No. 71
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. September
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 71 Seite 1]

Politische Rundschau.

Die Kaiserzusammenkunft in Danzig am 9. d. M. Das Eintreffen der russischen Schiffe, welchem bereits in den Morgenstunden entgegengesehen wurde, verzögerte sich in Folge des auf der See herrschenden Nebels ganz erblich. Seit dem frühen Morgen lag die kaiserliche Yacht "Hohenzollern" am Bahnhofquai in Neufahrwasser segelfertig und mit Guirlanden geschmückt da, vom Geleise führte zur "Hohenzollern" eine prächtige Ehrenpforte, für den Kaiser war ein Steg an Bord der "Hohenzollern" gebaut. Bahnhof, Fluß und Quaiufer sind reich mit Masten und Flaggen geschmückt, am Bahnhof war eine Ehrenkompagnie aufgestellt. Eine sehr zahlreiche Volksmenge bewegte sich durch die Stadt. Die vier in Neufahrwasser anwesenden Panzerfregatten und der Aviso "Grille" lagen in Paradeaufstellung seitlich der Molen. Um 11 1/2 Uhr kamen die russischen Schiffe in Sicht. - Um 1 Uhr trafen der Kaiser, der Kronprinz und der Fürst Bismarck in Neufahrwasser ein. Der Kaiser schritt die Ehrencompagnie ab und begab sich dann unter fortgesetzten enthusiastischen Hurrahrufen auf die Yacht "Hohenzollern", wo er neben dem Admiralitätschef, General von Stosch, die Kommandobrücke bestieg. Der Kaiser trug russische Generalsuniform mit blauem Ordensband und Paletot. Die Yacht "Hohenzollern", fuhr durch den festlich dekorirten Hafen auf die Rhede, wo ihr die russische Yacht "Dershava", von den Salutschüssen des Panzergeschwaders begrüßt, entgegenkam. Beide Kaiserlichen Yachten fuhren an dem deutschen Geschwader vorüber und legten sich dann nebeneinander. Gegen 2 Uhr kam der Kaiser Alexander an Bord der "Hohenzollern", wo die herzlichste Begrüßung der allerhöchsten Herrschaften erfolgte. Der russischen Yacht folgten zwei kleinere russische Kriegsschiffe. - Um 3 1/2 Uhr Nachmittags fuhr der Kaiser mit dem Kaiser von Rußland unter Kanonendonner und Glockengeläute in Danzig ein. Der Kaiser Alexander trug die Uniform seines preußischen Ulanenregiments. In einem zweiten Wagen folgten der Kronprinz mit dem Großfürsten Wladimir. Die Allerhöchsten Herrschaften wurden auf dem ganzen Wege mit jubelnden Zurufen begrüßt. Das Diner fand um 6 Uhr im Artushofe statt, worauf der Kaiser Alexander um 8 Uhr nach Neufahrwasser zurückkehrte, um an Bord zu gehen, während Kaiser Wilhelm um 11 Uhr nach Berlin abreiste. Die ganze Stadt war illuminirt.
