No. 33
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. April
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 33 Seite 1]

     Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die ärztliche Behandlung der unbemittelten Kranken des hiesigen Fürstenthums und zwar

1. für den Stadtbezirk Schönberg, bestehend aus der Stadt Schönberg einschließlich der Häuser vor Schönberg, des Amtsgebietes, Bauhofes und Bahnhofes

dem Herrn Landphysikus Rath Dr. Marung hierselbst;

2. für den Landbezirk Schönberg, bestehend aus
a. der Vogtei Schönberg,
b. der Vogtei Rupensdorf,
c. den Ortschaften Gr. Mist und Raddingsdorf, und
d. einem Theile der Vogtei Stove, nämlich
Carlow, Neschow, Pogez, Gr. Rünz, Kl. Rünz, Samkow, Hof und Dorf Stove, Stover= und Maurin=Mühle,

dem Herrn Dr. med. Max Marung hieselbst

und

3. für den Bezirk Ratzeburg, bestehend aus
a. der Vogtei Schlagsdorf mit Ausnahme der Dorfschaften Gr. Mist und Raddingsdorf,
b. der Vogtei Mannhagen und
c. einem Theile der Vogtei Stove, nämlich
Dorf und Hof Demern, Klocksdorf, Kuhlrade, Röggelin und Schaddingsdorf

dem Herrn Dr. med. Arndt zu Domhof Ratzeburg

übertragen ist.
          Schönberg, den 23. April 1881.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über das zu Carlow belegene Kruggehöft c. p. des Krügers Wilhelm Creutzfeldt daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag, den 2. Mai d. Js.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit geladen, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch gegen die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 11. Februar 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Domainenpächters W. Hasselmann zu Hof=Menzendorf ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf

Dienstag den 17. Mai 1881
Vormittags 10 Uhr

vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt.
Schönberg den 28. April 1881.

H. Diederich,
Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.


In dem Concursverfahren über das Vermögen des Krämers J. Hagen zu Ollndorf steht, nach stattgehabter Genehmigung der Schlußvertheilung, zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters und zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß Termin auf

Freitag den 27. Mai 1881
Vormittags 11. Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an.
Bemerkt wird, daß die zur Vertheilung gelangende baare Masse 6731 M. 85 Pfennig (Mecklenburg). beträgt und daß das Verzeichniß der zu berücksichtigenden Forderungen auf der Gerichtsschreiberei I. zur Einsicht ausliegt.
Schönberg, den 27. April 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
Veröffentlicht
H. Diederich,
Amtsgerichts=Actuar.


Auctionsanzeige.

Auftragsmäßig werde ich am Montag den 2. Mai cr. von Morgens 11 Uhr an im Holländerhause zu Hof=Wahrsow

2 Pferde, wobei 1 Stute mit Füllen, 4 Zuchtsäue, 1 Zuchteber, Hühner, 1 Milchwagen, 1 Ackerwagen, die gesammten Holländereigeräthschaften, als 2 fast neue Kühlschiffe aus Zink, Küben, Eimer, Wannen, Milchsatten aus Eisenblech, Buttertröge und was sonst dahin gehört; ferner Pferdesielen, 1 Reitsattel, Feld= und Stallgeräthschaften, 1 Decimalwaage, 1 Hobelbank, 1 Schleifstein, 1 Schiebkarre, verschiedene Mobilien, als Schränke, Tische, Stühle, Betten und diverse andere Gegenstände
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigern.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 33 Seite 2]

Stall=Verkauf.

Am Montag den 2. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, soll zu Meierei Röggelin ein Stall auf Abbruch meistbietend verkauft werden.
Carlow den 22. April 1881.

Struck, Landreiter.       


Auctionsabkündigung.

Die Auction in Lüdersdorf findet nicht statt.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Holz=Auction Nr. 34.

