No. 32
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. April
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 32 Seite 1]

Politische Rundschau.

Berlin, 16. April. Dem Bundesrathe ging ein Antrag des Reichskanzlers zu, wonach mit Rücksicht auf die fast um 2 1/2 Millionen gestiegene Ziffer der Reichsbevölkerung eine allmähliche Ausprägung von weiteren 15 Millionen Einmarkstücken in Silber aus den im Besitze des Reiches befindlichen, in 339,000 Pfd. bestehenden Silberbarren erfolgen soll.
Wie es heißt, beabsichtigt der Fürst Reichskanzlers eine Aenderung des Eisenbahntarifwesens, indem er die Eisenbahntarife der Seestädte viel zu hoch und deshalb den Interessen Deutschlands nicht entsprechend hält. Der Eisenbahnminister Maybach ist aufgefordert worden, der Sache näher zu treten und dem Reichskanzler geeignete Vorschläge zu unterbreiten.
In der Zollauschluß=Angelegenheit Hamburg's steht in naher Zeit ein Abschluß bevor. Hamburg ist bereit die Freihafenstellung aufzugeben, wenn das Reich die Kosten für die zu erbauenden Docks und Niederlagen namentlich auf den Elbinseln Steinwerder und Peute übernimmt und solche binnen sechs Jahren herstellt, nach welcher Zeit der Anschluß erfolgen soll. Während dieser sechs Jahre zahlt Hamburg jährlich 15 Millionen Mark Entschädigung an das Reich.
Ueber die Bildung eines Diätenfonds für fortschrittliche Reichstagsabgeordnete schreibt die "Nord. Allg. Ztg.", daß ein solcher mit der Verfassung des Reiches nicht vereinbar sei und die Mehrheit des Reichstages den aus diesem Fond besoldeten Abgeordneten das Mandat entziehen werde.
Die französische Regierung hat die amtliche Mittheilung nach Berlin gelangen lassen, daß sie vom August ab den Vertrieb von Weinen, einheimischen wie fremden, verhindern werde, die mehr als 2 Gramm schwefelsaures Kali auf das Liter enthalten.
Der socialistische Weltcongreß. Das "Tageblatt" von Zürich enthält einen Aufruf einer Anzahl von Bürgern zur Unterzeichnung einer Petition an den Züricherischen Regierungsrath, derselbe möge die Abhaltung des auf den September d. J. nach Zürich angekündigten sozialistischen Weltcongresses von sich aus verbieten oder den Bundesrath zu dem Verbot veranlassen. Der Aufruf stützt sich auf den Abscheu im Volke gegen die Tendenzen und die Kampfweise des Nihilismus, der durch Werfen von Bomben in dichte Volksmassen und Anlegen von Dynamitminen unter Straßen und Eisenbahnen unbedenklich das Leben vieler harmlosen Menschen auf's Spiel setzt. Auf dem geplanten Congreß würden voraussichtlich die Vertreter der Nihilisten und ihre Gesinnungsgenossen aus allen Ländern ähnliche Unthaten planen. Gegen die Duldung eines solchen Congresses wird entschieden protestirt. Denn die Abweisung dieser fremden Ruhestörer sei die Pflicht Zürichs gegenüber dem schweizerischen Volk, das keine Einmischung fremder Mächte duldet, sich aber auch nicht in fremde Händel verwickeln, sondern mit anderen Völkern im Frieden leben und eben darum nicht die ganze gesellschaftliche Ordnung umstürzen lassen will; Pflicht aber auch gegenüber den zahlreichen Schweizern im Auslande, welche Schutz für Leib und Leben und Besitz verlangen von den Regierungen, unter welchen sie leben und ebendaher sich dagegen verwahren müssen, daß die Schweiz zum Ausgangspunkte verbrecherischer Angriffe gegen jene Regierungen gemacht werde; Pflicht endlich der Schweiz gegen diese Staaten selber, mit denen die Schweiz Verträge abschließt über möglichste Berücksichtigung ihrer Bürger, so daß sie unmöglich einen heimlichen Krieg gegen diese Staaten auf ihrem Territorium zugeben kann, und zwar mit Mitteln, wie sie die offene Kriegsführung unserer Zeit verabscheut! Der Aufruf zeigt, daß der geplante Congreß nichts zu schaffen hat mit der Frage des Asyls, das die Schweiz den Unterdrückten gewährt, er spricht Vertrauen aus zu der Regierung und ebendarum die Erwartung, daß sie die Ehre und Unabhängigkeit des Vaterlandes fremden Verschwörern gegenüber kräftig wahren werde. Der Aufruf ist unterzeichnet von angesehenen Bürgern der conservativen und liberalen Partei. An ihrer Spitze steht der greise eidgenössische Oberst Eduard Ziegler von Zürich, ein Mann von bestem Schrot und Korn, geachtet in der ganzen Eidgenossenschaft. Zweifellos entspricht der Aufruf den Gesinnungen der übergroßen Mehrheit des Volkes; abzuwarten ist die Haltung, welche die demokratische Partei dazu einnehmen wird, die bekanntlich stets mit den Socialisten kokettirt.
Oesterreich. Der Kronprinz Rudolf von Oesterreich ist wohlbehalten von seiner Orientreise in Wien eingetroffen und wurde bei seiner Ankunft von seinem kaiserlichen Vater am Bahnhof empfangen. Am 18. früh 7 Uhr traf er an Bord der "Miramar" in Cattaro ein, wo er außer den Spitzen der weltlichen und geistlichen Behörden auch eine Deputation aus Montenegro empfing, bereits um 10 Uhr fuhr er weiter nach Ragusa. In Triest wurde er am Mittwoch um 1 Uhr Mittags erwartet. Das Ehe=Aufgebot zwischen ihm und der Prinzessin Stephanie ist in ganz bürgerlicher Weise am 15. d. M. im Rathhause zu Brüssel angeheftet worden. Als Wohnsitz der Prinzessin ist darin Brüssel, als der des Prinzen Prag angegeben, wo er bekanntlich mit seiner künftigen Gemahlin leben wird. - Am 18. April wurde in Wien ein niederösterreichischer Bauerntag abgehalten, der von mehren Tausend Personen besucht war und sehr lärmend verlief. Advokaten und Abgeordnete waren ausgeschlossen. Die gefaßten Resolutionen befürworten den Erlaß eines strengen Wuchergesetzes, Beschränkung der freien Theilbarkeit der Bauerngüter, Aufhebung der Wechselfähigkeit der Bauern u. s. w.
Rußland. Kaiser Alexander beschämt viele brave Leute in und außer Rußland, welche der Meinung sind, das Volk könne nur mit Galgen und Rad bekehrt und gebessert werden. Schon der ermordete Kaiser hatte einen Entwurf zu Reformen am Tage seines Todes und wenige Stunden vor seiner Ausfahrt unterschrieben. Der jetzige Kaiser hat diesen Plan aufgenommen und seine Minister und Vertrauten zur Berathung versammelt, um zu berathen, ob man zunächst eine aus den Classen aller Stände zu bildende Commission berufen soll, welche sich über die nöthigen Reformen ausspricht. Fünf Minister