Der Glaube an die Friedensliebe der Franzosen ist in den letzten 4 Wochen derart in die Brüche gegangen, daß er so leicht nicht mehr aufkommen wird. Gambetta und das französische Kriegsgericht haben dafür gesorgt. So beunruhigend aber auch diese Anzeichen an sich waren, so ist der Weltfriede gerade jetzt weniger gefährdet als je, und eine größere Friedenszuversicht als gegenwärtig hat wohl seit Menschengedenken nicht geherrscht. War schon die Nachricht von dem bevorstehenden Beitritt Italiens zu dem deutsch=österreichischen Schutz und Trutzbündniß in hohem Grade geeignet, die Gemüther zu beruhigen, so war es nicht minder die Kunde von der Zusammenkunft unseres Kaisers mit dem Czaren. Wenn auch die italienische Bundesgenossenschaft genau genommen und an und für sich nicht so hoch anzuschlagen sein mag, so ist es doch immer ein großer Unterschied, ob es zu Frankreich oder zu uns steht. Was Rußland betrifft, so kann es uns einstweilen nicht in den Sinn kommen, in das Verhältniß eines politischen Bündnisses mit ihm zu treten. Es handelt sich hier darum, das gute Einvernehmen mit dem in seinen Manieren oft nicht sehr liebenswürdigen Nachbarn vor den Augen der Welt, Frankreich inbegriffen, zu besiegeln.
Das sächsische Volk feierte am 4. September das 50jährige Bestehen der Verfassung. Preußen wurde erst 1851 Verfassungsstaat.
Frankreich. In Afrika haben die Franzosen bis jetzt 59 Bataillone Linie, jedes zu 500 Mann, ferner fünf Bataillone Chasseurs aufgestellt. Die speciell afrikanische Infanterie zählte bereits 35 Bataillone. Es ist also bereits fast ein Sechstheil der ganzen französischen Infanterie in Afrika. Aus einer Menge von Städten Frankreichs werden Truppen in größter Eile nach Marseille und Toulon dirigirt. Die Sterblichkeit der Truppen in Tunis beträgt bei einzelnen Korps 148 per Mille. Alle Fachkreise sind der Ansicht, daß die verwendeten Truppen, meist zwischen 20= und 23jährige Leute, viel zu jung sind für die Strapazen.
Rußland. Aus Rußland ist der aus 104 Personen bestehende erste Transport geflüchteter russischer Juden über Antwerpen nach Amerika abgegangen. Im Laufe dieser Woche folgt ein zweiter Transport. Die Kosten der Auswanderung trägt das Unterstützungs=Comité im Vereine mit der Allianze Israélite, während für das Fortkommen der Einwanderer auf amerikanischem Boden zunächst die dortige israelitische Allianz Sorge tragen wird. - Aus Warschau wird gemeldet, daß 554 jüdischen Arbeitern der Kiewer Tabak= und Cigaretten=Fabriken der Befehl zugegangen sei, Kiew in zwei Wochen zu verlassen.
Oesterreich=Ungarn. Die Wiener "Abendpost" konstatirt, daß alle ernsten Organe der öffentlichen Meinung sich in der wohlbegründeten Ueberzeugung einten, daß in der Zweikaiserzusammenkunft ein neues Friedensunterpfand geboten und somit eine bedeutsame Kundgebung zu Gunsten der Bestrebungen zu suchen sei, deren Ziel dahin gehe, dem Frieden Europas Dauer und Sicherheit zu gewähren.
Amerika. Der Präsident Garfield hat die Uebersiedelung nach dem Seebade Longbranch in befriedigender Weise überstanden. Am ersten Tage zeigte sich zwar starkes Fieber, das aber andern Tages wieder verschwunden war.


