No. 79
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. Oktober
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 79 Seite 1]

      Die Räude unter den Pferden auf dem Hammer ist erloschen und sind die angeordneten Schutzmaßregeln daher aufgehoben.
     Schönberg, den 5. October 1881.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


      Nach einer Anzeige des Kaiserlichen Postamtes hieselbst sollen die Ortschaften
                          Lockwisch, Hof und Mühle
und
                          Westerbeck
vom 10. d. Monats ab aus dem hiesigen Landbestellbezirke in denjenigen der Kaiserlichen Postagentur Lüdersdorf i. Meckl. verlegt und dagegen aus dem Lüdersdorfer Bezirke die Orte
                          Bechelsdorf, Boitin=Resdorf und Wendorf
wieder hierher übernommen werden.
     Schönberg, den 6. October 1881.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


      Für die den Truppen während der diesjährigen Uebungen von den Quartiergebern im hiesigen Fürstenthum gewährte freundliche, entgegenkommende und gute Aufnahme hat das Commando der 17. Division in Schwerin seinen ganz besonderen herzlichsten Dank ausgesprochen, was hierdurch auf Ersuchen des genannten Commandos zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird.      Schönberg, den 6. October 1881.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


      Nachdem von der Großherzoglichen Landesregierung die Vorarbeiten für die Correction des Stecknitz=Canals auf Mecklenburg Strelitzischem Gebiete gestattet sind, werden sämmtliche Besitzer und Pächter von Grundstücken angewiesen, den mit der Ausführung der Vorarbeiten betrauten Beamten beim Betreten der Grenzen des Ratzeburger Sees und der Wacknitz, sowie des Terrains von Panten bis zum Möllner See kein Hinderniß in den Weg zu legen.
     Das Beschädigen, Wegnehmen oder Versetzen der aufzustellenden Richtpfähle wird Jedermann bei Strafe verboten.
          Schönberg, den 2. October 1881.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. v. d. Lancken.


Politische Rundschau.

Deutschland. Die feierliche Einweihung der neuen Garnisonkirche von Metz ist vorläufig bis zum 23. d. M. verschoben worden. Wie es heißt, hätte der Kaiser die Absicht, der Feier beizuwohnen.
Die Sitzungen des Bundesrath werden am 20. d. M. beginnen.
Ueber eine Besprechung des Kronprinzen mit dem Bischof Korum wird mitgetheilt, der Kronprinz habe dem Bischof gegenüber die bestimmte Hoffnung ausgesprochen, daß die jetzt mit der Kurie stattfindenden Verhandlungen zu einem für beide Theile befriedigenden Resultate gelangen würden. Der Kronprinz soll hervorgehoben haben, daß nach den Berichten des preußischen Unterhändlers, des Herrn v. Schlözer, Papst Leo wiederholt erklärt habe, wie ernstlich es ihm um die Anbahnung eines friedlichen Verhältnisses mit dem preußischen Staate zu thun sei. Bischof Korum soll dabei betont haben, daß es seine Aufgabe in der Diöcese Trier sein werde, zur Erreichung des Friedens mitzuwirken. Der Kronprinz soll mit dem Eindruck, welchen die Persönlichkeit des Bischofs Korum auf ihn gemacht, sehr befriedigt gewesen sein.
Oesterreich=Ungarn. Der Antrag Granitsch im niederösterreichischen Landtage, ein bäuerliches Existenzminimum von der Exekutionsfähigkeit auszunehmen, wird sich bei der intensiven Wirthschaft Europas im Allgemeinen wie der österreichischen Erbländer als unausführbar erweisen; Liegenschaft und landwirthschaftliches Werkzeug, dann die Bodenernte lassen sich nicht auseinanderlösen wie bei den Großkomplexen in Nordamerika, mit denen der Antrag exemplifizirt. Derselbe ist auch im steirischen Landtage bereits einmal von klerikaler Seite eingebracht worden.
Frankreich. Die französischen Kammern sollen erst am 28. October eröffnet werden. Inzwischen hat sich die Lage in Afrika dadurch, daß es Bu=Amema gelungen ist, sich mit den Aufständischen in Tunis in Verbindung zu setzen, abermals verschlimmert.