[ => Original lesen: 1881 Nr. 32 Seite 2]

widerriethen jede Reform, weil jede Reform ein Bruch der Allgewalt des Kaisers sei; das russische Volk sei für Reformen nicht reif u. s. w. Einer sagte: Wir berathen Reformen nicht zu früh, sondern zu spät; Kaiser Alexander würde heute noch zur Freude seines Volkes leben, wenn er die Reformen verkündigt und veröffentlicht hätte, die er unterschrieben hatte. Ein anderer erklärte: Wir müssen europäische Einrichtungen treffen und nicht den Despotismus orientalischer Länder nachmachen. War das englische Volk reifer und entwickelter als wir, als es vor 500 Jahren freiere Einrichtungen traf? Melikoff vertrat die Freiheit der Presse; die Presse habe im vorigen Jahre mehr Gutes bewirkt und mehr Uebel abgestellt als die Behörden. Der Kaiser ließ alle ausreden, hörte ruhig zu und ließ zuletzt abstimmen. 9 Minister stimmten für Reformen, 5 dagegen. Da stand der Kaiser auf und sagte: Ich stimme mit der Mehrheit und zunächst für die Commission, welche sie vorschlagen soll. Die Reformen mögen den Namen meines Vaters tragen. - In St. Petersburg eingetroffene Nachrichten melden, daß die Hinrichtung der Perowskaja im socialistischen Lager im Auslande eine große Panik hervorgerufen hat. Es erweist sich, daß die Perowskaja bei allen revolutionären Anschlägen eine bedeutend wichtigere Rolle gespielt hat, als ihre Schicksalsgenossen. Wie dem "Mosk. Telegr." aus St. Petersburg gemeldet wird, soll beschlossen sein, alle Personen, welche keine bestimmte Beschäftigung haben, aus der Residenz auszuweisen.
Türkei. Nach den letzten Schätzungen sind durch das Erdbeben auf Chios gegen 8000 Personen getödtet, gegen 1000 verwundet worden. Am schwersten ist der Ort Nevita heimgesucht worden; dort allein wurden 1200 Todte gefunden. Der letzte Erdstoß vom 11. April soll eine Senkung der ganzen Insel um 1 Meter bewirkt haben. Die Unsicherheit des Daseins ist so groß geworden, daß die Bevölkerung in Massen auswandert.


