No. 64
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. August
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 64 Seite 1]

Bekanntmachung.

    Die Sitzungen des Schwurgerichts bei dem Großherzoglichen Landgerichte zu Güstrow für das dritte Quartal d. J. beginnen am

Dienstag den 20. September.

      Rostock, den 16. August 1881.

Der Präsident des Großherzoglichen Ober=Landes=Gerichts.
Dr. Budde.


Neustrelitz im Sommer 1731.

Im Sommer 1731, also gerade vor 150 Jahren, wurde der zu Anfang des Jahres 1726 begonnene Bau des jetzigen Neustrelitzer Schlosses beendigt, und dasselbe vom Herzog Adolph Friedrich III. und seiner Gemahlin Dorothea Sophia, Tochter des Herzogs Johann Adolph von Holstein=Plön als Residenz bezogen. Mit demselben Jahre hört auch die Bezeichnung "Unsere Residenz Strelitz" auf, und "mit einigen temporären Abwesenheiten" auf den Schlössern Priepert, Canow und Bergfeld, hat der Herzog sich bis zu seinem Tode (11. December 1752) hier stets aufgehalten. Wie bekannt, entstand das Schloß aus einem Neu= oder Vergrößerungsbau des bisherigen Jagdschlosses Glinke, welches zum sogenannten Corps de Logis des nunmehrigen neuen Schlosses eingerichtet und vergrößert wurde, während demselben zwei geräumige Flügel hinzugefügt worden waren. Zu diesen Bauten, die natürlich im Winter eingestellt werden mußten, wurden Maurer aus dem Vogtlande gebraucht, die alle Frühjahr von dort nach Mecklenburg wanderten und täglich 8 gute Groschen (oder eine Mark) Arbeitslohn erhielten. "Die Zeiten" waren damals so wohlfeil, daß man eine volle Mahlzeit um einen Groschen erhielt, das Pfund Butter um etwa 16 Pfennig (Mecklenburg). (noch im Jahr 1823 wurde im Frühjahr auf den damals bedeutenden Buttermarkte zu Fürstenberg das Pfund Tonnenbutter mit 2 3/4 bis 4 Schilling Gold bezahlt!) die Mandel Eier um 1 Groschen, und eine "feiste Stoppelgans" für 7 oder 8 Groschen kaufte. Kartoffeln waren noch ganz unbekannt; "Korn", d. h. Roggen, wie auch Bohnen und Erbsen waren billig und gut; der Scheffel kostete von allen etwa 8 Groschen oder 1 M. Fische kaufte man um einige Pfennige "eine große Mahlzeit".
Vor dem Schlosse war noch eine starke Anhöhe, welche geebnet werden mußte, um den Schloßplatz und den Raum für die beiden Flügel zu beschaffen. Der Hofbaumeister Löwe leitete alle Bauten, zu denen die Landstände einen Beitrag bewilligten. Zu den Erdarbeiten wurden täglich 20 Pferde in Stutzkarren gebraucht, und die Aemter mußten dazu abwechselnd Arbeiter hieher senden. Im Sommer 1731 wurden auch die beiden ersten Häuser der zukünftigen Stadt Neustrelitz, die mit dem 20. Mai des Jahres 1733 das Stadtrecht und ihren Fundationsbrief erhielt, (während die Benennung "Neustrelitz erst um 1737, in Folge einer Acte aus diesem Jahre, welche die Grundsteuer oder Grundpacht auf ewige Zeiten aufhob, ins Leben trat), und zwar in der Zierker Straße erbaut. Das eine, dessen