[ => Original lesen: 1881 Nr. 79 Seite 2]

Rußland. In Rußland ist die Politik wieder vollständig ins Schwanken gerathen. Czar Alexander III. hat, neuesten Meldungen zufolge, sich von seinem Günstling, General Ignatiew, vollständig abgewendet und geht mit der Absicht um, die Minister wieder zu berufen, welche er vor fünf Monaten leichten Herzens gehen ließ. Graf Loris Melikow, heißt es, soll wieder das Portefeuille des Innern, Herr von Abasa wieder das Finanzministerium übernehmen.
In der Nacht zum 29. September wurden in der Constantinow'schen Militärschule über 20 Zöglinge verhaftet, die nihilistischer Umtriebe verdächtig sind. Man fand in den Matratzen zahlreiche Proclamationen der sozialistischen Partei. Die Constantinowsche Militärschule hat einen zweijährigen Lehrkursus; die Zöglinge kommen von da als Infanterieoffiziere zur Armee. Da mehrere Schüler (anfangs zwei) verdächtig waren, wurde die Untersuchung vorgenommen. Einem Schüler gelang es noch während der Untersuchung kompromittirende Papiere zu verbrennen, bevor er verhaftet wurde. Acht Zöglinge der Alexander=Militärakademie in Moskau wurden gleichfalls wegen Theilnahme am Nihilismus verhaftet. Die Entdeckung erfolgte durch einen vom Akademiekommando mit Beschlag belegten Brief, welcher den Zöglingen eine bevorstehende Untersuchung ihrer Wohnzimmer ankündigte.
Nordamerika. Der Fonds für Frau Garfield hat jetzt die Höhe von 335,000 Dollars, also ca. 1,400,000 M. erreicht.