Am Donnerstag den 5. Mai Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf über:

a. aus den Lenschower Tannen

17 Stück tannen Kiepenhölzer Nr. 125-141
173 Rmt. tannen Kluft und Knüppel
78 Rmt. tannen Rodestämme
16 Fuder tannen Zweigholz.

b. aus den Herrenburger Tannen

124 Rmt. tannen Kluft und Knüppel
43 Rmt. tannen Rodestämme
25 Fuder tannen Durchforstholz von Dachschächt= bis Bohnenstangenstärke
20 Fuder tannen Zweigholz
3 Fuder ellern Wadelholz.
Schönberg den 28. April 1881.

Der Oberförster:               
C. Hottelet.        


Kampfgenossen-Verein 1870-71.
Ordentliche General=Versammlung
am 8. Mai 1881, Nachmittags 3 1/2 Uhr.
Tagesordnung:

1) Jahresbericht des Vorstandes und Rechnungsablage.
2) Neuwahl des Vorstandes.
3) Wahl und Instruction eines Delegirten zum Delegirtentage.
4) Berathung über den vom Verbands=Präsidium eingegangenen Vorschlag, sämmtliche gewesene Soldaten in die Kriegervereine aufzunehmen.
Bei der Wichtigkeit der Berathungsgegenstände werden die Kameraden ersucht möglichst Alle zu erscheinen.

I. A.: C. Roepstorff.       


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank ist zu erfahren bei

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.


Die Einsendung von Geldeinlagen auf halb= und vierteljährliche Kündigung an

die Mecklenburgische Bank in Schwerin

wird durch Unterzeichneten porto= und kostenfrei besorgt, ebenso die Erhebung der fälligen Zinsen von der Bank. Näheres über den Verkehr mit der Mecklenburgischen Bank ist zu erfahren bei

Schönberg.                                                     Wilh. Heincke.


Statt jeder besonderen Meldung.

Heute Nachmittag 3 Uhr entschlief sanft nach kurzem aber schwerem Leiden unsere liebe Tante

Maria Straßmann
geb. Hinzmann im fast vollendeten 83. Lebensjahre.
Tief betrauert von den                          
                          Hinterbliebenen.

Schönberg den 28. April 1881.
Die Beerdigung findet am Dienstag den 3. Mai Nachmittags 3 Uhr statt.


Am Dienstag den 26. d. M. Abends 1/2 9 Uhr entschlief sanft, zu einem besseren Erwachen, mein lieber Mann und unser guter Vater, der Hauswirth

Heinrich Retelsdorf.
                          Die tiefbetrübten Hinterbliebenen.

Rieps den 27. April 1881.
Die Beerdigung findet am Sonnabend den 30. April Mittags 11 Uhr in Schlagsdorf statt.


Die Schulgelderhebung

findet in den nächsten beiden Wochen, vom 2. bis 14. Mai, statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

J. Wegner.       


Frische Zufuhr von
Kalk und Cement
empfiehlt angelegentlich zu billigen Preisen                          
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Hiermit mache ich die Anzeige, daß ich von jetzt an

Sommerkohl=
Winter= und Blumenkohl=
nebst diversen Blumenpflanzen,

sowie später

Wirsing=,
Rosen= und braunen Kohl=
Sellerie=,
Porre= und Runkelrüben
verkaufe.

H. Brüchmann.        


Nicht zu übersehen!
Prima Engl. Chester Käse
In Brod. von 6-8 Pfund per Pfund M. 1.20.
Engl. Reis-Stärke,
hoch fein! die beste der Welt.
von Orlando Jouos u. Co. London,
Packete von 4 Pfund engl. per Pfund 38 Pfennig (Mecklenburg).
Buisquits von Peek, Frean & Co. London.

          Medium Mixed per 1 Pfund 85 Pfennig (Mecklenburg).
          Prima Mixed per 1 Pfund 80 Pfennig (Mecklenburg).
          Cocoa Nut per 1 Pfund 80Pfennig (Mecklenburg).
          Kindergarten 55 Pfennig (Mecklenburg).
          Albert 75 Pfennig (Mecklenburg).
          Milch Buiscuits 65 Pfennig (Mecklenburg).

