No. 69
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. September
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 69 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Aus Koblenz wird gemeldet, daß bei der Kaiserin zum ersten Mal seit ihrer Erkrankung eine Hoftafel stattgefunden und dazu die Spitzen der Militär= und Zollbehörden Einladungen erhalten hatten; die Kaiserin konnte jedoch an der Tafel persönlich nicht Theil nehmen. Die Reise der Kaiserin nach Baden=Baden wird in kleinen Etappen vor sich gehen und zwar in den Tagen vom 15. bis 20. September. Wie verlautet, haben die beiden Aerzte, welche die Kaiserin während ihrer langen Krankheit vorzugsweise behandelt, Geh. Rath Dr. Busch und Dr. Velten, den Kronenorden zweiter Klasse erhalten.
Nach kaiserlicher Verordnung vom 31. v. M. sollen die Wahlen zum Reichstage am 27. October d. J. stattfinden.
Es wird auf das Bestimmteste versichert, daß bereits hinsichtlich der Berufung des Herrn Dr. Korum auf den trierer Bischofstuhl vor dessen Ankunft in Varzin alle Formalitäten geregelt waren, auch die Frage des Erlassung der Eidesleistung war vorher entschieden. Entgegen anderweiten Nachrichten gilt es als sicher, daß dem preuß. Landtage in seiner bevorstehenden Session Vorlagen betreffs Aenderung der kirchenpolitischen Gesetze zugehen werden. Insbesondere wird neben einer anderweiten Regelung der Anzeigepflicht die Revision bezw. Aufhebung des Sperrgesetzes seitens der Regierung geplant.
Die Uebungsreise des großen Generalstabes wird, wie die "Trib." hört, am 18. Septbr. unter Leitung des Generalfeldmarschalls Grafen v. Moltke beginnen und sich von Schleswig südlich bis Preetz und Ploen erstrecken. Wie man hört, stehen die Terrainstudien in unmittelbarer Verbindung mit den Befestigungsplänen von Kiel an der Landseite.
Aus Sachsen 29. August, wird der "Frkf. Ztg." geschrieben: "Am 4. September begeht Sachsen das 50jährige Jubiläum seiner Constitution. Auf der Albrechtsburg bei Meißen wird der König die Regierung und beide Häuser des Landtages um sich versammeln, und nicht nur in officiellen Kreisen, sondern vielfach auch im Volke selbst wird der Tag festlich begangen werden, an welchem ein halbes Jahrhundert vergangen sein wird, seit dem Eintritt unseres Landes in die Reihe der Verfassungsstaaten.
Oesterreich=Ungarn. Der Empfang des Grafen Andressy in Sinaia war ein demonstrativ herzlicher und dürfte jedenfalls am Ballplatze (Wien.) sehr vermerkt werden. Der Besuch des Exministers bei König Karl war, da ersterer eben auf seinen siebenbürgischen Gütern weilt und die rumänische Sommerresidenz hart an der Grenze liegt, gewissermaßen ein freundnachbarlicher, bei dem Umstande aber, daß die rumänische Presse seit Monaten sich in den schärfsten Anklagen gegen Herrn von Heymerle ergeht und die Beziehungen nicht nur des auswärtigen Amtes zu Rumänien total zerfahren sind. sondern auch jene der ungarischen Regierung zu dem Nachbar jenseits der transsylvanischen Berge viel zu wünschen übrig lassen, mußte die Visite Andressis greifbar einen Nebenzweck haben. Einen solchen unterschiebt mau auch offenbar in der Umgebung des Königs Carol und um so bezeichnender war die