- Einen Rechtsgrundsatz, welcher insbesondere in Richterkreisen Aufsehen erregen wird, da man seither in vielen Fällen von ganz anderen Rechtsanschauungen ausging und auf Grund dieser Anschauungen Urtheile fällte, hat neuerdings das Reichsgericht ausgesprochen. In Bezug auf die Frage, unter welchen Voraussetzungen Zech=Prellereien (d. h. das Zechen in einem Wirthshaus, ohne die gemachte Zeche bezahlen zu können) als Betrug zu bestrafen sind, hat nämlich das Reichsgericht Folgendes entschieden: Macht ein Fremder in einem Wirthshause eine Zeche, ohne die Mittel zur Bezahlung der Zeche zu besitzen, so begeht der Zecher dadurch keinen Betrug, wenn er bei Bestellung der Zeche und während des Zechens weder durch Worte noch durch sonstiges Verhalten den Irrthum erregt hat, er wolle und könne bezahlen. Das bloße Verschweigen der Thatsache, daß er kein Geld habe, genügt nicht, um ihn wegen Betrugs zu bestrafen. Aeußert er dagegen die Absicht, bezahlen zu wollen, oder sucht er durch positives Verhalten die irrthümliche Meinung zu erregen, daß er zahlungsfähig sei, so macht er sich des Betruges schuldig.
- Eine furchtbare Dynamit=Explosion ereignete sich am letzten Sonnabend Nachmittag in Greenock. Ein Taucher, der eine Sprengoperation in dem Dock am Clyde bei Grevel Point leitete, versenkte zwei Ladungen Dynamit in Höhlen in dem Bette des Flusses und kehrte unverzüglich an die Oberfläche zurück, worauf er sich an Bord eines für die Arbeiter benutzten Flosses begab. Bald darauf entstand eine furchtbare Explosion, welche das Floß zertrümmerte. Fünf Arbeiter wurden auf der Stelle getödtet und mehrere andere, darunter der Taucher, mehr oder weniger schwer verletzt.
- Wie verlautet, hat Sir Henry Bessemer in seiner Wohnung in Denmark Hix in London nach fast zweijähriger Arbeit ein Teleskop nahezu fertiggestellt, daß Sir Henry erwartet, vermittelst desselben ein am Krystall=Palast befestigtes Zeitungsblatt - eine Entfernung von 3 1/2 engl. Meilen - lesen zu können.
- Vor einigen Tagen hatte ein Kaufmann in Berlin unter der Angabe, daß er krank und bettlägerig sei, das Gericht ersucht, sein Testament in seiner Wohnung machen zu können. Die Gerichtsbeamten erschienen und ließen zunächst feststellen, ob der im Bett liegende Fieberkranke auch der Kaufmann N. sei. Die Pflegerin des Patienten rief den Hauswirth, welcher aussagen konnte, der Kranke wäre seit geraumer Zeit sein Miether. Hierauf geht die Testamentsaufnahme vor sich, es dauert aber nicht lange, so entsteht auf dem Flur ein entsetzlicher Lärm; es begehrt Jemand eingelassen zu werden. Die Pflegerin weigert sich, die Thüre zu öffnen, sie wird indeß hierzu von dem Richter veranlaßt, und der Eindringende ruft: "Der da will sein Testament machen? das ist garnicht der Kaufmann N., Kaufmann N. ist seit wenig Stunden todt." Im Nebenzimmer fand man wirklich die Leiche und der Patient wurde festgenommen. Er war ein Verwandter des Kaufmanns N. und wollte rasch ein Cordicill zu dessen Testament aufsetzen lassen, in welchem der Fieberkranke nicht bedacht worden war. Der Verstorbene hatte ein erhebliches Vermögen hinterlassen.
- Ein armer namenloser Handwerksbursche bettelte bei einer Wittwe in Enzishausen in Schwaben und bekam einen Pfennig und dankte. Als er aber zum Dorf hinaus war und noch einmal seine kleine Barschaft musterte, siehe, da hatte sich der Pfennig in ein 10=Markstück verwandelt. Er gedachte der Spenderin, die nicht wie eine reiche Frau ausgesehen hatte, kehrte um und brachte ihr das Goldstück wieder. Sie wechselte es gerührt und freudig gegen ein warmes Mittagessen ein.
- Eine angenehme Oster=Ueberraschung bereitete ein Compagniechef in einem Berliner Garderegiment seinen Leuten. Derselbe war kurz vor Ostern mit seiner Compagnie auf der Reinickendorfer Feldmark zur Abhaltung einer Felddienstübung hinausmarschirt. Als die Compagnie nun zum Frühstück Rendez=vous machte, sagte der Hauptmann: "Kinder, ich habe hier in nächster Nähe 300 gekochte Eier verstecken lassen. Wer Appetit hat, der suche!" Das ließen sich die Leute nicht zweimal sagen. Sofort schwärmte die ganze Kompagnie aus und suchte die ganze Umgegend des Rendez-vous=Platzes sorgsam ab. Für die Findigkeit unserer Soldaten spricht die Thatsache, daß von den 300 Eiern schließlich auch nicht eins gefehlt hat.
- Die Straßburger verzehren mit den Störchen um die Wette Froschschenkel. Im letzten März waren nahezu 200,000 Paar Froschschenkel auf dem Markte und wurden ausverkauft. Auf keinem Sonntagstisch im Frühjahr dürfen Froschschenkel fehlen, und doch lassen ihnen die Störche nur die Nachlese.