- Der Juliusthurm wird revidirt! Welche Vorstellungen mögen wohl bei dem Bekanntwerden dieser Nachricht in den Gemüthern unzähliger Leser rege werden? Hundert und zwanzig Millionen Mark sind eine gewaltige Summe, welche sich das Reich für den unvorhergesehenen Kriegsfall - der niemals eintreten möge - in Bereitschaft gelegt hat. Allein wie bestätigt man denn eigentlich die Richtigkeit dieses aufgehäuften Schatzes? daß "es stimmt", darauf kann man sich schon von vorherein bei der unbedingten Gewissenhaftigkeit unserer Aufsichtsbeamten, Wachtposten und der Oberrechnungskammer, die ja bekanntlich ihre Nase in Alles steckt, verlassen. Aber wie mag man nur das wirkliche Controlverfahren durchführen? Denn eine thatsächliche Durchzählung der blanken 120 Millionen ist doch eine platte Unmöglichkeit! Da hat denn die Berliner Finanzkontrollbehörde ein probates Auskunftsmittel ersonnen! Zuvörderst kann der Juliusthurm nur dann geöffnet werden, wenn zwei Mitglieder, deren eines für die Legislaturperiode vom Reichstage gewählt wird, zur Stelle sind und gleichzeitig mit ihren betreffenden Schlüsseln das Hauptschloß öffnen. Ein bestimmter Tag für die Besichtigung einer Kontrolle des Schatzes ist nicht vorgesehen. Nur zweimal jährlich wird die bedeutsame Visite in Spandau abgestattet. Sobald die beiden Herren in den Juliusthurm eingetreten sind, erhalten auch die zum Zählen abkommandirten Mannschaften den Befehl in den beängstigend stillen Raum einzutreten. Die rund aufgestellten, äußerlich so unscheinbaren Repositorien sind in größere Abtheilungen zerlegt und alphabetisch bezeichnet. Jede dieser größeren Abtheilungen ist aber besserer Uebersicht wegen in weitere kleine Rubriken getheilt, deren jede eine runde Million Mark in gemünztem Golde enthält, und zwar sind je zwei Drittel in 20=, je ein Drittel in 10=Markstücken vorhanden. Nun liegen je 100,000 M. in besonderen kleinen Behältern. Soll also das Revisionsgeschäft seinen Anfang nehmen, so wird von beiden Kommissions=Mitgliedern irgend eine der größeren Abtheilungen bezeichnet; aus dieser wird sodann eine der betreffenden Unterrubriken aufs Geradewohl herausgeschoben und irgend eins der Hunderttausend=Markkästchen durchgezählt. So erledigt sich das Geschäft verhältnißmäßig rasch und glatt. Außerdem wird noch ein zweites Millionenrevier in derselben Weise durchmustert. Sobald dies geschehen, wird über den feierlichen Akt ein Protocoll abgefaßt. Aber auch die übrigen Fonds, welche im Juliusthurm niedergelegt sind, nämlich der Invalidenfonds, die für den Parlamentsbau bewilligten Gelder, endlich der Reichsfestungsbaufonds werden gemeinsam zugleich revidirt. Und zwar handelt es sich hierbei nicht sowohl um Zählgeschäfte, als vielmehr um die Vergleichung der Werthgegenstände, in denen die betreffenden Gelder zinsbar angelegt sind. Nun werden die Prioritätenbündel der einzelnen durchgezählt, die Kuponbogen nachgesehen, und was dergleichen mehr ist. Die gestrengen Herren Revisoren überzeugen sich davon, daß überall eine echt preußische, daß heißt musterhafte Ordnung vorwaltet. Eine kurze und übersichtlich abgefaßte Urkunde wird aufgenommen, die dem nächsten Reichstage zur Kenntnißnahme vorgelegt wird. Alsdann wird der Juliusthurm wieder geschlossen und der draußen postirte Wachtsoldat wartet seines Amtes, bis die Ablösung ruft, um einem andern Kameraden den verantwortlichen Dienst zu übertragen.
- Die Eisenacher Zeitung meint, da in diesem Jahre gerade das dritte Jahrhundert seit der Einführung der Kartoffel in Europa vollendet sei, indem anno 1581 Franz Drake die ersten Kartoffeln aus Amerika nach England gebracht, so wäre das eine schöne Gelegenheit ein Kartoffeljubiläum zu feiern. Wir machen schon mit, bemerken aber, daß die ersten Kartoffeln nicht durch Franz Drake und im Jahre 1581 (nach anderen 1585) nach Europa gebracht worden sind, sondern durch einen Sklavenhändler John Hawkins, der sie 1565 mit nach Irland brachte, ohne daß sie aber weiter bekannt geworden wären.
- Eine treffliche Maßregel sind die bei verschiedenen Sparkassen eingeführten Sparkarten nebst Sparmarken. Gegen Einlieferung einer mit 10 Sparmarken auf der Rückseite beklebten Sparkarte erhält man ohne Daraufzahlung ein auf den Betrag von 1 Mark lautendes Sparkassenbuch. Auf dieses Einlagebuch können sowohl baare Einlagen von 50 Pfg. an jederzeit eingezahlt, als auch weitere mit 10 Sparmarken beklebte Sparkarten gutgeschrieben werden. Für die Sparmarken sind Verkaufsstellen eingerichtet. Wer da weiß, welch große Summen in kleinen Beträgen Tag für Tag verschwendet werden, weil äußerer Anlaß und Gelegenheit zum sparen von geringen Beträgen fehlt, muß ein derartiges Unternehmen mit Freuden begrüßen.
- Zu Neufchatel in der Schweiz hat sich vor mehren Jahren ein Verein von Frauen gebildet, dessen Mitglieder die Pflicht übernehmen, für die Sicherheit junger Mädchen die auswärts Stellung nehmen, zu sorgen. Jedes neue Mitglied erhält von Neufchatel aus die Liste aller Mitglieder und hat das Recht, für irgend ein junges Mädchen, für das es sich interessirt und der auswärts eine Stellung angeboten wird, Erkundigungen bei dem zunächst oder an demselben Orte wohnenden Mitgliede über die Familie, in die das Mädchen eintreten soll, einzuziehen. Ebenso wird dasselbe auf der Durchreise durch größere Städte u. s. w. durch irgend ein Mitglied, an das man sich gewendet hat, in Empfang genommen und während des Aufenthaltes anständig untergebracht. Es ist sozusagen ein Trutz= und Schutzbündniß gegen die um sich greifende Unordnung, indem sich zuverlässige Frauen aller Länder die Hände reichen, um arme, unerfahrene Wesen vor dem Verderben, das seine Fallen nur zu geschickt stellt, zu bewahren. So sehr dieser segensreiche Verein auch im Wachsen begriffen ist, so fehlt es doch an gar vielen Orten und besonders auf dem Lande, an Mitgliedern, um das Netz vollständig zu machen, und richtet daher Guillaume Schack in Neufchatel an alle Frauen und Mädchen, die Herz für ihre Mitmenschen haben, die Bitte, dem Vereine beizutreten. Der jährliche Beitrag ist nur 80 Pfennig (Mecklenburg)., der in Briefmarken eingesandt werden kann. Die Anmeldung wird an Frau Prof. Humbert, Neufchatel 19 rue du Chateau, gerichtet. Die Thätigkeit, die von den einzelnen Mitgliedern verlangt wird, ist sehr gering, und doch ist es keine Kleinigkeit, sich sagen zu können, durch eine oder zwei Stunden Zeit, die man geopfert, oder durch ein paar Briefe, die man vielleicht im Jahre zu schreiben gehabt hat, eine ganze Existenz gerettet zu haben.
- Eines der besten Mittel zur Wasserdichtmachung des Schuhwerks und Conservirung des Leders ist das Ricinusöl. Dasselbe füllt nicht nur die Poren des