Ankunft Nosetti's und Ghika's in Siania. Man darf nicht vergessen, daß Rumänien dem Grafen gewissermaßen seine erste Aufnahme in die Reihe der unabhängigen Staaten verdankt, sein Einfluß bewirkte auch, daß die Russen Rumänien nicht wie ein erobertes Land behandelten, wozu sie bis Plewna alle Lust hatten. Die Sympathien, die der Graf in Rumänien genießt, sind also wohl begreiflich und er hat jedenfalls das Vertrauen, die österreichisch=rumänischen Dinge wieder ins Geleise zu bringen. Ob damit Herrn v. Heymerle persönlich gerade ein Dienst erwiesen wird, muß dieser gelbst wissen.
Frankreich. Nach den eingetroffenen Dispositionen werden vor Ende September in Algerien und Tunesien, wie der "Nat. Ztg." gemeldet wird, hunderttausend Mann Militair sein. Gleichzeitig wird sich aber die französische Armee, in einem, gelinde gesagt, wenig normalen Zustande befinden, da beinahe sämmtliche Regimenter in Anspruch genommen werden, um ohne Einziehung eines einzigen Reservisten die Sendung der Streitkräfte nach Afrika zu ermöglichen. Die Kriegskosten werden natürlich die von den Kammern votirten Kredite sehr bedeutend überschreiten, so daß die Regierung sogleich nach dem Zusammentritt der neuen Kammern gezwungen sein wird, Indemnität zu verlangen. - Die Pariser Journale knüpfen sarkastische Bemerkungen an die Nachricht, daß die deutsche Armeeleitung die Zulassung französischer Offiziere zu den Kavalleriemanövern der preußischen Armee verweigert habe. Die Wahrheit ist aber, daß gerade General Gallifet, der Leiter der augenblicklich stattfindenden großen Kavalleriemanöver, den Wunsch ausgedrückt hat, daß kein fremder Offizier denselben beiwohnen möchte, weil er neue Manöver und Evolutionen probiren lasse, also häufig in die Lage kommen werde, dieselben mehrfach zu wiederholen und die Ausführung streng kritisiren zu müssen. Die Anwesenheit fremder Offiziere würde also gewissermaßen peinlich sein. Diesem Wunsche ist entsprochen worden, so daß den jetzigen französischen Kavalleriemanövern kein fremder Offizier beiwohnt, wie auch an den demnächst vom Prinzen Friedrich Karl befehligten Manövern kein fremder Offizier theilnehmen wird.
Rußland. In den größeren Städten der inneren Gouvernements finden unter den Grundbesitzern freiwillige Subskriptionen zu dem Zwecke statt, um für jeden eingefangenen Agitator, der den Bauern eine neue Theilung von Grund und Boden in Aussicht stellt, eine Belohnung von 100 Rubel zusichern zu können. - Aus Petersburg wird wieder einmal der Rücktritt Ignatieff's signalisirt; seine Demission soll nun entschieden sein. Graf Schuwaloff wird als die Vertrauensperson bezeichnet welche gegenwärtig beim Kaiser wieder in hohem Ansehen stehen soll und deren Rath über die Nachfolgerschaft maßgebend sein dürfte. Bestätigt sich die Nachricht von dem Rücktritt Ignatieff's, so ist man wohl zu der Annahme berechtigt, daß es nicht Fragen der inneren Politik allein waren, welche diese hochwichtige Personalveränderung veranlaßt haben. - Einem anderen Gerüchte zufolge soll seitens einer hochstehenden ausländischen Persönlichkeit in discreter Weise Fühler ausgestreckt worden sein, um zu erfahren, wie "man" sich in Rußland zu