Anzeigen.

Die herrschaftlichen Mühlen zu Stove und die Maurin=Mühle werden zu Johannis d. J. vacant und ist die sofortige öffentlich meistbietende Wiederverpachtung derselben von dem Großherzoglichen hohen Kammer= und Forst=Collegio zu Neustrelitz angeordnet.
Zu diesem Zwecke steht ein Termin auf

Sonnabend den 14. Mai d. Js.
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte, wozu Pachtliebhaber hiedurch eingeladen werden.
Dem Großherzoglichen hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit des Gebots und die Wahl unter den drei Meistbietenden vorbehalten, und haben dieselben, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Kaution von 3000 M. zu bestellen, sich über ihre bisherige Führung und Tüchtigkeit, sowie auch über das zur Annahme der Mühlen und zur Erfüllung der contractlichen Bedingungen erforderliche Vermögen auszuweisen.
Bemerkt wird, daß die Verpachtungsbedingungen vom 1. Mai d. Js. ab in der hiesigen Domainen=Amts=Registratur zur Einsicht bereit liegen, sowie daß die Mühlen erst getrennt und sodann zusammen zum Aufgebot kommen werden.
Die Pachtstücke können nach zuvoriger Meldung bei dem zeitigen Pachtmüller in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 24. April 1881.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 32 Seite 3]

Zwangsversteigerung.

Am Sonnabend den 30. April d. J. Vormittags 10 Uhr werde ich in Lüdersdorf

1 einjähriges Starkenkalb

öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigern. Versammlung der Käufer im Kruge zu Lüdersdorf.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Auctionsanzeige.