Buiscuit Pulver für Kinder,
von Aerzten sehr empfohlen, per 1 Pfund 70 Pfennig (Mecklenburg).
Engl. Frucht-Essenzen
von Bailey u. Sohn,
von 5-60 M. per 1/2 Ko.
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Gelegenheitskauf.
Holländische Cigarren, per 1000 20 M.
Commercio Cibre, per 100 2,30 M.
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Versendung per Nachnahme oder Baarsendung.
Specialitäten Companie
Hamburg, Alterwall 64.


Cassler
Pferde-Markt-Lotterie
Ziehung am 1. Juni 1881.

Hauptgewinne: 1 Gewinn im Werthe von M. 10,000. 1 von 6000. 1 von 5000. 1 von 4000. 1 von 3500. 1 von 3000. 1 von 2500. 1 von 2000 und 44 einzelne Wagen und Reitpferde im Werthe von 600 bis 1800 Mrk. sowie 1000 weitere Gewinne im Werthe von 5 bis 300 Mark, zu dieser Lotterie versendet der Unterzeichnete Loose incl. Porto und Spesen:

ein Original=Loos zu 4 Mark
zwölf Original=Loose zu 45 Mark

gegen Einsendung des Betrages oder per Postnachnahme. Jeder Theilhaber erhält die Gewinnliste franco und gratis übersandt, größere aus Pferden und Wagen bestehende werden per Telegramm angezeigt. Da in der Regel die Betheiligung bei dieser Lotterie eine sehr starke ist, so wolle man Bestellungen baldigst machen, um allen Wünschen genügen zu können.

                                                    D. F. Seipp
                                                    Stiftstraße Nr. 26 in Frankfurt a. M.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 33 Seite 3]

Bergmann's
Sommersprossen-Seife
zur vollständigen Entfernung der Sommersprossen, empf. à Stück 60 Pfennig (Mecklenburg). Apotheker Herold, Ratzeburg.


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Stellen-Anzeiger für das Deutsche Reich. Centralblatt z. Ausschreibung offener Stellen des Handels= und Gewerbestandes, der Industrie und Landwirthschaft. Erscheint Mittwochs und Sonnabends jeder Woche in großem Folioformat. Vorzüglichstes Organ f. Stellesuchende aller Branchen. Abonnementspreis für je 8 Nummern 2 M., für 24 Nummern 5 M. Betrag pr. Postanweisung erbeten. Zusendung erfolgt frco. pr. Streifband. Beginn des Abbonnements jederzeit. Deutliche Angabe des Namens, Wohnorts und der Branche erbeten. Das Blatt eignet sich auch speciell zur Ankündigung von Geschäftsverkäufen etc. Insertions=Preis pr. Zeile 20 Pfennig (Mecklenburg). Adresse: Stellen=Anzeiger in Eberswalde Pr. Brandenburg.


Miethsfuhrwerk
zu haben bei
                                                    H. Brüchmann.


Verlangt zum 1. Mai in der Holländerei zu Torisdorf ein Knecht, der melken kann.


Die Bremer
Lebens-Versicherungs-Bank
übernimmt Lebensversicherungen bis zur Höhe von 45,000 Mark, sowie
Militärdienst und Austeuer-Versicherungen.
Die Dividende pro 1881 beträgt 37 %.

Respectable und zuverlässige Agenten u. Acquisiteure werden unter günstigen Bedingungen gesucht und sind Offerten mit Referenzen an die Bank-Direction nach Bremen zu senden.


Fest des Kreises "Schwerin", verbunden mit
Thierschau und Gewerbeausstellung
in Rehna am 16. Juni.
Freie Concurrenz; Geld=Prämien.

Anmeldungen bei Herrn Posthalter Dübrok in Rehna; von demselben Prospecte gratis und franco zu beziehen.

Der Vorstand des Vereins kl. Landw. "Rehna".


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                                                    Ratzeburg.


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Emil Jannicke, Bandagist.       


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Schönberg.                                                     Siemzerstraße.


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Für die rege Theilnahme an unserm tiefen Schmerz den herzlichsten Dank.

Th. Sommer u. Frau.       