Bau, schon im Sommer 1730 begonnen war, ließ der Herzog selbst bauen und zu einem Wirthshause und einer Schmiede herrichten; das zweite baute der Färber Helm (das jetzige Tuchmacher Schultz'sche Haus an der linken Ecke des Färberganges), und es ist erfreulich, daß nach 150 Jahren dieselbe Familie noch dasselbe bürgerliche Gewerbe in der Stadt betreibt. Im Sommer 1731 entstand auch das spätere Strübing'sche (jetzige Grundt'sche) Haus am Marktplatze; der erste Neustrelitzer Bürgermeister Barnekow und der Bäcker Schley bauten die ersten Häuser in der Seestraße, Hofrath Jargow die spätere Münze und das jetzige Postamtsgebäude in der Schloßstraße und ebendort der Kaufmann Strübing das spätere Kamptz'sche Haus. Auch das erste Storchnest auf dem Posthofe, stammt aus der Zeit her und "die Familie" ist dort seit 150 Jahren "erbsässig" geblieben. Nach dem Fundationsbriefe, der ebenfalls schon 1731 geplant war, erhielt jeder Neuanbauende so viel Platz, wie er zum Wohnhause, Stall, Hofraum und Hausgarten bedurfte, "eigenthümlich" und gegen eine mäßige, wie gesagt, am 19. August 1737 aber "auf ewige Zeiten" aufgehobene Grundheuer versichert, und eine zehnjährige Freiheit von allen nur erdenklichen Abgaben und Contributionen zugestanden. (Klüver, II. 625 f.) Nach eben diesem Fundationsbriefe erhielt ein jeder Neuanbauende auch das benöthigte Bauholz umsonst und die übrigen Baumaterialien für den billigsten Preis. Die Absicht des Herzogs scheint neben dem regelmäßigen Plan des Grundrisses der zukünftigen Stadt derartig gewesen zu sein, daß nur die am Markte belegenen Häuser von zwei Stockwerken, die in den Straßen aber einstöckig mit einem Mansardendache möglichst gleichförmig aufgeführt werden sollten. Alle Häuser mußten mit Ziegel gedeckt und wenigstens vorn von Holz und Mauersteinen aufgeführt werden. Um die Zahl der Anbauenden möglichst zu vergrößern, ertheilte der Herzog 1731 auch allen ohne Ausnahme eine uneingeschränkte Betreibung aller bürgerlichen Nahrung, ohne der Nothwendigkeit in eine Zunft zu treten, unterworfen zu werden; jedoch ward letztere einem jeden freigestellt und auf den Annahmefall die gebührenfreie Ertheilung der benöthigten Privilegien verheißen. Von den Handwerken wurden die Tischler, Schneider, Weber, Schlosser, Maurer, Zimmerleute, Schuster, Bäcker Schlächter, Grobschmiede, Stellmacher, Müller, Perückenmacher, Bader (Barbiere) und Böttcher zünftig, und zwar haben die acht letzten geschenkte, die übrigen ungeschenkte Handwerke. Außerdem sollte ein jeder Bürger der neuentstehenden Stadt auch als Bürger von Strelitz (die spätere Benennung "Altstrelitz" wollte die frühere Residenz im Geschäfts= und Aktenstil nie zulassen, und will es heutigen Tages noch nicht) angesehen werden, ohne dafür die gewöhnlichen Gebühren entrichten zu müssen, jedoch sollten die Bürger von der Strelitzischen Gerichtsbarkeit "entfreiet" sein und bleiben, da der