Auftragsmäßig werde ich am Montag den 2. Mai cr. von Morgens 11 Uhr an im Holländerhause zu Hof=Wahrsow

2 Pferde, wobei 1 Stute mit Füllen, 4 Zuchtsäue, 1 Zuchteber, Hühner, 1 Milchwagen, 1 Ackerwagen, die gesammten Holländereigeräthschaften, als 2 fast neue Kühlschiffe aus Zink, Küben, Eimer, Wannen, Milchsatten aus Eisenblech, Buttertröge und was sonst dahin gehört; ferner Pferdesielen, 1 Reitsattel, Feld= und Stallgeräthschaften, 1 Decimalwaage, 1 Hobelbank, 1 Schleifstein, 1 Schiebkarre, verschiedene Mobilien, als Schränke, Tische, Stühle, Betten und diverse andere Gegenstände
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigern.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Stall=Verkauf.

Am Montag den 2. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, soll zu Meierei Röggelin ein Stall auf Abbruch meistbietend verkauft werden.
Carlow den 22. April 1881.

Struck, Landreiter.       


Die Verlobung unserer Tochter Bertha mit dem Amtsgerichtsdiätar Herrn C. Grospitz in Gadebusch beehren wir uns Freunden und Bekannten anzuzeigen.
            Schönberg den 25. April 1881.

F. Stüve und Frau.               

Bertha Stüve
Conrad Grospitz
Verlobte.
Schönberg.                                                     Gadebusch.


Heute Nachmittag 5 1/2 Uhr starb unser innigstgeliebter Sohn Theodor im Alter von 1 Jahr 7 Monaten.

Die tiefbetrübten Eltern                          
                                                    Th. Sommer u. Frau
                                                    Anna, geb. Köhn.
Schönberg den 25. April 1881.


Frische Zufuhr von
Kalk und Cement
empfiehlt angelegentlich zu billigen Preisen                          
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Hiermit mache ich die Anzeige, daß ich von jetzt an

Sommerkohl=
Winter= und Blumenkohl=
nebst diversen Blumenpflanzen,

sowie später

Wirsing=,
Rosen= und braunen Kohl=
Sellerie=,
Porre= und Runkelrüben
verkaufe.

H. Brüchmann.        


Miethsfuhrwerk
zu haben bei
                                                    H. Brüchmann.


Verlangt zum 1. Mai in der Holländerei zu Torisdorf ein Knecht, der melken kann.


Feine Eßkartoffeln
200 Pfd. 7 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
                                                    empfiehlt
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Torfverkauf.

Im Laufe dieses Sommers verkaufe ich besten Backtorf vom Moor das Tausend Soden zu 4 M., denselben frei vor die Thür (in Schönberg) geliefert zu 4 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). Preßtorf vom Vorigen Jahr verkaufe ich noch jetzt, soweit der Vorrath reicht, das Tausend frei vor die Thür zu 6 M., desgleichen Backtorf zu 5 M. und nehme Bestellungen gerne entgegen.

Joh. Greiff.       


Für
4 1/2 u. 5 1/2 Thaler

versende feinen rein wollenen modernen Buckskin zu einem compl. Anzuge (7 halbe Meter 25 Centim.) reeller Werth mindestens das Doppelte.
Dieser Buckskin ist aus einer Concursmasse.

                          J. S. Kleve, Lübeck.
NB. Muster versende gratis.


Auf dem Wege von Duvennest nach Warsow ist ein

goldener Ring

gefunden worden, den der rechtmäßige Eigenthümer gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten kann vom

Kaufmann Köster.       
in Warsow.             


Nicht zu übersehen!
Prima Engl. Chester Käse
In Brod. von 6-8 Pfund per Pfund M. 1.20.
Engl. Reis-Stärke,
hoch fein! die beste der Welt.
von Orlando Jouos u. Co. London,
Packete von 4 Pfund engl. per Pfund 38 Pfennig (Mecklenburg).
Buisquits von Peek, Frean & Co. London.

          Medium Mixed per 1 Pfund 85 Pfennig (Mecklenburg).
          Prima Mixed per 1 Pfund 80 Pfennig (Mecklenburg).
          Cocoa Nut per 1 Pfund 80Pfennig (Mecklenburg).
          Kindergarten 55 Pfennig (Mecklenburg).
          Albert 75 Pfennig (Mecklenburg).
          Milch Buiscuits 65 Pfennig (Mecklenburg).