[ => Original lesen: 1881 Nr. 69 Seite 2]

dem Gedanken einer bedingten Amnestirung Hartmann's stellen würde, wenn derselbe sich zu nicht unwesentlichen Gegendiensten herbei ließe.
Amerika. Ueber das Befinden des Präsidenten Garfield telegraphirt Staatssecretair Blaine unter dem 2. d. M.: Der Präsident ißt und verdaut gut, und die Drüsengeschwulst bessert sich stetig. Das Cabinet in Washington hat die Frage erörtert, ob der Vicepräsident Arthur gebeten werden soll die Präsidentschaft für einige Monate zu übernehmen. - Sowohl in den Vereinigten Staaten, als auch in Canada ist noch immerwährend große Dürre, zahlreiche Waldbrände sind dadurch hervorgerufen. - Unter den Baumwollsortierern ist ein Strike ausgebrochen, an dem sich 10000 Arbeiter betheiligten.


Schönberg. Der Gedenktag des großen Sieges von Sedan wurde am Freitag auch hier in Schönberg gefeiert. Ein Festzug, gebildet aus dem Kriegerverein, den mit Blumen und Kränzen geschmückten Kindern der hiesigen Mädchenschule und einer größeren Zahl von Festtheilnehmern, welche sich dem Zuge anschlossen, zog zunächst mit Musik zu dem schönen Kriegerdenkmal, um hier Kränze und Sträuße zu ehrender Erinnerung an die Gefallenen niederzulegen und wurde hier von dem Pastor Horn=Selmsdorf die sehr beifällig aufgenommene Festrede gehalten. Sodann bewegte sich der Festzug durch die Stadt, welche mit Fahnen geschmückt war, zum Schützenplatz, wo für die kleinen Festtheilnehmerinnen Spiele im Freien, wie Topfschlagen u. s. w. arangirt waren. Am Abend 7 3/4 Uhr zogen die Mitglieder des Kriegervereins mit Fackeln zur Landreiterkoppel, wo der eben entzündete Holzstoß bereits von der gesammten Jugend umstanden wurde, und wo sich auch ein großes Publikum aus allen Ständen anfand. Hier hielt, nachdem von gesammten Anwesenden das Lied "Flamme empor" gesungen war, Herr Kantor Hempel die Festrede welche mit einem begeisterten Hoch auf den Kaiser schloß.
Aus den beiden Festreden klang die Frage hervor, welche sich auch jedem Unbefangenen aufdrängte, warum hat die Knabenschule sich nicht an dem Feste betheiligt? Warum mußten die Knaben ungeordnet zwischen dem Publikum neben dem Festzug herlaufen?
- Mittel gegen Seekrankheit. Der Dampfer von Dover nach Calais war von Reisenden überfüllt. Die See ging hoch. Die Damen befanden sich in der Kajüte in Erwartung der üblichen Zufälle, die Herren rauchten auf dem Verdeck so lange dies eben möglich. Plötzlich wurde eine elegante Frau in den besten Jahren heraufgeleitet, die so schnell von dem bekannten Leid befallen worden, daß man bedacht war, sie an die frische Luft zu bringen. Von einer Gruppe mehrerer Herren löste sich ein älterlicher Mann los, trat auf die Patientin zu und sagte: "Seekrankheit? meine Spezialität!" Dann zog er eine Bonbonniere aus der Tasche und reichte der stöhnenden Frau eine Pastille. Diese schluckte das Ding hinunter. schlug die Augen auf, ließ von dem Steward ein Beefsteack und ein Glas Porter als Herzensstärkung bringen und erklärte sich völlig hergestellt. Alle Passagiere drangen in den Heilkünstler, er möge ihnen von der Wunderarznei verkaufen. Doch dieser erklärte, Madame das letzte Stück des Vorraths gegeben zu haben. Beim Landen, o ja, die Schachtel mit 10 Stück 12 Franks. Gesagt, gethan, und als die Reise zu Ende war, hatte der Arzt mehr als 600 Schachteln mit Pillen verkauft. Allein die Medizin blieb bei allen Käufern völlig wirkungslos und die chemische Analyse besagte, dieselbe bestehe aus Zucker und mit etwas Soda gemengt und sei völlig harmlos. Das Erstaunen über die Wirkung, welche sie dennoch bei der einen Dame an Bord gehabt hatte, währte so lange, bis einer der Reisenden zufällig den Arzt und die geheilte Seekranke in Paris Arm in Arm promeniren sah. Er hielt das Paar fest und der Gauner sagte frech: "Mein Gott, die Naturen sind nicht gleich, bei meiner Frau hatten die Pillen gute Wirkung und bei mir eine noch weit bessere!"
(Pr. Lehr.=Ztg.)
