No. 70
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. September
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 70 Seite 1]

Politische Rundschau.

Alle anderen Nachrichten aus dem Ressort der inneren Politik werden durch die hochwichtige Meldung von der nahe bevorstehenden Zusammenkunft Sr. Maj. des Kaisers mit dem Kaiser Alexander III. von Rußland in Neufahrwasser bei Danzig tief in den Schatten gestellt. Die Entrevue wird am Freitag, den 9. d. Mts. stattfinden. Einige Tage zuvor wird das deutsche Ostseegeschwader auf der Rhede von Danzig einlaufen. Ebenso ist die Ankunft der Jagd "Hohenzollern" avisirt. Eine Anzahl russischer Schiffe, von Kronstadt und Cherbourg kommend, wird erwartet. Kaiser Alexander III. wird der "Danz. Ztg." zufolge mit einem russischen Kriegsschiffe über See nach Danzig kommen, hier von dem deutschen Panzergeschwader und der Hofyacht "Hohenzollern" mit welcher Admiral v. Stosch schon am Donnerstag von Kiel hier anlangt, auf der Rhede empfangen werden und dann in Danzig auf wenige Stunden Quartier nehmen. Zu gleicher Zeit werden, per Extrazug vom Konitzer Kavallerie Manövern kommend, Kaiser Wilhelm mit Gefolge und auch der deutsche Kronprinz dort eintreffen.
Wer am 3. September Copenhagen besuchte und die dänischen Inseln durchfuhr, dem fielen die vielen halbstock gezogenen Landesflaggen auf. Ich erkundigte mich nach dieser auffälligen Erscheinung, da ich vermuthete, daß das dänische Königshaus ein Trauerfall getroffen, an dem das ganze Land seine Theilnahme bezeugen wollte. Dem war jedoch nicht so. Die Trauer galt dem verstorbenen Abgeordneten Krüger von Beftoft, der im Deutschen Reichstage stets so mannhaft für die Rückgabe von Schleswig an Dänemark eingetreten ist, und der am 3. September zu Beftoft beerdigt wurde. Wie ich später erfuhr, wohnten der Beerdigung ungefähr 3000 Personen bei, die aus allen Theilen des dänischen Inselreiches herbeigeströmt waren, ihrem Krüger die letzte Ehre und Hochachtung zu erweisen. Die preußischen Behörden legten ihnen kein Hinderniß in den Weg. Jedes Volk ehrt sich am meisten, wenn es bemüht ist auch andere Völker in ihrer Trauer zu verstehen und zu achten. Krüger galt stets im Reichstage als ein ehrenwerther Gegner Deutschlands.
In unseren militärischen Kreisen verfolgt man die einzelnen Stadien des tunesisch=algerischen Feldzuges mit einem Interesse und einer Gründlichkeit, die um so erklärlicher sind, als die reorganisirte französische Armee hier seit dem Kriege von 1870/71 die erste praktische Probe ihrer Tüchtigkeit abzulegen hat. Man glaubt die Wahrnehmung gemacht zu haben, daß in einem Punkte wenigstens diese Probe sehr mangelhaft ausfällt, nämlich in Bezug auf die Verpflegung der Truppen. Ueber die Manöverfähigkeit der letzteren, sowie