Schönberg den 28. April 1881.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 33 Seite 4]

Einige Tropfen genüg. u. 1 Schrank aufzupol.
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Frau Landrath von Reuß
auf Lossen, Kreis Brieg,
schreibt an Herrn Fenchelhonigfabrikanten L. W. Egers in Breslau:                          

"Ich bezeuge hiemit Herrn Egers meine dankbare Anerkennung für den gegen Husten und Heiserkeit stets mit Erfolg angewandten Fenchelhonigextract.*)"

Lossen, October 1877.                                                     Anna von Reuß.

*) Nur echt, wenn die Flasche Siegel, Facsimile, sowie die im Glase eingebrannte Firma von "L. W. Egers in Breslau" trägt, und allein zu haben in Schönberg beim Buchbinder C. Sievers.


Torfverkauf.

Im Laufe dieses Sommers verkaufe ich besten Backtorf vom Moor das Tausend Soden zu 4 M., denselben frei vor die Thür (in Schönberg) geliefert zu 4 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). Preßtorf vom Vorigen Jahr verkaufe ich noch jetzt, soweit der Vorrath reicht, das Tausend frei vor die Thür zu 6 M., desgleichen Backtorf zu 5 M. und nehme Bestellungen gerne entgegen.

Joh. Greiff.       


Gutes Kuh=Heu
ist zu verkaufen. Zu erfragen bei                          
                                                    F. Tesch.


Imkerverein
Versammlung am Sonntag den 1. Mai.
                                                    Der Vorstand.


Heute bin ich mit einem Transporte, gut genährter 6 Wochen alter,

Ferkel

hier eingetroffen und stehen dieselben bei mir zum Verkauf.

Schönberg.                                                     Buchholz.


Zu der am 1. Mai bei mir stattfindenden
Tanzmusik
ladet ergebenst ein                                                    
Carlow.                                                     J. Eckmann.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 28. April 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 1. Mai.

Frühkirche: Pastor Kämpffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
     Amtswoche: Pastor Langbein.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 33 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 33 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 29. April 1881.