[ => Original lesen: 1881 Nr. 79 Seite 3]

Leders aus, sondern macht dasselbe auch weich und geschmeidig. Von neuem Schuhwerk sollten die Sohlen stets mit gekochtem Leinöl, so lange sie davon einziehen, das Oberleder dagegen mit Ricinusöl warm eingerieben werden. Dadurch wird das Schuhzeug nicht allein wasserdicht, sondern auch weit dauerhafter gemacht. Sohlen, die gehörig mit Leinöl behandelt werden, halten noch einmal so lang, als solche, die keine solche Zubereitung erfahren. Dies ist besonders für größere Familien, in denen das Schuhwerk eine nicht unbedeutende Ausgabe erfordert, von Wichtigkeit. Da Ricinusöl billig ist, besonders wenn man es beim Materialisten kauft und man auch nur wenig braucht, ebenso das Leinöl, so lohnt sich die geringe Ausgabe für die Präparirung des Schuhwerks sehr gut.
- Liebhaber gemästeten Ochsenfleisches mögen das Octoberfest in München besuchen. Da wurde ein Ochse gebraten, der ohne Haut und Kopf 680 Pfund wog und mit 50 Pfund Salz gewürzt wurde, denn Ochsen vertragen viel Salz nur kein attisches. Der Braten gerieth vortrefflich, drei Böllerschüsse verkündigten den Leuten, daß er fertig war und die Tausende von Portionen wurden aus der Faust verzehrt wie anderwärts die Bratwüste mit Semmeln. Zwischendurch gab's Spanferkel, die den Durst reizten, was übrigens unnöthig war. Das Zusehen kostete 10 Pfennig (Mecklenburg). Das beste Geschäft machte ein Wirth im Wettrennen; sein Brauner erlief ihm 800 M. und einen - Engländer, der den Schnellläufer für 10,000 M. kaufte.
Der Pariser Schriftsteller Lermina macht den Wienerinnen Complimente über ihre Taille. "In der Geschmeidigkeit ihrer Taille, in deren katzenartiger Schmiegsamkeit beruht ihre Schönheit." Er fügt hinzu: "Die Vortrefflichkeit der Mieder macht die Wienerinnen so elastisch."
- Ein gelungener Gaunerstreich. Italienische Blätter erzählen folgendes raffinirte Gaunerstückchen: In Mailand schlendert ein junger Deutscher, den rothen "Bädecker" in der Hand, langsam durch die Straßen. Bei einem Limonadenverkäufer machte er Halt und verlangte eine Erfrischung. Eine junge, hübsch gekleidete Dame trat knapp hinter ihm zu dem Tische und begehrte eine Limonade. Als sie aber nach ihrer Börse greifen wollte, fand sie zu ihrem Schrecken, daß ihr dieselbe fehle. Galant erbot sich der Fremde die Kleinigkeit zu bezahlen, und sie nahm es an. Er wollte die glückliche Gelegenheit benutzen und bot ihr seinen Arm an, um sie nach Hause zu begleiten. Auf dem Wege erzählte sie ihrem Ritter, daß ihr der Arzt infolge eines Kopfleidens verordnet habe, Taback zu schnupfen. Sie zog denn auch ein zierliches silbernes Döschen aus der Tasche und bat dem Fremden scherzend eine Priese an. Dieser schnupfte, doch nach einigen Schritten wurde ihm plötzlich ganz sonderbar zu Muthe und nach einigen Sekunden sank er bewußtlos zu Boden. "Ach, mein Mann! Ach mein Mann", begann die Dame jetzt zu jammern. "Er ist todt! Ist keine Rettung?" Man brachte den Ohnmächtigen in eine nahe Barbierstube und die Pseudo=Gattin bat, auf ihren Mann Acht zu haben bis sie mit einem Arzt kommen werde. "Aber so kann ich ihn nicht liegen lassen," sagte sie zu dem Barbier, "ich werde einstweilen sein Geld und seine Uhr zu mir nehmen, sonst kommt es abhanden." Der Barbier fand dies ganz in der Ordnung und die Dame eilte mit den Effekten davon. Als der Fremde sich erholte, wurde der ganze Schwindel offenbar. Die Polizei fahndet nun nach der schlauen Betrügerin.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über das zu Gr. Siemz belegene frühere Schulhaus c. p. des Hauswirths Asmus Bohnhoff daselbst wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termine der Praeclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 4. October 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