Buiscuit Pulver für Kinder,
von Aerzten sehr empfohlen, per 1 Pfund 70 Pfennig (Mecklenburg).
Engl. Frucht-Essenzen
von Bailey u. Sohn,
von 5-60 M. per 1/2 Ko.
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Gelegenheitskauf.
Holländische Cigarren, per 1000 20 M.
Commercio Cibre, per 100 2,30 M.
~~~~~~~~
Versendung per Nachnahme oder Baarsendung.
Specialitäten Companie
Hamburg, Alterwall 64.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 32 Seite 4]

Norddeutsche Hagel-Versicherungs-Gesellschaft
in Berlin Königgrätzerstraße 53.
Bei weitem größte aller Hagel=Versicherungs=Gesellschaften.
Geschäfts=Resultat pro 1880.
Gesammtzahl: 35028 Mitglieder mit 302126552 Mrk. Versicherungssumme.
Zunahme: 6368 Mitglieder mit 37825997 Mrk. Versicherungssumme.
Durchschnittsbeitrag pro 100 Mark Versicherungssumme (incl. Nachschuß)
A. in den letzten 5 Jahren 86 1/2 Pfg.
seit Bestehen der Gesellschaft 91 1/6 Pfg.
B. Speciell in Mecklenburg Schwerin und Strelitz in den letzten 5 Jahren
(für Halm= und Hülsenfrüchte)
78 Pfg. resp. 67 und 55 4/5 Pfg.

Zu jeder gewünschten näheren Auskunft, sowie Aufnahme von Anträgen sind der unterzeichnete Generalagent, sowie die Haupt= und Special=Agenten der Gesellschaft jederzeit gern bereit.
Die nächstgelegenen Agenturen werden, wo Versicherungsnahme gewünscht wird, vom Unterzeichneten bereitwilligst angezeigt.

Die General=Agentur Güstrow.
E. W. Peters.


Mode 1881.
Wilhelm Reimers,
Lübeck, Holstenstrasse 184, Ecke Schüsselbuden,
empfiehlt sein großes Lager
in allen Arten Hüten
von den hochfeinsten bis zu den billigsten Preisen.


Cassler
Pferde-Markt-Lotterie
Ziehung am 1. Juni 1881.

Hauptgewinne: 1 Gewinn im Werthe von M. 10,000. 1 von 6000. 1 von 5000. 1 von 4000. 1 von 3500. 1 von 3000. 1 von 2500. 1 von 2000 und 44 einzelne Wagen und Reitpferde im Werthe von 600 bis 1800 Mrk. sowie 1000 weitere Gewinne im Werthe von 5 bis 300 Mark, zu dieser Lotterie versendet der Unterzeichnete Loose incl. Porto und Spesen:

ein Original=Loos zu 4 Mark
zwölf Original=Loose zu 45 Mark

gegen Einsendung des Betrages oder per Postnachnahme. Jeder Theilhaber erhält die Gewinnliste franco und gratis übersandt, größere aus Pferden und Wagen bestehende werden per Telegramm angezeigt. Da in der Regel die Betheiligung bei dieser Lotterie eine sehr starke ist, so wolle man Bestellungen baldigst machen, um allen Wünschen genügen zu können.

                                                    D. F. Seipp
                                                    Stiftstraße Nr. 26 in Frankfurt a. M.


Gutes Kuh=Heu
ist zu verkaufen. Zu erfragen bei                          
                                                    F. Tesch.


Imkerverein
Versammlung am Sonntag den 1. Mai.
                                                    Der Vorstand.


"Der heutigen Nummer unserer Gesammtauflage liegt ein Prospect des bekannten Bankhauses "Mindus & Marienthal" in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrl. Leser besonders aufmerksam machen."


AMERIKA.

Niemand sollte nach Amerika gehen, ohne das "Deutsch=Amerikanische Illustrirte Jahrbuch für 1881" gelesen zu haben. Herausgeber Wm. Raich, Notar in New=York. Enthält viele Information über Amerika, sowie Illustrationen und Beschreibung des Castle Garden, wo alle Einwanderer gelandet werden. Niederlassung, Stellenvermittlung u. s. w. Preis des "Jahrbuchs" 60 Pfg. Zu beziehen durch R. Levi 25 Calwer Strasse, Stuttgart und Le Bell & Westphal, 8 Kannengiesserort, Hamburg.

Colporteure verlangt.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 25. April 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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