[ => Original lesen: 1881 Nr. 64 Seite 2]

Herzog für die neue Stadt und Residenz ein eigenes Gericht mit der Zeit einsetzen mußte. Der neuerblühende Ort gefiel dem Herzog außerordentlich. Die vortreffliche Lage zur Jagd, die derselbe darbot und die schon zu Adolph Friedrichs II. Zeiten (von etwa 1685 bis zu seinem Tode 1708) das sogenannte alte Comthurherrenhaus in ein Jagdschloß umgewandelt hatte, erhöhte noch den unaussprechlichen Reiz, den das Gründen und Entstehen und Aufblühen einer Stadt unter allen Umständen mit sich bringt: und nach 150 Jahren können wir dem Gründer der jetzigen freundlichen, wald=, park= und seeumsäumten anmuthenden Residenzstadt nur Dank wissen und weihen, daß der umsichtige thätige und freundliche Fürst gerade hier sich eine Stadt gebaut hat!         (Neustrelitzer Zeitung.)


Politische Rundschau.

Die Reichtagswahlen werden in der zweiten Hälfte des October stattfinden. Das ist die neueste Lesart.
Der Jesuitengeneral Pater Beckx liegt im Sterben. Er sieht sterbend auf viele und große Siege die er errungen. Das X, das er seinem deutschen Namen angehängt hat, ist karakteristisch für ihn und den Orden; es ist das große X, das er der Welt so gern für ein U gemacht hat, und es wird schwerlich mit ihm aussterben.
Frankreich. Wie es heißt gehen bedeutende Transporte von Pulver und Dynamit nach dem Süden, ab, auch spricht man von der Mobilisirung von zwei, ja sogar von drei Armeecorps, was allerdings auf eine sehr gefährliche Lage der französischen Truppen in Nordafrika schließen läßt.
Die bevorstehenden Wahlen werden in Frankreich drei Hauptrichtungen ins Feld führen und zum Ausdruck bringen: 1) die gemäßigt=republikanische, als deren oberste Repräsentanten die Herren Jules Grevy und Jules Ferry anzusehen sind; 2) die fortschrittlich=republikanische mit Herrn Gambetta, als ihrem Führer; 3) die radicale, welche mit dem scharfsinnigen und schlagfertigen, aber nicht immer seines Anhanges sicheren Clémenceau ihren Ausdruck findet.
Gambetta hat seinen etwas lebhaften Wählern in der Arbeitervorstadt Belleville eine Rede gehalten, eine Wahlrede; denn die Wahlen stehen vor der Thüre. Er schlägt vielerlei Reformen im Innern vor und zum Schluß kommt er auch auf Elsaß=Lothringen zu sprechen; denn das ist populär. "Ich denke," sagte er, "den Tag zu sehen, an welchem bloß auf dem Wege des Rechtes und der Humanität unsere getrennten Brüder (das sind die Elsässer) wieder mit uns vereinigt sein werden."
Oesterreich. In Wien ist vor einigen Tagen mitten in der Stadt ein bewohntes Haus zusammen gestürzt. Wiener Blätter melden über das Ereigniß: Das Haus Singerstraße Nr. 1, das mit dem Stock=im=Eisenplatze Nr. 2 ein ganzes bildet, erhielt in der ganzen Diagonale einen Riß, einen Moment lang glaubten die entfernten Passanten, das Haus beuge sich nach vorwärts, in demselben Augenblicke aber sah man nichts mehr, als eine ungeheure Staubwolke, welche die Trümmer des Hauses Nr. 1 in der Singerstraße barg. Das Haus war vom Dachboden bis zum Erdgeschosse eingestürzt. Kein Quadratmeter blieb beisammen. Die Bestürzung und Verwirrung, der Schrecken und das Entsetzen waren grenzenlos. Alle Passanten, die in dem verhängnißvollen Augenblicke vor dem Hause gesehen wurden, waren augenblicklich verschwunden, der Schutt bedeckte sie. Die Verwirrung am Graben war um so größer, als es fast zehn Minuten währte, bis an Rettungsanstalten gedacht werden konnte. Die Tausende, die in der Straße zusammenströmten, drängten immer näher zum Schutthaufen, der vor einigen Minuten noch Haus hieß, und mußten befürchten, daß