- Bei dem letzten Manöver bei Wels fand eine zweimalige Attaque der Cavallerie statt. Bei der zweiten in voller Front ausgeführten Attaque geriethen ein achtzigjähriger Greis und ein Kind, welche sich zu weit vorgewagt hatten, unter die Pferde, wurden vom ganzen Regimente überritten und kamen merkwürdigerweise ganz unverletzt davon.
- Jagd und Sport. Ein großes Sporting=Fest bereitet Hannover für Oktober und November vor das zweifellos zahlreiche Verehrer anziehen wird. Eine internationale Preissuche für Hasen= und Fuchs=Meuten ist ausgeschrieben, deren Preise für die erste Meute 3000 M., für die zweite 1000 M. betragen. Einen Ehrenpreis erhält der Mastor der siegenden Meute und ein entsprechendes Andenken der Huntsman derselben. Die näheren Bedingungen derselben sind: Kein Einsatz, jedoch 300 Mark Reugeld. Jede Meute ist verpflichtet, drei Mal zu jagen, und ist unter zehn Koppeln Hunde keine Jagd.
- Gummischreibfedern. Die Firma Perry u. Comp. in London fabrizirt seit einiger Zeit Schreibfedern aus Gummi, welche nach Angabe der "Deutschen Ind.=Ztg." in England und Amerika guten Absatz finden und sich besonders gut zum Schnellschreiben eignen sollen.
- Im Gotthardtunnel sind nach der "Perseveranza" bis Ende Juli 11558 m fertiggestellt gewesen. Bleiben noch 3354. 8468 Arbeiter waren im Durchschnitt während des Monats Juli beschäftigt. Bisher hat der große Tunnel einen Kostenaufwand von 55 Millionen Franks verursacht, die Außenlienien gegen 45 Millionen. Von den 222 Brücken, Viadukten mit den Acceßlienien sind bis Anfang dieses Monats 136 fertiggestellt worden.
- Mit frischen Seefischen wird Berlin nach der bevorstehenden Eröffnung der Cuxhavener Eisenbahn am 15 Oktbr. aufs Beste versorgt werden. Die Direktion wird einen besonders construirten Seefischwagen direkt nach Berlin durchlaufen lassen, so daß man Seefische, die um 9 Uhr Abends in Cuxhaven verladen sind, am nächsten Morgen um 6 Uhr springend lebendig in Berlin haben wird. Mann wird dann dort vielleicht mehr Seefische als in Hamburg haben, da der Wasserweg von dort nach Hamburg 16 Meilen beträgt.
- Wie Fürst Krapotkin seine armen Landsleute unterstützt. In Genf kostet eine Ohrfeige zwanzig Francs. Der bekannte nihilistische Fürst Krapotkin, den die Petersburger Geheimpolizei mit einer heimlichen politischen Leibwache umgiebt und dem soeben von der eidgenössischen Behörde der fernere Aufenthalt in der Schweiz untersagt wurde, sah sich vor einiger Zeit von einem schmutzigen Individium auf Schritt und Tritt verfolgt, das er als Agenten der russischen Kriminalpolizei kannte. Nachdem er sich die Spionage einen halben Tag hatte ruhig gefallen lassen, trat er am Nachmittage auf dem Pont du Mont Blanc zu dem Spion heran, gab dem Erschreckten eine schallende Ohrfeige und warf ihm einen Napolean vor die Füße mit den Worten: "Vous ètes sans doute un panvre garçou. Voilà vingt francs!"
- Den Viehbesitzern kann nicht dringend genug der Rath gegeben werden, den Personen, welche mit dem Füttern des Viehes betraut sind, genaue Verhaltungsmaßregeln einzuschärfen und sorgfältig darüber zu wachen, daß dieselben während des Futterschüttens nichts an sich tragen, was leicht und unbemerkt in das Futter fallen kann. Hat es sich doch erst in letzter Zeit bei Stadtlim ereignet, daß zwei werthvolle auf unerklärliche Weise erkrankte und nicht zu heilende Rinder getödtet werden mußten. Beim Zerlegen der Thiere fand man die Veranlassung, nämlich eine Haarnadel in dem Magen der einen, eine halbe Stricknadel in dem Magen der anderen Kuh.
- Der jetzt unterhalb des Sternbilds des Großen Bären stehende Komet scheint sich ein Rendezvous mit einem anderen Kometen gegeben zu haben. Aus Alexandrien wird nämlich gemeldet, daß dort ein neuer Schweifstern am nördlichen Himmel unter dem Ohr des großen Bären entdeckt ist. Er geht um 9 Uhr unter und um 4 des Morgens auf, gleicht einem Stern zweiter Klasse und nimmt mächtig an Glanz zu.
- Ein Weib aus dem Volke in das Sprechzimmer eines Arztes eintretend, reckt ihm den entblößten Arm hin und berichtet: "Verbrannt!" Arzt: "Geriebene Kartoffeln auflegen!" - Nach drei Tagen erscheint sie wieder, reckt den Arm hin und sagt: "Besser!" Arzt: "Fortfahren mit geriebenen

