No. 29
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. April
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 29 Seite 1]

Berlin, den 4. April. Personen, welche den Leichenfeierlichkeiten in Petersburg beigewohnt hatten und nun zurückgekehrt sind, entwerfen ein Bild von dem Zustand in der russischen Hauptstadt, welches in die Reihe grauenvoller Phantasien zu setzen wäre, wenn eben nicht die betreffenden Persönlichkeiten für die Wahrheit bürgten. Thatsache ist es, daß von Berlin aus dem Kaiser Alexander II. vor dem Minenattentat im Winterpalais ganz detaillirte Nachrichten über den Gang der Mine und die verbrecherischen Absichten zugegangen waren. Der Kaiser hatte den Bericht an den General Gurko gegeben. Als die Explosion erfolgt war, ließ der Kaiser den General kommen, ihn zur Rede zu stellen. General Gurko erklärte, daß er die Sache an den Grafen Adlerberg als Präfecten des Palastes gegeben habe, und als Graf Adlerberg gefragt wurde, erklärte er: daß er einem Unterbeamten die Untersuchung aufgetragen habe, der jedenfalls aus Nachlässigkeit oder bösem Willen die Sache unterließ. Noch mehr. Von Berlin aus war vor dem letzten Attentat das russische Ministerium des Innern ganz genau unterrichtet, daß Sprengbomben mit den und den Stoffen in Leipzig angefertigt worden seien; daß ein Mann, der sich Dr. Wald nannte, diese an dem und dem Tage von Eydtkuhnen aus über die russische Grenze nach Petersburg bringen würde; dort seien in zwei Straßen Minen gegraben und geladen, an dem und dem Tage solle ein Attentat auf den Kaiser Alexander II. verübt werden - die genauesten Details wurden vor der Katastrophe vom 13. März über die Vorbereitungen zu derselben gegeben. Dieser Bericht war auf dem Wege vom Minister des Innern zu dem Polizeiminister abhanden gekommen. Graf Loris=Melikoff sagte selbst aus: daß es unmöglich sei, auch den jetzigen Kaiser zu schützen; der einzige Rath, den man ihm ertheilen könne, sei der: daß er sich von Petersburg hinwegbegebe an einen kleineren Ort, und auch hier die Wohnung so wenig als möglich verlasse. Als der General v. Werder im vorigen Jahre nach der Explosion im Winterpalast dem Kaiser Alexander II. zu seiner Errettung die Glückwünsche des Offizierscorps des preußischen Kaiser=Alexander=Regiments überbrachte, soll der Kaiser wehmüthig bemerkt haben: Ja, wenn ich 1500 so treue Menschen um mich hätte, wie es die meines preußischen Regiments sind! In Wahrheit schienen die Deutschen, die zu den Begräbnißfeierlichkeiten nach Petersburg gekommen waren, außer der nächsten Familie des verstorbenen Kaisers die einzigen wirklich wahren Leidtragenden zu sein. Die Gleichgültigkeit des Publikums der russischen Hauptstadt gegenüber dem entsetzlichen Ereignisse war für die deutschen schreckenerregend. So unglaublich es klingt, so ist es dennoch wahr, daß bei der Ueberführung der kaiserlichen Leiche nach der Peter=Pauls=Festung die Generaladjutanten, welche die Ordensinsignien trugen, mit brennenden Cigarren gingen. Der Kaiser sah es, aber er schwieg. Vielleicht weil er nur zu gut weiß, daß seine Befehle wirkungslos sind. Dabei richtet sich der Haß der russischen Gesellschaft gegen diejenige Nation, die sie als einen Hort für Ordnung, Pflicht und Ehre betrachten muß, gegen die Deutschen, und unverholen kam während dieser Tage dieser Haß zum Ausdruck. Kaiser Alexander III. weiß nicht mehr, wem er in seiner Umgebung Vertrauen schenken kann.
Zwei seiner Generaladjutanten baten die Adjutanten des deutschen Kronprinzen, nicht von der Seite ihres Herrn zu gehen, damit, wenn etwas vorgehe, sie den Adjutanten des Kaisers das Zeugniß geben könnten, daß sie ihre Schuldigkeit gethan hätten. In Berlin ist alle Welt froh, daß der Kronprinz zurück ist. Auf seiner ganzen Tour von Wirballen bis nach Petersburg war die Bahn von Husaren=Patrouillen besetzt. Locomotiven gingen seinem Zuge voraus und Nachts brannten von 100 zu 100 Schritt große Feuer.