über die Leistungen der Führer, erklärt man mit einem abschließenden Urtheil zurückhalten zu müssen; was aber jene für den Organismus einer jeden Armeeleitung so überaus wichtige Frage anlangt, so stellt sich nach einem sachkundigen Gewährsmann schon jetzt heraus, daß die Franzosen "nichts gelernt und nichts vergessen haben" und mit souveränem Leichtsinn die schwierige Arbeit der Verpflegungsbureaus subalternen und unfähigen Kräften überlassen. Man kann nicht sagen, daß diese Thatsache von deutschem Standpunkte etwas Beunruhigendes an sich trüge. Inzwischen werden die Nachrichten aus Afrika von Stunde zu Stunde ernster und, infolge des herrschenden Vertuschungssystems, unzuverlässiger.
Aus Straßburg wird der "Magdb. Ztg." geschrieben: Das letzte Drittel des Festungswalles, welches im Frühjahr vorigen Jahres begonnen wurde, naht allmählich der Vollendung und wenn das Wetter bis in den Herbst nur einigermaßen günstig bleibt, wird noch Ende dieses Jahres die größte Festung des deutschen Reiches in voller Wehr dastehen. Ist erst das zur Stadterweiterung bestimmte Terrain bebaut, so dürfte Straßburg im Stande sein, ganze Armeen aufzunehmen. Die 11 Forts und die Umwallung sind unter Berücksichtigung der im letzten Kriege gemachten Erfahrungen so außerordentlich fest erbaut, daß eine Einnahme nur durch Aushungern denkbar bleibt.
England. Die im Vizekönigreich Indien vorgenommene Volkszählung hat eine Bevölkerung von 252,541,210 Seelen, mithin eine Zunahme der Bevölkerung um 12,708,565 Seelen seit dem Jahre 1871 ergeben.
Nach authentischen Berichten aus Kandahar hat Eyub Khan öffentlich verkündigt, daß er die Absicht, den Emir zu bekämpfen, aufgebe, und zugleich den heiligen Krieg gegen die Engländer proklamirt.
Rußland. Nachrichten aus Rußland melden die Erschütterung der Stellung Ignatiews und die Wahrscheinlichkeit einer Wiederberufung Loris Melikow's, wenn auch der Erstere vorläufig das Portefeuille des Aeußern behalten dürfte.
Amerika. Die Indianer im Südwesten der Vereinigten Staaten sind wieder auf dem Kriegspfade. Es sind die wildesten unter den Indianerstämmen, die Apachen, die diesmal den Tomahawk ausgegraben haben. Sie wüthen unter ihrem Räuberhauptmann Rana im Territorium New=Mexiko gegen die Weißen mit Feuer und Schwert. Innerhalb weniger Tage haben sie gegen 40 Weiße getödtet, Häuser in Brand gesteckt und das Vieh heerdenweise davongetrieben. Diese Indianerbanden sind nicht sehr stark, keine davon zählt mehr als 50 Krieger, aber sie kennen ihr Terrain so genau, sind so schnell in ihren Bewegungen und finden so viele Schlupfwinkel in dem zerklüfteten Gebirglande, daß sie schwer zu fassen sind. Wie leicht kann sich aus diesem Bandenkrieg ein allgemeiner Indianerkrieg in den südwestlichen Territorien entwickeln!