Schönberg. Die zweite Vorlesung, welche Herr Max Schwarz am vorigen Sonnabend im Kösterschen Saale hielt, hatte ein sehr zahlreiches Publikum versammelt, welches wiederum die Leistungen des Künstlers mit dem lebhaftesten Beifall aufnahm und mit der größten Befriedigung sich über den gehabten Genuß aussprach. Ueberall wird der Wunsch laut, Herrn Max Schwarz nochmals hier begrüßen zu können - hoffentlich kommt der Recitator im Laufe dieses Winter dem Verlangen nach.
Reichsgerichts=Entscheidung. Bei Jagdvergehen unter erschwerenden Umständen (wenn dem Wilde nicht mit Schießgewehr oder Hunden, sondern mit Schlingen oder Netzen, Fallen etc. nachgestellt wird)

[ => Original lesen: 1881 Nr. 71 Seite 2]

bedarf es nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Strafsenats, vom 23. Juni 1881 keines Strafantrages, auch wenn der Thäter ein Angehöriger des Jagdberechtigten ist.
- Die Einsperrung einer Person, welche sich fremde Vermögensstücke widerrechtlich angeeignet oder andere widerrechtliche Handlungen begangen hat, seitens des Geschädigten bis zur Beseitigung der begangenen Widerrechtlichkeit ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts ein erlaubtes Mittel der Selbsthülfe und nicht als Freiheitsberaubung zu bestrafen. Dieses Recht der Selbsthülfe wird durch die Anwesenheit einer obrigkeitlichen Person nur dann aufgehoben, wenn der Beamte wirklich dem Geschädigten Hülfe leistet zur Beseitigung der begangenen Widerrechtlichkeit. Erklärt sich dagegen der Beamte für nicht berufen zu amtlichem Einschreiten, so bleibt dem Geschädigten das Recht der Selbsthülfe, bis der Eingesperrte sich zur Herausgabe des widerrechtlich erlangten Gegenstandes oder bis zur sonstigen Beseitigung der Widerrechtlichkeit bequemt.
- Aus Berlin bringt die "Post" folgende Warnung vor nachgemachten schwedischen Zündhölzeln. Nach Art der schwedischen Sicherheits=Zündhölzer "ohne Phosphor und Schwefel" werden seit einiger Zeit von hiesigen Fabrikanten Zündhölzer gefertigt, welche sich schon äußerlich von den schwedischen durch ihre grüne Farbe unterscheiden, den "Vortheil" darbieten, daß sie auch an einer gewöhnlichen Reibefläche entzündet werden können. Bisher galten dieselben für gänzlich ungefährlich, es muß aber in letzter Zeit in der Zusammensetzung der Zündmasse eine Aenderung vorgenommen sein, welche sie noch leichter entzündlich und ganz entschieden gefährlich macht, da sie schon durch leichtes Aneinanderreiben sich sofort entzünden. So passirte es unserem Gewährsmann, daß, als er einige dieser Sicherheitszündhölzer in der Hand hielt, um sie in eine andere Büchse zu legen, dieselben vermuthlich durch eine geringe Reibung in der Hand explodirten und ihm mehrere nicht unbedeutende Brandwunden beibrachten. Da diese grünen Zündhölzer überdies noch, wie der beim Verbrennen sich entwickelnde Knoblauchduft beweist, mit arsenikhaltiger Farbe getränkt sind, warnen wir unsere Leser dringend vor dem Gebrauche derselben. Insbesondere können sie in den Händen von Kindern leicht zu Unglücksfällen Veranlassung geben.
- Zu Michaelis d. J. feiert Leipzig das 400jährige Jubiläum der Einführung des Buchdrucks dort. Im Jahre 1481 legte der Professor der Theologie Andreas Friesner in Leipzig die erste Buchdruckerei an. Im Jahre 1504 erließ Friesner, der 1482 an der Universität auch das Rektorat verwaltete, ein Testament, in welchem er seine Leipziger Buchdruckerpresse dem Paulinenkloster vererbte, mit der Bedingung, ihm dafür Seelenmessen lesen zu lassen. Veranschlagt war die Druckerpresse auf 20 rheinische Gulden. Gegenwärtig gibt es in Leipzig und Umgegend 82 Buchdruckereien mit etwa 5000 in denselben beschäftigten Arbeitern, worunter 1800 gelernte Buchdrucker. Das Betriebsmaterial besteht aus 451 Schnellpressen und 971 Handpressen, Trittpressen, Gießmaschinen und sonstigen Hülfsapparaten. Zieht man die in den Buchbindereien und im Buchhandel verwendeten Arbeiter mit in Betracht, so kann man die in der Leipziger Druckindustrie beschäftigten Personen auf 12,000 veranschlagen.
- Ueber eine auffallende Naturerscheinung meldete der "Libausche Tagesanzeiger" vom 18. August: Gestern Morgen, kurz nach dem Gewitter, wurde am Strande eine eigenthümliche Erscheinung beobachtet. Bei völliger Windstille und ruhigem Wasser trat plötzlich das Meer ca. 50 Faden zurück, um nach etwa 5 Minuten wieder in seine frühere Stellung zurückzukehren, nach etwa 20 Minuten wiederholte sich dieselbe Erscheinung nochmals. Im Hafen wurde ferner um dieselbe Zeit ein plötzliches Steigen des Wassers um 19 Zoll wahrgenommen. Da, wie schon erwähnt, völlige Windstille herrschte, läßt sich diese Erscheinung wohl kaum anders als auf vulkanische Kräfte zurückführen, die ja an der schwedischen und finnischen Küste der Ostsee schon öfters beobachtet worden.
