No. 40
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. Mai
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 40 Seite 1]

Politische Rundschau.

In der Plenarsitzung des Reichstages wurde die Debatte über die Abänderung der Gewerbeordnung fortgesetzt. Diese Abänderung handelt von dem Innungswesen. Die betreffenden Paragraphen werden sehr eingehend besprochen und erwogen, namentlich ist dies mit § 100 d und e der Fall, welche von den gewerblichen Schiedsgerichten handeln. Schließlich werden dieselben gegen den heftigen Widerspruch der fortschrittlichen Parteien den Anträgen der Commission ziemlich gleichlautend angenommen.
Graf Harry von Arnim, der ehemalige deutsche Botschafter in Frankreich, welcher bekanntlich wegen Landesverrath zu einer längeren Gefängnißstrafe verurtheilt wurde, ist in Nizza seinen Leiden erlegen. Seit einigen Jahren schon war er an der Zuckerruhr erkrankt und in letzter Zeit derart hinfällig geworden, daß er an das Lager gefesselt war.
Die Regierung scheint jetzt mit der Verdeutschung der Reichslande Elsaß=Lothringen ganz energisch vorgehen zu wollen. So hat jetzt der Bezirkspräsident des Ober=Elsaß dem Kreisdirektor in Thann angezeigt, daß er das von mehreren Gesangvereinen in Thann beabsichtigte Gesangfest unter allen Umständen verbieten werde. Der Kreisdirektor möge daher, um den betreffenden Vereinen unnöthige Kosten zu ersparen, diese von seiner Maßregel in Kenntniß setzen, denn die sogenannten Gesang= und Turn=Vereine wären mehr als zulässig politische Vereine.
Ueber Leipzig schwebt das Verhängniß, die Verhängung des kleinen Belagerungszustandes. Ein Vorbote ist das Verbot der Gesangvereine "Liederkranz" und "Erinnerung" in Stötteritz und "Lyra" in Gohlis "kraft des Sozialistengesetzes."
Rußland. Dem Manifest Kaiser Alexander III. an seine Völker ist ein Umlaufschreiben des neuen Minister des Innern an die Gouverneure gefolgt. Es rügt offen die Fehler an denen Rußland krankt, die schlechte Erziehung der Jugend, die Unthätigkeit, Gleichgültigkeit und Bestechlichkeit der Beamten des Staates und der Gemeinden; diese Dinge seien Schuld, daß die Reformen des ermordeten Kaisers nicht durchgeführt worden seien. Das müsse anders werden. Adel und Landschaften, Städte und Bauern sollten in ihren Rechten geschützt werden, aber auch ehrlich mithelfen an den Reformen. "Die Veruntreuung muß aufhören und überall verfolgt, Lüge vernichtet werden." Alles recht schön, nur eines macht stutzig, daß der neue Minister der berüchtigte General Ignatieff ist, der zwar sehr begabt und energisch ist, aber sich daheim und im Auslande, namentlich unter den Politikern und Diplomaten den Namen eines "Vaters der Lüge" erworben hat. Man sagt von ihm, man habe ihn noch nie und nirgends auf einer Wahrheit ertappt.
England. Aus Beaconsfield's Nachlaß ist auch der Königin von England eine Gabe zugegangen. Die Testamentsvollstrecker Lord Beaconsfield's haben der Königin Victoria die zwei Lieblings=Pfaue des verstorbenen Staatsmannes zum Geschenk gemacht und von Hughenden nach Windsor geschickt.
Dänemark. Bei der Regulirung des Nachlasses der Erbprinzessin Caroline in Kopenhagen ist unerwartet ein ebenso merkwürdiger als kostbarer Fund gemacht worden. In dem Palais der Verstorbenen wurde während einer langen Reihe von Jahren deren sehr bedeutende Sammlung an Silbergeschirr und kostbarem Porzellan in mehreren Schränken aufbewahrt, zu welcher der alte Verwalter die Schlüssel hatte. Ein Schrank jedoch war nie geöffnet worden, da der Schlüssel zu demselben fehlte; er wurde nun in Gegenwart einiger Mitglieder der Königlichen Familie und mehrerer Hofbeamten erbrochen. Man fand eine Menge Kostbarkeiten aller Art, prächtige mit Brillanten und Edelsteinen reich besetzte Geschmeide u. s. w. Dieser Fund gab die Veranlassung, auch die Wohnräume der Verstorbenen sehr sorgfältig zu untersuchen, wobei noch in den wunderlichsten Verstecken eine Menge kostbarer und seltener Gegenstände aus der Jugendzeit der Prinzessin entdeckt wurden.
Türkei. Midhat Pascha, der frühere reformlustige Minister, zuletzt Gouverneur in Smyrna, ist in den Mord Sultan Abdul=Aziz verwickelt. Da ihm der französische Consul in Smyrna, zu dem er geflüchtet war, das Asylrecht verweigerte, hat er sich selbst gestellt.


