaft nicht Einhalt gethan wird."
      Wohlan denn! laßt diese Erkenntniß in uns Allen zur That werden! Unterstützen wir Ratzeburger nicht ferner durch unsere Wahl eine Partei, die, indem sie Freiheit, Humanität und Volksbeglückung im Munde führt, unserem Vaterlande in sittlicher und wirthschaftlicher Beziehung die schwersten Wunden geschlagen hat, und namentlich den Ländern, in denen wie bei uns, der Landmann und der Handwerker den Kern der Bevölkerung bildet, verderblich ist! Wählen wir vielmehr ein Mitglied jener Partei, welche bereit ist, unserem Reichskanzler treu zur Seite zu stehen bei seinen rastlosen Bestrebungen, das innere Glück und die materielle Wohlfahrt unseres Vaterlandes durch Schutz der nationalen Arbeit und Fürsorge für die arbeitenden Klassen wieder herzustellen!
      Wenn früher noch hier und da Zweifel obwalteten, ob der Candidat der Mecklenburg=Strelitzer Conservativen, Herr Vice=Landmarschall von Dewitz, dazu der richtig Mann sei, so sind diese jetzt glänzend widerlegt durch die patriotische Thätigkeit desselben während der letzten Reichstags=Session. Er hat bewiesen, daß er nicht, wie seine Widersacher ihn schelten, "ein feudaler Junker," sondern ein rechter deutscher Mann ist, dem Deutschlands Ehre, Größe und Glück gleicherweise am Herzen liegt, wie Mecklenburgs Wohlergehen! Mit der Wahl eines solchen echt conservativen und patriotischen Mannes erfüllen wir somit unsere Pflicht nicht nur gegen unser geliebtes engeres, sondern auch gegen das große Deutsche Vaterland.
      Noch ist der rollende Stein aufzuhalten; Wer weiß wie bald es zu spät ist!
      Darum, Wähler des Fürstenthums Ratzeburg laßt uns am 27. October dem

Herrn Vicelandmarschall von Dewitz=Cölpin

unsere Stimmen geben.
      Schönberg, den 20. October 1881.

Bürgermeister Bicker.    Kaufmann Borchert=Carlow.    Amtmann Breuel=Selmsdorf.    Webermeister Claase=Baek.    Rentier J. Eckmann.    Schulze Faasch=Selmsdorf.    Tischlermeister Flügge.    Hauswirth Freitag=Kl. Bünsdorf.    Bürstenmacher Frentz.    Lehrer Grewe=Baek.    Hauswirth Fr. Hagen=Ziethen.    Schlossermeister J. Hagen.    Bäckermeister P. Hagen.    Schulze Hauschild=Ziethen.    Pächter Hörcher=Wahrsow.    Tischlermeister Horstmann=Carlow.    Schulze Holst=Carlow.    Handschuhmacher Jannicke.    Schulze Kähler=Kl. Siemz. Pastor Kaempffer.    Schuhmachermeister Kleinfeldt.    Schlachtermeister W. Ladendorf.    Hauswirth J. Lang=Ziethen.    Pastor Langmann=Carlow.    Hauswirth Lenschow=Zarnewenz.    Klempnermeister Lenschow.    Schulze Maaß=Mahlzow.    Dr. M. Marung.    Tischlermeister Melchert. Hauswirth J. J. Mette=Herrnburg.    Schulze Niese=Lindow.    Schmiedemeister Oldenburg sen.    Hauswirth Oldenburg=Zarnewenz. Schulze Ollrogge=Niendorf. Glasermeister Peters. Küster Piper=Ziethen. Schneidermeister Planthaber=Herrnburg.    Pfarrcolonus Pumplün=Carlow.    Lederhändler Rahn.    Bezirks=Thierarzt Reimer.    Mühlenbesitzer Röper=Herrnburg.    Rector Rußwurm.    Tischlermeister Rindfleisch.    Kaufmann Schwedt.    Töpfermeister Sievers.    Webermeister J. Threms.    Oberamtmann Wicke=Demern.    Kaufmann W. Wieschendorf.    Kaufmann Wolgast.    Siechenmeister und Lehrer Hempel=Siechenhaus.    Schulze Lenschow=Blüssen.    Kürschnermeister Schäding.


Verheirathet         
Carl Facklam
Betty Facklam geb. Schrep.


Heute früh wurde uns unsere Tochter und Schwester Anna im blühenden Alter von 15 Jahren, nach kurzer schwerer Krankheit, durch den bittern Tod entrissen.
Tief betrübt

                                                    A. Heitmann u. Frau
                                                    nebst Kindern.
Falkenhagen den 24. Oktober 1881.
Die Beerdigung findet am 28. ds. Mts. 12 Uhr vom Boye'schen Gasthause in Schönberg aus statt.


Heute Morgen 12 1/2 Uhr wurde meine liebe Frau Anna, geb. Bremer, von einem gesunden Mädchen glücklich entbunden.
Schönberg den 24. October 1881.

W. Maass.       


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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