- Einen gefährlichen Fund machten dieser Tage einige Arbeiter in Berlin, welche beim sogenannten schwarzen Graben in der Nähe des Joachimsthalschen Gymnasiums mit Kanalisirungsarbeiten beschäftigt waren. In einer Tiefe von 2 1/2 Fuß fanden sie eine noch gefüllte Bombe von der Größe alter 50Pfünder, die der Unternehmer, Gas= und Wasserleitungsfabrikant Spiel, an sich genommen hat. Nach der Ansicht Sachverständiger soll das Geschoß französischen Ursprungs sein und aus dem Feldzuge von 1806 herrühren. Der Vorsicht halber ist dasselbe einstweilen unter besonderen Verschluß und in Wasser gelegt worden, bis eine Bestimmung über seinen Verbleib getroffen ist.
- Einem Brauer und Bierwirth in Coburg wurde vor Kurzem eine große Quantität Bier weggenommen, da es gesundheitsschädlich war. Das Bier ließ man in die Gosse laufen, der Fabrikant desselben aber sieht seiner Bestrafung auf Grund des Nahrungsmittelgesetzes entgegen.
- Zu Gimmeldingen in der Pfalz ließ ein Weinfabrikant, um den Gefahren einer drohenden Kellerrevision zu entgehen, Nachts 36 Fuder seines Geschmieres laufen.
- Der "Danziger Zeitung" schreibt man aus Stolp, 4. September: Trotz der vielfachen Mahnungen seitens der Behörden und der Presse ist es gestern Abend doch wieder zu einem argen antisemitischen Skandal gekommen. Schon um 8 Uhr waren 800 -1000 Menschen auf dem Markte versammelt, die Menge wuchs schließlich bis zu 2000 an. Die Polizei hielt sich anfangs sehr reservirt, um nicht den Zorn des Pöbels heraufzubeschwören. Hin und wieder hörte man am Markt und in der Neuthorstraße "Hepp! Hepp!" "Juden raus!" schreien. Als drei Gendarmen um 9 1/2 Uhr erschienen, wurde der Lärm schon größer. Immer häufiger und lauter hörte man jene Rufe ertönen, plötzlich krachten die ersten Hiebe gegen die Jalousien eines Ladens an der Südostseite des Marktes. Wenige Augenblicke darauf erschien das Militair vor dem Rathhause mit scharfer Waffe. Als nach dreimal wiederholter Aufforderung seitens des Herrn Oberstlieutenant v. Krause die Menge nicht weichen wollte, ging das Militair scharf vor. Mehrfach wurden Verwundungen zugefügt und Verhaftungen vorgenommen. Demnächst besetzten die Massen die Nebenstraßen, wurden jedoch immer vom Militair zurückgedrängt. Vor dem Destillations= und Schanklokal von Nathan Blau in der Langenstraße war schon vordem ein Auflauf gewesen, wobei fortwährend "Juden raus!" "Blau raus!" und "Hepp! Hepp!" geschrien wurde. Auch da ging es nicht ohne Blutvergießen ab, da, weil trotz wiederholter Aufforderung der Platz nicht geräumt ward, scharf eingehauen wurde. Während nun aber die Husaren patroullirend eine Straße durchzogen, wurde in den anderen Straßen getobt. Die Wuth des Pöbels wurde allerdings noch dadurch gesteigert, daß aus einigen Häusern, die von Juden bewohnt werden, Steine auf die Straße unter die Menge geworfen und Wasser aus den Fenstern gegossen wurde. Bei Windterstedt Söhne, Hermann Gollop, Kürschner Herbst, Rosalie Aron wurden von den Antisemiten Angriffe versucht. Am meisten aber hatte der Destillateur Blau in der Langenstraße zu leiden. Fast eine halbe Stunde lang hatten hier die sonstigen Kunden von Blau, Maurer und Arbeiter ein förmliches Bombardement ausgeübt. Mehr als faustgroße Steine flogen in das Schaufenster, in die Ladenthür, in die Fenster des zweiten und dritten Stockes sogar. Als hier Husaren und Gendarmerie erschienen, versammelten sich die Tumultanten in einer angrenzenden Nebenstraße. Als die bewaffnete Macht auch hier vordrang, wurde sie mit Steinwürfen empfangen, sogar ein großer Lastwagen wurde als Barrikade quer über die Straße gestellt, wodurch das Weitervordringen verhindert wurde. Die Front des Nathan Blau'schen Hauses ist fürchterlich zugerichtet. Im Ganzen sind gestern gegen dreißig Personen verhaftet worden und ca. zehn Verwundungen, theils leichterer, theils schwererer Art mögen vorgekommen sein. Diejenigen Verhafteten, welche verwundet sind, wurden vorläufig im Stadtlazareth untergebracht.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Gr. Siemz belegene frühere Schulhaus mit den beiden Gärten daneben und dahinter des Hauswirths Asmus Bohnhoff daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt

[ => Original lesen: 1881 Nr. 71 Seite 3]

werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Freitag, den 30. September 1881,
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit geladen, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch gegen die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von Ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 15. Juli 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Die Lieferung des Bedarfs an bestem Petroleum für die Straßenlaternen in hiesiger Stadt und auf dem Amte während der Zeit vom 1. October 1881 bis 31. März 1881 soll event. dem Mindestfordernden übergeben werden. Reflectanten werden hiedurch aufgefordert, ihre Preisofferten
bis zum 15. September cr.
schriftlich bei uns einzureichen.
Schönberg den 8. September 1881.
Der Magistrat.


Verpachtung.

Der Hauswirth H. Woisin zu Lindow beabsichtigt seine dortige Vollhufnerstelle mit Zubehör meistbietend öffentlich zu verpachten, wozu Termin angesetzt ist im Hause des Ackerbürgers Boye hieselbst auf

Donnerstag, den 15. September d. J.
Vormittags 11 Uhr.

Abschrift des Pachtcontractes ist beim Privatcopisten C. Buschow und beim Hauswirth Woisin zu erhalten und das Gehöft etc. stets in Augenschein zu nehmen.
Schönberg den 14. Juli 1881.

J. F. Kindler, als Notar.       


Bekanntmachung.

Die Schulden=Regulirungs=Section beabsichtigt, in Gemäßheit des Rath= und Bürgerschlusses vom 10. Mai 1875, an der Ausloosung theilnehmende Obligationen der alten Anleihen, sowohl der freiwilligen wie der contributionsmäßigen, von den Mindestfordernden anzukaufen.
Offerten mit Angabe der Loosnummern und des Betrages und der einzelnen Stücke, sowie des Zinsfußes und des Zinsverfalltages sind bis zum 15. September d. Js. versiegelt und mit dem Vermerk "Verkaufsofferte" bei Senator Schröder hieselbst einzureichen.
Lübeck, den 13. August 1881.

Schulden=Regulirungs=Section.


Bekanntmachung
betr.
die Erhebung von Reichs=Stempelabgaben.

Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir in Grundlage des Gesetzes vom 1. Juli 1881 betr. die Erhebung von Reichs=Stempelabgaben, mit dem heutigen Tage die Abstempelung der ausländischen Werthpapiere (Actien, Actien=Antheilsscheine, Renten= und Schuldverschreibungen) beginnen.
Die zu versteuernden Werthpapiere sind uns mit einer in duplo ausgefertigten Anmeldung vorzulegen, lose oder von den Werthpapieren getrennte Zinscoupons und Talons sind nicht mit einzureichen.
Formulare zu den Anmeldungen können von uns und der Großherzoglichen Steuer=Receptur zu Schönberg unentgeltlich bezogen werden.
Schwerin, 5. September 1881.

Großherzogliches Haupt=Steuer=Amt.
Anders.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Freitag den 10. September cr. Mittags 12 Uhr sollen zu Lindow beim Hauswirth Woisin

1 Stuhlwagen, 2 Kummetsielen und event. 1 Bolle und 3 Starken
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

Staffelt, Gerichtsvollzieher.       


Am Sonnabend den 17. September wird die Unterzeichnete beim Gastwirth in Selmsdorf ein Pferd öffentlich meistbietend , wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.

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[ => Original lesen: 1881 Nr. 71 Seite 4]

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Gesucht

zu Hof Wahrsow ein ordentliches Hausmädchen gegen hohen Lohn.

W. Hörcher.       


Am 15. und 16. September findet bei mir

Scheibenschießen      Scheibenschießen
nach guten Gewinnen statt.

Am zweiten Tage fällt noch extra beim letzten Satz eine Prämie im Werthe von 12 Mark.

Carlow.                                                     J. Eckmann.


Am Donnerstag den 15. September findet die Einweihung meines

neuerbauten Gasthauses

bei freier Tanzmusik statt.

Hierzu ladet ergebenst ein
Carlow.                                                     Frau Robrahn,
                                                                Hauswirthin.


Heute Morgen fünf Uhr wurden wir durch die glückliche Geburt einer kräftigen Tochter hoch erfreut.

Schönberg, den 10. September 1881.
                                                    Wilh. Oldenburg und Frau,
                                                    geb. Dallach.


Marie Leichert
Adolf Brandt
Verlobte.
Schönberg.                                                     Lübeck.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 12. Septbr. 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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