der angebaute Haustheil vom Stock=im=Eisenplatze gleichfalls zusammen stürzen werde; entsetzlich klang das Geschrei der Menge, die immer dichter sich zusammendrängte, erst nach Eintreffen einer Militärabtheilung, welche durch einen dichten Kordon das Publikum zurückhielt, konnte an die Rettungsarbeiten geschritten werden. Die Feuerwehrmänner arbeiteten wacker darauf los, mit Schaufeln und Hacken wurde gegraben. Der erste, der aus dem Schutte gezogen wurde, war ein junger Mann, der, leicht verletzt, nach kurzer Pflege weiter gehen konnte. Während die Feuerwehrmänner an einer andern Stelle weiterarbeiteten, stießen sie auf den Körper einer Frau, sie lag tief im Schutte, mit unendlicher Anstrengung konnte sie bloßgelegt werden. Es war, wie sich bald herausstellte, ein Mädchen von 18 Jahren. Es waren inzwischen zahlreiche Aerzte am Unglücksorte erschienen. Tragbahren waren gleichfalls bei der Hand, ebenso wurde rasch im Hause Stock=im=Eisenplatz Nr. 3. eine ärztliche Permanenz installirt. Das Mädchen war anfänglich bei Bewußtsein, es konnte seinen Namen angeben, gleich darauf verfiel die Unglückliche in ein Dilirium. Sie wurde in einen Fiaker getragen und ins Spital der Barmherzigen gebracht. Der desolate Bauzustand des Hauses Nr. 2 der Singerstraße war kein Geheimniß und auch im Unterkammeramte wußte man davon. Die Kommune hatte wiederholt aus diesem Grunde dem Eigenthümer Kaufsanbote und sehr vortheilhafte Offerten gemacht, die aber beharrlich zurückgewiesen wurden. Vorgestern erhielt das Haus einen bedenklichen Sprung in der Vorderfront, man hatte es unterlassen, hiervon vorschriftsmäßig das Bauamt zu verständigen und sich begnügt, einen Baumeister kommen zu lassen, der am Sonnabend Mittags hätte besichtigen sollen, es war zu spät, das bis in die Grundfesten morsche und verfaulte Gebäude stürzte wie ein Kartenhaus zusammen.
Italien. In mehreren Städten Italiens sind Volksversammlungen veranstaltet worden, in welchen auf Abschaffung des Garantiegesetzes, durch welches die italienische Regierung Verpflichtungen für den Papst übernimmt, hingewirkt werden sollte. Die meisten dieser Versammlungen wurden polizeilich geschlossen.
Dänemark. Man liest viel über das Pfeifen und Lärmen im Tivoli=Garten in Copenhagen bei dem Besuche Moltkes; man liest aber nichts über das Lied, das die Musik Moltke zu Ehren gespielt hat. Das lärmende Publikum verlangte den "tapperen Landsoldaten" das dänische Nationallied und die Musik mußte es zweimal spielen. Die Copenhagener haben wahrscheinlich daran gedacht, daß Moltke seine erste militärische Bildung in Copenhagen erhielt.
Serbien. In Belgrad haben die Tabackshändler eine kleine Stricke versucht. Die Tabackssteuer wurde im Lanye erhöht, sofort wurden sämmtliche Tabacksläden geschlossen. Die Herren besannen sich jedoch bald eines Besseren und öffneten sie bald wieder, begaben sich zum Minister und baten um Erlaß der Buchführung über Einkauf und Verkauf, wurden jedoch mit diesem naiven Ersuchen abgewiesen.
Amerika. Während in der letzten Zeit Tag für Tag aus Washington nur gute Nachrichten über das Befinden des Präsidenten Garfield eintrafen, hat sich der Zustand Garfields plötzlich wieder so verschlimmert, daß die Aerzte fast jede Hoffnung aufgegeben zu haben scheinen.
Im Laufe des Sonntag und Montag hatten sich heftige Magenbeschwerden eingestellt. Der Puls zeigte starkes Fieber, während die Körpertemperatur sank. Am Montag Morgen ließen die Magenbeschwerden etwas nach, am Nachmittag stieg wieder das Uebelbefinden, am Abend stellte sich dreimal starkes Erbrechen ein.


- Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist durch ein freudiges Familienereigniß überrascht worden. Seine Tochter, die Gräfin Rantzau, ist nämlich von einem Knaben glücklich entbunden worden.
- Im Marstall des Prinzen Wilhelm sind die sechs Trakehner angekommen, welche die Provinz Preußen dem Prinzen zur Hochzeit geschenkt hat. Es sind lauter 5jährige Braune ohne Abzeichen und werden jetzt eingefahren.
- In einem Städtchen in Ungarn hielt ein Vater im Sterben seinen Sohn am Arm so fest, daß dieser fast die ganze Nacht an die Leiche gefesselt war. Morgens erst wurden die heiseren Hülferufe vernommen; ein Arzt mußte den Lebenden von dem Todten trennen.
- In Berlin erkrankte ein 18jähriges Mädchen, das sein volles Haar seit einiger Zeit goldblond gefärbt hatte, an einer Augenentzündung und einige Tage später erlag es einem Herzschlag.
- Beim Domprediger Baur in Berlin meldet

[ => Original lesen: 1881 Nr. 64 Seite 3]

sich ein rumänischer Rabbiner mit der Bitte, von demselben die Sakramente der heiligen Taufe empfangen zu dürfen. Der Mann, ein kräftiger Vierziger, gab an, daß er seit Jahren mit dem Gedanken umgehe, Christ zu werden, und daß er zu diesem Zwecke seine Gemeinde verlassen habe. Er ist einer der gelehrtesten Talmudkenner und entwickelt eine vorzügliche Gedächtnißgabe. So ist es ihm ein Leichtes, jedes nur einmal gehörte Kapitel aus der Bibel nach kurzem Nachsinnen fast wörtlich wiederherzusagen. In wenigen Tagen wird seinem Wunsche Gehör geschenkt und er in den Schooß der evangelischen Kirche aufgenommen werden.
- Ein neuer Schrecken ist hereingebrochen, unsere Erde, die Kugel, die schon so lange als Jammerthal gilt, soll endlich, diesmal aber gewiß ihr letztes Stündlein verleben. Dieser Glaube ist in Rußland und Oesterreich weit verbreitet; in Wien haben Briefe aus der Bukowina ängstlich angefragt, ob die Kaiserstadt noch stehe; denn in Wien solle es losgehen. Im südlichen Rußland steht Handel und Wandel still, Niemand gibt und Niemand verlangt Credit. In der Bukowina gehen die Bauern nicht mehr aus dem Wirthshaus heim und die armen Weiber heulen Tag und Nacht. Im nördlichen Böhmen hat sich ein 82jähriger Greis aus Angst vor dem Ereigniß das Leben genommen.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Lockwisch belegene Büdnerstelle Nr. 4 c. p. des Böttchermeisters jetzt Gastwirths Georg (al. Jürgen) Heinrich Oldenburg daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag den 5. September 1881,
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 20. Juni 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Schlagsdorf belegene Halbstelle c. p. des Johann Jochen Bremer wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidationsprotocoll sofort im Termine der Praeclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 15. August 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 108 belegene Wohnhaus c. p. der Geschwister Carl und Dora Mußfeldt allhier wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termine der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 15. August 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 109 belegen Wohnhaus c. p. der Geschwister Dora und Carl Mußfeldt allhier wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termine der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg den 15. August 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Zur Ausloosung der Geschworenen, welche für die am 20. September d. J. bei dem hiesigen Landgerichte beginnenden Sitzungen des Schwurgerichts in die Spruchliste aufzunehmen sind, habe ich auf

Mittwoch den 24. August 1881,
Mittags 12 Uhr

eine öffentliche Sitzung des Großherzoglichen Landgerichts in dem Sitzungszimmer der Civilkammer anberaumt.
Güstrow, den 17. August 1881.

Der Präsident des Großherzoglich Mecklenburg=Schwerinschen Landgerichts.
von Amsberg.


Auctionsanzeige.

Montag den 22. August cr. von Vormittags 9 Uhr an, sollen im Gastwirth Boye'schen Locale in Schönberg die Nachlaßsachen des weiland Rentiers Fach in Schönberg als namentlich:

Betten und Leinenzeug, Kleidungsstücke, Sophas, Stühle, Tische, Schränke, Bettstellen, Zeugrolle Schreibsecretair, Spiegel, Wanduhren, Silbersachen, 1 Küchenschrank und sämmtliches Küchengeräth, verschiedene Handwerkszeuge als: Aexte, Beile, Spaten, Harken etc., 4 Meter Buchenholz und etwas Torf, einige []Rth. Kartoffeln auf dem Felde und im Garten und viele andere Gegenstände
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden.
Schönberg den 13. August 1881.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       

Am selben Tage kommt ferner zum Verkauf:

Schlachtgeräth, 1 silberne Cylinderuhr u. s. w.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Sonnabend den 20. August cr. Vormittags 10 Uhr sollen in Lüdersdorf

5 Stück Rindvieh, 1 Stuhlwagen, 2 Sophas, 1 Bett, 1 Pianino, Schränke, Stühle und Bilder, 2 Torfschiffe, Torfkarre und Torfform
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden.
Versammlung der Käufer beim Gastwirthe Fahrenkrug in Lüdersdorf.
Schönberg den 15. August 1881.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Bekanntmachung.

Die Schulden=Regulirungs=Section beabsichtigt, in Gemäßheit des Rath= und Bürgerschlusses vom 10. Mai 1875, an der Ausloosung theilnehmende Obligationen der alten Anleihen, sowohl der freiwilligen wie der contributionsmäßigen, von den Mindestfordernden anzukaufen.
Offerten mit Angabe der Loosnummern und des Betrages und der einzelnen Stücke, sowie des Zinsfußes und des Zinsverfalltages sind bis zum 15. September d. Js. versiegelt und mit dem Vermerk "Verkaufsofferte" bei Senator Schröder hieselbst einzureichen.
Lübeck, den 13. August 1881.

Schulden=Regulirungs=Section.