Nach dreiwöchentlichen Ferien hat der Reichstag am Dienstag seine Sitzungen wieder aufgenommen. Als Vorlagen waren angezeigt: Interpellation des Abgeordneten Heyl und Genossen, betreffend die Regulirung des Rheinstroms, Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Oeffentlichkeit der Verhandlungen und die Geschäftssprache (die deutsche an Stelle der bisher gebrauchten französischen D. R.) des Landes=Ausschusses für Elsaß=Lothringen. Zweite Berathung des Gesetzentwurf, betreffend die Besteuerung der Dienstwohnungen für Reichsbeamte, zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Besteuerung der zum Militärdienst nicht herangezogenen Wehrpflichtigen.
Nachdem die Verhandlungen mit Hamburg bezüglich der Zollanschlußfrage in Gang gekommen sind, scheint auch Bremen sich in dieser Beziehung mit der Reichsregierung in Verbindung setzen zu wollen, wenigstens ist der Senator Meyer aus Bremen in Berlin angekommen. Da die Vertreter Hamburgs zu gleicher Zeit in Berlin anwesend sind, so wird die angedeutete Vermuthung nicht unrichtig sein.
Die Höhe der Beträge, um welche es sich bei der Einfügung von Hamburg in den Zollverein handelt, wird vielfach unterschätzt. Nach einem vorläufigen Ueberschlag handelt es sich um eine Summe von annähernd neunzig Millionen Mark für Stromarbeiten, Errichtung von Lagerhäusern, Quais, Vertiefung von Kanälen etc. Für diese Beträge kann nur eine ganz minimale Verzinsung aus den Schifffahrtsabgaben in Aussicht genommen werden, da eine wesentliche Erhöhung der jetzigen Abgaben dem Verkehr entschieden nachtheilig werden würde. Wie weit und in welcher Form das Reich an der Aufbringung der Summe sich betheiligen wird, darüber liegen abschließende Vereinbarungen noch nicht vor.
In Wilhelmshafen hat sich am 27. April ein großes Unglück ereignet. Auf dem Uebungsschiffe Mars crepirte beim Laden eine 21 Centimeter=Granate im Rohr; 2 Kadetten und 4 Mann wurden dadurch getödtet, 9 Mann schwer verwundet, 2 Offiziere und 7 Mann leicht verwundet.
Ueber die internationale Münzconferenz laufen aus Paris gar klägliche Nachrichten ein. Es ist heute nicht nur schon feststehend, daß die Conferenz vollständig resultatlos verlaufen wird, sondern man erwartet auch bereits, daß dieselbe einen vorzeitigen Tod erleiden wird, indem sie, schneller wie erwartet, entweder vertagt oder geschlossen werden wird.
Aus München schreibt man: "Die Thronbesteigung des neuen Czaren Alexander III. wurde den kleinsten deutschen Höfen durch eigene Gesandte angezeigt, nur in München scheint man diese Höflichkeit nicht für nöthig erachtet zu haben. Der Gesandte hatte den Regierungswechsel einfach schriftlich mitzutheilen.
Frankreich. Da der Bey von Tunis erklärt hat, daß er nach dem Einrücken der französischen Truppen in das tunesische Gebiet für die Sicherheit der im Lande weilenden Ausländer nicht mehr einstehen könnte, hat ihm der französische Generalkonsul Rouston angeboten, von dem französischen Kriegsschiffe Jean d'Arc eine Truppenabtheilung zu deren Schutze landen zu lassen. Dies werde jedoch nur auf ausdrücklichen Wunsch des Bey's geschehen. Dieser ist bis jetzt noch nicht laut geworden.
Anläßlich der heftigen Angriffe gegen die langsame Organisirung der tunesischen Expeditionscorps beabsichtigt der Kriegsminister noch dieses Jahr eine partielle Mobilisirung probeweise vorzunehmen. Nachdem, nach den bestehenden Gesetzen, die Mobilisirungen vom Parlament bewilligt werden müssen, arbeitet der Minister eine Gesetzvorlage aus, worin er zum Zwecke der Mobilisirung von zwei der acht Armeecorps, aus welchen die französische Armee besteht, einen Credit von 15 Millionen Francs verlangt.
Daß Anfang und Ende gleichartig sich berühren sollen, scheint auch bei der Französischen Heeresverwaltung Princip zu sein. Die Armee=Reorganisation, für welche seit 10 Jahren unendliche Summen aufgewendet worden, hat im allgemeinen Kreislauf zu dem Ursprung zurückgeführt. Die Probe, welche die partielle Mobilmachung gegen Tunis darstellte, hat gezeigt, daß die französische Armee genau so gut versorgt ist, wie sie es in dem Jahre 1870 unter General Palicao gewesen. Die Insel Tabarka ist förmlich zum Mythus geworden. Nachdem eine Woche lang täglich gemeldet wurde, daß die Insel genommen sei, erfahren wir jetzt, daß "widrige Winde" die Expeditions=Flotte vom Landen abhalte. Der Bey von Tunis scheint von der anderen Seite auf die Insel gekommen zu sein, wo die Winde günstiger wehen, und er hat Gelegenheit genommen, seine Flagge dort aufzuhissen.
England. Das Weltblatt "Times" spricht sich bezüglich der tunesischen Verwicklungen aus, daß es gerathen erschiene, nach deren Lösung die Stellung von Tunis durch eine Conferenz der Mittelmeermächte (wozu England durch den Besitz von Gibraltar, Malta und Rhodus jetzt auch gehört. D. R.) feststellen zu lassen.
Italien. Der Papst sprach sich beim Empfange von 5000 Mitglieder katholischer Vereine dahin aus, daß es Pflicht der Katholiken sei, den revolutionären Angriffen auf die Religion, die Familie und die Gesellschaft entgegen zu treten. Diese Abwehr sei zugleich eine treffliche Vorbereitung zum Eintritt in parlamentarische Kreise, wo ihnen derartige Kämpfe gleichfalls bevorständen.
Griechenland. Die Griechen sprechen mit ihrem König in Versen, aber nicht durch die Blume. Sie rufen ihm zu:
"Gieb uns Epirus und Thessalien
Oder nimm ein Schiff und mach dich fort nach Dänemark!"
Dieser Zuruf war dieser Tage an allen Straßenecken in Athen und an dem k. Schlosse selber in Riesenbuchstaben angeschlagen.