Bekanntmachung.

In Gemäßheit der Verfügung Großherzoglicher Hoher Landesregierung vom 24. September 1881 und im Auftrage Großherzoglichen Hohen Consistorii vom 29. September 1881 wird hierdurch bekannt gemacht, daß von Michaelis d. J. an das Schulgeld in der Großherzoglichen Realschule hierselbst erhöht werden wird.
Die Schulgeldsätze sind von jetzt an folgende:
Klasse I.    jährlich 60 M. vierteljährlich also 15 M.
Klasse II.   jährlich 60 M. vierteljährlich also 15 M.
Klasse III.  jährlich 48 M. vierteljährlich also 12 M.
Klasse IV.  jährlich 48 M. vierteljährlich also 12 M.
Klasse V.   jährlich 40 M. vierteljährlich also 10 M.
Klasse VI.  jährlich 24 M. vierteljährlich also   6 M.
Um auch weniger Bemittelten es möglich zu machen, ihre Kinder die Schule besuchen zu lassen, ist eine Anzahl von halben und ganzen Freistellen an derselben errichtet. Die Bedingungen, unter welchen eine solche verliehen wird, sind außer der nachzuweisenden Mittellosigkeit der Eltern nicht nur gutes Betragen und Fleiß eines Schülers, sondern auch eine den Zielen der Schule entsprechende Beanlagung desselben.
Gesuche um Verleihung einer Freistelle sind bei dem Direktor vorzubringen.
Das Schulgeld in der Bürgerschule wird nicht verändert.
Schönberg, den 8. Oktober 1881.

Das Scholarchat.


Torf=Auction Am Sonnabend den 15. October Morgens 10 Uhr sollen auf dem Gr. Rünzer Moor

343 Mille Torf

wovon auf dem Gr. Rüntzer Moor selbst

289 1/2 Mille Torf,

auf dem Kuhlrader Moor

12 1/2 Mille

auf dem Bormmoor

41 Mille

sich befinden meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.
Schönberg, den 3. October 1881.

Der Oberförster:               
C. Hottelet.        