Vom Montag den 22. d. M. Morgens 8 Uhr stehen meine

hannöverschen Säugefüllen

hier zum Verkauf.

B. Schleuss.       


Danksagung.

Allen, die meine liebe Frau, unsere Mutter und Großmutter zur letzten Ruhestätte geleitet haben, sagen wir unsern besten Dank.

Webermeister E. Rohr,       
Kinder und Enkel.            


[ => Original lesen: 1881 Nr. 64 Seite 4]

Verpachtung.

Der Hauswirth H. Woisin zu Lindow beabsichtigt seine dortige Vollhufnerstelle mit Zubehör meistbietend öffentlich zu verpachten, wozu Termin angesetzt ist im Hause des Ackerbürgers Boye hieselbst auf

Donnerstag, den 15. September d. J.
Vormittags 11 Uhr.

Abschrift des Pachtcontractes ist beim Privatcopisten C. Buschow und beim Hauswirth Woisin zu erhalten und das Gehöft etc. stets in Augenschein zu nehmen.
Schönberg den 14. Juli 1881.

J. F. Kindler, als Notar.       


Italienische
Leghühner und Hahnen

mit einfachen Kämmen, gelben Füßen und Schnäbeln, racerein, bunte à M. 3 und M. 3,50 Prachtexemplare à M. 4, Kukuksperber, Schwarzsperber, rebhuhnfarbige und gelbe à M. 4,50, schwarze und weiße à M. 5-6.
Spanier, Houdan, Gold- und Silbersprenkel, La Flêche, Crêve-Coeur, Kampfbantams, goldhalsig, englische Zwerghühner, porzellanfarbig.
Holländer (Polen), schwarz und blau, Kämpfer, goldhalsig, Malaien, braun, Breda-, Gold-, Silber- und Victoria-Brabanter, Cochins, gelbe gesperbert, schwarz und rebhuhnfarbig. Brahmas, gelb und dunkel, Andalusier, blau, Gold- u. Silberbantam, schwarze und Japanesen-Dorkings, weiß, dunkel= und silberhalsige, Puter, Aylesbury-Enten sendet gegen Nachnahme

J. Bungert in Köln.       


Außerordentliche Generalversammlung
des
Feuerversicherungs=Vereins Mecklenburgischer Kirchendiener und Forstbeamten
am 12. September d. J.
Mittags 12 Uhr in Schwerin
Stern's Hôtel

          Tagesordnung:

1. Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr.
2. Gewährung des Eintritts anderer als der im §. 8 der Statuten bezeichneten Mecklenburgischen Beamten.

Der Vorstand.       


Feinste Essiggurken,
garantirt haltbar und wohlschmeckend, 100 Stück M. 1,50 in Gebinden à 300, 500 und 1000 Stück.
Ia. Ochsenmaulsalat, I. Qual. M. 4, II. Qual. 3, III. Qual. M. 2,50 in 10=Pfd.=Fäßchen versendet.

J. Bungert in Köln.       


Allen gebildeten Zeitungslesern ist als große politische, mit reichem Unterhaltungsstoff ausgestattete Berliner Zeitung

Die Tribüne
13 mal wöchentlich
auch Montags erscheinend.
Abonnements=Preis pro Quartal 7 M. 34 Pfennig (Mecklenburg).

angelegentlichst zu empfehlen.
Probe=Abonnement pro Monat September nur 2 M. 34 Pfennig (Mecklenburg). bei allen Postanstalten.


Bergmann's
Theerschwefel-Seife

bedeutend wirksamer als Theerseife, vernichtet sie unbedingt alle Arten Hautunreinigkeiten und erzeugt in kürzester Frist eine reine blendendweiße Haut. Vorräthig à Stück 50 Pfennig (Mecklenburg). bei Apotheker Herold zu Domhof=Ratzeburg.


Die Wormser Müller-Schule

beginnt das Wintersemester am 1. November. Programme und Auskunft ertheilt die
                          Direction: Dr. Schneider.
WORMS a. Rhein.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


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Baeck bei Ratzeburg.
Am Sonntag den 21. August
großes Concert
der Capelle des Großherzogl. Mecklenb. Jägerbataillons Nr. 14.
Entrée 30 Pfennig (Mecklenburg). à Person. Anfang 4 1/2 Uhr.
                                                    H. Spolert.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 21. August.

Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
     Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 18. August 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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