Politische Rundschau.

Deutschland. Den für drei Wochen in die Osterferien ziehenden Reichstagsabgeordneten ist eine zarte Warnung auf den Weg mitgegeben worden. Die hochoffiziöse Provinzial=Correspondenz ermahnt sie, sich daheim nicht in Widerspruch zu versetzen mit der Bevölkerung, die sich für die Steuer= und Arbeiter=Reform Bismarcks befreundet habe, die Bevölkerung zeige Verständniß für den vom Kanzler angebahnten Umschwung im geschäftlichen "Gehen= und Geschehen=Lassen", die heimkehrenden Herren möchten daher nicht die Cirkel des Kanzlers stören. Ferner hat der Kanzler an viele Regierungen das schriftliche Ersuchen gerichtet, "darüber zu wachen, daß ihren Verwaltungs= und Gerichtsbeamten die amtliche Beeinflussung der Reichstagswahlen untersagt und ihnen diejenige Zurückhaltung anempfohlen werde, welche den Gesetzen und der Achtung vor der Freiheit der Wahl entspricht.
Der letzte Redner im Reichstage über die Reichsunfallversicherung war der Sozialdemokrat Bebel. Ob er dem Unternehmen mehr zugethan oder abgeneigt ist, erkennt man schwer aus seiner Rede. Er will die Versicherung nicht nur auf die Arbeiter in Fabriken und Bergwerken, sondern auch in der Land= und Forstwirthschaft und auf die Kleingewerbe ausgedehnt wissen und fürchtet, daß die invalid gewordenen Arbeiter mit einer Zahlung von 66 2/3 ihres vollen Arbeitsverdienstes nicht zufrieden seien, die Wittwen bekämen noch weniger; auch die zwangsweise Heranziehung zur Beitragszahlung gefällt ihm nicht. An die störende Schwerfälligkeit einer betr. Reichsanstalt glaubt er nicht, die Post arbeite auch nicht schwerfällig und sei doch auch eine Reichsanstalt. Von der scharfen Aufsicht einer Reichsanstalt erwartet er eine Minderung der Unfälle in Bergwerken und Fabriken. Etwas Richtiges, meint er schließlich, werde nicht aus der Sache werden.
In Berlin wird eine Ausbildungsschule für Detektives nach englischem Muster errichtet werden, das heißt für besonders befähigte Geheim=Polizisten die Geheim=Verbrechern auf die Fährte gesetzt werden.
Einschließlich der so eben neu errichteten Truppentheile stellt sich bei Einschluß des sächsischen und württembergischen Armeecorps, doch ausschließlich der bayrischen Armee, der Personalbestand der deutschen Armee in den Ober= und Unterchargen auf 274 Obersten und Regiments=Commandeure, 860 Stabsoffiziere, 2982 Hauptleute und Rittmeister, 2645 Premierlieutenants, 6742 Secondelieutenants, 18 Generalärzte, 293 Oberstabsärzte, 422 Stabsärzte, 762 Assistenzärzte, 16 Corpsroßärzte, 117 Oberroßärzte, 690 Zahlmeister, 4041 Feldwebel,

[ => Original lesen: 1881 Nr. 29 Seite 2]