Schwerin, 12. April. Das hiesige Tischleramt hat wegen Einführung obligatorischer Innungen an den hohen deutschen Reichstag in Berlin eine Petition übersandt, auch nicht nur an die Tischlerämter in Mecklenburg=Schwerin und =Strelitz sondern an sämmtliche Handwerksämter im Lande eine gleichlautende Petition gesandt mit dem Ersuchen, sich dem Wortlaut derselben anzuschließen oder eine ähnliche an den Reichstag abzulassen. Der Schluß derselben lautet: Wir Mecklenburger lebten vor etwa 12 bis 14 Jahren, als die Gewerbefreiheit noch nicht eingeführt war, in weit geordneteren und geregelteren Verhältnissen, hatte früher bei uns ein Handwerker seine Lehr= und Gesellenjahre zu seiner Ausbildung gut benutzt, so war aus ihm ein tüchtiger Meister geworden, so sah er fast immer seine Zukunft gesichert, mit gutem Vertrauen konnte er sich einen Hausstand gründen und sah er gar bald die Früchte seines Strebens, und Wohlstand kehrte bei ihm ein. Auch der tüchtige Geselle hatte zu der Zeit und unter damaligen Verhältnissen eine weit gesichertere und zufriedenere Existenz, und würde der ordnungsliebende Geselle heute gerne wieder in diese Verhältnisse zurückkehren und seine Existenz entschieden dadurch verbessern. Seit den letzten 10 bis 12 Jahren ist dies bei dem besten Willen nicht mehr möglich: der solide Handwerker kann mit den Schleuderern nicht mehr concurriren, seine Mittel reichen kaum mehr hin, sich und seine Familie zu ernähren und die auf ihn fallenden Steuern zu zahlen. Im Interesse der Staates dürfte es mithin auch liegen, Bestimmungen zu treffen, daß jeder Handwerker ohne Druck seine Steuern zahlen kann. Mittel zum Zweck sind allein obligatorische Innungen". Sie müssen geschaffen werden, soll der kleine Handwerker binnen kurz oder lang nicht ganz zu Grunde gehen. Sie allein können den Handwerkerstand zur neuen Blüthe und Kraft bringen, und der gesunde Handwerkerstand bietet wie für sich selbst, auch für das Deutsche Reich einen goldenen Boden. Gehorsamst bitten wir daher:
der hohe Reichstag wolle bei Berathung der neuen Innungsvorlage nur obligatorische Innungen in Aussicht nehmen.

[ => Original lesen: 1881 Nr. 33 Seite 6]