Neustrelitz, 18. Mai. Hier eingegangenen Nachrichten zufolge werden seine Königliche Hoheit der Großherzog nach mehrwöchigem Aufenthalte London zu Anfang nächster Woche verlassen und am 25. d. M. hier wieder eintreffen. Die Heimkehr Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin aus London steht dem Vernehmen nach zu Pfingsten zu erwarten.       (Nstr. Ztg.)
- Die elektrische Eisenbahn von Lichterfelde bei Berlin zur Hauptkadettenanstalt, die erste und einzige in der Welt, ist jetzt im vollen Gang und fährt täglich 12mal hin und her. Das Verwundern über das geheimnißvoll interessante Blitzfahrzeug ist allgemein. Ergötzliche Auftritte spielten sich unter den Zuschauern ab. Nachdem man zuerst den gespenstig davonlaufenden Wagen nachgeschaut, gab Einer das Loosungswort: "Jetzt wollen wir uns elektrisiren lassen". Vorsichtig tuppte zuerst ein Herr mit naßgemachten Fingern auf die Schiene. Ein elektrischer Schlag gab ihnen den Beweis für das Pulsiren des elektrischen Stromes durch die Schienen. Sofort waren die jungen Damen dabei, erst etwas ängstlich, dann "man dreiste" sich gratis elektrisiren zu lassen. Zwischen den Schienen knieend tupften die Holden mit nassen Fingerspitzen gleichzeitig auf beide stählerne Leiter - ein leichter Aufschrei - dann das bekannte behagliche Gefühl. Dr. Siemens hat durch seine elektrische Bahn Kranken und Gesunden Gelegenheit verschafft sich gratis elektrisiren zu lassen.
- Der Kongreß der deutschen Krieger=Vereine in Frankfurt a. M. hat folgendes beschlossen: 1) Der Krieger=Kongreß beschließt unter vollständiger Wahrung der Selbständigkeit und aller Eigenthümlichkeiten der einzelnen Landes=, Provinz= und Gauverbände einen Verband aller deutschem Kriegervereine. 2) Die Allgemeine deutsche Kriegerkameradschaft erklärt sich für aufgelöst, vorbehaltlich der

[ => Original lesen: 1881 Nr. 40 Seite 2]