- Nach amtlicher Ermittelung wurden in den städtischen Fleischschauämtern des engeren Berliner Polizeibezirks im Monat August d. J. 29 Schweine confiscirt und durch die fiscalische Abdeckerei vernichtet. Von diesen Thieren waren 21 trichinös, 38 finnig und 10 mit Rothlauf resp. Gelbsucht behaftet. Unter den trichinösen bezw. finnigen Schweinen haben sich auffällig viele Mecklenburger befunden, von denen man in Schlächterkreisen bisher annahm, daß sie trichinenfrei wären.
- Die Erndteverhältnisse in England gestalten sich in Folge des anhaltenden Regens äußerst ungünstig. Dazu ist die Witterung gelegentlich so kalt, daß man das Feuer im Kamin mit Freuden

[ => Original lesen: 1881 Nr. 70 Seite 2]

begrüßt. Das Getreide ist kaum zur Hälfte unter Dach; der größte Theil desselben bleibt theils in Garben, theils ungeschnitten der Wuth der nassen Elemente ausgesetzt. Die Marktpreise steigen; der Landmann blickt verzweifelnd zum Himmel, der sich nicht rühren lassen will. Die Gefahr ist so groß, daß der Erzbischof von Canterbury ein inbrünstiges Gebet um günstiges Wetter angeordnet hat.
- Die Krankheit unter den Cavalleriepferden scheint einen großen Umfang anzunehmen. Die Husaren zu Paderborn und die Kürassiere zu Deutz können nicht zum Manöver ausrücken. Von den Düsseldorfer Ulanen müssen 4 Schwadronen zurück bleiben, nur die 3. Schwadron, welche seither in Geldern war, rückt mit aus. Von den Husaren muß die in Benrath garnisonirende Schwadron zurückbleiben.
- In dem Dorfe Zechlin in der Ostpriegnitz ist nicht viel zu sehen. Ein reisender Kaufmann, der im Juli d. J. hinkam, ging vor Langeweile auf den Gottesacker. Da fand er auf einem Grabe einen einfachen Stein und auf dem Stein die Inschrift: "Hier ruht Marie Böhm, geboren 9. November 1850; am 21. November 1877 von unbekannter Hand ermordet. Ruhe in Frieden!" Eine seltsame Grabschrift, denkt er, was steckt dahinter? Er geht zum Ortsvorsteher und fragt: was bedeutet die Inschrift? - Ach, eine alte Geschichte. Marie Böhm hat einen wohlhabenden Bauernburschen zum Liebhaber und zwei Kinder gehabt, und kurz vorher, ehe sie das dritte zur Welt bringen sollte, fand man sie im See todt. Vielleicht ist sie selber ins Wasser gesprungen, wer weiß es, das ganze Dorf aber sagt, der Bauer hat sie ermordet und hineingeworfen; wer will's beweisen? Die alte Mutter der Marie hat den Grabstein gesetzt und die Schrift darauf - - Den Kaufmann interessirt die Geschichte ungemein; er reist ab und kommt wieder, bleibt im Dorfe, weil er einen Holzhandel errichten will, lernt den Pfarrer und die Bauern kennen, auch den Bauern August Mohnke, den seine Nachbarn einen Mörder nennen und dessen Dienstmädchen Anna Peters. Eines Abends nimmt er das Mädchen mit zum Pfarrer. Du weißt es, sagt er, wer der Mörder und wie es zugegangen ist, und der Pfarrer redet ihr ins Gewissen. Da bricht sie in Thränen aus und sagt: Ja ich weiß es, ich habe alles gesehen, der Bauer Mohnke hat sie ermordet und seine zwei Schwestern und sein Schwager der Kaufmann Weber in der Stadt, haben ihm geholfen und die Marie in den See geworfen. Ich habe alles zufällig beobachten können und sie haben mir für mein Stillschweigen 300 M. gegeben. - Ein Paar Tage nachher spät Abends gibts einen Auflauf im Dorfe, alles eilt mit Laternen herzu: der Bauer Mohnke mit seinen drei Helfershelfern wird gefangen und gefesselt durchs Dorf geführt. Eine alte Frau mit zwei Kindern von 6 und 7 Jahren an der Hand läuft dem Zuge nach und ruft: Seht, Kinder da geht euer Vater, der Mörder eurer Mutter! Es gibt noch einen Gott im Himmel!" - -Der Kaufmann aber war kein anderer, als der Criminal=Commissar Weien aus Berlin, den ein Zufall in das Dorf geführt hatte, nein, kein Zufall, eine Geschäftsreise, eine geheime Jagd nach einem andern Mörder, der bisher unentdeckt geblieben war.