- In Graz ist am 27. April der Feldzeugmeister Benedek (der bekannte Generalissimus der Oesterreicher im Jahre 1866) gestorben.
- Selten hat Jemand vor einem Collegen solchen Respekt wie Bismarck vor dem englischen Minister Lord Beaconsfield. Als auf diesen die Rede kam, wies er auf eine Wand seines Arbeitszimmers hin mit den Worten: Dort hängt das Bild meines Königs, ihm zur Rechten das meiner Frau, zur Linken das Beaconsfields.
- Auf einer Bücherversteigerung in New=York wurde eine von Gutenberg 1530 gedruckte Bibel für die Summe von 8000 Dollars verkauft.
- Darvin für die Vivisection. Professor Holmgren von der Universität Upsala hatte sich mit dem Ersuchen an Sir Charles Darvin gewendet, der greise Gelehrte möge ihm seine Ansicht über die an lebenden Thieren im Interesse der Wissenschaft vorzunehmenden Experimente mittheilen. Darauf hat Darvin ein nun in den englischen Blättern veröffentlichtes Schreiben an Professor Holmgren gerichtet, worin er sich für die Vivisection oder - wie er sich ausdrückt - für das Experimentiren an lebenden Thieren ausspricht. Er erklärt, daß die Physiologie ohne solche Experimente möglicherweise keine Fortschritte machen könnte; wer aber den Fortschritt der Physiologie hemmte, würde ein Verbrechen an der Menschheit begehen. Kein Gebildeter könne über die unberechenbaren Wohltaten im Zweifel sein, welche in der Zukunft noch aus der Physiologie nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Thiere hervorgehen werden. schließlich nimmt Darvin speciell die englischen Physiologen gegen den Vorwurf der Grausamkeit in Schutz und meint, die Gesetzgebung solle vielmehr die Thiere gegen die schlechte Behandlung, welche sie von Seite der Bevölkerung in vielen Ländern erfahren müssen, schützen.
- Vor kurzer Zeit starb in Frankreich der berühmte Virtuos Nikolaus Rubinstein. Da derselbe in Moskau als Professor am Conservatorium lange lange Jahre gewirkt hatte, ließ sein Bruder Anton die Leiche nach Moskau überführen, wo dieselbe mit großartigem Pomp in die Gruft eingesenkt wurde. Ganz Moskau betheiligte sich; die Beerdigung fand Abends statt, man hatte die Straße, durch welche sich der Trauerzug bewegte, glänzend erleuchtet; das Grab umstanden Künstler, städtische Behörden und der Adel Moskaus. Die Schüler des Conservatoriums sangen ein Requiem und schmückten den Hügel mit Blumen. Nach der Beerdigung fand auch nach Rußlands Brauch ein Gastmahl statt, bei welchem man das Andenken des Künstlers feierte. - Drei Tage nach dieser Todtenfeier kam aus Wilna die Nachricht, daß dort eine Adelsfamilie die Leiche einer jungen Frau erwartet hatte, die in Paris gestorben war. Die Familie fand aber im Sarge statt der weiblichen Leiche die Leiche von Nikolaus Rubinstein; man hatte eben in Moskau, wo Niemand daran dachte, den Sarg zu öffnen, an Rubinsteins Stelle eine Frau bestattet.
- Bei Gelegenheit der Hinrichtung zu Petersburg und dem dabei vorgekommenen Zerreißen eines Strickes wollen wir eine geschichtliche Erinnerung hier wiedergeben. Es ist bekannt, daß gegen den Kaiser Nikolaus bei seiner Thronbesteigung eine Militär=Revolte ausbrach, bei der ein Theil der Gruppen zu Gunsten des Großfürsten Konstantin, welcher der älteste Sohn des Kaisers Alexanders I. gewesen, der aber wegen seiner Verheirathung mit der späteren Fürstin Lowicz von der Thronfolge ausgeschlossen wurde, auftrat und den Gehorsam verweigerte. Es wurde diese Revolte durch die Ruhe und den tiefen Eindruck machenden Muth des Kaisers Nikolaus unterdrückt, welcher, wie man sich erinnert, den aufständischen Truppen ganz allein entgegentrat, sie aufforderte, wenn sie etwas gegen ihn wollten, auf ihn zu schießen, indem er seine Brust darbot, und dann aber, als diese Aufforderung stillschweigend hingenommen wurde, den Truppen befahl, mit ihm auf die Knie zu fallen und Gott zu danken. Dieser Aufforderung wurde Folge gegeben, der Empörung war damit die Spitze abgebrochen und alles andere, was dann folgte, ist historisch bekannt. Es wurden damals die 4 Führer der Revolte gehängt. An ihrer Spitze standen Nelejew und Murawiew, ein Großvater eben jenes Murawiew, der in diesem Augenblicke in dem Staatsprozesse als Ankläger fungirte. Bei der Hinrichtung riß genau, wie es bei der letzten Hinrichtung der Fall gewesen ist, gerade jener Strick, mit dem Murawiew gehängt werden sollte und es mußte die Prozedur zum zweiten Male vorgenommen werden, nachdem Relejew dabei noch gerufen hatte: "Wie schlimm steht es in einem Staate, in welchem man nicht einmal das Hängen versteht!" Es ist dies eine historische Reminiscenz, die in der That im Augenblick frappiren muß.