Wachtmeister und Oberfeuerwerker, 2811 Vicefeldwebel und Vicewachtmeister, 2656 Portéepéfähnriche, 11,981 Sergeanten, 23,402 Unteroffiziere, 308 Musikmeister, Stabshornisten und Stabstrompeter 3966 Musiker und Trompeter 426 Bataillonstambours, 35,556 Obergefreiten, Gefreiten und Capitulanten.
Frankreich. Frankreich erklärt, es denke nicht daran, sich Tunis zu bemächtigen.
Rußland. In den wissenschaftlichen Kreisen Petersburgs erzählt man sich folgende Geschichte: Donnerstag, Abends gegen 11 Uhr, erhielt Loris=Melikoff von bewährt wohlinformirter Seite aus London ein Telegramm des Inhalts, daß in den nächsten Tagen in den Kerzen, welche in den Leuchtern auf dem Schreibtische im Arbeitscabinete Alexander's III. stecken, Dynamit verborgen sein werde, welches im gegebenen Momente explodiren werde. Loris=Melikow habe sich sofort in das Anitschkow=Palais, des Czaren gegenwärtige Residenz, und direct ins Arbeitscabinet Alexanders III. begeben, wo der Czar eben bei Kerzenlicht mit der Durchlesung von Schriftstücken beschäftigt war. Er trat zu dem Schreibtisch, löschte ohne weiteres die Kerzen aus und berichtete, nachdem er Lampen hatte herbeibringen lassen, dem erstaunten Czar von der empfangenen Warnung. Loris=Melikow brach sodann die verdächtigen Kerzen entzwei. Dieselben sollen thatsächlich Dochte ganz eigenthümlicher, von der sonst gebräuchlichen verschiedener Structur enthalten haben. Die Kerzen wurden dem Regierungschemiker zur Untersuchung übergeben.
Belgien. Die belgische Kammer hat 250,000 Franks als Mitgift für die Prinzessin Stephanie ausgesetzt, die der österreichische Kronprinz heirathet.
Türkei. Der Sultan hat endgültig erklärt, was und wie viel er an Griechenland abtreten will. Die Großmächte sind einverstanden und werden Griechenland erklären: greif' zu oder - wir überlassen dich deinem Schicksal.
Spanien. Spanien ist von Ueberschwemmungen schwer heimgesucht, vor Allem die Stadt Sevilla, die zur Hälfte unter Wasser steht. Vielen Häuser droht der Einsturz; die Erndte ist zum großen Theil vernichtet. 30,000 Einwohner der Stadt und Umgegend sind obdach= und brodlos. Der Schaden wird auf 10 Millionen Franks geschätzt. Auch die Distrikte Bajadoz, Granada, Murcia, Almeria, Huelva, Cordova sind überschwemmt.
China. China, das bisher noch immer gegen das Eindringen abendländischer Kultur auf dem Gebiete des Verkehrswesens sich abgeschlossen hat, will jetzt auch Eisenbahnen bauen, wenigstens ist die Herstellung einer solchen zur Beschleunigung des Truppentransportes zwischen Tien=kin und Peking vom Prinzen Li angerathen, eine weitere zwischen Tien=kin und Schanghai projektirt worden. Auch telegraphisch will man Schanghai mit Peking verbinden.