Genehmigung des 8. allgemeinen deutschen Kriegertages, 3) die Vereinigung welche den Namen: "Deutscher Kriegerverband" führt, nimmt zunächst die Satzungen des deutschen Kriegerbundes an, 4) das geschäftsführende Präsidium des deutschen Kriegerverbandes besteht bis zum nächsten Abgeordnetentage, der innerhalb Jahresfrist einberufen ist, aus dem Vorstande des deutschen Kriegerbundes, ferner je einen Vertreter der über 2000 Mitglieder zählenden Verbände und den Kameraden Rau in Frankfurt, Seelmeyer u. Diersch in Berlin, Jungk, Simmern u. Weinreis in Kreuznach. Zuvor war festgestellt worden, daß 2593 Vereine mit 206,157 Mitgliedern vertreten waren; hierbei aber fehlen leider die großen Landesverbände Bayern, Würtemberg und Sachsen (Königreich). Das Resultat der Verhandlungen wurde dem deutschen Kaiser Wilhelm vom allgemeinen deutschen Krieger=Kongreß in Frankfurt a. M. sofort telegraphisch übermittelt.
- Aus Moskauer Briefen. Hier wird zu einem Alexanderdenkmal gesammelt, das seinen Platz auf dem Kremel finden soll, wo Alexander II. geboren wurde. Auf den Listen sieht man Leute, die bis zu 15,000 Rubel gezeichnet haben. - Ein hiesiger Glockengießer hat sich erboten, das Glockengeläute zur Votivkirche in Petersburg unentgeldlich zu liefern. Von den nihilistischen Umtriebe bekommt man hier wenig zu hören, im Auslande wissen die Leute alles viel besser, was sehr erklärlich ist.
- In Wien ist Franz Dingelstedt, ein vielfach begabter Mann und Leiter des berühmten Burgtheaters, gestorben. Er war ein Oberhesse und Gymnasiallehrer, ein feiner und etwas unruhiger Kopf, der als Dichter und Journalist die politische Schaubühne betrat und namentlich mit seinen "Liedern eines politischen Nachtwächters" in den 40er Jahren Aufsehen machte. Diese Lieder sprühten von Geist, Witz und Ironie und sprühten wie Funken durch Deutschland. Dingelstedt wandte sich dann der Leitung von Theatern zu und brachte Shakespeare auf die großen Bühnen. In Wien wurde er geadelt und gehörte zu den geistigen Matadoren der guten Gesellschaft. Er wurde 67 Jahre alt. - In Paris starb der Admiral de la Roncière de Noury, der während der Belagerung von Paris die dorthin gezogenen Marinetruppen befehligte, in Petersburg der Prinz von Oldenburg, Halbbruder des verstorbenen Kaisers Alexander II. und Verfasser einer die allgemeine europäische Abrüstung befürwortenden Broschüre, und in Gießen der als vorzüglicher pathologischer Anatom bekannte Professor Dr. Max Perls.
- Unsere Zugvögel bei den Arabern. Wer in den Herbst= oder Wintermonaten aus unseren Gegenden nach Aegypten kommt, fühlt sich angeheimelt, wenn er so viele seiner heimathlichen Vögel, welche bereits vor ihm in den Orient abgereist waren, so munter und wohl unter der heißen Sonne wiederfindet. Tausende von Schwalben durchsegeln in Kairo bei Tage die reine Luft, fangen Mücken, Musquitos, Hornissen, Wespen und Fliegen aller Art und übernachten friedlich in den nahegelegenen Steinbrüchen. Auf den Nilarmen im Delta leben die weithergekommenen Wasservögel ein ruhiges Dasein. Auf dem Menzahleh=See sieht man sie oft in so dichten Schwärmen, daß man sie aus der Ferne, wäre man nicht in Egypten, für Schneelagerungen halten könnte. Bachstelzen, Staare und Wiedehopfe nehmen den Nil bis Luxor=Theben in Beschlag und leben in den Fellahdörfern; die Staare machen oft in großen Schaaren, anzusehen wie schwarze Wolken, Ausflüge von den Nildörfern in die Wüste. Unsere Sänger treibt es meist weit hinaus - ins Innere von Afrika. Man merkt es den Zugvögeln an, daß sie gern unter den Arabern leben. Wie aber werden sie auch behandelt! Niemand thut ihnen etwas zu leide, und die Aasgeier, zahlreich in Aegypten, fressen keine Vögel, gehen wenigstens lebendige Vögel nicht an. Der bei uns so scheue Wiederhopf fliegt in Aegypten dem Menschen auf die Hand, ebenso die Bachstelzen und andere Vögel. Die Zugvögel haben Aegypten wirklich lieb. Im Frühjahre, wenn der Wandertrieb in ihnen erwacht, besiegen zahlreiche Wandervögel diesen sonst so mächtigen Erbtrieb, bleiben im Sommer unter der Glühsonne, paaren sich, nisten und bringen die Jungen groß. Letztere machen aber dann im folgenden Jahre, wenn dieselben überwältigt werden, die Reise nach Europa mit. Nur einen Vogel giebt es, dem der Aegypter nachstellt, das ist die Wachtel. Wenn diese im Beginne des Herbstes in Unter=Aegypten, Port=Saïd, Alexandrien und den sonstigen Küstenstädten ankommt und ihren Lauf ins Innere Afrikas beginnt, dann werden auch vom Aegypter Netze ausgeworfen, und die Wachteln werden gezehntet. Sobald jedoch die Wachteln erst die arabische und lybische Wüste in ihrem Laufe erreicht haben, dann sind sie gerettet, von da an geht ihre Fußwanderung unbehelligt von Statten.