- Wann wird Europas Kohlenreichthum erschöpft sein? Ueber diese Frage brachte kürzlich die "Technische gewerbliche Correspondenz" einen Beitrag, in dem u. A. behauptet wurde, dieser Zeitpunkt werde für England schon nach 200 Jahren eintreten. Dies ist unbegründet. Es steht vielmehr nach eingehenden Untersuchungen einer Parlamentscommission fest, daß die Großbritannischen Kohlenbecken - die jetzige Production zu Grunde gelegt - bis zum Jahre 3100 Kohlen liefern werden, also noch 1219 Jahre! Unser Niederrheinisch=Westpfälisches Becken aber könnte seine Production versiebenfachen, also gleich Großbritannien 140,000,000 Tons jährlich fördern und würde doch bis zum Jahre 2580, also noch 700 Jahr lang Kohlen liefern.
- Der Juvelier R. in Wien war in den letzten Jahren von Hochstaplern viel heimgesucht und betrogen worden, er hatte daher ein scharfes Auge auf Fremde. Ein solcher tritt dieser Tage in seinen Laden und läßt sich allerlei Schmuck vorlegen. Der Fremde sieht sehr vornehm aus und wählt ein Medaillon. Lassen Sie's liegen, sagt er, ich mache noch einige Besuche und hole es dann ab. Als er fort ist, vermißt der Juwelier ein kostbares Medaillon, läuft dem Herrn nach und bittet ihn einen Augenblick einzutreten. Hier fehlt ein Medaillon, sagt er verlegen, Niemand war im Laden als Sie! - Und ich soll's entwendet haben? antwortet der Fremde. - Aus Versehen vielleicht eingesteckt! entschuldigt der Juwelier. - Der Fremde legt ohne weiteres Wort dem Juwelier seine Visitenkarte vor und geht. Der Juwelier läßt ihn gehen; denn die Karte trägt den Namen und Stand des Gesandten einer Großmacht. Es muß ein Irrthum stattgefunden haben. - Aber halt, Hochstapler können auch falsche Visitenkarten führen und wie Gesandte aussehen! Er läuft also zur Polizei, meldet den Diebstahl und legt die Karte vor. Der Polizeidirektor schüttelt den Kopf und forscht im Stillen nach dem Gesandten. Der Gesandte war echt und er war sogar in dem Laden des Juweliers. Eine verzweifelte Geschichte: ein Gesandter stiehlt doch nicht; was thun? Da kommt der Juwelier athemlos gelaufen: das Medaillon hat sich gefunden, war in einen falschen Kasten gerathen, er bittet die Polizei und den Gesandten um Entschuldigung: so und so sei's ihm in den letzten Jahren gegangen. Der Gesandte lacht und ein Krieg zwischen zwei Großmächten ist glücklich vermieden.
Kopenhagen. (Ein hundert Jahre alter Adler.) Bei Rakkow auf der Insel Laaland wurde am 15. d. ein Königsadler erlegt, der zwischen den Flügelspitzen 6 1/2 Fuß maß. Um den Hals hatte derselbe eine Messingkette, an welcher eine kleine Blechflasche befestigt war. Bei der Oeffnung derselben fand man einen Zettel, auf welchem in deutscher Schrift und in dänischer Sprache geschrieben stand: "Gefangen und wieder in Freiheit gesetzt Anno 1792 von N. und C. Andersen. Bötö auf Falster. Dänemark.
- In Berlin hat kürzlich ein junger Mann sich in Folge Verspeisens von 25 gekochten Eiern eine schwere Erkrankung zugezogen. Einen Sergeanten des dort garnisonirenden Regiments, welcher am 1. April den aktiven Dienst verlassen, ist die Sache besser beglückt. Er wettete mit einigen Collegen, 20 Eier mitsammt der Schale verspeisen zu können. Alles lachte und hielt es für unmöglich; allein der gute Mann belehrte sie bald eines Anderen, denn er gewann die Wette, zu deren exacter Durchführung er allerdings eines Kännchen Schnapses bedurfte. Ein Füsilier desselben Truppentheils wettete, 25 Brödchen essen zu können und siehe da, er brachte es auf 28. Dies sind nun allerdings außergewöhnliche Leistungen während das Verzehren eines Laibes Commißbrodes, das 6 Pfund wiegt, innerhalb einer halben Stunde durchaus nicht bei unseren Soldaten zu den Seltenheiten gehört.


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