Durch die glückliche Geburt einer gesunden, kräftigen Tochter wurden hocherfreut

H. Koth u. Frau              
geb. Heitmann.       


Statt besonderer Meldung.
Als Verlobte empfehlen sich:
Luise Buschow Friedrich Mann, Postassistent
Selmsdorf.                                                    Wesenberg.


gr. Burgstraße 717. == Waagen, == gr. Burgstraße 717.
Gewichte mit Kupferstempel und
Maaße
aller Art, empfehlen zu en gros Preisen
Jürgensen & Robschuld.

Eisenwaaren-Handlung
Lübeck, gr. Burgstraße 717.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Zum bevorstehenden Herbstmarkt werde ich wieder mit einer guten Auswahl

Fußzeug

anwesend sein. Mein Stand ist vor dem Hause des Herrn Wieschendorf.

Ferdinand Rohwedder,       
aus Preetz in Holstein.          


[ => Original lesen: 1881 Nr. 79 Seite 4]

Einsetzen künstlicher Zähne,
à Zahn 2-4 Mark. 5 Jahre Garantie.
Behandlung kranker Zähne, Plombiren schmerzlos.
                          Reinhard, gr. Theaterstraße 1., Hamburg.
Sprechzimmer: Schönberg, Kalter Damm 4.
Am Sonnabend von 1 Uhr bis Sonntag 1 Uhr daselbst zu sprechen.


Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin.
Bilanz ultimo September 1881.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
Aug. Kirchner,                                                    C. L. F. Soltau,          
   Director.                                                  General-Bevollmächtigter.


Wohnungs Veränderungsanzeige.

Einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend beehre ich mich die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich jetzt in dem am Kalten=Damm Nr. 6 belegenen Wohnhause des Sattlermeisters Ollrogge wohne. Ich bitte um ferneres Wohlwollen.
Schönberg den 6. October 1881.

N. Nehls.       


Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich den Schönberger Markt mit einer sehr großen Auswahl

Schuhwaaren
für Herren, Damen und Kinder

besuchen werde.

Mein Stand ist vor der Apotheke.
                          Hochachtungsvoll
                                                    J. Schleuß, Lübeck.


Einem hochgeehrten Publikum in Schönberg und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich mich hierselbst als

Schuhmacher

etablirt habe. Es soll mein eifriges Bestreben sein, durch reelle und prompte Bedienung mir das Vertrauen des mich beehrenden Publikums zu erwerben.
Schönberg den 9. October 1881.

Hochachtungsvoll
                          Joh. Knauer,                           Schuhmachermeister.
Wohnhaft bei Conditor Greiff Wittwe.


Gesucht

werden 2 Schweine, ca. 3/4 Jahre alt, zum Fettmachen. Näheres in der Expedition dieses Blattes.


Am Montag den 17. October cr. zur Feier des Geburtstages Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs

Schützenball

im Schützenhause bei freiem Entrée, wozu alle Ehren= u. Schützenmitglieder freundlichst eingeladen werden.

Anfang 7 Uhr.
Der Vorstand.


Tesch's Restauration.
Am heutigen Markttage
Krebs=Suppe                                          
Kalte und warme Restauration.        


Verloren

eine silberne Cylinder=Uhr mit Talmikette. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen gute Belohnung abzugeben, bei Herrn H. Kock, Uhrmacher in Schönberg.


Mein Putzgeschäft befindet sich von jetzt an nicht mehr im Hause der Frau Conditor Greiff, sondern im Hause der Geschwister Mußfeldt.

Johanna Nevermann.       


Endesunterzeichneter macht hiermit bekannt, daß er in kl. Bünsdorf beim Hauswirth H. Freitag einen

artesischen Brunnen

machen wird. Sollte in der Umgegend Jemand in dieser Art etwas machen lassen wollen, so bitte ich gehorsamst mich damit beauftragen zu wollen. Preise sind aufs billigste berechnet.

                          Achtungsvoll
                                                    W. Doose.


Der Weg über die Mühlenbrücke in Herrnburg ist wieder passirbar.

L. Röper.       


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 10. October 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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