- Der kleine Wundergeiger Maurice Degremont ist in New=York am Fieber ertrankt, wie es heißt, in Folge der Ueberanstrengung auf seiner Conzerttour. In einer der letzten Nachrichten aus New=York wird sein Zustand als "dem Tode nahe" bezeichnet.
- Zur dankbaren Würdigung des 10jährigen Friedens (10. Mai) zwischen Deutschland und Frankreich sei an die Opfer erinnert, die der 1870er Krieg gekostet. Sie sind jetzt sorgfältig gezählt und zusammengestellt. In Frankreich betrug der Verlust an Todten, Gefallenen, an Wunden und Krankheit Gestorbenen 138,871 Mann, darunter 2281 Offiziere. Einbegriffen sind die 17,240 Mann, welche in der Kriegsgefangenschaft in Deutschland, die 1701 Mann, welche während der Internirung in der Schweiz, und die 124 Mann welche während der Internirung in Belgien starben. An Gefangenen hatte Frankreich verloren 374,995 Mann, worunter 11,669 Offiziere. Gefallen, gestorben, gefangen also 513,866 Mann - ein unerhörter, noch nie dagewesener Verlust in einem Kriege von nur sechsmonatlicher Dauer. Favre zufolge wäre die Zahl der französischen Gefangenen sogar 420,000 gewesen. Die deutschen Verluste an Todten waren beträchtlich geringer als die französischen, was der französische Fachmann Chenu der weit besseren Einrichtung und Besorgung der deutschen Ambulanzen und Lazarethe beimißt. Von deutschen Offizieren waren gefallen 1165, verwundet 3759, vermißt 30, zusammen 4990; von deutschen Unteroffizieren und Soldaten gefallen 18,131, verwundet 87,742, gefangen oder vermißt 6145, zusammen 112,038. Gesammtsumme der Todten, Verwundeten, Gefangenen und Vermißten 117,028 Mann. Das große Drama des Krieges hat sich in der Zeit vom 3. August 1870 bis zum 26. Februar 1871 - vom wirklichen Ausbruch des Krieges an, bis zum Abschluß der Friedenspräliminarien gerechnet -, also binnen 208 Tagen abgespielt. Da aber von der Zeit kriegerischen Handelns 30 Tage abgezogen werden müssen, während welcher die verschiedenen Unterhandlungen gepflogen wurden, so hat der eigentliche Krieg nur 178 Tage gewährt. Innerhalb dieser Zeitspanne haben die Deutschen 17 Feldschlachten geschlagen, 156 Gefechte bestanden, 26 Festungen genommen, 89 Adler und Fahnen und 8057 Geschütze erbeutet.
- Graf im Bart, der sein Haupt jedem Unterthan kühnlich in den Schoß legen konnte und den darum die deutschen Fürsten als den reichsten rühmten, war kein Russe, Franzose oder Italiener, sondern ein Würtemberger, Graf Eberhard. Uhland hat ihn in seinem prächtigen vielbesungenen Liede verewigt und der Bildhauer Paul Müller in Stuttgart hat das Lied in Marmor ausgeführt. Es stellt den Graf im Bart im Schoße eines Hirten dar. Die schöne Gruppe ist in den königlichen Parkanlagen aufgestellt. Die Treue ist im deutschen Lande noch vorhanden.
- Gegen Schlaflosigkeit empfiehlt ein englischer Arzt folgendes einfache Mittel als erprobt: Befeuchte die Hälfte eines Handtuches mit Wasser, lege sie so in den Nacken, daß sie zugleich die Hälfte des Hinterkopfes bedeckt und schlage darauf, um schnelle Verdunstung zu verhindern, die trockene Seite des Tuches darüber. Die Wirkung ist prompt und angenehm, indem sie das Gehirn erfrischt und einen gesunderen Schlaf hervorbringt, als dies durch irgend ein narkotisches Mittel bewirkt werden kann. Man kann warmes Wasser anwenden, aber die meisten ziehen kaltes vor. Für diejenigen, welche an zu großer Aufregung des Gehirns leiden, sei es nun infolge von geistigen Arbeiten, oder von Sorgen und Kummer, hat sich dieses Mittel als eine wahre Wohlthat erwiesen. - Da wo Schlaflosigkeit eine Folge von Unterleibsbeschwerden ist (Blut=