- Die Kaiserin Eugenie wird ihre neue Residenz in Farnborough Hill nicht vor Ende dieses Jahres beziehen und bis dahin Coombe Cottage, auf der Insel Wight, bewohnen. Unweit ihrer neuen Residenz in Farnborough beabsichtigt sie eine Capelle bauen zu lassen, wohin die Ueberreste ihres verstorbenen Mannes und Sohnes von ihrer gegenwärtigen Ruhestätte in der Marienkirche in Chislehurst übersiedelt werden sollen.
- Man hat seit geraumer Zeit die Beobachtung gemacht, daß die Blitzgefahr für Gebäude in Zunahme begriffen ist und nach den Ursachen dieser Erscheinung gefragt. Eine sehr dankenswerthe Beleuchtung der Frage hat ein Dr. W. Holtz unternommen, indem er von meteorologischen Stationen, Versicherungsgesellschaften und Gemeindevorständen ein umfassendes statistisches Material über das Auftreten der Gewitter, Blitzeinschläge, dadurch bewirkte Verluste und Abwehreinrichtungen zusammengebracht hat. Die von ihm gewonnenen Resultate sind folgende: 1) Die Häufigkeit der Gewitter hat keine allgemeine Zunahme erfahren, und ist auch für die Zukunft eine solche nicht zu befürchten; 2) Die Blitzgefahr dagegen hat sich seit 1854 in Deutschland fast verdreifacht. Der ersteren Erfahrung gegenüber können demnach die Ursachen der letzteren nur in tellurischen Veränderungen, als da sind, fortdauernde Entwaldung, Ausrottung der Bäume in Ortschaften, Vermehrung der Eisenbahn= und Telegraphenverbindungen, Anlage blitzgefährlicher Theile an und in Gebäuden gefunden werden. Als Abwehrmittel werden empfohlen: Möglichste Beschränkung der Baumvernichtung und neue Baumanpflanzung, wo sie irgend thunlich ist; möglichste Vermeidung blitzgefährlicher Bauanlagen und allgemeine Einführung zweckmäßiger den veränderten Verhältnissen möglichst entsprechender Blitzableiter.
- In der Geschichte der großen durch Erderschütterungen herbeigeführten Katastrophen nimmt die von Chios eine der ersten Stellen ein. In Lima kamen 1764: 5000 Menschen ums Leben, 1755 in Lissabon 30,000 und 1812 in Carracas 12,000. Die neuesten Depeschen geben der Befürchtung Raum, daß die Zahl der Opfer in Chios noch größer als 4000 ist.
- Der Bärenzwinger auf der Wartburg erhält bald wieder neue Bewohner. Es sind dies zwei junge sehr possirliche Bären, die der Großherzog von Weimar aus Rußland mitgebracht hat und die, wie man erzählt, die Ehre hatten, in Berlin selbst dem Kaiser vorgestellt zu werden.
- Am letzten Tage des verflossenen Monats wurde London zum ersten Male ganz durch elektrische Lampen erleuchtet, und zwar die eine Hälfte nach dem Systeme Siemens, die andere nach dem Systeme Brush. Der Effect war ein wunderbarer. Die City schien wie im Mondlichte gebadet, und selbst die stärksten Gasflammen flimmerten wie Talgkerzen. Die Epoche der Gasbeleuchtung dürfte, für London wenigstens, nun bald der Vergangenheit angehören.
- Irgend Jemand hat sich das Vergnügen gemacht, auf einer einzigen Postkarte eine Abschrift von Schillers "Glocke", "Die Kindesmörderin", "Die Kraniche des Ibicus" und die "Die Würde der Frauen", insgesammt 4002 Worte umfassend zu liefern. Einer Hamburger Zeitungsredaction hat diese Postkarte vorgelegen und diese versichert, daß die äußerst sauber ausgeführte Schrift für ein gutes Auge auch ohne Bewaffnung lesbar sei. 4002 Worte auf den Raum einer kleinen Postkarte, die man gewöhnlich zu kurzen Mittheilungen gebraucht, unterzubringen, das ist ein kleines Meisterstück manueller Geschicklichkeit und - menschlicher Geduld.
- Der Nürnberger Albrecht Dürer, der größte deutsche Maler, ist auferstanden, freilich nur im Bilde, aber im selbstgemalten. 1493 als er ein bildschöner Mann und hochstrebender Künstler war, malte er sich selbst. Seine Zeitgenossen kannten das Bild, dann war es lange verschwunden, tauchte im vorigen Jahrhundert in Staub und Moder bei dem wunderlichen Professor Beireis in Helmstädt wieder auf, wo es Göthe sah und beschrieb, und verschwand zum andernmal. Gegenwärtig befindet sich das Bild in Verwahrung des Leipziger Buchhändler H. Haessel, der es im Auftrage des Besitzers verkauft. Haessel erzählt die Geschichte des Bildes in einem fliegenden Blatte in den Lettern der Reformationszeit. Dürer war ja ein eifriger Genosse jener Zeit.
- Originelles Heirathsgesuch. Im Inseratentheil der "Dresdener Nachrichten" findet sich folgendes "Eiratsgesuch von das Nubier": "Schwarz meine Guk, abr weiß meine Erz, mökt ein Sexerin zu Weib, alt bis 23 Frilink. Gold haben selbst, aber gutt muß sein iuwendik. Zu speken hier bis Sonnendak. Fotocraffen etsetra unter Siddy ben Aly Filial= Exped. d. Bl. große Klostergasse 5."
- Most's Prozeß in London ist vor die Geschworenen verwiesen worden.
- Wir haben neulich das Beispiel eines an einer Topfpflanze scheinbar spurlos verschwindenden Schmetterlings mitgetheilt. Noch merkwürdiger ist das nachfolgende Beispiel von "Schlauheit" in der Schmetterlingswelt. Bates beobachtete am Amazonenstrom durch schöne Färbung und kräftigen Bau ausgezeichnete Schmetterlinge, die nicht wie Ihresgleichen der Verfolgung seitens zahlreicher, insektenfressender Vögel, Eidechsen etc. ausgesetzt sind, weil sie einen unangenehmen Geruch (und wahrscheinlich auch Geschmack) haben, der sie dem ganzen Heere der Insektenfresser verleidet. Dieselben haben einen schwerfälligen, unsteten Flug. Ihnen gleichen einige Arten der viel weniger zahlreichen Leptaliden (Leptalis), nur das diese auch sehr rasch und behende fliegen können. Was thun diese nun, um von ihren Feinden nicht ausgerottet zu werden? Sie ahmen verschmitzt den mühsamen, schwerfälligen Flug jener

[ => Original lesen: 1881 Nr. 29 Seite 3]

nach und werden nun als berüchtigt riechend und resp. schmeckend, von ihren Feinden verachtet und laufen - wollt' ich sagen: fliegen gelassen!