[ => Original lesen: 1881 Nr. 69 Seite 3]

Kartoffeln." - Nach acht Tagen kommt sie mit der Meldung: "Gesund! Was schuldig?" Arzt: "Nichts, vernünftige Frau; redet nicht zu viel; Zeit für mich Geld!"
- Ein Mastochse von 29 Centnern Gewicht ist einem Metzgermeister in Bayreuth aus Marktredwitz bei Coburg zugesendet worden. Das gewaltige Thier hatte bei einem Alter von 5 Jahren 1,88 Meter Schulterhöhe, 2,83 M. Länge, 3 M. Brust= und 3 M. Bauchumfang. Der Verkaufspreis betrug 1180 Mark.
- Kürzlich erschien in einer Wechselstube zu Brünn ein ärmlich gekleidetes Weib, eine Wittwe, die sich und ihre Tochter durch Waschen kümmerlich ernährte, um ein Salzburger Loos, welches sich vor längerer Zeit im selben Bankhause gekauft hatte, zu versilbern. Der Beamte schlug im Verloosungsbuche nach und fand, daß das Loos bereits am 1. Januar d. J. mit dem Haupttreffer von 20,000 Gulden gezogen worden war. Man kann sich die Freude der armen Frau vorstellen, welche in der bittersten Noth gelebt hatte und nun plötzlich in den Besitz eines so ansehnlichen Vermögens gelangt war. Sie nahm einstweilen nur einen Betrag von 200 Gulden mit sich, "das Uebrige werde sie sich später abholen." Merkwürdigerweise hatte sie sich früher, trotzdem sie begreiflicherweise oft in Geldnoth gewesen, nie zum Verkaufe des Looses entschließen wollen.


Anzeigen.

Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der hiesigen Landreiterdienstländereien steht ein Termin auf

Sonnabend den 10. d. M.
Vormittags 11 Uhr,

an Ort und Stelle an, wozu Pachtliebhaber hiedurch mit dem Bemerken geladen werden, daß die Bedingungen im Termine bekannt gemacht werden.
Schönberg den 1. September 1881.

Großherzogl. Meckl. Domainen=Amt.
In Vertretung
H. Spieckermann.


Zur Zwangsversteigerung des in Folge desfalsigen Antrags beschlagnahmten, dem Schmiedemeister Wilhelm Kähler zu Wahrsow gehörigen Schmiedegehöfts c. p., steht vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an:

1. der Verkaufstermin auf

Donnerstage den 22. September 1881,
Vormittags 11 Uhr,

2. der Termin zum Ueberbot auf

Freitag den 14. October 1881,
Vormittags 11 Uhr.