- Unsere Berliner Firma Siemens und Halske läßt ihr Licht immer weiter hin auf dem Erdkreise leuchten. Wie ihre Apparate gegenwärtig in Paris allen übrigen weit voraus sind, so fand auch am vorigen Sonnabend bereits in Rom eine elektrische Probe=Beleuchtung nach ihrem System auf dem Monte Pincio statt.
- In San Francisco ist James Fair der höchstbesteuerte Einwohner der Stadt. Sein Vermögen ist laut der jüngsten vollendeten Steuerliste auf 42,000,000 Dollars abgeschätzt. Ihm folgt J. C. Flood mit 36,000,000 für sich und mit 20,500,000 Dollars als dermaliger Vertreter des J. W. Mackay. Charles Crocker's Vermögen ist auf nur 20,000,000 Dollars abgeschätzt.
- Eine englische Familie kam am vorigen Sonnabend von Mainz in erster Klasse in Frankfurt an. Der Herr eilte sofort mit dem Gepäckschein in den den Gepäckwagen umdrängenden Menschenknäuel. Er bekam aber rasch seine Koffer u. s. w. ausgehändigt. Als er in seine Tasche griff, war er um 2000 Pfund Sterling leichter, d. h. es war ihm im Gedränge sein Portemonnaie mit 2000 Pfd. Sterling = 40000 M. gestohlen worden.
- Ein Engländer fuhr vier Wochen lang alle Tage mit einem Rheindampfer von Mainz nach Köln und dann wieder von Köln nach Mainz. Der Schiffskapitän betrachtete diese Ausdauer mit Staunen, obwohl die Gegend dort zu den schönsten der Welt gehört, und fragte ihn eines Tages: "Nun, Mylord, unsere Gegend gefällt ihnen gewiß ausnehmend gut, weil sie die Fahrt so regelmäßig mitmachen?" - "Ach was, Gegend" versetzte der Gefragte, "ich war in Neapel und Constantinopel und habe noch weit schönere Gegenden gesehen; aber so wohlschmeckende Pfannkuchen, als auf diesem Schiff gebacken werden, habe ich in der ganzen Welt noch nicht getroffen."
- In der Kreuzzeitung hat sich eine Discussion darüber entsponnen, was der Name "A. v. Nordheim" auf dem Avers der Vereinsthaler der "Freien Stadt Frankfurt" bedeutet. Der Name A. v. Nordheim ist keineswegs der einer Künstlerin, noch ist es eine Schauspielerin gewesen, deren Bildniß die Frankfurter Thaler ziert, noch steht dieser Name in irgend einer directen Beziehung zu dem Original des schönen in Silber geprägten Frauenkopfes. A. v. Nordheim ist vielmehr der Name des Künstlers, der s. Z. die Zeichnung jener Münze hergestellt hat. Herr v. Nordheim ist Bildhauer und er lebt noch heute, allerdings ohne seine Kunst auszuüben in Frankfurt und ist Präsident des dortigen Künstlervereins.
- Ein speculativer Bostoner hat dem Attentäter Garfield's, die Offerte gemacht, er möge sich ihm nach abgebüßter Strafzeit zu Verfügung stellen, da er ihn als Curiosum auszustellen gedenke. Er bietet ihm ein wöchentliches Honorar von 200 Dollars (800 M.) an.
- Vor 10 Tagen etwa wurde der Stadtförster Becker aus Neustadt bei Ziegenhain vermißt und es wurde allgemein angenommen, daß er Wilddieben bei Ausübung seines Berufes zum Opfer gefallen sei. Unter anderen Individuen, welche des Verbrechens verdächtig eingezogen wurden, befand sich auch der Todtengräber des Städtchens, welcher indeß wegen mangelnder Beweise alsbald wieder aus der Untersuchungshaft entlassen werden mußte. Die Leiche des vermißten Försters wurde nun vor einigen Tagen durch dessen Hund entdeckt. Derselbe lief nach längerem Spüren nach dem Friedhof, wo er an einem Grabe, worin kurz vorher eine Frau beerdigt worden, zu scharren begann. Als infolge dessen das Grab geöffnet wurde, fand man zum allgemeinen Entsetzen die Leiche des Försters Becker unter dem Sarge der Frau. Der an Becker verübte Mord ist durch den Befund der Leiche mit Sicherheit konstatirt. Der Todtengräber, an dessen Kleidung Blutspuren entdeckt worden sein sollen, die mit Kalk überschmiert waren, ist wieder in Haft genommen.