[ => Original lesen: 1881 Nr. 40 Seite 3]

fülle, etc.) hat sich her sogenannte Gürtel, der darin besteht, daß ein in kaltes Wasser getauchtes und wieder ausgewundenes Tuch um den Leib geschlagen und darüber ein trockenes befestigt wird, vielfach bewährt.


Anzeigen.

In Sachen, betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Boitin=Resdorf belegene Büdnerstelle Nr. 1 c. p. des Arbeitsmanns Ludwig Möller wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termin der Präclusiv=Bescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 18. Mai 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Der in Sachen betr. den Concurs über das Vermögen des Oelmüllers A. Capell zum Hammer zur Beschlußfassung des Verkaufs der Lockwischer Mühle, so wie zur event. Feststellung der Verkaufsbedingungen auf

Freitag den 27. Mai 1881
Vormittags 10 Uhr
anstehende Termin wird in Folge einer Quereleinlegung hiermit bis auf Weiteres aufgehoben.
Schönberg, den 21. Mai 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt
            Die Anstalt ist zur Zinszahlung vom
Dienstag den 7. Juni d. J.
bis
Sonnabend 11. Juni d. J.,
beide Tage einschließlich, von                          
8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags
geöffnet.                                                    
                                                    Das Directorium.


Die Lehrer

unseres Fürstenthums, welche bei der demnächst stattfindenden Einweihung des Domes zu Ratzeburg die Festmottesse mitsingen wollen, werden hierdurch im Auftrage des Herrn Propsten Rußwurm ersucht, sich Zwecks Einübung des Festgesanges am Sonntag den 29. d. Mts. Nachmittags 2 Uhr in hiesiger Kirche einfinden zu wollen. Nur diejenigen, welche an diesen Uebungen Theil genommen haben, können bei der Aufführung mitwirken.
Schönberg den 23. Mai 1881.

D. Hempel.       
Kantor.           


Bitte um Hülfe.

Indem wir allen bisherigen gütigen Gebern, welche unsere Bitte so freundlich und reichlich erhört haben, unsern herzlichsten Dank aussprechen, wagen wir doch noch einmal uns an das milde Herz der übrigen Mitbürger unseres Fürstenthums um Gaben aller Art zu wenden. Eine Menge Leute haben ihr sämmtliches Speck und Schincken verloren, ohne dafür Ersatz zu bekommen. Um den geehrten Bewohnern der Stadt Schönberg und des Theiles unseres Ländchens jenseits Schönberg den Transport zu erleichtern, haben sich Herr Gastwirth Boye, Herr Senator Spehr und Herr Dr. Marung in Schönberg bereit erklärt. Gaben für unsere Abgebrannten in Empfang zu nehmen.

Selmsdorf, den 18. Mai 1881.
P. Buschow, Kaufmann.
H. Faasch, Schulze.       
A. Horn, Pastor.              


Neu!    Plättöpfe   Neu!
mit 3 Eisen für 11 Mark wirklich billig und praktisch empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Verzinkt Drahtgeflecht
in jeder Breite und Maschenweite empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Hefe
zum Pfingstkuchen
                                                    empfiehlt
                                                    Schönberger Dampf-Bier-Brauerei.


Entlaufen

zwischen Dassow und Schönberg ein kleiner Hund - mopsartig - grau mit schwarzer Schnauze, auf den Namen "Grogk v. Arrac" hörend. Abzugeben gegen Belohnung bei Herrn Senator Spehr in Schönberg.


Verloren

am Markttage von Schönberg nach Retelsdorf eine Bogenpeitsche. Der ehrliche Finder wird gebeten dieselbe beim Kaufmann Burmeister am Markte abzugeben gegen eine Belohnung.


Wegen Brückenbau und Besserung des Dammes ist die Dorfstraße 14 Tage gesperrt.

Kl. Siemz, den 19. Mai 1881.


Ein Phaeton, fast neu, nebst Sielengeschirr hat zu verkaufen

A. Wigger Schönberg.       


Zwei Ziegen

die gemilcht werden, sind sofort zu verkaufen. Wo? Zu erfragen in der Expedition d. Blattes.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 40 Seite 4]

Wegen Veränderung des Geschäftslokals
sollen bis zum 1. Juni sämmtliche noch vorhanden
Oeldruckbilder
sowie eine große Anzahl                          
Photographien, Kupferstiche etc.
zu jedem annehmbaren Preise verkauft werden in
                                                    F. W. Kaibel's
                                                    Kunsthandlung
                                                    Lübeck, Breitestrasse 787.


Wilhelm Reimers
Schirmfabrikant
empfiehlt sein großer Lager von
Regen=, Sonnen= und Moden=Schirmen.
Großes Lager von Spazierstöcken.
Reparaturen, sowie Ueberziehen der Schirme, werden prompt und billig ausgeführt.
Lübeck, Kolstenstrasse 184, Ecke d. Schüsselbuden.


Eine fast neue                          
Kinderbettstelle
mit Matratze ist zu verkaufen bei                          
                                                    G. Breuel.


Einige 100 Pfd. sehr gutes
Kuh-Heu
hat abzugeben.                                                    
                                                    J. Hagemeister.
                                                    Uhrmacher.


Danksagung.
Allen, Denen, welche meiner lieben Frau, unserer guten Mutter und Schwiegermutter gestern die letzte Ehre erzeiget und die Verstorbene zu ihrer Ruhestätte geleitet haben, sagen ihren tiefgefühlten Dank

Ackerbürger P. Burmeister            
nebst Tochter und Schwiegersohn.       

Schönberg den 24. Mai 1881.


Louise Busch
Wilhelm Böckmann
Verlobte.
Schönberg.                                                    


Kirchliche Nachrichten.
Himmelfahrt, den 26. Mai.

Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.


Verzinnte
Milchsatten
in vorzüglicher Waare zu Fabrikpreisen empfiehlt
                          Heinr. Pagels
Lübeck, Breitestrasse 945 b. Markt.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 23. Mai April 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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