Ferner ist ein Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände (Zubehör), soweit sie nicht gesetzlich von der Meldungspflicht ausgenommen sind, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Ueberweisung und des Ausschlusses auf

Donnerstag, den 22. September 1881
Vormittags 11 Uhr,

angesetzt.
Dem Schuldner und den bei der Zwangsvollstreckung betheiligten Gläubigern wird hiemit freigelassen, zu dem Zwecke einer endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen, deren Entwurf zwei Wochen vor dem Verkaufstermin auf der Gerichtsschreiberei hieselbst zur Einsicht der Betheiligten ausliegen wird, in dem letzgenannten Termine zu erscheinen, sowie innerhalb acht Tagen vor diesem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen einzureichen.
Schönberg, den 5. Juli 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Reorg. Technikum Buxtehude (b. Hamburg) Baugewerk-, Mühlen=- und Maschinenbau-, Tischler-, Maler- u. Architekturschule. Wiss. Meister= u. Dipl.=Prfg. Programme gratis d. d. Dir. Hittenkofer.


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Am 12. und 13. September findet bei mir ein

Scheibenschießen

statt, wozu ich alle meine Freunde und Gönner ergebenst einlade.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 Mark.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir geliefert

Menzendorf.                                                     J. P. Kohs.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 69 Seite 4]

Wohnungs-Veränderung.

Von jetzt an wohne ich in dem neuerbautem Hause oben in der Sabower=Straße und bitte ein geehrtes Publikum auch das bisher geschenkte Wohlwollen mir in diesem Hause übertragen zu wollen.

                                                    Hochachtungsvoll und ergebenst
                                                    W. Wieschendorf,
                                                    Klempnermeister.

Schönberg den 1. September 1881.

Hängelampe Zugleich empfehle ich mein gut eingerichtetes Lager von
Lampen, Laternen, lackirten Blechwaaren
und allen in dieses Fach schlagenden Artikeln
                          D. O.

Zu Hof Lockwisch bei Schönberg sind einige zwanzig Fuder grüne im August geschnittene

Binsen

zu verkaufen.

Dierking.       


Feinste Essiggurken,
garantirt haltbar und wohlschmeckend, 100 Stück M. 1,50 in Gebinden à 300, 500 und 1000 Stück.
Ia. Ochsenmaulsalat, I. Qual. M. 4, II. Qual. 3, III. Qual. M. 2,50 in 10=Pfd.=Fäßchen versendet.

J. Bungert in Köln.       


Verloren.

Auf dem Wege von Stove nach Pogetz ist vor 14 Tagen ein Schirm verloren, den der ehrliche Finder abgeben wolle beim Omnibusfuhrmann Oldenburg in Carlow.


Mecklenburgische Bank,
Schwerin i. M.

Status per ultimo August 1881.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Durch die glückliche Geburt einer kräftigen Tochter wurden hoch erfreut.

Schönberg, den 3. September 1881.
                                                    Wilh. Schrep und Frau
                                                    geb. Bremer.


Wilhelmin Reincke
Meta Reincke geb. Steusloff.
Vermählte.
Schönberg, den 30. August 1881.


Eine Wohnung

ist noch zu Michaelis d. J. zu vermiethen.

Joh. Frentz,                 
Bürstenmacher.       


Eine Wohnung

ist zu Ostern zu vermiethen, bestehend aus Stube, Schlafstube, Küche, Keller, Boden und Stallplatz bei

F. Otto,              
Schneidermeister.       


Nachdem mein Vorrath an Branntwein erschöpft, ersuche ich meine bisherigen geehrten Kunden, sich anderweitig mit diesem Artikel zu versehen.
Stove, der 5. Sept. 1881.

Al. Kaiser.       


Mehre gut erhaltene                          
Mobilien,

als: Kleiderschränke Bettstellen, Tische etc. hat unter der Hand zu verkaufen

Leonh. Dölle Wittwe       
in Ratzeburg.             


Schüler,

welche die hiesigen Schulen besuchen sollen, finden Wohnung und Kost. Näheres in der Expedition d. Anzeigen.


Reifenbiegmaschinen
(für Schmiede)

halten stets vorräthig, sowie zur bevorstehenden Saatzeit

Kornsäemaschinen

halten bestens empfohlen
Schönberg i. M.

Oldenburg u. Eckmann.       


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 5. Septbr. 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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