Anzeigen.

Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der hiesigen Landreiterdienstländereien steht ein Termin auf

Sonnabend den 10. d. M.
Vormittags 11 Uhr,

an Ort und Stelle an, wozu Pachtliebhaber hiedurch mit dem Bemerken geladen werden, daß die Bedingungen im Termine bekannt gemacht werden.
Schönberg den 1. September 1881.

Großherzogl. Meckl. Domainen=Amt.
In Vertretung
H. Spieckermann.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Lockwisch sub Nr. 4 belegene Büdnerstelle c. p. des Böttchermeisters, jetzt Gastwirths Georg (al. Jürgen) Heinrich Oldenburg daselbst, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termine der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg den 5. September 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


[ => Original lesen: 1881 Nr. 70 Seite 3]

Die Lieferung des Bedarfs an bestem Petroleum für die Straßenlaternen in hiesiger Stadt und auf dem Amte während der Zeit vom 1. October 1881 bis 31. März 1881 soll event. dem Mindestfordernden übergeben werden. Reflectanten werden hiedurch aufgefordert, ihre Preisofferten
bis zum 15. September cr.
schriftlich bei uns einzureichen.
Schönberg den 8. September 1881.
Der Magistrat.


Verpachtung.

Der Hauswirth H. Woisin zu Lindow beabsichtigt seine dortige Vollhufnerstelle mit Zubehör meistbietend öffentlich zu verpachten, wozu Termin angesetzt ist im Hause des Ackerbürgers Boye hieselbst auf

Donnerstag, den 15. September d. J.
Vormittags 11 Uhr.

Abschrift des Pachtcontractes ist beim Privatcopisten C. Buschow und beim Hauswirth Woisin zu erhalten und das Gehöft etc. stets in Augenschein zu nehmen.
Schönberg den 14. Juli 1881.

J. F. Kindler, als Notar.       


Bekanntmachung.

Die Schulden=Regulirungs=Section beabsichtigt, in Gemäßheit des Rath= und Bürgerschlusses vom 10. Mai 1875, an der Ausloosung theilnehmende Obligationen der alten Anleihen, sowohl der freiwilligen wie der contributionsmäßigen, von den Mindestfordernden anzukaufen.
Offerten mit Angabe der Loosnummern und des Betrages und der einzelnen Stücke, sowie des Zinsfußes und des Zinsverfalltages sind bis zum 15. September d. Js. versiegelt und mit dem Vermerk "Verkaufsofferte" bei Senator Schröder hieselbst einzureichen.
Lübeck, den 13. August 1881.

Schulden=Regulirungs=Section.


Bekanntmachung
betr.
die Erhebung von Reichs=Stempelabgaben.

Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir in Grundlage des Gesetzes vom 1. Juli 1881 betr. die Erhebung von Reichs=Stempelabgaben, mit dem heutigen Tage die Abstempelung der ausländischen Werthpapiere (Actien, Actien=Antheilsscheine, Renten= und Schuldverschreibungen) beginnen.
Die zu versteuernden Werthpapiere sind uns mit einer in duplo ausgefertigten Anmeldung vorzulegen, lose oder von den Werthpapieren getrennte Zinscoupons und Talons sind nicht mit einzureichen.
Formulare zu den Anmeldungen können von uns und der Großherzoglichen Steuer=Receptur zu Schönberg unentgeltlich bezogen werden.
Schwerin, 5. September 1881.

Großherzogliches Haupt=Steuer=Amt.
Anders.


Zu dem am Sonnabend den 10. d. M. Abends 8 Uhr in

Kösters's Hôtel
stattfindenden zweiten und letzten                          
Fritz Reuter-Abend
(neues Programm)
erlaube ich mir, gehorsamst einzuladen. Billets à 75 Pfennig (Mecklenburg). (3 Stück 1 M. 75 Pfennig (Mecklenburg).), Schülerbillets à 25 Pfennig (Mecklenburg). sind vorher in Spehr's Hôtel zu haben. Für Subscribenten à 50 Pfennig (Mecklenburg).

                                                    Ergebenst
                                                    Max Schwartz.


Bergmann's
Sommersprossen-Seife
zur vollständigen Entfernung der Sommersprossen, empf. à Stück 60 Pfennig (Mecklenburg). Apotheker Herold, Ratzeburg.


Außerordentliche Generalversammlung
des
Feuerversicherungs=Vereins Mecklenburgischer Kirchendiener und Forstbeamten
am 12. September d. J.
Mittags 12 Uhr in Schwerin
Stern's Hôtel

          Tagesordnung:

1. Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr.
2. Gewährung des Eintritts anderer als der im §. 8 der Statuten bezeichneten Mecklenburgischen Beamten.

Der Vorstand.       


Wohnungs-Veränderung.

Von jetzt an wohne ich in dem neuerbautem Hause oben in der Sabower=Straße und bitte ein geehrtes Publikum auch das bisher geschenkte Wohlwollen mir in diesem Hause übertragen zu wollen.

                                                    Hochachtungsvoll und ergebenst
                                                    W. Wieschendorf,
                                                    Klempnermeister.

Schönberg den 1. September 1881.

Hängelampe Zugleich empfehle ich mein gut eingerichtetes Lager von
Lampen, Laternen, lackirten Blechwaaren
und allen in dieses Fach schlagenden Artikeln
                          D. O.