Anzeigen.

Bekanntmachung.

Diejenigen Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts, welche noch mit der am 17. Januar cr. gehobenen Armensteuer in Rückstand sind, werden hiermit aufgefordert bis zum 19. April cr. ihre Beiträge einzuzahlen, widrigenfalls die Restantenliste zur executivischen Einforderung abgegeben werden soll.
Schönberg den 7. April 1881.

Die Armenbehörde.


Schul=Anzeige.

Der Sommercursus an der hiesigen Mädchenschule beginnt am Montag den 25. April, Morgens 7 Uhr. Die Aufnahme neuer Schülerinnen findet um 9 Uhr Vormittags statt im Mädchenschulhause, dieselben haben einen Impfschein vorzulegen, außerdem ist von auswärts geborenen Kindern ein Geburtsschein mitzubringen.
Schönberg den 7. April 1881.

Rector P. Russwurm.       


Hacker, Harken, Spaten, Schaufeln, Heu= und Dungforken, Heckenscheeren u. s. w.

Gartenmöbel als:

Bänke, Tische, Stühle etc. empfiehlt zu billigen Preisen

C. Schwedt.       


Georg Harder & Co.
Nähmaschinen-Geschäft,
jetzt: Lübeck, Mengstraße 96.
2. Haus von der Trave.


Während der Festzeit
Bock=Bier
vom Faß
                                                    bei Boye.


Den geehrten Herrschaften hier und in der Umgegend zeige ich ergebenst an, daß ich in dem früher Conditor Wagnerschen Hause hierselbst eine

Flaschenbierhandlung

eröffnet habe. Vorräthig und flaschenreif sind Erlanger, Hansa, Bock u. Rostocker Biere, welche ich unter Zusicherung der reelsten Bedienung bestens empfehle.

Schönberg den 11. April 1881.                          
                                                    F. Nespithal.


Mit Erfurter Gemüse= und Blumensämereien empfiehlt sich den geehrten Gartenbesitzern ganz ergebenst

                                                    J. H. Grass.
Schönberg, den 11. April 1881.                          


Stiefelletten

für Damen und Mädchen, Hackschuhe, Lederpantoffeln und Kinderschuhe hält vorräthig und empfiehlt zu den billigsten Preisen

Schmalfeldt, Schuhmachermstr.       
Schönberg, Sabowerstraße.          


Zur Konfirmation empfehle ich                          
Gesangbücher
in verschiedener Ausstattung.                                      
                                                    Buchbinder C. Sievers.


Für Confirmanden
starke schwarze, weiße und couleurte
Glaçe-Handschuhe.
                                                                        Emil Jannicke,
Schönberg.                                                     Handschuhmacher.


Ich mache hiemit die ergebenste Anzeige, daß ich dahier eine

Gastwirthschaft

eröffnet habe.

Sülsdorf im April 1881.      
                                                    J. Wienck.


Verloren.

Am Dienstag voriger Woche ist auf der Chaussee von Schlutup bis Selmsdorf eine Stange schwedisches Quadrateisen verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten, selbiges gegen Belohnung beim Unterzeichneten abzugeben.
Sülsdorf den 4. April 1881.

J. Berlin, Schmiedemeister.       


Frischen
Engl. Chlorkalk und dito Seifenstein
empfiehlt                          
                                                    Friedr. Dierking,
                                                    Ratzeburg.


Fest des Kreises "Schwerin", verbunden mit
Thierschau und Gewerbeausstellung
in Rehna am 16. Juni.
Freie Concurrenz; Geld=Prämien.

Anmeldungen bei Herrn Posthalter Dübrok in Rehna; von demselben Prospecte gratis und franco zu beziehen.

Der Vorstand des Vereins kl. Landw. "Rehna".


Kinderhüte
in eleganter Ausstattung empfiehlt
                                                    Heinr. Schäding.


Zur Saison

empfehle eine große Auswahl eleganter Hüte in Loden=Stoff, Filz und Seide zu billigen Preisen.

Confirmandenhüte von 2 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). an.
                                                    Heinr. Schäding.