Italienische
Leghühner und Hahnen

mit einfachen Kämmen, gelben Füßen und Schnäbeln, racerein, bunte à M. 3 und M. 3,50 Prachtexemplare à M. 4, Kukuksperber, Schwarzsperber, rebhuhnfarbige und gelbe à M. 4,50, schwarze und weiße à M. 5-6.
Spanier, Houdan, Gold- und Silbersprenkel, La Flêche, Crêve-Coeur, Kampfbantams, goldhalsig, englische Zwerghühner, porzellanfarbig.
Holländer (Polen), schwarz und blau, Kämpfer, goldhalsig, Malaien, braun, Breda-, Gold-, Silber- und Victoria-Brabanter, Cochins, gelbe gesperbert, schwarz und rebhuhnfarbig. Brahmas, gelb und dunkel, Andalusier, blau, Gold- u. Silberbantam, schwarze und Japanesen-Dorkings, weiß, dunkel= und silberhalsige, Puter, Aylesbury-Enten sendet gegen Nachnahme

J. Bungert in Köln.       


Bergmann's
Theerschwefel-Seife

bedeutend wirksamer als Theerseife, vernichtet sie unbedingt alle Arten Hautunreinigkeiten und erzeugt in kürzester Frist eine reine blendendweiße Haut. Vorräthig à Stück 50 Pfennig (Mecklenburg). bei Apotheker Herold zu Domhof=Ratzeburg.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 70 Seite 4]

Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin.
Bilanz ultimo August 1881.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
Aug. Kirchner,                                                    C. L. F. Soltau,          
   Director.                                                  General-Bevollmächtigter.


gr. Burgstraße 717.                   gr. Burgstraße 717.
== Dachpappen ==
zu Fabrikpreisen.
Keller-, Stall- und Dachfenster,
Nägel, Stifte, Schrauben,
sowie sämmtliche
Baubeschläge
empfehlen zu en gros Preisen
Jürgensen & Robschuld.
Lübeck, gr. Burgstraße 717.


Für Schuhmacher!

Eine Parthie Damenstiefel=Schäfte, fehlerfrei, die in Depot gegeben und nicht eingelöst wurden, soll zu dem billigen Preise von 80 und 90 Pfennig (Mecklenburg). à Paar schnell verkauft werden; nach auswärts gegen Nachnahme des Betrages.

C. Rendsburg, Altona,       
gr. Wilhelmstraße Nr. 8.       


Eine Wohnung

ist zu Ostern zu vermiethen, bestehend aus Stube, Schlafstube, Küche, Keller, Boden und Stallplatz bei

F. Otto,              
Schneidermeister.       


Am 15. und 16. September findet bei mir

Scheibenschießen      Scheibenschießen
nach guten Gewinnen statt.

Am zweiten Tage fällt noch extra beim letzten Satz eine Prämie im Werthe von 12 Mark.

Carlow.                                                     J. Eckmann.


Am 12. und 13. September findet bei mir ein

Scheibenschießen

statt, wozu ich alle meine Freunde und Gönner ergebenst einlade.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 Mark.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir geliefert

Menzendorf.                                                     J. P. Kohs.


Letzte           Cölner           Letzte
Dombau-Lotterie.
Original-Loose à Mk. 3,50 empfiehlt und versendet
Carl Heintze Lotterie u. Bank-Geschäft.
Berlin W., 3 Unter den Linden 3.


20 Mark monatlich     Pianinos     ohne Anzahlung
Alte Instrum. werden eingetauscht.     auf Abzahlung     bei Cassa 10 % Rabatt.

frachtfrei nach jeder Bahnstation kostenlos zur Probe und Ansicht liefert die überall gerühmte bestempholene Fabrik

Weidenslaufer.
Berlin, Dorotheen-Strasse 88.
Preiscourant sofort gratis und franco.


Zwei Wohnungen
stehen noch zu vermiethen.                          
                                                    J. Kreutzfeldt.


Ihre am 6. September vollzogene eheliche Verbindung beehren sich hiedurch, statt besonderer Meldung anzuzeigen

Kaempffer, Past. pr.                
Marie Kaempffer, geb. Glaser.       


Für die an unserem Hochzeitstage uns allerseits bewiesene herzliche Teilnahme sprechen wir hiedurch unsern innigsten Dank aus.

                                                                              Kaempffer und Frau.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 11. September.

Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
     Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag, den 8. Septbr. 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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