Das Neueste

in Herren= und Knabenmützen in großer Auswahl empfiehlt

                                                    Heinr. Schäding.


Den Bewohnern Schönbergs und der Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich am heutigen Tage meinen

Conditorladen

eröffnet habe, und halte denselben dem Publikum zur geneigten Beachtung empfohlen.

Achtungsvoll
                          L. Frank,
                          Conditor,
                          Marienstraße Nr. 60.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 29 Seite 4]

Neuheiten für Frühjahr & Sommer
in Paletots, Jaquets, Mantelets, Regenmäntel, Kleiderstoffen, Catunen, allen Arten Besätzen, Sonnebschirmen etc.
empfing in neuer grosser Auswahl und empfiehlt zu den allerbilligsten Preisen
                                                    Wilh. Oldenburg.


Ia. Nielssen'sche Reisstärke
a Pfund 40 Pfennig (Mecklenburg).
Ia. Hoffmann'sche Patentstärke
a Pfund 40 Pfennig (Mecklenburg).
Ia. Waizenstärke
a Pfund 40 Pfennig (Mecklenburg).
Ia. Oswego Maisstärke
a Pfund 45 Pfennig (Mecklenburg).
feinste Silberglanz=Stärke
a Pfund 50 Pfennig (Mecklenburg).
                          empfiehlt
                                                    Aug. Spehr.


Hefenmehl und Pudding=Pulver
sowie auch Maizena und Puder
                                                    empfiehlt
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Campos Caffee à 80.
gew. Campinos Caffee à 90.
gew. Lagr. Caffee à 100.
f. gew. Lagr. Caffee à 110.
ff. gew. Caffee à 120.
f. Java Caffee à 130.
                                                    empfiehlt
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Rohe und emaillirte Grapen, Koch= und Schmoortöpfe, Dach= und Kellerfenster, Ofenthüren und Ofenrohre, Plättöfen mit Eisen und Pflugguß von der Carlshütte Eisengießerei zu Fabrikpreisen bestens empfohlen

J. Ludw. D. Petersen.       


Rothen und weißen Kleesaat, Thymotee Steinklee und engl. Reygras
empfiehlt                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Große Auswahl

gußeis. Dach=, Keller= und Stallfenster, sowie Dachpappe empfiehlt zu Fabrikpreisen

C. Schwedt.       


Berichtigung.

In der vorigen Nummer der Anzeigen abgedruckten Bilanz der Mecklenb. Lebensversicherungs= und Sparbark zu Schwerin muß die Summa der Passiva nicht "16,176,503 M. 07 Pfennig (Mecklenburg)." sondern "14,176,503 M. 07 Pfennig (Mecklenburg)." heißen, wie sich dies auch aus der Summirung der einzelnen Pöste ergiebt.


"Der heutigen Nummer unserer Gesammtauflage liegt ein Prospect des bekannten Bankhauses "Valentin & Co." in Hamburg bei, worauf wir unsere verehl. Leser besonders aufmerksam machen."


Maurer-, Tischler-, Zimmermannswerkzeuge

und sämmtliche Bau=Möbelbeschläge hält billigst empfohlen

C. Schwedt.       


300 Scheffel
Waschower Saatkartoffeln
stehen auf Hof Wahrsow zum Verkauf.


Allen Denen, die meinen lieben Mann und unsern guten Vater, Schwiegervater und Bruder, den Hauswirth Heinrich Busch zu seiner letzten Ruhestätte begleitet haben, sagen wir unsern besten Dank.

Die Hinterbliebenen.       

Rodenberg den 7. April 1881.


Es hat dem Herrn gefallen, meine liebe Frau Louise Friedericke Henriette Fach geb. Witting nach längerem schweren Leiden heute Nachmittag 1 1/2 Uhr im 69. Lebensjahre aus dieser Zeitlichkeit abzurufen. Tief betrauert von mir und Allen, die ihr nahe standen.

Fach nebst Familie.       

       Schönberg den 9. April 1881.

Die Beerdigung findet am Mittwoch den 13. April Nachmittags 3 Uhr statt.


Geburtsanzeige.

Heute ist uns ein kräftiger Sohn geboren.
Schönberg den 10. April 1881.

C. Staffelt und Frau.       


Kirchliche Nachrichten.
Gründonnerstag.
Confirmation, Vormittags 10 Uhr: Pastor Langbein,
Charfreitag.

Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittagskirche: Pastor Langbein.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 7. April 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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